8 research outputs found

    Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Bodenwasserdynamik unterschiedlicher Wald- und Ackerstandorte

    Get PDF
    Die standörtliche Bodenwasserdynamik wird wesentlich durch die Landnutzung, Vegetation, Bodeneigenschaften und Witterung bestimmt. Um in einer Region ein hydrologisches Modell erfolgreich anwenden zu können, ist es notwendig, den Bodenwasserhaushalt in seiner zeitlichen und rĂ€umlichen AusprĂ€gung richtig abzubilden. Im Rahmen des vom BMBF geförderten Verbundprojektes „Nachhaltiges Landma-nagement im Norddeutschen Tiefland“ (NaLaMa-nT) wurden im FlĂ€ming boden-hydrologische Monitoringstandorte aufgebaut, die kleinrĂ€umige HeterogenitĂ€ten in der Bodenwasserdynamik kontinuierlich und zeitlich hoch aufgelöst erfassen. Ergebnisse der Saugspannungsmessungen mit Watermark-Sensoren auf sechs Acker- und Waldstandorten werden prĂ€sentiert. Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Bodenwasserhaushalt der Monitoringstandorte werden aufgezeigt und analysiert

    Erfassung und Modellierung der Schneeschmelzerosion am Beispiel der Kleineinzugsgebiete SchÀfertal (Deutschland) und Lubazhinkha (Russland)

    No full text
    Bodenerosion durch Wasser ist ein ubiquitĂ€res Problem, dass sowohl die landwirtschaftliche ProduktivitĂ€t vermindert, Bodenfunktionen einschrĂ€nkt und auch in anderen Umweltkompartimenten schĂ€dliche Auswirkungen haben kann. OberflĂ€chengewĂ€sser sind durch die mit Bodenerosion einhergehende Belastung durch Sediment, sedimentgebundenen und gelösten NĂ€hrstoffen sowie anderen Schadstoffen besonders betroffen. Das Wissen ĂŒber Erosionsprozesse und Sedimentfrachten hat daher große Bedeutung fĂŒr den Schutz der GĂŒter Boden und Wasser und darĂŒber hinaus eine ökonomische Bedeutung. Generell kann innerhalb eines Hanges oder Einzugsgebietes von einer Zone der Erosion, des Transports und der Sedimentation ausgegangen werden. Jedoch fĂŒhren Abflussbildungsprozesse und rauhigkeits- bzw. topographiebeeinflusste Abflusskonzentration zu einer individuellen Differenzierung. RĂ€umliche und zeitliche ProzessdiskontinuitĂ€ten oder KonnektivitĂ€ten und Schwellenwerte modifizieren die Erosions- und Sedimentaustragssituation in einem Einzugsgebiet darĂŒber hinaus. Die Landschaftstrukturelemente Relief und Boden kontrollieren demnach ĂŒber die Bodenfeuchtedifferenzierung im entscheidenden Maße die Abflussbildung und Sedimentfracht in einem Einzugsgebiet. Obwohl in den gemĂ€ĂŸigten und kĂŒhlen Klimaregionen ein großer Teil der Abflussbildung im Winter stattfindet und von Bodenfrost sowie Schneeschmelzen geprĂ€gt sein kann, ist ĂŒber die Prozesse und die GrĂ¶ĂŸe der Sediment- und NĂ€hrstoffaustrĂ€ge bei solchen winterlichen Randbedingungen nur wenig bekannt. Systematische Untersuchungen existieren vor allem fĂŒr Norwegen und Russland. Dieses Defizit spiegelt sich auch in den vorhandenen ModellansĂ€tzen zur Abbildung der Bodenerosion und der AbschĂ€tzung von SedimentaustrĂ€gen aus Einzugsgebieten wider. Zum einen werden in der Regel weder Schneedeckenaufbau bzw. -schmelze noch die VerĂ€nderungen des Bodenwasserflusses bei Bodenfrost berĂŒcksichtigt. Zum anderen werden die ErosivitĂ€t des Schneeschmelzabflusses und die Beeinflussungen der BodenerodibilitĂ€t, z.B. durch Frost-Tau Zyklen, nicht hinreichend wiedergegeben. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es daher, auf der Analyse von Daten aus einem deutschen und einem russischen Untersuchungseinzugsgebiet aufbauend, die wichtigsten Prozesse und GrĂ¶ĂŸen der Abflussbildung und StoffaustrĂ€ge bei winterlichen Rahmenbedingungen zu charakterisieren und in einem Modellsystem umzusetzen. Die weitergehende Anwendung dieses Modellsystems dient der Interpretation rĂ€umlicher HeterogenitĂ€ten und zeitlicher VariabilitĂ€ten sowie der Auswirkungen von klimatischen- und LandnutzungsĂ€nderungen auf den Sedimentaustrag der beiden Untersuchungseinzugsgebiete. Das 1.44 kmÂČ große Einzugsgebiet SchĂ€fertal liegt im östlichen Unterharz. Über den Grauwacken und Tonschiefern haben sich aus einem periglazialen Decklagenkomplex Braun- und Parabraunerden entwickelt, die ackerbaulich mit einer Wintergetreide-Raps Fruchtfolge genutzt werden. In der Tiefenlinie dominieren hydromorph ĂŒberprĂ€gte Böden mit Wiesennutzung. Das Klima weist bei einer Jahresmitteltemperatur von 6.8°C und 680 mm Jahresniederschlagssumme eine geringe kontinentale ÜberprĂ€gung auf. Neben langjĂ€hrigen umfangreichen hydro-meteorologischen Messungen finden seit mehreren Jahren Untersuchungen zum Sediment- und NĂ€hrstoffautrag statt. Eine regelmĂ€ĂŸige zweiwöchentliche Beprobung des Abflusses am Gebietsauslass wird durch eine automatisierte Hochwasserprobenahme vor allem bei Schneeschmelzen ergĂ€nzt. Neben der Sedimentkonzentration werden unter anderem Phosphor und gelöster organischer Kohlenstoff nach Standardmethoden bestimmt. Auch im russischen Zielgebiet Lubazhinkha liegt das Hauptaugenmerk auf der Charakterisierung der Abflussbildung und der StoffaustrĂ€ge bei den jĂ€hrlich auftretenden Schneeschmelzen. Das Einzugsgebiet liegt ungefĂ€hr 100 km sĂŒdlich von Moskau im Übergangsbereich der sĂŒdlichen Taiga zur Waldsteppe. Die insgesamt 18.8 kmÂČ werden zur HĂ€lfte landwirtschaftlich und zu einem Drittel forstwirtschaftlich genutzt. Die aktuelle rĂ€umliche Differenzierung der Nutzung in diesem Gebiet wird durch die reliefbedingte Kappung und hydromorphe ÜberprĂ€gung der vorherrschenden grauen Waldböden bestimmt. Das Klima und die Hydrologie sind durch Schneedeckenaufbau und –schmelze, bei einer Jahresdurchschnittstemperatur von 4.4°C und einer Jahresniederschlagsmenge von 560 mm, geprĂ€gt. Zur Erfassung des Stoffaustrags werden Hochwasserprobenahmen am Gebietsauslass sowie an den beiden wichtigsten ZuflĂŒssen genommen und neben Sediment- und NĂ€hrstoffkonzentrationen weitere physikalische und chemische Parameter bestimmt. Die Auswertung der Daten des SchĂ€fertals zeigen fĂŒr den Untersuchungszeitraum eine deutliche Dominanz der Hochwasserereignisse, die durch Schneeschmelzen hervorgerufen werden. Einzugsgebietsbedingungen mit gefrorenem Boden fĂŒhren zu einer Modifizierung der Abflussentwicklung vor allem im ansteigenden Teil des gemessenen Hydrographen durch Auftreten von schnellen oberflĂ€chen- oder oberflĂ€chennahen AbflĂŒssen. Der Spitzenabfluss bei den acht zur Interpretation herangezogenen Hochwasserereignissen variiert zwischen 30 und 270 l s-1, bei Abflussmengen von 1-50 mm. Die am Gebietsauslass ermittelten maximalen Sedimentkonzentrationen liegen fĂŒr die beiden Ereignisse ohne gefrorenen Boden bei unter 650 mg l-1 und damit deutlich unter den bis zu 6000 mg l-1 bei teilweise oder ganz gefrorenen Böden im SchĂ€fertal. Lediglich bei einem Ereignis mit Niederschlag und ungefrorenem Boden treten hohe Sedimentkonzentrationen auf, die auf Gerinnepflegemaßnahmen und dadurch leichte Mobilisierbarkeit von Material zurĂŒckzufĂŒhren sind. Dementsprechend schwanken die Sedimentfrachten der Einzelereignisse und erreichen bis zu 17 t. Die wichtigste SteuergrĂ¶ĂŸe ist dabei die Ausbildung erosiven Abflusses auf den HĂ€ngen durch eine Verminderung der hydraulischen LeitfĂ€higkeit bei gefrorenen Böden. Der Vergleich der Sedimentkonzentrationen der Hochwasserereignisse mit der zweiwöchentlichen Grundbeprobung verdeutlicht, ebenso wie Hysteresekurven der Einzelereignisse, die unterschiedlichen Dynamiken der Austragssituationen. WĂ€hrend die durch Bodenfrost geprĂ€gten Ereignisse ein gegen den Uhrzeigersinn verlaufendes Abfluss-SedimentkonzentrationsverhĂ€ltnis aufweisen, das auf eine Sedimentquelle auf den HĂ€ngen hinweist, sind die Hysteresekurven bei nicht gefrorenen Böden im Uhrzeigersinn orientiert. Eine Sedimentherkunft in GerinnenĂ€he oder den Gerinneböschungen selbst ist daher wahrscheinlich. Diese Annahmen werden auch durch eine differenzierte Phosphoranreicherungsrate im ausgetragenen Sediment bestĂ€tigt. DarĂŒber hinaus kann teilweise eine ereignisinterne Dynamik beobachtet werden, die auf zeitliche VariabilitĂ€t in der Abflussbildung und damit zusammenhĂ€ngend, eine rĂ€umliche HeterogenitĂ€t der Sedimentquellen belegt. WĂ€hrend im Untersuchungsgebiet SchĂ€fertal ein mehrmaliges Auftreten von Schneeschmelzen innerhalb eines Winters möglich ist, kommt es im russischen Einzugsgebiet zu einem regelmĂ€ĂŸigen Schneedeckenaufbau ĂŒber den Winter hinweg und einer Schneeschmelze in der Regel im MĂ€rz oder in der ersten AprilhĂ€lfte. Die Auswertung mehrjĂ€hriger Datenreihen belegt die Bedeutung der Schneeschmelze fĂŒr die Abflussbildung und den Sedimentaustrag aus dem Untersuchungsgebiet Lubazhinkha. FĂŒr die drei zur Interpretation herangezogenen Schneeschmelzen liegt die Sedimentfracht zwischen 50 und 630 t bei deutlichen Unterschieden in den hydrologischen Rahmenbedingungen. Die ereignisbezogene Sedimentfracht von mindestens 0.3 t ha-1 liegt zwar ĂŒber der fĂŒr das SchĂ€fertal ermittelten, befindet sich aber im Bereich der Werte, die in anderen Studien bei vergleichbaren Böden und Nutzungsformen bestimmt wurden. Eine detaillierte Analyse der Messwerte der Schneeschmelze im Jahr 2003 belegt eine Dynamik innerhalb dieses Einzelereignisses. Bei Sedimentkonzentrationen im Abfluss am Gebietsauslass von 6 bis 540 mg l-1 kommt es zu einer Sedimentfracht von ungefĂ€hr 190 t. WĂ€hrend die maximalen Konzentrationen von Sediment und Phosphor mit der Spitze des Abflusses einhergehen, liegt fĂŒr DOC eine Verzögerung vor, die durch eine langsamere Schneeschmelze und Mobilisierung von DOC aus dem humusreichen Oberboden der WaldflĂ€chen ausgelöst wird. Eine Differenzierung der Abflusskomponenten ermöglicht eine weitergehende Interpretation der ereignisinternen Dynamik der Stoffquellen und Eintragspfade. Bei geringen Abflussmengen (< 2,5 mm d-1) findet ein Stoffeintrag ĂŒberwiegend in gelöster Form ĂŒber die Bodenwasserpassage und langsame Abflusskomponenten in den Vorfluter statt. Bei höheren Abflussmengen dominieren schnelle Abflusskomponenten bzw. OberflĂ€chenabfluss, der zeitlich dynamisch unterschiedliche Stoffquellen mobilisiert. Neben diesen ereignisinternen treten interanuelle VariabilitĂ€ten auf, die durch witterungsbedingte Faktoren bestimmt werden. Wie im SchĂ€fertal spielt auch im Lubazhinkhaeinzugsgebiet die Ausbildung von Bodenfrost und damit verbundene VerĂ€nderung der Infiltrationseigenschaften der Böden eine große Rolle. Das SchneewasserĂ€quivalent, die Schneeschmelzdynamik und Bodenfrosteigenschaften, z.B. Eindringtiefe, sind die wichtigsten SteuergrĂ¶ĂŸen. Die VariabilitĂ€t dieser Randbedingungen fĂŒhrt zu einer hohen interannuellen Differenzierung der Abflussbildung und der SedimentaustrĂ€ge. FĂŒr die Schneeschmelze 2004 kann so bei ĂŒberdurchschnittlich hohen Wintertemperaturen und nur teilweise gefrorenen Böden sowie geringem SchneewasserĂ€quivalent eine geringe Sedimentfracht ermittelt werden. DarĂŒber hinaus verdeutlichen die Hysteresekurven der Sedimentkonzentrationen Unterschiede in der Sedimentquelle fĂŒr die Einzeljahre, die von den oben genannten Rahmenbedingungen abhĂ€ngen. Auf der Basis des Monitoring lassen sich fĂŒr beide Einzugsgebiete die wichtigen abflussbildenden Prozesse charakterisieren und EinflussgrĂ¶ĂŸen erfassen. Dem Bodenfrost und der Schneeschmelzdynamik kommen dabei ĂŒbergeordnete Bedeutung zu. In beiden Gebieten werden bei winterlichen Rahmenbedingungen erhebliche Mengen an Sediment und NĂ€hrstoffen ausgetragen. Die Interpretation physikalischer bzw. chemischer Parameter des Abflusses ermöglicht darĂŒber hinaus auch Aussagen ĂŒber die zeitliche VariabilitĂ€t und rĂ€umliche HeterogenitĂ€t der SedimentherkunftsrĂ€ume. Aus den Erkenntnissen der Einzugsgebietsbeobachtung ergeben sich fĂŒr einen Modellansatz verschiedenen Anforderungen, die vor allem die rĂ€umlich differenzierte Darstellung des Einflusses von Bodenfrost auf den Bodenwasserhaushalt sowie die Bodenerosion durch oberflĂ€chlich abfließendes Schneeschmelzwasser betreffen. Die Grundlage fĂŒr das Modellsystem „IWAN“ (Integrated Winter erosion And Nutrient load model) stellt das hydrologische Modell WASIM ETH Ver. 2 und das Stoffhaushaltsmodell AGNPS 5.0 dar. Die VerknĂŒpfung dieser beiden auf Rasterzellen aufbauenden Modelle ermöglicht die Nutzung von kontinuierlichen, rĂ€umlich differenzierten Informationen zum OberflĂ€chenabfluss fĂŒr die AbschĂ€tzung der Bodenerosion. Durch diese Schnittstelle wird die sehr hohe ParametersensitivitĂ€t des SCS-CN Verfahrens in AGNPS durch geringere EinzelsensitivitĂ€ten verschiedener Parameter des Bodenwasserhaushaltes in WASIM ersetzt und gleichzeitig eine plausible, prozessbasierte rĂ€umliche Abflussbildung berechnet. Durch die Implementierung eines Moduls zur AbschĂ€tzung der Bodentemperatur in WASIM ist zusĂ€tzlich die Grundlage fĂŒr eine weitergehende Verbesserung der Abflussbildung bei winterlichen Randbedingungen gelegt. Durch das Modul wird die Oberbodentemperatur aus Werten der Lufttemperatur unter Einbeziehung der Exposition und der Landnutzung auf der Basis einer Polynomanpassung abgeschĂ€tzt. Bei einer modellierten Schneedecke von mehr als 5 mm SchneewasserĂ€quivalent wird die berechnete Bodentemperatur des Vortages ĂŒbernommen. Bei Bodentemperaturen unter dem Gefrierpunkt wird darĂŒber hinaus die gesĂ€ttigte hydraulische LeitfĂ€higkeit des Bodens auf Null herabgesetzt, so dass im Zuge der Schneeschmelze zunĂ€chst das noch freie Porenvolumen aufgefĂŒllt wird und danach OberflĂ€chenabflussbildung beginnt. FĂŒr das SchĂ€fertal liegt die GĂŒte der Anpassung der Bodentemperatur bei Korrelationskoeffizienten von 0.62 bis 0.81 und fĂŒr das Lubazhinkhaeinzugsgebiet bei Werten von 0.82 bis 0.91. Die rĂ€umlich und zeitlich differenzierte OberflĂ€chenabflussinformation dient als Grundlage einer neu entwickelten Berechnung der Rillenerosion bei Schneeschmelzen, die den dafĂŒr nicht geeigneten empirischen Ansatz in AGNPS ersetzt. Basierend auf der Grundannahme eines dreieckigen, nicht durch Frost in der Eintiefung beeintrĂ€chtigten Rillenprofils und, da wassergesĂ€ttigt, nichtkohesiver Bodeneigenschaften wird fĂŒr jede Rasterzelle eine Rille simuliert. Die ErodibilitĂ€t des Bodens wird als Funktion von Wurzelparametern und des Durchmessers der wasserstabilen Aggregate erfasst. Die Scherkraft des Schneeschmelzeabflusses in der Rille wird in AbhĂ€ngigkeit von der OberflĂ€chenrauhigkeit und dem Aggregatdurchmesser betrachtet und darauf aufbauend in einem Impulsstromansatz die erodierte Bodenmenge berechnet. In Verbindung mit dem durch das modifizierte WASIM berechneten und gerouteten OberflĂ€chenabfluss ergibt sich so ein rĂ€umlich differenziertes Bild der Bodenerosion. Das Modellsystem IWAN beinhaltet neben der Erosionsberechnung ein eingabefenstergesteuertes MenĂŒ zur Datenkonvertierung und zum PrĂ€- sowie Postprozessing. Die Ergebnisse der Anwendung des Modellsystems fĂŒr die beiden Einzugsgebiete belegen, dass sowohl die entscheidenden Prozesse der Abflussbildung als auch des Sedimentaustrags wiedergegeben werden. FĂŒr das SchĂ€fertal wurde fĂŒr die Kalibrierungsjahre 1994 bis 1995 eine ModellierungsgĂŒte von R2 0.94 bzw. 0.91 erzielt. Mit Ausnahmen der Schneeschmelze im Jahr 1996 werden die Episoden hohen Abflusses in den Jahren 1996 bis 2003 mit dem kalibrierten Parametersatz gut wiedergegeben und das witterungsbedingte Trockenfallen im Sommer zufriedenstellend dargestellt. Auf dieser Basis wird fĂŒr die experimentell erfassten und diskutierten Schneeschmelzereignisse das Gesamtabflussvolumen dieser Ereignisse mit hoher GĂŒte abgebildet. Die rĂ€umlich differenziert berechnete Bodenfeuchte und Bodenfrostvorkommen bedingen einen variablen Anteil des OberflĂ€chenabflusses am Gesamtabfluss. FĂŒr das Schneeschmelzerosionsmodul hat das Abflussvolumen ebenso wie die Hangneigung und AbflusslĂ€nge eine positive SensitivitĂ€t. Aufgrund von Parameterkombinationen und nichtlineare Algorithmen kann es jedoch vor allem fĂŒr die Wurzelparameter und den Manning Koeffizienten zu differenzierten SensitivitĂ€tsentwicklungen kommen. FĂŒr die Simulation der Erosion im SchĂ€fertal wurde daher zunĂ€chst auf einen Parametersatz zurĂŒckgegriffen, der auf der Basis von Erosionsparzellenversuchen kalibriert wurde. Die Mittelwerte der berechneten Erosion liegen zwischen 0.0006 und 0.96 t ha-1 fĂŒr die sechs gemessenen Einzelereignisse im SchĂ€fertal. Die Medianwerte und hohen Standardabweichungen belegen jedoch, dass insgesamt Zellen mit geringen Erosionswerten ĂŒberwiegen. Die Ereignisse mit gefrorenen Böden weisen eine signifikant höhere Erosion auf. Unterschiede in der Erosion treten bei gleichen Gesamtabflussvolumen wie z.B. bei den Ereignissen vom 20.01.2001 und 26.02.2002 durch differenzierte Abflusskonzentration auf dem nord- bzw. sĂŒdexponierten Hang auf. Neben einer ÜberprĂŒfung der PlausibilitĂ€t der berechneten Werte, werden die rĂ€umlichen Verteilungsmuster durch GelĂ€ndeaufnahmen bestĂ€tigt. Die Anpassung der berechneten Sedimentfracht an die gemessenen Werte erfolgte durch die Kalibrierung des Manning Koeffizienten fĂŒr ein Ereignis. Die simulierte Sedimentfracht ist in einigen Hangfußbereichen aufgrund der Abflussakkumulation besonders hoch und erreicht fĂŒr den Gebietsauslass Werte zwischen 0.0 und 13.84 t. Mit der Ausnahme des Ereignisses vom 26.02.2002 ist die Sedimentfracht leicht unterschĂ€tzt, so dass sich in der Summe fĂŒr die drei Winterhalbjahre 2001 bis 2003 ein Gesamtfehler von 11 t ergibt. Die Differenz zwischen der simulierten und beobachteten Sedimentfracht ist fĂŒr den 26.12.2002 am grĂ¶ĂŸten. Als mögliche Ursache fĂŒr die Abweichungen der berechneten zu den gemessenen Werten, wird die zeitliche VariabilitĂ€t und rĂ€umliche HeterogenitĂ€t der OberflĂ€chenrauhigkeit, vor allem in Hinblick auf Bodenbearbeitung und BodenfrosteinflĂŒssen, diskutiert. Die generelle Verteilung der Sedimentquellen, Transportwege und Übertrittstellen vom Hang ins GewĂ€sser stimmt mit GelĂ€ndebeobachtungen ĂŒberein. Eine quantitative ÜberprĂŒfung der rĂ€umlichen Ergebnisse auf der Einzelereignisebene ist fĂŒr das SchĂ€fertal jedoch nicht möglich. FĂŒr das Lubazhinkhaeinzugsgebiet können zwei ParametersĂ€tze fĂŒr das Kalibrierungsjahr 2004 identifiziert werde, die eine zufriedenstellende ModellierungsgĂŒte fĂŒr das hydrologische Modell erreichen. Obwohl einer dieser ParametersĂ€tze die Schneeschmelzsituationen und MaximalabflĂŒsse gut darstellt, sind die Areale mit OberflĂ€chenabflussbildung innerhalb des Einzugsgebietes nicht plausibel verteilt. Im Gegensatz dazu werden die lateralen WasserflĂŒsse und damit die prozessbestimmende Bodenfeuchteverteilung durch den anderen Parametersatz besser abgebildet. Es kommt jedoch zu einer ÜberschĂ€tzung der SpitzenabflĂŒsse der Schneeschmelzhochwasser fĂŒr die Validierungsjahre 2003 und 2005. Die auf der Basis der Messwerte erkannten Unterschiede zwischen den Einzeljahren werden ebenso dargestellt wie die differenzierte Abflussbildung innerhalb einer Schneeschmelzsituation. Neben OberflĂ€chenabflussbildung auf den flachen Kuppenbereichen und auf SĂ€ttigungsflĂ€chen in den Talböden, wird auch die beobachtete verzögerte Abflussbildung unter Wald durch das Modell berĂŒcksichtigt. Bei zehn Tagen mit OberflĂ€chenabfluss innerhalb der drei Schneeschmelzen 2003 bis 2005 mit OberflĂ€chenabflussvolumen von 0.3 bis 24.1 mm d-1 werden durch das Modellsystem IWAN Erosionssummen von 10 bis 280 t d-1 simuliert. Bei einem variablen FlĂ€chenanteil von ca. 5 bis 46 % des Gesamtgebietes, auf dem Erosion stattfindet, bewegen sich die Werte der effektiven Erosion bei 0.1 bis 0.32 t ha-1 fĂŒr die Einzeltage und 0.44 bis 0.92 t ha-1 fĂŒr die mehrtĂ€gigen Schneeschmelzen. Die am Gebietsauslass simulierte Sedimentfracht liegt zwischen 6.7 und 365.8 t pro Tag und summiert sich auf 246.2 t fĂŒr die Schneeschmelze 2003. Im Jahr 2004 werden 99.9 t und im Jahr 2005 sogar 757.9 t Austrag simuliert. FĂŒr das Kalibrierungsjahr 2004 kommt es zu einer ÜberschĂ€tzung der Sedimentfracht im Vergleich zur gemessenen von lediglich 10 t bzw. 12%. FĂŒr die Schneeschmelze im Jahr 2003 liegt die Abweichung mit diesem Parametersatz bei -9 %. FĂŒr das Jahr 2005 fĂ€llt die Berechnung mit einem Fehler von 33 % nicht so gut aus. Insgesamt fĂŒhren Schneeschmelztage mit geringer simulierter Erosionsmenge zu einer zusĂ€tzlichen Mobilisierung von Sediment aus dem Gerinne und umgekehrt, hohe Erosionsmengen zu einer Deposition von Material auf den Wald- und GrĂŒnlandflĂ€chen und im Gerinne selbst. Hohe Sedimentfrachten werden daher vor allem fĂŒr die Talflanken und die kerbtalĂ€hnlichen TalanfĂ€nge berechnet. Durch die rĂ€umliche Differenzierung der Abfluss- und Erosionsprozesse kommt es zu signifikanten Unterschieden bei der berechneten Sedimentfracht fĂŒr die beiden Teileinzugsgebiete. Bei Schneeschmelztagen mit Abflussbildung unter Wald wird aufgrund des höheren Waldanteils im Lubazhinkhateilgebiet eine höhere Sedimentmenge ausgetragen. Die Unterschiede im Gerinneverhalten und zwischen den Teileinzugsgebieten verdeutlichen die insgesamt hohe ProzessreprĂ€sentanz der Modellergebnisse. Das Modellsystem IWAN bildet fĂŒr beide Einzugsgebiete mit hoher PlausibilitĂ€t die rĂ€umliche und zeitliche Dynamik der OberflĂ€chenabflussbildung wĂ€hrend der Schneeschmelze und die damit verbundenen Erosionsprozesse ab. Der Modellansatz stellt somit eine Möglichkeit zwischen Modellergebnisaggregierung fĂŒr den Gebietsauslass und aufwendiger GelĂ€ndebeobachtung bzw. –messungen dar. Die prozessbeschreibende Modellierung mit zufriedenstellender GĂŒte sowohl fĂŒr das SchĂ€fertal als auch fĂŒr das Lubazhinkhaeinzugsgebiet stellt die Grundlage fĂŒr die Berechnung von Klima- oder Landnutzungsszenarien dar. Eine Auswertung der bestehenden langjĂ€hrigen Datenreihe aus dem SchĂ€fertal bestĂ€tigt zunĂ€chst den allgemeinen Trend zur ErwĂ€rmung vor allem im Winterhalbjahr. DemgegenĂŒber lĂ€sst der instrumentenbedingte Fehler bei der Niederschlagmessung keine Ableitung eines Trends aus den vorhandenen Daten zu. Aus der meteorologischen Datenreihe des SchĂ€fertals wurden insgesamt 13 Jahre mit definierter Abweichung von +2.5 bis -2.5 °C und fĂŒnfmal +0.5 °C von der durchschnittlichen Winterlufttemperatur (Jd 330-90) gegenĂŒber dem langjĂ€hrigen Wintermittel ausgewĂ€hlt. Im Gegensatz zu Wettergeneratoren werden dadurch eine Kombinationen aus Lufttemperatur und Niederschlag erfasst, die typischen Witterungssituationen entsprechen. Die Niederschlagssummen fĂŒr den Winterzeitraum dieser Szenariojahre liegen zwischen -45 % und + 75 % gegenĂŒber den langjĂ€hrigen Mittelwerten. Die Modellergebnisse belegen die große Bedeutung der Witterungssituationen fĂŒr die Abflussbildung in der Art, dass eine erhöhte Niederschlagsumme nicht zwingend auch eine ĂŒberdurchschnittliche Abflussmenge hervorruft. Schneedeckendynamik und Bodenfrost sind die prĂ€genden Elemente. Die Anzahl der Schneetage und die Dauer einer Schneeperiode liegt bei negativen Temperaturabweichungen deutlich ĂŒber den Szenarien mit positiver Abweichung. Insgesamt zeigen die Ergebnisse der hydrologischen Simulation fĂŒr die Szenarien, dass sowohl eine starke Abweichung nach oben oder unten vom bisherigen Durchschnitt vermehrt zu OberflĂ€chenabflussbildung fĂŒhrt. Die Erosionssummen der Szenariotage mit OberflĂ€chenabfluss variieren zwischen 4 und 141 t d-1 und stehen aufgrund des nicht verĂ€nderten Parametersatzes i

    Erfassung und Modellierung der Schneeschmelzerosion am Beispiel der Kleineinzugsgebiete SchÀfertal (Deutschland) und Lubazhinkha (Russland)

    Get PDF
    Bodenerosion durch Wasser ist ein ubiquitĂ€res Problem, dass sowohl die landwirtschaftliche ProduktivitĂ€t vermindert, Bodenfunktionen einschrĂ€nkt und auch in anderen Umweltkompartimenten schĂ€dliche Auswirkungen haben kann. OberflĂ€chengewĂ€sser sind durch die mit Bodenerosion einhergehende Belastung durch Sediment, sedimentgebundenen und gelösten NĂ€hrstoffen sowie anderen Schadstoffen besonders betroffen. Das Wissen ĂŒber Erosionsprozesse und Sedimentfrachten hat daher große Bedeutung fĂŒr den Schutz der GĂŒter Boden und Wasser und darĂŒber hinaus eine ökonomische Bedeutung. Generell kann innerhalb eines Hanges oder Einzugsgebietes von einer Zone der Erosion, des Transports und der Sedimentation ausgegangen werden. Jedoch fĂŒhren Abflussbildungsprozesse und rauhigkeits- bzw. topographiebeeinflusste Abflusskonzentration zu einer individuellen Differenzierung. RĂ€umliche und zeitliche ProzessdiskontinuitĂ€ten oder KonnektivitĂ€ten und Schwellenwerte modifizieren die Erosions- und Sedimentaustragssituation in einem Einzugsgebiet darĂŒber hinaus. Die Landschaftstrukturelemente Relief und Boden kontrollieren demnach ĂŒber die Bodenfeuchtedifferenzierung im entscheidenden Maße die Abflussbildung und Sedimentfracht in einem Einzugsgebiet. Obwohl in den gemĂ€ĂŸigten und kĂŒhlen Klimaregionen ein großer Teil der Abflussbildung im Winter stattfindet und von Bodenfrost sowie Schneeschmelzen geprĂ€gt sein kann, ist ĂŒber die Prozesse und die GrĂ¶ĂŸe der Sediment- und NĂ€hrstoffaustrĂ€ge bei solchen winterlichen Randbedingungen nur wenig bekannt. Systematische Untersuchungen existieren vor allem fĂŒr Norwegen und Russland. Dieses Defizit spiegelt sich auch in den vorhandenen ModellansĂ€tzen zur Abbildung der Bodenerosion und der AbschĂ€tzung von SedimentaustrĂ€gen aus Einzugsgebieten wider. Zum einen werden in der Regel weder Schneedeckenaufbau bzw. -schmelze noch die VerĂ€nderungen des Bodenwasserflusses bei Bodenfrost berĂŒcksichtigt. Zum anderen werden die ErosivitĂ€t des Schneeschmelzabflusses und die Beeinflussungen der BodenerodibilitĂ€t, z.B. durch Frost-Tau Zyklen, nicht hinreichend wiedergegeben. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es daher, auf der Analyse von Daten aus einem deutschen und einem russischen Untersuchungseinzugsgebiet aufbauend, die wichtigsten Prozesse und GrĂ¶ĂŸen der Abflussbildung und StoffaustrĂ€ge bei winterlichen Rahmenbedingungen zu charakterisieren und in einem Modellsystem umzusetzen. Die weitergehende Anwendung dieses Modellsystems dient der Interpretation rĂ€umlicher HeterogenitĂ€ten und zeitlicher VariabilitĂ€ten sowie der Auswirkungen von klimatischen- und LandnutzungsĂ€nderungen auf den Sedimentaustrag der beiden Untersuchungseinzugsgebiete. Das 1.44 kmÂČ große Einzugsgebiet SchĂ€fertal liegt im östlichen Unterharz. Über den Grauwacken und Tonschiefern haben sich aus einem periglazialen Decklagenkomplex Braun- und Parabraunerden entwickelt, die ackerbaulich mit einer Wintergetreide-Raps Fruchtfolge genutzt werden. In der Tiefenlinie dominieren hydromorph ĂŒberprĂ€gte Böden mit Wiesennutzung. Das Klima weist bei einer Jahresmitteltemperatur von 6.8°C und 680 mm Jahresniederschlagssumme eine geringe kontinentale ÜberprĂ€gung auf. Neben langjĂ€hrigen umfangreichen hydro-meteorologischen Messungen finden seit mehreren Jahren Untersuchungen zum Sediment- und NĂ€hrstoffautrag statt. Eine regelmĂ€ĂŸige zweiwöchentliche Beprobung des Abflusses am Gebietsauslass wird durch eine automatisierte Hochwasserprobenahme vor allem bei Schneeschmelzen ergĂ€nzt. Neben der Sedimentkonzentration werden unter anderem Phosphor und gelöster organischer Kohlenstoff nach Standardmethoden bestimmt. Auch im russischen Zielgebiet Lubazhinkha liegt das Hauptaugenmerk auf der Charakterisierung der Abflussbildung und der StoffaustrĂ€ge bei den jĂ€hrlich auftretenden Schneeschmelzen. Das Einzugsgebiet liegt ungefĂ€hr 100 km sĂŒdlich von Moskau im Übergangsbereich der sĂŒdlichen Taiga zur Waldsteppe. Die insgesamt 18.8 kmÂČ werden zur HĂ€lfte landwirtschaftlich und zu einem Drittel forstwirtschaftlich genutzt. Die aktuelle rĂ€umliche Differenzierung der Nutzung in diesem Gebiet wird durch die reliefbedingte Kappung und hydromorphe ÜberprĂ€gung der vorherrschenden grauen Waldböden bestimmt. Das Klima und die Hydrologie sind durch Schneedeckenaufbau und –schmelze, bei einer Jahresdurchschnittstemperatur von 4.4°C und einer Jahresniederschlagsmenge von 560 mm, geprĂ€gt. Zur Erfassung des Stoffaustrags werden Hochwasserprobenahmen am Gebietsauslass sowie an den beiden wichtigsten ZuflĂŒssen genommen und neben Sediment- und NĂ€hrstoffkonzentrationen weitere physikalische und chemische Parameter bestimmt. Die Auswertung der Daten des SchĂ€fertals zeigen fĂŒr den Untersuchungszeitraum eine deutliche Dominanz der Hochwasserereignisse, die durch Schneeschmelzen hervorgerufen werden. Einzugsgebietsbedingungen mit gefrorenem Boden fĂŒhren zu einer Modifizierung der Abflussentwicklung vor allem im ansteigenden Teil des gemessenen Hydrographen durch Auftreten von schnellen oberflĂ€chen- oder oberflĂ€chennahen AbflĂŒssen. Der Spitzenabfluss bei den acht zur Interpretation herangezogenen Hochwasserereignissen variiert zwischen 30 und 270 l s-1, bei Abflussmengen von 1-50 mm. Die am Gebietsauslass ermittelten maximalen Sedimentkonzentrationen liegen fĂŒr die beiden Ereignisse ohne gefrorenen Boden bei unter 650 mg l-1 und damit deutlich unter den bis zu 6000 mg l-1 bei teilweise oder ganz gefrorenen Böden im SchĂ€fertal. Lediglich bei einem Ereignis mit Niederschlag und ungefrorenem Boden treten hohe Sedimentkonzentrationen auf, die auf Gerinnepflegemaßnahmen und dadurch leichte Mobilisierbarkeit von Material zurĂŒckzufĂŒhren sind. Dementsprechend schwanken die Sedimentfrachten der Einzelereignisse und erreichen bis zu 17 t. Die wichtigste SteuergrĂ¶ĂŸe ist dabei die Ausbildung erosiven Abflusses auf den HĂ€ngen durch eine Verminderung der hydraulischen LeitfĂ€higkeit bei gefrorenen Böden. Der Vergleich der Sedimentkonzentrationen der Hochwasserereignisse mit der zweiwöchentlichen Grundbeprobung verdeutlicht, ebenso wie Hysteresekurven der Einzelereignisse, die unterschiedlichen Dynamiken der Austragssituationen. WĂ€hrend die durch Bodenfrost geprĂ€gten Ereignisse ein gegen den Uhrzeigersinn verlaufendes Abfluss-SedimentkonzentrationsverhĂ€ltnis aufweisen, das auf eine Sedimentquelle auf den HĂ€ngen hinweist, sind die Hysteresekurven bei nicht gefrorenen Böden im Uhrzeigersinn orientiert. Eine Sedimentherkunft in GerinnenĂ€he oder den Gerinneböschungen selbst ist daher wahrscheinlich. Diese Annahmen werden auch durch eine differenzierte Phosphoranreicherungsrate im ausgetragenen Sediment bestĂ€tigt. DarĂŒber hinaus kann teilweise eine ereignisinterne Dynamik beobachtet werden, die auf zeitliche VariabilitĂ€t in der Abflussbildung und damit zusammenhĂ€ngend, eine rĂ€umliche HeterogenitĂ€t der Sedimentquellen belegt. WĂ€hrend im Untersuchungsgebiet SchĂ€fertal ein mehrmaliges Auftreten von Schneeschmelzen innerhalb eines Winters möglich ist, kommt es im russischen Einzugsgebiet zu einem regelmĂ€ĂŸigen Schneedeckenaufbau ĂŒber den Winter hinweg und einer Schneeschmelze in der Regel im MĂ€rz oder in der ersten AprilhĂ€lfte. Die Auswertung mehrjĂ€hriger Datenreihen belegt die Bedeutung der Schneeschmelze fĂŒr die Abflussbildung und den Sedimentaustrag aus dem Untersuchungsgebiet Lubazhinkha. FĂŒr die drei zur Interpretation herangezogenen Schneeschmelzen liegt die Sedimentfracht zwischen 50 und 630 t bei deutlichen Unterschieden in den hydrologischen Rahmenbedingungen. Die ereignisbezogene Sedimentfracht von mindestens 0.3 t ha-1 liegt zwar ĂŒber der fĂŒr das SchĂ€fertal ermittelten, befindet sich aber im Bereich der Werte, die in anderen Studien bei vergleichbaren Böden und Nutzungsformen bestimmt wurden. Eine detaillierte Analyse der Messwerte der Schneeschmelze im Jahr 2003 belegt eine Dynamik innerhalb dieses Einzelereignisses. Bei Sedimentkonzentrationen im Abfluss am Gebietsauslass von 6 bis 540 mg l-1 kommt es zu einer Sedimentfracht von ungefĂ€hr 190 t. WĂ€hrend die maximalen Konzentrationen von Sediment und Phosphor mit der Spitze des Abflusses einhergehen, liegt fĂŒr DOC eine Verzögerung vor, die durch eine langsamere Schneeschmelze und Mobilisierung von DOC aus dem humusreichen Oberboden der WaldflĂ€chen ausgelöst wird. Eine Differenzierung der Abflusskomponenten ermöglicht eine weitergehende Interpretation der ereignisinternen Dynamik der Stoffquellen und Eintragspfade. Bei geringen Abflussmengen (< 2,5 mm d-1) findet ein Stoffeintrag ĂŒberwiegend in gelöster Form ĂŒber die Bodenwasserpassage und langsame Abflusskomponenten in den Vorfluter statt. Bei höheren Abflussmengen dominieren schnelle Abflusskomponenten bzw. OberflĂ€chenabfluss, der zeitlich dynamisch unterschiedliche Stoffquellen mobilisiert. Neben diesen ereignisinternen treten interanuelle VariabilitĂ€ten auf, die durch witterungsbedingte Faktoren bestimmt werden. Wie im SchĂ€fertal spielt auch im Lubazhinkhaeinzugsgebiet die Ausbildung von Bodenfrost und damit verbundene VerĂ€nderung der Infiltrationseigenschaften der Böden eine große Rolle. Das SchneewasserĂ€quivalent, die Schneeschmelzdynamik und Bodenfrosteigenschaften, z.B. Eindringtiefe, sind die wichtigsten SteuergrĂ¶ĂŸen. Die VariabilitĂ€t dieser Randbedingungen fĂŒhrt zu einer hohen interannuellen Differenzierung der Abflussbildung und der SedimentaustrĂ€ge. FĂŒr die Schneeschmelze 2004 kann so bei ĂŒberdurchschnittlich hohen Wintertemperaturen und nur teilweise gefrorenen Böden sowie geringem SchneewasserĂ€quivalent eine geringe Sedimentfracht ermittelt werden. DarĂŒber hinaus verdeutlichen die Hysteresekurven der Sedimentkonzentrationen Unterschiede in der Sedimentquelle fĂŒr die Einzeljahre, die von den oben genannten Rahmenbedingungen abhĂ€ngen. Auf der Basis des Monitoring lassen sich fĂŒr beide Einzugsgebiete die wichtigen abflussbildenden Prozesse charakterisieren und EinflussgrĂ¶ĂŸen erfassen. Dem Bodenfrost und der Schneeschmelzdynamik kommen dabei ĂŒbergeordnete Bedeutung zu. In beiden Gebieten werden bei winterlichen Rahmenbedingungen erhebliche Mengen an Sediment und NĂ€hrstoffen ausgetragen. Die Interpretation physikalischer bzw. chemischer Parameter des Abflusses ermöglicht darĂŒber hinaus auch Aussagen ĂŒber die zeitliche VariabilitĂ€t und rĂ€umliche HeterogenitĂ€t der SedimentherkunftsrĂ€ume. Aus den Erkenntnissen der Einzugsgebietsbeobachtung ergeben sich fĂŒr einen Modellansatz verschiedenen Anforderungen, die vor allem die rĂ€umlich differenzierte Darstellung des Einflusses von Bodenfrost auf den Bodenwasserhaushalt sowie die Bodenerosion durch oberflĂ€chlich abfließendes Schneeschmelzwasser betreffen. Die Grundlage fĂŒr das Modellsystem „IWAN“ (Integrated Winter erosion And Nutrient load model) stellt das hydrologische Modell WASIM ETH Ver. 2 und das Stoffhaushaltsmodell AGNPS 5.0 dar. Die VerknĂŒpfung dieser beiden auf Rasterzellen aufbauenden Modelle ermöglicht die Nutzung von kontinuierlichen, rĂ€umlich differenzierten Informationen zum OberflĂ€chenabfluss fĂŒr die AbschĂ€tzung der Bodenerosion. Durch diese Schnittstelle wird die sehr hohe ParametersensitivitĂ€t des SCS-CN Verfahrens in AGNPS durch geringere EinzelsensitivitĂ€ten verschiedener Parameter des Bodenwasserhaushaltes in WASIM ersetzt und gleichzeitig eine plausible, prozessbasierte rĂ€umliche Abflussbildung berechnet. Durch die Implementierung eines Moduls zur AbschĂ€tzung der Bodentemperatur in WASIM ist zusĂ€tzlich die Grundlage fĂŒr eine weitergehende Verbesserung der Abflussbildung bei winterlichen Randbedingungen gelegt. Durch das Modul wird die Oberbodentemperatur aus Werten der Lufttemperatur unter Einbeziehung der Exposition und der Landnutzung auf der Basis einer Polynomanpassung abgeschĂ€tzt. Bei einer modellierten Schneedecke von mehr als 5 mm SchneewasserĂ€quivalent wird die berechnete Bodentemperatur des Vortages ĂŒbernommen. Bei Bodentemperaturen unter dem Gefrierpunkt wird darĂŒber hinaus die gesĂ€ttigte hydraulische LeitfĂ€higkeit des Bodens auf Null herabgesetzt, so dass im Zuge der Schneeschmelze zunĂ€chst das noch freie Porenvolumen aufgefĂŒllt wird und danach OberflĂ€chenabflussbildung beginnt. FĂŒr das SchĂ€fertal liegt die GĂŒte der Anpassung der Bodentemperatur bei Korrelationskoeffizienten von 0.62 bis 0.81 und fĂŒr das Lubazhinkhaeinzugsgebiet bei Werten von 0.82 bis 0.91. Die rĂ€umlich und zeitlich differenzierte OberflĂ€chenabflussinformation dient als Grundlage einer neu entwickelten Berechnung der Rillenerosion bei Schneeschmelzen, die den dafĂŒr nicht geeigneten empirischen Ansatz in AGNPS ersetzt. Basierend auf der Grundannahme eines dreieckigen, nicht durch Frost in der Eintiefung beeintrĂ€chtigten Rillenprofils und, da wassergesĂ€ttigt, nichtkohesiver Bodeneigenschaften wird fĂŒr jede Rasterzelle eine Rille simuliert. Die ErodibilitĂ€t des Bodens wird als Funktion von Wurzelparametern und des Durchmessers der wasserstabilen Aggregate erfasst. Die Scherkraft des Schneeschmelzeabflusses in der Rille wird in AbhĂ€ngigkeit von der OberflĂ€chenrauhigkeit und dem Aggregatdurchmesser betrachtet und darauf aufbauend in einem Impulsstromansatz die erodierte Bodenmenge berechnet. In Verbindung mit dem durch das modifizierte WASIM berechneten und gerouteten OberflĂ€chenabfluss ergibt sich so ein rĂ€umlich differenziertes Bild der Bodenerosion. Das Modellsystem IWAN beinhaltet neben der Erosionsberechnung ein eingabefenstergesteuertes MenĂŒ zur Datenkonvertierung und zum PrĂ€- sowie Postprozessing. Die Ergebnisse der Anwendung des Modellsystems fĂŒr die beiden Einzugsgebiete belegen, dass sowohl die entscheidenden Prozesse der Abflussbildung als auch des Sedimentaustrags wiedergegeben werden. FĂŒr das SchĂ€fertal wurde fĂŒr die Kalibrierungsjahre 1994 bis 1995 eine ModellierungsgĂŒte von R2 0.94 bzw. 0.91 erzielt. Mit Ausnahmen der Schneeschmelze im Jahr 1996 werden die Episoden hohen Abflusses in den Jahren 1996 bis 2003 mit dem kalibrierten Parametersatz gut wiedergegeben und das witterungsbedingte Trockenfallen im Sommer zufriedenstellend dargestellt. Auf dieser Basis wird fĂŒr die experimentell erfassten und diskutierten Schneeschmelzereignisse das Gesamtabflussvolumen dieser Ereignisse mit hoher GĂŒte abgebildet. Die rĂ€umlich differenziert berechnete Bodenfeuchte und Bodenfrostvorkommen bedingen einen variablen Anteil des OberflĂ€chenabflusses am Gesamtabfluss. FĂŒr das Schneeschmelzerosionsmodul hat das Abflussvolumen ebenso wie die Hangneigung und AbflusslĂ€nge eine positive SensitivitĂ€t. Aufgrund von Parameterkombinationen und nichtlineare Algorithmen kann es jedoch vor allem fĂŒr die Wurzelparameter und den Manning Koeffizienten zu differenzierten SensitivitĂ€tsentwicklungen kommen. FĂŒr die Simulation der Erosion im SchĂ€fertal wurde daher zunĂ€chst auf einen Parametersatz zurĂŒckgegriffen, der auf der Basis von Erosionsparzellenversuchen kalibriert wurde. Die Mittelwerte der berechneten Erosion liegen zwischen 0.0006 und 0.96 t ha-1 fĂŒr die sechs gemessenen Einzelereignisse im SchĂ€fertal. Die Medianwerte und hohen Standardabweichungen belegen jedoch, dass insgesamt Zellen mit geringen Erosionswerten ĂŒberwiegen. Die Ereignisse mit gefrorenen Böden weisen eine signifikant höhere Erosion auf. Unterschiede in der Erosion treten bei gleichen Gesamtabflussvolumen wie z.B. bei den Ereignissen vom 20.01.2001 und 26.02.2002 durch differenzierte Abflusskonzentration auf dem nord- bzw. sĂŒdexponierten Hang auf. Neben einer ÜberprĂŒfung der PlausibilitĂ€t der berechneten Werte, werden die rĂ€umlichen Verteilungsmuster durch GelĂ€ndeaufnahmen bestĂ€tigt. Die Anpassung der berechneten Sedimentfracht an die gemessenen Werte erfolgte durch die Kalibrierung des Manning Koeffizienten fĂŒr ein Ereignis. Die simulierte Sedimentfracht ist in einigen Hangfußbereichen aufgrund der Abflussakkumulation besonders hoch und erreicht fĂŒr den Gebietsauslass Werte zwischen 0.0 und 13.84 t. Mit der Ausnahme des Ereignisses vom 26.02.2002 ist die Sedimentfracht leicht unterschĂ€tzt, so dass sich in der Summe fĂŒr die drei Winterhalbjahre 2001 bis 2003 ein Gesamtfehler von 11 t ergibt. Die Differenz zwischen der simulierten und beobachteten Sedimentfracht ist fĂŒr den 26.12.2002 am grĂ¶ĂŸten. Als mögliche Ursache fĂŒr die Abweichungen der berechneten zu den gemessenen Werten, wird die zeitliche VariabilitĂ€t und rĂ€umliche HeterogenitĂ€t der OberflĂ€chenrauhigkeit, vor allem in Hinblick auf Bodenbearbeitung und BodenfrosteinflĂŒssen, diskutiert. Die generelle Verteilung der Sedimentquellen, Transportwege und Übertrittstellen vom Hang ins GewĂ€sser stimmt mit GelĂ€ndebeobachtungen ĂŒberein. Eine quantitative ÜberprĂŒfung der rĂ€umlichen Ergebnisse auf der Einzelereignisebene ist fĂŒr das SchĂ€fertal jedoch nicht möglich. FĂŒr das Lubazhinkhaeinzugsgebiet können zwei ParametersĂ€tze fĂŒr das Kalibrierungsjahr 2004 identifiziert werde, die eine zufriedenstellende ModellierungsgĂŒte fĂŒr das hydrologische Modell erreichen. Obwohl einer dieser ParametersĂ€tze die Schneeschmelzsituationen und MaximalabflĂŒsse gut darstellt, sind die Areale mit OberflĂ€chenabflussbildung innerhalb des Einzugsgebietes nicht plausibel verteilt. Im Gegensatz dazu werden die lateralen WasserflĂŒsse und damit die prozessbestimmende Bodenfeuchteverteilung durch den anderen Parametersatz besser abgebildet. Es kommt jedoch zu einer ÜberschĂ€tzung der SpitzenabflĂŒsse der Schneeschmelzhochwasser fĂŒr die Validierungsjahre 2003 und 2005. Die auf der Basis der Messwerte erkannten Unterschiede zwischen den Einzeljahren werden ebenso dargestellt wie die differenzierte Abflussbildung innerhalb einer Schneeschmelzsituation. Neben OberflĂ€chenabflussbildung auf den flachen Kuppenbereichen und auf SĂ€ttigungsflĂ€chen in den Talböden, wird auch die beobachtete verzögerte Abflussbildung unter Wald durch das Modell berĂŒcksichtigt. Bei zehn Tagen mit OberflĂ€chenabfluss innerhalb der drei Schneeschmelzen 2003 bis 2005 mit OberflĂ€chenabflussvolumen von 0.3 bis 24.1 mm d-1 werden durch das Modellsystem IWAN Erosionssummen von 10 bis 280 t d-1 simuliert. Bei einem variablen FlĂ€chenanteil von ca. 5 bis 46 % des Gesamtgebietes, auf dem Erosion stattfindet, bewegen sich die Werte der effektiven Erosion bei 0.1 bis 0.32 t ha-1 fĂŒr die Einzeltage und 0.44 bis 0.92 t ha-1 fĂŒr die mehrtĂ€gigen Schneeschmelzen. Die am Gebietsauslass simulierte Sedimentfracht liegt zwischen 6.7 und 365.8 t pro Tag und summiert sich auf 246.2 t fĂŒr die Schneeschmelze 2003. Im Jahr 2004 werden 99.9 t und im Jahr 2005 sogar 757.9 t Austrag simuliert. FĂŒr das Kalibrierungsjahr 2004 kommt es zu einer ÜberschĂ€tzung der Sedimentfracht im Vergleich zur gemessenen von lediglich 10 t bzw. 12%. FĂŒr die Schneeschmelze im Jahr 2003 liegt die Abweichung mit diesem Parametersatz bei -9 %. FĂŒr das Jahr 2005 fĂ€llt die Berechnung mit einem Fehler von 33 % nicht so gut aus. Insgesamt fĂŒhren Schneeschmelztage mit geringer simulierter Erosionsmenge zu einer zusĂ€tzlichen Mobilisierung von Sediment aus dem Gerinne und umgekehrt, hohe Erosionsmengen zu einer Deposition von Material auf den Wald- und GrĂŒnlandflĂ€chen und im Gerinne selbst. Hohe Sedimentfrachten werden daher vor allem fĂŒr die Talflanken und die kerbtalĂ€hnlichen TalanfĂ€nge berechnet. Durch die rĂ€umliche Differenzierung der Abfluss- und Erosionsprozesse kommt es zu signifikanten Unterschieden bei der berechneten Sedimentfracht fĂŒr die beiden Teileinzugsgebiete. Bei Schneeschmelztagen mit Abflussbildung unter Wald wird aufgrund des höheren Waldanteils im Lubazhinkhateilgebiet eine höhere Sedimentmenge ausgetragen. Die Unterschiede im Gerinneverhalten und zwischen den Teileinzugsgebieten verdeutlichen die insgesamt hohe ProzessreprĂ€sentanz der Modellergebnisse. Das Modellsystem IWAN bildet fĂŒr beide Einzugsgebiete mit hoher PlausibilitĂ€t die rĂ€umliche und zeitliche Dynamik der OberflĂ€chenabflussbildung wĂ€hrend der Schneeschmelze und die damit verbundenen Erosionsprozesse ab. Der Modellansatz stellt somit eine Möglichkeit zwischen Modellergebnisaggregierung fĂŒr den Gebietsauslass und aufwendiger GelĂ€ndebeobachtung bzw. –messungen dar. Die prozessbeschreibende Modellierung mit zufriedenstellender GĂŒte sowohl fĂŒr das SchĂ€fertal als auch fĂŒr das Lubazhinkhaeinzugsgebiet stellt die Grundlage fĂŒr die Berechnung von Klima- oder Landnutzungsszenarien dar. Eine Auswertung der bestehenden langjĂ€hrigen Datenreihe aus dem SchĂ€fertal bestĂ€tigt zunĂ€chst den allgemeinen Trend zur ErwĂ€rmung vor allem im Winterhalbjahr. DemgegenĂŒber lĂ€sst der instrumentenbedingte Fehler bei der Niederschlagmessung keine Ableitung eines Trends aus den vorhandenen Daten zu. Aus der meteorologischen Datenreihe des SchĂ€fertals wurden insgesamt 13 Jahre mit definierter Abweichung von +2.5 bis -2.5 °C und fĂŒnfmal +0.5 °C von der durchschnittlichen Winterlufttemperatur (Jd 330-90) gegenĂŒber dem langjĂ€hrigen Wintermittel ausgewĂ€hlt. Im Gegensatz zu Wettergeneratoren werden dadurch eine Kombinationen aus Lufttemperatur und Niederschlag erfasst, die typischen Witterungssituationen entsprechen. Die Niederschlagssummen fĂŒr den Winterzeitraum dieser Szenariojahre liegen zwischen -45 % und + 75 % gegenĂŒber den langjĂ€hrigen Mittelwerten. Die Modellergebnisse belegen die große Bedeutung der Witterungssituationen fĂŒr die Abflussbildung in der Art, dass eine erhöhte Niederschlagsumme nicht zwingend auch eine ĂŒberdurchschnittliche Abflussmenge hervorruft. Schneedeckendynamik und Bodenfrost sind die prĂ€genden Elemente. Die Anzahl der Schneetage und die Dauer einer Schneeperiode liegt bei negativen Temperaturabweichungen deutlich ĂŒber den Szenarien mit positiver Abweichung. Insgesamt zeigen die Ergebnisse der hydrologischen Simulation fĂŒr die Szenarien, dass sowohl eine starke Abweichung nach oben oder unten vom bisherigen Durchschnitt vermehrt zu OberflĂ€chenabflussbildung fĂŒhrt. Die Erosionssummen der Szenariotage mit OberflĂ€chenabfluss variieren zwischen 4 und 141 t d-1 und stehen aufgrund des nicht verĂ€nderten Parametersatzes i

    Reply to “A critical analysis of Vacca, A., Aru, F., and Ollesch, G. (2017). Short‐term impact of coppice management on soil in a Quercus ilex L. stand of Sardinia. Land Degradation & Development, 28(2), 553–565.” by Giadrossich and Guastini

    No full text
    In their critical review of Vacca, Aru, and Ollesch (2017), Giadrossich and Guastini noted substantial deficiencies in the research design and methodology, analysis and interpretation of data, and conclusions in the paper that are not supported by the findings. In this reply, we (a) reiterated the aim of our study, (b) provided the evidence that similar research designs are not rare in soil studies, (c) provided the evidence that Giadrossich and Guastini misused our data in their analysis and interpretation, and (d) highlighted that Giadrossich and Guastini used inappropriate citations. Consequently, our findings and conclusions that coppicing has negative short‐term impacts on the soil and that the short‐term soil erosion risk must be considered very high in coppicing management are unaffected by the comments from Giadrossich and Guastini

    The revival of coppicing in Sardinia (Italy): does soil matter?

    No full text
    The growing demand for energy and raw materials, together with climate change and globalization, are predicted to result in increased demand for forest resources in the European countries. The European Union has set an ambitious target to achieve 20 % of energy sourced from renewables by 2020, and biomass is considered among the sources of renewable energy. In this context, the Forest Service of Sardinia (Italy) has recently approved two pilot projects to bring back into use cutting methods in 305 ha of the public forest of Marganai (south Sardinia), over a period of 12 years, and in 375 ha of the public forest of Is Cannoneris (south Sardinia), over a period of 10 years. This study aimed to assess the short-term impact on soil of the coppice-with-standards (CWS) management applied in a Mediterranean holm oak forest, as a contribution to address appropriate recommendations to minimize possible negative effects of the silvicultural practices. For this purpose, soil surface features and topsoil properties were investigated in two representative areas located in the public forest of Marganai and coppiced in the periods November 2012 - March 2013 and November 2011 - March 2012, respectively. The study was conducted through a free survey and a survey by transects, with control plots, combining observations and measurements in the field with laboratory data. Regardless of differences in soils and slope gradient, the same CWS management, in terms of final density of trees standing after the clear-cut and accumulation of brushwood in strips along the maximum slope gradient, was applied in both areas. Field observations and laboratory data highlighted the disturbances caused to the soil by the silvicultural practices in the CWS stands when compared with the undisturbed stands. Statistically, these differences are significant on a 0.05% level. These disturbances were mainly concerning the almost complete removal of organic horizons, with consequent negative impact on organic carbon content, and the activation of erosion processes, mostly related to rainsplash erosion. Although soil mobilization locally largely exceeded the tolerable erosion rates, the absence of extreme rainfall events after the coppicing did not produce critical situations at catchment level. Nevertheless, in large parts of the CWS stands the observed density of vegetation cover does not provide a satisfactory protection against the kinetic energy of raindrops and, consequently, the potential soil erosion risk is still very high. As sustainable forest management should preferentially consider soil and promote its conservation, there is the necessity to adapt the CWS management to local soil, slope, and climatic conditions and to adopt post-harvesting conservation procedures to minimize the negative effects of the silvicultural practices. In this regard, the adjustment of the final density of trees standing after the clear-cut in relation to soil properties, slope gradient, and the possibility of extreme rainfall events, a different brushwood management, and the restriction to the passage of wild animals have to be considered to minimise the negative impacts on soils

    Significant shifts in inorganic carbon and ecosystem state in a temperate estuary (1985–2018)

    No full text
    Estuaries regulate carbon cycling along the land-ocean continuum and thus influence carbon export to the ocean, and global carbon budgets. The Elbe Estuary in Germany has been altered by large anthropogenic perturbations, such as widespread heavy metal pollution, minimally treated wastewater before the 1980s, establishment of wastewater treatment plants after the 1990s, and an overall nutrient and pollutant load reduction in the last three decades. Based on an extensive evaluation of key ecosystem variables, and an analysis of the available inorganic and organic carbon records, this study has identified three ecosystem states in recent history: the polluted (1985–1990), transitional (1991–1996), and recovery (1997–2018) states. The polluted state was characterized by very high dissolved inorganic carbon (DIC) and ammonium concentrations, toxic heavy metal levels, dissolved oxygen undersaturation, and low pH. During the transitional state, heavy metal pollution decreased by > 50%, and primary production re-established in spring to summer, with weak seasonality in DIC. Since 1997, during the recovery state, DIC seasonality was driven by primary production, and DIC significantly increased by > 23 ÎŒmol L−1 yr−1 in the mid to lower estuary, indicating that, along with the improvement in water quality the ecosystem state is still changing. Large anthropogenic perturbations can therefore alter estuarine ecosystems (on the order of decades), as well as induce large and complex biogeochemical shifts and significant changes to carbon cycling
    corecore