14 research outputs found

    Der asynchrone Weg zur urbanen MobilitÀtswende: Zeitlichkeit und verantwortungsvolle Intervention in öffentlichen RÀumen

    Get PDF
    Reallabore in öffentlichen RĂ€umen sollen langfristige Transformationsprozesse beflĂŒgeln. Meist sind solche Interventionen projektförmig organisiert. Projekte bringen jedoch ihre eigene Zeitlogik mit sich, die sich nicht mit der Zeitlogik der beteiligten Akteure, Stadtquartiere und Alltagswelten deckt. In diesem Beitrag rekonstruieren wir anhand von zwei MobilitĂ€tsprojekten in MĂŒnchen und Barcelona drei Dimensionen der AsynchronitĂ€t und zeigen Spannungsfelder auf, die mit ihnen einhergehen: Erstens sorgten die Eingriffe schnell fĂŒr Konflikte, wĂ€hrend sich MobilitĂ€tsroutinen hartnĂ€ckig hielten. Zweitens waren die Projekte an FörderzeitrĂ€ume sowie Legislaturperioden gekoppelt. Akteure standen unter Druck, zu handeln und symbolische Erfolge zu erzielen, unabhĂ€ngig von den Entwicklungen im Quartier. Drittens fĂŒhrte die Transfererwartung zu einer paradoxen Situation, in der lokale Besonderheiten und Beteiligungsversprechen mit der Entwicklung skalierbarer Lösungen vereinbart werden sollten.Living labs in public spaces are intended to stimulate long-term transformation processes. Mostly, such interventions are organized as projects. However, projects entail their own temporal logic, which does not coincide with the temporal logic of the actors, urban neighborhoods, and residents’ everyday lives involved. In this paper, we examine three dimensions of asynchronicity based on two mobility projects in Munich and Barcelona and highlight the tensions arising from them: First, the interventions quickly created conflicts, while mobility routines persisted. Second, the projects were tied to limited-term funding and election cycles. Actors were under pressure to act quickly and achieve symbolic successes, regardless of developments in the neighborhoods. Third, the expectation of transferability led to a paradoxical situation in which local particularities and promises of participation had to be reconciled with the development of scalable solutions

    TechnikfolgenabschĂ€tzung von soziotechnischen ZukĂŒnften

    Get PDF
    Problemstellung: Technikvisionen, Zukunftsszenarien, Entwicklungsleitbilder reprĂ€sentieren Imaginationen zukĂŒnftiger ZustĂ€nde, die in Technikentwicklungs- und Innovationsprozessen funktionale Rollen spielen – z.B. als Mittel der Aufmerksamkeitserzeugung, Kommunikation, Koordination oder der strategischen Beeinflussung. Seit einigen Jahren lĂ€sst sich eine wachsende Aufmerksamkeit fĂŒr solche Zukunftsbilder in Politik, Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft feststellen. Das lĂ€sst die TechnikfolgenabschĂ€tzung (TA) als Beobachter der Prozesse und als Berater ĂŒber die Folgen von Technik und Innovation nicht unberĂŒhrt. TA sieht sich zunehmender Nachfrage gegenĂŒber, in der Gegenwart zirkulierende Zukunftsvorstellungen zu beurteilen und durch Szenarien oder Foresight mitzugestalten. StĂ€rker denn je stellt sich deshalb fĂŒr die TA die Frage, welche Aussagen sie auf Grundlage dieser Zukunftsvorstellungen treffen kann und wie sie ihr erworbenes Wissen in ihren Beratungspraktiken umsetzen kann. FĂŒr die TA relevant sind diese Vorstellungen nicht als Prognosen, sondern in ihrer Bedeutung und Wirkung in der Gegenwart, die es zu verstehen und zu beurteilen gilt. Inhalt: Dieses Diskussionspapier skizziert, wie die TA die gegenwĂ€rtigen Bedeutungen und Wirkungen von Zukunftsvorstellungen in Technikentwicklungs- und Innovationsprozessen begreifen und analysieren kann. Alle Formen technologiebezogener Zukunftsvorstellungen werden im Papier unter dem Arbeitsbegriff „soziotechnische ZukĂŒnfte“ zusammengefasst. Als soziotechnische ZukĂŒnfte werden sie bezeichnet, da technische Entwicklungen in ihnen immer in Beziehung zu sozialen VerĂ€nderungen gesetzt werden. AusgefĂŒhrt wird, (1) warum die TA soziotechnische ZukĂŒnfte analysieren soll, (2) wie sie diese Analysen ausrichten kann, um erfassen zu können, welche gesellschaftlichen ZustĂ€nde (z.B. MachtverhĂ€ltnisse) in den Zukunftsimaginationen ihren Ausdruck finden und wie diese in Prozessen der Technikentwicklung, Kommunikation, Entscheidungsfindung etc. wirkmĂ€chtig werden und wirken. Das Papier fragt (3) danach, welche selbstreflexive Verortung und ggf. Neuausrichtung der TA-Praxis durch ihre verstĂ€rkte Befassung mit der Bewertung und auch der Mitgestaltung soziotechnischer ZukĂŒnfte erforderlich wird. Diese wird gerade im Zuge zunehmender Aufmerksamkeit in Politik und Öffentlichkeit auf zeitlich sowie rĂ€umlich weitreichende Zukunftsbilder gefordert. Adressat dieses Papiers ist die TA-Community im weiteren Sinne. Das Ziel des Diskussionspapiers ist es, Kolleginnen und Kollegen fĂŒr das Thema und seine Problematik zu sensibilisieren, Diskussionen zu fundieren und theoretisch-methodische Anregungen fĂŒr eine angemessene Befassung mit Zukunftsvorstellungen fĂŒr Technikfolgenforschung und -beratung zu geben. Hervorgegangen ist das Diskussionspapier aus dem Workshop „Die Gegenwart technischer ZukĂŒnfte – Theoretische und methodische Herausforderungen der TechnikfolgenabschĂ€tzung“ (MĂ€rz 2016, Karlsruhe), an dem alle Autorinnen und Autoren des Papiers mitgewirkt haben. Die Befunde dieses Diskussionspapiers sind Zwischenergebnisse, die weitere Diskussionen initiieren und orientieren sollen

    Wie entstehen neue Innovationsfelder?: Vergleich der Formierungs- und Formungsprozesse in der Biotechnologie und ElektromobilitÀt

    Full text link
    Technologische Neuerungen versprechen die Lösung drĂ€ngender technisch-sozialer Probleme, aber auch wirtschaftliches Wachstum und sozialen Wohlstand in den zunehmend wissensgetriebenen Ökonomien der OECD-Welt. Die beiden FĂ€lle Biotechnologie (bzw. Gentechnik) und ElektromobilitĂ€t illustrieren exemplarisch, wie staatliche, wirtschaftliche und akademische Akteure dazu beitragen, dass neue Innovationsfelder entstehen und Bestand haben. Hierzu bedarf es robuster Netzwerke und Austauschbeziehungen, insbesondere zwischen Grundlagenforschung und Anwendung, aber auch zwischen Forschern aus verschiedenen akademischen Disziplinen, Ingenieuren, Managern und politischen EntscheidungstrĂ€gern. Derartige Konstellationen entstehen nicht ĂŒber Nacht. Sie sind das Produkt von Aushandlungsprozessen, strategischen Weichenstellungen und DemarkationskĂ€mpfen an den Grenzen etablierter Branchen und Disziplinen, in der Regel begleitet von politischen Koordinations- und Regulierungsversuchen. Die Entstehung einer neuen Technik geht zudem oft einher mit bestimmten Nutzen- und Nutzervorstellungen, die ihre Genese mitbestimmen. Um auf diese Ebene analytisch vordringen zu können, mĂŒssen gĂ€ngige Innovationsmodelle jedoch kulturalistisch erweitert werden. In diesem Discussion Paper beabsichtigen wir, analytische Schneisen fĂŒr einen umfassenderen empirischen Vergleich emergenter Innovationsfelder zu schlagen. Eine solche Systematisierung könnte helfen, ĂŒber die Einzelfalldarstellung hinaus Aussagen zu den Möglichkeiten und Grenzen von strukturorientierter Innovationspolitik zu treffen. Biotechnologie und ElektromobilitĂ€t eignen sich als idealtypische AusprĂ€gungen der Triple-Helix aus Wissenschaft, Wirtschaft und Staat (Etzkowitz/Leydesdorff 2000), wie sich zeigen wird, trotz ihrer Verschiedenheit in besonderem Maße fĂŒr diese GegenĂŒberstellung. (Autorenreferat)Technological innovations promise solutions to urgent socio-material issues as well as growth and welfare in the increasingly knowledge-driven economies of the OECD countries. In this discussion paper, we would like to show how governmental, economic, and academic actors contribute to the creation and establishing of new fields of innovation. To this end, we will compare two prominent cases in current innovation policy: biotechnology (specifically, genetic engineering) and the electric vehicle network (EVN). Nascent areas of research and development require robust organizational networks and a high degree of interconnectedness in order to be successful. This is especially true for the alliance between basic science and its application, but also between various scientific disciplines, engineers, managers, and decision makers in politics. Such networks do not emerge overnight. They are the product of negotiations, strategic positioning, and demarcation work at the boundaries of established scientific disciplines and industrial sectors. Political actors seek to actively regulate and organize emerging fields as well. We are going to argue that the way in which participants imagine the uses and users of a certain technology has a strong impact on the shape it is going to take. In order to grasp this cultural dimension, the prevalent understanding of the innovation process must be extended. At this point, we cannot present final conclusions, since there is still a shortage of empirical data. We are, however, proposing several analytical trajectories based on the available literature as well as our own exploratory research on the subject. Both cases -biotechnology and the EVN- are being considered as perfect examples of the so-called triple helix, which is how some scholars of innovation refer to the close interdependencies of science, business, and politics (Etzkowitz/Leydesdorff 2000). The comparison of the two cases, both in and beyond this discussion paper, might offer general insights into the formation of new fields of innovation. (author's abstract

    100 Social Sciences and Humanities priority research questions for transport and mobility in Horizon Europe

    Get PDF
    The launch of the European Union’s (EU) Horizon Europe programme provides exciting opportunities for Social Sciences and Humanities (SSH) research to contribute to the fulfilment of the EU’s ambitious policy goals on energy and climate change. This report presents 100 questions that have been identified by experts as key priorities for SSH research on transport and mobility, in order to inform and support these goals
    corecore