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Lassen sich Gedanken sagen? : Mimesis der inneren Rede in Arthurs Schnitzlers "Lieutenant Gustl"
Am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts entsteht ein Text, der die Frage nach der Sag- und Vernehmbarkeit von Gedanken scheinbar mühelos überspringt. Der Selbstbeobachter Arthur Schnitzler präsentiert uns die lückenlose, nur durch Schlaf unterbrochene Gedankenrede eines jungen Militärs zwischen Abend und Morgen. Damit befindet sich „Lieutenant Gustl“, erschienen am Weihnachtstag 1900 in der Wiener „Neuen Freien Presse“, im Fadenkreuz der Studier- und Konstruierbarkeit von ‚innerer Rede’. Im beinahe zeitungssprengenden Umfang von 24 halbseitigen Spalten auf 8 Seiten inszeniert Schnitzler das paradoxe Planspiel, wie es wäre, die Gedanken eines anderen unmittelbar und in situ vernehmen zu können. Es ist, dafür ist der Text in die Literaturgeschichte eingegangen, der erste konsequent durchgehaltene Innere Monolog in der deutschsprachigen Erzählliteratur
Vídeňská moderna v kontextu společenských a estetických změn na přelomu 19. a 20. století
Diplomová práce má představit vídeňskou modernu na pozadí společenských a estetických změn na přelomu století. Nejdřív bude nastíněná společenská situace kolem roku 1900 a společenská pozice měšťanské vrstvy v společnosti, protože z ní vzešla bohatá kultura vídeňské moderny. Z této společenské pozice jako i četných skandálů moderního umění v konzervativní společnosti lze vysvětlit i organizace kulturního života mladé umělecké generace. Dále budou prostřednictvím hlavních zástupců umělecké moderny představeny inovace v malířství, architektuře a hudbě. Podobně i v literatuře bude představen Hermann Bahr jako organizátor literární skupiny Mladá Vídeň a jeho největší oponent Karl Kraus, satirik své doby. Tematicky je dílo autorů Mladé Vídně rozdělen do troch okruhů, a to do obrazu společnosti, který se odráží hlavně v díle Arthura Schnitzlera a Petra Altenberga, esteticismu, který je předmětem i nejvýznamnějších děl od Leopolda Andriana, Richarda Beer-Hofmanna a raných dram Huga von Hofmannsthala. Poslední témou je Chandos-Brief od Huga von Hofmannsthala, který dokumentuje vzniklou jazykovou krizi.This thesis will introduce the Viennese Modernism from the background of social and aesthetic changes at the turn of the 20th century. First will be outlined the social situation around 1900 and a position of bourgeois class in this society, because this class is where the culture of Viennese Modernism came from. From this social status as well as numerous scandals of modern art in this conservative society will be explained the organization of the cultural life of the young generation of artists. Furthermore there will also be introduced the Modernism in painting, architecture and music by their major artists. Similarly, in literature will be presented Hermann Bahr as an organizer of the literary group Young Vienna and his biggest opponent Karl Kraus, the satirist of his time. Thematically, the work of the authors of Young Vienna is divided into three areas, namely into the image of the society, which is mainly reflected in the work of Arthur Schnitzler and Peter Altenberg, aestheticism, which is also the subject of the most important works by Leopold Andrian, Richard Beer-Hofmann and the early dramas of Hugo von Hofmannsthal. The last theme is Chandos-Brief, written by Hugo von Hofmannsthal, which is a document of the language crisis in this time.Institute of Germanic StudiesÚstav germánských studiíFilozofická fakultaFaculty of Art
Stream of consciousness: udvikling af en teknik
Franco Moretti: Stream of consciousness: udvikling af en teknik
Frühgealtert und spätgeboren. Richard Schaukals Dialog mit dem Dichterkreis des Jungen Wien
This article discusses the Austrian writer Richard Schaukal (1874-1942) and his artistic and personal relationship with the writers of the «Young Vienna» circle. Points of agreement and difference with Hermann Bahr, Karl Kraus, Hugo von Hofmannsthal and Arthur Schnitzler are at the centre of the analysis. The parallels with Hofmannsthal’s early work in particular will be shown by way of intertextual comparison. Drawing on these insights, the analysis seeks to situate Schaukal within the broader context of Viennese Modernism (c. 1890-1910)
Arthur Schnitzler und die Erste Republik
Meine Arbeit „Arthur Schnitzler und die erste Republik“ ist eine sozial-geschichtliche Unter-suchung seiner Werke nach dem Ersten Weltkrieg (1918). Arthur Schnitzler ist einer der be-rühmtesten österreichischen Schriftsteller und war ein klassischer Vertreter der Wiener Mo-derne. Er wurde von vielen Literaturwissenschaftlern als „der resignierte Dichter“ bezeichnet, der in der Wiener Moderne gefangen war, und ihren Stil in seinem ganzen Schaffen beibehal-ten hat. Das Ziel meiner Arbeit ist zu beweisen, dass Schnitzler kein Gefangener seiner Epo-che war, sondern die Änderungen, die in Österreich nach dem Ersten Weltkrieg passiert sind, wahrgenommen hat und in ausgewählten von ihn nach 1918 wiederzufinden.
Im ersten Kapitel habe ich die wichtigsten Ereignissen nach 1918 erwähnt, sowie die politi-schen Entwicklungen und manche Veränderungen im Bereich der Literatur, Ökonomie und Geschlechter.
Im zweiten Kapitel beschäftige ich mich mit Schnitzlers Tagebüchern, die er sehr akribisch geführt hat, und in denen er auf die politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Verän-derungen reagiert hat.
Die nächsten vier Kapitel behandeln je ein Werk, das ich zur Analyse ausgewählt habe. Diese habe ich ausgesucht, weil sie die Schicksale verschiedener gesellschaftlicher Vertreter behan-deln.
Die Werke sind: „Casanovas Heimfahrt“ (1917), „Fräulein Else“ (1924), „Spiel im Morgen-grauen“ (1926) und „Therese. Chronik eines Frauenlebens“ (1928).
Casanova ist ein Mann mittleren Alters, der seine Existenz verfallen sieht. Diese Figur kann man mit Schnitzler selbst vergleichen.
In „Spiel im Morgengrauen“ ist Leutnant Kasda die Hauptfigur. Er will die Veränderungen der Gesellschaft nicht wahrhaben und weiter in einer Welt leben, die es nicht mehr gibt. Diese Naivität kostet ihm letztendlich das Leben.
Schnitzler hat in den zwei anderen Werken, „Fräulein Else“ und „Therese. Chronik eines Frauenlebens“ Frauenschicksale beschrieben. Else, ein junges Mädchen aus einer verarmten bürgerlichen Familie, hat die typischen Schwierigkeiten junger Frauen ihren Platz in einer neuen Gesellschaft zu finden.
Therese kann man als eine Weiterentwicklung Elses verstehen. Manche ihrer Wünsche, wie zum Beispiel ökonomische und sexuelle Unabhängigkeit, werden von Therese angestrebt und in gewisser Weise auch erfüllt.
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Bei allen vier Werken habe ich mich hauptsächlich auf drei Themen konzentriert: Erstens den Niedergang des Bürgertums, wie die einst Reichen und Mächtigen sich nach dem Krieg zu-rechtfanden und wie sie mit den für sie ungewöhnlichen Problemen der neuen Zeit umgingen.
Zweitens mit der Bildung einer neuen Schicht - die Neureichen. Wie Diese mit ihrem neu verdienten Geld umgehen und ihr Verhalten gegenüber dem alten Bürgertum.
Der dritte Schwerpunkt ist die Veränderung der Rolle der Frauen in dieser neuen Zeit
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