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Facetten eines Missverständnisses: Ein Debattenbeitrag zum Terminus „Diamond Open Access“
In der letzten Zeit nehmen wir eine zunehmende Verwendung der Bezeichnung „Diamond Open Access“ (im Folgenden „Diamond OA“) in der Bibliothekswelt wahr. Dabei fällt auf, dass mit „Diamond OA“ unterschiedliche Konzepte und Sachverhalte bezeichnet werden, die nicht immer dasselbe meinen. Der folgende Beitrag lädt zu einer Auseinandersetzung mit dem Terminus „Diamond OA“ ein. Wie wir darstellen werden, sehen wir die Verwendung der Bezeichnung mit Skepsis: Das liegt vor allem an den vagen und unterschiedlichen Definitionen, von denen sich manche sogar gegenseitig widersprechen. Dennoch scheint sich die Bezeichnung zunehmend zu institutionalisieren – es werden sogar Fördergelder für „Diamond OA“-Projekte bereitgestellt, was eine Klärung des Terminus umso dringlicher macht. Wir möchten ein Bewusstsein für die unscharfe Verwendung der Bezeichnung wecken und anregen, „Diamond OA“ präziser zu definieren, um dadurch zielgerichteter über das jeweilige Anliegen diskutieren zu können. Um es vorweg deutlich zu sagen: Die verschiedenen Konzepte, die mit „Diamond OA“ beschrieben werden – Author Processing Charges (APC)-freies OA und seine Finanzierung, Publizieren und Publikationsinfrastrukturen in den Händen der Wissenschaft – finden wir überaus unterstützenswert. Unsere Kritik richtet sich explizit nicht gegen solche Publikationsmodelle. Auch begrüßen wir nachdrücklich das verstärkte Interesse in Bibliothekswelt und Forschungsförderung an Open-Access-Geschäftsmodellen und Infrastrukturen des wissenschaftlichen Publizierens. Die Bezeichnung „Diamond OA“ ist unserer Ansicht jedoch nur bedingt dazu geeignet, Klarheit über die zu erreichenden Ziele zu schaffen, insbesondere wenn sie mit ebenso mehrdeutigen Bezeichnungen wie „community-owned“ oder „scholar-led“ kombiniert wird
Bodenphysikalische und computertomographische Messungen zur Untersuchung verdichtungsabhängiger Gefügeänderung bei Strip-Till im Vergleich zu Mulchsaat und Direktsaat
Bei Strip-Till (ST), einer besonderen Form der konservierenden Bodenbearbeitung, entstehen kleinräumige Strukturunterschiede, da die Bodenbearbeitung nur innerhalb der Saatreihen (STIS) stattfindet, während den Boden zwischen der Saatreihen (STZS) unbearbeitet bleibt.
Diese Differenzierungen werden hier im Vergleich zu Mulchsaat (MS) und Direktsaat (DS) aus kombinierten klassischen bodenmechanischen und computertomographischen (CT) Methoden auf einem Tschernosem (Textur 0-30 cm: stark toniger Schluff) untersucht. Zusätzlich zu den Parametern Trockenrohdichte (TRD) und gesättigte Wasserleitfähigkeit (Jahre: 2012, 2014, 2015) in 2-8 und 12-18 cm Tiefe wurden Drucksetzungsversuche (Jahr 2015, 12-18 cm Tiefe, 5-550 kPa) durchgeführt. Die mechanische Vorbelastung wurde an den Druck-TRD-Kurven bestimmt. Ferner wurden CT-Bilder und CT-Parameter (Porengröße, Porosität, Konnektivität, Anisotropie) derselben Bodenproben ermittelt.
Von 2012 bis 2015 kam es zu einer Erhöhung der TRD bei STZS und DS im Vergleich zu STIS und MS, die in 2-8 cm Tiefe stärker ausgeprägt war als in 12-18 cm Tiefe. STZS zeigte trotz höherer TRD eine höhere gesättigte Wasserleitfähigkeit im Gegensatz zu STIS aufgrund erhöhter Regenwurmaktivität. Die mechanische Vorbelastung war bei STZS signifikant höher als bei STIS. Die CT-Bilder und die CT-Parameter unterstützen die beobachtete mechanisch stabilere Bodenstruktur unter STZS aufgrund der fehlenden Bodenbearbeitung. Andererseits erzeugte die Bodenbearbeitung bei STIS ein lockeres, poröses und konnektives Bodengefüge. Bei allen Varianten führte der Anstieg der TRD, durch zunehmende Belastung, zu einer Zunahme der Anisotropie, während die übrigen CT-Parameter abnahmen.
Es konnte gezeigt werden, dass ST die Vorteile von DS und einer tieferen Grundbodenbearbeitung vereint, da einerseits MS und STWS und andererseits STBS und DS sehr ähnliche Bodeneigenschaften aufweisen. Daneben können die CT-Parameter unser Verständnis über das Funktionsverhalten der Böden bei unterschiedlicher Bodenbearbeitung verbessern
Soil stabilization with lime for the construction of forest roads
The mechanical performance of soil stabilization using lime to improve forest roads was assessed. This study was conducted with lateritic soil (LVAd30) using lime content of 2% in the municipality of Niquelândia, Goiás state, Brazil. Geotechnical tests of soil characterization, compaction, and mechanical strength were performed applying different compaction efforts and curing periods. The results showed that lime content significantly changed the mechanical performance of natural soil, increasing its mechanical strength and load-carrying capacity. Compaction effort and curing time provided different responses in the unconfined compressive strength (UCS) and California Bearing Ratio (CBR) tests. The best UCS value (786.59 kPa) for the soil-lime mixture was achieved with modified compaction effort and curing time of 28 days. In the CBR test, soil-lime mixtures compacted at intermediate and modified efforts and cured for 28 days were considered for application as subbase material of flexible road pavements, being a promising alternative for use in layers of forest roads
Confirmation of the existence of a third family among peptidyl-prolyl cis/trans isomerases Amino acid sequence and recombinant production of parvulin
In addition to the major cyclophilin-like peptidyl-prolyl cis/trans isomerases (PPIases) of Escherichia coli an enzyme of very low relative molecular mass (10.1 kDa) was discovered in this organism which gave first indication of the existence of a novel family in this enzyme class [1994, FEBS Lett. 343, 65-69]. In the present report we describe the chemically determined amino acid sequence of four peptides derived from the 10.1 kDa protein by the treatment with either cyanogen bromide or endoproteinase Lys-C. Together with a continuous run of 75 amino acids starting N-terminally, the sequence of the mature enzyme, 92 residues in length, was elucidated. Cloning and determination of the primary structure of a DNA fragment encoding this enzyme were also performed. Overexpression of the enzyme by using multicopies of plasmid pSEP38 in E. coli and detecting an enhanced PPIase activity attributed to the 10.1 kDa enzyme provided additional proof that the 92 amino acid protein was a PPIase. The enzyme was called parvulin (lat.: parvulus, very small). Homology analyses indicated that several parvulin-like proteins could be found in the database screened. To further elucidate the functional role of PPIases it might be of some importance that homologous proteins like the PrtM protein of Lactococcus lactis and the PrsA lipoprotein of Bacillus subtilis are known to be involved in the protein export and maturation machinery of the bacteria