4 research outputs found
Diagnostische Entscheidungsfindung bei Patienten mit dem Beratungsanlass Bauchschmerz in der Hausarztpraxis
Einleitung
Das Symptom „Bauchschmerz“ gehört zu den häufigsten Beratungsanlässen in der Hausarztpraxis. Individuell variierende Beschwerdepräsentationen als auch eine große Bandbreite an möglichen Differentialdiagnosen, die von akut lebensbedrohlich, welche eine sofortige Intervention zur Folge haben müssen, bis hin zu banal und selbstlimitie- rend reichen können, machen Bauchschmerzen zudem zu einem sehr komplexen Krankheitsbild. Zu den Aufgaben der Hausärzte gehört es, abwendbar gefährliche Ver- läufe in dem unselektierten Patientenkollektiv zu erkennen. Verschiedene Faktoren be- einflussen die diagnostische Entscheidungsfindung der Hausärzte während einer Kon- sultation. Ausführliche diagnostische Leitlinien zum Umgang mit Bauschmerzen in der Allgemeinmedizin fehlen. Das Ziel dieses Projektes war, Kriterien zu bestimmen, die Hausärzte im Prozess der diagnostischen Entscheidungsfindung bei Patienten mit akuten oder chronischen Bauchschmerzen beeinflussen.
Methoden
In einer qualitativen Interviewstudie wurden 14 Hausärzte mit Hilfe eines semi-struktu- rierten Interviewleitfadens befragt. Auf der Grundlage eines realen Falls (Bauchschmerz- Patient) wurden patientenspezifische, symptom- bzw. krankheitsspezifische sowie über- greifende Kriterien herausgearbeitet. Die Interviews wurden auf Tonband aufgezeichnet, anschließend anonymisiert transkribiert und angelehnt an Mayring inhaltsanalytisch aus- gewertet.
Ergebnisse
Es gelang die Identifikation von elf Haupteinflusskriterien auf die diagnostische Entschei- dungsfindung bei dem Beratungsanlass Bauchschmerz in der Hausarztpraxis. Dabei handelt es sich um: (1) das erste Gefühl des Arztes hinsichtlich der Ernsthaftigkeit einer Erkrankung; (2) die Weise der Beschwerdeschilderung eines Patienten; (3) den Faktor „bekannter Patient“; (4) die Anamnese; (5) die körperliche Untersuchung; (6) Grenzen und (7) Unsicherheit in der hausärztlichen Diagnostik; (8) Wünsche und Erwartungen der Patienten; (9) Erfahrungen mit vorangegangenen Bauchschmerzfällen; (10) Ängste und Befürchtungen von Hausärzten und (11) das Bauchgefühl des Arztes.
Diskussion
Es stellte sich heraus, dass letztendlich alle während der Konsultation gewonnenen In- formationen sowie der Abgleich mit Erfahrungswerten Einfluss auf das Bauchgefühl des
Hausarztes haben, welches somit eine zentrale Rolle in der diagnostischen Entschei- dungsfindung einnimmt. Bislang gibt es nur wenige Studien, welche sich mit dem kom- plexen Symptom Bauchschmerz in der Allgemeinmedizin auseinandersetzen.
Ausblick
Eine prospektive diagnostische Nachfolgestudie könnte die Ergebnisse auf ihre Aussa- gekraft überprüfen. Zusammen könnten beide Studien dann als Grundlage für die Erar- beitung einer Leitlinie dienen, um allgemeinärztliche Entscheidungsprozesse beim Be- ratungsanlass Bauchschmerz treffsicherer und effizienter zu gestalten
Outcomes of elective liver surgery worldwide: a global, prospective, multicenter, cross-sectional study
Background:
The outcomes of liver surgery worldwide remain unknown. The true population-based outcomes are likely different to those vastly reported that reflect the activity of highly specialized academic centers. The aim of this study was to measure the true worldwide practice of liver surgery and associated outcomes by recruiting from centers across the globe. The geographic distribution of liver surgery activity and complexity was also evaluated to further understand variations in outcomes.
Methods:
LiverGroup.org was an international, prospective, multicenter, cross-sectional study following the Global Surgery Collaborative Snapshot Research approach with a 3-month prospective, consecutive patient enrollment within January–December 2019. Each patient was followed up for 90 days postoperatively. All patients undergoing liver surgery at their respective centers were eligible for study inclusion. Basic demographics, patient and operation characteristics were collected. Morbidity was recorded according to the Clavien–Dindo Classification of Surgical Complications. Country-based and hospital-based data were collected, including the Human Development Index (HDI). (NCT03768141).
Results:
A total of 2159 patients were included from six continents. Surgery was performed for cancer in 1785 (83%) patients. Of all patients, 912 (42%) experienced a postoperative complication of any severity, while the major complication rate was 16% (341/2159). The overall 90-day mortality rate after liver surgery was 3.8% (82/2,159). The overall failure to rescue rate was 11% (82/ 722) ranging from 5 to 35% among the higher and lower HDI groups, respectively.
Conclusions:
This is the first to our knowledge global surgery study specifically designed and conducted for specialized liver surgery. The authors identified failure to rescue as a significant potentially modifiable factor for mortality after liver surgery, mostly related to lower Human Development Index countries. Members of the LiverGroup.org network could now work together to develop quality improvement collaboratives
Diagnostische Entscheidungsfindung bei Patienten mit dem Beratungsanlass Bauchschmerz in der Hausarztpraxis
Einleitung
Das Symptom „Bauchschmerz“ gehört zu den häufigsten Beratungsanlässen in der Hausarztpraxis. Individuell variierende Beschwerdepräsentationen als auch eine große Bandbreite an möglichen Differentialdiagnosen, die von akut lebensbedrohlich, welche eine sofortige Intervention zur Folge haben müssen, bis hin zu banal und selbstlimitie- rend reichen können, machen Bauchschmerzen zudem zu einem sehr komplexen Krankheitsbild. Zu den Aufgaben der Hausärzte gehört es, abwendbar gefährliche Ver- läufe in dem unselektierten Patientenkollektiv zu erkennen. Verschiedene Faktoren be- einflussen die diagnostische Entscheidungsfindung der Hausärzte während einer Kon- sultation. Ausführliche diagnostische Leitlinien zum Umgang mit Bauschmerzen in der Allgemeinmedizin fehlen. Das Ziel dieses Projektes war, Kriterien zu bestimmen, die Hausärzte im Prozess der diagnostischen Entscheidungsfindung bei Patienten mit akuten oder chronischen Bauchschmerzen beeinflussen.
Methoden
In einer qualitativen Interviewstudie wurden 14 Hausärzte mit Hilfe eines semi-struktu- rierten Interviewleitfadens befragt. Auf der Grundlage eines realen Falls (Bauchschmerz- Patient) wurden patientenspezifische, symptom- bzw. krankheitsspezifische sowie über- greifende Kriterien herausgearbeitet. Die Interviews wurden auf Tonband aufgezeichnet, anschließend anonymisiert transkribiert und angelehnt an Mayring inhaltsanalytisch aus- gewertet.
Ergebnisse
Es gelang die Identifikation von elf Haupteinflusskriterien auf die diagnostische Entschei- dungsfindung bei dem Beratungsanlass Bauchschmerz in der Hausarztpraxis. Dabei handelt es sich um: (1) das erste Gefühl des Arztes hinsichtlich der Ernsthaftigkeit einer Erkrankung; (2) die Weise der Beschwerdeschilderung eines Patienten; (3) den Faktor „bekannter Patient“; (4) die Anamnese; (5) die körperliche Untersuchung; (6) Grenzen und (7) Unsicherheit in der hausärztlichen Diagnostik; (8) Wünsche und Erwartungen der Patienten; (9) Erfahrungen mit vorangegangenen Bauchschmerzfällen; (10) Ängste und Befürchtungen von Hausärzten und (11) das Bauchgefühl des Arztes.
Diskussion
Es stellte sich heraus, dass letztendlich alle während der Konsultation gewonnenen In- formationen sowie der Abgleich mit Erfahrungswerten Einfluss auf das Bauchgefühl des
Hausarztes haben, welches somit eine zentrale Rolle in der diagnostischen Entschei- dungsfindung einnimmt. Bislang gibt es nur wenige Studien, welche sich mit dem kom- plexen Symptom Bauchschmerz in der Allgemeinmedizin auseinandersetzen.
Ausblick
Eine prospektive diagnostische Nachfolgestudie könnte die Ergebnisse auf ihre Aussa- gekraft überprüfen. Zusammen könnten beide Studien dann als Grundlage für die Erar- beitung einer Leitlinie dienen, um allgemeinärztliche Entscheidungsprozesse beim Be- ratungsanlass Bauchschmerz treffsicherer und effizienter zu gestalten