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    Unterschiede in der Nahrungssuche und Ressourcenaufnahme Stachelloser Bienen in der Neotropis

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    Interactions among organisms, such as those between flowering plants and pollinators, shape species diversity and ecosystems, particularly in tropical forests where high diversity prevails. Among the diurnal pollinators, stingless bees play a dominant role in tropical forests. They forage on flowers for food —pollen and nectar—, but some species also highly depend on plant resins for chemical communication, nest building and/or defense. Despite their significance as plant visitors, little is known about the foraging behavior and nutritional requirements of stingless bees. Hence, the primary objective of this thesis was to investigate differences in foraging activity, resource collection, food nutrient content, and preferences of different neotropical stingless bee species (Chapters 2 and 3). Additionally, the thesis presents a protocol for analyzing fatty acids in pollen, which serves as a tool to study nutritional preferences of stingless bees (Chapter 4). Results revealed different foraging behaviors among the studied species, with each species tending to collect pollen from a different spectrum of plant species. Notably, species with higher resin dependency tended to visit a different spectrum of plants than those with lower dependency, suggesting an impact of resin collection on stingless bee behavior. Findings also indicated that the nectar components other than sucrose (i.e., amino acids, fatty acids, and sodium) play a role in shaping stingless bee foraging. Furthermore, the protocol presented in Chapter 4 successfully generated reliable fatty acid profiles of pollen from two different plant species. Overall, this thesis contributes to our understanding of the factors shaping stingless bee-plant interactions and provides a valuable tool for studying their nutritional requirements. This knowledge on pollinator-plant interactions helps to comprehend the mechanisms behind the high biodiversity in tropical regions and the effects that forest disturbance can have on these interactions.Wechselwirkungen zwischen Organismen, wie die zwischen Blütenpflanzen und Bestäubern, formen Artenvielfalt und Ökosysteme, insbesondere in tropischen Wäldern, in denen eine hohe Artenvielfalt vorherrscht. Unter den tagaktiven Bestäubern spielen die Stachellosen Bienen eine dominante Rolle in tropischen Wäldern. Sie sammeln Nahrung —Pollen und Nektar— von Blüten, aber einige Arten sind zur chemischen Kommunikation, zum Nestbau und/oder zur Verteidigung auch in hohem Maße von Pflanzenharzen abhängig. Trotz ihrer Bedeutung als Pflanzenbesucher ist wenig über das Nahrungsverhalten und die Ernährungsbedürfnisse Stachelloser Bienen bekannt. Daher war das Hauptziel dieser Dissertation, Unterschiede in Sammelaktivitäten, Ressourcensammlung, Nährstoffgehalt der Nahrung und Vorlieben verschiedener neotropischer Arten Stachelloser Bienen zu untersuchen (Kapitel 2 und 3). Darüber hinaus präsentiert die Dissertation ein Protokoll zur Analyse von Fettsäuren im Pollen, das als Instrument zur Erforschung der Nahrungspräferenzen Stachelloser Bienen dient (Kapitel 4). Die Ergebnisse zeigten unterschiedliche Verhaltensweisen bei der Nahrungssuche der untersuchten Arten, wobei jede Art dazu neigte, Pollen von verschiedenen Pflanzenartenspektrum zu sammeln. Besonders Arten mit einer höheren Harzabhängigkeit neigten dazu, anderes Pflanzenspektrum zu besuchen als diejenigen mit geringerer Abhängigkeit, was auf einen Einfluss der Harzsammlung auf das Verhalten Stachelloser Bienen hindeutet. Die Ergebnisse deuteten auch darauf hin, dass andere Nektarkomponenten als Saccharose (d. h. Aminosäuren, Fettsäuren und Natrium) eine Rolle bei der Futtersuche der stachellosen Bienen spielen. Darüber hinaus generierte das im Kapitel 4 vorgestellte Protokoll zuverlässige Fettsäureprofile von Pollen von zwei verschiedenen Pflanzenarten. Insgesamt trägt diese Dissertation dazu bei, unser Verständnis der Faktoren zu vertiefen, die die Wechselwirkungen zwischen Stachellosen Bienen und Pflanzen formen, und bietet ein wertvolles Instrument zur Erforschung ihrer Nahrungsbedürfnisse. Dieses Wissen über die Wechselwirkungen zwischen Bestäubern und Pflanzen hilft, die Mechanismen hinter der hohen Biodiversität in tropischen Regionen zu verstehen und die Auswirkungen von Waldstörungen auf diese Wechselwirkungen nachzuvollziehen

    Strategien zur Eindämmung des Klimawandels und zur Anpassung an den Klimawandel in den afrikanischen UNESCO-Biosphärenreservaten

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    This study examined how biosphere reserves in Africa (AfriMAB) can better address climate change. It analyzed their institutional structures to identify strengths and weaknesses in achieving the CBD's 30x30 target for conservation. The research suggests improvements for biosphere reserve management, including increased UN support, project frequency, and budget allocation. It highlights the need for climate impact studies and improved communication between governments, reserves, and communities. This research fills a knowledge gap and paves the way for similar studies across other biosphere reserve networks.Diese Studie untersuchte, wie Biosphärenreservate in Afrika (AfriMAB) den Klimawandel besser angehen können. Dabei wurden die institutionellen Strukturen analysiert, um Stärken und Schwächen bei der Erreichung des 30x30-Schutzziels des CBD zu identifizieren. Die Forschung schlägt Verbesserungen für das Management der Biosphärenreservate vor, einschließlich verstärkter UN-Unterstützung, häufigerer Projekte und höherer Budgetzuweisung. Sie unterstreicht die Notwendigkeit von Klimafolgenstudien und einer verbesserten Kommunikation zwischen Regierungen, Reservaten und Gemeinden. Diese Forschung schließt eine Wissenslücke und ebnet den Weg für ähnliche Studien in anderen Biosphärenreservatsnetzwerken

    Proof of Inheritance to Credit Institutions in the Doctrine of German Private Law

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    Aus den Grundprinzipien des deutschen Erbrechts - Gesamtrechtsnachfolge und Vonselbsterwerb - resultiert ein Spannungsverhältnis zwischen dem Interesse der Kreditinstitute an einer rechtssicheren Legitimation einerseits und dem Interesse des oder der Erben an einer kostengünstigen und zügigen Nachlassregulierung andererseits. Hiervon ausgehend entwickelt die Arbeit in methodenreflektierter Anwendung der Grundsätze juristischer Hermeneutik die Antwort des Gesetzes auf die Frage nach den Anforderungen, die an den Nachweis des Erbrechts zu stellen sind. Zu diesem Zweck wird hinter das vom Gesetzgeber Gedachte zurückgegangen und sodann auf Basis der legislativen Wertungen herausgearbeitet, dass das Gesetz in Bezug auf den Schutz des Rechtsverkehrs lückenhaft ist. Aus dieser Erkenntnis wird ein Grundsatz für den Erbnachweis gegenüber Kreditinstituten abgeleitet. Abschließend werden die Grenzen des gewonnenen Grundsatzes aufgezeigt.The question of the requirements for proof of inheritance has occupied the courts since the BGB came into force. The background to this is the underlying tension between the interest of banks in legally secure legitimation on the one hand and the interest of the heir or heirs in a cost-effective and speedy settlement of the estate on the other. The present study examines how the question raised can be answered in accordance with the values of the law

    Influence of the HGF/c-Met signaling pathway on immune checkpoint ligands in head and neck carcinoma cell lines and spheroids

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    Im Laufe der letzten Jahre ist durch den Versuch der Entwicklung neuer Therapieansätze für Tumoren im Kopf-Hals-Bereich zunehmend auch das den Tumor umgebende Mikromilieu in den Fokus der Forschung gerückt. Durch einige bereits publizierte Arbeiten konnte eine Wirkung des HGF/Met-Signalweges auf das Tumormikromilieu nachgewiesen werden. Für die Versuche wurden die vier etablierten Tumorzellen Detroit562, SCC9, HN und BHY aus humanen Plattenepithelkarzinomen der Kopf-Hals-Region verwendet. Neben den adhärent wachsenden Zellen wurden aus den etablierten Zelllinien Sphäroide herangezogen, um die Versuchssituation dem ursprünglichen Tumorgewebe ähnlicher zu gestalten. Zunächst wurde nachgewiesen, dass alle verwendeten Zelllinien den c-Met-Rezeptor exprimieren. Durch HGF-Stimulation kam es bei allen Zelllinien zu einer Aktivierung des c-Met-Rezeptors. Auffällig war hier bei der Zelllinie Detroit562, dass bereits die Kontrollgruppe ohne HGF-Stimulation eine starke Phosphorylierung zu erfahren schien, da hier ebenfalls vermehrt aktivierter c-Met-Rezeptor nachgewiesen werden konnte. Durch die Versuche mit adhärent wachsenden Zellen konnten in dieser Arbeit die aus anderen Arbeiten bereits erlangten Erkenntnisse vom Einfluss von HGF auf die Expression von PD-L1 nachgewiesen werden. Durch die Stimulation mit HGF kommt es zu einer verstärkten Expression von PD-L1 auf der Oberfläche der Tumorzellen. PD-L1 wiederum sorgt dafür, dass die Tumorzellen nicht vom Immunsystem als entartet erkannt und eliminiert werden können. Für die Zelllinie Detroit562 konnte sowohl auf mRNA-Ebene, auf Proteinebene und auf der Zelloberfläche nach HGF-Stimulation vermehrt PD-L1 nachgewiesen werden. Durch eine zusätzliche oder alleinige Inhibition mit Foretinib konnte eine PD-L1-Konzentration vergleichbar zur unbehandelten Kontrolle nachgewiesen werden. Dadurch lässt sich zeigen, dass die vermehrte Expression von PD-L1 spezifisch durch die HGF-Stimulation hervorgerufen wurde. Mittels Durchflusszytometrie konnte für alle Zelllinien eine vermehrte Expression von PD-L1 nach HGF-Stimulation nachgewiesen werden, die sich durch zusätzliche Zugabe von Foretinib wieder abschwächte. Mittels Western Blot und qPCR ließ sich auch für die Zelllinie HN der in der Durchflusszytometrie gezeigte HGF Effekt nachweisen. Für die Zelllinie BHY konnte eine vermehrte Expression von PD-L1 nach HGF-Stimulation neben der Durchflusszytometrie auch mittels qPCR nachgewiesen werden. Neben PD-L1 wurde mit B7-H4 ein weiteres Immuncheckpoint-Protein untersucht. B7-H4 zählt, wie auch PD-L1, zu den inhibitorischen Immuncheckpoint-Proteinen und verhindert die Aktivierung der T-Zellen im Mikromilieu des Tumors. Hierbei konnte für die Zelllinie Detroit562 die höchste Expression von B7-H4 ermittelt werden, die durch eine HGF-Stimulation stark vermindert wird und sich durch zusätzliche Zugabe von Foretinib wieder erhöht. Auch für SCC9 war mittels qPCR eine Reduktion der Expression von B7-H4 nach HGF-Stimulation nachweisbar, die allerdings deutlich geringer ausfiel als bei Detroit562. Diese Nachweise konnten für Detroit562 auch mittels Western Blot bestätigt werden. Für BHY und HN konnte geringfügig mehr B7-H4 mittels qPCR nachgewiesen werden, wenn eine HGF-Stimulation stattfand. Generell war die Expression in beiden Zelllinien jedoch auch mit HGF-Stimulation gering. Mittels Western Blot war kein spezifischer Nachweis von B7-H4 für die Zelllinien HN und BHY möglich. Auffällig war, dass sich B7-H4 nicht mittels Durchflusszytometrie nachweisen ließ. Dies lässt vermuten, dass B7-H4 nicht oder nur in geringer Menge auf der Zelloberfläche zu finden ist oder von dort sehr schnell wieder internalisiert wird. Wie die Immunfluoreszenzfärbung in Detroit562 gezeigt hat, scheint es intrazellulär nicht in bestimmten Zellorganellen gehäuft aufzutreten, sondern sich gleichmäßig im Zytoplasma zu verteilen. Eine deutliche Anfärbung der Zellmembran war auch bei dieser Methode nicht festzustellen. Die starke Abnahme von B7-H4 bei mit HGF stimulierten Detroit562-Zellen ließ sich auch bei dieser Methode bestätigen. Die Versuchsreihen mit Sphäroiden wurden neu etabliert. Es ist gelungen, aus adhärent wachsenden Zellen kugelige 3D-Zellobjekte zu züchten, die auch unter Laborbedingungen eine dem menschlichen Tumorgewebe ähnliche Situation erzeugen können und dadurch realitätsnähere Situationen in der Forschung simuliert werden können. Sphäroide der Zelllinie Detroit562 wiesen durch HGF-Stimulation im Western Blot und in der Durchflusszytometrie eine verstärkte Expression von PD-L1 auf, die durch Foretinib wieder vermindert wurde. So gelang es bei den Detroit562-Sphäroiden mittels Western Blot und Durchflusszytometrie die bei den adhärent wachsenden Zellen gewonnenen Erkenntnisse zu bestätigen. Für die Sphäroide der Zelllinien BHY, HN und SCC9 bestätigten sich die aus den Versuchen mit adhärent wachsenden Zellen eher schwachen Veränderungen nach HGF-Stimulation. Die Vereinzelung der Zellen aus den Sphäroiden für die Durchflusszytometrie-Messung führte zu einem großen Anteil an Zelltrümmern, so dass für eine endgültige Bewertung der Ergebnisse eine Optimierung des Verfahrens notwendig wäre. Die Zelllinie Detroit562 wurde im Gegensatz zu anderen Zelllinien aus einer Metastase entnommen, zudem ist im Vergleich zu anderen Zelllinien der c-Met-Rezeptor überexprimiert. Dies könnte erklären, warum insbesondere diese Tumorzellen aus allen Versuchen durch besonders eindeutige Ergebnisse herausstachen. Durch die vorliegende Arbeit wird mit dem HGF/c-Met-Signalweg ein in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnender Weg genauer beleuchtet, der als Grundlage für neue Therapieansätze zur Bekämpfung von Kopf-Hals-Tumoren dienen kann.In recent years, attempts to develop new therapeutic approaches for tumors in the head and neck region have increasingly brought the microenvironment surrounding the tumor into the focus of research. Several previously published studies have demonstrated an effect of the HGF/Met signaling pathway on the tumor microenvironment. The four established tumor cells Detroit562, SCC9, HN and BHY from human squamous cell carcinomas of the head and neck region were used for the experiments. In addition to the adherent growing cells, spheroids were used from the established cell lines to make the experimental situation more similar to the original tumor tissue. First, it was demonstrated that all cell lines used express the c-Met receptor. HGF stimulation led to activation of the c-Met receptor in all cell lines. It was noticeable in the Detroit562 cell line that even the control group without HGF stimulation appeared to experience strong phosphorylation, as an increased level of activated c-Met receptor could also be detected here. The experiments with adherent growing cells in this study were able to prove the findings from other studies on the influence of HGF on the expression of PD-L1. Stimulation with HGF leads to increased expression of PD-L1 on the surface of the tumor cells. PD-L1 in turn ensures that the tumor cells cannot be recognized as degenerate by the immune system and eliminated. For the Detroit562 cell line, increased PD-L1 was detected at the mRNA level, at the protein level and on the cell surface following HGF stimulation. With additional or sole inhibition with foretinib, a PD-L1 concentration comparable to the untreated control could be detected. This shows that the increased expression of PD-L1 was specifically caused by HGF stimulation. Using flow cytometry, an increased expression of PD-L1 after HGF stimulation was detected for all cell lines, which was attenuated again by the additional addition of foretinib. Using Western blot and qPCR, the HGF effect shown in flow cytometry could also be detected for the HN cell line. For the cell line BHY, an increased expression of PD-L1 after HGF stimulation could also be detected by qPCR in addition to flow cytometry. In addition to PD-L1, another immune checkpoint protein, B7-H4, was investigated. Like PD-L1, B7-H4 is one of the inhibitory immune checkpoint proteins and prevents the activation of T cells in the tumor microenvironment. The highest expression of B7-H4 was determined for the Detroit562 cell line, which is greatly reduced by HGF stimulation and increases again with the additional addition of foretinib. A reduction in the expression of B7-H4 after HGF stimulation was also detectable for SCC9 using qPCR, although this was significantly lower than for Detroit562. These findings were also confirmed for Detroit562 by Western blot. For BHY and HN, slightly more B7-H4 was detected by qPCR when HGF stimulation was applied. However, expression was generally low in both cell lines even with HGF stimulation. No specific detection of B7-H4 was possible for the HN and BHY cell lines by Western blot. It was striking that B7-H4 could not be detected by flow cytometry. This suggests that B7-H4 is not found on the cell surface, or only in small quantities, or is very quickly internalized from there. As the immunofluorescence staining in Detroit562 has shown, it does not appear to be concentrated intracellularly in certain cell organelles, but is distributed evenly in the cytoplasm. A clear staining of the cell membrane was also not observed with this method. The strong decrease of B7-H4 in Detroit562 cells stimulated with HGF was also confirmed by this method. The series of experiments with spheroids was newly established. It has been possible to grow spherical 3D-cell objects from adherently growing cells, which can also generate a situation similar to human tumor tissue under laboratory conditions and thus simulate more realistic situations in research. Spheroids of the Detroit562 cell line showed increased expression of PD-L1 by HGF stimulation in Western blot and flow cytometry, which was reduced again by foretinib. In the Detroit562 spheroids, Western blotting and flow cytometry were used to confirm the findings obtained with adherently growing cells. For the spheroids of the BHY, HN and SCC9 cell lines, the rather weak changes seen in the experiments with adherently growing cells were confirmed after HGF stimulation. The separation of the cells from the spheroids for the flow cytometry measurement led to a large proportion of cell debris, so that an optimization of the procedure would be necessary for a final evaluation of the results. In contrast to other cell lines, the Detroit562 cell line was taken from a metastasis and in addition, the c-Met receptor is overexpressed compared to other cell lines. This could explain why these tumor cells in particular stood out from all experiments due to their particularly clear results. This study sheds light on the HGF/c-Met signaling pathway, a pathway that will become increasingly important in the future and could serve as the basis for new therapeutic approaches to combat head and neck tumors

    Certainty of evidence of relevant outcomes evaluated by using CINeMA in the Cochrane Review „Drugs for preventing postoperative nausea and vomiting in adults after general anaesthesia: a network meta-analysis“

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    Ein essenzieller Bestandteil systematischer Reviews ist die Bewertung der Evidenzsicherheit eines ermittelten Effektschätzers für einen Endpunkt über alle inkludierten Studien hinweg. Evidenzsicherheit beschreibt die Vertrauenswürdigkeit eines Effektschätzers bezogen auf die Übereinstimmung mit dem wahren Effekt. In der hier vorliegenden Arbeit wurden im Rahmen des Cochrane Reviews „Drugs for preventing postoperative nausea and vomiting in adults after general anaesthesia: a network meta-analysis“ Effektschätzungen von Antiemetika bei relevanten Endpunkten auf ihre Evidenzsicherheit untersucht. Als Methode kam die webbasierte Anwendung CINeMA („Confidence in Network Meta-Analysis“) zur Anwendung, welche auf den Prinzipien nach GRADE („Grading of Recommendations, Assessment, Development and Evaluation“) beruht. Eine Evaluation erfolgte für die Endpunkte „Erbrechen innerhalb von 24 Stunden postoperativ“, „jegliche“ und „schwere unerwünschte Ereignisse innerhalb von sieben Tagen postoperativ“, sowie „substanzspezifische unerwünschte Arzneimittelwirkungen“. Insgesamt wurden 21 Einzelinterventionen von primärem Interesse im Vergleich zu Placebo in die Bewertung einbezogen. Die Evaluation der Effektschätzungen mittels CINeMA beinhaltete die Bewertung der Evidenzsicherheit nach den Kategorien Verzerrungsrisiko, Publikationsbias, Indirektheit, fehlende Präzision, Heterogenität und Inkohärenz und mündete nach einer Gesamtschau in einem von vier Evidenzlevel von „hoch“ über „moderat“ und „niedrig“ bis „sehr niedrig“. Das Review beinhaltete Daten aus 585 Studien zu 95 Interventionen (44 Einzelinterventionen und 51 Kombi-Interventionen) und 16 Endpunkten. Eine klinisch relevante Wirksamkeit bezüglich der Reduktion von Erbrechen innerhalb von 24 Stunden postoperativ von hoher Evidenzsicherheit zeigten fünf Interventionen im Vergleich zu Placebo. Dies waren nach abnehmender Wirksamkeit Aprepitant, Ramosetron, Granisetron, Dexamethason und Ondansetron. Die Evidenzsicherheit für die sicherheitsbezogenen Endpunkte waren überwiegend „niedrig“ oder „sehr niedrig“. Allein Dimenhydrinat und Ondansetron zeigten ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Sedierung (für Dimenhydrinat) und Kopfschmerzen (für Ondansetron) von zumindest moderater Evidenzsicherheit. Die niedrigeren Evidenzlevel waren hierbei unter anderem durch eine geringere Datenbasis bedingt. CINeMA vereinfacht durch semiautomatische Prozesse die Evaluation, unterliegt jedoch einem gewissen Ausmaß an Subjektivität. Aus den Ergebnissen dieser Arbeit lässt sich ableiten, dass die Wirksamkeit betreffend eine hohe Evidenz vorliegt und sich kommende Studien stärker auf die Untersuchung der Sicherheit konzentrieren sollten.An essential part of a systematic review is evaluating the certainty of evidence of an estimated effect for an outcome across all included studies. Certainty of evidence describes the extent of confidence in an estimated effect to be in agreement with the true effect. In this dissertation the certainty of evidence was evaluated for estimated effects of antiemetic drugs for relevant outcomes within the Cochrane Review "Drugs for preventing postoperative nausea and vomiting in adults after general anaesthesia: a network meta-analysis." The method used was the web-application CINeMA ("Confidence in Network Meta-Analysis"), which is based on the principles of GRADE ("Grading of Recommendations, Assessment, Development and Evaluation"). An evaluation of the certainty of evidence was conducted for the relevant outcomes: "vomiting within 24 hours postoperatively", "any" and "severe adverse events within seven days postoperatively", and "drug class-specific side-effetcs". Overall, 21 interventions of direct interest compared to placebo were included in the evaluation. Using CINeMA the process included assessing the risk of bias, publication bias, indirectness, imprecision, heterogeneity, and incoherence, resulting in one of four levels of certainty of evidence: "high", "moderate", "low", or "very low". The review included data from 585 studies involving 95 interventions (44 single interventions and 51 combination of interventions) and 16 outcomes. A clinically relevant effect in reducing vomiting within 24 hours postoperatively with high certainty evidence was shown by five interventions compared to placebo. These were, in decreasing order of efficacy, aprepitant, ramosetron, granisetron, dexamethasone, and ondansetron. The certainty of evidence for safety-related outcomes were predominantly "low" or "very low". Only dimenhydrinate and ondansetron showed an increased risk of sedation (for dimenhydrinate) and headache (for ondansetron) with at least moderate certainty of evidence. The lower levels of certainty of evidence were partly due to a smaller database. CINeMA simplifies the evaluation through a semi-automatic process but is affected by a certain degree of subjectivity. Results show that there is high evidence on the efficacy for the prevention of PONV and future studies should primarily focus on investigating drug safety

    Magnetic resonance imaging myocardial sodium imaging

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    Eine erhöhte Natriumaufnahme ist bekanntermaßen mit einem erhöhten Risiko für arterielle Hypertonie, linksventrikuläre Hypertrophie (LVH) und kardiovaskuläre Ereignisse verbunden. Patienten mit primärem Hyperaldosteronismus (PHA), bei denen es zu einer durch Aldosteron-getriggerten exzessiven Natriumrückresorption in der Niere kommt, haben ein besonders hohes Risiko für die Entwicklung einer LVH. Die MyStIC-Studie ging der Hypothese nach, dass das Myokard als Natriumspeicher fungiert und dieser Umstand den Zusammenhang zwischen Natrium und LVH erklären kann. Hierzu quantifizierte MyStIC den Natriumgehalt im Myokard mittels 23Natrium-Magnetresonanztomographie (23Na-MRT) und verglich 3 Gruppen: Patienten mit PHA, mit essentieller Hypertonie (EH) und gesunde Kontrollpersonen (HC). Zwischen 2015 und 2017 wurden 45 Studienteilnehmende rekrutiert und in 3 Gruppen eingeteilt: Gruppe I, PHA, n=8; Gruppe II, EH, n=25; Gruppe III, HC, n=12. An der Baseline-Untersuchung nahmen alle Teilnehmenden teil, eine Folgeuntersuchung war nach krankheitsspezifischer Therapie für die PHA-Patienten vorgesehen (bei 6 der 8 PHA-Patienten durchgeführt). Der myokardiale Natriumgehalt wurde mittels 23Na-MRT und anhand von Referenzröhrchen quantifiziert und als relative Natriumsignalintensität (rSSI; verglichen mit dem 100 mmol/l Referenzröhrchen) angegeben. PHA-Patienten zeigten im Gruppenvergleich die höchste gemessene rSSI: +20 % bzw. +25 % im Vergleich zu EH-Patienten oder HC-Gruppe, wobei die rSSI der EH-Patienten und HC-Gruppe sich kaum unterschieden. Zur Folgeuntersuchung, 6,8±2,6 Monate nach Beginn der spezifischen Therapie, hatte die rSSI der PHA-Patienten um 17 % abgenommen. Damit näherte sich die rSSI den Werten der EH-, und HC-Gruppe an. Ein Vergleich der Herzmorphologie, gemessen mittels 1H-MRT, zeigte eine deutlich erhöhte linksventrikuläre Masse (LVM) der PHA-Gruppe gegenüber beiden anderen Gruppen, während die LVM der EH,- und HC-Gruppen nahezu gleich waren. Eine blutdruckabhängige Zunahme der LVM bei den PHA-Patienten erschien auf der Basis dieser Ergebnisse unwahrscheinlich. Zur Folgeuntersuchung, nach spezifischer PHA-Therapie, war die LVM im Trend reduziert und nahezu normalisiert. Eine Natriumspeicherung im Gewebe wurde bereits in vorherigen Studien beschrieben. Haut und Skelettmuskel wurden dabei als nahezu wasserfreie Natriumspeicher beschrieben. Auch die Ergebnisse der MyStIC-Studie könnten auf eine wasserfreie Natriumspeicherung hindeuten. Bei den PHA-Patienten zeigte sich keine signifikante Gewichtsabnahme zur Folgeuntersuchung, obwohl eine signifikante Abnahme des myokardialen Natriumgehalts stattfand. Aktuell werden zwei Mechanismen der Natriumspeicherung diskutiert. Eine intrazelluläre Natriumakkumulation im Austausch mit Kaliumkationen und eine extrazelluläre Natriumakkumulation durch Bindung von Natriumkationen an negativ geladene Sulfitreste von Glykosaminoglykanen (Proteoglykanen) an der Extrazellularmatrix. Beide Mechanismen führen zu einer Erhöhung des Gesamtkörpernatriumgehalts, ohne eine Veränderung in der Volumenhomöostase zu bewirken. Die Speicherung von Natrium im Gewebe scheint bei der Natriumhomöostase eine große Rolle zu spielen und bisher unerkannte Auswirkungen auf das kardiovaskuläre System zu haben. Mit Blick auf die LVH scheint insbesondere die myokardiale Natriumspeicherung eine besondere Rolle zu spielen und das kardiovaskuläre Risiko stark zu erhöhen. Somit wurde die Hypothese der myokardialen Natriumspeicherung bestätigt. PHA-Patienten wiesen im Vergleich zu EH-Patienten und gesunden Kontrollen eine deutlich höhere myokardiale Natriumakkumulation auf, die nach Therapie reversibel war. Die gleichzeitig höhere LVM könnte in Zusammenhang mit der Natriumspeicherung stehen. Auch die LVM zeigte bei PHA-Patienten unter Therapie einen Trend zur Normalisierung. Die 23Na-MRT ist demnach ein wertvolles, nicht- invasives und damit schonendes Verfahren, um Veränderungen der Natriumkonzentration im Myokard zu beobachten. Die MyStIC-Studie deckte neue, pathophysiologisch bedeutsame Zusammenhänge auf und rechtfertigt Folgestudien zur myokardialen Natriumspeicherung.Increased sodium intake is known to be associated with an increased risk of arterial hypertension, left ventricular hypertrophy (LVH) and cardiovascular events. Patients with primary hyperaldosteronism (PHA), in whom there is excessive aldosterone-triggered renal sodium reabsorption, are at particularly high risk of developing LVH. The MyStIC study hypothesized that the myocardium acts as a sodium reservoir and that this may explain the relationship between sodium and LVH. To this end, MyStIC quantified the sodium content in the myocardium using 23-sodium magnetic resonance imaging (23Na-MRI) and compared 3 groups: Patients with PHA, with essential hypertension (EH) and healthy controls (HC). Between 2015 and 2017, 45 study participants were recruited and divided into 3 groups: Group I, PHA, n=8; Group II, EH, n=25; Group III, HC, n=12. All participants took part in the baseline examination, and a follow-up examination was scheduled after disease-specific therapy for the PHA patients (performed in 6 of the 8 PHA patients). The myocardial sodium content was quantified using 23Na MRI and reference tubes and expressed as relative sodium signal intensity (rSSI; compared to the 100 mmol/l reference tube). PHA patients showed the highest measured rSSI in the group comparison: +20% and +25% compared to EH patients or HC group, whereby the rSSI of the EH patients and HC group hardly differed. At the follow-up examination, 6.8±2.6 months after the start of the specific therapy, the rSSI of the PHA patients had decreased by 17%. This brought the rSSI closer to the values of the EH and HC groups. A comparison of cardiac morphology, measured by 1H-MRI, showed a significantly increased left ventricular mass (LVM) in the PHA group compared to both other groups, while the LVM of the EH and HC groups were almost the same. Based on these results, a blood pressure-dependent increase in LVM in the PHA patients seemed unlikely. At the follow-up examination, after specific PHA therapy, LVM was reduced in trend and almost normalized. Sodium storage in tissue has already been described in previous studies. Skin and skeletal muscle have been described as almost anhydrous sodium stores. The results of the MyStIC study could also indicate anhydrous sodium storage. PHA patients showed no significant weight loss at follow-up, although there was a significant decrease in myocardial sodium content. Two mechanisms of sodium storage are currently being discussed. An intracellular sodium accumulation in exchange with potassium cations and an extracellular sodium accumulation by binding of sodium cations to negatively charged sulfite residues of glycosaminoglycans (proteoglycans) on the extracellular matrix. Both mechanisms lead to an increase in total body sodium content without causing a change in volume homeostasis. Tissue sodium storage appears to play a major role in sodium homeostasis and to have previously unrecognized effects on the cardiovascular system. With regard to LVH, myocardial sodium storage in particular appears to play a special role and to greatly increase cardiovascular risk. Thus, the hypothesis of myocardial sodium storage was confirmed. PHA patients showed a significantly higher myocardial sodium accumulation compared to EH patients and healthy controls, which was reversible after therapy. The simultaneously higher LVM could be related to sodium storage. LVM also showed a trend towards normalization in PHA patients under therapy. 23Na MRI is therefore a valuable, non-invasive and therefore gentle procedure for observing changes in sodium concentration in the myocardium. The MyStIC study revealed new, pathophysiologically significant correlations and justifies follow-up studies on myocardial sodium storage

    Anatomy-based fitting improves speech perception in noise for cochlear implant recipients with single-sided deafness

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    Objective To evaluate objective and subjective hearing outcomes in experienced cochlear implant users with single sided deafness (SSD CI) who used fitting maps created via anatomy-based fitting (ABF) and clinically-based fitting (CBF). Participants Twelve SSD CI users with postlingual hearing loss. Intervention OTOPLAN (Version 3. (MED-EL) was used to determine intracochlear electrode contact positions using post-operative high-resolution flat panel volume computed tomography. From these positions, the corresponding center frequencies and bandwidths were derived for each channel. These were implemented in the clinical fitting software MAESTRO to yield an ABF map individualized to each user. Main Outcome Measures ABF and CBF maps were compared. Objective speech perception in quiet and in noise, binaural effects, and self-perceived sound quality were evaluated. Results Significantly higher speech perception in noise scores were observed with the ABF map compared to the CBF map (mean SRT50: -6.49 vs. -4.8 dB SNR for the S0NCI configuration and − 3.85 vs. -2.75 dB SNR for the S0N0 configuration). Summation and squelch effects were significantly increased with the ABF map (0.86 vs. 0.21 dB SNR for summation and 0.85 vs. -0.09 dB SNR for squelch). No improvement in speech perception in quiet or spatial release from masking were observed with the ABF map. A similar level of self-perceived sound quality was reported for each map. Upon the end of the study, all users opted to keep the ABF map. This preference was independent of the angular insertion depth of the electrode array. Conclusions Experienced SSD CI users preferred using the ABF map, which gave them significant improvements in binaural hearing and some aspects of speech perception

    Disease burden by ALPL variant number in patients with non-life-threatening hypophosphatasia in the Global HPP Registry

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    Background Hypophosphatasia (HPP) is a rare metabolic disease caused by autosomal dominant or recessive inheritance of ALPL variants resulting in low alkaline phosphatase activity. The objective of this analysis was to compare HPP disease burden between patients with non-life-threatening disease in the Global HPP Registry who have one ALPL variant versus two or more  ALPL variants. Methods Patients were included if they had one or more  ALPL variants identified through genetic testing and first HPP manifestations after 6 months of age. Assessments included history of HPP manifestations, Brief Pain Inventory-Short Form (BPI-SF), Health Assessment Questionnaire-Disability Index (HAQ-DI), 6-Min Walk Test (6MWT), Paediatric Quality of Life Inventory (PedsQL) and 36-Item Short-Form Survey V.2 (SF-36v2). Results Of 685 included patients, 568 (82.9%) had one ALPL variant, 116 (16.9%) had two variants, and one (0.1%) had three variants. Patients with two or more  ALPL variants had higher proportions of skeletal (52.1% vs 32.6%), dental (73.5% vs 56.0%), muscular (36.8% vs 23.6%) and neurological (22.2% vs 8.8%) manifestations at last assessment. BPI-SF, HAQ-DI, PedsQL and SF-36v2 scores were similar between groups. Distances walked on the 6MWT were similar between groups for children. Distance walked was lower among adults with two or more variants (293 m (n=8)) than adults with one variant (466 m (n=103)), although the former group was very small. Conclusion HPP disease burden is high in patients with HPP, regardless of ALPL variant number. While prevalence of HPP-specific manifestations was higher in patients with two or more variants than those with one variant, patient-reported outcomes were similar between groups. Trial registration number NCT02306720 ; EUPAS13514

    Applicability and validity of the reaction time‐based concealed information test in a prison sample

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    Purpose The reaction time‐based Concealed Information Test (RT‐CIT) can be used to reveal crime‐related memories based on an analysis of response latencies in a computerized task. While laboratory research shows high validity of the RT‐CIT in student samples, only very few studies have been conducted with forensic target groups. Methods We investigated the applicability and validity of the RT‐CIT in prison inmates and examined the influence of a response deadline (RD) on RT‐CIT validity. In a within‐subjects design, participants memorized a criminal activity and subsequently underwent two identical RT‐CITs differing only in the length of the RD (2000 ms vs. 1000 ms). In the first experiment, the 2000 ms condition was always presented first and in the second experiment the order was switched. Results Results revealed large effect sizes and classification accuracies with both RDs and strong order effects with larger effects in the respective first RD conditions. Conclusions In sum, the RT‐CIT has the potential for detecting concealed knowledge in forensic settings and even a relatively demanding RD of 1000 ms seems feasible for such samples. Further research should extend this investigation of the RT‐CIT in forensic settings, preferably investigating the effects of faking attempts and increasing the ecological validity of the research design

    Förderung der 'Teacher Educator Technology Competencies (TETCs)' in und mit sozialer virtueller Realität

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    Die Digitalisierung durchdringt sämtliche Bereiche des gesellschaftlichen Lebens, weshalb eine aktive Teilhabe an ihr ein hohes Maß an Medienkompetenz erfordert. Den Dozierenden der ersten Phase der Lehrpersonenbildung kommt dabei eine besondere Verantwortung zu, da sie die medienpädagogischen Kompetenzen der zukünftigen Lehrer:innen fördern. Voraussetzung dafür ist, dass die Dozierenden selbst medienpädagogisch kompetent sind. Studien zeigen diesbezüglich jedoch einen großen Entwicklungsbedarf auf. Eine Möglichkeit, die medienpädagogische Kompetenz von Dozierenden der Lehrpersonenbildung zu fördern, besteht im Angebot und der Durchführung von medienpädagogischen Weiterbildungen, die auch den Einsatz neuer Technologien wie Virtual Reality (VR) in der Lehre thematisieren. Ziel dieser Dissertation ist es daher, ein pädagogisches Konzept für eine Weiterbildung zur Förderung der medienpädagogischen Kompetenz von Dozierenden der ersten Phase der Lehrpersonenbildung in und mit social VR zu entwerfen und dieses anschließend zu erproben, zu evaluieren und iterativ weiterzuentwickeln. Als theoretische Grundlage für das Weiterbildungskonzept dienten die Teacher Educator Technology Competencies (TETCs), welche auf Basis einer systematischen Analyse von drei international anerkannten medienpädagogischen Kompetenzmodellen ausgewählt wurden. Eine anschließende Literaturrecherche zum aktuellen Stand der TETCs-Forschung lieferte bedeutsame Erkenntnisse für die praxis- und theorieorienterte Entwicklung des Weiterbildungskonzepts, wie beispielsweise die Identifizierung grundlegender TETCs, auf deren Förderung in einer medienpädagogischen Weiterbildung zunächst fokussiert werden sollte, sowie die notwendige Interpretation der durch die TETCs beschriebenen Kompetenzen. Im Rahmen einer Analyse der VR-bezogenen Forschung im Hochschulkontext wurden die Affordanzen von (social) VR identifiziert sowie Empfehlungen für die zielführende Integrationvon VR in einer Weiterbildung in und über social VR abgeleitet, darunter die Nutzbarmachung der Affordanzen von social VR in einem gemäßigt-konstruktivistischen Lehr-Lern-Setting und zeitlich ausgedehnte VR-Sequenzen. Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse und in Anlehnung an die praxis- und theorieorientierte Entwicklung und Evaluation von Konzepten für unterrichtliches Handeln wurde ein pädagogisches Konzept entwickelt, das unter Verwendung von social VR auf die Förderung der TETCs von Dozierenden der ersten Phase der Lehrpersonenbildung abzielt. Zentrale Gestaltungsprinzipien des Konzepts sind unter anderem Handlungsorientierung sowie das Lösen komplexer, situierter und für die Teilnehmenden bedeutsamer Aufgaben. Aus dem Konzept wurde daraufhin eine konzeptbezogene Weiterbildung abgeleitet, die im Rahmen einer ersten Feldstudie erprobt, überarbeitet und in zwei weiteren Feldstudien weiterentwickelt wurde. In Studie I wurde die Eignung der konzeptbasierten Weiteribldung zur Förderung der ausgewählten medienpädagogischen Kompetenzen evaluiert. Zu den zentralen pädagogischen Vorgehensweisen der Weiterbildung gehörte die Bearbeitung einer komplexen, situierten Gestaltungsaufgabe. Ebenfalls wurde der Frage nachgegangen, welche weiteren Gestaltungsprinzipien sich für die künftigen Iterationen ableiten lassen. Die Studie folgte einem Mixed Methods-Design und fand an einer deutschen Universität mit einer Gelegenheitsstichprobe von n=6 medienpädagogisch kompetenten Dozierenden der ersten Phase der Lehrpersonenbildung statt. Zusätzliche quantitative Daten wurden mit dem Teacher Educator Technology Survey (TETS) erhoben. Die Ergebnisse zeigten zum einen, dass sich Handlungsorientierung als zentales Gestaltungsprinzip für die Förderung der TETCs der Zielgruppe eignet. Zum anderen sollten medienpädagogische Weiterbildungen über und in social VR auf die Affordanzen dieser Technologie ausgerichtet und als Fernunterricht durchgeführt werden. In Studie II wurde untersucht, ob und inwieweit aufgrund der Teilnahme an der umfassend überarbeiteten, konzeptbasierten Weiterbildung aus Studie I die Kompetenzen TETC 1a und TETC 1b der Dozierenden der ersten Phase der Lehrpersonenbildung gefördert und die aus TETC 1a und TETC 1b abgeleiteten Lernziele erreicht werden konnten. Studie II war als nicht-experimentelle, qualitative Feldstudie konzipiert und bestand aus einer Inverted Classroom-Intervention mit einer zweiwöchigen Selbstlernphase, gefolgt von einer achtstündigen, synchronen Onlinephase. Die Onlinephase umfasste sowohl Sequenzen in social VR als auch Videokonferenzsitzungen, in denen eine Gelegenheitsstichprobe von n=13 Dozierenden der ersten Phase der Lehrpersonenbildung und Hochschullehrenden drei komplexe, situierte Aufgaben löste. Die Erhebung der qualitativen Daten umfasste Fokusgruppeninterviews, Transkripte der Vorstellung der Aufgabenlösung und von den Teilnehmenden erstellte Artefakte, die inhaltsanalytisch ausgewertet wurden. Die Ergebnisse zeigten, dass die avisierten Lernergebnisse erreicht werden konnten. Auch die Kompetenzen TETC 1a und TETC 1b der Teilnehmenden konnten gefördert werden, letztere jedoch in geringerem Maße, was auf weiteren Optimierungsbedarf der konzeptbasierten Weiterbildung hinwies. Die nicht-experimentelle Studie III diente der Evaluation der weiterentwickelten, konzeptbasierten Weiterbildung aus Studie II mit einer Gelegenheitsstichprobe von n=9 Dozierenden der ersten Phase der Lehrpersonenbildung und Hochschullehrenden, um erneut zu prüfen, ob die Kompetenzen TETC 1a und TETC 1b der Teilnehmenden gefördert und die aus TETC 1a und TETC 1b abgeleiteten Lernziele erreicht werden konnten. Zu den konzeptionellen Änderungen gehörten die Aufteilung der synchronen Onlinephase in zwei kürzere, aufeinanderfolgende Phasen sowie Optimierungen der komplexen, situierten Aufgabenstellungen. Die Erhebung der qualitativen Daten umfasste Fokusgruppeninterviews, Transkripte der Aufgabenlösung-Vorstellungen und von den Teilnehmern erstellte Artefakte, die inhaltsanalytisch ausgewertet wurden. Insgesamt ähnelten die Ergebnisse denen aus Studie II, d.h., TETC 1a der Teilnehmenden konnte in höherem Maße gefördert werden als TETC 1b, trotz der konzeptionellen Änderungen, die zur Förderung der TETC 1b-bezogenen Lernziele vorgenommen wurden. Die Ergebnisse lassen sich zwar durch aufgetretene technische Probleme erklären, welche eine Abweichung vom Konzept erforderlich machten, sie deuten aber auch darauf hin, dass die Förderung von TETC 1b von Dozierenden der ersten Phase der Lehrpersonenbildung ein komplexeres Unterfangen sein könnte als TETC 1a. Basierend auf den Erkenntnissen der drei im Rahmen dieser Dissertation durchgeführten Studien erscheint die iterativ entwickelte, konzeptbezogene Weiterbildung in und über social VR geeignet, um die medienpädagogischen Kompetenzen von Dozierenden der ersten Phase der Lehrpersonenbildung zu fördern. Gleichzeitig sollten die abschließenden Anregungen für zukünftige Implementierungen und weiterführende Forschung Berücksichtigung finden.Digitalization increasingly affects every aspect of societal life. This requires citizens to have a heightened level of media-related skills, and even more so, teacher educators, who are tasked with fostering future teachers' media-pedagogical competence. For teacher educators to be able to do this, they must be media-pedagogically competent themselves, which, however, is hardly the case. One way to facilitate teacher educators’ competence is to provide them with technological professional development (TPD) covering emerging technologies, such as virtual reality (VR). Therefore, this dissertation aims to develop a pedagogical concept for a TPD conducive to fostering teacher educators’ media-pedagogical competence on and with social VR, which is iteratively implemented, evaluated, and refined. As theoretical foundation of the TPD, an informed choice for the Teacher Educator Technology Competencies (TETCs) was made based on a systematic analysis of three internationally renowned media-pedagogical competence frameworks. A subsequent literature review of the state-of-the-art research done on and with the TETCs yielded important insights for the theory- and practice-based development of the TPD, such as the identification of foundational TETCs that should be tackled first in a TPD and the necessity of interpreting the competencies described by the model. In addition, the affordances of (social) VR and recommendations for the meaningful integration of VR into the TPD were derived from a scoping review on VR-related research in higher education contexts. These included the exploitation of the affordances of social VR in a moderate constructivist TPD with prolonged VR exposure. Based on these findings and following the practice- and theory-oriented development and evaluation of pedagogical concepts, a general concept for a TPD on and with social VR that aims at fostering the TETCs of its participants was developed, key principles of which were action orientation and the solving of complex, situated tasks that are meaningful to the participants. Against this background and following the research methodology of the practice- and theory-oriented development and evaluation of pedagogical concepts, three consecutive field studies were conducted. Study I aimed to test the suitability of the concept-based unit derived from the pedagogical concept, a central pedagogical approach of which consisted of solving a complex, situated design task. The study investigated which further design principles can be derived for future iterations. It was designed as a mixed-methods, exploratory study at a German university with a convenience sample of n=6 media-pedagogically competent teacher educators. Qualitative data was collected based on focus group interviews that were analyzed using qualitative content analysis, whereas the Teacher Educator Technology Survey (TETS) provided quantitative data. Among other findings, action orientation proved well-suited for fostering the TETCs of teacher educators. Also, TPDs on and with social VR should focus on the affordances of (social) VR and be conducted locally independently. Study II investigated whether and to what extent TETC 1a and TETC 1b could be fostered, and the underlying learning outcomes reached as a result of attending a TPD on and with social VR based on a comprehensive revision of the concept-based unit of Study I. It was conducted as a non-experimental, qualitative field study and consisted of a prolonged, inverted online intervention with a two-week self-study phase and an eight-hour synchronous online phase that included both social VR and videoconferencing sessions, during which a convenience sample of n=13 teacher educators solved three complex, situated tasks. The qualitative data collection comprised focus group interviews, transcripts from the presentations of solutions to the complex tasks, and artifacts developed by the participants, all of which were analyzed using qualitative content analysis. Results indicated that all learning outcomes have been reached. Also, TETC 1a and TETC 1b could be fostered, but the latter could be fostered to a lesser extent, thereby indicating the need to optimize the concept-based unit. Non-experimental Study III was conducted to test the refined concept-based unit of Study II in the field with a convenience sample of n=9 teacher educators and against the background of the same research questions. Conceptual changes included splitting the synchronous online phase into two shorter consecutive phases and optimizing the complex, situated tasks. The data collection was identical to Study II, which was analyzed using qualitative content analysis. Overall, the results were similar to those of Study II, i.e., TETC 1a of the participants could be fostered to a larger extent than TETC 1b, despite the conceptual changes made to improve TETC 1b-related outcomes. While the findings can be explained on the grounds of technical issues that made deviations from the concept-based unit necessary, they also suggest that fostering teacher educators’ TETC 1b might be a more complex endeavor than TETC 1a. Based on the findings of the three studies conducted within the frame of this dissertation, the iteratively developed pedagogical concept for a TPD on and with social VR appears suitable for fostering teacher educators’ media-pedagogical competence. At the same time, final recommendations for future implementations and research should be considered

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