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    Internationale Wettbewerbspolitik aus ökonomischer Perspektive

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    Die Globalisierung der Märkte und des Wettbewerbs sowie die damit einhergehenden Herausforderungen für die nationalstaatliche Wirtschaftspolitik werden seit einer Reihe von Jahren in der Wissenschaft wie in Politik und Gesellschaft intensiv diskutiert. Als Triebkräfte des ökonomischen Internationalisierungsprozesses werden üblicherweise die Erfolge in der Handelsliberalisierung (insbesondere im Kontext von GATT und WTO), die in den letzten Dekaden fortschreitende Deregulierung der Volkswirtschaften (inklusive der nahezu weltweiten Implementation marktwirtschaftlicher Wirtschaftsordnungen) sowie wesentliche Innovationen in der Transport- und Kommunikationstechnologie identifiziert. Es ist dabei zu betonen, dass die Internationalisierung der Märkte und des Wettbewerbs grundsätzlich die Wettbewerbsintensität auf den meisten Märkten erhöht und damit bestehende nationale Wettbewerbsbeschränkungen und Marktverkrustungen neuen Wettbewerbskräften ausgesetzt werden

    Erhöhung der Antriebsleistungen beim Startsprung im Sportschwimmen

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    Die vorliegende Arbeit soll den Nachweis erbringen, dass mit einem spezifi-schen Trainingsprogramm, welches aus einer Kombination von Techniktrai-ningsformen besteht, Teilkörperbewegungen beim Absprung vom Block so op-timiert werden, dass quantifizierbare Verbesserungen im Startabschnitt erzielt werden können. Ausgangspunkt ist die auf Wettkampfanalysen und Leistungsdiagnosemaßnahmen basierende Annahme, dass bei der Mehrheit der deutschen Nationalmannschaftsschwimmer erhebliche Reserven in der Ausführung der Absprungbewegung vom Block bestehen. Die Folge sind Nachteile der deutschen Sportler im Startabschnitt gegenüber der internationalen Konkurrenz. Ein spezielles Techniktrainingsprogramm wird als Trainingsintervention in einer Nachwuchstrainingsgruppe erprobt. Die Intervention erstreckt sich über zehn Wochen. Während der ersten sechs Wochen wird in wöchentlich vier Teiltrainingseinheiten ein Programm zur Sensibilisierung der Teilköperbewegungen absolviert. In weiteren vier Wochen erfolgt wöchentlich einmal ein Messplatztraining. Neun Wochen nach Abschluss des ersten Interventionszeitraumes wird die Intervention wiederholt. Im Vergleich mit einer Kontrollgruppe können über das gesamte Trainingsjahr 2007/2008 für die Interventionsgruppe größere Entwicklungsraten bei den Startleistungsmerkmalen nachgewiesen werden. Die gewonnenen Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit eines sorgfältig geplanten und kontinuierlich durchgeführten Techniktrainings zur Verbesserung der azyklischen Absprungbewegung vom Block ohne, dass die Entwicklung an-derer Leistungsvoraussetzungen beschränkt wird

    Dreidimensionale Veränderung der Morphologie des Gesichtes während kieferorthopädisch-kieferchirurgischer Therapie

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    Die vorliegende Studie berichtet über die dreidimensionale optische Vermessung der prä- und postoperativen Gesichtsoberfläche von Patienten mit kieferorthopätisch-kieferchirurgischer Therapie. Das mobile optische 3D-Messsystem Gscan realisiert die Erfassung von Form und Farbe des Gesichtes. Dreidimensionale Weichteilveränderungen werden mit dem Ausmaß der Umstellungsosteotomie der Mandibula nach anterior und posterior anhand der Messwerte der Modelloperation verglichen. Es können die Patientengruppen Unterkiefervorverlagerung, 18 Patienten, und Unterkieferrückverlagerung, 17 Patienten, spezifiziert werden. Die dreidimensionalen Weichteilveränderungen werden über arbkodierte 3D-Differenzbilder der Patienten ermittelt. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Weichgewebe der skelettalen Verlagerung der Mandibula in geringerem Ausmaß folgen, wobei sich statistisch signi kante Weichteilveränderungen deutlich im mandibulären Bereich, vor allem an den Weichteilreferenzpunkten Sublabiale, Pogonion und Menton, abzeichnen. Sie betragen bei Unterkiefervorverlagerung 58-69% und bei Unterkieferrückverlagerung 77-90%. Des Weiteren werden Veränderungen des Gesichtstyps nach A. M. Schwarz der untersuchten Patienten bestimmt. Die vorgelegte Pilotstudie belegt, dass der Gscan ein geeignetes Instrument zur dreidimensionalen Digitalisierung des Gesichtes ist, da er dieses berührungslos, nicht-invasiv und ohne ionisierende Strahlung erfasst. Insbesondere lassen sich relative dreidimensionale Weichteilveränderungen nach monognathen Dysgnathieoperationen im Unterkiefer mit Hilfe von Gscan-Aufnahmen graphisch detailliert aufzeigen

    Zur Reliabilität der Volumendetermination des humanen Kiefergelenkspaltes

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    Das Kiefergelenk nimmt eine Sonderstellung unter den Gelenken ein. Es stellt die bewegliche Verbindung zwischen Unterkiefer und der Schädelbasis dar. Die Volumetrie des Kiefergelenkspaltes erfordert die Berücksichtigung der dritten Dimension. Zur bildgebenden Darstellung des Kiefergelenkspaltes ist die Computertomographie das geeignete Hilfsmittel um das Volumen zu erfassen. Es wurden 200 computertomographische Patientendatensätze untersucht und das Kiefergelenkspaltvolumen bestimmt. Definierte Regeln sind erstellt worden, die die Segmentierung des Kiefergelenkspaltes erleichtern und ein konstantes Verfahren ermöglichen. Die Reliabilität der Durchführung der Volumendetermination wurde anhand einer zweiten Messung an 100 Patientendatensätzen durchgeführt. Der Methodenfehlers der Segmentierung nach beträgt 1,04, also 4%. Außerdem wurde der Zuverlässigkeitskoeffizient nach Houston bestimmt. Das Ergebnis lieferte einen Wert von 0,96

    Einfluss atmosphärischer Umgebungsbedingungen auf den Lebenszyklus konvektiver Zellen in der Echtzeit-Vorhersage

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    Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit der Analyse der Lebenszyklen konvektiver Zellen im Zusammenhang mit den vorherrschenden Umgebungsbedingungen in Deutschland. Darüber hinaus werden verschiedene statistische Vorhersagemodelle zur Abschätzung der Lebensdauer und der Größe konvektiver Zellen entwickelt und untersucht. Das Ziel dabei ist es herauszufinden, welche Methode für eine Verbesserung von Verfahren zur Echtzeit-Vorhersage (Nowcasting) am besten geeignet ist. Die Grundlage für diese Untersuchungen bilden Daten des radarbasierten Zellverfolgungsalgorithmus KONRAD, anhand derer zusammenhängende Lebenszyklen von isolierter Konvektion (Einzel- und Superzellen) für die Sommerhalbjahre 2011-2016 erstellt werden. Zusätzlich wird eine Vielzahl konvektionsrelevanter Umgebungsvariablen unter Verwendung von hochaufgelösten Assimilationsanalysen des numerischen Wettervorhersagemodells COSMO-EU berechnet und mit den Lebenszyklen zusammengeführt. Auf Basis dieses kombinierten Datensatzes werden statistische Zusammenhänge zwischen verschiedenen Zellattributen und Umgebungsvariablen untersucht. Wie die Analysen zeigen, sind insbesondere Maße der vertikalen Windscherung aufgrund ihres Einflusses auf die Organisationsform der Konvektion geeignet, zwischen Zellen mit kurzer und langer Lebensdauer zu unterscheiden. Eine erhöhte thermische Instabilität der Atmosphäre geht mit einem schnelleren anfänglichen Wachstum der Zellen einher, welches wiederum eine größere horizontale Zellausdehnung (Zellfläche) während des Lebenszyklus und damit indirekt eine längere Lebensdauer begünstigt. Drei unterschiedliche multivariate Methoden (logistische Regression, Random Forest, nicht-linearer Polynomansatz) werden als Modelle für die Abschätzung der Lebensdauer und der maximalen Zellfläche der konvektiven Zellen mit Hilfe eines Ensembleansatzes untersucht. Die Vorhersagegüte der Modelle wird evaluiert und die Bedeutung der anfänglichen Zellentwicklung und der Umgebungsvariablen analysiert. Dabei werden Potentiale und Grenzen der Methoden aufgezeigt, die verdeutlichen, dass die Wahl eines geeigneten Verfahrens von der genauen Fragestellung bzw. Anforderung des Nowcastings abhängt. Die Untersuchungen legen dar, dass sich die maximale Zellfläche der konvektiven Zellen insgesamt besser abschätzen lässt als ihre Lebensdauer. Umgebungsvariablen, die den dynamischen und thermodynamischen Zustand der Atmosphäre charakterisieren, sind insbesondere zu Beginn der Zellentwicklung für die Abschätzung der zukünftig zu erwartenden Entwicklung der Zellen bedeutsam, während mit zunehmendem Zellalter die vergangene Zellhistorie immer wichtiger wird

    Thermo-Energetische Gestaltung von Werkzeugmaschinen: Tagungsband 1. Kolloquium zum SFB/TR-96, 28. / 29.11.2011 in Dresden

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    [Aus dem Text:] Spanende Bearbeitung nimmt nach wie vor eine zentrale Stellung ein. Dies gilt nicht nur für die Gegenwart. Die betreffenden Unternehmen prognostizieren mehrheitlich sogar für die spanenden und trennenden Verfahren einen Bedeutungszuwachs. Dieser geht einher mit der eindeutigen Tendenz zu weiter wachsenden Genauigkeitsforderungen an die Fertigungsprozesse der Metall-, Kunststoff- und Elektroindustrie. Die gegenwärtigen und künftigen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und gesellschaftlichen Zielstellungen, wie - die Ressourcenschonung – und hier insbesondere die Verbesserung der Energieeffizienz in der Produktionstechnik, - die Befriedigung individualisierter Bedürfnisse – mit dem daraus für die Fertigung folgenden Bedarf an weiterer Flexibilisierung sowie - die immerwährende Forderung nach weiterer Steigerung der Produktivität, führen im Zusammenhang mit der spanenden Genauigkeitsfertigung zu einem sich verschärfenden Zielkonflikt im Dreiecksverhältnis von Energieeinsatz, Genauigkeit und Produktivität bei der spanenden Bearbeitung

    März 2000

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    Untersuchung der Partikel-Lagrangeschen Advektionsmethode anhand von meteorologisch relevanten Beispielen

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    Diese Arbeit beschreibt Entwürfe zur Anwendung einer nicht-interpolierenden Advektionsmethode in numerischen Wettervorhersagemodellen. Es wird an verschiedenen Beispielen dargestellt, in welcher Weise eine solche nicht-interpolierende Methode anstelle von herkömmlichen Differenzen- oder interpolierenden Lagrangeschen Verfahren einsetzbar ist. Die in der meteorologischen Modellierung neuartige nicht-interpolierende Advektionsmethode verwendet das Partikel-Lagrangesche Konzept von Steppeler (1990a), das die Verlagerung von atmosphärischen Größen mittels Partikeln berechnet, wobei die Partikeln als Luftpakete zu verstehen sind, die sich entlang der Trajektorien bewegen und dabei den Wert der prognostischen Größen erhalten. Diese Eigenschaft der Methode kommt vor allem dann zum Tragen, wenn die Verteilung der prognostischen Größen durch Sprungfunktionen beschrieben wird, da Näherungsfehler der bislang verwendeten Methoden, wie Oszillation und Glättung, an solchen Gradienten verstärkt auftreten. Die Untersuchung der Genauigkeit und Anwendbarkeit der nicht-interpolierenden Partikel-Lagrangeschen Methode findet durch Modellstudien statt. Die Methode selbst wird am Beispiel verschiedener Anfangswert-Aufgaben für ein dichtekonstantes barotropes Flachwasser-System beschrieben, gefolgt von der Nachbildung von zwei Ausbreitungsszenarien für chemisch träge Stoffe in einer hydrostatischen Modellatmosphäre, sowie des trocken- und feuchtadiabatischen Aufstiegs einer warmen Luftblase unter nicht- hydrostatischen Bedingungen...thesi

    Altersbetrachtung und numerische Simulation zu Möglichkeit und Grenzen einer prozessorientierten Kontrolle (Frühwarnsystem) der Bewirtschaftung tiefer Grundwässer

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    Long-term threats to groundwater quality arising at regional scale from the exploitation of deep groundwaters, and some ways to tackle with them have been revealed by Seiler (1983, 1987, 2001), Seiler & Lindner (1995). They have shown that, once the passive recharge zone of a groundwater system is penetrated by pumping wells and the duration and/or rate at which these are operated exceeds a certain threshold, the natural hydrogeologic barrier between the passive and the active recharge zone gets disrupted, and deep water turnover rates get visibly accelerated; alongside with them, the migration of near-subsurface pollutants towards greater aquifer depths is enhanced in such a way that (a) it remains unnoticeable to standard water quality monitoring for a good number of years, and (b) by the time it is perceived by standard monitoring instruments, it has already affected depths and areas so large that it has turned into a major, irreversible degradation of water quality at regional scale. The deep water abstraction rate beyond which such negative effects occur lies far below the bulk recharge rate estimation; moreover, the actual 'feeding streamlines' of a deep pumping well stretch laterally far upstream the well, so that the usual protection zones concentric around the well itself will not really protect it (Seiler 1987, 2001). Here, the possibility of an early-warning system regarding deep aquifer contamination, and of a process-oriented control of deep groundwater abstractions is examined anew: first explained in terms of a time scale contrast between the transport of 'polluting' and of 'monitoring' species, it is then investigated numerically for two hydrogeologic situations, one with a mild and one with a marked permeability change over depth. The progressive contamination of the deep aquifer is simulated assuming a simplified, yet realistic scenario of shallow aquifer pollution; and the environmental radioisotope response to deep water abstractions is predicted as a function of pumping rate, duration and depth, and of aquifer heterogeneity. The readjustment time of environmental radioisotope repartitions under given hydraulic stress lies somewhere between the (relatively short) pressure adjustment time (determined by hydraulic diffusivities, or T/S) and the (depth-dependent) groundwater age value. The time scope of radioisotope response to hydraulic stress will thus increase with depth, however in competition with radioactive decay which makes isotope concentrations decrease with depth and become irrelevant below a so-called 'nil-line' defined by the detection limit of the respective isotope (the latter may advance toward greater depths, as detection techniques improve). The possibility of an EARLY-WARNING system resides in the time-scale contrast between the ('slow') migration of polluting species and the ('rapid') spatial readjustment of monitoring species. The time scope of a PROCESS-ORIENTED control is confined to the interval in which the response of monitoring species correlates monotonously with the magnitude of the applied stress (pumping rate). For deep porous aquifers of the (Bavarian) Upper Freshwater Molasse with an average porosity over 10%, the time scope of a process-oriented control, before the environmental radioisotope responses under different pumping regimes approach a common plateau, comprises at least 4-5 decades. Besides hydraulics and solute transport, an interest arose for dealing with transient groundwater ages, during or following hydraulic stress. Groundwater age, or 'flow-time', or residence time repartitions are often invoked as a 'microscopic' foundation of lumped-parameter models for (conservative) solute transport in groundwater. How stable are these repartitions against hydraulic perturbations? can their hydraulically-induced shift with time be related consistently and unequivocally to variations in the lumped-parameter values used by black-box models to assess system change? Part of the answer is provided by groundwater age - hydraulic head phase portraits, which are marked by hysterese. The direct, unsteady age modeling furthermore reveals the possibility of a 'groundwater age mining' to occur even without having a 'groundwater mining'.Um der Kontamination durch Schadstoffe aus flaechenhaften Eintraegen auszuweichen, ist die Trinkwassergewinnung in den letzten Jahrzehnten immer haeufiger und in vielen Laendern der Welt in grosse Tiefen (>50 m) vorgedrungen. Langfristige Grundwasserentnahmen aus tiefen wasserfuehrenden Schichten, die frueher aufgrund natuerlicher hydraulischer Leitfaehigkeitsbarrieren vor oberflaechennahen Verunreinigungen als geschuetzt erschienen, fuehren jedoch wegen der beschraenkten unmittelbaren Verfuegbarkeit der Grundwasserneubildung zu einer vertikalen Neuverteilung der Durchflussraten und allmaehlich zu grossraeumigen Aenderungen des Stroemungsfeldes, die der hydrogeologischen Abschirmung des tiefen Grundwassers entgegenwirken. Die Erschliessung tiefer Grundwaesser zur langfristigen Wasserversorgung bedeutet nach einigen Jahrzehnten nichts Anderes, als die nahezu direkte Exposition dieser Grundwaesser zum oberflaechennahen Kontaminationsgeschehen; diese langjaehrig instationaere Entwicklung wird durch das herkoemmliche Monitoring erst spaet erfasst. In den Arbeiten von SEILER (1983, 1987), SEILER & LINDNER (1995) erfuhr dieses Problem seine erste systematische Beschreibung; darauf folgte durch die Arbeiten von RAUERT et al. (1993), SEILER et al. (1999), SEILER & MALOSZEWSKI (2000), WEISE et al. (2000), MALOSZEWSKI et al. (2001) ein qualitativer und quantitativer Beweis des ernsthaften Problemcharakters. Zu den Meilensteinen des gewonnenen Wissens zaehlt die Erkenntnis (SEILER 1987, 2001), dass die Massstaebe an die nachhaltige Bewirtschaftung und den Schutz tiefer Grundwaesser anders anzusetzen sind als fuer oberflaechennahe Grundwaesser, und zwar: a) in Hinblick auf die Entnahmemengen: es ist von einer geringeren, unmittelbar verfuegbaren Grundwasserneubildung in tiefen als in oberflaechennahen Grundwaessern auszugehen, und b) in der Ausweisung von Schutzgebietszonen - die eher ferner oberstromig als unmittelbar um den Entnahmeort auszuweisen sind. Die herkoemmlichen hydrogeologischen Informationen ueber die Tiefengrundwasserleiter und ihre zugehoerigen Aquifere sind zu lueckenhaft, um zu einer belastbaren Prognose nach gelaeufiger Art ueber ihre Kontaminationsgefaehrdung zu gelangen. Es wird daher versucht, die Prognoseleistung zunaechst auf methodischer Ebene qualitativ zu verbessern. Fuer ein Fruehwarnsystem (FWS) zur prozessorientierten Kontrolle der Bewirtschaftung tiefer Grundwaesser bieten sich Umweltindikatore, vortrefflich instabile "Umwelt"-Isotope wie C-14, Ar-39, Tritium, Kr-85 u. a. (mit einer ggf. anthropogen-induzierten/beeinflussten Praesenz in der Atmosphaere) an. Prinzipiell beruht die Moeglichkeit eines FWS auf dem Loesungskontrast der Anfangs- und Randwertprobleme die, unter einer als Stoerung behandelten neu-gegebenen Bewirtschaftungsbedingung, den Schadstofftransport (ausgehend von einem nur oberflaechennah verunreinigten Aquifer) und die Umverteilung ausgewaehlter Umweltindikatoren (ausgehend von in geologischen/historischen Zeiten eingestellten, hydraulisch ungestoerten "Anfangsbedingungen") beschreiben. Die Anpassungs- bzw. Erholungszeit der hydraulisch-gestoerten Umweltindikatorverteilungen liegen meistens im intermediaeren Bereich zwischen der hydraulischen Anpassungs- bzw. Erholungszeit und dem in jeweiliger Tiefe erreichten Grundwasseralterswert. Als Anwendungsfaelle wurden zwei hydrogeologische "Musterverteilungen", stellvertretend fuer geschichtete Grundwasserleiter mit mildem und mit starkem Leitfaehigkeitskontrast gewaehlt. Diese entstammen hydrogeologischen Erkenntnissen zum Aufbau der Aquifere der Oberen Suesswassermolasse, die von ANDRES & EGGER (1983) gewonnen und durch Arbeiten von EINSELE et al. (1987), SEILER (1987), SEILER & LINDNER (1995) praezisiert wurden. Fuer diese Musterverteilungen mit vereinfachten Geometrien, und unter naturnahen Szenarien des Schadstoffeintrags an der Aquiferoberflaeche, wurden Wasserentnahmen in Hoehe von 5%, 10%, 20%, 30% der Gesamtgrundwasserneubildung in verschiedenen Tiefen im untersten Stockwerk angenommen und es wurden die durch diese Wasserentnahmen bewirkten Beschleunigung der Aquiferkontamination und Verschiebung der Umweltindikatorverteilungen numerisch simuliert. Fuer alle Musterverteilungen zeigte sich: die Umweltindikatorantwort (die "Fruehwarnung" an sich), sowie ihre Abhaengigkeit von der Tiefenwasserentnahmemenge und -Dauer (der prozessorientierte Charakter des FWS) sind in unterschiedlichen Tiefen/Profilen unterschiedlich ausgepraegt; mit steigender Dauer der Wasserentnahme nimmt die relative Antwort eines Umweltindikators, sowie ihre Differenzierung nach Entnahmemenge ab. Quantitativ definieren diese Elemente den zeitlichen, raeumlichen und entnahmemengenmaessigen Rahmen eines FWS fuer jedes konkret gegebene System. Begleitend zur Simulation von Hydraulik und Stofftransport wird auch eine Grundwasseraltersbetrachtung vorgeschlagen; nicht zuletzt aus dem Grund, dass Alters- oder "Fliesszeit"-Verteilungen haeufig die kleinskalige Grundlage bestimmter niedrig-parametrisierter Modelle zur Beschreibung des Tracer- oder Stofftransports im Grundwasser darstellen (VOGEL 1967, 1970; ZUBER 1986); wobei es zu hinterfragen wäre, wie stabil solche "Fliesszeitenverteilungen" gegenueber hydraulischen Stoerungen sind, und inwieweit sie fuer Grundwasserleiter gelten, die "zu stark heterogen", oder dagegen "nicht heterogen genug" sind. Hierfuer wird erstmalig eine modell-unabhaengige Dichtefunktion der stationaeren Altersverteilungen direkt aus den hydrogeologischen Materialverteilungen hergeleitet, anhand derer auch notwendige und hineichende Voraussetzungen der klassischen Altersmodelle sich abgrenzen lassen. Fuer die Praxis ist dem simulierten Umweltindikatorverhaltens als Hauptbotschaft zu entnehmen: oberflaechennahe Isotopenbeobachtungen (um 50 m Tiefe), wie auch Isotopensignale im gefoerderten Wasser, koennen nur beschraenkt einem FWS dienen; im vertikalen Vergleich sind die Isotopensignale am staerksten ausgepraegt im Bereich und unterhalb der Hemmerschicht; im horizontalen Vergleich sind die Isotopensignale am staerksten ausgepraegt im Unterstrom-Nahbereich der Wasserentnahme; Kohlenstoff-14 scheidet als FW-Element fuer die Mildkontrast-Musterverteilung aus; Tritium scheidet als kuenftiges FW-Element fuer alle Musterverteilungen noch nicht aus, und bleibt jedenfalls (soweit frueher gemessen) wertvoll fuer die Kalibrierung eines hydrogeologischen Modells als erste Voraussetzung eines funktionsfaehigen FWS, ebenfalls ist Kr-58 aufgrund seines steigenden Eintragssignals fuer ein FWS vielversprechend. Durch die von DEIGLMAYR (2000) berichteten isotopisch/hydrochemischen Befunde am bewirtschafteten Tertiaergrundwasserleiter im Raum Muenchen-Augsburg scheint fuer die Implementierung eines umweltisotopenbasierten FWS gerade um 2003-2005 ein guter Zeitpunkt gegeben zu sein
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