11 research outputs found
Konzept zur nachhaltigen Emissionsminderung bei Wohngebäuden im Bestand unter Einbeziehung von CO2-Zertifikaten
Private Haushalte verursachen ca. 13% der CO2-Emissionen in Deutschland, zu 90% im Altbausektor. Bisherige Instrumente erscheinen dabei nicht geeignet, die möglichen Minderungspotentiale auszuschöpfen. In der vorliegenden Arbeit wurde deshalb ein ökologisch und ökonomisch tragfähiges Konzept zur Umsetzung emissionsmindernder Sanierungsmaßnahmen an Wohngebäuden im Bestand entwickelt unter Einbeziehung eines Emissionshandels. Die Untersuchung erfolgte unter einer ganzheitlichen Betrachtungsweise. Die ökologische Effektivität und wirtschaftliche Effizienz der Sanierungsmaßnahmen wurde überprüft. Die herstellungs- und betriebsbedingten CO2-Emissionen der eingesetzten Produkte und Anlagen wurden ermittelt und in den Untersuchungen berücksichtigt. Das technisch mögliche CO2-Minderungspotential beträgt bis zu 80%. Eine Wirtschaftlichkeitsanalyse an ausgewählten Gebäudetypen zeigte, daß bereits bei einem Zertifikatspreis von 25 €/tCO2 bestimmte Maßnahmen wirtschaftlich attraktiv werden. Zum Teil lässt sich der CO2-Ausstoß um bis zu 50% wirtschaftlich mindern. Die rechtliche Einbindung des Zertifikatshandels für private Haushalte wurde auf europäischer und nationaler Ebene untersucht. Die Richtlinie 2002/91/EG sieht zwar keinen Emissionshandel für den Gebäudesektor vor, läßt aber andere als die in der Richtlinie genannten Instrumente und Maßnahmen zu. Auch die Richtlinie 2003/87/EG hindert die Mitgliedstaaten nicht daran, weitergehende nationale Handelssysteme zur Regelung der Treibhausgasemissionen einzurichten. Auf nationaler Ebene wäre die Erweiterung des Anwendungsbereichs des Treibhaus-Emissionshandelsgesetzes auf private Haushalte denkbar. Die Konfliktsituation mit dem Bestandsschutz bei der Einführung eines Emissionshandels für private Wohngebäude ist bereits auf Grundlage geltender Gesetze lösbar. Zweckmäßigerweise orientiert sich die administrative Abwicklung an dem bestehenden Emissionshandel in der Industrie. Für jeden Teilnehmer am Handel wird die für ein Jahr erlaubte Menge an Emissionen festgelegt und eine entsprechende Menge an Zertifikaten zugeteilt. Je nach erwarteter tatsächlicher Emissionsmenge können Zertifikate dazu gekauft oder verkauft werden. Am Ende des Jahres sind die tatsächlichen Emissionen festzustellen und zu überprüfen, ob diese durch eine entsprechende Menge an Zertifikaten gedeckt wurden. Ist dies nicht der Fall können Sanktionen verhängt werden. Mit Beginn eines neuen Bilanzierungsjahres werden neue Zertifikate zugeteilt. Es wird eine Zuteilung nach dem Grandfathering-Prinzip empfohlen. Als Überwachungsinstrument wird für die Zuteilung der ohnehin für das Jahr 2006 erwartete Energieausweis für Gebäude empfohlen. Für die spätere Überprüfung eignen sich die Rechnungen der Energieversorger. Die European Energy Exchange bietet eine ideale Plattform für den Handel. Eigentümer von Zertifikaten sollten an dem Handel an dieser Emissionsbörse i.d.R. über Zwischenhändler teilnehmen. Die Arbeit zeigt, daß, bezogen auf den Ausstoß von 2004, eine 10% Minderung der Emissionen im Altbaubestand allein durch bauliche Maßnahmen von nur vier Gebäudetypen bei einem realistischen Zertifikatspreis wirtschaftlich umsetzbar ist. Umgerechnet auf die Gesamtemissionen der Bundesrepublik im Wohngebäudebereich entspricht das knapp der Hälfte der Vorgaben für die Industrie. Bei größerem Maßnahmenumfang und Ausweitung der Untersuchung kann man von einem viel versprechenden Potential ausgehen
Extremwetterereignisse: Staatshilfe oder private Vorsorge – wer trägt die Kosten?
Daniel Osberghaus, ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, Mannheim, zeigt die Schwächen und die fehlende Nachhaltigkeit des derzeitigen Versicherungsmarktes für Elementarschäden auf. Nötig sei eine Neuordnung des Versicherungsmarktes für Hochwasserschäden. Zu befürworten wäre eine Versicherungspflicht als Basisversicherung mit risikobasierten Prämien und mit begrenzten Transfers aus einem staatlichen Katastrophenfonds. Christian Groß und Gert G. Wagner, Sachverständigenrat für Verbraucherfragen (SVRV), stellen den SVRV-Vorschlag für eine Versicherungspflicht für Elementarschäden vor. Nach Berechnungen des SVRV ließen sich die meisten Wohngebäude für nur 5 Euro im Monat bei minimalem Selbstbehalt im Schadensfall versichern. Selbst in Regionen mit hoher Unwetter- und Hochwassergefahr seien Wohngebäude versicherbar, wenn hinreichend technische Vorsorge betrieben werde. Frank Offermann, Christoph Duden und Jonas Schmitt, Thünen-Institut für Betriebswirtschaft, untersuchen, ob staatlich subventionierte Versicherungen die Ad-hoc-Hilfen nach Extremwetterereignissen ersetzen könnten. In der Praxis seien Ad-hoc-Hilfen bei Katastrophen im Vergleich zu einer Subventionierung von Versicherungen als das „geringere Übel“ anzusehen. Trotzdem sollten marktwirtschaftliche Instrumente wie Versicherungen eine wichtige Rolle bei der Bewältigung von Extremwetterereignissen spielen. Es sei staatliche Aufgabe, Ad-hoc-Hilfen so weit wie möglich in Ausmaß und Nebenwirkungen zu begrenzen. Michael Berlemann, Helmut-Schmidt-Universität, Universität der Bundeswehr Hamburg, betrachtet die Wachstumseffekte von Extremwetterereignissen. Insgesamt deute vieles darauf hin, dass Extremwetterereignisse nicht nur kurzfrisige, sondern auch langfristige negative Wachstumseffekte für die betroffenen Regionen bewirken. Jörg Asmussen, Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, untersucht, ob ein privater Versicherungsmarkt gegen Elementarschäden funktionieren kann. Seiner Ansicht nach könnte ein leistungsfähiger privater Versicherungsmarkt nur ein Baustein eines umfassenden Schutzes gegen die Folgen des Klimawandels sein. Erforderlich sei ein Gesamtkonzept aus Versicherungsschutz, Aufklärung sowie privater und staatlicher Prävention und Schadenminderung. Neben der Versicherungswirtschaft sei hier der Staat auf allen Ebenen gefordert. Markus Roth, Universität Marburg, erklärt, dass die Einführung einer Pflichtversicherung gegen Elementarschäden verfassungskonform ausgestaltet werden kann. Rechtsvergleichend seien Pflichtversicherungen gegen Elementarschäden in der Schweiz, in Frankreich sowie besondere Regeln für Überflutungsschäden im Vereinigten Königreich und in den USA zu finden. Lamia Messari-Becker, Universität Siegen, stellt Möglichkeiten und Grenzen katastrophensicheren Bauens vor. In Anbetracht der gesetzlichen Verantwortung des Staates hinsichtlich des Umgangs mit Fläche und Bebauung in Risikogebieten und der eigenen Möglichkeiten, als Gebäudeeigentümer vorzusorgen, sei eine Kombination bei der Vorsorge sinnvoll. Eine Basisversicherung könnte die Voraussetzung für weitergehende Staatshilfen bilden. Am wichtigsten sei es, dass der Staat seine Infrastruktur an den Folgen des Klimawandels anpasse. Nicola Garbarino, ifo Institut, Benjamin Guin, Bank of England, und Jonathan Lee, University of Bristol, zeigen, dass eine unzureichende Bewertung des Hochwasserrisikos in Finanzprodukten zu einer Subventionierung von Gebieten mit geringem Risiko in Gebiete mit hohem Risiko führen kann. Daten aus England belegen, dass die negativen Auswirkungen von Überschwemmungen auf die Immobilienpreise durch verzerrte Hypothekenbewertungen und subventionierte Hochwasserversicherungsprämien ausgeglichen werden. Die Subventionen scheinen regressiv zu sein, da die Hauptnutznießer die Eigentümer teurer Immobilien sind
Learning to change a way of being: An interpretative phenomenological perspective on cognitive therapy for social phobia
Social phobia (SP) is a common and disabling condition for which cognitive-behavioral treatments (CBT) have demonstrated efficacy. However, there remains room for improvement. Hence, further exploration of the means by which CBT helps patients with SP is warranted. Studies examining patients’ perspectives on which aspects of treatment were most or least helpful may augment other established methodologies for identifying the more or less effective components and thus help to increase the efficacy and cost-effectiveness of CBT for SP. The current study used interpretive phenomenological analysis to analyze the transcripts of interviews with eight patients who had completed cognitive therapy (CT) for SP. Four related themes were identified: (i) social phobia as a way of being; (ii) learning to challenge social phobia as a way of being: transformative mechanisms of therapy; (iii) challenges faced in the pursuit of change; (iv) a whole new world: new ways of being. This analysis of patients’ experiences of CT for SP confirmed that the factors hypothesized to be important in maintaining SP in cognitive-behavioral models of the disorder are evident in patients’ descriptions of the processes of change in CT for SP (e.g., reducing internal focus of attention and reducing safety behaviors and avoidance). Helpful components of CT for SP were identified as areas where the protocol could be enhanced. Recommendations for the way in which CT for SP is implemented are made