25 research outputs found

    Systeme von Ungleichheiten

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    „Ich möchte einfach leben wie ein Mensch, ein ganz normales Leben haben, eine glĂŒckliche Familie grĂŒnden und ein bisschen Wohlstand“, erzĂ€hlt Lena. Sveta will nach Moskau ziehen, weil sie dort Designerin werden möchte: „Ich komme vom Land. Hast du schon eine Designerin am Land gesehen? SelbstverstĂ€ndlich will ich in Moskau wohnen, hier ist das Leben einfach viel interessanter und das Dorf kann mir ohnehin keinen Job bieten“. Jevgenij meint dass es ganz egal wĂ€re, wenn er mit seiner Spezialausbildung fĂŒr Erdölmanagement in dieser Branche - in der die Eltern Karriere fĂŒr die Kinder machen, wie seine Studienkollegin Katja einwirft - keinen Job bekommen kann. Er weiß, dass er mit seinem UniversitĂ€tsdiplom mit Sicherheit sehr gute Chancen in vielen Bereichen der Privatwirtschaft haben wird. Er und seine StudienkollegInnen brauchen diese Chancen auch dringend, weil ohne Geld eine Heirat und eine eigene Wohnung, welche sie sich wĂŒnschen, nicht denkbar wĂ€ren. Moskau konnte sich zu einem prosperierenden Wirtschaftszentrum entwickeln und wĂ€hrend monoindustrielle StĂ€dte in den Regionen mit Massenarbeitslosigkeit durch Betriebsschließungen kĂ€mpfen, sind lĂ€ndliche Gebiete mit sehr niedrigem Lohnniveau und einer unzulĂ€nglichen Infrastruktur in den Bereichen der medizinischen Versorgung oder der Bildung konfrontiert. Das EinkommensgefĂ€lle verschĂ€rfte sich in den letzen fĂŒnfzehn Jahren. Das Durchschnittseinkommen liegt abgesehen von den unterschiedlichen offiziellen Angaben bei etwa 200 US Dollar (alle Daten Stand 2004). Das Existenzminimum betrĂ€gt keine 70 US Dollar und etwa 31 Millionen Menschen in Russland mĂŒssen mit weniger Geld als diesem Existenzminimum auskommen. Russland konnte im Jahr 2003 ein Wirtschaftswachstum von 7 % verzeichnen, was den aufsteigenden Trend der letzten drei Jahre fortsetzte. Davon profitieren vor allem die Zentren Moskau und St. Petersburg, welche zum beliebten Migrationsziel der abwandernden Bevölkerung aus der Provinz werden. Wachsende Branchen wie Public Relations, Marketing oder Informationstechnologie bieten hochqualifizierten AbsolventInnen von Hochschuleinrichtungen lukrative ArbeitsplĂ€tze. Der Bildungssektor, ein wichtiger Arbeitsmarkt fĂŒr UniversitĂ€tsabsolventInnen, wird aufgrund des niedrigen Lohnniveaus zusehends uninteressanter, und bleibt aber fĂŒr AbsolventInnen von wirtschaftlich weniger gefragten Studienrichtungen oft die einzige Berufschance. Nur die gleichzeitige BeschĂ€ftigung bei mehreren Arbeitgebern kann das Überleben sichern. Andererseits sind IT SpezialistInnen international gefragt, was die Abwanderung ins Ausland fĂŒr Hochqualifizierte interessant macht. Die Benachteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt durch die Segregation in weniger prestigereiche Jobs fĂŒr Frauen und besser bezahlte Berufsfelder fĂŒr MĂ€nner, paart sich mit der Doppelbelastung von Frauen, weil sie neben der BerufstĂ€tigkeit noch fĂŒr die HaushaltsfĂŒhrung und die Kinderbetreuung zustĂ€ndig sind. Die EinfĂŒhrung von StudiengebĂŒhren und die informellen ZugangsbeschrĂ€nkungen zu Hochschuleinrichtungen durch das etablierte Bestechungs- und Beziehungssystem, machen die UniversitĂ€tsausbildung zu einem Luxusgut. Die postsowjetischen Transformationsprozesse in Russland sind mitunter dafĂŒr ausschlaggebend, dass Moskau oder das Ausland zu bevorzugten Wohnorten und Migrationsszielen fĂŒr junge, angehende AkademikerInnen werden. Die Ablöse der Planwirtschaft durch die EinfĂŒhrung der Marktwirtschaft war ein erklĂ€rtes Ziel der neu formierten Russischen Föderation, und Demokratie sollte die Geschichte des autoritĂ€ren sowjetischen Regimes ablösen. Den politischen Intentionen und den wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Konzepten einer linearen Transition - von einem als ausgedient begriffenen System zur einem neuen System - stehen die unterschiedlichen Pfade dieses gesellschaftlichen Wandels gegenĂŒber, sowie die ungleichen Auswirkungen der Reformmaßnahmen auf die verschiedenen Bevölkerungs- und Altersgruppen in Russland. Genauso steht der Annahme einer linearen Transition die RealitĂ€t von kulturellen und sozialen Erscheinungen gegenĂŒber, die sich aus Elementen der Vergangenheit und den Möglichkeiten der neuen wirtschaftlichen und politischen UmstĂ€nde heraus entwickelt haben. Deshalb kann dieser postsowjetische Wandlungsprozess vielmehr als Transformation mit offenem Ausgang, denn als lineare Transition, verstanden werden (vgl. Verdery 1996; Hann 2002; Ledeneva 1998). Die vorliegende Diplomarbeit bezieht sich auf Forschungsfelder wie Lebenslaufforschung, Gender Studies, Ungleichheitsforschung und Postsozialismusforschung. Es werden Fragen nach Inklusion und Exklusion in jene gesellschaftlichen SphĂ€ren gestellt, die ohne prestigereiche UniversitĂ€tsdiplome nicht möglich wĂ€ren. Korruption und informelle Netzwerke bilden eine der Ausgangsbasen zur Bestandsaufnahme von Potentialen sozialer MobilitĂ€t der in Moskau geborenen StudentInnen und jenen, die aus den russischen Provinzen an Moskauer UniverstĂ€ten kommen. Damit werden BezĂŒge zu Migrationsverhalten und -möglichkeiten sowie zu den Umsetzungsvorstellungen der erzĂ€hlten LebensentwĂŒrfe hergestellt. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der subjektiven Lebensplanung und der Handlungsstrategien von weiblichen und mĂ€nnlichen Studierenden in Moskau, die aus der Hauptstadt oder aus der Provinz stammen und sich der russischen oder einer der anderen Ethnien der Russischen Föderation zuzĂ€hlen. Die untersuchte Gruppe studiert technische, geisteswissenschaftliche, wirtschaftliche und naturwissenschaftliche Disziplinen an staatlichen und privaten UniversitĂ€ten in Moska

    Spin waves in alloys at finite temperatures: application for FeCo magnonic crystal

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    We study theoretically the influence of the temperature and disorder on the spin wave spectrum of the magnonic crystal Fe1−c_{1-c}Coc_{c}. Our formalism is based on the analysis of a Heisenberg Hamiltonian by means of the wave vector and frequency dependent transverse magnetic susceptibility. The exchange integrals entering the model are obtained from the \emph{ab initio} magnetic force theorem. The coherent potential approximation is employed to treat the disorder and random phase approximation in order to account for the softening of the magnon spectrum at finite temperatures. The alloy turns out to exhibit many advantageous properties for spintronic applications. Apart from high Curie temperature, its magnonic bandgap remains stable at elevated temperatures and is largely unaffected by the disorder. We pay particular attention to the attenuation of magnons introduced by the alloying. The damping turns out to be a non-monotonic function of the impurity concentration due to the non-trivial evolution of the value of exchange integrals with the Co concentration. The disorder induced damping of magnons is estimated to be much smaller than their Landau damping.Comment: submitted to PR

    Eigenmodes of a disordered FeCo magnonic crystal at finite temperatures

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    In this report we present a systematic study of the magnonic modes in the disordered Fe0.5_{0.5}Co0.5_{0.5} alloy based on the Heisenberg Hamiltonian using two complementary approaches. In order to account for substitutional disorder, on the one hand we directly average the transverse magnetic susceptibility in real space over different disorder configurations and on the other hand we use the coherent potential approximation (CPA). While the method of direct averaging is numerically exact, it is computationally expensive and limited by the maximal size of the supercell which can be simulated on a computer. On the contrary the CPA does not suffer from this drawback and yields a cheap numerical scheme. Therefore, we additionally compare the results of these two approaches and show that the CPA gives very good results for most of the magnetic properties, including the magnon energies and the spatial shape of the eigenmodes. However, it turns out that while reproducing the general trend, the CPA systematically underestimates the disorder induced damping of the magnons. This provides evidence that the physics of impurity scattering in this system is governed by non-local effects missing in the CPA. Finally, we study the real space eigenmodes of the system, including their spatial shapes, and analyze their temperature dependence within the random phase approximation.Comment: accepted by Jo

    Correlations, disorder, and multi-magnon processes in terahertz spin dynamics of magnetic nanostructures: A first-principles investigation

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    Understanding the profound impact of correlation effects and crystal imperfections is essential for an accurate description of solids. Here we study the role of correlation, disorder, and multi-magnon processes in THz magnons. Our findings reveal that a significant part of the electron self-energy, which goes beyond the adiabatic local spin density approximation, arises from the interaction between electrons and a virtual magnon gas. This interaction leads to a substantial modification of the exchange splitting and a renormalization of magnon energies, in agreement with the experimental data. We establish a quantitative hierarchy of magnon relaxation processes based on first principles

    GardenCubes.temp - a design for small detached houses

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    Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des VerfassersDer architektonische Entwurf basiert auf einer Auseinandersetzung mit dem Konflikt zwischen Industrie- und Naturlandschaft und hat zum Ziel, den Erholungswert einer bestehenden Kleingartenanlage entlang einer ÖBB-Bahntrasse in Wien zu steigern. Eine LĂ€rmschutzwand minimiert die Störwirkung des SchienenverkehrslĂ€rms und schafft neue Gestaltungsfreiheiten entlang der Trasse. Die Parzellen werden mit modularen, temporĂ€ren GartenhĂ€usern aus Stahl und Holz ergĂ€nzt, deren Form und GrĂ¶ĂŸe dynamisch den Jahreszeiten und unterschiedlichen Nutzungsanforderungen angepasst werden können. Das Konstruktionssystem gibt den PĂ€chtern zudem die Möglichkeit, im Fall eines Widerrufs der FlĂ€che durch den EigentĂŒmer die GartenhĂ€user mit einfachen Mitteln abzubauen und andernorts wieder zu errichten. Dabei lassen sich Wand-, Dach- und Bodenmodule neu anordnen, was den es den PĂ€chtern erlaubt, auf geĂ€nderte VerhĂ€ltnisse wie Parzellenform, -grĂ¶ĂŸe und -orientierung zu reagieren.The architectural design is based upon the conflict between industrial and natural landscape and targets an increased recreational value of an existing allotment along the railway tracks of the Austrian Federal Railways (ÖBB). A noise protection wall minimizes train noise and provides for new design possibilities along the tracks. Modular, temporary detached houses made of steel and wood, whose shape and size can be modified according to user needs and season, are erected on the individual garden plots. In case the plot gets recalled by the owner, the tenant can easily disassemble, remove, and re-erect the house on another plot. At the same time, wall, roof, and floor modules can be rearranged to fit the new plot in terms of size, shape and/or solar orientation.6

    'WE FEED THE NATION': BENEFITS AND CHALLENGES OF SIMULTANEOUS USE OF RESIDENT AND LONG-DISTANCE COMMUTING LABOUR IN RUSSIA’S NORTHERN HYDROCARBON INDUSTRY

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    Today, the contemporary oil and gas industry in the Russian "Far North" is staffed by a mixture of a local resident workforce and long-distance commute labour. This arrangement furthers the federal geostrategic and demographic aim to keep the sub-arctic north populated, and satisfies the demand of companies to have access to a diverse and qualified labour pool. The exemplars used are the mono- industrial towns Novy Urengoy and the shift-labour camp Yamburg, which draw on the paradigm changes of northern demographic policies and labour force allocation strategies in the Soviet Union and the Russian Federation. The rich hydrocarbon deposits have created interdependency between the Russian Far North and the other regions of the Federation, not only in terms of fiscal equalisation schemes, but also because they are connected by the people who commute for work and who then invest the revenues gained from this work in the north of the country back in their home regions
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