31 research outputs found
Die Schönheit der Ordnung
ZUSAMMENFASSUNG
Die Schönheit der Ordnung. Effizienzdiskurse und ihre Auswirkungen.
Die Ideengeschichte der „Effizienz“ wird in der vorliegenden Arbeit als Mentalitätsgeschichte eines bestimmten Gedankenmodells behandelt, das, ausgesprochen oder nur internalisiert, in den letzten Jahrzehnten immer dichter zu werden scheint. Effizienz wird hier vor allem im Sinne von „Wirtschaftlichkeit“ interpretiert: Ein bestimmter Diskurs von Rentabilität und Rechenhaftigkeit durchwächst die privaten, gesellschaftlichen und politischen Ebenen und gibt ein Idealmodell und eine Handlungsmaxime vor. Die kontinuierliche Selbstverbesserung des Einzelnen, die Unterordnung des Politischen unter die Vorgaben des internationalen Wettbewerbs und die ganzheitliche Optimierung aller betrieblichen Vorgänge im Hinblick auf einen globalen Markt funktionieren nach ähnlichen Mustern: Outsourcing, Dezentralisierung, Flexibilisierung sowie mehr Konkurrenz und Wettbewerb. Durch die Messbarkeit ehemals nicht messbarer Bereiche wird erhöhte Transparenz gewährleistet, um schrittweise alle ineffizienten und unproduktiven Vorgänge aufspüren zu können. Dieses Begehren ist allgegenwärtig spürbar: einerlei, ob Wirtschaftlichkeit zur offiziellen Lebensregel erhoben wird oder das Wort an sich einen bestimmten Vorstellungsprozess in den Köpfen in Gang setzt: das Versprechen des Erfolges, der Dynamik und der Selbstverantwortung.
Damit eine Idee so wirkmächtig werden konnte, müssen und mussten viele philosophische, politische und gesellschaftliche Anstrengungen unternommen werden. Die vorliegende Arbeit versucht, ausgehend von einer ideengeschichtlichen Betrachtung, auf der einen Seite die ideologischen Ursachen und auf der anderen Seite die konkreten alltäglichen Auswirkungen des Effizienzgedankens in Politik, Wirtschaft und Alltag zu sammeln und im Hinblick auf die folgenden Fragestellungen zu untersuchen: Welche Suggestionsformeln liegen dem aktuellen gesamtgesellschaftlichen Wirtschaftlichkeitsparadigma zugrunde? Wie manifestiert sich zeitgemäße Rationalisierung und Disziplinierung in Politik, Wirtschaft und Familie? Sind „Rechenhaftigkeit“ und „Effizienz“ auch deshalb so starke Wunschvorstellungen, weil in der Gesellschaft gerade zu wenig davon vorhanden ist? Worin liegen emanzipatorische Potentiale für das Individuum, die durch die Herauslösung aus traditionellen Bindungen begründet sind? Wie kann die Frage „Staat oder Markt“ heute anders beantwortet werden, bzw. inwiefern muss das Politische angesichts der fundamentalen Veränderungen durch Globalisierung und Wissenstechnologien neu gedacht werden
Proceedings. 22. Workshop Computational Intelligence, Dortmund, 6. - 7. Dezember 2012
Dieser Tagungsband enthält die Beiträge des 22. Workshops "Computational Intelligence" des Fachausschusses 5.14 der VDI/VDE-Gesellschaft für Mess- und Automatisierungstechnik (GMA) der vom 6. - 7. Dezember 2012 in Dortmund stattgefunden hat.
Die Schwerpunkte sind Methoden, Anwendungen und Tools fĂĽr
- Fuzzy-Systeme,
- KĂĽnstliche Neuronale Netze,
- Evolutionäre Algorithmen und
- Data-Mining-Verfahren
sowie der Methodenvergleich anhand von industriellen Anwendungen und Benchmark-Problemen
Integriertes Risikocontrolling fuer Industrieunternehmen
Die jüngste Wirtschaftskrise hat vor Augen geführt, dass eine proaktive Vorausschau auf zukünttige Risiken und deren Berücksichtigung in den unternehmerischen Führungsprozessen von existenzieller Bedeutung ist. Für Industrieunternehmen gestaltet sich dies aufgrund des hohen Anteils nur schwer messbarer Risiken als besonders schwierig. Diese Arbeit liefert konkrete Hinweise, wie Informationen aus dem industriellen Risikomanagementprozess sinnvoll mit den Aktivitäten des Controllings verzahnt werden können. Als Basis dieser Handlungsempfehlungen dienen belastbare Aussagen zu den Erfolgsfaktoren und -wirkungen des Controllings, die im Rahmen einer sekundärdatenbasierten Analyse aus 142 Studien abgeleitet werden. Das Buch spricht damit nicht nur diejenigen Leser an, die sich mit Fragen des integrierten Risikocontrollings auseinandersetzen. Auch Wissenschaftler, Praktiker oder Studierende, die sich einen fundierten Überblick über empirische Erkenntnisse zur Gestaltung effektiver Controllerarbeit verschaffen wollen, finden hierin eine umfassende und detaillierte Zusammenstellung so genannter «Stylized Facts»
Entwerfen Entwickeln Erleben in Produktentwicklung und Design 2021
Die Konferenz Entwerfen Entwickeln Erleben bietet zum fĂĽnften Mal ein national einzigartiges fachĂĽbergreifendes Konferenz- und Ausstellungsformat an den Schnittstellen von Produktentwicklung und Industriedesign.
Die fortschreitende Integration digitaler Technologien im Bereich Produktentwicklung und Industriedesign führt gerade zu einer massiven Transformation der Arbeitsprozesse und hin zu einer enormen Erweiterung von Möglichkeiten –angefangen von der Digitalisierung des Produktentstehungsprozesses mithilfe von Methoden und Techniken des Systems Engineering, über die Vernetzung und Automatisierung von Produktionsanlagen und Produkten, Predictive Maintenance durch digitale Zwillinge bis hin zur nachhaltigen Produktion vollständig recyclebarer Güter.
Hinsichtlich der Einreichung sind Schnittstellen mit folgenden aktuellen SchlĂĽsselthemen von besonderem Interesse:
Virtuelle Methoden in der Produktentwicklung: Mit Blick auf den Lebenszyklus der Produktentwicklung stehen die digitalen Möglichkeiten bezüglich Innovation, Design und Umsetzung im Vordergrund. Wie können beispielsweise Daten über Produkte und deren Nutzung in Simulationen in Echtzeit zusammengestellt, zielgerichtet variiert und ausgewertet werden? Wie können digitale Tools in der Innovationsphase helfen, verteilte Informationen und Ideen zu sammeln und zu strukturieren? Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Umgang und Einsatz des Systems Engineering, von Methoden der künstlichen Intelligenz und des machine learning.
Mensch-Maschine-Interaktion: Mit der Weiterentwicklung der Automatisierung hin zur umfassenden Kooperation von Mensch und Technik bis hinein in Produktentwurf und -entwicklung stellt sich die Frage, wie diese zukünftige Partnerschaft durch nutzerzentrierte Designs gestaltet werden soll? Welche Zwischenschritte und Zugänge sind notwendig, um Interfaces zum Beispiel via VR/AR so adaptiv und lernförderlich wie möglich zu gestalten und zugleich notwendige Grenzziehungen zwischen Mensch und Maschine zu definieren?
Kollaboration: Produktentwicklung und -design leben von kreativem Zusammenwirken. Wie kann diese Kreativität durch Methoden, Arbeitsumgebung und digitale Tools unterstützt werden? Lassen sich Kreativität und Serendipität messen und entsprechend planen? Welche Rolle spielt Kollaboration bei der agilen Produktentwicklung und bei der Organisation von umfangreichen Partner-Ökosystemen? Und wie lässt sich zum Beispiel die Zusammenarbeit in Design Teams auf die universitäre Lehre übertragen?
Nachhaltigkeit/Transfer: Zentral für neue Produkte ist die Verbindung zur Gesellschaft im Allgemeinen und zur Nutzer- bzw. Anspruchsgruppe im Speziellen. Gerade mit Blick auf nachhaltige Produkte mit einem möglichst langen Lebenszyklus sind datengetriebene Analysen zum Nutzerverhalten genauso zentral wie die passgenaue Entwicklung und Planung für eine ressourcensparende Produktion. Dies sind alles wesentliche Bestandteile der additiven Fertigung und späteren Rekonfigurationen. Hierfür ist es unabdingbar Kategorien der Materialwissenschaften, Kreislaufwirtschaft und neueste Ansätze der Produktentwicklung miteinander zu verknüpfen, um die Effizienz der Entwicklung und die Nachhaltigkeit der Produkte gleichzeitig zu steigern.:Digitalisierung der Engineering Prozesse durch System Lifecycle Management (SysLM)
Martin Eigner 11
Umgang mit Marktunsicherheiten in der Zielsystementwicklung: Methode zur Reduktion von DefinitionslĂĽcken bei der Konkretisierung des Initialen Zielsystems
Valentin Zimmermann, Christoph Kempf, Leo Hartmann, Nikola Bursac, Albert Albers 21
Digitale Lösungssammlung von Konstruktionsprinzipien für die Agile Entwicklung von Leichtbaustrukturen für Luftfahrzeuge
Jutta Abulawi, Maximilian Weigand 35
Ansatz zur Erarbeitung einer Methodenauswahl fĂĽr nachhaltige Produktentwicklung in KMUs
Björn Ragnar Kokoschko, Laura Augustin, Christiane Beyer, Michael Schabacker 49
Kontrollierte Fragebogenentwicklung zur Messung erlebter Qualität von Produkten der Dräger Safety auf haptischer, optischer und akustischer Ebene
Julia Schneider, Christian Wölfel, Sarah Wandel, Michael Richenberger 59
Was können wir von Ablehnung lernen? Eine Befragung von NichtnutzerInnen im Kontext einer Produktentwicklung
Laura Augustin, Sabrina Pfrang, Björn Kokoschko, Andrea Wolffram, Michael Schabacker 71
Digitale Landwirtschaft und das User-Interface – eine Herstellersicht
Michael Jendis 85
Data Model Canvas fĂĽr die IT-System-ĂĽbergreifende Integration von Datenmodellen zur UnterstĂĽtzung von Datenanalyse-Anwendungen im Produktlebenszyklus
Thomas Eickhoff, Andreas Eiden, Jonas Gries, Jens C. Göbel 99
Montagegerechte Gestaltungsrichtlinien mittels Deep Learning
Johanna Gerlach, Alexander Riedel, Seyyid Uslu, Frank Engelmann, Nico Brehm 111
Hybride Simulationstechnik – Prototypenerkenntnisse in den Produktneuentwicklungsprozess einbinden
Dennis Kaczmarek, Armin Lohrengel 123
Zeitliche und inhaltliche Konvergenz der Lösungsfindung als zentrale Herausforderung in Hybriden Produktentwicklungsprozessen – eine Empirische Analyse von Stanfords ME310-Prozessmodell
Frank Koppenhagen, Tim BlĂĽmel, Tobias Held, Christoph Wecht 137
Better Change a Running System – Implementierung von Innovations- und Nachhaltigkeitsprozessen in Entwicklungsabteilungen
Oliver Keller, Paul Stawenow, Marco Kapetan 155
User Research im Zukunftsorientiertem Design-Thinking: Eine Ganzheitliche Methode fĂĽr das Stakeholder-Management in der Service-Optimierung
Mehdi Mozuni, Maren Ohlhoff, Gerhard Glatzel 163
Virtual-Reality-Umgebung für die Visualisierung von Entwicklungszielgrößen auf Basis des Referenzsystems im Modell der PGE – Produktgenerationsentwicklung
Felix Pfaff, Simon Rapp, Albert Albers 175
Ausarbeitungsleitfaden fĂĽr Nutzerstudien zur Evaluation von XR-Interfaces in der Produktentwicklung
Jakob Harlan, Benjamin Schleich, Sandro Wartzack 189
Textile Engineering ›SurFace‹: Oberflächenentwurf von der taktilen zur grafischen zur taktilen Erfahrbarkeit im Design Engineering der Zukunft
Marina-Elena Wachs, Theresa Scholl, Gesa Balbig, Katharina Grobheiser 201
Effiziente und Robuste Entwicklung komplexer Faserverbund-Triebwerkstrukturen
Sebastian Spitzer, Fabian Folprecht, Alrik Dargel, Christoph Klaus, Albert Langkamp, Maik Gude 215
Maschinenkonzept zur additiven Fertigung groĂźdimensionierter Titan-Bauteile
Andreas Kalb, Florian M. Dambietz, Peter Hoffmann 227
VIKA – Konzeptstudien eines virtuellen Konstruktionsberaters für additiv zu fertigende Flugzeugstrukturbauteile
Johann Steffen 237
Entwicklung einer agil-strukturierten Prozesslösung mittels ASD – Agile Systems Design für das technische Änderungsmanagement im After Sales eines OEM der Automobilindustrie
Jonas Heimicke, Sascha Pfau, Linda Vetten, Albert Albers 255
Methoden für die durchgängige Anwendung einer EBOM mithilfe klassenbasierter Substitutionsobjekte
Jonathan Leidich, Peter Robl, Julien Raphael Mrowka 271
Anforderungsmanagement in der Agilen Entwicklung Mechatronischer Systeme – ein Widerspruch in sich?
Nikola Bursac, Simon Rapp, Lukas Waldeier, Steffen Wagenmann, Albert Albers, Magnus Deiss, Volker Hettich 283
Akzeptanzanalyse zum Einsatz von Hybriden Prototypen und Extended Reality in der Produktentstehung
Liesa Zimmermann, Kathrin Konkol, Elisabeth Brandenburg, Rainer Stark 297
Interdisziplinäre Produktentwicklung – Beschreibung einer Kooperation aus Industrie, angewandter Forschung und Technischem Design zur Realisierung einer assistierenden Roboterzelle
Christian Hermeling, Johannes Abicht, Thomas Theling, Ralf Hock 309
Szenarien Machen Mögliche Zukünfte Erlebbar – Szenen eines Forschungsvorhabens
Maren Ohlhoff, Mehdi Mozuni, Gerhard Glatzel 323
3D-volldigitalisierte Behandlungsplanung bei Lippen-Kiefer-Gaumenspalten (LKGS-3D)
Christiane Keil, Dominik Haim, Ines Zeidler-Rentzsch, Franz Tritschel, Bernhard Weiland, Olaf MĂĽller, Thomas Treichel, GĂĽnter Lauer 335
Beam-colored Sketch and Image-based 3D Continuous Wireframe Reconstruction with different Materials and Cross-Sections
Martin Denk, Klemens Rother, Kristin Paetzold 345
Diskussionsbeitrag zu einem methodischen Ansatz für Entscheidungen in Zielkonflikten während der Konzeptphase der Entwicklung automatisierter Produktionsanlagen
Peter Lochmann, Jens-Peter Majschak 355
Generieren lastgerechter Materialparameter für FEM-gestützte Umformprognosen – am Beispiel von Karton Verbundmaterialien
Toma Schneider, Antje Harling, Frank Miletzky 371
Erweiterte Analyse ausgewählter Schwingungsphänomene mit dem C & C²-Ansatz am Beispiel einer Einscheibentrockenkupplung
Peter M. Tröster, Thomas Klotz, Simon Rapp, Yulong Xiao, Sascha Ott, Albert Albers 383
Ein Klassifizierungssystem fĂĽr Industrielle Augmented Reality Anwendungen
Jan Luca Siewert, Matthias Neges, Detlef Gerhard 401
Nutzerzentrierte Entwicklung einer ortsunabhängigen Maschinenabnahme mittels Augmented Reality
Nedim Kovacevic, Jantje Meinzer, Rainer Stark 417
Augmented Reality als intuitive Benutzungsschnittstelle fĂĽr das Roboterprogrammieren
Carolin Horn, Christoph-Philipp Schreiber 431
Design von Produkt-Dienstleistungssystemen fĂĽr Kreislaufwirtschaft
Ursula Tischner 443
Nachhaltigkeit: Avoiding Design – Warum gutes Design kein Design ist und auch das Nicht-Designen und Vermeiden von Produkten Gestalterhandwerk sein muss
Philipp SchĂĽtz, Oliver Gerstheimer, Philipp Englisch 461
Nachhaltigkeit als strategischer Imperativ fĂĽr die Gesellschaft und Unternehmen
Heinz Simon Keil, Detlef Tietze 475
Simulation modularer Produktarchitekturen durch modellbasierte Konfiguration
Florian M. Dambietz, Dieter Krause 491
MBSE-Ansatz fĂĽr eine Vernetzte Stoffstrommodellierung zur Verbesserung der Partnersuche in der Kreislaufwirtschaft
Franz Wieck, Philipp Kronenberg, Manuel Löwer 501
Konstruktion eines Inserts fĂĽr Faserverbund- Halbzeuge
Frank Weidermann, Stefanie Zimmermann, Andrea Pino 517
Der Ingenieur an seinem Arbeitsplatz – gesund und kompetent!
Bettina Schleidt 529
Digitale Arbeitsumgebungen in der Produktentstehung – Mit Action Design Research Web-Anwendungen zur produktiven Zusammenarbeit entwickeln
Stephan Scheele, Daniel Mau, David Foullois, Frank Mantwill 541
Nutzerzentrierung in Zeiten von Social Distancing – Evaluierung eines extracurricularen Lehrformats für Studierende der Produktentwicklung
Anne Wallisch, Kristin Paetzold 559
The Digitalization Principles from a User-Centered Design Perspective – A Conceptual Framework for Smart Product Development
Carolina Sallati, Klaus SchĂĽtzer 575
Brain of Materials – die Plattform für Designer, Entwickler und Materialhersteller
Hans Peter Schlegelmilch 587
Gibt es ein Patentrezept fĂĽr erfolgreiche IT-Projekte?
Alfred Katzenbach 591
Mockup einer Betriebsleitstelle für Automatisierte Shuttlebusse – Konzeption und Design eines Universellen, Visuellen und Auditiven Interfaces
Ingmar S. Franke, Sönke Beckmann, Olga Biletska, Hartmut Zadek 601
Co-Creation bei komplexen Consumer Products
Linda GeiĂźler, Nico Herzberg, Natalie Mundt 613
Bessere Kundenorientierung bei der Entwicklung physischer Produkte – Nutzung agiler Vorgehensweisen kombiniert mit Additiven Fertigungsverfahren
Philipp Blattert, Werner Engeln 621
Ermittlung von Anforderungen an eine Anwendungsfall-Spezifische Einführung Agiler Ansätze – Erkenntnisse aus der Anwendung des Agile-Stage-Gate Hybrids
Jonas Heimicke, Ahmed Spahic, Luis Bramato, Albert Albers 633
goG – die Neue Urbane Mobilität
Hans-Georg Höhne 645
Vergleich der Motivationsprofile von Scrum-Teammitgliedern mit dem Agilen Manifest zur Entwicklung von Gamification-Strategien
David Kessing und Manuel Löwer 655
Zeichnen als Weltentwurf: Analog + Digital – Die Bedeutung des Zeichnens in der Primarausbildung mit Blick auf Design Engineering in Europa
Marina-Elena Wachs 665
Intelligentes Nesting in der Kreislaufwirtschaft zur Steigerung der Ressourceneffizienz
Philipp Kronenberg, Franz Wieck, Sebastian Weber, Manuel Löwer 673
Remote Innovation – Co-Creation During Times of Pandemic
Oliver Gerstheimer, Philipp SchĂĽtz, Philipp Englisch, Erhard Wimmer 681
Analyse des Einflusses von Faktoren auf die agilen Fähigkeiten von Organisationseinheiten in der Entwicklung physischer Systeme
Jonas Heimicke, Tobias Rösel, Alber Albers 691
Entwicklung Angepasster Konstruktionsmethoden fĂĽr Nachhaltige Hochvolt-Speicher
Robert Kretschmann, Gerd Wagenhaus, Christiane Beyer 703
Automatisierung des Datenaufbereitungsprozesses fĂĽr AR/VR-Anwendungen im Engineering
Maximilian Peter Dammann, Wolfgang Steger, Ralph Stelzer 714
Nutzer- und Aufgabengerechte Unterstützung von Modellierungsaktivitäten im Kontext des MBSE-Model-Based Systems Engineering
Constantin Mandel, Matthias Behrendt, Albert Albers 72
Qualitätssicherung in der universitären Lehrerbildung - Rahmenbedingungen, Möglichkeiten und Grenzen - Theoretische Studien und empirische Befunde
Qualitätssicherung in der universitären Lehrerausbildung
-Rahmenbedingungen, Möglichkeiten und Grenzen-
Theoretische Studien und empirische Befunde
Die Duisburger Evaluation der Lehramtsausbildung liefert auf der Grundlage empirischer Befunde abgesicherte Ergebnisse über den Zustand der akademischen Lehrerbildung sowie über die institutionellen Strukturen und Prozesse der Universität. Die Ergebnisse der Studie korrespondieren mit den Resultaten internationaler Vergleichsstudien, die gegenwärtig die bildungspolitische Öffentlichkeit aufschrecken und die Unzulänglichkeit der universitären Lehrerausbildung medienwirksam in die Öffentlichkeit rückt.
Fasst man die Duisburger Studie auf wenige Hauptaussagen zusammen, zeigt sich ein ernüchterndes Bild: Die universitäre Lehrerbildung in ihrem jetzigen Zustand erfüllt die hohen bildungspolitischen Qualitätserwartungen und Forderungen, die an sie gestellt werden nicht oder nur ungenügend und bleibt hinter ihren Möglichkeiten zurück.
Vor diesem Hintergrund werden Fragen zur Reorganisation von Studium und Lehre und an eine zeitgemäße Konzeption der universitären Lehrerausbildung diskutiert.
Im Kontext der sich wandelnden gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen firmieren seit Mitte der 90er Jahre die viel zitierten Schlagwörter „Staatliche Deregulierung“ und „Institutionelle Autonomie“. Mit dem Rückzug des Staates, der die Universitäten zu mehr Autonomie und Selbstständigkeit führen soll, werden neue Formen der Rechenschaftspflicht bei einer zunehmenden Verschiebung von der Input- zur Outputkontrolle im deutschen Hochschulsystem sichtbar. Die weitgehend als extern veranlasst wahrgenommenen Entwicklungen markieren einen Wechsel, der die Frage nach der Steuerung von Universitäten als besondere Organisation ins Zentrum rückt. Auf der Grundlage prominenter organisationstheoretischer Vorstellungsmuster der Universität werden Überlegungen zu grundsätzlich hochschuladäquaten Steuerungsinstrumenten (des New Public Managements) angestellt, die einen substantiellen Beitrag zu einer qualitätsgeleiteten Hochschulsteuerung leisten sollen. Qualitätssicherung in einem sich dynamisch entwickelnden System erfordert ein kohärentes Qualitätsmanagement, wirksame Leitungsstrukturen und Entscheidungsprozesse, um sich den zunehmenden Herausforderungen stellen zu können und für den internationalen Wettbewerb und die Zukunft gerüstet zu sein.
Angesichts dieser Entwicklungen gewinnen eine systematische Evaluation und Qualitätssicherung der Lehramtsausbildung, wie auch ihrer Organisation und ihrer Strukturen, an Gewicht. Die Einführung von gestuften Studiengängen, auch im Lehramt, bietet neue Herausforderungen wie Polyvalenz bei der Berufsorientierung, einen strukturierten Wissens- und Kompetenzaufbau und damit einhergehend die von verschiedenen Wissenschaftsorganisationen vehement eingeforderte Outcome-Orientierung.
Diese Entwicklungen werden seit der EinfĂĽhrung von Akkreditierungsverfahren von hochschulpolitischer Seite gezielt unterstĂĽtzt
ICT-Professionalisierung und ICT-Beliefs : Professionalisierung angehender Lehrpersonen in der digitalen Transformation und ihre berufsbezogenen Ăśberzeugungen ĂĽber digitale Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT)
Abstract Deutsch (English below):
Seit 20 Jahren werden weltweit umfangreiche Ressourcen in die Digitalisierung der schulischen Bildung investiert – allein in der Schweiz über eine Milliarde Franken – ohne dass die damit verbundenen Erwartungen auch nur annähernd erfüllt werden. Inzwischen wurde deutlicher, dass eine gelingende Thematisierung und Integration von ICT in Schule und Unterricht das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels verschiedener Faktoren ist. Eine massgebliche Rolle spielen dabei berufsbezogene Überzeugungen (Beliefs) von Lehrpersonen, doch die genaueren Inhalte und Strukturen von ICT-Beliefs der nächsten Generation von Lehrpersonen sind trotz ihrer entscheidenden Rolle weitgehend unbekannt. In einer kulturanthropologisch orientierten, qualitativ-explorativen Studie wurden daher ICT-Beliefs von 102 angehenden Lehrpersonen in der Schweiz erhoben. Durch das mehrstufige Erhebungsverfahren und induktive wie strukturierende qualitative Inhaltsanalyse sowie Typenbildung wurde möglich, Inhalte und Strukturen von ICT-Beliefs detailliert zu bestimmen. Dabei konnten Topoi (wie z.B. Vorstellungen über Lehr-Lernsettings, Agency und Innovationen mit ICT), Diskurse (u.a. Effizienzdiskurs, Kompetenzdiskurs, Identitätsdiskurs), vier Typen und drei Formen von ICT-Beliefs identifiziert und charakterisiert werden. Die Befunde verdeutlichen, welche ICT-Beliefs angehender Lehrpersonen gegenwärtig hochschulische Angebote framen oder filtern und schulische ICT-Praktiken bestimmen können: 98% der untersuchten Lehrpersonen zeigen sich überzeugt, dass die digitale Transformation keine fundamentale Veränderung der Schule, des Unterrichts oder der Aufgaben von Lehrpersonen mit sich bringt. Die untersuchten Lehrpersonen sind bei spontaner Äusserung – in Übereinstimmung mit bisherigen Befunden – eher überzeugt, dass ICT ein Mittel zur Optimierung traditionalen Unterrichts ist und allenfalls langsame, graduelle, aber keine prinzipiellen Veränderungen schulischen Lernens anstehen. Diese Beliefs erscheinen aber stark veränderlich und – entgegen bisheriger Befunde – treten bei vorbereiteter Äusserung Inhalte und Strukturen von ICT-Beliefs hervor, die didaktische, fachdidaktische oder pädagogische Gesichtspunkte zur Geltung bringen und durchaus geeignete Ausgangspunkte für eine ICT-Professionalisierung bilden. Anhand dieser Befunde können die Anforderungen an hochschulische Lerngelegenheiten zur ICT-Professionalisierung präzisiert werden. Der erste Teil der Studie verortet die Erhebung anhand der Theorie der professionellen Handlungskompetenz und durch eine umfassende Übersicht der Forschungen der letzten 20 Jahre zur schulischen ICT-Nutzung, zu Lerneffekten, zu Faktoren gelingender schulischer ICT-Integration, zu Kompetenzanforderungen an Lehrpersonen aus medienpädagogischer und fachdidaktischer Sicht sowie den institutionellen Bedingungen eines ICT-Kompetenzerwerbs an Hochschulen. Dabei wird ein Paradigmenwechsel von den Intentionen einer schulischen ICT-Integration hin zu einer integrierten ICT-Professionalisierung von Lehrpersonen aufgezeigt. Der dritte Teil diskutiert die im zweiten Teil identifizierten ICT-Beliefs als geeigneten Ausgangspunkt von ICT-Professionalisierungsprozessen, bringt einen Vorschlag zur begrifflichen Bestimmung einer integrierten ICT-Professionalisierung ein und skizziert das Desiderat geeigneter Aufgaben zur ICT-Professionalisierung in der Lehrpersonenbildung.
Abstract English:
For 20 years, enormous resources have been invested worldwide in the digitalisation of school education – over one billion Swiss Francs in Switzerland alone – without even remotely meeting the corresponding expectations. In the meantime, it has become clear that a successful thematization and integration of ICT in school and teaching is a result of a complex interplay of various factors, among which teachers’ beliefs about ICT play a decisive role. While teachers’ beliefs are generally considered to be a central factor of teachers’ professional competence and their change a key to pedagogical innovation and reform, the precise contents and structures of ICT-related beliefs of the next generation of teachers is widely unknown. In a multi-phase qualitative explorative study, ICT-related beliefs of 102 preservice teachers in Switzerland were therefore investigated. Methods of inductive and deductive qualitative content analysis as well as type formation allowed to identify Topoi (e.g. beliefs about good teaching, teachers’ agency and innovations with ICT), Discourses (e.g. Efficiency Discourse, Competence Discourse, Identity Discourse), four predominant Types and three fundamental Forms of preservice teachers’ ICT-Beliefs. Overall, the findings reveal which ICT-beliefs may currently frame or filter university teaching and ICT school practices. 98% of the preservice teachers surveyed believe that the digital transformation does not bring about a fundamental change in school, teaching or the tasks of teachers. In accordance with previous findings, they are convinced – when expressing themselves spontaneously – that ICT is a means of optimising traditional teaching and that at best slow, gradual, but not fundamental changes in school learning are indicated. However, these beliefs appear to be highly mutable and – in contrast to previous findings – when expressed after preparation, ICT beliefs emerge which reflect didactic, subject-related or pedagogical ideas and innovation in the use of ICT in teaching. The results allow to specify requirements for teacher education programs and suggest that ICT beliefs can be considered as interesting and appropriate starting points for processes of ICT professionalisation. The first section of the dissertation contextualizes the study through a detailed discussion of current research on the use of ICT in schools, on learning outcomes, on factors for successful ICT integration in schools, on competence requirements from the point of view of school administration, media pedagogy and subject didactics as well as the institutional conditions for the acquisition of ICT competence at universities. A paradigm shift from the intention of ICT integration in schools towards an integrated ICT professionalisation of teachers is identified. The third section discusses ICT-beliefs as a springboard for professionalisation in teacher education. The desideratum of developing and evaluating assignments designed for an integrated ICT-professionalisation in teacher education is outlined
Offene Zusammenhänge: Open Access in der Berufsbildungsforschung
Open Access ist im Gegenstandsbereich der Berufsbildungsforschung als wichtiges Thema hinsichtlich der Veröffentlichung von und des Zugriffs auf Forschungs- und Arbeitsergebnisse angekommen. Der vorliegende Band widmet sich den mit Open Access verbundenen Vorteilen und Herausforderungen aus unterschiedlichen Perspektiven. Ziel ist es, zum einen umfassend über Open Access zu informieren und zum anderen die vielschichtigen Diskussionsstränge sichtbar zu machen.Open Access has become an important topic in the area of Vocational Education and Training (VET) research. It increasingly influences questions regarding the publication of, and access to, VET research. This book outlines the advantages and challenges associated with Open Access from different perspectives. The aim is, on the one hand, to provide an overview of the opportunities Open Access affords, on the other hand, to make the somewhat complex discourse on Open Access accessible
Doing Research - Wissenschaftspraktiken zwischen Positionierung und Suchanfrage
Forschung wird zunehmend aus Sicht ihrer Ergebnisse gedacht - nicht zuletzt aufgrund der Umwälzungen im System Wissenschaft. Der Band lenkt den Fokus jedoch auf diejenigen Prozesse, die Forschungsergebnisse erst ermöglichen und Wissenschaft konturieren. Dabei ist der Titel Doing Research als Verweis darauf zu verstehen, dass forschendes Handeln von spezifischen Positionierungen, partiellen Perspektiven und Suchbewegungen geformt ist. So knüpfen alle Beitragenden auf reflexive Weise an ihre jeweiligen Forschungspraktiken an. Ausgangspunkt sind Abkürzungen - die vermeintlich kleinsten Einheiten wissenschaftlicher Aushandlung und Verständigung. Der in den Erziehungs-, Sozial-, Medien- und Kunstwissenschaften verankerte Band zeichnet ein vieldimensionales Bild gegenwärtigen Forschens mit transdisziplinären Anknüpfungspunkten zwischen Digitalität und Bildung
Doing Research - Wissenschaftspraktiken zwischen Positionierung und Suchanfrage
Forschung wird zunehmend aus Sicht ihrer Ergebnisse gedacht - nicht zuletzt aufgrund der Umwälzungen im System Wissensschaft. Der Band lenkt den Fokus jedoch auf diejenigen Prozesse, die Forschungsergebnisse erst ermöglichen und Wissenschaft konturieren. Dabei ist der Titel Doing Research als Verweis darauf zu verstehen, dass forschendes Handeln von spezifischen Positionierungen, partiellen Perspektiven und Suchbewegungen geformt ist. So knüpfen alle Beitragenden auf reflexive Weise an ihre jeweiligen Forschungspraktiken an. Ausgangspunkt sind Abkürzungen - die vermeintlich kleinsten Einheiten wissenschaftlicher Aushandlung und Verständigung. Der in den Erziehungs-, Sozial-, Medien- und Kunstwissenschaften verankerte Band zeichnet ein vieldimensionales Bild gegenwärtigen Forschens mit transdisziplinären Anknüpfungspunkten zwischen Digitalität und Bildung
Doing Research. Wissenschaftspraktiken zwischen Positionierung und Suchanfrage
Forschung wird zunehmend aus Sicht ihrer Ergebnisse gedacht - nicht zuletzt aufgrund der Umwälzungen im System Wissensschaft. Der Band lenkt den Fokus jedoch auf diejenigen Prozesse, die Forschungsergebnisse erst ermöglichen und Wissenschaft konturieren. Dabei ist der Titel Doing Research als Verweis darauf zu verstehen, dass forschendes Handeln von spezifischen Positionierungen, partiellen Perspektiven und Suchbewegungen geformt ist. So knüpfen alle Beitragenden auf reflexive Weise an ihre jeweiligen Forschungspraktiken an. Ausgangspunkt sind Abkürzungen - die vermeintlich kleinsten Einheiten wissenschaftlicher Aushandlung und Verständigung. Der in den Erziehungs-, Sozial-, Medien- und Kunstwissenschaften verankerte Band zeichnet ein vieldimensionales Bild gegenwärtigen Forschens mit transdisziplinären Anknüpfungspunkten zwischen Digitalität und Bildung. (DIPF/Orig.