9 research outputs found

    Einfluss gezielter Mutationen auf die biologische Aktivität des Oberflächen-Glykoproteins eines afrikanischen Henipavirus

    Get PDF
    Hendra- und Nipahviren stellen die beiden hochpathogenen Vertreter des Genus Henipavirus dar. Ihr natürlicher Wirt sind Flughunde der Gattung Pteropus. Während die Infektion in Flughunden asymptomatisch verläuft, verursachen Henipaviren in Menschen und anderen Säugetieren, wie Schweinen oder Pferden, schwerwiegende Infektionen und gehören deshalb zu den sogenannten BSL-4 Erregern. Bis vor einigen Jahren ging man davon aus, dass das Vorkommen der Henipaviren auf Südostasien und Australien beschränkt ist. Inzwischen gibt es jedoch immer mehr Hinweise darauf, dass das Verbreitungsgebiet der Henipaviren deutlich größer ist. So wurden beispielsweise in Westafrika (Ghana) Henipavirus-ähnliche RNA-Sequenzen aus Flughunden der Spezies Eidolon helvum isoliert. Eines dieser afrikanischen Henipaviren, Kumasivirus (KV), konnte vollständig sequenziert werden. Da jedoch bis heute kein vermehrungsfähiges Virus aus Flughunden isoliert werden konnte, kann das zoonotische Potential neuer Henipaviren nur durch die funktionelle Charakterisierung einzelner viraler Proteine im Vergleich zu den homologen Proteinen bekannter humanpathogener Henipaviren abgeschätzt werden. Die beiden viralen Oberflächenproteine G und F sind für den Eintritt von Henipaviren in Wirtszellen und ihre Ausbreitung auf Nachbarzellen von zentraler Bedeutung. Nur wenn das G-Protein erfolgreich an seinen zellulären Rezeptor gebunden hat und seine sogenannte Fusionshelferfunktion ausübt, kann das F-Protein die Virus-Zell- oder die Zell-Zell-Fusion einleiten. Es konnte bereits gezeigt werden, dass die Oberflächenexpression und die Fusionshelferaktivität des KV-G Proteins im Vergleich zu anderen Henipavirus Glykoproteinen deutlich reduziert ist. Um die Ursache hierfür aufzuklären, wurde in dieser Arbeit das KV-G Protein im Vergleich zum G-Protein des pathogenen Nipahvirus (NiV-G) auf molekularer Ebene charakterisiert. Dafür wurden verschiedene Mutationen in das Protein eingefügt, die das N-Glykosylierungsmuster, die Oligomerisierung oder die Endozytose des Proteins beeinflussten. Western Blot Analysen, metabolische Markierungen sowie funktionelle Fusionsassays ergaben, dass das KV-G Protein, wie auch das NiV-G, sechs N-Glykane besitzt, die alle für den Oberflächentransport und die biologische Aktivität essentiell sind. Die Oligomerisierung des KV-G Proteins scheint sich jedoch von der des NiV-G Proteins zu unterscheiden. KV-G wird nicht in einem ausgewogenen Dimer-Tetramer-Verhältnis exprimiert, sondern bildet hauptsächlich hocholigomere Formen aus. Cystein-Mutationen in der Stieldomäne des KV-G Proteins führten zwar zu einer Veränderung des Oligomerisierungsmusters, allerdings konnte weder die Oberflächenexpression noch die Fusionshelferfunktion verbessert werden. Interessanterweise führte jedoch die Mutation eines nicht konservierten Cysteins in der Kopfdomäne zu einer signifikant gesteigerten Fusionshelferfunktion des KV-G Proteins. Die Aktivität konnte weiter gesteigert werden, wenn zusätzlich das Endozytose-Motiv in der zytoplasmatischen Domäne zerstört wurde. In dieser Arbeit konnte zum ersten Mal eine signifikant gesteigerte Aktivität (gain of function) eines Glykoproteins eines afrikanischen Henipavirus nachgewiesen werden. Auch wenn die biologische Aktivität des KV-G Proteins im Vergleich zu Glykoproteinen hochpathogener Henipaviren immer noch stark eingeschränkt ist, muss davon ausgegangen werden, dass durch wenige adaptive Punktmutationen afrikanische Henipaviren mit gesteigerter Funktion und damit eventuell höherem zoonotischen Potential entstehen können

    Einfluss gezielter Mutationen auf die biologische Aktivität des Oberflächen-Glykoproteins eines afrikanischen Henipavirus

    No full text
    Hendra- und Nipahviren stellen die beiden hochpathogenen Vertreter des Genus Henipavirus dar. Ihr natürlicher Wirt sind Flughunde der Gattung Pteropus. Während die Infektion in Flughunden asymptomatisch verläuft, verursachen Henipaviren in Menschen und anderen Säugetieren, wie Schweinen oder Pferden, schwerwiegende Infektionen und gehören deshalb zu den sogenannten BSL-4 Erregern. Bis vor einigen Jahren ging man davon aus, dass das Vorkommen der Henipaviren auf Südostasien und Australien beschränkt ist. Inzwischen gibt es jedoch immer mehr Hinweise darauf, dass das Verbreitungsgebiet der Henipaviren deutlich größer ist. So wurden beispielsweise in Westafrika (Ghana) Henipavirus-ähnliche RNA-Sequenzen aus Flughunden der Spezies Eidolon helvum isoliert. Eines dieser afrikanischen Henipaviren, Kumasivirus (KV), konnte vollständig sequenziert werden. Da jedoch bis heute kein vermehrungsfähiges Virus aus Flughunden isoliert werden konnte, kann das zoonotische Potential neuer Henipaviren nur durch die funktionelle Charakterisierung einzelner viraler Proteine im Vergleich zu den homologen Proteinen bekannter humanpathogener Henipaviren abgeschätzt werden. Die beiden viralen Oberflächenproteine G und F sind für den Eintritt von Henipaviren in Wirtszellen und ihre Ausbreitung auf Nachbarzellen von zentraler Bedeutung. Nur wenn das G-Protein erfolgreich an seinen zellulären Rezeptor gebunden hat und seine sogenannte Fusionshelferfunktion ausübt, kann das F-Protein die Virus-Zell- oder die Zell-Zell-Fusion einleiten. Es konnte bereits gezeigt werden, dass die Oberflächenexpression und die Fusionshelferaktivität des KV-G Proteins im Vergleich zu anderen Henipavirus Glykoproteinen deutlich reduziert ist. Um die Ursache hierfür aufzuklären, wurde in dieser Arbeit das KV-G Protein im Vergleich zum G-Protein des pathogenen Nipahvirus (NiV-G) auf molekularer Ebene charakterisiert. Dafür wurden verschiedene Mutationen in das Protein eingefügt, die das N-Glykosylierungsmuster, die Oligomerisierung oder die Endozytose des Proteins beeinflussten. Western Blot Analysen, metabolische Markierungen sowie funktionelle Fusionsassays ergaben, dass das KV-G Protein, wie auch das NiV-G, sechs N-Glykane besitzt, die alle für den Oberflächentransport und die biologische Aktivität essentiell sind. Die Oligomerisierung des KV-G Proteins scheint sich jedoch von der des NiV-G Proteins zu unterscheiden. KV-G wird nicht in einem ausgewogenen Dimer-Tetramer-Verhältnis exprimiert, sondern bildet hauptsächlich hocholigomere Formen aus. Cystein-Mutationen in der Stieldomäne des KV-G Proteins führten zwar zu einer Veränderung des Oligomerisierungsmusters, allerdings konnte weder die Oberflächenexpression noch die Fusionshelferfunktion verbessert werden. Interessanterweise führte jedoch die Mutation eines nicht konservierten Cysteins in der Kopfdomäne zu einer signifikant gesteigerten Fusionshelferfunktion des KV-G Proteins. Die Aktivität konnte weiter gesteigert werden, wenn zusätzlich das Endozytose-Motiv in der zytoplasmatischen Domäne zerstört wurde. In dieser Arbeit konnte zum ersten Mal eine signifikant gesteigerte Aktivität (gain of function) eines Glykoproteins eines afrikanischen Henipavirus nachgewiesen werden. Auch wenn die biologische Aktivität des KV-G Proteins im Vergleich zu Glykoproteinen hochpathogener Henipaviren immer noch stark eingeschränkt ist, muss davon ausgegangen werden, dass durch wenige adaptive Punktmutationen afrikanische Henipaviren mit gesteigerter Funktion und damit eventuell höherem zoonotischen Potential entstehen können

    Nipah virus induces two inclusion body populations: Identification of novel inclusions at the plasma membrane.

    No full text
    Formation of cytoplasmic inclusion bodies (IBs) is a hallmark of infections with non-segmented negative-strand RNA viruses (order Mononegavirales). We show here that Nipah virus (NiV), a bat-derived highly pathogenic member of the Paramyxoviridae family, differs from mononegaviruses of the Rhabdo-, Filo- and Pneumoviridae families by forming two types of IBs with distinct localizations, formation kinetics, and protein compositions. IBs in the perinuclear region form rapidly upon expression of the nucleocapsid proteins. These IBperi are highly mobile and associate with the aggresome marker y-tubulin. IBperi can recruit unrelated overexpressed cytosolic proteins but do not contain the viral matrix (M) protein. Additionally, NiV forms an as yet undescribed IB population at the plasma membrane (IBPM) that is y-tubulin-negative but contains the M protein. Infection studies with recombinant NiV revealed that IBPM require the M protein for their formation, and most likely represent sites of NiV assembly and budding. The identification of this novel type of plasma membrane-associated IBs not only provides new insights into NiV biology and may open new avenues to develop novel antiviral approaches to treat these highly pathogenic viruses, it also provides a basis for a more detailed characterization of IBs and their role in virus assembly and replication in infections with other Mononegavirales

    Search for the standard model Higgs boson at LEP

    Get PDF
    The four LEP Collaborations, ALEPH, DELPHI, L3 and OPAL, have collected a total of 2461 pb(-1) of e(+)e(-) collision data at centre-of-mass energies between 189 and 209 GeV. The data are used to search for the Standard Model Higgs boson. The search results of the four Collaborations are combined and examined in a likelihood test for their consistency with two hypotheses: the background hypothesis and the signal plus background hypothesis. The corresponding confidences have been computed as functions of the hypothetical Higgs boson mass. A lower bound of 114.4 GeV/c(2) is established, at the 95% confidence level, on the mass of the Standard Model Higgs boson. The LEP data are also used to set upper bounds on the HZZ coupling for various assumptions concerning the decay of the Higgs boson. (C) 2003 Elsevier B.V. All rights reserved
    corecore