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    Molekularbiologische und pharmakologische Untersuchungen zur Pathogenese der Depression und zur Wirkung von Antidepressiva

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    Alle klinisch relevanten Antidepressiva entfalten ihre antidepressive Wirkung nach einer Latenzzeit von 2-6 Wochen wĂ€hrend ihre primĂ€ren pharmakologischen Effekte auf die Homöostase der Monoamine Noradrenalin (NA) und Serotonin unmittelbar einsetzen. Dies lĂ€sst vermuten, dass nicht die initialen Effekte (z.B. Hemmung der RĂŒckaufnahme von NA und/oder Serotonin), sondern vielmehr nachgeschaltete Adaptationsprozesse fĂŒr die antidepressive Wirkung verantwortlich sind. In jĂŒngster Zeit werden dabei zunehmend Genprodukte, welche die neuronale Regeneration und synaptische PlastizitĂ€t beeinflussen, wie z.B. Neurotrophine, als Zielstrukturen diskutiert. Auch Neuropeptid-Systeme, die u.a. an der Stressantwort und an der Neuromodulation beteiligt sind, spielen im Depressionsgeschehen und in der antidepressiven Wirkung eine Rolle. In der vorliegenden Arbeit wurde mit molekularbiologischen, pharmakologischen und genetischen AnsĂ€tzen versucht, einen Beitrag zur AufklĂ€rung der Pathogenese der Depression und des der antidepressiven Wirkung von Antidepressiva zugrunde liegenden Mechanismus zu erbringen. Zahlreiche klinisch bedeutsame Antidepressiva sind Inhibitoren des Noradrenalintransporters (NAT), wodurch sie im Zentralnervensystem die synaptische NA-Konzentration erhöhen. NAT-knockout (NATKO; NAT-/-)-MĂ€use, bei denen das NAT-Gen inaktiviert wurde, stellen ein Modell fĂŒr die chronische Gabe von Antidepressiva dar, die den NAT selektiv hemmen (z.B. Reboxetin). Diese NAT-/--MĂ€use zeigen ein Verhalten wie mit Antidepressiva behandelte Wildtyp-MĂ€use (NAT+/+-MĂ€use). Dies bedeutet, dass bei NAT-/--MĂ€usen durch die fehlende RĂŒckaufnahme von freigesetztem NA VerĂ€nderungen im ZNS stattgefunden haben, die typischerweise nach Antidepressiva-Gabe eintreten. ZunĂ€chst wurde eine Analyse der Genexpression von 26 ausgewĂ€hlten Zielgenen der Neurotrophine (BDNF, NGF, NT-3 und NT-4/5) und ihrer Rezeptoren (p75NTR, TrkA, TrkB und TrkC), der Neuropeptide (CRF, AVP, Galanin und SP) und ihrer Rezeptoren (CRFR 1, CRFR 2, V1a, V1b, GalR 1, GalR 2, GalR 3, NK-1, NK-2 und NK-3) sowie der Monoamintransporter OCT 1, OCT 2, OCT 3 und PMAT im Gesamthirn und in den Gehirnregionen Bulbus olfactorius, cerebraler Cortex, Cerebellum, Hirnstamm, Hippocampus, Striatum und Hypothalamus von NAT-/-- und NAT+/+-MĂ€usen mittels quantitativer PCR (qPCR) durchgefĂŒhrt. Es ergaben sich differenzielle, aber meist gering ausgeprĂ€gte Regulationen von Neurotrophinen, Neuropeptiden und ihren Rezeptoren in verschiedenen Gehirnregionen wĂ€hrend die untersuchten Transporter in ihrer mRNA-Expression unbeeinflusst blieben. FĂŒr ausgewĂ€hlte Zielgene, namentlich BDNF, NGF, NT-3 und CRF, wurden NATKO-induzierte ExpressionsverĂ€nderungen auf Proteinebene mittels ELISA untersucht. Dabei konnte fĂŒr BDNF keine signifikante Regulation in den untersuchten Hirnregionen festgestellt werden. NGF war signifikant (bis zu 70 %) im Bulbus olfactorius, Cerebellum und Hirnstamm NATKO-bedingt vermindert exprimiert; NT-3 war im Bulbus olfactorius und CRF im Hippocampus um 40 % reduziert. Um depressionsinduzierte AdaptationsvorgĂ€nge im ZNS möglichst wirklichkeitsnah untersuchen zu können, wurden zwei Tiermodelle fĂŒr Depression, die auf chronischem Stress basieren, eingesetzt: Immobilisationsstress und sozialer Stress (restraint- und social-defeat-Stress). Weiterhin wurden fĂŒnf Antidepressiva (Reboxetin, Trimipramin, Bupropion, Citalopram, Imipramin) mit unterschiedlichem primĂ€rem pharmakologischen Wirkungsmechanismus in den Depressionsmodellen getestet. Die Etablierung der zwei Tiermodelle, die Untersuchung der physiologischen, verhaltenspharmakologischen und neurochemischen Auswirkungen sowie der Einfluss der eingesetzten Antidepressiva in NAT+/+- und NAT-/--MĂ€usen war einer der Hauptaspekte der vorliegenden Arbeit. Es zeigten sich in beiden Depressionsmodellen vergleichbare und deutliche Effekte auf das Verhalten und die cerebrale Expression von Neurotrophinen und Neuropeptiden; hierbei wiesen NAT+/+-MĂ€use in allen angewandten Verhaltenstests fĂŒr Depression (forced-swim-Test, sucrose-preference-Test und social-interaction-Test) depressives Verhalten auf. BezĂŒglich der Neurotrophin-Regulation wurden fĂŒr BDNF, NGF und NT-3 auf mRNA- und Proteinebene erhebliche Downregulationen im Hippocampus und cerebralen Cortex (50-85 %) sowie ausgeprĂ€gte Hochregulationen im Striatum (bis zu 100 %) beobachtet. FĂŒr BDNF konnte exemplarisch gezeigt werden, dass die hippocampale Regulation sehr wahrscheinlich auf einer epigenetischen Änderung, nĂ€mlich einer um 88 % erhöhten Cytosin-Methylierung des BDNF IV-Promotors, beruht. Die Neurotrophin-Rezeptoren p75NTR und TrkB, die auf mRNA-Ebene untersucht wurden, waren im Hippocampus 2-fach vermindert und im Striatum 2-fach erhöht exprimiert. Das Neuropeptid CRF wurde Depressionsmodell-bedingt im Hippocampus und Hypothalamus auf mRNA-Ebene 3-4-fach induziert, was zu einer Erhöhung des Proteingehalts um 60-100 % fĂŒhrte. Der CRF-Rezeptor CRFR 1 war hippocampal ca. 4-fach induziert wohingegen CRFR 2 um den Faktor 3-4 vermindert exprimiert wurde. Galanin sowie seine Rezeptoren GalR 1 und GalR 3 zeigten in den Gehirnregionen cerebraler Cortex, Hirnstamm, Hippocampus und Hypothalamus tendenziell bis signifikant erhöhte mRNA-Expressionen (um den Faktor 2-4). GalR 2 dagegen war im Hirnstamm und Hypothalamus (signifikant 2-4-fach) downreguliert. Von den untersuchten Monoamintransportern zeigte der OCT 3 im Hirnstamm und Hypothalamus eine 2-fache Expressionserhöhung. Der hierbei ebenfalls untersuchte Serotonintransporter wies eine 2-fache Induktion im Hirnstamm auf. Die Depressionsmodell-bedingten VerĂ€nderungen im Verhalten und in der Expression der untersuchten Zielgene ließen sich bei den NAT+/+-MĂ€usen durch die Gabe der oben erwĂ€hnten Antidepressiva verhindern und zwar unabhĂ€ngig von ihrem primĂ€ren Wirkungsmechanismus. NAT-/--MĂ€use dagegen zeigten weder durch chronischen Immobilisationsstress noch durch sozialen Stress VerĂ€nderungen im Verhalten oder in der Expression der getesteten Zielgene. Auch die Antidepressiva Reboxetin oder Imipramin bewirkten keine zusĂ€tzlichen Effekte bei den NAT-/--MĂ€usen. Somit wurde nachgewiesen, dass pharmakologisch divergente Antidepressiva einen gemeinsamen finalen Wirkungsmechanismus hinsichtlich Neurotrophin- und Neuropeptid-vermittelter Effekte haben, die außer in hippocampalen Regionen auch in corticalen und striatalen Gehirnbereichen sowie im Hirnstamm und Hypothalamus eine Rolle spielen. NAT-/--MĂ€use konnten als stress- bzw. depressionsresistent identifiziert werden. Dies weist auf eine besondere Bedeutung des noradrenergen Systems bei der Pathophysiologie der Depression hin. Ein weiterer Teil dieser Arbeit beschĂ€ftigte sich mit der Frage, ob der kĂŒrzlich beschriebene humane Plasmamembran-Monoamintransporter (hPMAT) an der Wirkung von Antidepressiva beteiligt sein könnte. Es zeigte sich, dass alle getesteten Antidepressiva (Sertralin, Fluoxetin, Paroxetin, Reboxetin, Venlafaxin, Bupropion, Amitriptylin, Desipramin, Imipramin, Tianeptin, Trimipramin) IC50-Werte aufwiesen, die deutlich ĂŒber den klinisch relevanten Konzentrationen lagen. Dies weist darauf hin, dass der hPMAT nicht an deren Wirkung beteiligt ist. Schließlich wurden neun natĂŒrlich vorkommende Polymorphismen (single nucleotide polymorphisms, SNPs) des hNAT, die zu einer verĂ€nderten AminosĂ€uresequenz im Transporterprotein fĂŒhren, mittels [3H]Nisoxetin-Bindung und [3H]NA-Aufnahme pharmakologisch ĂŒberprĂŒft und auf Assoziation mit unipolarer Depression untersucht. Alle hNAT-Varianten zeigten eine zumindest tendenziell verminderte Plasmamembran-Expression. Die [3H]NA-Aufnahme war bei den hNAT-Varianten R121Q, N292T und A369P im Vergleich zum hNAT-Wildtyp signifikant vermindert wĂ€hrend die der F528C-Variante signifikant erhöht war. Dies wĂŒrde in-vivo eine verminderte NA-Konzentration im synaptischen Spalt bedeuten. Die anschließende Assoziationsstudie mit 426 unipolar depressiven Patienten und 643 gesunden Kontrollpersonen ergab eine signifikante Assoziation der F528C-Variante mit unipolarer Depression

    Gesamtwirtschaftliche Entwicklung 1991 bis 2030

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    Die wirtschaftliche Situation in Deutschland wird kĂŒnftig weiterhin gut bleiben. Die Bevölkerung wird nach 2020 zurĂŒckgehen; die Alterung setzt sich fort; die durchschnittliche Erwerbsneigung der Bevölkerung nimmt entsprechend ab. Zu den verbesserten makroökonomischen Teilhabebedingungen hat auch der Erfolg im Export beigetragen. FĂŒr die Zukunft werden steigende reale Konsumausgaben pro Haushalt erwartet. Zwar wird weniger der Wirtschaftsleistung fĂŒr den privaten Konsum aufgewendet, dafĂŒr steigt aber der Anteil der Dienstleistungen am Konsum. Der Strukturwandel auf dem Arbeitsmarkt setzt sich fort, so wie auch die Entkopplung von ErwerbstĂ€tigenzahlen und Wertschöpfung. Höhere Lohnzahlungen pro Kopf werden realisiert, die Spreizung zwischen den Branchen nimmt aber weiter zu. Der Konvergenzprozess unter den BundeslĂ€ndern wird fortwĂ€hren

    Future avenues for Alzheimer's disease detection and therapy: Liquid biopsy, intracellular signaling modulation, systems pharmacology drug discovery

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    Once first Alzheimer's disease (AD) disease-modifying therapies will become available, global healthcare systems will be challenged by a large-scale demand for clinical and biological screening. Validation and qualification of globally accessible, minimally-invasive, and time-, cost-saving blood-based biomarkers needs to be advanced. Besides established pathophysiological pathways, novel mechanisms (and related candidate biomarkers) - including distinct neuroinflammation pathways (TREM2 and YKL-40), axonal degeneration (neurofilament light chain protein), synaptic dysfunction (neurogranin, synaptotagmin, α-synuclein, and SNAP-25) - may be integrated into an expanding pathophysiological and biomarker matrix and, ultimately, detected and followed-up by comprehensive blood-based liquid biopsy, aligned with the evolving ATN + classification and the precision medicine systems. Liquid biopsy-based diagnostic and therapeutic algorithms are increasingly employed in Oncology disease-modifying therapies and illustrate an enormous potential for AD and other brain diseases as well. Newly identified aberrant molecular pathways have been identified as suitable therapeutic targets and are currently investigated by academia/industry-led R&D programs, including the nerve-growth factor pathway in basal forebrain cholinergic neurons, the sigma1 receptor, and the GTPases of the Rho family. Evidence for a clinical long-term effect on cognitive function and brain health span of cholinergic compounds, drug candidates for repositioning programs, and non-pharmacological multidomain interventions (nutrition, cognitive training, and physical activity) is developing as well. Ultimately, novel pharmacological paradigms, such as quantitative systems pharmacology-based integrative/explorative approaches, are gaining momentum to optimize drug discovery and accomplish effective pathway-based strategies for precision medicine

    Future avenues for Alzheimer's disease detection and therapy: Liquid biopsy, intracellular signaling modulation, systems pharmacology drug discovery

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    Association of plasma YKL-40 with brain amyloid-ÎČ levels, memory performance, and sex in subjective memory complainers

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    Future avenues for Alzheimer's disease detection and therapy: liquid biopsy, intracellular signaling modulation, systems pharmacology drug discovery

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    Association of plasma YKL-40 with brain amyloid-ÎČ levels, memory performance, and sex in subjective memory complainers

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