1,375 research outputs found

    Alphabetisierung - bloĂź berufliche Notwendigkeit oder mehr?

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    Anstrengungen zur Verringerung der unzureichend gegebenen Elementarbildung jener Bevölkerungsgruppe, auf die hierzulande die Bezeichnung „AnalphabetInnen“ zutrifft, werden derzeit – so wie Bildungsbemühungen generell – fast durchwegs unter dem Gesichtspunkt des gesellschaftlichen Tausch- bzw. Marktwerts argumentiert. Sie gelten als eine Investition in die „Ressource Mensch“ – auf einen darüber hinausgehenden humanitären oder politischen Wert wird nur selten Bezug genommen. Auch wenn die Bedeutung der Kulturtechniken im Rahmen der ökonomischen Verwertung menschlicher Arbeitskraft selbstverständlich nicht ignoriert werden kann, bedeutet die Befähigung der Menschen zur schriftlichen Kommunikation weit mehr als ihre Zurichtung zu verwertbarem Humankapital. Literalität ist ein grundsätzlicher Aspekt der „Menschwerdung“ des Menschen, sie erst ermöglicht dem einzelnen Individuum eine Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben, darüber hinaus und darauf aufbauend aber auch die fortschreitende Emanzipation des Menschengeschlechts insgesamt. Die Teilhabemöglichkeit an der menschlichen Gemeinschaft ist nicht bloß ein Vorteil unter vielen anderen, der auf der gleichen Ebene wie die Möglichkeit, seine Arbeitskraft lukrativ verkaufen zu können, angesiedelt ist. Es geht dabei um wesentlich mehr – in letzter Konsequenz um die Überwindung der die Gesellschaft in allen Aspekten bestimmenden Verwertungsprämisse. (DIPF/Orig.

    Reden von »uns« und »ihnen« : eine soziologische Streitschrift von Frank-Olaf Radtke

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    Rezension zu: Frank-Olaf Radtke: Kulturen sprechen nicht. Die Politik grenzĂĽberschreitender Dialoge. Hamburg 2011, Hamburger Edition, ISBN 978-3-86854-238-7, 151 Seiten, 12 Euro

    Open Access - Ein Wundermittel? Wissenschaft, Gesellschaft, Demokratie, Digital Divide

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    Argumente, die von unterschiedlichen Seiten zur Untermauerung der Forderung nach Open Access angeführt werden, sind a) der beschleunigte Austausch und die quasi allgegenwärtige Präsenz wissenschaftlicher Informationen b) die Abschwächung der Zeitschriftenkrise c) die Verringerung des Digital Divide d) die demokratisierende Wirkung durch Nivellierung der Zugangschancen zu relevanten Ressourcen in unserer so bezeichneten Informationsgesellschaft. Eine Betrachtung der sozialen Implikationen der genannten Argumente basierend auf Pierre Bourdieus Feldtheorie inklusive seiner Beschreibung des wissenschaftlichen Feldes und des in diesem Feld zirkulierenden Kapitals (z.T. quantifizierbar im Journal Impact Factor) ermöglicht eine Abschätzung der Wirkung von Open Access innerhalb dieses Feldes und seines Potenzial zur Änderung dieses Feldes. Foucaults Diskursanalyse kann inhärente, unausgesprochene Setzungen und Dogmata der Digital-Divide-Thematik offenlegen. Und schließlich kann eine soziologische Betrachtung den Gehalt des Begriffs Informationsgesellschaft und das Verhältnis von offenem Zugang zu Informationen und Demokratie umreißen. Kurzum: In der Open-Access-Diskussion wird implizit und explizit mit soziologischen Schemata und Begriffen gearbeitet. Dieser Beitrag unterzieht diese Schemata und Begriffe einer kritischen Betrachtung

    Sören Kierkegaard und das Internet: Partizipation und Engagement als Hinweis auf Medienbildung

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    Sören Kierkegaard (1813-1855) hat das Internet zwar selbst nicht erlebt, dennoch hat sich ein Forschungsdiskurs etabliert, der dieses Gedankenexperiment erörtert. Anhand seiner Philosophie wird die Frage nach der existenziellen Bedeutung des Internet greifbar. Durch die Rekonstruktion des Diskurses sowie dessen Implikationen für das Lernen mit Medien wird eine Verbindung zwischen dem individuellen Lernen und den Eigenheiten von Bildungsprozessen herausgearbeitet. Dabei kann insbesondere aus der Perspektive von Partizipation und Engagement dieses Gedankenexperiment zu einem Hinweis auf Medienbildung werden

    „Passivität im Kostüm der Aktivität“ – Über Günther Anders’ Kritik kybernetischer Politik im Zeitalter der „totalen Maschine“

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    Various media-theoretical studies have recently characterized the fourth industrial revolution as a process of all-encompassing technicization and cybernetization. Against this background, this paper seeks to show the timely and critical potential of Günther Anders’s magnum opus Die Antiquiertheit des Menschen vis-à-vis the ever-increasing power of cybernetic devices and networks. Anders has both witnessed, and negotiated, the process of cybernetization from its very beginning, having criticised not only its tendency of automatization and expansion, but also the circular logic and the “integral power” it rests upon, including the destructive consequences for the constitution of the political and the social. In this vein, Anders’s oeuvre can indeed shed new light on the techno-logically organized milieus of the contemporary digital regime. The aim of the essay is, thus, not only to emphasize the contemporariness of Anders’s critical thought, but also use it to frame a critique vis-à-vis current neo-technocratic and, ultimately, post-political concepts, such as “algorithmic regulation”, “smart states”, “direct technocracy”, and “government as platform”. The essay finally seeks to, through Anders’s lens, address the question of the position and role of the critic in relation to ever expanding technical environments

    Zur Notwendigkeit der Bestimmung einer auf Digitale Medien fokussierten Medienkompetenz und Medienbildung

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    Die neuartigen Herausforderungen an Bildung aufgrund der Digitalen Medien erfordern einen theoretischen Rahmen, der Prinzipien und Spezifika der Digitalen Medien berücksichtigt. Darauf zielt dieser Beitrag. Er wird dazu zunächst skizzieren, worin die Spezifika Digitaler Medien liegen, um danach zu analysieren ob, wie und in welchen Kontexten diese von der Medienpädagogik aufgegriffen werden. Dazu werden verschiedene Perspektiven der Medienpädagogik einer Analyse unterzogen: Perspektiven auf Medienkompetenz, Medienbildung und Medienliteralität. Aufbauend auf dem zu ziehenden Fazit, dass die technologischen Grundlagen und spezifischen Herausforderungen der Digitalen Medien bislang in Bildungskonzepten wenig berücksichtigt sind, werden im zweiten Abschnitt die Bildungsrelevanzen und -potenziale einer solchen Perspektive herausgearbeitet, um als Konsequenz auf die Bedeutungen von «Digitaler Medienkompetenz» und die Notwendigkeit einer Konzeption einer speziell auf Digitale Medien ausgerichteten «Digitalen Medienbildung» zu argumentieren

    Der zweidimensionale Mensch: das Fest als Medium des kollektiven Gedächtnisses

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    Hochschullehre 2.0 zwischen Wunsch und Wirklichkeit

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    Entwicklung und Einsatz von Web-2.0-Technologien in verschiedenen Anwendungszusammenhängen führen zu einer Vielzahl von Veränderungen: Mit dem Rollenwechsel der Internet-Nutzenden von scheinbar passiven „consumern“ zu aktiven „prosumern“ geht die Veröffentlichung von zahlreichen selbst erstellten Inhalten im Web einher: Im Internetzeitalter bekommt die – erstmals 1980 von Alvin Toffler verwendete – Verbindung der Begriffe producer + consumer im Zusammenhang mit dem sog. user generated content nochmals eine neue Bedeutung. Dies stellt traditionelle Vorstellungen von Privatheit und Öffentlichkeit auf den Kopf – verspricht aber zugleich innovative und attraktive Einsatzmöglichkeiten. Dieser Beitrag widmet sich speziell der Frage, welche Potenziale Web-2.0-Werkzeuge für die Hochschullehre bergen. Zugleich wird untersucht, welche Anforderungen mit dem Einsatz der neuartigen Werkzeuge verbunden sind und inwiefern mit diesen Veränderungen ein – in der Literatur oft beschworener – „Wandel der Lernkultur“ einhergeht. (DIPF/ Orig.

    Medienmacher*innen als Spiegel der Gesellschaft : wie wichtig ist Diversität in deutschen Redaktionen?

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    Wie divers sind deutsche Redaktionen? Die Arbeit beschäftigt sich mit dieser Frage und stellt wissenschaftliche Untersuchungen hinsichtlich der personellen Vielfalt in der journalistischen Landschaft zusammen. Ausgehend von einer kulturtheoretischen Annäherung an den Journalismus-Begriff wird darüber hinaus untersucht, welche Bedeutung eine mögliche Diversität in deutschen Redaktionen für den Journalismus hat – und ob eine solche Diversität überhaupt wichtig ist. Die Aufschlüsselung des Ist-Zustands deutscher Redaktionen gibt einen kurzen Überblick über die tatsächliche personelle Aufstellung. Im Anschluss werden kulturtheoretische Perspektiven aufgezeigt, die eine Diversität in Redaktionen generell befürworten. Das Konzept 'Cultural Citizenship' benennt das Recht des Individuums auf kulturelle Teilhabe in einer Gesellschaft, ebenso wie kollektive kulturelle Praktiken in einer diversen Gesellschaft. Ohne eine kulturelle Teilhabe, so stellt das Konzept heraus, können auch politische und soziale Dimensionen des Bürger-Seins nicht erreicht werden: eine kulturelle und 'bürgerliche' Identität wird verwehrt. Auch die Bedeutung der Wirklichkeitskonstruktionen, für die mediale Angebote verantwortlich sind, spricht für eine Diversität in Redaktionen. Zudem wird die integrative Funktion von Massenmedien untersucht. Alle angeführten kulturtheoretischen Herangehensweisen an das Thema Journalismus, Medien und kulturelle Teilhabe zeigen: Diversität in deutschen Redaktionen ist sehr wichtig, wenn es darum geht, sämtlichen sozialen und diversen Gruppen des Landes eine kulturelle Teilhabe zu gewährleisten. Daraufhin muss sich die Untersuchung mit dem Gegenargument auseinandersetzen, dass das Wiedergeben fremder Lebensrealitäten das tägliche Geschäft von Journalist*innen ist – und eine diverse Besetzung aus diesem Grund möglicherweise doch nicht so ist. Im Anschluss geht die Arbeit auf Diversität angesichts des digitalen Zeitalters ein – und formuliert schließlich einen Ausblick auf die Entwicklung des Journalismus – im rasanten, digital geprägten Zeitalter der Medien
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