11 research outputs found

    GekrÀnkte Zuneigung. Publizistischer Italienboykott und kunstgeschichtliche Italiensehnsucht zur Zeit des Ersten Weltkriegs

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    Als Italien im Mai 1915 Österreich-Ungarn und seinen VerbĂŒndeten den Krieg erklĂ€rte, brach fĂŒr die deutschsprachige Kunstgeschichte eine Welt zusammen. Dabei ging es nicht nur um den Fortbestand wissenschaftlicher Forschung in Italien, sondern auch um jene ideelle ‚Liebe‘ zur Kultur des SĂŒdens, die durch lange wĂ€hrende Italomanie zu einem Teil der eigenen IdentitĂ€t geworden war. Anhand von ĂŒberwiegend wenig beachteten Quellen, die mehrheitlich den populĂ€ren Medien und den Zeitungsfeuilletons entstammen, versuche ich diese Fachdebatten um die Zukunft der kunsthistorischen Italienforschung in die ressentimentgeladenen und nationalistischen Diskurse der Breitenpublizistik einzubetten, die nach 1915 in der Öffentlichkeit kursierten. Angestachelt durch literarische Aufrufe zum Boykott, wie sie in der populĂ€ren Kultur- und Reisepublizistik formuliert wurden, artikulierte sich innerhalb der Disziplin ein trotziges Recht auf Besitznahme, das annexionistische ZĂŒge trug und dem nur sehr verhalten widersprochen wurde

    Digitization as an Enduring Task: School Development Between new Obligations and Increasing Workload

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    Der vorliegende Beitrag widmet sich der Frage, inwieweit durch das Förderprogramm Digitalpakt bzw. die Schulschliessungen aufgrund der Corona-Pandemie Anzeichen bzw. Tendenzen eines tief(er)greifenden Transformationsprozesses der Digitalisierung fĂŒr Schulen beschrieben werden können. Im Kern der qualitativen Untersuchung stand die Organisationsentwicklung im Bereich der schulischen Kommunikation und Kollaboration an zehn Bremer Schulen, verbunden mit der Frage, inwieweit dort Entwicklungen ĂŒber einen technik-induzierten Wandel hinausreichen. Hierzu wurden 26 Interviews bzw. Gruppendiskussionen mit Schulleitungen, Medienbeauftragten und LehrkrĂ€ften gefĂŒhrt und qualitativ-inhaltsanalytisch ausgewertet. Die vorgestellten Ergebnisse geben Einblicke, wie ein solcher digitaler Transformationsprozess als Ausdruck einer verĂ€nderten Erwartungshaltung an die Schule beschrieben werden kann, sich verbindlich an der digitalen Kommunikation und Kollaboration zu beteiligen. Dabei steht diese neue Verbindlichkeit im Spannungsfeld einer Erleichterung und Optimierung organisationaler Prozesse einerseits, andererseits einer zunehmenden Arbeitsverdichtung fĂŒr LehrkrĂ€fte. Hieraus ergeben sich Herausforderungen fĂŒr die zukĂŒnftige Organisationsentwicklung der Schule, die wir mit Blick auf den digitalen Transformationsprozess als Daueraufgabe diskutieren.This paper focuses on the question of the impact of the funding program DigitalPakt and the school closures in the Corona pandemic on the signs and tendencies of a deep(er) transformation process of digitalization for schools. The qualitative study focuses the organizational development in the area of school communication and collaboration at ten schools in Bremen, combined with the question of the extent to which developments there go beyond a technology-inspired change. To this end, 26 interviews and group discussions were conducted with school leaders, media representatives, and teachers and evaluated using qualitative content analysis. The results presented provide insights into how such a digital transformation process can be described as a phenomenon of a change in school expectations to participate in digital communication and collaboration in a more obligatory way. This new commitment is situated in the area of tension between facilitating and optimizing organizational processes on the one hand and producing an increasing workload on the other. This results in challenges for the future organizational development of the school, which we will discuss regarding the digital transformation process as an enduring task

    Entdeckungen

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    Aus urheberrechtlichen GrĂŒnden gegenĂŒber der Printausgabe modifizierte Version (betr. S. 207–232: Abbildungen 2, 7, 8, 16, 19)Das Kurt Weill Fest Dessau ist lĂ€ngst kein Start-up mehr. 1993 gegrĂŒndet, lockt es jĂ€hrlich Tausende von BesucherInnen in die Geburtsstadt des Komponisten. Will man den Markenkern der Veranstaltung beschreiben, so könnte man auf die FĂ€higkeit der Akteure verweisen, mentale BrĂŒcken zu bauen. Dergleichen zeigt sich schon an der Programmauswahl. NatĂŒrlich, die Musik Weills steht im Mittelpunkt. Aber die „Programmierer“ waren und sind stets offen fĂŒr eine bunte Palette von Stilen und Genres. BrĂŒcken bauen will das Fest fernerhin zwischen der klassischen Moderne und dem heutigen Geschehen, schließlich darf sich Dessau nicht nur Weill-, sondern auch Bauhaus-Stadt nennen. Albert Weill, der Vater des Komponisten, wirkte als Kantor der 1938 zerstörten Synagoge von Dessau. Es gehört demnach zu einem zentralen Anliegen der Festivalmacher, BrĂŒcken zu den jĂŒdischen Gemeinden in Dessau wie Umgebung zu schlagen. Zeichen dafĂŒr ist der Bau einer Albert-Weill-Synagoge auf dem Platz ihrer verwĂŒsteten VorgĂ€ngerin. Nicht zuletzt aber ist der BrĂŒckenschlag zwischen Kunst und Wissenschaft zu erwĂ€hnen, dem sich das Weill Fest besonders verpflichtet fĂŒhlt. Dazu zĂ€hlt die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, die etwa im Rahmen der Reihe Entdeckungen stattfand, eines Großprojekts, dem sich der vorliegende Band widmet. Wie nachhaltig dessen Konzept ist, zeigt so manche Karriere: Viele der jungen Wissenschaftler*innen, die sich bei den Entdeckungen erste Lorbeeren verdienten, lehren heute an UniversitĂ€ten oder Hochschulen

    Relevance of field observations as boundary conditions for understanding ice-sheet-ocean interactions

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    The direct contact of warm ocean water with the front and base of ice shelves is the main driver for accelerated mass loss of the Antarctic ice sheet. We present a compilation of observations from various projects and methodological approaches applied over the last decade along the Dronning Maud Land coast and highlight their importance for understanding the ice-ocean interactions. With a focus on the Ekström ice shelf, these include spatially continuous seismic observations in combination with airborne gravity inversion to yield sub-shelf bathymetry and geomorphological evidence of past ice-flow activity; ice-dynamic numerical modelling to investigate the role of seafloor/subglacial substrate characteristics to enhance or reduce ice-sheet extent and advance/retreat rates; sub-shelf CTD measurements to determine ocean properties driving basal melting; satellitebased remote sensing to determine ice-shelf height changes and spatially-distributed basal melting; and point measurements of basal melt with surface-based phase-sensitive radar to determine ocean-driven melt and validate remote-sensing products. As the Dronning Maud Land coast plays a critical role in preconditioning the water mass of the coastal current before it enters the Filcher ice-shelf cavity, we argue that a coordinated inter- and transdisciplinary observational network is required to facilitate monitoring a potential ice-sheet mass loss in this part of Antarctica

    Vom KĂŒnstlerbekenntnis zum KĂŒnstlerinterview. Spurensuche im frĂŒhen Rundfunk

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    Die Genese des KĂŒnstlerinterviews ist im Zusammenhang zu sehen mit der zunehmenden Teilnahme eines fachfremden Breitenpublikums an zeitgenössischer Kunst, welches ein spezifisches Interesse am persönlichen Erleben des KĂŒnstlers hatte und AuthentizitĂ€t in der Vermittlung erwartete. In weit grĂ¶ĂŸerem Maße als im Printbereich ließen sich diese Intentionen im neuen akustischen Medium des Rundfunks erfĂŒllen, der 1923/24 in Deutschland flĂ€chendeckend eingefĂŒhrt wurde. Der Beitrag unternimmt eine Spurensuche im frĂŒhen Berliner Rundfunk der Jahre vor 1933 und zeigt in Umrissen auf, wie das Format des KĂŒnstlerinterviews dort als zeitgeistige Radiounterhaltung und als Form der Kulturvermittlung an ein Laienpublikum etabliert wurde

    Zur AktualitÀt von Tier-Physiognomik und Mensch-Tier-Hybriden bei Daniel Lee bei Patricia Piccinini

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    Die Möglichkeiten genetischer und biotechnischer Manipulation erscheinen heute ebenso unbegrenzt wie unkalkulierbar. Zeitgenössische KĂŒnstler reagieren auf vielerlei Weise auf diese aktuellen Herausforderungen. Eine Rolle spielen dabei auch Vorstellungen einer Kombinatorik von Mensch und Tier, wie dies exemplarisch Arbeiten von Daniel Lee und Patricia Piccinini zeigt. Ideengeschichtlich verweisen diese indes auch in die Geschichte der physiognomischen Charakterdeutung, wo ? lange vor dem Siegeszug der positivistischen Wissenschaften ? Mensch-Tier-Vergleiche und hybride Mischwesen bildliche Gestalt gewannen

    Billige Bilder

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    Die vorliegende zweite Auflage der Katalogpublikation erscheint begleitend zur Ausstellung »Billige Bilder. PopulĂ€re Kunstgeschichte in Monografien und Mappenwerken seit 1900 am Beispiel Albrecht DĂŒrer« in der UniversitĂ€tsbibliothek der Freien UniversitĂ€t Berlin, 25. April – 27. Juni 2019. Die Berliner Ausstellung greift dabei eine Ausstellung in der UniversitĂ€tsbibliothek der UniversitĂ€t Siegen auf, die im Herbst 2016 stattfand und in Kooperation mit dortigen Studierenden der FĂ€cher Kunstgeschichte und Kunst konzipiert wurde. AusstellungsfĂŒhrer der UniversitĂ€tsbibliothek der Freien UniversitĂ€t Berlin Nr. 60In der Zeit um 1900 wurden illustrierte KunstbĂŒcher und preiswerte Bildermappen von spezialisierten VerlagshĂ€usern weithin vermarktet. Der kulturgeschichtliche Schatz der Meisterwerke, der bis dahin das geistige Privileg einer schmalen Bildungselite gewesen war, hielt nun in in jedem Haushalt Einzug. In der breitenwirksamen Vermittlung wandelte sich Kunstgeschichte von einer vornehmlich akademischen Disziplin zu einer PopulĂ€rwissenschaft, in der die Reproduktion eine eigenstĂ€ndige Aussagekraft gewann. Dem Problemfeld des »billigen Bildes« und seinen mediengeschichtlichen und bildungspolitischen Implikationen widmete sich die vorliegende Publikation am Beispiel des KĂŒnstlers Albrecht DĂŒrer, der durch die neuen Möglichkeiten der Reproduktion zu einer regelrechten populĂ€ren Ikone wurde

    Lehrgut

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    Diese Publikation erscheint begleitend zur Ausstellung »Lehrgut. Kunstgeschichte in SchulbĂŒchern und Unterrichtsmedien um 1900« in der UniversitĂ€tsbibliothek der UniversitĂ€t Siegen, 4. – 31. Juli 2018.Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die EinfĂŒhrung eines kunstgeschichtlichen Schulunterrichts in Deutschland kontrovers diskutiert. Durch die neuen Möglichkeiten der Fotografie waren ortsgebundene Artefakte im Medium des gedruckten Bildes universell verfĂŒgbar geworden. Vielen erschien es folgerichtig, das elitĂ€re Bildungsgut der bildenden Kunst jetzt auf dem Weg der schulischen Vermittlung allen Schichten zugĂ€nglich zu machen. Verlage stellten sich mit entsprechenden LehrbĂŒchern, Mappenwerken und Wandbildern schnell auf den wachsenden Bedarf ein. Befördert wurde das Anliegen durch die wissenschaftliche PĂ€dagogik, die das Lernen durch Anschauung favorisierte und eine Modernisierung schulischer Curricula vorantrieb. Dem Kunstbuch im Schulunterricht widmete sich die Publikation mit einer Vielzahl von Beispielen aus der Zeit von 1880 bis 1930

    Religionsunterricht (wo-)anders? – Die Wewelsburg als außerschulischer Lernort

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    Lerke S. Religionsunterricht (wo-)anders? – Die Wewelsburg als außerschulischer Lernort. In: GĂ€rtner C, Konz B, Zeising A, eds. BegegnungsrĂ€ume // Kontaktzonen. verorten. RĂ€ume kultureller Teilhabe. Vol 3. Bielefeld: wbv; 2022: 82-90
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