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    Etwas fehlt - die Welt als Experiment

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    Wird die Veränderbarkeit der Welt postuliert und soll dies nicht bloß eine leere Forderung bleiben, soll sie also wirklich werden, dann gilt es, ihre Möglichkeit zu begründen. Die Welt selbst darf noch nicht fertig sein, wenn ihr Wandel angestrebt wird. Und sie ist auch eindeutig nicht abgeschlossen, sondern in Bewegung, sie befindet sich gleichsam noch in Schwebe. Dies zu zeigen ist die Aufgabe einer Theorie der Möglichkeit, welche versucht, die Bedeutung, die diesem in der Philosophie vernachlässigten Begriff eigentlich zukommen müsste, herauszuarbeiten. Die Welt ist nicht das, was sie faktisch ist, sie ist selbst erst im Werden begriffen, in ihr stecken unzählige Möglichkeiten, die ihrer Verwirklichung noch harren. Ernst Blochs Ontologie des Noch-Nicht-Seins bietet einen fruchtbaren Ausgangspunkt für die Etablierung einer Theorie der Möglichkeit als realer und nicht als einer bloßen Modalität im Denken, in dem er die Realmöglichkeit als partiale Bedingtheit definiert, d.h. als ein noch ausstehendes Ereignis, zu dem schon einige, aber noch nicht alle Bedingungen vorliegen. Dass die ganze Welt selbst eine noch ausstehende ist, wird im Anschluss an die Ausarbeitung einer Ontologie der Möglichkeit durch eine Auseinandersetzung mit Aristoteles‘ Verständnis der Materie als reinem Vermögen und seiner Konzeption von der Wirklichkeit als einem Spannungsverhältnis zwischen Möglichem und Wirklichem zu beweisen versucht. Jedoch wird bei Aristoteles die Dynamik der Realmöglichkeit durch die Statik seiner Gesamtkonzeption zum Stillstand gezwungen, da in seiner Philosophie die Welt der Möglichkeit nach schon fertig vorliegt und nur noch zu sich kommen muss. Aufgebrochen muss diese Idee einer Entwicklung vom Keim zum Baum, der seinem Vermögen nach schon vollständig in jenem vorlag, durch die Ausfaltung des Begriffs der Arbeit werden, wie er im Denken von Karl Marx vorzufinden ist. Hier wird klar, dass die Möglichkeiten selbst erst hervorgebracht werden müssen, dass sie selbst geschichtliche sind und die Ordnung des Seins keine ewig von oben vorherbestimmte, sondern eine offene, durch Menschenhände von unten bestimmbare ist. Diese Wahrheit wird nun aber durch die herrschenden Verhältnisse und vor allem durch die vorhandene Form der Arbeit unterdrückt und entstellt. Im Wesentlichen die Realisierung von Möglichkeiten und dadurch ein Schlüssel zur Erkenntnis und ein Hebel zur Veränderung der vorhandenen Welt verkommt die Arbeit als Lohnarbeit zum Vernichtungsmittel von Potentialen. Dieser reale gesellschaftliche Kampf gegen die Möglichkeit einer anderen Welt setzt sich in den Köpfen der Menschen fort, denen das, was nicht sein soll, als etwas, das nicht sein kann, vorgesetzt wird. Unmöglichkeit ist aber in Wirklichkeit nur ein anderer Ausdruck für eine Möglichkeit, die den Status quo überschreitet und nur aus dessen Perspektive als unmöglich erscheint. Seien wir also realistisch und fordern wir das Unmögliche! Eine Theorie der Möglichkeit soll hierfür die unverzichtbare ontologische Grundlage liefern

    Auftreten von Falschem Mehltau bei Gartenkresse (Lepidium sativum L.) in der Saatgutvermehrung – Evaluierung von Saatgutbehandlung und Wachstumsbedingungen in einem Gefäßversuch

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    Die zur Familieder Brassicaceae gehörende Gartenkresse wird in Deutschland überwiegend im biologischen Anbau vermehrt. Seit einigen Jahren werden diese Gartenkressebestände von Erregern des Falschen Mehltaus (Hyaloperonospora parasitica, Perofascia lepidii) befallen, was zu einem Totalausfall des Pflanzenbestandes führen kann. Daher ist die biologische Saatgutproduktion von Gartenkresse gefährdet, was eine Beeinträchtigung der Saatgutversorgung für die Keimsprossenerzeugung zur Folge hat. In den laufenden Untersuchungen wird der Einfluss von nicht chemischen Saatgutbehandlungsmaßnahmen (Wasserdampf, Elektronen), sowie Wachstumsbedingungen (Feuchte, Boden) auf die Infektion mit Falschem Mehltau untersucht. Stichwörter: Falscher Mehltau, Lepidium sativum L., SaatgutvermehrungAppearance of Downy Mildew in seed propagation of Garden Cress (Lepidium sativum L.) – Evaluation of Seed Treatment and Growth Conditions in pot experimentThe seed propagation of Garden Cress (Lepidium sativum L.) is in Germany mainly done in organic farming. Since several years there is a high incidence of Downy Mildew (Hyaloperonospora parasitica, Perofascia lepidii) in the organic seed propagation of Garden Cress. The disease infestation with Downy Mildew can lead to complete failure of seed harvest. Therefore organic seed propagation of Garden Cress is highly at risk. The ongoing investigations evaluate the influence of Seed Treatment (Water steam, Electron beam) and Growth Conditions (Moisture, Soil) on the infestation with Downy Mildew. Keywords: Downy Mildew, Lepidium sativum L., Seed Propagatio

    Reconstruction of total marine fisheries catches for Germany in the North Sea (1950-2010)

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    We reconstructed marine fisheries catches for the Federal Republic of Germany within the North Sea (specifically ICES area IVb) from 1950-2010. ICES landings statistics are used as a reported baseline, and then adjusted using information from ICES stock assessment working group reports, national data, and expert knowledge to estimate unreported landings, recreational and subsistence catches and major discards. Brown shrimp (Crangon crangon) contribute the most to unreported landings and discards. Atlantic herring (Clupea harengus), Atlantic cod (Gadus morhua) and European plaice (Pleuronectes platessa) are also important fisheries for the period 1950-2010. The reconstructed total catch of 8.5 million t from 1950-2010 was approximately 63% higher than the baseline reported ICES landings of 5.2 million t. The reconstructed total catch of invertebrates is almost 4 million t, which is 2 times the ICES baseline catch which is just over 1.9 million t. The reconstructed catch for all finfish species is 4.6 million t and is 41% higher than the ICES baseline catch of 3.3 million t. These discrepancies are largely driven by discarded catches that are not accounted for in officially reported (ICES) data, which also form the globally reported data as presented by the Food and Agriculture Organization of the United Nations. Our results demonstrate the importance of comprehensively accounting for and disclosing fisheries data to the public (including discarded catches), and effectively monitoring Illegal, Unreported and Unregulated (IUU) catches

    Maßnahmen zur Reduzierung von Pilzbefall bei Gartenkresse (Lepidium sativum) zur Gewinnung von erregerfreiem Saatgut im ökologischen Anbau

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    In den letzten Jahren kam es durch das massive Auftreten von Falschem Mehltau, Perofascia lepidii, in den Vermehrungsbetrieben des ökologischen Landbaus in Deutschland zu erheblichen Problemen in der Saatgutproduktion der Gartenkresse und daraus folgend in der Saatgutverfügbarkeit. Um die heimische Produktion von ökologisch erzeugtem Kresse-Saatgut nachhaltig zu sichern, sollten im Rahmen des Projektes folgende Fragen untersucht werden: 1. Evaluierung des Schaderreger-Auftretens in Garten-Kresse in Praxis-Betrieben des ökologischen Landbaus. Durchführung von Grow-Out-Tests mit unterschiedlich belasteten Saatgutpartien und Prüfung der Wirksamkeit von Pflanzenschutz- und pflanzenstärkenden Mitteln (Teil-Projekt Ökoplant). 2. Klärung des Einflusses agronomischer Maßnahmen auf die Ertragsbildung und auf die Infektion mit Falschem Mehltau bei Garten-Kresse. Klärung der Wirksamkeit von physikalischen Saatgutbehandlungen, der Blattnässedauer, der Bodenkontamination und der Applikation von Pflanzen-Extrakten auf die Infektion mit Falschem Mehltau bei Garten-Kresse (Teil-Projekt JLU). 3. Entwicklung von Testverfahren zur Saatgutprüfung, zum Erregerbefall und zur Resistenzprüfung bei Garten-Kresse (Teil-Projekt IGZ). In einem dreijährigen von Ökoplant durchgeführten Monitoring auf den Kresse-Vermehrungsflächen in Sachsen, Thüringen, Hessen und Rheinland-Pfalz konnten umfangreiche Kenntnisse zum Auftreten von Schaderregern und zum Befalls-Verlauf von Falschem Mehltau in Gartenkresse gewonnen werden. Es wurde deutlich, dass die Primär-Infektion vor allem von belastetem Saatgut und von befallenen Vermehrungsflächen ausgeht, auf denen bereits in den Jahren zuvor Kresse kultiviert wurde. In einem Feld-Grow-Out-Test mit unterschiedlich belasteten Saatgutpartien, konnte unter den gegebenen Bedingungen kein Auswachsen des Erregers beobachtet und somit kein Rückschluss auf den Befallsgrad des Saatgutes gezogen werden. Der Einsatz von Pflanzenschutz- und pflanzenstärkenden Mitteln verursachte weder durch Saatgutbehandlung, noch durch Spritz-Applikation der Pflanzen, eine phytotoxische Reaktion der Gartenkresse. Es konnten jedoch keine gesicherten Effekte auf den Schaderregerbefall gefunden werden. Eine endgültige Empfehlung des Mitteleinsatzes für die Praxis kann auf dieser Basis daher noch nicht vorgenommen werden. An der JLU durchgeführte Keimtests haben gezeigt, dass das in der Praxis verwendete Kresse-Saatgut über eine sehr gute Keimfähigkeit und Triebkraft verfügt. Niedrige Keimtemperaturen von 5 °C führen im Vergleich mit optimaler Keimtemperatur (20 °C) zu einer deutlichen Verlängerung der Keimungsphase aber nur unwesentlich zu einer Verringerung der Keimfähigkeit. Unterschiedliche Keim-Substrate üben einen moderaten Einfluss auf die Keimfähigkeit aus. Die Gartenkresse toleriert eine Aussaat-Verzögerung bis Anfang April. Ab der zweiten April-Dekade sind, im Vergleich mit einer Aussaat Ende März, deutliche Ertragsreduktionen zu beobachten. Diese Effekte sind auf die Verkürzung der vegetativen Pflanzenentwicklung und auf die reduzierte Schotenzahl pro Pflanze zurückzuführen. Frühe Aussaaten führen tendenziell zu einer geringeren Infektion mit Falschem Mehltau. Die Pflanzendichte beeinflusst das Mikroklima und die Konkurrenzverhältnisse in einem Pflanzenbestand. Pflanzendichten von 90 – 100 Pflanzen/m2 wirken ertragsmindernd. Das Optimum liegt je nach Bodenart und Aussaattermin in der Spanne von 150 – 250 Pflanzen/m2. Eine lange und späte Nässedauer (ab Schossbeginn) fördert sehr deutlich die Infektion mit Falschem Mehltau. Das Trockenhalten der Pflanzenoberfläche durch einen „Rain-Shelter“ reduzierte die Infektion mit Falschem Mehltau drastisch. Die Wasserdampf-Behandlung (65 und 68 °C, 60 – 90 sec) und die Elektronen-Behandlung (11,9 und 17,9 kW/m) hatten keinen gesicherten Einfluss auf die Infektion mit Falschem Mehltau. Die Erhöhung der Temperatur während der Wasserdampf-Behandlung von 68 auf 70 °C (60 sec) wird von der Garten-Kresse toleriert. Die Verlängerung der Behandlungsdauer auf 90, 120 und 150 sec (je 70 °C) führt dagegen zu einem linearen Rückgang der Keimfähigkeit. Dieser Effekt wird unter Feldbedingungen noch verstärkt. Von den geprüften Pflanzen-Extrakten (Gefäßversuche, mehrmalige Behandlung der Pflanzen) zeigten Süßholz-Kraut, Origanum und Hopfen im Vergleich mit der Kontrolle und der Wasser-Applikation tendenziell eine inhibierende (den Befall verzögernde) Wirkung auf den Falschen Mehltau in Gartenkresse. Anis und Melisse zeigten dagegen keine Wirksamkeit. Zur Kontrolle von Saat- und Pflanzgut wurde im IGZ eine molekularbiologische Nachweismethode auf Basis von Fingerprint-Mustern etabliert. Ausgangspunkt für die Testverfahren sind Kenntnisse zur Biologie von P. lepidii. Die Sporenkeimrate von P. lepidii SE 1-11 in vitro liegt je nach Sporenform (frisch oder gefroren) bei etwa 30 bzw. 20 % und erfolgt bei Temperaturen von 5 und 10 °C. Die Befallsstärke (BS) und Befallshäufigkeit (BH) durch den Erreger sind abhängig von der Inokulum-Konzentration, Inokulum-Form und der Zeit nach der Inokulation. Im Vergleich zu gefrorenen Sporen verursachen frische Sporen die höchsten BS und BH. Gefrorene Sporen (3 x 105 Sporen ml-1) können 13 dpi hohe BS und BH verursachen und eignen sich für die Untersuchungen zur Krankheitsentwicklung. P. lepidii kann innerhalb eines weiten Temperaturbereiches (13 bis 25 °C) Kresse-Pflanzen infizieren, wobei die höchsten BS bei 20 °C erreicht werden. Die Blattnässedauer (BD) spielt beim FM eine wesentliche Rolle in der Krankheitsentwicklung. Sie korreliert positiv mit der Krankheitsentwicklung, wobei bereits bei einer geringen BD von einer Stunde nach Inokulation von Kressepflanzen befallene Pflanzen beobachtet werden können. Anhand dieser Erkenntnisse wurde eine Testmethode entwickelt, die für die Bewertung des Saatgutes und des Bodens als Primärinfektionsquellen und für Resistenzscreening von Lepidium-Akzessionen angewandt wurde. Von den 93 Lepidium-Akzessionen, die auf Anfälligkeit gegen P. lepidii SE 1-11 geprüft wurden, konnten keine resistenten Herkünfte gefunden werden. Im Ergebnis der Prüfung der Wirtsspezifität von P. lepidii SE 1-11 an einigen ausgewählten Brassica-Kulturarten wie Raps und Senf sowie dem Kruziferen-Unkraut, Acker-Schmalwand, wurden diese als Nicht-Wirte eingestuft, da der Erreger auf diesen weder Symptome verursachte noch spekulierte. Aus den vom Boden isolierten Erreger-Populationen konnten im Vergleich zum Stammisolat P. lepidii SE 1-11 Unterschiede in der Virulenz erkannt werden. In den Samen-Grow-out-Tests, die unter kontrollierten Bedingungen zur Erfassung der primären Inokulum-Quelle durchgeführt wurden, konnte der Erreger zu keiner Zeit aus Pflanzen herauswachsen. Mittels PCR konnte jedoch der Erreger im Stängel nachgewiesen werden. In Grow-out-Versuchen, die im Feld durchgeführt wurden, konnte im Vegetationsjahr 2013 aus einigen Saatgutchargen, die aus Praxisschlägen stammten, erstes Krankheitsauftreten vom FM beobachtet werden, der sich später im Feld epidemisch verbreitete. Die Untersuchung von Bodenproben aus Praxisflächen zeigte, dass die Böden teilweise stark verseucht waren und ebenfalls als primäre Inokulum-Quellen dienten. Die Nachverfolgung einiger Böden mit einer Anbau- und Befalls-Historie zeigten, dass der Erreger in der Lage ist, mindestens bis zu sechs Jahren im Boden zu überdauern

    Accuracy of Guided Surgery and Real-Time Navigation in Temporomandibular Joint Replacement Surgery

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    Background: Sophisticated guided surgery has not been implemented into total joint replacement-surgery (TJR) of the temporomandibular joint (TMJ) so far. Design and in-house manufacturing of a new advanced drilling guide with vector and length control for a typical TJR fossa component are described in this in vitro study, and its accuracy/utilization was evaluated and compared with those of intraoperative real-time navigation and already available standard drilling guides. Methods: Skull base segmentations of five CT-datasets from different patients were used to design drilling guides with vector and length control according to virtual surgical planning (VSP) for the TJR of the TMJ. Stereolithographic models of the skull bases were printed three times for each case. Three groups were formed to compare our newly designed advanced drilling guide with a standard drilling guide and drill-tracking by real-time navigation. The deviation of screw head position, screw length and vector in the lateral skull base have been evaluated (n = 72). Results: There was no difference in the screw head position between all three groups. The deviation of vector and length was significantly lower with the use of the advanced drilling guide compared with standard guide and navigation. However, no benefit in terms of accuracy on the lateral skull base by the use of real-time navigation could be observed. Conclusion: Since guided surgery is standard in implant dentistry and other CMF reconstructions, this new approach can be introduced into clinical practice soon, in order to increase accuracy and patient safety

    Delta Debugging Type Errors with a Blackbox Compiler

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    Debugging type errors is a necessary process that programmers, both novices and experts alike, face when using statically typed functional programming languages. All compilers often report the location of a type error inaccurately. This problem has been a subject of research for over thirty years. We present a new method for locating type errors: We apply the Isolating Delta Debugging algorithm coupled with a blackbox compiler. We evaluate our implementation for Haskell by comparing it with the output of the Glasgow Haskell Compiler; overall we obtain positive results in favour of our method of type error debugging
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