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Gemeinsamkeiten und Gegensätze bodenkundlicher Begriffe in der öffentliche Wahrnehmung
Auf Grund fachübergreifend anhaltend abweichender Zielstellungen und Zuständigkeiten auf unterschiedlichen administrativen Ebenen (Europäische Union, Mitgliedstaaten [bspw.: Deutschland mit Bundesländern] bzw. Regionen) zeigen sich nicht nur beim Vollzug der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) im Rahmen kofinanzierter Förderungen wiederholt erhebliche Widersprüche.
Um dem entgegenzuwirken, wird u. a. für wissenschaftliche Fragestellungen medienübergreifender oberflächennaher Bereiche vorgeschlagen, bestimmte bodenkundliche Begriffe einheitlich zu definieren und zu nutzen. Der Grundsatz wissenschaftlicher Freiheit bleibt dabei unberührt. Insbesondere im Zuge des Klimawandels, sind Widersprüche nicht nur von der breiten öffentlichen Wahrnehmung - v. a. im Freistaat und zugleich in der europäischen Region Thüringen - bislang weitgehend unbeachtet geblieben
Untersuchungen der Anneliden-Fauna (Regenwürmer und Kleinringelwürmer) von Feuchthumusformen im Münsterland
In den Feuchtwäldern des Kernmünsterlandes sind Feuchthumusformen (Aerohydromorphe Humusformen) weit verbreitet (Frank et al. 2023). Infolge des Klimawandels sind diese von zunehmender Trockenheit betroffen. Dadurch verschlechtern sich die Lebensbedingungen vor allem für feuchthäutige Bodenorganismen (Regenwürmer und Kleinringelwürmer), die an der Ausbildung der Humusform
wesentlichen Anteil haben. Sie werden im Rahmen des Projekts „Humusformen als Indikatoren für die Zersetzergesellschaft in feuchten Waldökosystemen“ (BioFeuchtHumus) als Indikatoren für den Zustand der Bodenlebensgemeinschaft untersucht (Zersetzergesellschaft nach Graefe 1993)
Rekultivierung im rheinischen Revier am Beispiel ausgewählter Musterstücke
Im Beitrag wird auf die Rekultivierung im rheinischen Braunkohlenrevier am Beispiel ausgewählter Musterstücke eingegangen. Im rheinischen Revier zwischen Aachen, Bonn und Düsseldorf wird seit über 200 Jahren Braunkohle gewonnen. Zu Beginn des Abbaus diente die Braunkohle überwiegend zur Herstellung von Briketts für den Hausbrand. Aktuell wird sie fast ausschließlich zur Verstromung verwendet und ab 2030
soll der Abbau durch politischen Beschluss beendet werden. Die Bewirtschaftung der rekultivierten Flächen verlangt von den Eigentümern und Pächtern eine stärkere Ausrichtung auf den optimalen Bodenzustand für die jeweilige Maßnahme. Schäden im Boden lassen sich oft nur schwer beheben, da das Ausgangsmaterial die Mindestanforderungen für Meliorationen (z.B. Tongehalte über 17 %) nicht erfüllt. Über die Jahrzehnte wurden verschiedene Meliorationsverfahren mit
wechselndem Erfolg eingesetzt, so dass heute anlass- und standortbezogene Maßnahmen Vorrang vor einheitlichen Standardmaßnahmen haben
Zum Corg-Speicherpotenzial von Ackerböden und seinem aktuellen Erfüllungsgrad
Auf der Basis der BÜK 200 werden bundesweite Karten der Corg-Speicherkapazität und ihres aktuellen Erfüllungsgrades für die Acker-Oberböden dargestellt. Für die Ap-Horizonte der BÜK 200-Profile wur-den Ergebniskorridore dieser Parameter berechnet, um der Variationsbreite inhärenter Bodeneigen-schaften gerecht zu werden. Mit den BZE-Landwirtschaft-Daten wurden die Zielparameter nach Vogel et al. (2019) ermittelt und die Ergebnisse auf jeweils ähnliche Oberböden der BÜK 200-Ackerprofile übertragen. Der Beitrag wird Minimum-, Median- und Maximum-Karten enthalten.
In den Ergebniskarten sind die Gebiete erkennbar, in denen selbst bei günstigsten Parameterwerten (hoher Feinpartikelanteil innerhalb der gegebenen Bodenart, niedriger Steingehalt) die Corg-Speicherka-pazität sehr gering ist. Der aktuelle Erfüllungsgrad (0 - 1) ist dann jedoch sehr hoch und liegt nahe 1, oft sogar darüber. Dies betrifft insbesondere die in Norddeutschland weit verbreiteten Sand-böden (oft schwarz-humose Sande mit weitem C/N-Verhältnis). Die Schluff- und Tonböden hingegen haben auch bei einem Feinpartikelanteil im unteren Wertebereich ihrer Bodenart noch relativ hohe Corg-Speicherka-pazitäten, und die Werte des aktuellen Erfüllungsgrades sind selbst dann oft < 1. Dies sind die prioritären Regionen, in denen durch entsprechende Bewirtschaftungsmaßnahmen eine bes-sere Nutzung des Corg-Speicherpotenzials angestrebt werden kann. Bei steigendem Feinpartikelanteil nimmt der Anteil der Acker-Oberböden mit einem Erfüllungsgrad < 1 stark zu und beträgt maximal 81,5 % der BÜK 200-Ackerleitprofile.
Das Ergebnis einer Sensitivitätsanalyse nach McCuen & Snyder (1986) veranschaulicht den Grad des Einflusses verschiedener Antriebsparameter auf die Corg-Speicherfähigkeit und deren Erfüllungsgrad. Der Feinpartikelanteil hat einen positiven, aber im Vergleich zu Steingehalt und Trockenrohdichte (TRD) schwächeren Einfluss auf die Corg-Speicherkapazität. Einen starken negativen Einfluss hat der Feinpartikelanteil bei gegebenem Corg-Gehalt auf den Erfüllungsgrad der Corg-Speicherkapazität. In dem Beitrag werden die Ergebnisse sowie die Abhängigkeit der einzelnen Parameter voneinander erörtert
„Der Ackerboden“, Boden des Jahres 2023 - Bodenkunde oder Wissenschaftskommunikation?
Für das Jahr 2023 wurde der „Ackerboden“ als Boden des Jahres ausgewählt. Aller-dings ist der „Bodentyp Ackerboden“ in der Nomenklatur und Gliederung der deutschen Bodensystematik nicht vorgesehen. Die wissenschaftliche Bodenkunde beschreibt unsere Böden nach einer definierten systematischen Gliederung. Trotzdem wurde der „Ackerboden“ zum „Boden des Jahres“ 2023 bestimmt. In der Vergangenheit wurde wiederholt kein Bodentyp nach der Bodensystematik ausgewählt (z.B. „Weinbergs- boden“).
Die Adressaten der Aktion zum „Boden des Jahres“ sind ausdrücklich nicht die Fachleute in den Bodenwissenschaften, sondern die Menschen in der Gesellschaft. Das Thema muss daher für eine medienwirk-same und zielgruppenorientierte Kommunikation aufbereitet und kommuniziert werden – im Sinne von Wissenschaftskommunikation. Hier ist die verwendete Sprache von Bedeutung, insbesondere die Vermeidung von Fachsprache und Fachbegriffen.
Daher wird in der Aktion „Boden des Jahres“ der gewählte Boden in einer allgemeinverständlichen Sprache und Darstellung präsentierte. Damit soll die Verantwortung für den Schutz der lebenswichtigen Ressource Boden und ihrer Funktionen verbessert werden. Um dieses zu erreichen muss auch in den Bodenwissenschaften nach den Regeln der Wissenschaftskommunikation gehandelt werden. In diesem Sinne sind die Aktion „Boden des Jahres“ und der für das Jahr 2023 gewählte „Ackerboden“ Wissenschaftskommunikation, aber auch ein Teil der Bodenwissenschaften
Ökonomische Betrachtung der mechanisierten Nachschätzung am Beispiel der Braunkohlehochkippe Delitzsch Südwest/Breitenfeld Ein Erfahrungsbericht aus Nordsachsen
Bei der Flächendeckenden Bodenschätzung gerät der Schätzungsausschuss an seine körperlichen Grenzen.
Das Einschlagen des Pürckhauer Bohrstocks, besonders bei Trockenheit oder verdichtetem Boden (Kippenboden), wird durch den Einsatz einer Maschine erheblich erleichtert.
Daher wurde für die Halde in Delitzsch Südwest Breitenfeld eine mechanisierte Lösung erarbeitet, berechnet und genutzt.
Für 120 ha wurden im Frühjahr 2023 - 10 Tage benötigt.
Auch finanzielle Aspekte und die Schätzungsgeschwindigkeit fließen in die Berechnung ein und sind in der Planungstabelle abgebildet.
5 Minuten für eine Bodenprobe (bei homogenem Substrat) inklusive 50m Anfahrt zum Grabloch sind machbar.
Aktuelle Angebote (stand September 2024) für den Kauf einer Maschine wurden angefügt
Prof. Dr. Willy Theodor Stöhr – Pionier der Bodenkundlichen Landesaufnahme in Rheinland-Pfalz
Der Beitrag verfolgt die wichtigsten Stationen im Leben von Prof. Dr. Willy Th. Stöhr. Einen Schwerpunkt des Textes bildet Stöhrs Tätigkeit in der Abteilung Bodenkunde am Geologischen Landesamt Rheinland-Pfalz (1957-1983). Damit lässt die Publikation gleichzeitig einen bedeutenden Teil der frühen Jahre der Bodenkunde im Geologischen Dienst des Landes Rheinland-Pfalz Revue passieren
Organische Kohlenstoffgehalte und -vorräte von Andosolen im Westerwald
Das Referat Boden am Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz hat etwa 75 Bodenprofile mit forstlicher Nutzung im Westerwaldkreis beschrieben und beprobt. Im Arbeitsgebiet treten häufig Lockerbraunerden aus Laacher See-Tephra auf, die zukünftig nach der 6. Auflage der Bodenkundlichen Kartieranleitung in die neue Bodenklasse der Andosole eingruppiert werden. Andische Böden weisen generell höhere organische Kohlenstoffgehalte auf als benachbarte nicht andische Böden. Die Auswertung der Daten in Kooperation mit dem Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen zeigt, dass auch die in Rheinland-Pfalz vorkommenden Andosole besonders hohe Gehalte an organischem Kohlenstoff aufweisen. Damit werden die in der Literatur genannten höheren organischen Kohlenstoffgehalte der Andosole mittels der im Westerwaldkreis bearbeiteten Bodenprofile empirisch bestätigt
Perforation of the lower topsoil and the upper subsoil in a beet-cereal crop rotation after 24 years of tillage with and without plowing with and without green manure
When plowing, there is a risk that over time a compacted, poorly perforated plow pan will form directly under the plowing horizon (crumb base) at a depth of 30 to 35 cm. However, shallow tillage is not without its problems either. The weight of heavy machinery, especially if the soil is too moist, can compact the deeper layer of topsoil at a depth of 20 to 30 cm (deep topsoil) over time. Using double-ring infiltrometers, the perforation of the deep topsoil and the crumb base was investigated in a long-term tillage experiment with and without green manure. In the long term, plowing was by no means detrimental to soil perforation. However, regular intercropping with yellow mustard was beneficial in the long term. In regenerative agriculture, particular attention should therefore be paid to the cultivation of catch crops with allorhizal root systems (instead of plowless tillage), as these significantly improve soil perforation