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    PrimĂ€r- und SekundĂ€rprĂ€vention von RĂŒckenleiden durch RĂŒckenschulen - Analyse einer Literaturrecherche und eigener Umfragen zum Thema RĂŒckenschule

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    Akzeptanz und Effizienz von verschiedenen RĂŒckenschulen unterliegen im Verlauf der letzten 15 Jahren einem stĂ€ndigen Bewertungswechsel. Seit den siebziger Jahren erfreuen sich verschiedene RĂŒckenschulformen grĂ¶ĂŸter Beliebtheit, ohne das die PrĂ€valenz von RĂŒckenbeschwerden oder die enormen Kosten fĂŒr diese Diagnosegruppen hĂ€tten gesenkt werden können. WURST kommt 1990 im Rahmen einer Übersichtsarbeit zu der Schlussfolgerung, dass RĂŒckenschulen leistungsfĂ€hig, aber verbesserungswĂŒrdig sind und insbesondere der Trainingsaspekt verstĂ€rkt werden sollte. Diese positive EinschĂ€tzung fĂŒhrte dazu, dass im Zeitraum von 1992 – 1995 von 6537 orthopĂ€dischen RĂŒckenschulen Kurse angeboten wurden, die bei einer Kursabbrecherquote von nur 8.7% sehr gut angenommen wurden. [Kleinfeld 1994, Abbildung 24-26, Tabelle 3; vgl. Held 2001] KARJALAINEN bewertet RĂŒckenschulen im Rahmen der Cochrane Studie 2000 allerdings negativ und kommt zu dem Schluss, dass RĂŒckenschulen unwirksam sind, was wiederum HELD und TEMPEL bzw. MANNICHE aufgrund Ihrer Untersuchungen 2001 widerlegen, so dass eine Rechtfertigung fĂŒr RĂŒckenschulen zumindest in Frage gestellt ist. [Karjalainen 2000, Wurst 1990, Höfling 1996, Manniche 2001, Held 2001, Uhlig 2003, vgl. Kapitel VII]. In einer weiterfĂŒhrenden Analyse versucht deshalb diese Arbeit zu klĂ€ren, welche Akzeptanz und welche Effizienz RĂŒckenschulen aufweisen aber auch mit welchen Bewertungsverfahren und mit welchem Untersuchungsdesign entsprechende Untersuchungen zu diesen unterschiedlichen Ergebnissen kommen; denn von der QualitĂ€t der Bewertungsverfahren und vom Untersuchungsdesign werden ValiditĂ€t und Aussagekraft der Ergebnisse entscheidend abhĂ€ngen. Arbeiten zur Akzeptanz und Effizienz von insgesamt 28 konkurrierenden RĂŒckenschulen wurden systematisch analysiert. In ErgĂ€nzung erfolgte 1998 eine eigene unkontrollierte Fragebogenerhebung von 95 RĂŒckenschulteilnehmern aus verschiedenen RĂŒckenschulen mit unterschiedlichen RĂŒckenschulkonzepten und unterschiedlichen RĂŒckenschullehren aus unterschiedlichen Regionen. Damit wurde ein zumindest annĂ€hernder Querschnitt erfasst, der allerdings statistisch gesehen keiner reprĂ€sentative Stichprobe entspricht, weil bei der Stichprobengewinnung keine Zufallskriterien angewandt wurden [vgl. Kapitel VII, Kapitel VIII, Synopse 2] Die eigene Studie unterstreicht, dass sich RĂŒckenschulkurse hoher Akzeptanz erfreuen, wenngleich zu keiner ausreichenden langfristigen EinstellungsverĂ€nderung und ggf. hĂ€uslichen FortfĂŒhrung der Übungen fĂŒhren. Von 95 Probanden im Alter zwischen 15 und 76, einer Geschlechtsverteilung von 67 Frauen und 29 MĂ€nnern, mit einem mehrheitlichen Bildungsstand des Realschulabschlusses gaben 74 der RĂŒckenschulteilnehmer an, dass sie zwar schon einen Erfolg durch die Teilnahme am RĂŒckenschulkurs verspĂŒrten, jedoch nur weniger als die HĂ€lfte fĂŒhrte die Übungen zu Hause auch weiter durch. [vgl. Abbildung 23 ff, 41ff] Diese Erkenntnis bestĂ€tigt auch eine Analyse von 18 Studien mit insgesamt 6123 Patienten (Synopse 2 [Kapitel VII]. Prospektive Untersuchungen kamen im Therapievergleich zu physikalischer Behandlung, Kurzwelle, Bettruhe oder ohne Behandlung zu keinem signifikant positiven Ergebnis [vgl. Kapitel VII: Zachrisson-Forsell 1980, Berquist-Ullman 1977, Lankhorst 1983, Moffet 1985, Hall-Iceton 1983, Ullrich 1988, Reinhardt 1996, Höfling 1996, Aberg 1982, Weber 1996, McKenzie 1985, Senn-Wurst 1990, Lindequist 1984, Kvien 1981, Mattmiller 1980, Dehlin 1981, Berwick 1989, Hildebrandt 1996]. In den meisten Studien wurden die Daten durch standardisierte SelbsteinschĂ€tzung (Fragebögen) und nur in seltenen FĂ€llen durch eine klinische Untersuchung (wie z. B. bei Lindequist 1984) erhoben. Die methodische Vorgehensweisen und die MaßstĂ€be zur EinschĂ€tzung der „Effizienz“ sind außerordentlich unterschiedlich und liefern deshalb auch nur bedingt vergleichbare und reprĂ€sentative Ergebnisse. Die unstrittige HeterogenitĂ€t der Ursache und somit auch medizinische Behandlung von RĂŒckenbeschwerden und eines eigentlich undefinierten Haltungsbegriffes dĂŒrften dabei eine Teilursache sein. [vgl. Butler 2003] Dadurch fehlt eine eindeutige oder zumindest ausreichend prĂ€zise medizinisch begrĂŒndete Zielsetzung der RĂŒckenschulen. Eine Analyse der entsprechenden theoretischen und praktischen Inhalte lĂ€sst folgerichtig erkennen, dass elastomechanische und neurophysiologische Erkenntnisse weitgehend unberĂŒcksichtigt bleiben, und die stete synergistische wie auch antagonistische Wechselwirkungen von Haltung und Bewegung bei der MuskelkrĂ€ftigung und Dehnung wie auch bei der Verbesserung der Koordination verkannt wird. Somit wird auf eine wesentlichen SchlĂŒssel zum besseren VerstĂ€ndnis und zur besseren Beherrschung von RĂŒckenproblemen verzichtet. Trotzdem erscheint generell unstrittig, dass eine geeignete Anleitung auch praxisrelevante theoretische Inhalte vermitteln soll, die dem Teilnehmer ErklĂ€rungsgrundlage fĂŒr die Sinnhaftigkeit bzw. Notwendigkeit einer HaltungsĂ€nderung gibt, und damit motiviert. IndividualitĂ€t und Problemorientierung stellen eine sehr hohe Anforderung an die Kursorganisation und vielschichtigen Vermittlungskonzepte dar, was den meisten RĂŒckenschulen nicht vollstĂ€ndig gelingt. Trotz der Vereinigung unter einer Dachorganisation, dem Bundesverband der deutschen RĂŒckenschulen, und trotz der Einrichtung von QualitĂ€tszirkeln muss zum gegenwĂ€rtigen Zeitpunkt festgestellt werden, dass das Ausbildungsprofil der Kursleiter inhomogen und unzureichend ist. [vgl. Kapitel VII] Das Gewicht bei den bisher verfolgten RĂŒckenschulkonzeptionen liegt ĂŒberwiegend auf der inhaltlichen Ausarbeitung des Unterrichtsstoffes. VernachlĂ€ssigt wird jedoch die aktive Gestaltung des Lernprozesses. Didaktisch-methodische Unterrichtselemente, die dem Kursteilnehmer den Transfer bzw. die simple Wiederholung einer Übung vermitteln, fehlen. Aus pĂ€dagogischer Sicht ist daher eine problemorientierte Schulung der Kursleiter unverzichtbar, um deren Ausbildungsstand zu verbessern. Das Problem der Dorsopathien als Kostentreiber bleibt offen. Was primĂ€r förderungsbedĂŒrftig ist, sind der Wille zur Bewegung sowie Freude an Bewegung, was, erst im Erwachsenenalter vermittelt, selbst bei noch so großer Einsicht eines steten Ă€ußeren Antriebs bedarf. Deshalb sind Institutionen wie Kindergarten und spĂ€testens die Schule gefragt, ihrem Bildungsauftrag auch diesbezĂŒglich nachzukommen: Der Schulsport kann, anders als bei Erwachsenen, noch auf ein außerordentliches und leicht lernfĂ€higes Bewegungspotential zurĂŒckgreifen. Die Aufgabe des Schulsport sollte dabei sein, rĂŒckengerechte Bewegungsmuster so zu vermitteln, dass diese durch konsequentes Anwenden und Festigen schließlich habitualisiert und damit automatisiert werden. Nur wer ein Bewegungsbewusstsein ausprĂ€gt, kann Inhalte der RĂŒckenschule sinnvoll fĂŒr sich verwerten und umsetzen. Motivation zur Bewegung ist hierbei ein Faktor, der u.a. mit den Faktoren, die zur Entwicklung von Medienkindern mit ihrer Bewegungsarmut beitragen, konkurriert. Mit gesundheitlichen Argumenten im Vordergrund wird man bei Kindern und Jugendlichen allerdings kaum Erfolg haben. Vielmehr scheint es sinnvoll, PĂ€dagogen dahingehend auszubilden, dass sie einerseits zwar mit der medizinischen Materie vertraut und andererseits aber in der Lage sind, Spaß an der Bewegung so zu vermitteln, so dass ein ausreichend effizienter prĂ€ventiver Effekt auch ohne das Etikett „Gesundheit“ erhalten bleibt. Eine PrimĂ€rprĂ€vention und somit auch das erklĂ€rte eigentliche Ziel von RĂŒckenschulen könnte damit erreicht werden. Die auf Erwachsene zugeschnittene Bewegungsprogramme in den vom Bundesverband der deutschen RĂŒckenschule ausgerichteten Kursen angeboten, erscheinen zwar aus medizinischer und sozialer wie ökonomischer Sicht höchst sinnvoll, benötigen aber eine stĂ€rkere pĂ€dagogische Ausrichtung, um nicht als alleinige Aktionsschule mit erheblich geringerer mittel- und langfristiger Wirkung zu gelten. Als Schlussfolgerung lĂ€sst sich zusammenfassen: 1. Aufgrund der extrem hohen KrankenstĂ€nde im Bereich der Dorsopathien und den damit entstehen hohen Kosten, besteht dringender Handlungsbedarf, diese Zahlen langfristig und damit tatsĂ€chlich erfolgreich zu verringern. 2. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine langfristige VerhaltensĂ€nderung der Gesellschaft mit rĂŒckenfreundlicher prĂ€ventiver Wirkung erforderlich. Diese Änderung des Verhaltens muss schon im Kindes- und Jugendalter ĂŒber bewegungsfördernde Maßnahmen in Kindergarten und Schule systematisch ansetzen, wenngleich es hier vorsĂ€tzlich um die Motivation und Freude am Bewegen gehen soll. 3. Die Konzeption der RĂŒckenschulkurse fĂŒr Erwachsene muss, im Interesse einer nachhaltigen Wirkung vorsehen, dass die Kursteilnehmer langfristig durch Erkenntnis sowie VerstĂ€ndnis von Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit unter BerĂŒcksichtung trainingstheoretischer, bewegungsdynamischer, psychosozialer und pĂ€dagogischer Aspekte zur Automatisierung der rĂŒckenschonenden Verhaltensweise motiviert werden. 4. Die Konzeption eines Erwachsenenkurses muss FlexibilitĂ€t gewĂ€hrleisten, die auch erlaubt, auf individuelle BedĂŒrfnisse eingehen und damit effizient fĂŒr möglichst alle Teilnehmer sein zu können. 5. Um stets ein optimales Programm anbieten zu können, muss sich die RĂŒckenschule in regelmĂ€ĂŸigen, nicht allzu großen AbstĂ€nden einer selbstkritischen WirksamkeitsprĂŒfung unterziehen. Nur so kann eine adĂ€quate Teilnehmerbetreuung tatsĂ€chlich gewĂ€hrleistet werden. 6. Scheint das Anforderungsprofil an eine PrĂ€vention im Kindes- und Jugendalter noch relativ einfach durch entsprechend ausgebildete SportpĂ€dagogen durchfĂŒhrbar, so erfordert eine PrĂ€vention im Erwachsenenalter einen wesentlich grĂ¶ĂŸeren Aufwand und dĂŒrfte nur durch ein komplettes Team spezifisch ausgebildeter RĂŒckenschulleiter zu bewĂ€ltigen sein, was in der heutigen Zeit kaum zu bezahlen ist. Es sei denn, dass zukĂŒnftige, entsprechend angelegte WirksamkeitsprĂŒfungen nicht doch Kosten-Nutzen-Relationen belegen, die diesen Aufwand rechtfertigen können

    A Peer-reviewed Newspaper About_ Machine Feeling

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    On the ability of technologies to capture and structure feelings and experiences that are active, in flux, and situated in the present. Publication resulting from research workshop at CRASSH, University of Cambridge, organised in collaboration with CRASSH, University of Cambridge and transmediale festival for art and digital culture, Berlin

    Evolutionary aspects of population structure for molecular and quantitative traits in the freshwater snail Radix balthica.

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    Detecting the action of selection in natural populations can be achieved using the QST-FST comparison that relies on the estimation of FST with neutral markers, and QST using quantitative traits potentially under selection. QST higher than FST suggests the action of directional selection and thus potential local adaptation. In this article, we apply the QST-FST comparison to four populations of the hermaphroditic freshwater snail Radix balthica located in a floodplain habitat. In contrast to most studies published so far, we did not detect evidence of directional selection for local optima for any of the traits we measured: QST calculated using three different methods was never higher than FST. A strong inbreeding depression was also detected, indicating that outcrossing is probably predominant over selfing in the studied populations. Our results suggest that in this floodplain habitat, local adaptation of R. balthica populations may be hindered by genetic drift, and possibly altered by uneven gene flow linked to flood frequency

    Translocation of Threatened New Zealand Falcons to Vineyards Increases Nest Attendance, Brooding and Feeding Rates

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    Anthropogenic landscapes can be rich in resources, and may in some cases provide potential habitat for species whose natural habitat has declined. We used remote videography to assess whether reintroducing individuals of the threatened New Zealand falcon Falco novaeseelandiae into a highly modified agricultural habitat affected the feeding rates of breeding falcons or related breeding behavior such as nest attendance and brooding rates. Over 2,800 recording hours of footage were used to compare the behavior of falcons living in six natural nests (in unmanaged, hilly terrain between 4 km and 20 km from the nearest vineyard), with that of four breeding falcon pairs that had been transported into vineyards and nested within 500 m of the nearest vineyard. Falcons in vineyard nests had higher feeding rates, higher nest attendance, and higher brooding rates. As chick age increased, parents in vineyard nests fed chicks a greater amount of total prey and larger prey items on average than did parents in hill nests. Parents with larger broods brought in larger prey items and a greater total sum of prey biomass. Nevertheless, chicks in nests containing siblings received less daily biomass per individual than single chicks. Some of these results can be attributed to the supplementary feeding of falcons in vineyards. However, even after removing supplementary food from our analysis, falcons in vineyards still fed larger prey items to chicks than did parents in hill nests, suggesting that the anthropogenic habitat may be a viable source of quality food. Although agricultural regions globally are rarely associated with raptor conservation, these results suggest that translocating New Zealand falcons into vineyards has potential for the conservation of this species

    Electrophilic fluorination using a hypervalent iodine reagent derived from fluoride

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    The air and moisture stable fluoroiodane 8, readily prepared on a 6 g scale by nucleophilic fluorination of the hydroxyiodane 7 with TREAT-HF, has been used as an electrophilic fluorinating reagent for the first time to monofluorinate 1,3-ketoesters and difluorinate 1,3-diketones in good isolated yields

    Landscape homogenization due to agricultural intensification disrupts the relationship between reproductive success and main prey abundance in an avian predator

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    Selecting high-quality habitat and the optimal time to reproduce can increase individual fitness and is a strong evolutionary factor shaping animal populations. However, few studies have investigated the interplay between land cover heterogeneity, limitation in food resources, individual quality and spatial variation in fitness parameters. Here, we explore how individuals of different quality respond to possible mismatches between a cue for prey availability (land cover heterogeneity) and the actual fluctuating prey abundance.Peer reviewe

    Gemeinsames Handeln fĂŒr eine krisensichere Umweltpolitik

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    Salomon M, Jaschke G, Wiehn J, Hornberg C. Gemeinsames Handeln fĂŒr eine krisensichere Umweltpolitik. Korrespondenz Abwasser. 2023;70(90):692

    Associations between blood parasite infection and a microsatellite DNA allele in an Australian scincid lizard (Egernia stokesii)

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    The original publication is available at www.springerlink.comWe used blood samples from 175 individuals of the Australian lizard Egernia stokesii to determine infection status of three apicomplexan blood parasites from the genera Hemolivia, Schellackia, and Plasmodium and to determine genotypes at 12 microsatellite DNA loci. We found one significant association between genotype and infection status. For locus Est4, individuals carrying allele 159 had lower prevalence of infection with Hemolivia (14.3% of 28 lizards) than individuals that did not carry the allele (58.4% of 89 lizards). We interpret this as a linkage to a functional gene associated with parasite resistance. We found no evidence among seven lizard populations that the frequency of allele 159 was related to the population prevalence of Hemolivia infection and discuss several explanations of that pattern.Stephanie S. Godfrey, C. Michael Bull and Michael G. Gardne
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