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    Wahrnehmung, Bewertung und Bewältigung belastender Online-Erfahrungen von Jugendlichen: Eine qualitative Studie im Rahmen des Projekts "SIKID - Sicherheit für Kinder in der digitalen Welt"

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    Mit dem Aufkommen interaktiver Online-Angebote haben sich die Nutzungsmöglichkeiten digitaler Medien für Heranwachsende deutlich erweitert und ausdifferenziert. Verschiedene Studien zeigen, dass Kinder immer früher und sehr ausgiebig soziale Netzwerkplattformen wie TikTok, Instagram und BeReal nutzen, um sich zu informieren und sich mit anderen auszutauschen oder sich mit anderen verbunden zu fühlen. Gleichzeitig ist die Interaktion mit anderen in unterschiedlichen Online-Öffentlichkeiten, aber auch mit Herausforderungen und möglichen Risiken verbunden. Im Rahmen des BMBF-Projekts "Sicherheit von Kindern in der digitalen Welt (SIKID)" werden diese sogenannten "Interaktionsrisiken" genauer in den Blick genommen und untersucht, was Jugendliche in der Online-Kommunikation als belastend wahrnehmen, wie sie sich hinsichtlich ihres Belastungserlebens unterscheiden und wie sie versuchen, diese belastenden Situationen zu bewältigen. Im Sommer 2022 wurden hierzu Interviews mit 16 Jugendlichen im Alter von zwölf bis 17 Jahren geführt. Die Interviews geben einen differenzierten Einblick in die Vielschichtigkeit der Online-Erfahrungen Heranwachsender sowie Hinweise auf erforderliche Unterstützung durch z. B. Eltern, Pädagog*innen, Plattformanbieter, Polizei etc. Im Folgenden werden die wichtigsten Ergebnisse zusammenfassend dargestellt. Jugendliche bewegen sich in vielfältigen Öffentlichkeiten, z. B. mit Mitschüler*innen in halböffentlichen Klassenchats, mit Online-Bekanntschaften in Multiplayer-Spielen oder mit Fremden oder Bots auf Social-Media-Plattformen. Das Erleben von Interaktionsrisiken, wie z. B. unfreundliches und verletzendes Verhalten, sexuelle Grenzverletzungen und Übergriffe oder Cybergrooming, variiert sowohl in der Anzahl der Vorfälle als auch in der Bewertung der Situation, der Intensität der Belastung und der jeweiligen Emotion. Aus den Aussagen der Jugendlichen konnten ereignis-, absender-, subjekt-, wahrnehmungs- sowie kontextbezogene Belastungsfaktoren identifiziert werden, die jeweils einen Einfluss auf das individuelle (Belastungs-)Erleben haben. Bei belastenden Online-Erfahrungen wird von Kindern und Jugendlichen auf ein vielfältiges Spektrum an Handlungsweisen zurückgegriffen. Einige wenden Strategien an, die auf den Stressor gerichtet sind (z. B. technische Abwehrstrategien, passive Vermeidungsstrategien oder Konfrontation), während andere versuchen, den Stressor z. B. Kommunikationsinhalte, Personen oder Erlebnisse) zu ignorieren. Darüber hinaus finden sich in den Interviews auch Hinweise auf kognitive und emotionsregulierende Strategien (z. B. Abwertung des Stressors oder Ablenkung und Fokussierung auf etwas Positives). Die Bewältigungsstrategien werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten und in unterschiedlichen Kombinationen eingesetzt, je nach Situation und Belastungsgrad. Dabei können sich einzelne Strategien, wie z. B. den Chatverlauf zu löschen oder unerwünschte Bildinhalte zu entfernen, mitunter als kontraproduktiv erweisen, da sie eine strafrechtliche Verfolgung erschweren. Im Hinblick auf die Inanspruchnahme von Unterstützungs- und Hilfsangeboten lässt sich eine Art "Unterstützungskaskade" erkennen. So wird nach dem Scheitern eigener Bewältigungsbemühungen zunächst auf die Hilfe von nahestehenden Personen wie Eltern und Freund*innen zurückgegriffen und erst wenn diese an Grenzen stoßen, die Unterstützung weiter entfernter Akteurs- und Personengruppen in Anspruch genommen. Die Jugendlichen äußern unterschiedliche Bedarfe in Bezug auf Unterstützungsangebote. Während für einen Teil der Befragten die instrumentelle und informationelle Unterstützung (z. B. gemeinsam das Problem beheben oder einen Rat und weitere Informationen erhalten) im Vordergrund steht, wünschen sich andere vor allem eine emotionale Unterstützung. Eine gute Unterstützung zeichnet sich aus Sicht der befragten Heranwachsenden vor allem durch wert- und vorurteilsloses Zuhören, Verschwiegenheit und das Gefühl, mit den eigenen Sorgen und Bedürfnissen ernst genommen zu werden, aus. Jugendliche scheinen oft nicht zu wissen, welche Rechte sie im digitalen Raum haben und wie sie diese durchsetzen können (z. B. in welchen Fällen die Polizei zuständig ist). Die Ergebnisse geben wertvolle Hinweise darauf, wie Jugendliche versuchen, mit den vielfältigen, teilweise auch belastenden Online-Erfahrungen, umzugehen und an welchen Stellen sie Unterstützung brauchen. Aus medienpädagogischer Perspektive sind vor allem solche Ansätze zu befürworten, die Jugendliche für ihre Rechte im digitalen Raum sensibilisieren, ihr Unrechtsbewusstsein schärfen und ihre Selbstbehauptung stärken. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf sexuelle Grenzverletzungen, aber auch mit Blick auf das Thema Zivilcourage im digitalen Raum

    Mediennutzung und Schule zur Zeit des ersten Lockdowns während der Covid-19-Pandemie 2020: Ergebnisse einer Online-Befragung von 10- bis 18-Jährigen in Deutschland

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    Im Rahmen des Projekts "Kids' Digital Lives in COVID-19 Times" (KiDiCoTi), koordiniert vom Joint Research Centre der Europäischen Kommission, wurde im Sommer 2020 die Mediennutzung von 10- bis 18-Jährigen und das Erleben von Fernunterricht während der Phase der Schulschließungen in 15 europäischen Ländern untersucht. Die Ergebnisse der deutschen Teilstichprobe basieren auf den Antworten von 513 Fällen (Eltern-Kind-Dyaden). Die wichtigsten Ergebnisse sind im Folgenden zusammengefasst: Die Daten bestätigen die Erwartungen und die Ergebnisse anderer Studien, dass sich die Mediennutzung in der Zeit der Schulschließungen erhöht hat. Nach Selbsteinschätzung der befragten Kinder und Jugendlichen lag die durchschnittliche Mediennutzungsdauer bei 5,9 Stunden pro Tag. Mehr als die Hälfte ihrer täglichen Online-Zeit (3,3 Stunden) haben die befragten Kinder und Jugendlichen während der Zeit der Schulschließungen allerdings mit der Bearbeitung von Schulaufgaben verbracht. Die Ausweitung der Nutzungszeiten ist vor allem auf die verstärkte Kommunikation über Online-Medien zurückzuführen, sei es, um mit den Lehrern Kontakt zu halten oder sich mit Familienmitgliedern und Freund*innen auszutauschen. Auch andere Online-Aktivitäten wie Spielen, Spaß und Unterhaltung oder die Suche nach In-formationen haben in der Zeit der Schulschließungen zeitlich mehr Raum eingenommen, wobei sich dies am deutlichsten in der jüngsten Altersgruppe widerspiegelt. Im Schnitt fand der Unterricht neun Wochen lang über Online-Lehre bzw. als Mischform statt, wobei sich teils große Unterschiede hinsichtlich der Dauer dieser Lehrform zeigen. Auch hinsichtlich der Unterrichtsgestaltung und des Kontakts mit Lehrkräften zeichnen sich große Unterschiede ab. Im Großen und Ganzen sind die befragten Kinder und Jugendlichen gut mit dem Online-Unterricht zurechtgekommen. Inwiefern Kinder und Jugendliche sich in der Lage fühlten, das Online-Lernen zu bewältigen, hing unter anderem auch mit der Unterstützungsleistung der Eltern zusammen. Knapp ein Drittel der Eltern zeigt sich besorgt oder sehr besorgt, dass die Corona-Krise negative Auswirkungen auf die Bildung ihres Kindes haben könnte (z. B., dass sie im Schulstoff zurückfallen oder durch Prüfungen fallen). Ein Viertel der Kinder und Jugendlichen hatte während der Zeit der Schulschließungen Sorge, Schulaufgaben nicht bewältigen oder mit dem Lernstoff nicht mithalten zu können. 30 Prozent befürchteten, dass sie wegen des Online-Unterrichts schlechte Noten bekommen würden. Für den Fall einer erneuten Schulschließung wünschen sich Eltern zusätzliche Unterstützung von der Schule ihres Kindes, sowohl im Hinblick auf den Schulstoff, aber auch Angebote für gemeinschaftliches Lernen sowie Anregungen für außerschulische Aktivitäten, die die Kinder auch zu Hause durchführen können

    Modeling of Mass Balance Variability and Its Impact on Water Discharge from the Urumqi Glacier No. 1 Catchment, Tian Shan, China

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    Originating in the Tian Shan mountains, Urumqi River plays a key role in terms of water supply to downstream areas. In its headwaters, Urumqi Glacier No. 1 (UG1) is the largest glacier contributing to water discharge. Assessing its response to the changing climatic conditions in the area is of major importance to quantify future water availability. We here apply COSIPY, a COupled Snowpack and Ice surface energy and mass balance model in PYthon, to UG1, implementing a new albedo parameterization which integrates site-specific bare-ice albedo values on a pixel-by-pixel basis observed by remote sensing. We assess model performance threefold: quantitatively based on long-term measurement data of (1) surface mass balance (SMB) and (2) water discharge as well as qualitatively (3) comparing simulated snow line altitudes to such imated on the basis of time-lapse photography. Comparison of the modeled SMB with annually-averaged data from ablation stakes reveals that COSIPY including the new albedo parameterization accounts for 57.6% of the variance observed in the measurements. The original albedo parameterization performs only slightly inferior (57.1%). Glacier-wide comparison between modeled and glaciological SMB shows high agreement. In terms of discharge prediction, COSIPY reproduces onset and duration of the discharge season well. Estimated discharge from the whole catchment shows shortcomings in exactly matching the measured times series, but interannual variability is captured.Peer Reviewe

    The neural signature of psychomotor disturbance in depression.

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    Up to 70% of patients with major depressive disorder present with psychomotor disturbance (PmD), but at the present time understanding of its pathophysiology is limited. In this study, we capitalized on a large sample of patients to examine the neural correlates of PmD in depression. This study included 820 healthy participants and 699 patients with remitted (n = 402) or current (n = 297) depression. Patients were further categorized as having psychomotor retardation, agitation, or no PmD. We compared resting-state functional connectivity (ROI-to-ROI) between nodes of the cerebral motor network between the groups, including primary motor cortex, supplementary motor area, sensory cortex, superior parietal lobe, caudate, putamen, pallidum, thalamus, and cerebellum. Additionally, we examined network topology of the motor network using graph theory. Among the currently depressed 55% had PmD (15% agitation, 29% retardation, and 11% concurrent agitation and retardation), while 16% of the remitted patients had PmD (8% retardation and 8% agitation). When compared with controls, currently depressed patients with PmD showed higher thalamo-cortical and pallido-cortical connectivity, but no network topology alterations. Currently depressed patients with retardation only had higher thalamo-cortical connectivity, while those with agitation had predominant higher pallido-cortical connectivity. Currently depressed patients without PmD showed higher thalamo-cortical, pallido-cortical, and cortico-cortical connectivity, as well as altered network topology compared to healthy controls. Remitted patients with PmD showed no differences in single connections but altered network topology, while remitted patients without PmD did not differ from healthy controls in any measure. We found evidence for compensatory increased cortico-cortical resting-state functional connectivity that may prevent psychomotor disturbance in current depression, but may perturb network topology. Agitation and retardation show specific connectivity signatures. Motor network topology is slightly altered in remitted patients arguing for persistent changes in depression. These alterations in functional connectivity may be addressed with non-invasive brain stimulation

    Measurement of the top quark forward-backward production asymmetry and the anomalous chromoelectric and chromomagnetic moments in pp collisions at √s = 13 TeV

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    Abstract The parton-level top quark (t) forward-backward asymmetry and the anomalous chromoelectric (d̂ t) and chromomagnetic (μ̂ t) moments have been measured using LHC pp collisions at a center-of-mass energy of 13 TeV, collected in the CMS detector in a data sample corresponding to an integrated luminosity of 35.9 fb−1. The linearized variable AFB(1) is used to approximate the asymmetry. Candidate t t ¯ events decaying to a muon or electron and jets in final states with low and high Lorentz boosts are selected and reconstructed using a fit of the kinematic distributions of the decay products to those expected for t t ¯ final states. The values found for the parameters are AFB(1)=0.048−0.087+0.095(stat)−0.029+0.020(syst),μ̂t=−0.024−0.009+0.013(stat)−0.011+0.016(syst), and a limit is placed on the magnitude of | d̂ t| < 0.03 at 95% confidence level. [Figure not available: see fulltext.

    Measurement of t(t)over-bar normalised multi-differential cross sections in pp collisions at root s=13 TeV, and simultaneous determination of the strong coupling strength, top quark pole mass, and parton distribution functions

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    Peer reviewe

    An embedding technique to determine ττ backgrounds in proton-proton collision data

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    An embedding technique is presented to estimate standard model tau tau backgrounds from data with minimal simulation input. In the data, the muons are removed from reconstructed mu mu events and replaced with simulated tau leptons with the same kinematic properties. In this way, a set of hybrid events is obtained that does not rely on simulation except for the decay of the tau leptons. The challenges in describing the underlying event or the production of associated jets in the simulation are avoided. The technique described in this paper was developed for CMS. Its validation and the inherent uncertainties are also discussed. The demonstration of the performance of the technique is based on a sample of proton-proton collisions collected by CMS in 2017 at root s = 13 TeV corresponding to an integrated luminosity of 41.5 fb(-1).Peer reviewe

    Measurement of the Splitting Function in &ITpp &ITand Pb-Pb Collisions at root&ITsNN&IT=5.02 TeV

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    Data from heavy ion collisions suggest that the evolution of a parton shower is modified by interactions with the color charges in the dense partonic medium created in these collisions, but it is not known where in the shower evolution the modifications occur. The momentum ratio of the two leading partons, resolved as subjets, provides information about the parton shower evolution. This substructure observable, known as the splitting function, reflects the process of a parton splitting into two other partons and has been measured for jets with transverse momentum between 140 and 500 GeV, in pp and PbPb collisions at a center-of-mass energy of 5.02 TeV per nucleon pair. In central PbPb collisions, the splitting function indicates a more unbalanced momentum ratio, compared to peripheral PbPb and pp collisions.. The measurements are compared to various predictions from event generators and analytical calculations.Peer reviewe

    MUSiC : a model-unspecific search for new physics in proton-proton collisions at root s=13TeV

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    Results of the Model Unspecific Search in CMS (MUSiC), using proton-proton collision data recorded at the LHC at a centre-of-mass energy of 13 TeV, corresponding to an integrated luminosity of 35.9 fb(-1), are presented. The MUSiC analysis searches for anomalies that could be signatures of physics beyond the standard model. The analysis is based on the comparison of observed data with the standard model prediction, as determined from simulation, in several hundred final states and multiple kinematic distributions. Events containing at least one electron or muon are classified based on their final state topology, and an automated search algorithm surveys the observed data for deviations from the prediction. The sensitivity of the search is validated using multiple methods. No significant deviations from the predictions have been observed. For a wide range of final state topologies, agreement is found between the data and the standard model simulation. This analysis complements dedicated search analyses by significantly expanding the range of final states covered using a model independent approach with the largest data set to date to probe phase space regions beyond the reach of previous general searches.Peer reviewe

    Search for new particles in events with energetic jets and large missing transverse momentum in proton-proton collisions at root s=13 TeV

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    A search is presented for new particles produced at the LHC in proton-proton collisions at root s = 13 TeV, using events with energetic jets and large missing transverse momentum. The analysis is based on a data sample corresponding to an integrated luminosity of 101 fb(-1), collected in 2017-2018 with the CMS detector. Machine learning techniques are used to define separate categories for events with narrow jets from initial-state radiation and events with large-radius jets consistent with a hadronic decay of a W or Z boson. A statistical combination is made with an earlier search based on a data sample of 36 fb(-1), collected in 2016. No significant excess of events is observed with respect to the standard model background expectation determined from control samples in data. The results are interpreted in terms of limits on the branching fraction of an invisible decay of the Higgs boson, as well as constraints on simplified models of dark matter, on first-generation scalar leptoquarks decaying to quarks and neutrinos, and on models with large extra dimensions. Several of the new limits, specifically for spin-1 dark matter mediators, pseudoscalar mediators, colored mediators, and leptoquarks, are the most restrictive to date.Peer reviewe
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