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Neue Governance als Wettbewerb um Sichtbarkeit: Zur veränderten Dynamik der Öffentlichkeits- und Medienorientierung von Hochschulen
Für das Verständnis der Organisationsreformen in den letzen zwei Jahrzehnten spielt der Wettbewerb zwischen Hochschulen eine entscheidende Rolle. Wettbewerb benötigt stets ein gewisses Maß an Öffentlichkeit und kann sogar ausdrücklich um seiner öffentlichen Sichtbarkeit willen betrieben werden. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, welche besonderen Effekte von einem Wettbewerb um öffentliche Sichtbarkeit ausgehen. Der Beitrag arbeitet zunächst konzeptionell heraus, dass sich die Form der Öffentlichkeit im hochschulischen Wettbewerb signifikant verändert hat. Die These, dass diese Veränderung ein wesentliches Charakteristikum der Organisationsreformen ist, wird durch empirische Ergebnisse gestützt, welche den Stellenwert von öffentlicher Sichtbarkeit im Kontext des Hochschulwettbewerbs herausstellen. Abschließend wirft der Beitrag einen empirisch geleiteten Ausblick auf die Art der Auswirkungen, die aus der veränderten Öffentlichkeitsorientierung resultieren. Empirische Basis sind Befragungsergebnisse des Forschungsprojekts „Organisation und Öffentlichkeit von Hochschulen“
Mitbestimmung und Partizipation: Das Management von demokratischer Beteiligung und Interessenvertretung an deutschen Hochschulen
Mitbestimmung und Partizipation stellen demokratische und soziale Bürgerrechte dar und sind nicht auf 'Schmiermittel' im aktuellen Reorganisationsprozess der Hochschulen zu reduzieren. Deswegen ist die Beteiligung von Hochschulangehörigen an zukünftigen Entscheidungsprozessen sowohl von ihrer sozialstrukturellen Fundierung her als auch in ihrer realen Einbindung in Organisationsabläufe zu bestimmen.Die neue Hochschulsteuerung begrenzt einerseits traditionelle Mitbestimmungsmöglichkeiten, eröffnet andererseits neue Partizipationschancen für die Hochschulangehörigen.Die Regelungen der institutionalisierten Beteiligungsmöglichkeiten der einzelnen Bundesländer sind sehr unterschiedlich ausgestaltet. Allerdings gab es im aktuellen Reorganisationsprozess eine allgemeine Tendenz, die Kompetenzen von Senaten, Personal- und Studierendenvertretungen zu schwächen, die der Hochschulleitungen auszubauen und zudem Hochschulräte als neue Gremien einzuführen. Länderbeispiele für die unterschiedliche Ausgestaltung sind NRW (Hochschulfreiheitsgesetz, starker Hochschulrat), Berlin (ruhende Kuratorien) und Bremen (traditionelle Organisation ohne Hochschulrat).Durch die Einführung von Neuen Steuerungsinstrumenten wie beispielsweise Zielvereinbarungen zeigen sich zugleich neue Partizipationschancen.Rechtlich abgesicherte Mitbestimmungselemente und direkte, informelle Partizipationsmöglichkeiten sind für die wissensintensiv arbeitenden Hochschulen dementsprechend zukünftig systematisch miteinander zu verknüpfen.Als erste Ansatzpunkte für die Stärkung des Stellenwerts demokratischer und sozialer Anliegen in gegenwärtigen Hochschulreformen und für die Weiterentwicklung von Beteiligungschancen der Beschäftigten stellt die Expertise drei Anregungen zur Diskussion: Die Einführung von 'runden Tischen und Mitbestimmungskonferenzen', das Konzept des 'Participation Mainstreaming und Participation Index' sowie den 'Tarifvertrag Wissenschaft'
Die unterstellten Wirkungen der universitären Steuerungsinstrumente
Die Universitäten werden seit etwa 1990 mit neuen Instrumenten gesteuert: Zielvereinbarungen, ökonomischen Incentives u.a.m. Der Reformprozess ist nicht beendet, die neuen Instrumente werden meist nach wenigen Jahren
weiter reformiert. Was die Beteiligten als Belastung erleben, fordert auch konzeptionell heraus: Welche Effekte sind
von Instrumenten zu erwarten, wenn die Zeit zur Wirkungsentfaltung fehlt? Wieso tritt die Dauerreform auf, wie
kann man mit ihr umgehen und wie wirkt sie sich aus? Antworten werden ĂĽber eine Sortierung der Steuerungskonzepte
und eine Studie zur Selbststeuerung der Fächer zusammengetragen.
– Inhalt –
Die fortgesetzte Reform der Steuerungsinstrumente
fĂĽhrt dazu, dass man allein ĂĽber die formal eingesetzten
Instrumente kein aussagekräftiges Bild über die Organisationsreform
an den Hochschulen erhält. Die Arbeit
identifiziert ersatzweise einen konzeptionellen Kern der
vielfältigen Reformen: New Public Management und
die Ansätze der Neuen Institutionenökonomik. Betrachtet
wird, wie diese Ansätze parallele Reformen in anderen
öffentlichen Sektoren sowie in anderen OECDStaaten
anleiten. Ferner werden die Zusammenhänge
mit der Abkehr vom klassischen BĂĽrokratiemodell und
Legitimationsproblemen staatlicher Politik beleuchtet.
Der gefundene konzeptionelle Kern neuer Hochschulsteuerung
wird anschließend mit alternativen ökonomischen,
motivationspsychologischen und soziologischen
Konzepten abgeglichen. Organisationssoziologisch
werden u.a. verhaltenswissenschaftliche Entscheidungstheorie,
Neo-Institutionalismus, Systemtheorie,
situationistischer Strukturansatz sowie die Debatte
ĂĽber Governance-Mechanismen diskutiert.
Der Theorievergleich deckt erste mutmaĂźliche Ursachen
fĂĽr die Dauerreform der Hochschulorganisation
auf; darüber hinaus trägt er steuerungskonzeptionelle
WidersprĂĽche und LĂĽcken zusammen. Um den gefundenen
LĂĽcken sowie der Dauerreform steuerungspraktisch
Rechnung tragen zu können, wird ein theoriegeleitetes
Sortierschema von Wirkungsannahmen vorgeschlagen.
Es dient der Klärung und Einordnung der jeweils
mit den Instrumenten verbundenen impliziten und
expliziten Wirkungsannahmen. Das Schema wird am
Beispiel der drei Steuerungsinstrumente Zielvereinbarung,
Evaluation und leistungsorientierte Mittelverteilung
spezifiziert.
Die geleistete Klärung von Steuerungsinstrumenten
über die Offenlegung der jeweils zugehörigen Wirkungsvorstellungen
verfolgt neben dem wissenschaftlichen
ein steuerungspraktisches Ziel: Sie soll der fĂĽr den
Reformprozess charakteristischen Überschätzung der
jeweils neuesten Instrumente entgegen wirken und eingesetzt
werden können, um steuerungspolitische Profilierung
durch Scheininnovationen zu behindern. Auf
diesem Weg lässt sich sich die Dauerreform potenziell
entschleunigen. Die daran anschlieĂźende empirische
Untersuchung zeigt, dass die bisherige Dauerreform von
vielen Beteiligten auf der Fakultätsebene als starke
Arbeitsbelastung erlebt wird. Gleichzeitig finden sich
weitere Hinweise, dass die Dauerreform in absehbarer
Zeit kaum zu beenden sein wird: Hochschulpolitik bearbeitet
mit ihr Legitimationsprobleme.
Bereits die theoretischen und konzeptionellen Kapitel
arbeiten heraus, dass gängige Steuerungsinstrumente
z. T. nicht in jener Form wirksam sein können, die
ĂĽberwiegend unterstellt wird. Die Empirie dieser Arbeit
bestätigt dies – etwa über den Befund, dass Hochschulmitglieder
jene Anreize, mit denen die Hochschulleitung
oder die Wissenschaftspolitik ihr Verhalten steuern
wollen, gar nicht konkret benennen können. Solche
Anreize können deshalb von den Hochschulmitgliedern
auch nicht zur rationalen Grundlage ihrer arbeitsbezogenen
Abwägungen gemacht werden. Um die Wirkung
von neuer Steuerung weiter aufklären zu können, werden
leitfadengestĂĽtzte Experteninterviews mit Beteiligten
an ausgewählten Physik- und Pädagogikfakultäten
an drei Universitäten geführt. Im Rahmen der Interviewauswertung
wird eine Topografie rekonstruiert, die die
typischen Signifikationen von Akteuren und von Handlungsorten
in ein Gesamtbild stellt. Zu den weiteren
Ergebnissen der Empirie gehört, dass die Beurteilung
von Steuerung perspektivabhängig ist und nicht primär
über individuelle Einstellungsmuster erklärt werden
sollte. Alle befragten Organisationsexperten auf Fächerebene
operieren sowohl mit modernistischer als auch
auf ältere Hochschultraditionen bezogener Logik. Auf
Fächerebene zeigt sich also eine umfassende Koexistenz
von neuer und alter Steuerung. Klassische regulative
Mechanismen wie Kollegialitätsnorm, Reputation oder
Statusgruppeneinteilung erweisen sich weiterhin als
relevant. Sogar institutionelle Mischlösungen werden
identifiziert, darunter „Ad hoc-Gremien“.
Konzeptionelle LĂĽcken und WidersprĂĽche spielen
also in der Steuerungspraxis z.T. eine produktive Rolle.
Auch mit diesem Befund will die Arbeit Reflexionswissen
fĂĽr die Steuerungspraxis anbieten: Hinter den Erwartungen
zurĂĽckbleibende Reformwirkungen sind
nicht allein auf Implementationsmängel und bösen Willen
von Beteiligten zurĂĽckzufĂĽhren und lassen sich nur
eingeschränkt durch weitere Reform der Reform beseitige
Neue Governance und die Ă–ffentlichkeit der Hochschulen
Ein prägendes Element der wissenschaftspolitischen Reformbemühungen in den letzten beiden Jahrzehnten ist der Rückzug des Staates aus der Detailsteuerung von Hochschulen. Daraus ergeben sich vielfältige Konsequenzen, nicht zuletzt ein verändertes Verhältnis von wissenschaftlichen Hochschulen und interessierter Öffentlichkeit. Waren es die Hochschulen über Jahrzehnte gewohnt, dass die Wissenschaftsministerien der Länder gleichsam als institutioneller Puffer zwischen ihnen und den Interessen der gesellschaftlichen Leistungsabnehmer vermittelten, sind sie im neuen Steuerungsmodell nun häufiger und unmittelbarer als jemals zuvor mit den Ansprüchen ihrer gesellschaftlichen Stakeholder konfrontiert. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit einer Reihe von Fragen, die sich aus dieser gewandelten Konstellation von Politik, Öffentlichkeit und Hochschulen ergeben. Wie gestalten die Hochschulen ihr Verhältnis zur Öffentlichkeit? Welche Auswirkungen hat das für die innerorganisatorische Struktur und Kultur von Universitäten und Fachhochschulen? Und welche Rolle verbleibt dem Staat innerhalb der ›New Governance of Science‹? Auf der Basis einer bundesweiten Befragung von Entscheidungsträgern an deutschen Hochschulen lassen sich zwei Trends konstatieren: zum Ersten eine verkappte Politisierung der Hochschulen, die das wissenschaftspolitische Zustimmungsmanagement weitgehend selbst in die Hand nehmen, und zum Zweiten eine sekundäre Medialisierung wissenschaftlicher Organisationen, weil die verantwortlichen Entscheidungsträger zu diesem Zweck das Rollenmodell staatlicher Politik kopieren
RKWard: A Comprehensive Graphical User Interface and Integrated Development Environment for Statistical Analysis with R
R is a free open-source implementation of the S statistical computing language and programming environment. The current status of R is a command line driven interface with no advanced cross-platform graphical user interface (GUI), but it includes tools for building such. Over the past years, proprietary and non-proprietary GUI solutions have emerged, based on internal or external tool kits, with different scopes and technological concepts. For example, Rgui.exe and Rgui.app have become the de facto GUI on the Microsoft Windows and Mac OS X platforms, respectively, for most users. In this paper we discuss RKWard which aims to be both a comprehensive GUI and an integrated development environment for R. RKWard is based on the KDE software libraries. Statistical procedures and plots are implemented using an extendable plugin architecture based on ECMAScript (JavaScript), R, and XML. RKWard provides an excellent tool to manage different types of data objects; even allowing for seamless editing of certain types. The objective of RKWard is to provide a portable and extensible R interface for both basic and advanced statistical and graphical analysis, while not compromising on flexibility and modularity of the R programming environment itself
Neue Governance als Wettbewerb um Sichtbarkeit. Zur veränderten Dynamik der Öffentlichkeits- und Medienorientierung von Hochschulen
Die Autoren gehen in ihrem Beitrag auf die veränderte Dynamik der Öffentlichkeits- und Medienorientierung von Hochschulen ein. Wettbewerb benötigt stets ein gewisses Maß an Öffentlichkeit und kann sogar ausdrücklich um seiner öffentlichen Sichtbarkeit willen betrieben werden. Welche besonderen Effekte aber gehen von einem Wettbewerb um öffentliche Sichtbarkeit aus? Die gewachsene Öffentlichkeits- und Medienorientierung der Hochschulen, so das Resümee der Autoren, gehören zu den Charakteristika des Organisationswandels in den letzten beiden Jahrzehnten. Die Berichterstattung der Medien wirkt sich zunehmend auf die Hochschulpolitik und -organisation aus. (HoF/Text übernommen
Shedding light on the psychological and behavioral determinants of travel mode choice: A meta-analysis
Mobility represents a relevant topic from the standpoint of environmental degradation, health-related consequences and social inclusion. Since private mobility is responsible for the greatest share of polluting emissions, it is necessary to gain deeper understanding of the mechanisms underpinning the choice of individuals to use either cars or alternative, environment-friendly transport modes. A meta-analysis on 58 primary studies is conducted to synthesize evidence on the determinants of travel mode choice, as regards both behavioral intentions and actual behaviors. Results suggest that, besides intentions, habits and past use represent the most relevant predictor, followed by constructs referring to the Theory of Planned Behavior framework. Environmental variables, on the other hand, play a relevant role in shaping behavioral intentions while their effect on actual behaviors is negligible, so that a deep intention behavior gap emerges. A moderator analysis is performed to explain the high heterogeneity in the results. Behaviors’ operationalization and measurement emerges as the moderator affecting heterogeneity of outcomes the most; trip purpose, sample type and year of the study also show a moderate effect on heterogeneity, while location does not appear to be a relevant moderator
Transparente und SchĂĽlermerkmale im Volkswirtschaftslehreunterricht: experimentelle ĂśberprĂĽfung eines differenzierten Hypothesensystems zum Einsatz von Transparenten im VWL-Unterricht der Berufsfachschule (Typ Wirtschaft)
Friedrichsmeier M. Transparente und SchĂĽlermerkmale im Volkswirtschaftslehreunterricht: experimentelle ĂśberprĂĽfung eines differenzierten Hypothesensystems zum Einsatz von Transparenten im VWL-Unterricht der Berufsfachschule (Typ Wirtschaft). Allgemeine und spezielle Didaktik ; 2. Frankfurt am Main: Lang; 1985
A multi-level approach to travel mode choice - How person characteristics and situation specific aspects determine car use in a student sample
The presented study analyses travel mode choice in a student sample on four frequent trips: To the university, to work, to the favourite leisure activity, and to the favourite shop. The decision to use the car in contrast to alternative travel modes is modelled for each individual trip using a two-level structural equation model with trip specific attributes on Level 1 and person specific attributes on Level 2. Data was gathered in an online travel survey on a student sample of the Ruhr-University in Bochum. Three thousand five hundred and sixty students reported their mode choice for 26,865 individual trips. On the person level a comprehensive action determination model was applied to explain variation in person specific car preference, whereas on the situation level car availability, trip duration, day of travel, disruption in public transportation, weather, daylight, and purpose of the trip were included as predictors. The proposed two-level model is supported by the data, Level 1 predictors explain 62% of Level 1 variation, the Level 2 model explains 48% of Level 2 variance. The intraclass-correlation of car preference is .535. In a final step, interactions between person and trip specific variables were explored