47 research outputs found

    Einfluss von Gen und Umwelt auf die psychische Gesundheit – Der Effekt der Risikovariante CACNA1C rs1006737 und relevanter Schizophrenie Umweltrisikofaktoren auf schizotype Merkmale bei gesunden Probanden

    Get PDF
    In den vergangenen Jahren wurde viel zur Ätiologie der Schizophrenie ge- forscht. In genomweiten Assoziationsstudien (GWAS) wurden zahlreiche Ge- ne identifiziert, die mit der Entstehung einer Schizophrenie in Verbindung ge- bracht werden konnten. Zu diesen Risikogenen gehört auch CACNA1C (Crad- dock et al., 2005; Burton et al., 2007; Ferreira et al., 2008; Ripke and Schizo- phrenia Working Group of the Psychiatric Genomics Consortium, 2014). CAC- NA1C kodiert für einen Calciumkanal der unter anderem im ZNS exprimiert wird (Soldatov, 1994; Casamassima et al., 2010). Neben Risikogenen wur- den auch Umweltrisikofaktoren entdeckt, die für die Entstehung einer Schizo- phrenie mitverantwortlich sind. Zu ihnen gehören: Kindheitstraumata, exzes- siver Cannabisgebrauch in der Jugend, Migration, Geburtskomplikationen, Ge- burt in Wintermonaten, Urbanizität, hohes Alter des Vaters und Schädel-Hirn- Traumata (van Os et al., 2008). Da selten nur ein einziger Risikofaktor vorliegt, stellt sich die Frage, wie die einzelnen Risikofaktoren zusammen wirken und sich bei gemeinsamen Vorliegen auf das Erkrankungsrisiko einer Schizophre- nie auswirken. Dies lässt sich anhand sogenannte Gen-Umwelt-Interaktions- studien ermitteln. Vorangegangene Studien konnten zeigen, dass das Vorlie- gen des Persönlichkeitsmerkmals Schizotypie für eine erhöhte Vulnerabilität bezüglich einer Schizophrenie spricht (Linney et al., 2003; Miller et al., 2002). Somit bietet sich dieses messbare Persönlichkeitsmerkmal an, um Forschung im Rahmen von Früherkennung und subklinischen Stadien der Schizophrenie zu betreiben. Ziel dieser Studie ist es, einen Beitrag zur Erforschung der präklinischen Pha- se der Schizophrenie zu liefern. Dazu wurde als genetischer Risikofaktor das A-Allel der Risikovariante rs1006737 im CACNA1C Gen untersucht. Als Um- weltfaktoren interessierten Kindheitstraumata, Urbanizität, Geburtssaison und Alter des Vaters mit der Fragestellung wie sich die einzelnen Gen-und Um- weltrisikofaktoren auf das Persönlichkeitsmerkmal Schizotypie auswirken. In einem zweiten Schritt wurden Gen-Umwelt-Interaktionen zwischen CACNA1C rs1006737 und je einem der vier Umweltfaktoren betrachtet und deren Auswir- kung bei gemeinsamen Vorliegen auf die Schizotypie als Vulnerabilitäsmarker für Schizophrenie ermittelt. Die Datenerhebung fand im Zeitraum Mai 2010 bis Dezember 2011 im Rahmen der Studie zum Thema „Cultural Neuroscience - Neurale Prozesse, soziale Interaktion und gesellschaftliche Konflikte (Kernprojekt)“ an der Philipps-Universität in Marburg an der Lahn, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, statt. Es wurden 102 gesunde Männer (50,5%) zwischen 19 und 38 Jahren und 100 ge- sunde Frauen (49,5%) zwischen 19 und 32 Jahren untersucht. Anhand einer venösen Blutprobe wurden die Probanden genotypisiert und in die Gruppen CACNA1C Risikoallelgruppe AA/AG und CACNA1C Nicht-Risikoallelgruppe GG eingeteilt. Der Umweltrisikofaktor Kindheitstraumata wurde anhand des THQ (Trauma History Questionnaire) erhoben, Urbanizität, Alter des Vaters und Ge- burtssaison wurden ebenfalls durch Fragebögen ermittelt. Die Zielgröße Schi- zotypie als Vulnerablilitätsmarker für die Schizophrenie wurde mittels SPQ-B (Schizotypal Personality Questionnaire-Brief) erhoben. Mittels T-Test oder ANO- VA wurden die Haupteffekte der Risikogenvariante CACNA1C rs1006737 und die Haupteffekte der einzelnen Umweltfaktoren auf die Schizotypie getestet. Anschließend wurde mittels zweifaktorieller Varianzanalyse der Effekt des ge- meinsamen Vorliegens der Risikogenvariante rs1006737 und des jeweiligen Umweltrisikofaktors (Gen-Umwelt-Interaktion) auf die Ausprägung schizotyper Merkmale untersucht. Die Ergebnisse zeigen einen signifikanten Haupteffekt des Umweltrisikofaktors Kindheitstrauma auf die Schizotypie (p=0,006). In den Gen-Umwelt-Interak- tionen konnten zwei signifikante Zusammenhänge gezeigt werden. Bei gleich- zeitigem Vorliegen des Risikoallels und Kindheitstraumata (p=0,040) und Ri- sikoallel und Geburtssaison (p=0,003) wurden bei den Probanden vermehrt schizotype Merkmale erhoben. Es konnte kein signifikanten Haupteffekt des Risikoallels CACNA1C rs1006737 auf Schizotypie (p=0,372) festgestellt wer- den. Auch die Umweltfaktoren Urbanizität (p=0,324), Alter des Vaters (p=0,544) und Geburtssaison (p=0,308) zeigen keinen signifikanten Hauptef- fekt auf Schizotypie. Für die Gen-Umwelt-Interaktion zwischen CACNA1C rs1006737 und Alter des Vaters zeigte sich ein positiver Trend (p=0,087) in der gegensätzlich erwarteten Richtung nämlich in der Nicht-Risikoallelgruppe GG. Das gemeinsame Vorliegen des Risikoallel CACNA1C rs1006737 und des Umweltfaktors Urbanizität wies keine signifikante Interaktionen auf und führte bei gemeinsamen vorliegen nicht zu vermehrtem Auftreten von schizotypen Merkmalen (p=0,695). Für die vorliegende Stichprobe konnte bestätigt werden, dass allein durch das Vorliegen des Risikofaktors Kindheitstraumata schizotype Merkmale vermehrt vorkommen. Dies lässt vermuten, dass auch das Risiko an einer Schizophre- nie zu erkranken erhöht ist.Eine signifikante Gen-Umwelt-Interaktion konnte für das gemeinsame Vorliegen von CACNA1C rs1006737 und Kindheitstrau- mata gezeigt werden, wobei das alleinige Vorliegen des Risikoallels keinen Ein- fluss auf die Schizotypie gezeigt hat. Weiterhin bestätigte sich die Annahme, dass es zu einer Interaktion und einem synergistischen Effekt von CACNA1C rs1006737 und der Geburtssaison kommt. Zwei Risikofaktoren, die bei alleini- gem Vorliegen keinen Einfluss auf die Schizotypie haben, verstärken sich bei gemeinsamen Vorliegen und führen zu einem vermehrten Vorliegen von schi- zotypen Merkmalen. Im Kontext des Vulnerabilitäts-Stress-Modells kann von ei- ner erhöhten Vulnerabilität durch CACNA1C rs1006737 ausgegangen werden. Hierdurch können die Stressoren Kindheitstraumata oder Geburtssaison eine verstärkte Wirkung erzielen, was in einem erhöhten Vorliegen von schizoty- pen Merkmalen resultiert und die Erkrankung an einer Schizophrenie begüns- tigt. Es zeigte sich keine Gen-Umwelt-Interaktion bei gemeinsamen Auftreten der Risikovariante CACNA1C rs1006737 und Urbanizität. Dies ist insofern in- teressant, da in vorangegangenen Studien Gen-Urbanizitäts-Interaktionen ge- zeigt werden konnten (Van Os et al., 2003; van Os et al., 2004; Weiser et al., 2007; Spauwen et al., 2006b). Jedoch wurden in diesen Studien stellvertreten- de genetische Marker untersucht und nicht wie in dieser Arbeit ein konkretes Gen bzw. SNP. Interessant wäre weiterhin zu untersuchen, wie mehrere gene- tische Risikofaktoren und Umweltrisikofaktoren gleichzeitig wirken. Da für sol- che Interaktionsmodelle mit mehreren Faktoren schnell die statistische Aus- sagekraft fehlt, sind in Zukunft große multizentrische Studien notwendig, da nur diese zeigen können, ob Ergebnisse wie in dieser Studie stabil sind. Fakto- ren, die sich in diesem Kontext als stabil erweisen, können für präventive und therapeutische Maßnahmen relevant sein

    Assembling evidence for identifying reservoirs of infection

    Get PDF
    Many pathogens persist in multihost systems, making the identification of infection reservoirs crucial for devising effective interventions. Here, we present a conceptual framework for classifying patterns of incidence and prevalence, and review recent scientific advances that allow us to study and manage reservoirs simultaneously. We argue that interventions can have a crucial role in enriching our mechanistic understanding of how reservoirs function and should be embedded as quasi-experimental studies in adaptive management frameworks. Single approaches to the study of reservoirs are unlikely to generate conclusive insights whereas the formal integration of data and methodologies, involving interventions, pathogen genetics, and contemporary surveillance techniques, promises to open up new opportunities to advance understanding of complex multihost systems

    Optical Molecular Imaging in the Gastrointestinal Tract

    Get PDF
    Recent developments in optical molecular imaging allow for real-time identification of morphological and biochemical changes in tissue associated with gastrointestinal neoplasia. This review summarizes widefield and high resolution imaging modalities currently in pre-clinical and clinical evaluation for the detection of colorectal cancer and esophageal cancer. Widefield techniques discussed include high definition white light endoscopy, narrow band imaging, autofluoresence imaging, and chromoendoscopy; high resolution techniques discussed include probe-based confocal laser endomicroscopy, high-resolution microendoscopy, and optical coherence tomography. Finally, new approaches to enhance image contrast using vital dyes and molecular-specific targeted contrast agents are evaluated

    Health-Related Quality of Life among Older Related Hematopoietic Stem Cell Donors (>60 Years) Is Equivalent to That of Younger Related Donors (18 to 60 Years): A Related Donor Safety Study

    Get PDF
    The increasing number of older adults with blood-related disorders and the introduction of reduced intensity conditioning regimens has led to increases in hematopoietic stem cell (HSC) transplantation among older adults and a corresponding increase in the age of siblings who donate HSCs to these patients. Data regarding the donation-related experiences of older donors is lacking. The Related Donor Safety Study (RDSafe) aimed to examine/compare health-related quality of life (HRQoL) of older versus younger HSC donors. 60 peripheral blood stem cell (PBSC) donors ages 18–60 and 104 PBSC donors age >60 completed validated questionnaires at pre-donation, 4 weeks and 1 year post-donation. Prior to donation, older donors had poorer general physical health (t=−3.27; p=.001) but better mental health (t=2.11; p<.05). There were no age differences in multiple other donation-related factors. At 4 weeks post-donation, there were no group differences in general physical/mental health, but older donors were less likely to report donation-related pain (t=−2.26; p<.05) and concerns (t=−3.38; p=.001). At both 4 weeks and 1 year post-donation, there were no significant differences in the percentage of each age group feeling physically back to normal or in the number of days it took donors to feel completely well. There was no evidence that increasing age within the older donor group was associated with poorer donation-related HRQoL. Taken together, these data support the current practice of HSC donation by sibling donors above age 60, providing no evidence of worsening HRQoL up to one year after donation in individuals up to age 76

    word~river literary review (2011)

    Full text link
    wordriver is a literary journal dedicated to the poetry, short fiction and creative nonfiction of adjuncts and part-time instructors teaching in our universities, colleges, and community colleges. Our premier issue was published in Spring 2009. We are always looking for work that demonstrates the creativity and craft of adjunct/part-time instructors in English and other disciplines. We reserve first publication rights and onetime anthology publication rights for all work published. We define adjunct instructors as anyone teaching part-time or full-time under a semester or yearly contract, nationwide and in any discipline. Graduate students teaching under part-time contracts during the summer or who have used up their teaching assistant time and are teaching with adjunct contracts for the remainder of their graduate program also are eligible.https://digitalscholarship.unlv.edu/word_river/1001/thumbnail.jp

    A multi-country test of brief reappraisal interventions on emotions during the COVID-19 pandemic.

    Get PDF
    The COVID-19 pandemic has increased negative emotions and decreased positive emotions globally. Left unchecked, these emotional changes might have a wide array of adverse impacts. To reduce negative emotions and increase positive emotions, we tested the effectiveness of reappraisal, an emotion-regulation strategy that modifies how one thinks about a situation. Participants from 87 countries and regions (n = 21,644) were randomly assigned to one of two brief reappraisal interventions (reconstrual or repurposing) or one of two control conditions (active or passive). Results revealed that both reappraisal interventions (vesus both control conditions) consistently reduced negative emotions and increased positive emotions across different measures. Reconstrual and repurposing interventions had similar effects. Importantly, planned exploratory analyses indicated that reappraisal interventions did not reduce intentions to practice preventive health behaviours. The findings demonstrate the viability of creating scalable, low-cost interventions for use around the world

    Einfluss von Gen und Umwelt auf die psychische Gesundheit – Der Effekt der Risikovariante CACNA1C rs1006737 und relevanter Schizophrenie Umweltrisikofaktoren auf schizotype Merkmale bei gesunden Probanden

    No full text
    In den vergangenen Jahren wurde viel zur Ätiologie der Schizophrenie ge- forscht. In genomweiten Assoziationsstudien (GWAS) wurden zahlreiche Ge- ne identifiziert, die mit der Entstehung einer Schizophrenie in Verbindung ge- bracht werden konnten. Zu diesen Risikogenen gehört auch CACNA1C (Crad- dock et al., 2005; Burton et al., 2007; Ferreira et al., 2008; Ripke and Schizo- phrenia Working Group of the Psychiatric Genomics Consortium, 2014). CAC- NA1C kodiert für einen Calciumkanal der unter anderem im ZNS exprimiert wird (Soldatov, 1994; Casamassima et al., 2010). Neben Risikogenen wur- den auch Umweltrisikofaktoren entdeckt, die für die Entstehung einer Schizo- phrenie mitverantwortlich sind. Zu ihnen gehören: Kindheitstraumata, exzes- siver Cannabisgebrauch in der Jugend, Migration, Geburtskomplikationen, Ge- burt in Wintermonaten, Urbanizität, hohes Alter des Vaters und Schädel-Hirn- Traumata (van Os et al., 2008). Da selten nur ein einziger Risikofaktor vorliegt, stellt sich die Frage, wie die einzelnen Risikofaktoren zusammen wirken und sich bei gemeinsamen Vorliegen auf das Erkrankungsrisiko einer Schizophre- nie auswirken. Dies lässt sich anhand sogenannte Gen-Umwelt-Interaktions- studien ermitteln. Vorangegangene Studien konnten zeigen, dass das Vorlie- gen des Persönlichkeitsmerkmals Schizotypie für eine erhöhte Vulnerabilität bezüglich einer Schizophrenie spricht (Linney et al., 2003; Miller et al., 2002). Somit bietet sich dieses messbare Persönlichkeitsmerkmal an, um Forschung im Rahmen von Früherkennung und subklinischen Stadien der Schizophrenie zu betreiben. Ziel dieser Studie ist es, einen Beitrag zur Erforschung der präklinischen Pha- se der Schizophrenie zu liefern. Dazu wurde als genetischer Risikofaktor das A-Allel der Risikovariante rs1006737 im CACNA1C Gen untersucht. Als Um- weltfaktoren interessierten Kindheitstraumata, Urbanizität, Geburtssaison und Alter des Vaters mit der Fragestellung wie sich die einzelnen Gen-und Um- weltrisikofaktoren auf das Persönlichkeitsmerkmal Schizotypie auswirken. In einem zweiten Schritt wurden Gen-Umwelt-Interaktionen zwischen CACNA1C rs1006737 und je einem der vier Umweltfaktoren betrachtet und deren Auswir- kung bei gemeinsamen Vorliegen auf die Schizotypie als Vulnerabilitäsmarker für Schizophrenie ermittelt. Die Datenerhebung fand im Zeitraum Mai 2010 bis Dezember 2011 im Rahmen der Studie zum Thema „Cultural Neuroscience - Neurale Prozesse, soziale Interaktion und gesellschaftliche Konflikte (Kernprojekt)“ an der Philipps-Universität in Marburg an der Lahn, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, statt. Es wurden 102 gesunde Männer (50,5%) zwischen 19 und 38 Jahren und 100 ge- sunde Frauen (49,5%) zwischen 19 und 32 Jahren untersucht. Anhand einer venösen Blutprobe wurden die Probanden genotypisiert und in die Gruppen CACNA1C Risikoallelgruppe AA/AG und CACNA1C Nicht-Risikoallelgruppe GG eingeteilt. Der Umweltrisikofaktor Kindheitstraumata wurde anhand des THQ (Trauma History Questionnaire) erhoben, Urbanizität, Alter des Vaters und Ge- burtssaison wurden ebenfalls durch Fragebögen ermittelt. Die Zielgröße Schi- zotypie als Vulnerablilitätsmarker für die Schizophrenie wurde mittels SPQ-B (Schizotypal Personality Questionnaire-Brief) erhoben. Mittels T-Test oder ANO- VA wurden die Haupteffekte der Risikogenvariante CACNA1C rs1006737 und die Haupteffekte der einzelnen Umweltfaktoren auf die Schizotypie getestet. Anschließend wurde mittels zweifaktorieller Varianzanalyse der Effekt des ge- meinsamen Vorliegens der Risikogenvariante rs1006737 und des jeweiligen Umweltrisikofaktors (Gen-Umwelt-Interaktion) auf die Ausprägung schizotyper Merkmale untersucht. Die Ergebnisse zeigen einen signifikanten Haupteffekt des Umweltrisikofaktors Kindheitstrauma auf die Schizotypie (p=0,006). In den Gen-Umwelt-Interak- tionen konnten zwei signifikante Zusammenhänge gezeigt werden. Bei gleich- zeitigem Vorliegen des Risikoallels und Kindheitstraumata (p=0,040) und Ri- sikoallel und Geburtssaison (p=0,003) wurden bei den Probanden vermehrt schizotype Merkmale erhoben. Es konnte kein signifikanten Haupteffekt des Risikoallels CACNA1C rs1006737 auf Schizotypie (p=0,372) festgestellt wer- den. Auch die Umweltfaktoren Urbanizität (p=0,324), Alter des Vaters (p=0,544) und Geburtssaison (p=0,308) zeigen keinen signifikanten Hauptef- fekt auf Schizotypie. Für die Gen-Umwelt-Interaktion zwischen CACNA1C rs1006737 und Alter des Vaters zeigte sich ein positiver Trend (p=0,087) in der gegensätzlich erwarteten Richtung nämlich in der Nicht-Risikoallelgruppe GG. Das gemeinsame Vorliegen des Risikoallel CACNA1C rs1006737 und des Umweltfaktors Urbanizität wies keine signifikante Interaktionen auf und führte bei gemeinsamen vorliegen nicht zu vermehrtem Auftreten von schizotypen Merkmalen (p=0,695). Für die vorliegende Stichprobe konnte bestätigt werden, dass allein durch das Vorliegen des Risikofaktors Kindheitstraumata schizotype Merkmale vermehrt vorkommen. Dies lässt vermuten, dass auch das Risiko an einer Schizophre- nie zu erkranken erhöht ist.Eine signifikante Gen-Umwelt-Interaktion konnte für das gemeinsame Vorliegen von CACNA1C rs1006737 und Kindheitstrau- mata gezeigt werden, wobei das alleinige Vorliegen des Risikoallels keinen Ein- fluss auf die Schizotypie gezeigt hat. Weiterhin bestätigte sich die Annahme, dass es zu einer Interaktion und einem synergistischen Effekt von CACNA1C rs1006737 und der Geburtssaison kommt. Zwei Risikofaktoren, die bei alleini- gem Vorliegen keinen Einfluss auf die Schizotypie haben, verstärken sich bei gemeinsamen Vorliegen und führen zu einem vermehrten Vorliegen von schi- zotypen Merkmalen. Im Kontext des Vulnerabilitäts-Stress-Modells kann von ei- ner erhöhten Vulnerabilität durch CACNA1C rs1006737 ausgegangen werden. Hierdurch können die Stressoren Kindheitstraumata oder Geburtssaison eine verstärkte Wirkung erzielen, was in einem erhöhten Vorliegen von schizoty- pen Merkmalen resultiert und die Erkrankung an einer Schizophrenie begüns- tigt. Es zeigte sich keine Gen-Umwelt-Interaktion bei gemeinsamen Auftreten der Risikovariante CACNA1C rs1006737 und Urbanizität. Dies ist insofern in- teressant, da in vorangegangenen Studien Gen-Urbanizitäts-Interaktionen ge- zeigt werden konnten (Van Os et al., 2003; van Os et al., 2004; Weiser et al., 2007; Spauwen et al., 2006b). Jedoch wurden in diesen Studien stellvertreten- de genetische Marker untersucht und nicht wie in dieser Arbeit ein konkretes Gen bzw. SNP. Interessant wäre weiterhin zu untersuchen, wie mehrere gene- tische Risikofaktoren und Umweltrisikofaktoren gleichzeitig wirken. Da für sol- che Interaktionsmodelle mit mehreren Faktoren schnell die statistische Aus- sagekraft fehlt, sind in Zukunft große multizentrische Studien notwendig, da nur diese zeigen können, ob Ergebnisse wie in dieser Studie stabil sind. Fakto- ren, die sich in diesem Kontext als stabil erweisen, können für präventive und therapeutische Maßnahmen relevant sein
    corecore