9 research outputs found

    Entwicklung eines Situational Judgment Tests im Kontext moralischen Entscheidens und Handelns

    No full text
    (Un)Moralisches Verhalten in Organisationen ist ein komplexes Phänomen. Besonders relevant ist hierbei die ethische Kompetenz von Fach- und Führungskräften. Ethische Kompetenz bedeutet, dass Personen sich in einer gegebenen Verantwortungssituation dem eigenen moralischen Standpunkt verpflichtet fühlen und bewusste Entscheidungen unter Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer und sozialer Handlungsfolgen treffen und nachfolgend danach handeln. Unternehmen profitieren von Personen, die ethisch kompetent handeln, da unmoralisches Verhalten zur nachhaltigen Schädigung der Reputation einer Organisation und zu monetären Verlusten führen kann. Daher sollte moralisches Entscheiden und Handeln in der Personalauswahl und -entwicklung berücksichtigt werden. Für deren Umsetzung bedarf es einer wissenschaftlich fundierten, realitätsbezogenen und validen Erfassung moralischen Entscheidens und Handelns. Dafür eignen sich Situational Judgment Tests (SJT), da diese eine Simulation realitätsnaher und berufsbezogener Situationen ermöglichen. SJTs sind eignungsdiagnostische Mischverfahren, die hypothetische Situationen in vollstandardisierter Form vorgeben und als Antwort die Auswahl einer oder mehrerer Handlungsmöglichkeit(en) oder die Bewertung der Angemessenheit dieser Handlungsmöglichkeiten erheben. Sie sind für verschiedene eignungsdiagnostische Bereiche, wie Selektion in Personalauswahlprozessen, Selbstselektion und -reflexion für berufliche Entwicklung und Trainings einsetzbar. Das Anliegen der Dissertation bestand daher in der Entwicklung eines Situational Judgment Tests im Kontext moralischen Entscheidens und Handeln, um diesen als reliables und valides Instrument in Personalauswahl und -entwicklungsprozessen einsetzen zu können. Die Entwicklung und Validierung des SJTs wurde mit insgesamt sechs Studien umgesetzt. In Studie 1 wurden auf Basis von Interviews mit Führungskräften und Mitarbeitenden des Gesundheitssektors 127 Situationsbeschreibungen (Itemstämme) abgeleitet. In Studie 2 erfolgte die Generierung einer umfassenden Menge an realitätsnahen und breit gefächerten Verhaltensweisen (Antwortoptionen) für die Situationsbeschreibungen durch N = 351 Personen. Studie 3 widmete sich der Effektivitätsbestimmung der Antwortoptionen nach der empirischen Festlegung mit den Kriterien Voice-Verhalten, Moral Courage und Silence mit zwei Stichproben berufstätiger Personen (N1 = 208; N2 = 544). Ein zehn Items umfassender Testentwurf wurde in Studie 4 an N = 93 Berufstätigen überprüft und validiert. Zur konvergenten Validierung dienten Moral Courage und selbstberichtete Zivilcourage am Arbeitsplatz, für die Kriteriumsvalidierung wurden Voice-Verhalten und Silence genutzt. Die psychometrischen Eigenschaften des Testentwurfs fielen unzureichend aus. Dies zeigte sich darin, dass die Items eher leicht zu beantworten und nicht ausreichend trennscharf waren sowie aufgrund einer niedrigen internen Konsistenz nicht zu einer Skala zusammengefasst werden konnten. Nur wenige der zehn Items erfüllten die Anforderungen an die Konstrukt- und Kriteriumsvalidität. Somit erfassten die Items nicht gleichermaßen moralisches Entscheiden und Handeln über verschiedene moralisch relevante Situationen. Zur Verbesserung der Güte des SJTs wurde in Studie 5 die Effektivität der Antwortoptionen theoriegeleitet vorgenommen. Zur Effektivitätsbestimmung wurde das Stufenmodell moralischer Entwicklung von Kohlberg (1984) herangezogen, bei welchem das Motiv hinter einer Handlung für die Beurteilung der moralischen Urteilsfähigkeit entscheidend ist. Basierend darauf wurde mit Studie 6 das Ziel verfolgt, einen Testentwurf aus zehn Items zu überprüfen und zu validieren. Die Überprüfung der konvergenten Validität mit den moralverwandten Merkmalen Empathie, Ungerechtigkeitssensibilität und Zivilcourage am Arbeitsplatz erfolgte an einer Stichprobe von N = 89 Personen. Die psychometrischen Eigenschaften des Testentwurfs fielen unzureichend aus. Dies zeigte sich darin, dass die Items eher leicht zu beantworten und nicht ausreichend trennscharf waren. Aufgrund einer niedrigen internen Konsistenz konnten die Items nicht zu einer Skala zusammengefasst werden. Nur wenige der zehn Items korrelierten hypothesenkonform mit den moralverwandten Persönlichkeitsmerkmalen. Somit wurde mit den Items nicht gleichermaßen moralisches Entscheiden und Handeln über verschiedene moralisch relevante Situationen erfasst. Die Ergebnisse der Validierungsstudien weisen darauf hin, dass moralisches Entscheiden und Handeln in moralisch relevanten Situationen mit einem Situational Judgment Test nur eingeschränkt erfasst werden kann. Dies zeigte sich darin, dass keine akzeptablen Werte für Reliabilität und Validität für den SJT erreicht werden konnten. Es war nicht möglich, die Komplexität und Mehrdimensionalität moralischen Verhaltens fundiert mit einem standardisierten Verfahren abzubilden. Alternativ können die Situationsbeschreibungen des SJTs als Ausgangspunkt für strukturierte Interviews genutzt werden. Zudem können valide Items zur Förderung und zum Training ethischer Kompetenz in Organisationen eingesetzt werden, um unmoralischem Verhalten in Organisationen entgegenzuwirken

    Entwicklung eines Situational Judgment Tests im Kontext moralischen Entscheidens und Handelns

    No full text
    (Un)Moralisches Verhalten in Organisationen ist ein komplexes Phänomen. Besonders relevant ist hierbei die ethische Kompetenz von Fach- und Führungskräften. Ethische Kompetenz bedeutet, dass Personen sich in einer gegebenen Verantwortungssituation dem eigenen moralischen Standpunkt verpflichtet fühlen und bewusste Entscheidungen unter Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer und sozialer Handlungsfolgen treffen und nachfolgend danach handeln. Unternehmen profitieren von Personen, die ethisch kompetent handeln, da unmoralisches Verhalten zur nachhaltigen Schädigung der Reputation einer Organisation und zu monetären Verlusten führen kann. Daher sollte moralisches Entscheiden und Handeln in der Personalauswahl und -entwicklung berücksichtigt werden. Für deren Umsetzung bedarf es einer wissenschaftlich fundierten, realitätsbezogenen und validen Erfassung moralischen Entscheidens und Handelns. Dafür eignen sich Situational Judgment Tests (SJT), da diese eine Simulation realitätsnaher und berufsbezogener Situationen ermöglichen. SJTs sind eignungsdiagnostische Mischverfahren, die hypothetische Situationen in vollstandardisierter Form vorgeben und als Antwort die Auswahl einer oder mehrerer Handlungsmöglichkeit(en) oder die Bewertung der Angemessenheit dieser Handlungsmöglichkeiten erheben. Sie sind für verschiedene eignungsdiagnostische Bereiche, wie Selektion in Personalauswahlprozessen, Selbstselektion und -reflexion für berufliche Entwicklung und Trainings einsetzbar. Das Anliegen der Dissertation bestand daher in der Entwicklung eines Situational Judgment Tests im Kontext moralischen Entscheidens und Handeln, um diesen als reliables und valides Instrument in Personalauswahl und -entwicklungsprozessen einsetzen zu können. Die Entwicklung und Validierung des SJTs wurde mit insgesamt sechs Studien umgesetzt. In Studie 1 wurden auf Basis von Interviews mit Führungskräften und Mitarbeitenden des Gesundheitssektors 127 Situationsbeschreibungen (Itemstämme) abgeleitet. In Studie 2 erfolgte die Generierung einer umfassenden Menge an realitätsnahen und breit gefächerten Verhaltensweisen (Antwortoptionen) für die Situationsbeschreibungen durch N = 351 Personen. Studie 3 widmete sich der Effektivitätsbestimmung der Antwortoptionen nach der empirischen Festlegung mit den Kriterien Voice-Verhalten, Moral Courage und Silence mit zwei Stichproben berufstätiger Personen (N1 = 208; N2 = 544). Ein zehn Items umfassender Testentwurf wurde in Studie 4 an N = 93 Berufstätigen überprüft und validiert. Zur konvergenten Validierung dienten Moral Courage und selbstberichtete Zivilcourage am Arbeitsplatz, für die Kriteriumsvalidierung wurden Voice-Verhalten und Silence genutzt. Die psychometrischen Eigenschaften des Testentwurfs fielen unzureichend aus. Dies zeigte sich darin, dass die Items eher leicht zu beantworten und nicht ausreichend trennscharf waren sowie aufgrund einer niedrigen internen Konsistenz nicht zu einer Skala zusammengefasst werden konnten. Nur wenige der zehn Items erfüllten die Anforderungen an die Konstrukt- und Kriteriumsvalidität. Somit erfassten die Items nicht gleichermaßen moralisches Entscheiden und Handeln über verschiedene moralisch relevante Situationen. Zur Verbesserung der Güte des SJTs wurde in Studie 5 die Effektivität der Antwortoptionen theoriegeleitet vorgenommen. Zur Effektivitätsbestimmung wurde das Stufenmodell moralischer Entwicklung von Kohlberg (1984) herangezogen, bei welchem das Motiv hinter einer Handlung für die Beurteilung der moralischen Urteilsfähigkeit entscheidend ist. Basierend darauf wurde mit Studie 6 das Ziel verfolgt, einen Testentwurf aus zehn Items zu überprüfen und zu validieren. Die Überprüfung der konvergenten Validität mit den moralverwandten Merkmalen Empathie, Ungerechtigkeitssensibilität und Zivilcourage am Arbeitsplatz erfolgte an einer Stichprobe von N = 89 Personen. Die psychometrischen Eigenschaften des Testentwurfs fielen unzureichend aus. Dies zeigte sich darin, dass die Items eher leicht zu beantworten und nicht ausreichend trennscharf waren. Aufgrund einer niedrigen internen Konsistenz konnten die Items nicht zu einer Skala zusammengefasst werden. Nur wenige der zehn Items korrelierten hypothesenkonform mit den moralverwandten Persönlichkeitsmerkmalen. Somit wurde mit den Items nicht gleichermaßen moralisches Entscheiden und Handeln über verschiedene moralisch relevante Situationen erfasst. Die Ergebnisse der Validierungsstudien weisen darauf hin, dass moralisches Entscheiden und Handeln in moralisch relevanten Situationen mit einem Situational Judgment Test nur eingeschränkt erfasst werden kann. Dies zeigte sich darin, dass keine akzeptablen Werte für Reliabilität und Validität für den SJT erreicht werden konnten. Es war nicht möglich, die Komplexität und Mehrdimensionalität moralischen Verhaltens fundiert mit einem standardisierten Verfahren abzubilden. Alternativ können die Situationsbeschreibungen des SJTs als Ausgangspunkt für strukturierte Interviews genutzt werden. Zudem können valide Items zur Förderung und zum Training ethischer Kompetenz in Organisationen eingesetzt werden, um unmoralischem Verhalten in Organisationen entgegenzuwirken

    Susceptibility to others' emotions moderates immediate self-reported and biological stress responses to witnessing trauma

    No full text
    Background The peri-traumatic stress response is a strong predictor of symptom development after trauma exposure. Regarding witnessing trauma, the stress response might depend on the susceptibility to others' emotions (emotional contagion, EC). This study investigated whether EC moderates the immediate stress response using a trauma film paradigm. Methods Ninety-five healthy participants were randomly exposed to a trauma or a neutral film. Perceived stressfulness of the film and pre-to post-film changes in self-reported anxiety, heart rate and saliva cortisol levels were assessed. EC towards negative and positive emotions was measured using the emotional contagion scale and its emotion-specific subscales. Results Overall, the trauma film was perceived as distressing and elicited an increase in self-reported anxiety, heart rate and saliva cortisol levels relative to the neutral film. EC towards negative emotions was positively related to the perceived stressfulness of the film, increased anxiety and increased heart rate. The association with saliva cortisol levels was also in the expected direction, but not statistically significant. These associations were not found for EC towards positive emotions. Discussion EC towards negative emotions may be an important predictor of trauma exposure outcomes. Further research should clarify its specific contribution in witnessing and undergoing trauma

    Ersticken

    No full text
    corecore