24 research outputs found

    Liebe zum Schicksal? : Symbolische Gewalt im Übergang von der Paarbeziehung zur Elternschaft

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    Die in den Strukturen der sozialen Ordnung angelegte Geschlechterungleichheit wird im Falle einer Familiengründung verstärkt wirksam, da der aufgeworfene Widerspruch zwischen familialer Lebensführung in der heutigen Erwerbsgesellschaft auf der einen Seite und der ökonomischen Existenzsicherung auf der anderen Seite von den Akteuren in ihrer alltäglichen Praxis aufgelöst werden muss. Liebe spielt dabei eine besondere Rolle, und zwar nicht nur als Liebe zwischen Menschen, sondern vor allem als Liebe zum Schicksal, als amor fati. Nach Bourdieu ist dies die „körperliche Neigung, eine Identität zu verwirklichen“ (Bourdieu 2005: 91). Bei dieser Inkorporierung des Sozialen handelt es sich gleichzeitig um Inkorporation von Herrschaft (im Sinne einer sozialen Ordnung, wie der Geschlechterordnung). Verkörperte Geschlechterkonstruktionen sind tief verankerte Überzeugungen der Akteurinnen und Akteure, die offen sind für die Wirkungen symbolischer Gewalt. Sie knüpfen an die noch immer durch Organisationsformen von Arbeit unterstützte und in den Strukturen gesellschaftlicher Institutionen enthaltene Geschlechterdichotomien an, auch wenn das Paar nach Gleichheit strebt. / Gender inequality as a crucial part of the social order is inevitably effective when couples start a family. This is because the partners have to dissolve the contradiction between family life and economic constraints in their everyday practices. Love has a key role to play as a driving force in this dilemma, not only as love between men and women, but also as amor fati. Bourdieu calls this the embodied penchant to realize a certain identity, which is also a gendered identity. Embodying an identity means incorporating a social order, i.e. a gender order, which is, concurrently, an act of symbolic violence. In this article I argue that parents, by holding up the ideal of equal opportunities in their relationship after their first child is born, cannot refrain from negating this structural power and, at the same time, making it more effective. Since the organization of work and work organizations as such reproduce gendered dichotomies, and since these dichotomies are still structurally powerful in identity work, this leads to a “tryst with (a gendered) destiny” rather than to more equality in couples

    Die Hochschule verzichtet gerne auf Ihre Expertise

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    Das Statement nimmt das Verhältnis der Hochschulen zum jeweiligen Mittelbau in den Blick. Sie verweist auf „vieldimensionale Gründe“ für die an Hochschulen gängige Praxis der temporären Wahrnehmung der im Mittelbau Beschäftigten, attestiert den Hochschulen im gemeinsamen Umgang jedoch „strukturelle Verantwortungslosigkeit“, die die Hochschulen mit „eingeschränkt[er] Handlungsfähigkeit“ bzw. Verwaltungshandeln legitimieren. (DIPF/Orig.

    Wie werden Wissenschaftler gemacht? : Beobachtungen zur wechselseitigen Konstitution von Geschlecht und Wissenschaft

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    »Gute Wissenschaftler«, so wird gemeinhin angenommen, entstehen allein durch ihre individuelle Leistung. Diese auf einer empirischen Untersuchung basierende Studie setzt dagegen die These, dass Leistung nicht unabhängig von der Anerkennung der im wissenschaftlichen Feld etablierten Akteure als funktionales, »objektives« Prinzip existiert, sondern innerhalb sozialer Prozesse individuell zugeschrieben und hergestellt wird. Vor diesem Hintergrund wird auch die Frage beleuchtet, wie es dazu kommt, dass wesentlich mehr männliche als weibliche Aspiranten die akademische Karriere fortsetzen. Der Blick richtet sich dabei weder auf »subjektive Laufbahnen« noch auf »objektive Strukturen«. Untersucht wird vielmehr die alltägliche Praxis des wissenschaftlichen Feldes, die sich im praktischen Sinn, der illusio der Akteure, widerspiegelt. Damit schließt die Studie an Pierre Bourdieus Untersuchungen des wissenschaftlichen Feldes an und ergänzt diese um neue Gesichtspunkte

    Wie werden Wissenschaftler gemacht?

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    »Gute Wissenschaftler«, so wird gemeinhin angenommen, entstehen allein durch ihre individuelle Leistung. Diese auf einer empirischen Untersuchung basierende Studie setzt dagegen die These, dass Leistung nicht unabhängig von der Anerkennung der im wissenschaftlichen Feld etablierten Akteure als funktionales, »objektives« Prinzip existiert, sondern innerhalb sozialer Prozesse individuell zugeschrieben und hergestellt wird. Vor diesem Hintergrund wird auch die Frage beleuchtet, wie es dazu kommt, dass wesentlich mehr männliche als weibliche Aspiranten die akademische Karriere fortsetzen. Der Blick richtet sich dabei weder auf »subjektive Laufbahnen« noch auf »objektive Strukturen«. Untersucht wird vielmehr die alltägliche Praxis des wissenschaftlichen Feldes, die sich im praktischen Sinn, der illusio der Akteure, widerspiegelt. Damit schließt die Studie an Pierre Bourdieus Untersuchungen des wissenschaftlichen Feldes an und ergänzt diese um neue Gesichtspunkte

    Die Verteilung von Care und Karriere bei Vätern: Reproduktionsarbeit als Ungleichheitsdimension zwischen Männern?

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    Die Verknüpfung der Ungleichheitsdimensionen Geschlecht und Care-Verpflichtungen bedeutet für Frauen in Organisationen eine doppelte Benachteiligung. In dem Maße, wie es auch von Vätern als erstrebenswert angesehen wird, Lebensziele im Bereich von Karriere und Familie verwirklichen zu können, beginnen auch Care-Verpflichtungen als Ungleichheitsdimension für Männer Wirkung zu zeigen.Der Beitrag analysiert, wie Care-Verpflichtungen zu potentiellen Karrierehindernissen und zu einer Benachteiligungsdimension für Väter werden (können), welche Mechanismen der Fremd- und Selbstselektion hier wirksam werden, welche Wahrnehmungs- und Bewertungsschemata innerhalb und außerhalb von Organisationen dem zugrunde liegen und wie diese Prozesse mit Geschlechterungleichheiten und ‑konstruktionen im sozialen Raum verknüpft sind. Er stützt sich auf Daten und Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt „Arbeitsorganisationen und väterliche Lebensführung“ (SFB 882). Die Ergebnisse zeigen, wie Väter mit (impliziten) Verfügbarkeitserwartungen ihrer Arbeitsorganisation konfrontiert sind, die sie – ähnlich wie Mütter – antizipieren. Die regelmäßige und sichtbare Benachteiligung von Frauen mit Care-Verpflichtungen im Unternehmensalltag wird von ihnen als mögliche Konsequenz einer eigenen aktiven Familienorientierung wahrgenommen. Väter können (noch) nicht auf etablierte Wege der Verknüpfung von Karriere und Familie zurückgreifen und sind daher unsicher im Hinblick auf die Folgen ihrer Entscheidung – zumal sie auf Grund ihres stärker ausgeprägten Selbstbilds als Familienernährer für drohende Karrierenachteile verwundbarer sind. Die Bandbreite der väterlichen Reaktionen auf wahr genommene Verfügbarkeitswartungen reicht von der Zurücknahme ihrer Karriereorientierung zugunsten ihrer Care-Orientierung bis hin zur „Delegation“ der familiären Sorge an die Partnerin, um sich für eine Karriere „freistellen“ zu lassen. Die „Sphäre“ Familie kontaminiert somit auch „männliche“ Karrieren: Familienorientierung als aktive Beteiligung an Care schließt auch Väter potentiell aus der Sphäre hegemonialer Männlichkeit (Connell) aus. Dabei entstehen graduelle Differenzen zwischen den Vätern entlang der Dimension Care. Die Wirkungen dieser selektiven Prozesse verstärken sich mit steigender Hierarchiestufe.Obgleich sie nicht zwingend an ein Geschlecht gebunden sind, tragen symbolische Grenzziehungen entlang der Care-Dimension zu einer Vertiefung von Geschlechterungleichheit in Organisationen bei, da sie die Zuschreibung von Familien- und Karriereorientierung entlang traditioneller Arbeitsteilung in den karriererelevanten (und daher sichtbaren) Positionen fortführen. Familienfreundliche Personalpolitik agiert keineswegs geschlechtsneutral, sondern sie kann alte Ungleichheiten zwischen Vätern und Müttern reproduzieren, solange sie nicht in gleicher Weise auch Väter adressiert. Gleichzeitig bringt sie neue Ungleichheiten zwischen Vätern mit Care-Orientierung und Vätern mit Karriereorientierung hervor

    Haciendo ciencia – haciendo género. La producción de científicos

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    Inwiefern trägt die alltägliche Praxis der Wissenschaft und der in ihr gelebte Glaube der Akteurinnen und Akteure zum Ausschluss von Wissenschaftlerinnen bei? Dieser Frage geht die Autorin in ihrer Dissertation "Wie werden Wissenschaftler gemacht?" nach, die sie im Folgenden vorstellt. Ihre These: In dem von den Akteuren geteilten Glauben, in ihrem Selbstverständnis und der alltäglichen Praxis an Universitäten und in der weiteren scientific community verbirgt sich ein selektives Moment, das Frauen ausschließt und aussondert. Denn die etablierten Akteure des Feldes haben nicht nur bestimmte Vorstellungen davon, was gute wissenschaftliche Arbeit ist, sondern auch davon, wer als Mitspieler anerkannt werden kann und wer nicht. Die Frage "Wie werden in der wissenschaftlichen Praxis Erkenntnissubjekte als soziale Akteure des Feldes hervorgebracht?" erlaubt gleichzeitig zu erfassen, welche Selektionsmechanismen in dem Prozess des Wissenschaftlerwerdens enthalten sind und wie diese insbesondere zur Herstellung eines relativ geschlechtshomogenen professionellen Feldes beitragen. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0402109Reasons for the marginalization of women in science cannot exclusively be found in the abstract sphere of cultural dispositions, but also in the concrete everyday practice of science itself. In her dissertation the author uses Pierre BOURDIEU's concept of the "scientific field" and empirical constructivist methods to examine the mechanisms responsible for successive and systematic exclusion of women from science particularly at higher levels of the career ladder in universities. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0402109Los motivos de la marginalización de la mujer en la ciencia no pueden encontrarse exclusivamente en la esfera abstracta de las disposiciones culturales, sino también en la práctica diaria concreta de la ciencia en sí misma. En su disertación, la autora usa el concepto de "campo científico" de Pierre BOURDIEU y métodos empíricos constructivistas para examinar los mecanismos responsables de la sistemática y sucesiva exclusión de la mujer en la ciencia, particularmente en los niveles más altos de la escala de carreras universitarias. URN: urn:nbn:de:0114-fqs040210

    Wie werden Wissenschaftler gemacht?

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    »Gute Wissenschaftler«, so wird gemeinhin angenommen, entstehen allein durch ihre individuelle Leistung. Diese auf einer empirischen Untersuchung basierende Studie setzt dagegen die These, dass Leistung nicht unabhängig von der Anerkennung der im wissenschaftlichen Feld etablierten Akteure als funktionales, »objektives« Prinzip existiert, sondern innerhalb sozialer Prozesse individuell zugeschrieben und hergestellt wird. Vor diesem Hintergrund wird auch die Frage beleuchtet, wie es dazu kommt, dass wesentlich mehr männliche als weibliche Aspiranten die akademische Karriere fortsetzen. Der Blick richtet sich dabei weder auf »subjektive Laufbahnen« noch auf »objektive Strukturen«. Untersucht wird vielmehr die alltägliche Praxis des wissenschaftlichen Feldes, die sich im praktischen Sinn, der illusio der Akteure, widerspiegelt. Damit schließt die Studie an Pierre Bourdieus Untersuchungen des wissenschaftlichen Feldes an und ergänzt diese um neue Gesichtspunkte

    Doing Science—Doing Gender. The Making and the Unmaking of Scientists

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    Reasons for the marginalization of women in science cannot exclusively be found in the abstract sphere of cultural dispositions, but also in the concrete everyday practice of science itself. In her dissertation the author uses Pierre BOURDIEU's concept of the "scientific field" and empirical constructivist methods to examine the mechanisms responsible for successive and systematic exclusion of women from science particularly at higher levels of the career ladder in universities. URN: urn:nbn:de:0114-fqs040210
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