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Ressourcenorientierte Lernförderung in der Grundschule : der Einfluss des Aufgabendesigns auf die Übungsleistungen von Zweitklässlern in Rechtschreiben und Mathematik
Das Ziel, Schülern in der Grundschule die Kulturtechniken zu vermitteln, erfordert intensive und effektive Übungsphasen (Lauth & Grünke, 2005; Souvignier, 2003; Souvignier & Gold, 2006). Nach aktuellen Erkenntnissen zu gelungenem Instruktionsdesign gibt es Grund zu der Annahme, dass viele der verfügbaren Übungsmaterialien nicht uneingeschränkt geeignet sind, insbesondere schwache Schüler ausreichend zu unterstützen (Krajewski & Ennemoser, 2010). Anhaltspunkte, wie Material gestaltet sein muss, um diesem Anspruch gerecht zu werden, liefern Effektivitätsforschung, Informationsverarbeitungstheorien und pädagogische sowie psychologische Forschung. Aus der entsprechenden Literatur kristallisieren sich Arbeitsgedächtnis, Aufmerksamkeit, Vorwissen und Selbstkonzept als bedeutende Ressourcen heraus. Schwache Lerner weisen in diesen Variablen meist ein ungünstiges Profil auf oder können die verfügbaren Ressourcen nicht optimal nutzen. Vorrangig aus dem Modell der guten Informationsverarbeitung (Atkinson & Shiffrin, 1968) und der Cognitive Load Theory (Sweller, 1988; 1989) werden daher Prinzipien abgeleitet, welche einer ressourcenorientierten Gestaltung zugrundeliegen sollten.
In einer Studie mit 343 Zweitklässlern wurde je eine Übungssequenz in Rechtschreiben und Mathematik durchgeführt. Dabei wurde konventionelles mit einem ressourcenorientiert entlasteten Material kontrastiert und sowohl Effekte auf die Übungsleistung und das Aufmerksamkeitsverhalten als auch Fortschritte von Prä- zu Posttest gemessen.
Die Analysen zu den Übungen in Mathematik und Rechtschreiben zeigen, dass die Kinder, die das ressourcenorientierte Format bearbeitet haben, durchgängig bessere Leistungen erbringen als diejenigen, die das konventionelle Format bearbeitet haben. Die zusätzlich überprüften Effekte des Vorwissens, des Arbeitsgedächtnisses, der ADHS-Merkmale, des Aufmerksamkeitsverhaltens und des Selbstkonzepts variieren je nach Übungsinhalt. Über den Haupteffekt des Übungsformats hinaus tragen in Mathematik bis auf Impulsivität und Hyperaktivität alle analysierten Kovariaten signifikant zur Erklärung der Übungsleistung bei. Zudem war anzunehmen, dass die Effekte des Formates im Sinne von Aptitude Treatment Interactions (ATI; Snow, 1977) je nach lernerseitigen Voraussetzungen variieren würden. Dies ließ sich jedoch für die Rechenaufgaben nicht bestätigen. Entgegen der Erwartung wirken die geprüften Einflussfaktoren in beiden Übungsformaten gleichermaßen. Es ist aber festzustellen, dass der Einfluss der lernerseitigen Voraussetzungen tendenziell mit steigender Schwierigkeit zunimmt.
Im Rechtschreiben tragen alle Kovariaten außer dem Selbstkonzept und dem Aufmerksamkeitsverhalten signifikant zur Erklärung der Varianz in der Übungsleistung bei. Darüber hinaus sind Interaktionseffekte festzustellen, nach denen das Vorwissen, die Aufmerksamkeitsleistung und das Selbstkonzept in den beiden Übungsgruppen einen unterschiedlich starken Einfluss auf die Übungsleistung haben. Kinder mit ungünstigen Voraussetzungen im Vorwissen und der Unaufmerksamkeit sind im konventionellen Format stärker benachteiligt sind als im ressourcenorientierten.
Übungseffekte von Prä- zu Posttest konnten in Mathematik gar nicht und im Rechtschreiben nur mit geringen Effektstärken festgestellt werden. Dies war allerdings auf die einmalige und sehr kurze Übungsphase zurückzuführen. Übungseffekte waren unter diesen Bedingungen nicht oder nur in sehr geringem Maße zu erwarten
Evidenzbasierte Leseförderung in der Grundschule: Vorstellung einer Interventionsstudie
Im Beitrag werden erste Ergebnisse eines Forschungsprojekts dargestellt, das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Forschungsinitiative "Ursachenbezogene individuelle Diagnostik und Intervention bei umschriebenen Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten" gefördert worden ist. Das Ziel des Strategietrainings ist die Förderung des Sinn entnehmenden, strategischen Lesens, also die Stärkung lokaler und globaler Kohärenzbildungsprozesse. Die Durchführbarkeit der Lesetrainings ist in einer Pilotierungsuntersuchung mit 328 Kindern erprobt worden. Die Ergebnisse sprechen für lesespezifische Trainingseffekte auf die Dekodierleistung: Das Fluency- und Strategietraining führten in der zweiten Klassenstufe zu deutlichen Verbesserungen, wobei die Wirksamkeit der Trainings auf das Leseverstehen durch die Effizienz kognitiver Teilprozesse des Lesens moderiert zu sein scheint. Die Interaktion verläuft zu Gunsten der Kinder mit ineffizienten Teilprozessen der visuellen Worterkennung, die stärker vom Training profitieren konnten. Innerhalb der vierten Klassenstufe haben sich Fluency- und Phonicstraining als effektiv erwiesen. Auf Grund der zum Teil signifikanten Unterschiede in den Vortestwerten können die Ergebnisse jedoch nur unter Vorbehalt interpretiert werden. (ICF2
genomic and functional profiling of human down syndrome neural progenitors implicates s100b and aquaporin 4 in cell injury
Down syndrome (DS) is caused by trisomy of chromosome 21 and is characterized by mental retardation, seizures and premature Alzheimer's disease. To examine neuropathological mechanisms giving rise to this disorder, we generated multiple human DS neural progenitor cell (NPC) lines from the 19-21 week frontal cortex and characterized their genomic and functional properties. Microarray profiling of DS progenitors indicated that increased levels of gene expression were not limited to chromosome 21, suggesting that increased expression of genes on chromosome 21 altered transcriptional regulation of a subset of genes throughout the entire genome. Moreover, many transcriptionally dysregulated genes were involved in cell death and oxidative stress. Network analyses suggested that upregulated expression of chromosome 21 genes such as S100B and amyloid precursor protein activated the stress response kinase pathways, and furthermore, could be linked to upregulation of the water channel aquaporin 4 (AQP4). We further demonstrate in DS NPCs that S100B is constitutively overexpressed, that overexpression leads to increased reactive oxygen species (ROS) formation and activation of stress response kinases, and that activation of this pathway results in compensatory AQP4 expression. In addition, AQP4 expression could be induced by direct exposure to ROS, and siRNA inhibition of AQP4 resulted in elevated levels of ROS following S100B exposure. Finally, elevated levels of S100B-induced ROS and loss of AQP4 expression led to increased programmed cell death. These findings suggest that dysregulation of chromosome 21 genes in DS neural progenitors leads to increased ROS and thereby alters transcriptional regulation of cytoprotective, non-chromosome 21 genes in response to ongoing cellular insults
Diagnostic reliability of the Berlin classification for complex MCA aneurysms—usability in a series of only giant aneurysms
Background and objective The main challenge of bypass surgery of complex MCA aneurysms is not the selection of the bypass type but the initial decision-making of how to exclude the affected vessel segment from circulation. To this end, we have previously proposed a classification for complex MCA aneurysms based on the preoperative angiography. The current study aimed to validate this new classification and assess its diagnostic reliability using the giant aneurysm registry as an independent data set. Methods We reviewed the pretreatment neuroimaging of 51 patients with giant (> 2.5 cm) MCA aneurysms from 18 centers, prospectively entered into the international giant aneurysm registry. We classified the aneurysms according to our previously proposed Berlin classification for complex MCA aneurysms. To test for interrater diagnostic reliability, the data set was reviewed by four independent observers. Results We were able to classify all 51 aneurysms according to the Berlin classification for complex MCA aneurysms. Eight percent of the aneurysm were classified as type 1a, 14% as type 1b, 14% as type 2a, 24% as type 2b, 33% as type 2c, and 8% as type 3. The interrater reliability was moderate with Fleiss's Kappa of 0.419. Conclusion The recently published Berlin classification for complex MCA aneurysms showed diagnostic reliability, independent of the observer when applied to the MCA aneurysms of the international giant aneurysm registry.Peer reviewe
The variability and predictors of quality of AIDS care services in Brazil
Abstract
Background
Since establishing universal free access to antiretroviral therapy in 1996, the Brazilian Health System has increased the number of centers providing HIV/AIDS outpatient care from 33 to 540. There had been no formal monitoring of the quality of these services until a survey of 336 AIDS health centers across 7 Brazilian states was undertaken in 2002. Managers of the services were asked to assess their clinics according to parameters of service inputs and service delivery processes. This report analyzes the survey results and identifies predictors of the overall quality of service delivery.
Methods
The survey involved completion of a multiple-choice questionnaire comprising 107 parameters of service inputs and processes of delivering care, with responses assessed according to their likely impact on service quality using a 3-point scale. K-means clustering was used to group these services according to their scored responses. Logistic regression analysis was performed to identify predictors of high service quality.
Results
The questionnaire was completed by 95.8% (322) of the managers of the sites surveyed. Most sites scored about 50% of the benchmark expectation. K-means clustering analysis identified four quality levels within which services could be grouped: 76 services (24%) were classed as level 1 (best), 53 (16%) as level 2 (medium), 113 (35%) as level 3 (poor), and 80 (25%) as level 4 (very poor). Parameters of service delivery processes were more important than those relating to service inputs for determining the quality classification. Predictors of quality services included larger care sites, specialization for HIV/AIDS, and location within large municipalities.
Conclusion
The survey demonstrated highly variable levels of HIV/AIDS service quality across the sites. Many sites were found to have deficiencies in the processes of service delivery processes that could benefit from quality improvement initiatives. These findings could have implications for how HIV/AIDS services are planned in Brazil to achieve quality standards, such as for where service sites should be located, their size and staffing requirements. A set of service delivery indicators has been identified that could be used for routine monitoring of HIV/AIDS service delivery for HIV/AIDS in Brazil (and potentially in other similar settings).
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Immunogenic Salivary Proteins of Triatoma infestans: Development of a Recombinant Antigen for the Detection of Low-Level Infestation of Triatomines
Chagas disease, caused by Trypanosoma cruzi, is a neglected disease with 20 million people at risk in Latin America. The main control strategies are based on insecticide spraying to eliminate the domestic vectors, the most effective of which is Triatoma infestans. This approach has been very successful in some areas. However, there is a constant risk of recrudescence in once-endemic regions resulting from the re-establishment of T. infestans and the invasion of other triatomine species. To detect low-level infestations of triatomines after insecticide spraying, we have developed a new epidemiological tool based on host responses against salivary antigens of T. infestans. We identified and synthesized a highly immunogenic salivary protein. This protein was used successfully to detect differences in the infestation level of T. infestans of households in Bolivia and the exposure to other triatomine species. The development of such an exposure marker to detect low-level infestation may also be a useful tool for other disease vectors
First Very Long Baseline Interferometry Detections at 870 μ m
The first very long baseline interferometry (VLBI) detections at 870 μm wavelength (345 GHz frequency) are reported, achieving the highest diffraction-limited angular resolution yet obtained from the surface of the Earth and the highest-frequency example of the VLBI technique to date. These include strong detections for multiple sources observed on intercontinental baselines between telescopes in Chile, Hawaii, and Spain, obtained during observations in 2018 October. The longest-baseline detections approach 11 Gλ, corresponding to an angular resolution, or fringe spacing, of 19 μas. The Allan deviation of the visibility phase at 870 μm is comparable to that at 1.3 mm on the relevant integration timescales between 2 and 100 s. The detections confirm that the sensitivity and signal chain stability of stations in the Event Horizon Telescope (EHT) array are suitable for VLBI observations at 870 μm. Operation at this short wavelength, combined with anticipated enhancements of the EHT, will lead to a unique high angular resolution instrument for black hole studies, capable of resolving the event horizons of supermassive black holes in both space and time
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