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    Wachstumsreaktionen einzeln eingemischter Vogelbeeren (Sorbus aucuparia L.) in FichtenjungbestÀnden nach Freistellung

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    Die vorliegende Arbeit konnte im Rahmen des vom Bundesministerium fĂŒr Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundprojektes „Zukunftsorientierte Waldwirtschaft (1998-2003)“ erstellt werden. Dieses Vorhaben hat die bundesweiten Forderungen und Zielvorstellungen der Landesforstverwaltungen aufgegriffen, die nicht standortsgemĂ€ĂŸen, naturfernen und instabilen NadelbaumreinbestĂ€nde umzubauen und den Anteil an MischbestĂ€nden in den Forstbetrieben deutlich zu erhöhen. Neben ökonomischen Zielen sollte der Waldumbau vor allem auch ökologische Belange berĂŒcksichtigen. Dies wurde durch entsprechende Forschungsschwerpunkte vom BMBF wissenschaftlich begleitet. Die Vogelbeere (Gemeine Eberesche, Sorbus aucuparia L.) ist aufgrund ihrer hohen klimatischen und standörtlichen AnpassungsfĂ€higkeit in den Mittelgebirgslagen Europas eine der hĂ€ufigsten Nebenbaumarten in Fichtenwaldgesellschaften und kĂŒnstlichen Fichtenforsten. Mit der vorliegenden Arbeit sollte geprĂŒft werden, wie einzelbaumweise eingemischte Vogelbeeren, welche sich natĂŒrlich angesamt haben, frĂŒhzeitig in die Behandlung von FichtenjungbestĂ€nden einbezogen werden können. Die Vogelbeere wird somit fĂŒr eine erhebliche Dauer des Bestandeslebens – mindestens aber bis zum Zeitpunkt ihrer möglichen natĂŒrlichen VerjĂŒngung – als ein vitales Bestandesglied im Sinne eines ökologischen Waldumbauverfahrens angesehen. Ziel war dabei die optimale Einzelbaumentwicklung der Vogelbeere hinsichtlich ihrer Dimension und QualitĂ€t, vor allem aber ihrer VitalitĂ€t. Grundlegend ist durch eine Abfrage in der Forsteinrichtungsdatenbank (FESA) fĂŒr den Landeswald Sachsens das FlĂ€chenpotential an FichtenjungbestĂ€nden bis zum Alter 50 Jahre in den mittleren Lagen erfasst worden, in denen natĂŒrlich angesamte und einzelbaumweise eingemischte Vogelbeeren vorkommen. Mit Hilfe einer terrestrischen Inventur wurden die ausgewĂ€hlten BestĂ€nde stichprobenartig aufgesucht und dabei die vorkommenden Vogelbeeren hinsichtlich Dimension, QualitĂ€t, VitalitĂ€t und SchĂ€den untersucht. FĂŒr ein waldbauliches Experiment sind weiterhin FichtenjungbestĂ€nde im Alter 16, 19, 26 und 32 Jahre auf Standorten mĂ€ĂŸiger Trophie in den mittleren Lagen des sĂ€chsischen Forstbezirkes BĂ€renfels ausgewĂ€hlt worden. In diesen BestĂ€nden wurden einzelbaumweise eingemischte Vogelbeeren unterschiedlicher soziologischer Stellung in den drei Varianten „keine“, „mĂ€ĂŸige“ und „starke“ Freistellung gefördert. Die Zuwachsreaktionen verschiedener Baumkompartimente der untersuchten Vogelbeeren wurden in AbhĂ€ngigkeit der Faktoren Alter, Freistellungsvariante und Konkurrenzsituation analysiert. FĂŒr einige Messungen war es notwendig dem Versuchsdesign auch BĂ€ume destruktiv zu entnehmen. Insgesamt wurden ca. 700 ha FichtenjungbestĂ€nde erfasst, in denen die Vogelbeere einzelbaumweise in den Oberstand eingemischt war oder als weitere Baumart erwĂ€hnt wurde. Das durchschnittliche Mischprozent der Vogelbeere im Oberstand betrug ca. 16%. Die terrestrische Inventur zeigte, dass in den sehr jungen und kleinflĂ€chigen BestĂ€nden (mit bis zu 4 ha GrĂ¶ĂŸe) das Vorkommen der der Vogelbeeren am höchsten ist. Die BĂ€ume sind dort zwar vor allem durch MehrstĂ€mmigkeit (Garbenwuchs) gekennzeichnet, dennoch konnte bei den untersuchten BĂ€umen ĂŒberwiegend eine gerade Stammform angesprochen werden. In den Ă€lteren BestĂ€nden stieg dann der Anteil der einschnĂŒrigen StĂ€mme und Gabelungszwiesel, und zunehmend wurde die soziologische Stellung als „beherrscht“ und „unterdrĂŒckt“ fĂŒr die Vogelbeeren angesprochen. Die erfassten SchĂ€lschĂ€den fielen entgegen den Erwartungen vergleichsweise gering aus. Merkliche SchĂ€lschĂ€den wurden erst in den beiden Ă€ltesten Fichtenaltersklassen angesprochen und diese nur als gering eingestuft. Die EinschĂ€tzung der VitalitĂ€t der Vogelbeeren mit Hilfe des baumartenunabhĂ€ngigen KronenanspracheschlĂŒssels nach ROLOFF (2001) ergab in allen betrachteten Fichtenaltersklassen ĂŒberwiegend eine geschwĂ€chte bis merklich geschwĂ€chte VitalitĂ€t. Die Ergebnisse des waldbaulichen Experimentes zeigten, dass die Wachstumsreaktionen der Vogelbeeren je nach betrachteter Fichtenaltersstufe unterschiedlich sind. Je frĂŒher eine Förderung erfolgt, umso stĂ€rker sind die Reaktionen des Einzelbaumes. Die freigestellten BĂ€ume reagierten deutlich mit gesteigertem relativem BHD-Zuwachs, wobei die Kategorie „mĂ€ĂŸige Freistellung“ am Ende der Beobachtungsperiode tendenziell die höchsten Werte besaß und dieser Zuwachs mit zunehmender Fichtenaltersstufe abnahm. Jahrringanalysen an Stammscheiben von entnommenen ProbebĂ€umen zeigten, dass die gesteigerte Zuwachsrate des Dickenwachstums nach 3 Vegetationsperioden wieder nachlĂ€sst. Das Höhenwachstum wurde in jeder beobachteten Fichtenaltersstufe und Konkurrenzsituation nicht signifikant durch die angewendeten Maßnahmen beeinflusst. Insgesamt zeichneten sich alle ProbebĂ€ume durch hohe HD-Werte (im Mittel 138) aus, nur die Vogelbeeren der Fichtenaltersstufe 19 besaßen vergleichsweise stabile Werte unter 100. Die freigestellten Vogelbeeren entwickelten in allen betrachteten Altersstufen deutlich erweiterte KronenschirmflĂ€chen und einen signifikanten Kronenradiuszuwachs. Die Ergebnisse der GesamtblattmasseschĂ€tzungen zeigten fĂŒr Vogelbeeren der Fichtenaltersstufe 26 deutliche Tendenzen, die belegen, dass geförderte BĂ€ume mehr Blattmasse pro Baum ausgebildet haben als nicht geförderte BĂ€ume. Die Anzahl der fruktifizierenden BĂ€ume stieg von 41 % im Jahr 2001 auf 81 % im Jahr 2003, wobei die Stichprobe im Jahr 2003 um 17 BĂ€ume durch destruktive Beprobungen reduziert gewesen ist. Es zeichnete sich ein Trend zum Anstieg der Fruchttrockenmasse je Vogelbeere in AbhĂ€ngigkeit von der Freistellungsvariante ab, wobei stĂ€rker freigestellte BĂ€ume mehr Fruchtmasse produzierten, als mĂ€ĂŸig freigestellte BĂ€ume (p = 0,029). FĂŒr einen mittleren Probebaum von ca. 5 cm BHD wurde eine Gesamtfeinwurzelmasse von ca. 202 g (RÂČ = 0,30) und eine maximale horizontale Feinwurzelausbreitung von etwa 8 m ermittelt. Die höchsten mittleren Biomasseanteile an der gesamten oberirdischen Biomasse der BĂ€ume hatte jeweils das Kompartiment „Stamm“, mit Anteilen zwischen 67 und 86 % ĂŒber alle betrachteten Versuchsvarianten. Darauf folgen bei fast allen Versuchsvarianten die Biomasseanteile der Äste aus der Lichtkrone (ca. 5,5 bis 15,5 %). Die Blattbiomasse nimmt am Gesamtbaum einen verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig geringen Anteil ein (zwischen 3,1 und 12,4 % ĂŒber alle Varianten). Die jĂŒngeren BĂ€ume der Fichtenaltersstufe 16 hatten ĂŒber alle Versuchsvarianten verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig hohe Blattmasseanteile im Vergleich zu den BĂ€umen der Fichtenaltersstufe 26. Insgesamt hat die starke Freistellung tendenziell das AllokationsverhĂ€ltnis zugunsten der Astbiomasse verschoben. Die Ă€lteren BĂ€ume bildeten weniger Blattbiomasse im Vergleich zur Stammbiomasse. Einzelbaumweise eingemischte Vogelbeeren können als ideale Mischbaumart fĂŒr einen ökologischen Waldumbau, speziell in jungen FichtenreinbestĂ€nden, angesehen werden. Die Vogelbeere findet sich auf natĂŒrlichem Wege in diesen BestĂ€nden ein, wenn eine ausreichende PrĂ€senz an fruktifizierenden AltbĂ€umen gewĂ€hrleistet ist. Um sie als wertvolle Zeitmischung zu erhalten, muss sie aber als eigenstĂ€ndiger Z-Baum Eingang in die Waldbaustrategien der FichtenjungbestĂ€nde finden, indem sie frĂŒhzeitig und regelmĂ€ĂŸig gefördert wird. Ein passendes Wildmanagement sollte dabei SchĂ€den an den BĂ€umen weitestgehend vermeiden, welche die QualitĂ€t und VitalitĂ€t, und somit den Erhalt der Vogelbeeren, nachweislich gefĂ€hrden. Aus ökologischem Blickwinkel erfahren Standort, Fauna und Flora der FichtenreinbestĂ€nde durch die PrĂ€senz geförderter und somit vitaler Vogelbeeren eine Aufwertung. Die freigestellten BĂ€ume produzieren höhere Blattbiomassen, die nachweislich zu einer Verbesserung der Humusauflage fĂŒhren, und von gesteigerten Fruktifikationsraten können Insekten und SĂ€ugetiere profitieren. Eine erhöhte unterirdische WurzelaktivitĂ€t und entsprechende Bodenmelioration wird zudem angenommen. Wenn geeignete VerjĂŒngungsnischen in nĂ€herer Umgebung der EinzelbĂ€ume existieren, kann mit einer konsequent und regelmĂ€ĂŸig geförderten Vogelbeere auch dem Nachhaltsumbau fĂŒr die Gestaltung von zukĂŒnftigen Bestandesgenerationen gedient werden. Weiterhin kann sie als eine geeignete Baumart hinsichtlich der Gestaltung eines Risikomanagements nach Störungen und Katastrophen angesehen werden, da sie aufgrund ihrer Eigenschaften fĂŒr eine rasche Wiederbewaldung sorgt. Vor dem Hintergrund eines prognostizierten Klimawandels stellt sie zudem mit ihrer standörtlichen Anspruchslosigkeit eine geeignete Mischbaumart fĂŒr zukĂŒnftige Bestockungen dar. Die vorliegende Arbeit konnte zeigen, dass das Wuchspotential der Vogelbeere in bisherigen Untersuchungen und daraus resultierenden Erkenntnissen unterschĂ€tzt wurde. Konsequent gepflegte Vogelbeeren ohne WildschĂ€den existieren kaum und konnten somit kaum untersucht werden. An dieser Stelle besteht weiterer Forschungsbedarf, welcher auf lĂ€ngerfristigen Versuchsaufbauten basieren sollte.The present work is part of the joint research program „Zukunftsorientierte Waldwirtschaft (1998-2003)“ which was funded by the German Federal Ministry of Education and Research (BMBF). The program acted on nationwide requests and formulated goals of federal forest administrations to convert artificial and instable conifer stands unsuited to the site and to significantly increase the portion of mixed populations. Besides economic goals the conversion measures primarily were to consider ecological needs. These were assured by scientific super-vision by the BMBF in respective focal programs. Rowan (Sorbus aucuparia L.) exhibits high climatic and habitational adoptability. Therefore, it is a major secondary tree species in Europe’s average mountain ranges both in natural and artificial spruce forests. This work aimed to investigate how naturally seeded single tree admixtures of rowan can precociously be integrated into the management of young spruce stands. By rowan is viewed as a vital member of stand for a considerable part of the stand`s lifecycle in the sense of natural forest conversion, at least until its potential natural rejuvenation. The major goal in this approach was an ideal single tree development of rowan with respect to dimension, quality and, above all, its vitality. As a basis, the areal potential of young spruce stands aged up to 50 years in the mid altitudinal ranges containing naturally seeded single tree admixtures of rowan was determined by querying the forest inventory system database of the Federal Forest of Saxony (FESA). Selected stands were visited at random in the frame of a terrestrial inventory and found rowans were examined with respect to dimension, quality, vitality and damage. Furthermore, young spruce stands in the age of 16, 19, 26 and 32 years at sites of moderate trophic level at midaltitude of the Saxon forestry district BĂ€renfels were selected for a silvicultural experiment. In these stands single tree admixtures of rowans differing in sociological situation were supported by either no, moderate or strong thinning. Growth responses of different tree compartments of the examined rowans were analyzed in relation to the factors age, thinning variant and competition. For some measurements destructive removal of trees from the experimental design became necessary. In total, approx.700 ha of young spruce stands containing rowan as single tree admixtures in the overstorey or as additional tree species records were registered. The average percentage of mountain as in the overstorey was approx. 16 %. The terrestrial inventory demonstrated that very young stands with small plot sizes (up to 4 ha) exhibit the highest occurrence of rowan. Even though trees are mainly characterized by several secondary trunks here, straightshaped stems could be found in the majority of examined individuals. In older stands the percentage of constricted and bifurcated stems raised and sociological position of the rowan trees was increasingly determined as “dominated” and “repressed”. Recorded stripping damage was low in contrast to expectations. Notable stripping damage was only found in the two oldest age classes of spruce and was determined as low. The vitality assessment of the rowans using the tree species independent crown assessment method according to ROLOFF (2001) resulted predominantly in a weakened to substantially weakened vitality. Results of the silvicultural experiment demonstrated the growth reactions of rowan differ depending on the age class of spruces under investigation. The earlier crown release is initiated the stronger are the reactions of a single tree. Released trees considerably reacted by enhanced increment of relative diameter at breast height with the category of “moderate thinning” in direction showed highest values at the end of the observation period while this increment decreased with increasing age class of the spruces. Treering analysis of stem disks from removed individuals revealed that the enhanced rate of diameter growth decreased again after 3 vegetation periods. Vertical growth was not significantly influenced by the taken measures in any of the spruce age classes or competitive situations under investigation. Overall, all trees under investigation were characterized by high height to diameter ratios (mean of 138) with only rowans of age category 19 exhibiting relatively stable values below 100. Released rowans developed markedly expanded crown areas in all investigated ageclasses and a significantly elevated increment in crown diameter. Results of the total leaf biomass estimations revealed clear tendencies for rowans in the spruce age category 26. These prove the supported trees having developed more leaf biomass per individual as nonsupported. The number of fructifying trees rose from 41 % in 2001 to 81 % in 2003 whereas the sample size was reduced by 17 in 2003 by destructive sampling. A tendency of increased dry fruit mass per rowan berry depending on the release variant could be seen with stronger released trees producing more fruit mass than moderately released ones (p=0.029). For an average sample tree of approx. 5 cm breast height diameter a total hair root mass of approx. 202 g (RÂČ = 0.30) and a maximum horizontal hair root distribution of approx. 8 m was determined. Highest mean portions of overall aboveground biomass of the trees were assigned to the stem compartment with percentages ranging from 67 to 86 % throughout all experimental variants. These were followed by the biomass portions of branches from the light crown (approx. 5.5 to 15.5 %). The leaf biomass accounts for a comparatively low proportion of the tree (between 3.1 und 12.4 % throughout all variants). The younger trees of spruce age category 16 had relatively high portions of leaf biomass as compared to trees of spruce age category 26. Altogether the strong release shifted the allocation pattern in favor of the branches biomass. Older trees developed less leaf biomass compared to stem biomass. Single tree admixtures of rowan can be considered ideal for ecological forest conversion, especially in young spruce stands. Rowan naturally adapts to these stands if a sufficient presence of fructifying, old trees is ensured. To preserve it as valuable temporal mixture, it has to make its way into forestry planting strategies for young spruce stands as an autonomous future tree by being receiving early and regular support. Associated wildlife management should as far as possible avoid damage of the trees endangering quality and vitality and by that preservation of rowans. From an ecological perspective the site, fauna and flora of pure spruce stands experience a revaluation through the presence of supported and therefore vital rowans. The released trees produce higher amounts of leaf biomass demonstrably leading to an amelioration of the humus layer and insects and mammals can profit from enhanced fructification rates. Furthermore, an increased underground root activity and related soil melioration is assumed. If suitable regeneration niches exist nearby the single trees, consequently and regularly supported rowans can as well serve sustainable conversion for the design of future generations of tree populations. Furthermore it can be considered a suitable tree species in view of the creation of a risk management plan following disturbances and catastrophes as its characteristics ensure fast reforestation. Against the background of a predicted climate change the rowan with its habitational modesty constitutes a suitable species for future stockings. The present work could demonstrate a clear underestimation of the growth potential of rowan in studies to date and their resulting conclusions. Consequently maintained rowans without damage caused by game do rarely exist and could therefore rarely be examined. Here, additional research is needed which should be based on longerterm experimental setups

    Wachstumsreaktionen einzeln eingemischter Vogelbeeren (Sorbus aucuparia L.) in FichtenjungbestÀnden nach Freistellung

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    Die vorliegende Arbeit konnte im Rahmen des vom Bundesministerium fĂŒr Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundprojektes „Zukunftsorientierte Waldwirtschaft (1998-2003)“ erstellt werden. Dieses Vorhaben hat die bundesweiten Forderungen und Zielvorstellungen der Landesforstverwaltungen aufgegriffen, die nicht standortsgemĂ€ĂŸen, naturfernen und instabilen NadelbaumreinbestĂ€nde umzubauen und den Anteil an MischbestĂ€nden in den Forstbetrieben deutlich zu erhöhen. Neben ökonomischen Zielen sollte der Waldumbau vor allem auch ökologische Belange berĂŒcksichtigen. Dies wurde durch entsprechende Forschungsschwerpunkte vom BMBF wissenschaftlich begleitet. Die Vogelbeere (Gemeine Eberesche, Sorbus aucuparia L.) ist aufgrund ihrer hohen klimatischen und standörtlichen AnpassungsfĂ€higkeit in den Mittelgebirgslagen Europas eine der hĂ€ufigsten Nebenbaumarten in Fichtenwaldgesellschaften und kĂŒnstlichen Fichtenforsten. Mit der vorliegenden Arbeit sollte geprĂŒft werden, wie einzelbaumweise eingemischte Vogelbeeren, welche sich natĂŒrlich angesamt haben, frĂŒhzeitig in die Behandlung von FichtenjungbestĂ€nden einbezogen werden können. Die Vogelbeere wird somit fĂŒr eine erhebliche Dauer des Bestandeslebens – mindestens aber bis zum Zeitpunkt ihrer möglichen natĂŒrlichen VerjĂŒngung – als ein vitales Bestandesglied im Sinne eines ökologischen Waldumbauverfahrens angesehen. Ziel war dabei die optimale Einzelbaumentwicklung der Vogelbeere hinsichtlich ihrer Dimension und QualitĂ€t, vor allem aber ihrer VitalitĂ€t. Grundlegend ist durch eine Abfrage in der Forsteinrichtungsdatenbank (FESA) fĂŒr den Landeswald Sachsens das FlĂ€chenpotential an FichtenjungbestĂ€nden bis zum Alter 50 Jahre in den mittleren Lagen erfasst worden, in denen natĂŒrlich angesamte und einzelbaumweise eingemischte Vogelbeeren vorkommen. Mit Hilfe einer terrestrischen Inventur wurden die ausgewĂ€hlten BestĂ€nde stichprobenartig aufgesucht und dabei die vorkommenden Vogelbeeren hinsichtlich Dimension, QualitĂ€t, VitalitĂ€t und SchĂ€den untersucht. FĂŒr ein waldbauliches Experiment sind weiterhin FichtenjungbestĂ€nde im Alter 16, 19, 26 und 32 Jahre auf Standorten mĂ€ĂŸiger Trophie in den mittleren Lagen des sĂ€chsischen Forstbezirkes BĂ€renfels ausgewĂ€hlt worden. In diesen BestĂ€nden wurden einzelbaumweise eingemischte Vogelbeeren unterschiedlicher soziologischer Stellung in den drei Varianten „keine“, „mĂ€ĂŸige“ und „starke“ Freistellung gefördert. Die Zuwachsreaktionen verschiedener Baumkompartimente der untersuchten Vogelbeeren wurden in AbhĂ€ngigkeit der Faktoren Alter, Freistellungsvariante und Konkurrenzsituation analysiert. FĂŒr einige Messungen war es notwendig dem Versuchsdesign auch BĂ€ume destruktiv zu entnehmen. Insgesamt wurden ca. 700 ha FichtenjungbestĂ€nde erfasst, in denen die Vogelbeere einzelbaumweise in den Oberstand eingemischt war oder als weitere Baumart erwĂ€hnt wurde. Das durchschnittliche Mischprozent der Vogelbeere im Oberstand betrug ca. 16%. Die terrestrische Inventur zeigte, dass in den sehr jungen und kleinflĂ€chigen BestĂ€nden (mit bis zu 4 ha GrĂ¶ĂŸe) das Vorkommen der der Vogelbeeren am höchsten ist. Die BĂ€ume sind dort zwar vor allem durch MehrstĂ€mmigkeit (Garbenwuchs) gekennzeichnet, dennoch konnte bei den untersuchten BĂ€umen ĂŒberwiegend eine gerade Stammform angesprochen werden. In den Ă€lteren BestĂ€nden stieg dann der Anteil der einschnĂŒrigen StĂ€mme und Gabelungszwiesel, und zunehmend wurde die soziologische Stellung als „beherrscht“ und „unterdrĂŒckt“ fĂŒr die Vogelbeeren angesprochen. Die erfassten SchĂ€lschĂ€den fielen entgegen den Erwartungen vergleichsweise gering aus. Merkliche SchĂ€lschĂ€den wurden erst in den beiden Ă€ltesten Fichtenaltersklassen angesprochen und diese nur als gering eingestuft. Die EinschĂ€tzung der VitalitĂ€t der Vogelbeeren mit Hilfe des baumartenunabhĂ€ngigen KronenanspracheschlĂŒssels nach ROLOFF (2001) ergab in allen betrachteten Fichtenaltersklassen ĂŒberwiegend eine geschwĂ€chte bis merklich geschwĂ€chte VitalitĂ€t. Die Ergebnisse des waldbaulichen Experimentes zeigten, dass die Wachstumsreaktionen der Vogelbeeren je nach betrachteter Fichtenaltersstufe unterschiedlich sind. Je frĂŒher eine Förderung erfolgt, umso stĂ€rker sind die Reaktionen des Einzelbaumes. Die freigestellten BĂ€ume reagierten deutlich mit gesteigertem relativem BHD-Zuwachs, wobei die Kategorie „mĂ€ĂŸige Freistellung“ am Ende der Beobachtungsperiode tendenziell die höchsten Werte besaß und dieser Zuwachs mit zunehmender Fichtenaltersstufe abnahm. Jahrringanalysen an Stammscheiben von entnommenen ProbebĂ€umen zeigten, dass die gesteigerte Zuwachsrate des Dickenwachstums nach 3 Vegetationsperioden wieder nachlĂ€sst. Das Höhenwachstum wurde in jeder beobachteten Fichtenaltersstufe und Konkurrenzsituation nicht signifikant durch die angewendeten Maßnahmen beeinflusst. Insgesamt zeichneten sich alle ProbebĂ€ume durch hohe HD-Werte (im Mittel 138) aus, nur die Vogelbeeren der Fichtenaltersstufe 19 besaßen vergleichsweise stabile Werte unter 100. Die freigestellten Vogelbeeren entwickelten in allen betrachteten Altersstufen deutlich erweiterte KronenschirmflĂ€chen und einen signifikanten Kronenradiuszuwachs. Die Ergebnisse der GesamtblattmasseschĂ€tzungen zeigten fĂŒr Vogelbeeren der Fichtenaltersstufe 26 deutliche Tendenzen, die belegen, dass geförderte BĂ€ume mehr Blattmasse pro Baum ausgebildet haben als nicht geförderte BĂ€ume. Die Anzahl der fruktifizierenden BĂ€ume stieg von 41 % im Jahr 2001 auf 81 % im Jahr 2003, wobei die Stichprobe im Jahr 2003 um 17 BĂ€ume durch destruktive Beprobungen reduziert gewesen ist. Es zeichnete sich ein Trend zum Anstieg der Fruchttrockenmasse je Vogelbeere in AbhĂ€ngigkeit von der Freistellungsvariante ab, wobei stĂ€rker freigestellte BĂ€ume mehr Fruchtmasse produzierten, als mĂ€ĂŸig freigestellte BĂ€ume (p = 0,029). FĂŒr einen mittleren Probebaum von ca. 5 cm BHD wurde eine Gesamtfeinwurzelmasse von ca. 202 g (RÂČ = 0,30) und eine maximale horizontale Feinwurzelausbreitung von etwa 8 m ermittelt. Die höchsten mittleren Biomasseanteile an der gesamten oberirdischen Biomasse der BĂ€ume hatte jeweils das Kompartiment „Stamm“, mit Anteilen zwischen 67 und 86 % ĂŒber alle betrachteten Versuchsvarianten. Darauf folgen bei fast allen Versuchsvarianten die Biomasseanteile der Äste aus der Lichtkrone (ca. 5,5 bis 15,5 %). Die Blattbiomasse nimmt am Gesamtbaum einen verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig geringen Anteil ein (zwischen 3,1 und 12,4 % ĂŒber alle Varianten). Die jĂŒngeren BĂ€ume der Fichtenaltersstufe 16 hatten ĂŒber alle Versuchsvarianten verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig hohe Blattmasseanteile im Vergleich zu den BĂ€umen der Fichtenaltersstufe 26. Insgesamt hat die starke Freistellung tendenziell das AllokationsverhĂ€ltnis zugunsten der Astbiomasse verschoben. Die Ă€lteren BĂ€ume bildeten weniger Blattbiomasse im Vergleich zur Stammbiomasse. Einzelbaumweise eingemischte Vogelbeeren können als ideale Mischbaumart fĂŒr einen ökologischen Waldumbau, speziell in jungen FichtenreinbestĂ€nden, angesehen werden. Die Vogelbeere findet sich auf natĂŒrlichem Wege in diesen BestĂ€nden ein, wenn eine ausreichende PrĂ€senz an fruktifizierenden AltbĂ€umen gewĂ€hrleistet ist. Um sie als wertvolle Zeitmischung zu erhalten, muss sie aber als eigenstĂ€ndiger Z-Baum Eingang in die Waldbaustrategien der FichtenjungbestĂ€nde finden, indem sie frĂŒhzeitig und regelmĂ€ĂŸig gefördert wird. Ein passendes Wildmanagement sollte dabei SchĂ€den an den BĂ€umen weitestgehend vermeiden, welche die QualitĂ€t und VitalitĂ€t, und somit den Erhalt der Vogelbeeren, nachweislich gefĂ€hrden. Aus ökologischem Blickwinkel erfahren Standort, Fauna und Flora der FichtenreinbestĂ€nde durch die PrĂ€senz geförderter und somit vitaler Vogelbeeren eine Aufwertung. Die freigestellten BĂ€ume produzieren höhere Blattbiomassen, die nachweislich zu einer Verbesserung der Humusauflage fĂŒhren, und von gesteigerten Fruktifikationsraten können Insekten und SĂ€ugetiere profitieren. Eine erhöhte unterirdische WurzelaktivitĂ€t und entsprechende Bodenmelioration wird zudem angenommen. Wenn geeignete VerjĂŒngungsnischen in nĂ€herer Umgebung der EinzelbĂ€ume existieren, kann mit einer konsequent und regelmĂ€ĂŸig geförderten Vogelbeere auch dem Nachhaltsumbau fĂŒr die Gestaltung von zukĂŒnftigen Bestandesgenerationen gedient werden. Weiterhin kann sie als eine geeignete Baumart hinsichtlich der Gestaltung eines Risikomanagements nach Störungen und Katastrophen angesehen werden, da sie aufgrund ihrer Eigenschaften fĂŒr eine rasche Wiederbewaldung sorgt. Vor dem Hintergrund eines prognostizierten Klimawandels stellt sie zudem mit ihrer standörtlichen Anspruchslosigkeit eine geeignete Mischbaumart fĂŒr zukĂŒnftige Bestockungen dar. Die vorliegende Arbeit konnte zeigen, dass das Wuchspotential der Vogelbeere in bisherigen Untersuchungen und daraus resultierenden Erkenntnissen unterschĂ€tzt wurde. Konsequent gepflegte Vogelbeeren ohne WildschĂ€den existieren kaum und konnten somit kaum untersucht werden. An dieser Stelle besteht weiterer Forschungsbedarf, welcher auf lĂ€ngerfristigen Versuchsaufbauten basieren sollte.The present work is part of the joint research program „Zukunftsorientierte Waldwirtschaft (1998-2003)“ which was funded by the German Federal Ministry of Education and Research (BMBF). The program acted on nationwide requests and formulated goals of federal forest administrations to convert artificial and instable conifer stands unsuited to the site and to significantly increase the portion of mixed populations. Besides economic goals the conversion measures primarily were to consider ecological needs. These were assured by scientific super-vision by the BMBF in respective focal programs. Rowan (Sorbus aucuparia L.) exhibits high climatic and habitational adoptability. Therefore, it is a major secondary tree species in Europe’s average mountain ranges both in natural and artificial spruce forests. This work aimed to investigate how naturally seeded single tree admixtures of rowan can precociously be integrated into the management of young spruce stands. By rowan is viewed as a vital member of stand for a considerable part of the stand`s lifecycle in the sense of natural forest conversion, at least until its potential natural rejuvenation. The major goal in this approach was an ideal single tree development of rowan with respect to dimension, quality and, above all, its vitality. As a basis, the areal potential of young spruce stands aged up to 50 years in the mid altitudinal ranges containing naturally seeded single tree admixtures of rowan was determined by querying the forest inventory system database of the Federal Forest of Saxony (FESA). Selected stands were visited at random in the frame of a terrestrial inventory and found rowans were examined with respect to dimension, quality, vitality and damage. Furthermore, young spruce stands in the age of 16, 19, 26 and 32 years at sites of moderate trophic level at midaltitude of the Saxon forestry district BĂ€renfels were selected for a silvicultural experiment. In these stands single tree admixtures of rowans differing in sociological situation were supported by either no, moderate or strong thinning. Growth responses of different tree compartments of the examined rowans were analyzed in relation to the factors age, thinning variant and competition. For some measurements destructive removal of trees from the experimental design became necessary. In total, approx.700 ha of young spruce stands containing rowan as single tree admixtures in the overstorey or as additional tree species records were registered. The average percentage of mountain as in the overstorey was approx. 16 %. The terrestrial inventory demonstrated that very young stands with small plot sizes (up to 4 ha) exhibit the highest occurrence of rowan. Even though trees are mainly characterized by several secondary trunks here, straightshaped stems could be found in the majority of examined individuals. In older stands the percentage of constricted and bifurcated stems raised and sociological position of the rowan trees was increasingly determined as “dominated” and “repressed”. Recorded stripping damage was low in contrast to expectations. Notable stripping damage was only found in the two oldest age classes of spruce and was determined as low. The vitality assessment of the rowans using the tree species independent crown assessment method according to ROLOFF (2001) resulted predominantly in a weakened to substantially weakened vitality. Results of the silvicultural experiment demonstrated the growth reactions of rowan differ depending on the age class of spruces under investigation. The earlier crown release is initiated the stronger are the reactions of a single tree. Released trees considerably reacted by enhanced increment of relative diameter at breast height with the category of “moderate thinning” in direction showed highest values at the end of the observation period while this increment decreased with increasing age class of the spruces. Treering analysis of stem disks from removed individuals revealed that the enhanced rate of diameter growth decreased again after 3 vegetation periods. Vertical growth was not significantly influenced by the taken measures in any of the spruce age classes or competitive situations under investigation. Overall, all trees under investigation were characterized by high height to diameter ratios (mean of 138) with only rowans of age category 19 exhibiting relatively stable values below 100. Released rowans developed markedly expanded crown areas in all investigated ageclasses and a significantly elevated increment in crown diameter. Results of the total leaf biomass estimations revealed clear tendencies for rowans in the spruce age category 26. These prove the supported trees having developed more leaf biomass per individual as nonsupported. The number of fructifying trees rose from 41 % in 2001 to 81 % in 2003 whereas the sample size was reduced by 17 in 2003 by destructive sampling. A tendency of increased dry fruit mass per rowan berry depending on the release variant could be seen with stronger released trees producing more fruit mass than moderately released ones (p=0.029). For an average sample tree of approx. 5 cm breast height diameter a total hair root mass of approx. 202 g (RÂČ = 0.30) and a maximum horizontal hair root distribution of approx. 8 m was determined. Highest mean portions of overall aboveground biomass of the trees were assigned to the stem compartment with percentages ranging from 67 to 86 % throughout all experimental variants. These were followed by the biomass portions of branches from the light crown (approx. 5.5 to 15.5 %). The leaf biomass accounts for a comparatively low proportion of the tree (between 3.1 und 12.4 % throughout all variants). The younger trees of spruce age category 16 had relatively high portions of leaf biomass as compared to trees of spruce age category 26. Altogether the strong release shifted the allocation pattern in favor of the branches biomass. Older trees developed less leaf biomass compared to stem biomass. Single tree admixtures of rowan can be considered ideal for ecological forest conversion, especially in young spruce stands. Rowan naturally adapts to these stands if a sufficient presence of fructifying, old trees is ensured. To preserve it as valuable temporal mixture, it has to make its way into forestry planting strategies for young spruce stands as an autonomous future tree by being receiving early and regular support. Associated wildlife management should as far as possible avoid damage of the trees endangering quality and vitality and by that preservation of rowans. From an ecological perspective the site, fauna and flora of pure spruce stands experience a revaluation through the presence of supported and therefore vital rowans. The released trees produce higher amounts of leaf biomass demonstrably leading to an amelioration of the humus layer and insects and mammals can profit from enhanced fructification rates. Furthermore, an increased underground root activity and related soil melioration is assumed. If suitable regeneration niches exist nearby the single trees, consequently and regularly supported rowans can as well serve sustainable conversion for the design of future generations of tree populations. Furthermore it can be considered a suitable tree species in view of the creation of a risk management plan following disturbances and catastrophes as its characteristics ensure fast reforestation. Against the background of a predicted climate change the rowan with its habitational modesty constitutes a suitable species for future stockings. The present work could demonstrate a clear underestimation of the growth potential of rowan in studies to date and their resulting conclusions. Consequently maintained rowans without damage caused by game do rarely exist and could therefore rarely be examined. Here, additional research is needed which should be based on longerterm experimental setups

    Wachstumsreaktionen einzeln eingemischter Vogelbeeren (Sorbus aucuparia L.) in FichtenjungbestÀnden nach Freistellung

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    Die vorliegende Arbeit konnte im Rahmen des vom Bundesministerium fĂŒr Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundprojektes „Zukunftsorientierte Waldwirtschaft (1998-2003)“ erstellt werden. Dieses Vorhaben hat die bundesweiten Forderungen und Zielvorstellungen der Landesforstverwaltungen aufgegriffen, die nicht standortsgemĂ€ĂŸen, naturfernen und instabilen NadelbaumreinbestĂ€nde umzubauen und den Anteil an MischbestĂ€nden in den Forstbetrieben deutlich zu erhöhen. Neben ökonomischen Zielen sollte der Waldumbau vor allem auch ökologische Belange berĂŒcksichtigen. Dies wurde durch entsprechende Forschungsschwerpunkte vom BMBF wissenschaftlich begleitet. Die Vogelbeere (Gemeine Eberesche, Sorbus aucuparia L.) ist aufgrund ihrer hohen klimatischen und standörtlichen AnpassungsfĂ€higkeit in den Mittelgebirgslagen Europas eine der hĂ€ufigsten Nebenbaumarten in Fichtenwaldgesellschaften und kĂŒnstlichen Fichtenforsten. Mit der vorliegenden Arbeit sollte geprĂŒft werden, wie einzelbaumweise eingemischte Vogelbeeren, welche sich natĂŒrlich angesamt haben, frĂŒhzeitig in die Behandlung von FichtenjungbestĂ€nden einbezogen werden können. Die Vogelbeere wird somit fĂŒr eine erhebliche Dauer des Bestandeslebens – mindestens aber bis zum Zeitpunkt ihrer möglichen natĂŒrlichen VerjĂŒngung – als ein vitales Bestandesglied im Sinne eines ökologischen Waldumbauverfahrens angesehen. Ziel war dabei die optimale Einzelbaumentwicklung der Vogelbeere hinsichtlich ihrer Dimension und QualitĂ€t, vor allem aber ihrer VitalitĂ€t. Grundlegend ist durch eine Abfrage in der Forsteinrichtungsdatenbank (FESA) fĂŒr den Landeswald Sachsens das FlĂ€chenpotential an FichtenjungbestĂ€nden bis zum Alter 50 Jahre in den mittleren Lagen erfasst worden, in denen natĂŒrlich angesamte und einzelbaumweise eingemischte Vogelbeeren vorkommen. Mit Hilfe einer terrestrischen Inventur wurden die ausgewĂ€hlten BestĂ€nde stichprobenartig aufgesucht und dabei die vorkommenden Vogelbeeren hinsichtlich Dimension, QualitĂ€t, VitalitĂ€t und SchĂ€den untersucht. FĂŒr ein waldbauliches Experiment sind weiterhin FichtenjungbestĂ€nde im Alter 16, 19, 26 und 32 Jahre auf Standorten mĂ€ĂŸiger Trophie in den mittleren Lagen des sĂ€chsischen Forstbezirkes BĂ€renfels ausgewĂ€hlt worden. In diesen BestĂ€nden wurden einzelbaumweise eingemischte Vogelbeeren unterschiedlicher soziologischer Stellung in den drei Varianten „keine“, „mĂ€ĂŸige“ und „starke“ Freistellung gefördert. Die Zuwachsreaktionen verschiedener Baumkompartimente der untersuchten Vogelbeeren wurden in AbhĂ€ngigkeit der Faktoren Alter, Freistellungsvariante und Konkurrenzsituation analysiert. FĂŒr einige Messungen war es notwendig dem Versuchsdesign auch BĂ€ume destruktiv zu entnehmen. Insgesamt wurden ca. 700 ha FichtenjungbestĂ€nde erfasst, in denen die Vogelbeere einzelbaumweise in den Oberstand eingemischt war oder als weitere Baumart erwĂ€hnt wurde. Das durchschnittliche Mischprozent der Vogelbeere im Oberstand betrug ca. 16%. Die terrestrische Inventur zeigte, dass in den sehr jungen und kleinflĂ€chigen BestĂ€nden (mit bis zu 4 ha GrĂ¶ĂŸe) das Vorkommen der der Vogelbeeren am höchsten ist. Die BĂ€ume sind dort zwar vor allem durch MehrstĂ€mmigkeit (Garbenwuchs) gekennzeichnet, dennoch konnte bei den untersuchten BĂ€umen ĂŒberwiegend eine gerade Stammform angesprochen werden. In den Ă€lteren BestĂ€nden stieg dann der Anteil der einschnĂŒrigen StĂ€mme und Gabelungszwiesel, und zunehmend wurde die soziologische Stellung als „beherrscht“ und „unterdrĂŒckt“ fĂŒr die Vogelbeeren angesprochen. Die erfassten SchĂ€lschĂ€den fielen entgegen den Erwartungen vergleichsweise gering aus. Merkliche SchĂ€lschĂ€den wurden erst in den beiden Ă€ltesten Fichtenaltersklassen angesprochen und diese nur als gering eingestuft. Die EinschĂ€tzung der VitalitĂ€t der Vogelbeeren mit Hilfe des baumartenunabhĂ€ngigen KronenanspracheschlĂŒssels nach ROLOFF (2001) ergab in allen betrachteten Fichtenaltersklassen ĂŒberwiegend eine geschwĂ€chte bis merklich geschwĂ€chte VitalitĂ€t. Die Ergebnisse des waldbaulichen Experimentes zeigten, dass die Wachstumsreaktionen der Vogelbeeren je nach betrachteter Fichtenaltersstufe unterschiedlich sind. Je frĂŒher eine Förderung erfolgt, umso stĂ€rker sind die Reaktionen des Einzelbaumes. Die freigestellten BĂ€ume reagierten deutlich mit gesteigertem relativem BHD-Zuwachs, wobei die Kategorie „mĂ€ĂŸige Freistellung“ am Ende der Beobachtungsperiode tendenziell die höchsten Werte besaß und dieser Zuwachs mit zunehmender Fichtenaltersstufe abnahm. Jahrringanalysen an Stammscheiben von entnommenen ProbebĂ€umen zeigten, dass die gesteigerte Zuwachsrate des Dickenwachstums nach 3 Vegetationsperioden wieder nachlĂ€sst. Das Höhenwachstum wurde in jeder beobachteten Fichtenaltersstufe und Konkurrenzsituation nicht signifikant durch die angewendeten Maßnahmen beeinflusst. Insgesamt zeichneten sich alle ProbebĂ€ume durch hohe HD-Werte (im Mittel 138) aus, nur die Vogelbeeren der Fichtenaltersstufe 19 besaßen vergleichsweise stabile Werte unter 100. Die freigestellten Vogelbeeren entwickelten in allen betrachteten Altersstufen deutlich erweiterte KronenschirmflĂ€chen und einen signifikanten Kronenradiuszuwachs. Die Ergebnisse der GesamtblattmasseschĂ€tzungen zeigten fĂŒr Vogelbeeren der Fichtenaltersstufe 26 deutliche Tendenzen, die belegen, dass geförderte BĂ€ume mehr Blattmasse pro Baum ausgebildet haben als nicht geförderte BĂ€ume. Die Anzahl der fruktifizierenden BĂ€ume stieg von 41 % im Jahr 2001 auf 81 % im Jahr 2003, wobei die Stichprobe im Jahr 2003 um 17 BĂ€ume durch destruktive Beprobungen reduziert gewesen ist. Es zeichnete sich ein Trend zum Anstieg der Fruchttrockenmasse je Vogelbeere in AbhĂ€ngigkeit von der Freistellungsvariante ab, wobei stĂ€rker freigestellte BĂ€ume mehr Fruchtmasse produzierten, als mĂ€ĂŸig freigestellte BĂ€ume (p = 0,029). FĂŒr einen mittleren Probebaum von ca. 5 cm BHD wurde eine Gesamtfeinwurzelmasse von ca. 202 g (RÂČ = 0,30) und eine maximale horizontale Feinwurzelausbreitung von etwa 8 m ermittelt. Die höchsten mittleren Biomasseanteile an der gesamten oberirdischen Biomasse der BĂ€ume hatte jeweils das Kompartiment „Stamm“, mit Anteilen zwischen 67 und 86 % ĂŒber alle betrachteten Versuchsvarianten. Darauf folgen bei fast allen Versuchsvarianten die Biomasseanteile der Äste aus der Lichtkrone (ca. 5,5 bis 15,5 %). Die Blattbiomasse nimmt am Gesamtbaum einen verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig geringen Anteil ein (zwischen 3,1 und 12,4 % ĂŒber alle Varianten). Die jĂŒngeren BĂ€ume der Fichtenaltersstufe 16 hatten ĂŒber alle Versuchsvarianten verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig hohe Blattmasseanteile im Vergleich zu den BĂ€umen der Fichtenaltersstufe 26. Insgesamt hat die starke Freistellung tendenziell das AllokationsverhĂ€ltnis zugunsten der Astbiomasse verschoben. Die Ă€lteren BĂ€ume bildeten weniger Blattbiomasse im Vergleich zur Stammbiomasse. Einzelbaumweise eingemischte Vogelbeeren können als ideale Mischbaumart fĂŒr einen ökologischen Waldumbau, speziell in jungen FichtenreinbestĂ€nden, angesehen werden. Die Vogelbeere findet sich auf natĂŒrlichem Wege in diesen BestĂ€nden ein, wenn eine ausreichende PrĂ€senz an fruktifizierenden AltbĂ€umen gewĂ€hrleistet ist. Um sie als wertvolle Zeitmischung zu erhalten, muss sie aber als eigenstĂ€ndiger Z-Baum Eingang in die Waldbaustrategien der FichtenjungbestĂ€nde finden, indem sie frĂŒhzeitig und regelmĂ€ĂŸig gefördert wird. Ein passendes Wildmanagement sollte dabei SchĂ€den an den BĂ€umen weitestgehend vermeiden, welche die QualitĂ€t und VitalitĂ€t, und somit den Erhalt der Vogelbeeren, nachweislich gefĂ€hrden. Aus ökologischem Blickwinkel erfahren Standort, Fauna und Flora der FichtenreinbestĂ€nde durch die PrĂ€senz geförderter und somit vitaler Vogelbeeren eine Aufwertung. Die freigestellten BĂ€ume produzieren höhere Blattbiomassen, die nachweislich zu einer Verbesserung der Humusauflage fĂŒhren, und von gesteigerten Fruktifikationsraten können Insekten und SĂ€ugetiere profitieren. Eine erhöhte unterirdische WurzelaktivitĂ€t und entsprechende Bodenmelioration wird zudem angenommen. Wenn geeignete VerjĂŒngungsnischen in nĂ€herer Umgebung der EinzelbĂ€ume existieren, kann mit einer konsequent und regelmĂ€ĂŸig geförderten Vogelbeere auch dem Nachhaltsumbau fĂŒr die Gestaltung von zukĂŒnftigen Bestandesgenerationen gedient werden. Weiterhin kann sie als eine geeignete Baumart hinsichtlich der Gestaltung eines Risikomanagements nach Störungen und Katastrophen angesehen werden, da sie aufgrund ihrer Eigenschaften fĂŒr eine rasche Wiederbewaldung sorgt. Vor dem Hintergrund eines prognostizierten Klimawandels stellt sie zudem mit ihrer standörtlichen Anspruchslosigkeit eine geeignete Mischbaumart fĂŒr zukĂŒnftige Bestockungen dar. Die vorliegende Arbeit konnte zeigen, dass das Wuchspotential der Vogelbeere in bisherigen Untersuchungen und daraus resultierenden Erkenntnissen unterschĂ€tzt wurde. Konsequent gepflegte Vogelbeeren ohne WildschĂ€den existieren kaum und konnten somit kaum untersucht werden. An dieser Stelle besteht weiterer Forschungsbedarf, welcher auf lĂ€ngerfristigen Versuchsaufbauten basieren sollte.The present work is part of the joint research program „Zukunftsorientierte Waldwirtschaft (1998-2003)“ which was funded by the German Federal Ministry of Education and Research (BMBF). The program acted on nationwide requests and formulated goals of federal forest administrations to convert artificial and instable conifer stands unsuited to the site and to significantly increase the portion of mixed populations. Besides economic goals the conversion measures primarily were to consider ecological needs. These were assured by scientific super-vision by the BMBF in respective focal programs. Rowan (Sorbus aucuparia L.) exhibits high climatic and habitational adoptability. Therefore, it is a major secondary tree species in Europe’s average mountain ranges both in natural and artificial spruce forests. This work aimed to investigate how naturally seeded single tree admixtures of rowan can precociously be integrated into the management of young spruce stands. By rowan is viewed as a vital member of stand for a considerable part of the stand`s lifecycle in the sense of natural forest conversion, at least until its potential natural rejuvenation. The major goal in this approach was an ideal single tree development of rowan with respect to dimension, quality and, above all, its vitality. As a basis, the areal potential of young spruce stands aged up to 50 years in the mid altitudinal ranges containing naturally seeded single tree admixtures of rowan was determined by querying the forest inventory system database of the Federal Forest of Saxony (FESA). Selected stands were visited at random in the frame of a terrestrial inventory and found rowans were examined with respect to dimension, quality, vitality and damage. Furthermore, young spruce stands in the age of 16, 19, 26 and 32 years at sites of moderate trophic level at midaltitude of the Saxon forestry district BĂ€renfels were selected for a silvicultural experiment. In these stands single tree admixtures of rowans differing in sociological situation were supported by either no, moderate or strong thinning. Growth responses of different tree compartments of the examined rowans were analyzed in relation to the factors age, thinning variant and competition. For some measurements destructive removal of trees from the experimental design became necessary. In total, approx.700 ha of young spruce stands containing rowan as single tree admixtures in the overstorey or as additional tree species records were registered. The average percentage of mountain as in the overstorey was approx. 16 %. The terrestrial inventory demonstrated that very young stands with small plot sizes (up to 4 ha) exhibit the highest occurrence of rowan. Even though trees are mainly characterized by several secondary trunks here, straightshaped stems could be found in the majority of examined individuals. In older stands the percentage of constricted and bifurcated stems raised and sociological position of the rowan trees was increasingly determined as “dominated” and “repressed”. Recorded stripping damage was low in contrast to expectations. Notable stripping damage was only found in the two oldest age classes of spruce and was determined as low. The vitality assessment of the rowans using the tree species independent crown assessment method according to ROLOFF (2001) resulted predominantly in a weakened to substantially weakened vitality. Results of the silvicultural experiment demonstrated the growth reactions of rowan differ depending on the age class of spruces under investigation. The earlier crown release is initiated the stronger are the reactions of a single tree. Released trees considerably reacted by enhanced increment of relative diameter at breast height with the category of “moderate thinning” in direction showed highest values at the end of the observation period while this increment decreased with increasing age class of the spruces. Treering analysis of stem disks from removed individuals revealed that the enhanced rate of diameter growth decreased again after 3 vegetation periods. Vertical growth was not significantly influenced by the taken measures in any of the spruce age classes or competitive situations under investigation. Overall, all trees under investigation were characterized by high height to diameter ratios (mean of 138) with only rowans of age category 19 exhibiting relatively stable values below 100. Released rowans developed markedly expanded crown areas in all investigated ageclasses and a significantly elevated increment in crown diameter. Results of the total leaf biomass estimations revealed clear tendencies for rowans in the spruce age category 26. These prove the supported trees having developed more leaf biomass per individual as nonsupported. The number of fructifying trees rose from 41 % in 2001 to 81 % in 2003 whereas the sample size was reduced by 17 in 2003 by destructive sampling. A tendency of increased dry fruit mass per rowan berry depending on the release variant could be seen with stronger released trees producing more fruit mass than moderately released ones (p=0.029). For an average sample tree of approx. 5 cm breast height diameter a total hair root mass of approx. 202 g (RÂČ = 0.30) and a maximum horizontal hair root distribution of approx. 8 m was determined. Highest mean portions of overall aboveground biomass of the trees were assigned to the stem compartment with percentages ranging from 67 to 86 % throughout all experimental variants. These were followed by the biomass portions of branches from the light crown (approx. 5.5 to 15.5 %). The leaf biomass accounts for a comparatively low proportion of the tree (between 3.1 und 12.4 % throughout all variants). The younger trees of spruce age category 16 had relatively high portions of leaf biomass as compared to trees of spruce age category 26. Altogether the strong release shifted the allocation pattern in favor of the branches biomass. Older trees developed less leaf biomass compared to stem biomass. Single tree admixtures of rowan can be considered ideal for ecological forest conversion, especially in young spruce stands. Rowan naturally adapts to these stands if a sufficient presence of fructifying, old trees is ensured. To preserve it as valuable temporal mixture, it has to make its way into forestry planting strategies for young spruce stands as an autonomous future tree by being receiving early and regular support. Associated wildlife management should as far as possible avoid damage of the trees endangering quality and vitality and by that preservation of rowans. From an ecological perspective the site, fauna and flora of pure spruce stands experience a revaluation through the presence of supported and therefore vital rowans. The released trees produce higher amounts of leaf biomass demonstrably leading to an amelioration of the humus layer and insects and mammals can profit from enhanced fructification rates. Furthermore, an increased underground root activity and related soil melioration is assumed. If suitable regeneration niches exist nearby the single trees, consequently and regularly supported rowans can as well serve sustainable conversion for the design of future generations of tree populations. Furthermore it can be considered a suitable tree species in view of the creation of a risk management plan following disturbances and catastrophes as its characteristics ensure fast reforestation. Against the background of a predicted climate change the rowan with its habitational modesty constitutes a suitable species for future stockings. The present work could demonstrate a clear underestimation of the growth potential of rowan in studies to date and their resulting conclusions. Consequently maintained rowans without damage caused by game do rarely exist and could therefore rarely be examined. Here, additional research is needed which should be based on longerterm experimental setups

    Using multiple landscape genetic approaches to test the validity of genetic clusters in a species characterized by an isolation-by-distance pattern

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    Bayesian clustering methods are typically used to identify barriers to gene flow, but they are prone to deduce artificial subdivisions in a study population characterized by an isolation-by-distance pattern (IbD). Here we analysed the landscape genetic structure of a population of wild boars (Sus scrofa) from south-western Germany. Two clustering methods inferred the presence of the same genetic discontinuity. However, the population in question was characterized by a strong IbD pattern. While landscape-resistance modelling failed to identify landscape features that influenced wild boar movement, partial Mantel tests and multiple regression of distance matrices (MRDMs) suggested that the empirically inferred clusters were separated by a genuine barrier. When simulating random lines bisecting the study area, 60% of the unique barriers represented, according to partial Mantel tests and MRDMs, significant obstacles to gene flow. By contrast, the random-lines simulation showed that the boundaries of the inferred empirical clusters corresponded to the most important genetic discontinuity in the study area. Given the degree of habitat fragmentation separating the two empirical partitions, it is likely that the clustering programs correctly identified a barrier to gene flow. The differing results between the work published here and other studies suggest that it will be very difficult to draw general conclusions about habitat permeability in wild boar from individual studies

    Interacting effects of fertilization, mowing and grazing on plant species diversity of 1500 grasslands in Germany differ between regions

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    The relationship of different types of grassland use with plant species richness and composition (functional groups of herbs, legumes, and grasses) has so far been studied at small regional scales or comprising only few components of land use. We comprehensively studied the relationship between abandonment, fertilization, mowing intensity, and grazing by different livestock types on plant diversity and composition of 1514 grassland sites in three regions in North-East, Central and South-West Germany. We further considered environmental site conditions including soil type and topographical situation. Fertilized grasslands showed clearly reduced plant species diversity (−15% plant species richness, −0.1 Shannon diversity on fertilized grasslands plots of 16 m2) and changed composition (−3% proportion of herb species), grazing had the second largest effects and mowing the smallest ones. Among the grazed sites, the ones grazed by sheep had higher than average species richness (+27%), and the cattle grazed ones lower (−42%). Further, these general results were strongly modulated by interactions between the different components of land use and by regional context: land-use effects differed largely in size and sometimes even in direction between regions. This highlights the importance of comparing different regions and to involve a large number of plots when studying relationships between land use and plant diversity. Overall, our results show that great caution is necessary when extrapolating results and management recommendations to other regions.Der Einfluss unterschiedlicher Grasland-Nutzungstypen auf den Artenreichtum und die Zusammensetzung der Pflanzen (KrĂ€uter, Leguminosen und GrĂ€ser) wurde bisher nur auf kleiner regionaler Skala oder nur mit wenigen Landnutzungtypen getestet. In einer vergleichenden Studie zeigen wir die Effekte von Verbrachung, DĂŒngung, Mahd und Beweidung durch unterschiedlichen Tierbestand auf Artenreichtum und Zusammensetzung der Pflanzen auf 1514 GraslĂ€ndern in drei unterschiedlichen Regionen in Nordost, Zentral und SĂŒdwest Deutschland. ZusĂ€tzlich wurden standortbedingte Umweltfaktoren wie Bodentypen und topographische Daten mit einbezogen. GedĂŒngte GraslandflĂ€chen hatten klar reduzierte ArtendiversitĂ€t (−15% Artenzahl, −0.1 Shannon DiversitĂ€t auf gedĂŒngten FlĂ€chen von 16 m2) und verĂ€nderte Zusammensetzung (−3% Anteil an KrĂ€utern), die Effekte der Beweidung waren am zweitgrĂ¶ĂŸten und die der Mahd am kleinsten. Mahd mit mittlerer IntensitĂ€t (2 Schnitte pro Jahr) und Schafbeweidung erhöhten die Artenzahl (+27%), wĂ€hrend Rinderbeweidung die Artenzahl verringerte (−42%). Diese allgemeinen Muster wurden durch Wechselwirkungen zwischen Landnutzungstypen und durch verschiedene regionale Kontexte moduliert: die GrĂ¶ĂŸe und teilweise sogar Richtung der Unterschiede zwischen Landnutzungstypen unterschied sich zwischen den Regionen. Das verdeutlicht die Bedeutung, verschiedene Regionen miteinander zu vergleichen und viele UntersuchungsflĂ€chen einzubeziehen, um verlĂ€ĂŸliche Aussagen ĂŒber Beziehungen zwischen Landnutzung und ArtendiversitĂ€t machen zu können. Zusammenfassend ist also grosse Vorsicht geboten, wenn Ergebnisse und Nutzungsempfehlungen ĂŒber Regionen hinweg verallgemeinert werden sollen

    Does organic grassland farming benefit plant and arthropod diversity at the expense of yield and soil fertility?

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    Organic management is one of the most popular strategies to reduce negative environmental impacts of intensive agriculture. However, little is known about benefits for biodiversity and potential worsening of yield under organic grasslands management across different grassland types, i.e. meadow, pasture and mown pasture. Therefore, we studied the diversity of vascular plants and foliage-living arthropods (Coleoptera, Araneae, Heteroptera, Auchenorrhyncha), yield, fodder quality, soil phosphorus concentrations and land-use intensity of organic and conventional grasslands across three study regions in Germany. Furthermore, all variables were related to the time since conversion to organic management in order to assess temporal developments reaching up to 18 years. Arthropod diversity was significantly higher under organic than conventional management, although this was not the case for Araneae, Heteroptera and Auchenorrhyncha when analyzed separately. On the contrary, arthropod abundance, vascular plant diversity and also yield and fodder quality did not considerably differ between organic and conventional grasslands. Analyses did not reveal differences in the effect of organic management among grassland types. None of the recorded abiotic and biotic parameters showed a significant trend with time since transition to organic management, except soil organic phosphorus concentrations which decreased with time. This implies that permanent grasslands respond slower and probably weaker to organic management than crop fields do. However, as land-use intensity and inorganic soil phosphorus concentrations were significantly lower in organic grasslands, overcoming seed and dispersal limitation by re-introducing plant species might be needed to exploit the full ecological potential of organic grassland management. We conclude that although organic management did not automatically increase the diversity of all studied taxa, it is a reasonable and useful way to support agro-biodiversity

    High plant species richness indicates management-related disturbances rather than the conservation status of forests

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    There is a wealth of smaller-scale studies on the effects of forest management on plant diversity. However, studies comparing plant species diversity in forests with different management types and intensity, extending over different regions and forest stages, and including detailed information on site conditions are missing. We studied vascular plants on 1500 20 m × 20 m forest plots in three regions of Germany (SchwĂ€bische Alb, Hainich-DĂŒn, Schorfheide-Chorin). In all regions, our study plots comprised different management types (unmanaged, selection cutting, deciduous and coniferous age-class forests, which resulted from clear cutting or shelterwood logging), various stand ages, site conditions, and levels of management-related disturbances. We analyzed how overall richness and richness of different plant functional groups (trees, shrubs, herbs, herbaceous species typically growing in forests and herbaceous light-demanding species) responded to the different management types. On average, plant species richness was 13% higher in age-class than in unmanaged forests, and did not differ between deciduous age-class and selection forests. In age-class forests of the SchwĂ€bische Alb and Hainich-DĂŒn, coniferous stands had higher species richness than deciduous stands. Among age-class forests, older stands with large quantities of standing biomass were slightly poorer in shrub and light-demanding herb species than younger stands. Among deciduous forests, the richness of herbaceous forest species was generally lower in unmanaged than in managed forests, and it was even 20% lower in unmanaged than in selection forests in Hainich-DĂŒn. Overall, these findings show that disturbances by management generally increase plant species richness. This suggests that total plant species richness is not suited as an indicator for the conservation status of forests, but rather indicates disturbances.Es gibt eine FĂŒlle kleinerer Studien ĂŒber die Auswirkungen von Waldbewirtschaftung auf die Vielfalt von Pflanzenarten. Es fehlen jedoch vergleichende Studien ĂŒber die Vielfalt von Pflanzenarten in unterschiedlich bewirtschafteten WĂ€ldern, die in verschiedenen Regionen und Bestandesaltersklassen durchgefĂŒhrt wurden und zudem detaillierte Informationen ĂŒber Standortbedingungen berĂŒcksichtigt haben. Wir untersuchten GefĂ€ĂŸpflanzen auf 1500 WaldflĂ€chen mit einer GrĂ¶ĂŸe von jeweils 20 m × 20 m in drei Regionen Deutschlands (SchwĂ€bische Alb, Hainich-DĂŒn, Schorfheide-Chorin). In allen Regionen deckten wir mit unseren UntersuchungsflĂ€chen verschiedene Bewirtschaftungsmethoden (unbewirtschaftet, Dauerwald, durch Kahl- oder Schirmschlag entstandene Laub-und Nadelholz AltersklassenwĂ€lder), verschiedene Bestandesalter, Standortbedingungen und StörungsintensitĂ€ten ab. Wir analysierten, wie die Gesamtartenvielfalt und jene verschiedener funktioneller Pflanzengruppen (BĂ€ume, StrĂ€ucher, KrĂ€uter, typische WaldkrĂ€uter und lichtbedĂŒrftige KrĂ€uter) von unterschiedlichen Bewirtschaftungsmethoden beeinflusst wird. Im Durchschnitt war die Artenvielfalt 13% höher in AltersklassenwĂ€ldern als in unbewirtschafteten BestĂ€nden, wĂ€hrend sich Laubholz-AltersklassenwĂ€lder und DauerwĂ€lder nicht unterschieden. In AltersklassenwĂ€ldern der SchwĂ€bischen Alb und des Hainich-DĂŒn wiesen NadelholzbestĂ€nde eine höhere Pflanzenartenvielfalt als LaubholzbestĂ€nde auf. Ältere AltersklassenwĂ€lder mit großem Holzvorrat hatten eine niedrigere Vielfalt von Straucharten und lichtbedĂŒrftigen KrĂ€utern als jĂŒngere. In ungenutzten LaubwĂ€ldern war die Vielfalt von krautigen, typischen Waldarten generell niedriger als in bewirtschafteten LaubwĂ€ldern. Im Hainich-DĂŒn kamen 20% weniger Pflanzenarten in ungenutzten als in DauerwĂ€ldern vor. Insgesamt zeigen unsere Ergebnisse, dass Störungen durch Waldbewirtschaftung im Allgemeinen die Pflanzenartenvielfalt erhöhen. Dies impliziert jedoch, dass die Gesamtartenvielfalt von Pflanzen nicht als Indikator fĂŒr den Erhaltungszustand von WĂ€ldern geeignet ist, sondern eher Störungen durch Waldbewirschaftung anzeigt

    Eleven years’ data of grassland management in Germany

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    The 150 grassland plots were located in three study regions in Germany, 50 in eachregion. The dataset describes the yearly grassland management for each grassland plotusing 116 variables.General information includes plot identifier, study region and survey year. Additionally,grassland plot characteristics describe the presence and starting year of drainage andwhether arable farming had taken place 25 years before our assessment, i.e. between1981 and 2006. In each year, the size of the management unit is given which, in somecases, changed slightly across years.Mowing, grazing and fertilisation were systematically surveyed:Mowing is characterised by mowing frequency (i.e. number of cuts per year), dates ofcutting and different technical variables, such as type of machine used or usage ofconditioner.For grazing, the livestock species and age (e.g. cattle, horse, sheep), the number ofanimals, stocking density per hectare and total duration of grazing were recorded. As aderived variable, the mean grazing intensity was then calculated by multiplying thelivestock units with the duration of grazing per hectare [LSU days/ha]. Different grazingperiods during a year, partly involving different herds, were summed up to an annualgrazing intensity for each grassland.For fertilisation, information on the type and amount of different types of fertilisers wasrecorded separately for mineral and organic fertilisers, such as solid farmland manure,slurry and mash from a bioethanol factory. Our fertilisation measures neglect dung droppedby livestock during grazing. For each type of fertiliser, we calculated its total nitrogencontent, derived from chemical analyses by the producer or agricultural guidelinesAll three management types, mowing, fertilisation and grazing, were used to calculate acombined land use intensity index (LUI) which is frequently used to define a measure forthe land use intensity. Here, fertilisation is expressed as total nitrogen per hectare [kg N/ha], but does not consider potassium and phosphorus.Information on additional management practices in grasslands was also recorded includinglevelling, to tear-up matted grass covers, rolling, to remove surface irregularities, seedaddition, to close gaps in the sward.New informationInvestigating the relationship between human land use and biodiversity is important tounderstand if and how humans affect it through the way they manage the land and todevelop sustainable land use strategies. Quantifying land use (the ‘X’ in such graphs) canbe difficult as humans manage land using a multitude of actions, all of which may affectbiodiversity, yet most studies use rather simple measures of land use, for example, bycreating land use categories such as conventional vs. organic agriculture. Here, we providedetailed data on grassland management to allow for detailed analyses and thedevelopment of land use theory. The raw data have already been used for > 100 papers onthe effect of management on biodiversity (e.g. Manning et al. 2015)

    Grassland management intensification weakens the associations among the diversities of multiple plant and animal taxa

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    Land-use intensification is a key driver of biodiversity change. However, little is known about how it alters relationships between the diversities of different taxonomic groups, which are often correlated due to shared environmental drivers and trophic interactions. Using data from 150 grassland sites, we examined how land-use intensification (increased fertilization, higher livestock densities, and increased mowing frequency) altered correlations between the species richness of 15 plant, invertebrate, and vertebrate taxa. We found that 54% of pairwise correlations between taxonomic groups were significant and positive among all grasslands, while only one was negative. Higher land-use intensity substantially weakened these correlations (35% decrease in r and 43% fewer significant pairwise correlations at high intensity), a pattern which may emerge as a result of biodiversity declines and the breakdown of specialized relationships in these conditions. Nevertheless, some groups (Coleoptera, Heteroptera, Hymenoptera and Orthoptera) were consistently correlated with multidiversity, an aggregate measure of total biodiversity comprised of the standardized diversities of multiple taxa, at both high and low land-use intensity. The form of intensification was also important; increased fertilization and mowing frequency typically weakened plant–plant and plant–primary consumer correlations, whereas grazing intensification did not. This may reflect decreased habitat heterogeneity under mowing and fertilization and increased habitat heterogeneity under grazing. While these results urge caution in using certain taxonomic groups to monitor impacts of agricultural management on biodiversity, they also suggest that the diversities of some groups are reasonably robust indicators of total biodiversity across a range of conditions. Read More: http://www.esajournals.org/doi/10.1890/14-1307.
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