39 research outputs found

    Neue Governance als Wettbewerb um Sichtbarkeit: Zur veränderten Dynamik der Öffentlichkeits- und Medienorientierung von Hochschulen

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    Für das Verständnis der Organisationsreformen in den letzen zwei Jahrzehnten spielt der Wettbewerb zwischen Hochschulen eine entscheidende Rolle. Wettbewerb benötigt stets ein gewisses Maß an Öffentlichkeit und kann sogar ausdrücklich um seiner öffentlichen Sichtbarkeit willen betrieben werden. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, welche besonderen Effekte von einem Wettbewerb um öffentliche Sichtbarkeit ausgehen. Der Beitrag arbeitet zunächst konzeptionell heraus, dass sich die Form der Öffentlichkeit im hochschulischen Wettbewerb signifikant verändert hat. Die These, dass diese Veränderung ein wesentliches Charakteristikum der Organisationsreformen ist, wird durch empirische Ergebnisse gestützt, welche den Stellenwert von öffentlicher Sichtbarkeit im Kontext des Hochschulwettbewerbs herausstellen. Abschließend wirft der Beitrag einen empirisch geleiteten Ausblick auf die Art der Auswirkungen, die aus der veränderten Öffentlichkeitsorientierung resultieren. Empirische Basis sind Befragungsergebnisse des Forschungsprojekts „Organisation und Öffentlichkeit von Hochschulen“

    Die unterstellten Wirkungen der universitären Steuerungsinstrumente

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    Die Universitäten werden seit etwa 1990 mit neuen Instrumenten gesteuert: Zielvereinbarungen, ökonomischen Incentives u.a.m. Der Reformprozess ist nicht beendet, die neuen Instrumente werden meist nach wenigen Jahren weiter reformiert. Was die Beteiligten als Belastung erleben, fordert auch konzeptionell heraus: Welche Effekte sind von Instrumenten zu erwarten, wenn die Zeit zur Wirkungsentfaltung fehlt? Wieso tritt die Dauerreform auf, wie kann man mit ihr umgehen und wie wirkt sie sich aus? Antworten werden über eine Sortierung der Steuerungskonzepte und eine Studie zur Selbststeuerung der Fächer zusammengetragen. – Inhalt – Die fortgesetzte Reform der Steuerungsinstrumente führt dazu, dass man allein über die formal eingesetzten Instrumente kein aussagekräftiges Bild über die Organisationsreform an den Hochschulen erhält. Die Arbeit identifiziert ersatzweise einen konzeptionellen Kern der vielfältigen Reformen: New Public Management und die Ansätze der Neuen Institutionenökonomik. Betrachtet wird, wie diese Ansätze parallele Reformen in anderen öffentlichen Sektoren sowie in anderen OECDStaaten anleiten. Ferner werden die Zusammenhänge mit der Abkehr vom klassischen Bürokratiemodell und Legitimationsproblemen staatlicher Politik beleuchtet. Der gefundene konzeptionelle Kern neuer Hochschulsteuerung wird anschließend mit alternativen ökonomischen, motivationspsychologischen und soziologischen Konzepten abgeglichen. Organisationssoziologisch werden u.a. verhaltenswissenschaftliche Entscheidungstheorie, Neo-Institutionalismus, Systemtheorie, situationistischer Strukturansatz sowie die Debatte über Governance-Mechanismen diskutiert. Der Theorievergleich deckt erste mutmaßliche Ursachen für die Dauerreform der Hochschulorganisation auf; darüber hinaus trägt er steuerungskonzeptionelle Widersprüche und Lücken zusammen. Um den gefundenen Lücken sowie der Dauerreform steuerungspraktisch Rechnung tragen zu können, wird ein theoriegeleitetes Sortierschema von Wirkungsannahmen vorgeschlagen. Es dient der Klärung und Einordnung der jeweils mit den Instrumenten verbundenen impliziten und expliziten Wirkungsannahmen. Das Schema wird am Beispiel der drei Steuerungsinstrumente Zielvereinbarung, Evaluation und leistungsorientierte Mittelverteilung spezifiziert. Die geleistete Klärung von Steuerungsinstrumenten über die Offenlegung der jeweils zugehörigen Wirkungsvorstellungen verfolgt neben dem wissenschaftlichen ein steuerungspraktisches Ziel: Sie soll der für den Reformprozess charakteristischen Überschätzung der jeweils neuesten Instrumente entgegen wirken und eingesetzt werden können, um steuerungspolitische Profilierung durch Scheininnovationen zu behindern. Auf diesem Weg lässt sich sich die Dauerreform potenziell entschleunigen. Die daran anschließende empirische Untersuchung zeigt, dass die bisherige Dauerreform von vielen Beteiligten auf der Fakultätsebene als starke Arbeitsbelastung erlebt wird. Gleichzeitig finden sich weitere Hinweise, dass die Dauerreform in absehbarer Zeit kaum zu beenden sein wird: Hochschulpolitik bearbeitet mit ihr Legitimationsprobleme. Bereits die theoretischen und konzeptionellen Kapitel arbeiten heraus, dass gängige Steuerungsinstrumente z. T. nicht in jener Form wirksam sein können, die überwiegend unterstellt wird. Die Empirie dieser Arbeit bestätigt dies – etwa über den Befund, dass Hochschulmitglieder jene Anreize, mit denen die Hochschulleitung oder die Wissenschaftspolitik ihr Verhalten steuern wollen, gar nicht konkret benennen können. Solche Anreize können deshalb von den Hochschulmitgliedern auch nicht zur rationalen Grundlage ihrer arbeitsbezogenen Abwägungen gemacht werden. Um die Wirkung von neuer Steuerung weiter aufklären zu können, werden leitfadengestützte Experteninterviews mit Beteiligten an ausgewählten Physik- und Pädagogikfakultäten an drei Universitäten geführt. Im Rahmen der Interviewauswertung wird eine Topografie rekonstruiert, die die typischen Signifikationen von Akteuren und von Handlungsorten in ein Gesamtbild stellt. Zu den weiteren Ergebnissen der Empirie gehört, dass die Beurteilung von Steuerung perspektivabhängig ist und nicht primär über individuelle Einstellungsmuster erklärt werden sollte. Alle befragten Organisationsexperten auf Fächerebene operieren sowohl mit modernistischer als auch auf ältere Hochschultraditionen bezogener Logik. Auf Fächerebene zeigt sich also eine umfassende Koexistenz von neuer und alter Steuerung. Klassische regulative Mechanismen wie Kollegialitätsnorm, Reputation oder Statusgruppeneinteilung erweisen sich weiterhin als relevant. Sogar institutionelle Mischlösungen werden identifiziert, darunter „Ad hoc-Gremien“. Konzeptionelle Lücken und Widersprüche spielen also in der Steuerungspraxis z.T. eine produktive Rolle. Auch mit diesem Befund will die Arbeit Reflexionswissen für die Steuerungspraxis anbieten: Hinter den Erwartungen zurückbleibende Reformwirkungen sind nicht allein auf Implementationsmängel und bösen Willen von Beteiligten zurückzuführen und lassen sich nur eingeschränkt durch weitere Reform der Reform beseitige

    Neue Governance und die Ă–ffentlichkeit der Hochschulen

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    Ein prägendes Element der wissenschaftspolitischen Reformbemühungen in den letzten beiden Jahrzehnten ist der Rückzug des Staates aus der Detailsteuerung von Hochschulen. Daraus ergeben sich vielfältige Konsequenzen, nicht zuletzt ein verändertes Verhältnis von wissenschaftlichen Hochschulen und interessierter Öffentlichkeit. Waren es die Hochschulen über Jahrzehnte gewohnt, dass die Wissenschaftsministerien der Länder gleichsam als institutioneller Puffer zwischen ihnen und den Interessen der gesellschaftlichen Leistungsabnehmer vermittelten, sind sie im neuen Steuerungsmodell nun häufiger und unmittelbarer als jemals zuvor mit den Ansprüchen ihrer gesellschaftlichen Stakeholder konfrontiert. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit einer Reihe von Fragen, die sich aus dieser gewandelten Konstellation von Politik, Öffentlichkeit und Hochschulen ergeben. Wie gestalten die Hochschulen ihr Verhältnis zur Öffentlichkeit? Welche Auswirkungen hat das für die innerorganisatorische Struktur und Kultur von Universitäten und Fachhochschulen? Und welche Rolle verbleibt dem Staat innerhalb der ›New Governance of Science‹? Auf der Basis einer bundesweiten Befragung von Entscheidungsträgern an deutschen Hochschulen lassen sich zwei Trends konstatieren: zum Ersten eine verkappte Politisierung der Hochschulen, die das wissenschaftspolitische Zustimmungsmanagement weitgehend selbst in die Hand nehmen, und zum Zweiten eine sekundäre Medialisierung wissenschaftlicher Organisationen, weil die verantwortlichen Entscheidungsträger zu diesem Zweck das Rollenmodell staatlicher Politik kopieren

    RKWard: A Comprehensive Graphical User Interface and Integrated Development Environment for Statistical Analysis with R

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    R is a free open-source implementation of the S statistical computing language and programming environment. The current status of R is a command line driven interface with no advanced cross-platform graphical user interface (GUI), but it includes tools for building such. Over the past years, proprietary and non-proprietary GUI solutions have emerged, based on internal or external tool kits, with different scopes and technological concepts. For example, Rgui.exe and Rgui.app have become the de facto GUI on the Microsoft Windows and Mac OS X platforms, respectively, for most users. In this paper we discuss RKWard which aims to be both a comprehensive GUI and an integrated development environment for R. RKWard is based on the KDE software libraries. Statistical procedures and plots are implemented using an extendable plugin architecture based on ECMAScript (JavaScript), R, and XML. RKWard provides an excellent tool to manage different types of data objects; even allowing for seamless editing of certain types. The objective of RKWard is to provide a portable and extensible R interface for both basic and advanced statistical and graphical analysis, while not compromising on flexibility and modularity of the R programming environment itself

    Neue Governance als Wettbewerb um Sichtbarkeit. Zur veränderten Dynamik der Öffentlichkeits- und Medienorientierung von Hochschulen

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    Die Autoren gehen in ihrem Beitrag auf die veränderte Dynamik der Öffentlichkeits- und Medienorientierung von Hochschulen ein. Wettbewerb benötigt stets ein gewisses Maß an Öffentlichkeit und kann sogar ausdrücklich um seiner öffentlichen Sichtbarkeit willen betrieben werden. Welche besonderen Effekte aber gehen von einem Wettbewerb um öffentliche Sichtbarkeit aus? Die gewachsene Öffentlichkeits- und Medienorientierung der Hochschulen, so das Resümee der Autoren, gehören zu den Charakteristika des Organisationswandels in den letzten beiden Jahrzehnten. Die Berichterstattung der Medien wirkt sich zunehmend auf die Hochschulpolitik und -organisation aus. (HoF/Text übernommen

    Shedding light on the psychological and behavioral determinants of travel mode choice: A meta-analysis

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    Mobility represents a relevant topic from the standpoint of environmental degradation, health-related consequences and social inclusion. Since private mobility is responsible for the greatest share of polluting emissions, it is necessary to gain deeper understanding of the mechanisms underpinning the choice of individuals to use either cars or alternative, environment-friendly transport modes. A meta-analysis on 58 primary studies is conducted to synthesize evidence on the determinants of travel mode choice, as regards both behavioral intentions and actual behaviors. Results suggest that, besides intentions, habits and past use represent the most relevant predictor, followed by constructs referring to the Theory of Planned Behavior framework. Environmental variables, on the other hand, play a relevant role in shaping behavioral intentions while their effect on actual behaviors is negligible, so that a deep intention behavior gap emerges. A moderator analysis is performed to explain the high heterogeneity in the results. Behaviors’ operationalization and measurement emerges as the moderator affecting heterogeneity of outcomes the most; trip purpose, sample type and year of the study also show a moderate effect on heterogeneity, while location does not appear to be a relevant moderator

    Transparente und SchĂĽlermerkmale im Volkswirtschaftslehreunterricht: experimentelle ĂśberprĂĽfung eines differenzierten Hypothesensystems zum Einsatz von Transparenten im VWL-Unterricht der Berufsfachschule (Typ Wirtschaft)

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    Friedrichsmeier M. Transparente und SchĂĽlermerkmale im Volkswirtschaftslehreunterricht: experimentelle ĂśberprĂĽfung eines differenzierten Hypothesensystems zum Einsatz von Transparenten im VWL-Unterricht der Berufsfachschule (Typ Wirtschaft). Allgemeine und spezielle Didaktik ; 2. Frankfurt am Main: Lang; 1985

    A multi-level approach to travel mode choice - How person characteristics and situation specific aspects determine car use in a student sample

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    The presented study analyses travel mode choice in a student sample on four frequent trips: To the university, to work, to the favourite leisure activity, and to the favourite shop. The decision to use the car in contrast to alternative travel modes is modelled for each individual trip using a two-level structural equation model with trip specific attributes on Level 1 and person specific attributes on Level 2. Data was gathered in an online travel survey on a student sample of the Ruhr-University in Bochum. Three thousand five hundred and sixty students reported their mode choice for 26,865 individual trips. On the person level a comprehensive action determination model was applied to explain variation in person specific car preference, whereas on the situation level car availability, trip duration, day of travel, disruption in public transportation, weather, daylight, and purpose of the trip were included as predictors. The proposed two-level model is supported by the data, Level 1 predictors explain 62% of Level 1 variation, the Level 2 model explains 48% of Level 2 variance. The intraclass-correlation of car preference is .535. In a final step, interactions between person and trip specific variables were explored
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