59 research outputs found

    VersatzstĂŒcke

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    Bei studentischen EntwĂŒrfen, die sich mit dem Bauen im Bestand befassen, zeigt sich in jĂŒngerer Zeit ein gestiegenes Interesse nicht nur an denkmalpflegerischen Fragen, sondern auch am historischen Material als solchem. Man schĂ€tzt es im Sinne eines begrenzt verfĂŒgbaren, daher wertvollen Reservoirs, aus dem man auf vielfĂ€ltige Weise schöpfen kann, z. B. durch Integration von Recycling-Materialien oder aber auch durch Anleihen an den historischen Formenapparat. Dabei bedient man sich einer alten Methode: des Arbeitens mit VersatzstĂŒcken. Per Definition ist ein VersatzstĂŒck der bewegliche, beliebig zu versetzende Teil einer BĂŒhnendekoration. Im ĂŒbertragenen Sinne ist damit jedoch ein kĂŒnstlerisches Verfahren gemeint, nĂ€mlich Teile eines Werkes in einem anderen Kontext – einem neuen Werk – schöpferisch wiederzuverwenden. Dieses EinfĂŒgen am neuen Ort ist in der Architektur meist mit einem rĂ€umlichen „Versetzen“ verbunden. Stets jedoch geht es auch um eine zeitliche Differenz: Denn das VersatzstĂŒck stellt einerseits den Bezug zu einem Ă€lteren Kontext her und veranschaulicht andererseits den Bruch, das Anders- und Fremdartige. Daher wohnt einer derartigen Zwiesprache zwischen Alt und Neu hĂ€ufig ein Ă€sthetisch bereicherndes, zugleich ein narratives Moment inne. Vom kunsthistorischen Begriff der „Spolie“ unterscheidet sich derjenige des „VersatzstĂŒckes“ durch seine grĂ¶ĂŸere Offenheit fĂŒr verschiedene Interpretationen, wie die BeitrĂ€ge dieses Heftes belegen. Allen gemeinsam ist die Frage nach den Bedeutungen, die man den jeweiligen Relikten beimisst: Sind derartige Wiederverwendungen pragmatisch oder programmatisch intendiert? Stehen ökonomische, politisch-ideologische, religiöse oder kĂŒnstlerische Motive dahinter? Die BeitrĂ€ge des Heftes zeigen, dass es sich wohl meist um eine Gemengelage handelt – mit allerdings unterschiedlichen Gewichtungen je nach Bauaufgabe, Anspruchsniveau und Zeitgeist. In der Gegenwart ist ein Arbeiten mit VersatzstĂŒcken u. a. ökologisch, vor allem aber wohl Ă€sthetisch motiviert. Mit dem auf seine Verletzlichkeit verweisenden Fragment, mit dem durch Altersspuren angereicherten Relikt lassen sich QualitĂ€ten des Poetischen erzeugen, die wir in einer weitgehend durchrationalisierten Welt zu schĂ€tzen wissen. In Reaktion auf die Spezifik des wiederverwendeten Materials scheint ein von normativen Vorstellungen abweichendes Arbeiten hier nicht nur erlaubt, sondern stellt sich oft als ein Gewinn heraus

    CT-gesteuerte perkutane intratumorale Chemotherapie mit einem neuartigen Cisplatin-/Adrenalin-Gel zur Behandlung inoperabler maligner Lebertumoren : Ergebnisse einer klinischen Phase-II-PrĂŒfung

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    Weltweit stellen primĂ€re und sekundĂ€re metastatische Leberneoplasien die hĂ€ufigste Todesursache onkologischer Patienten dar. Die Kontrolle eines Leberbefalls ist ein fĂŒr das Überleben und die LebensqualitĂ€t dieser Patienten wichtiger Aspekt. Die chirurgische Leberresektion stellt z.Z. die einzige potentiell kurative Behandlung dar. In vielen FĂ€llen jedoch ist eine Resektion nicht möglich. Bei diesen Patienten mit nicht resektablen Lebertumoren muß das Ziel eine maximal mögliche Kontrolle dieser LĂ€sionen bei guter LebensqualitĂ€t sein. Hier kommen dann hauptsĂ€chlich chemotherapeutische sowie verschiedene lokoregionĂ€re Therapiestrategien zur Anwendung. Diese Arbeit widmet sich der Untersuchung eines neu entwickelten Verfahrens im Rahmen einer prospektiven, offenen, multizentrischen Phase-II-Studie. Die hier zu untersuchende direkte selektive intratumorale Chemotherapie bietet die Möglichkeit höhere lokale Chemotherapeutikakonzentrationen bei geringerer systemischer ToxizitĂ€t zu erreichen. Hierbei wird ein Cisplatin-haltiges lokal applizierbares Gel (Matrix Parmaceutical Inc., Fremont, CA) unter CT-Steuerung direkt in die Lebertumore injiziert. Adrenalin als vasokonstriktorisches Adjuvans erhöht desweiteren die langanhaltende Konzentrationssteigerung vor Ort gegenĂŒber der systemischen Applikation. Im Rahmen dieser Studie wurden 17 Patienten mit nicht resektablen Lebermalignomen behandelt, hiervon 9 Patienten mit primĂ€rem HCC und 8 mit kolorektalen Lebermetastasen. Es handelte sich, besonders bei den Patienten mit kolorektalen Lebermetastasen, um unter Therapie progredientes oder rezidivierendes Tumorleiden. Die Behandlung bestand aus mehrfachen Gelapplikationen in etwa wöchentlichem Abstand. Zur Therapiekontrolle wurden vor und zu bestimmten Zeitpunkten nach den Behandlungen kontrastverstĂ€rkte Spiral-CT-Untersuchungen zur volumetrischen Messung von Tumor und Nekrose durchgefĂŒhrt. Die Behandlung mit dem injizierbaren IntraDoseÂź Gel wurde von den Patienten insgesamt gut toleriert und ist auch ambulant möglich. Zeichen einer Cisplatin-induzierten ToxizitĂ€t traten nicht auf. In zwei FĂ€llen zeigte sich jedoch eine weitere Verschlechterung der Leberfunktion, wenn diese initial bereits eingeschrĂ€nkt war. Die Ergebnisse unserer Untersuchung unterschieden sich fĂŒr die beiden Patientengruppen. Die Entwicklungen von Tumor- und Nekrosevolumen und die sich hieraus ergebenden Ansprechraten fĂŒr die Patienten mit HCC deutlich vielversprechender. 75% der Patienten mit HCC zeigten ein Ansprechen auf die Therapie, hiervon wiesen 25% eine komplette, 50% eine partielle Remission auf; jeweils 12,5% zeigten einen Status idem bzw. eine Progression der behandelten Tumoren. Bei den Patienten mit kolorektalen Lebermetastasen ließ sich eine Ansprechrate von 28,6% (partielle Remission) erzielen, 71,4% der Patienten jedoch zeigten einen Tumorprogreß. Die ermittelten Überlebensdaten weisen auf einen möglichen Vorteil gegenĂŒber nicht oder nur symptomatisch behandelten Patienten hin. Dieser Vorteil ist bei den Patienten mit den kolorektalen Metastasen stĂ€rker ausgeprĂ€gt als bei den Patienten mit HCC. Mit dem direkt intratumoral zu applizierenden IntraDoseÂź Gel bietet sich eine minimal invasive, ambulant durchfĂŒhrbare Behandlungsoption fĂŒr maligne nicht resektable Lebertumoren. Eine Wirksamkeit zur Behandlung maligner Lebertumoren bei guter VertrĂ€glichkeit konnte durch die vorgestellte Studie nachgewiesen werden. Hierbei waren die Ergebnisse bei den behandelten hepatozellulĂ€ren Karzinomen besser als bei den kolorektalen Lebermetastasen. Die Ergebnisse, sollten in weiteren Studien mit grĂ¶ĂŸeren Patientenkollektiven ĂŒberprĂŒft werden, erst dann können mögliche Indikationen fĂŒr die vorgestellte Therapie gefunden werden. Entsprechende Studien sind in Planung

    Emissionsbericht Abwasser - FĂŒnfte Bestandsaufnahme der Abwasseremissionen im Freistaat Sachsen 2011/2012

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    Emissionen aus Punktquellen, diffuse StoffeintrĂ€ge und geogene Hintergrundbelastungen prĂ€gen die Immissionssituation der GewĂ€sser. Im Wesentlichen können folgende Belastungsquellen fĂŒr oberirdische GewĂ€sser unterschieden werden. Zur Charakterisierung aller abwasserbezogenen Belastungspfade werden im vorliegenden Bericht Abwassereinleitungen in oberirdische GewĂ€sser aus Punktquellen branchen-, regional- und flussgebietsbezogen zusammengestellt und AbwassereintrĂ€ge aus urbanen FlĂ€chen abgeschĂ€tzt. FĂŒr die Darstellung flussgebietsspezifischer Aspekte werden zusĂ€tzlich zu den Hauptflussgebieten BetrachtungsrĂ€ume im Sinne einer Gruppendarstellung von OberflĂ€chenwasserkörpern herangezogen. Die Ergebnisse fĂŒr die Bezugsjahre 2011/2012 werden in einer Datensammlung zur Beschreibung der Abwasseremissionen in Sachsen zusammengefĂŒhrt und als fĂŒnfter sĂ€chsischer „Emissionsbericht Abwasser“ vorgelegt. Der Bericht schreibt die Ergebnisse der vier vorangegangenen Emissionsberichte Abwasser (LfUG 2004, LfUG 2007, LfULG 2010, LfULG 2013) mit ihren Bestandsaufnahmen fĂŒr die Bezugsjahre 2001, 2005/2006, 2007/2008 bzw. 2009/2010 fort

    Emissionsbericht Abwasser - Sechste Bestandsaufnahme der Abwasseremissionen im Freistaat Sachsen 2013/2014

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    Der Bericht bewertet mit Datenstand 2013/2014 die Belastungen der oberirdischen GewÀsser durch kommunale und industrielle Abwassereinleitungen. Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe ohne Biozidanwendung sind in KlÀranlagenablÀufen messbar. Mit Ausnahme von Azoxystrobin und Glyphosat liegen in der Regel aber keine relevanten Konzentrationen vor. In Mischwasserentlastungen kommen Mikroschadstoffe in Àhnlichen Konzentrationen wie in KlÀranlagenablÀufen vor. Nur in Einzelproben werden deutlich höhere Konzentrationen gefunden. Der Bericht richtet sich an Wasserbehörden, AufgabentrÀger der kommunalen Abwasserbeseitigung und Forschungspartner, die sich mit Mikroschadstoffen im Abwasser beschÀftigen

    Atmospheric temperature, water vapour and liquid water path from two microwave radiometers during MOSAiC

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    The microwave radiometers HATPRO (Humidity and Temperature Profiler) and MiRAC-P (Microwave Radiometer for Arctic Clouds - Passive) continuously measured radiation emitted from the atmosphere throughout the Multidisciplinary drifting Observatory for the Study of the Arctic Climate (MOSAiC) expedition on board the research vessel Polarstern. From the measured brightness temperatures, we have retrieved atmospheric variables using statistical methods in a temporal resolution of 1 s covering October 2019 to October 2020. The integrated water vapour (IWV) is derived individually from both radiometers. In addition, we present the liquid water path (LWP), temperature and absolute humidity profiles from HATPRO. To prove the quality and to estimate uncertainty, the data sets are compared to radiosonde measurements from Polarstern. The comparison shows an extremely good agreement for IWV, with standard deviations of 0.08–0.19 kg m−2 (0.39–1.47 kg m−2) in dry (moist) situations. The derived profiles of temperature and humidity denote uncertainties of 0.7–1.8 K and 0.6–0.45 gm−3 in 0–2 km altitude

    The implementation of dust mineralogy in COSMO5.05-MUSCAT

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    Mineral dust aerosols are composed of a complex assemblage of various minerals depending on the region in which they originated. Given the different mineral composition of desert dust aerosols, different physicochemical properties and therefore varying climate effects are expected. Despite the known regional variations in mineral composition, chemical transport models typically assume that mineral dust aerosols have uniform composition. This study adds, for the first time, mineralogical information to the mineral dust emission scheme used in the chemical transport model COSMO–MUSCAT. We provide a detailed description of the implementation of the mineralogical database, GMINER (Nickovic et al., 2012), together with a specific set of physical parameterizations in the model's mineral dust emission module, which led to a general improvement of the model performance when comparing the simulated mineral dust aerosols with measurements over the Sahara region for January–February 2022. The simulated mineral dust aerosol vertical distribution is tested by a comparison with aerosol lidar measurements from the lidar system PollyXT, located at Cape Verde. For a lofted mineral dust aerosol layer on 2 February at 05:00 UTC the lidar retrievals yield a dust mass concentration peak of 156 ”g m−3, while the model calculates the mineral dust peak at 136 ”g m−3. The results highlight the possibility of using the model with resolved mineral dust composition for interpretation of the lidar measurements since a higher absorption in the UV–Vis wavelengths is correlated with particles having a higher hematite content. Additionally, the comparison with in situ mineralogical measurements of dust aerosol particles shows that more of them are needed for model evaluation

    Nudges for more sustainable food choices in the out-of-home catering sector applied in real-world labs

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    Food production is responsible for approximately 17% of Germany's greenhouse gas (GHG) emissions. After retail, out-of-home catering is the second largest food sales channel in Germany. A variety of means on both the supply and demand side are necessary to stimulate, facilitate and encourage a more sustainable development and minimise GHG emissions in this sector. Nudges are one of these. This paper's focus lies on the demand side. Set in real-world laboratories, we use a standardised empirical approach to compare different nudging interventions belonging to the area of physical environment and consumers’ choice making process. We compare the effects of the same intervention across different settings and the effect of different, sequential nudging interventions in the same setting. Data was collected in eight workplace and school cafeterias in Germany over two project iterations (2016/2017; 2019/2020). A similar intervention design was applied. Comparability was assured by a harmonised menu. The first project iteration revealed that only one nudge (top menu position, +22.5%) led to significant increases in sustainable food choices, while results from the second iteration showed that all nudge interventions (best counter position, +11.6%; top menu position, +6,9%; label plus information, +15.9%) positively influenced consumer choice. Possible explanations such as the stricter compliance to the experimental design in the cafeterias but also societal developments such as the appearance of the Fridays for Future movement are discussed. As results vary between specific locations and settings, our findings suggest that nudges need to be adjusted to situational conditions for achieving highest efficacy.BMBF, 01UT1409B, Entwicklung, Erprobung und Verbreitung von Konzepten zum nachhaltigen Produzieren und Konsumieren in der Außer-Haus-Gastronomie - Teilprojekt 2 : VerbraucheranspracheBMBF, 01UT1902B, NAHGAST II - Nachhaltige Außer-Haus-Gastronomie - Teilprojekt 2: Interventione

    Glycolytic flux control by drugging phosphoglycolate phosphatase

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    Targeting the intrinsic metabolism of immune or tumor cells is a therapeutic strategy in autoimmunity, chronic inflammation or cancer. Metabolite repair enzymes may represent an alternative target class for selective metabolic inhibition, but pharmacological tools to test this concept are needed. Here, we demonstrate that phosphoglycolate phosphatase (PGP), a prototypical metabolite repair enzyme in glycolysis, is a pharmacologically actionable target. Using a combination of small molecule screening, protein crystallography, molecular dynamics simulations and NMR metabolomics, we discover and analyze a compound (CP1) that inhibits PGP with high selectivity and submicromolar potency. CP1 locks the phosphatase in a catalytically inactive conformation, dampens glycolytic flux, and phenocopies effects of cellular PGP-deficiency. This study provides key insights into effective and precise PGP targeting, at the same time validating an allosteric approach to control glycolysis that could advance discoveries of innovative therapeutic candidates

    Overview of the MOSAiC expedition - Atmosphere

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    With the Arctic rapidly changing, the needs to observe, understand, and model the changes are essential. To support these needs, an annual cycle of observations of atmospheric properties, processes, and interactions were made while drifting with the sea ice across the central Arctic during the Multidisciplinary drifting Observatory for the Study of Arctic Climate (MOSAiC) expedition from October 2019 to September 2020. An international team designed and implemented the comprehensive program to document and characterize all aspects of the Arctic atmospheric system in unprecedented detail, using a variety of approaches, and across multiple scales. These measurements were coordinated with other observational teams to explore cross-cutting and coupled interactions with the Arctic Ocean, sea ice, and ecosystem through a variety of physical and biogeochemical processes. This overview outlines the breadth and complexity of the atmospheric research program, which was organized into 4 subgroups: atmospheric state, clouds and precipitation, gases and aerosols, and energy budgets. Atmospheric variability over the annual cycle revealed important influences from a persistent large-scale winter circulation pattern, leading to some storms with pressure and winds that were outside the interquartile range of past conditions suggested by long-term reanalysis. Similarly, the MOSAiC location was warmer and wetter in summer than the reanalysis climatology, in part due to its close proximity to the sea ice edge. The comprehensiveness of the observational program for characterizing and analyzing atmospheric phenomena is demonstrated via a winter case study examining air mass transitions and a summer case study examining vertical atmospheric evolution. Overall, the MOSAiC atmospheric program successfully met its objectives and was the most comprehensive atmospheric measurement program to date conducted over the Arctic sea ice. The obtained data will support a broad range of coupled-system scientific research and provide an important foundation for advancing multiscale modeling capabilities in the Arctic
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