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    Postoperative adjuvante Therapie mit einem Mistelextrakt (Viscum album ssp. album) bei HĂĽndinnen mit Mammatumoren

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    Canine Mammatumoren (CMT) sind wegen ihrer Häufigkeit und hohen Malignitätsrate eine Herausforderung für die Veterinärmedizin. Bisher ist noch keine postoperative adjuvante Therapie als wirksamer Standard etabliert und in den nächsten Jahren wohl auch nicht zu erwarten. Zusätzlich ist die Frage nach der Verträglichkeit einer adjuvanten Therapie mit Erhaltung oder Verbesserung der Lebensqualität (LQ) wichtig. Die Therapie mit Mistelextrakten (Viscum album L.; VAE) ist in der Humanonkologie nach adjuvanter Tumorbasistherapie (Chemotherapie und Bestrahlung) eine sehr häufig verwendete, zusätzliche adjuvante Behandlungsmethode. Auch bei verschiedenen Tierarten werden inzwischen Mistelpräparate in der Onkologie erfolgreich angewendet. Methoden: Überprüfung von Wirkung und Nutzen einer postoperativen, adjuvanten Misteltherapie beim CMT sowie Erfassung der LQ unter der VAE-Behandlung. Ausgewertet wurden 56 Hündinnen mit Mammaadenokarzinom, 33 ausschließlich operierte Kontrolltiere und 23 operierte Tiere, die adjuvant VAE erhielten. Ergebnisse: Die mediane Überlebenszeit (MST) aller Tiere (n= 56) betrug 32 Monate (Interquartilbereich 13–51 Monate). Im deskriptiven Vergleich der Überlebenszeiten (ST) nach Kaplan-Meier waren nach 12, 24, 36 bzw. 48 Monaten noch 24, 20, 15 bzw. 5 Hündinnen (entsprechend 72,7%, 60,6%, 45,1%, 12,4%) der Kontrollgruppe sowie 19, 14, 11 und 1 Hündin (82,6%, 60,9%, 47,8%, 4,3%) der VAE-Gruppe am Leben. Die VAE-Therapie führte zu einem geringeren Gesamtversterberisiko, das statistisch nicht signifikant war (Hazard Ratio (HR) 0,530, 95%-Konfidenzintervall (KI) 0,222–1,262; p = 0,15). Tendenziell (p = 0,07) zeigte sich eine Verringerung des tumorbedingten Sterberisikos auf 25% (HR 0,251, 95%-KI 0,056–1,122). Schlussfolgerungen: Es kann eine Tendenz zur Senkung des tumorbedingten Sterberisikos der VAEGruppe bei guter Verträglichkeit der Therapie angenommen werden. Die LQ der Tiere blieb über die gesamte Beobachtungszeit auf hohem Niveau stabil

    Detektion fokaler Leberläsionen in der Magnetresonanz-Tomographie mit dem hepatobiliären Kontrastmittel SH L 569 B:Ergebnisse einer prospektiv doppel-blind-randomisierten klinischen Phase-IIb-Studie an 30 Patienten

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    Untersucht wurde die Detektion fokaler Leberläsionen mit dem leberspezifischen MR-Kontrastmittel Gd-EOB-DTPA. 30 Patienten wurden doppelblind-randomisiert den Dosisgruppen 3, 6, 12,5 und 25 µmol Gd-EOB-DTPA/kg KG und einer Plazebogruppe zugeordnet. Es zeigt sich eine signifikante Steigerung (p < 0,05) des Tumor-Leber-Kontrastes und der Detektionsrate bei einer Dosis von 12,5 µmol Gd-EOB-DTPA/kg KG für alle untersuchten T1-gewichteten Sequenzen. Insbesondere bei Patienten mit Lebermetastasen konnten mehr und vor allem mehr kleine Läsionen gefunden werden. Eine Dosis von 3 und 6 µmol Gd-EOB-DTPA/kg KG konnte keine signifikante Steigerung der Detektionsrate bewirken. Kleinste effektive Dosis war 12,5 µmol Gd-EOB-DTPA/kg KG. Gd-EOB-DTPA erwies sich in dieser Studie als ein sicheres, nebenwirkungsarmes und diagnostisch wirksames neues Kontrastmittel für die MR-Diagnostik fokaler Leberläsionen

    Anwendungsbeobachtung von Lacosamid als Monotherapie in der Epilepsiebehandlung

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    Diagnosis of epilepsy requires effective treatment to reduce patient morbidity and maintain quality of life. With the right therapy patients have the chance to become seizure-free in 70 % of cases. At 61.8 %, the probability of seizure-free treatment with the first prescribed drug is particulary high. This decreases with each additional ASD. The treatment of the disease with a monotherapy is essential to avoid interactions due to many concomitant medications and associated side effects. The aim of this study was to gain clinical experience with the application of the antiseizure drug lacosamide in monotherapy in epilepsy treatment at a clinical center. Efficacy and tolerability were analyzed over a period of approximately 6 to 12 months. A total of 50 patients were included and all patients were older than 18 years. Overall, more women than men were treated with lacosamide and the mean duration of disease at the start of the therapy was 8.31 years. Initially, 58 % of patients were classified as pharmaco-resistant. We included patients with a first-line therapy with lacosamide, patients who switched to lacosamide from a previous monotherapy with another ASD and patients who had previously received lacosamide as add-on treatment. In 11 cases only one follow-up after 4 to 6 months could be taken into account, in all other cases an appointment could be included after about one year. The outcome compared to the baseline group showed significant group differences (x2=9.50, p=.023, n=48) with 12 (25 %) patients who continued to be seizure-free, 19 (40 %) patients who gained seizure freedom after treatment with lacosamide, 4 (8 %) patients without final seizure freedom and 13 (24 %) patients with unchanged seizure frequency. Thirteen patients showed side effects under the therapy with lacosamide, four of whom had to stop the monotherapy due to the side effects. The reasons included itching, mood swings, swollen eyes and hair loss. In total 14 patients (29 %) stopped the monotherapy with lacosamide. Reasons were predominently the occurrence of side effects or no efficiency. Overall lacosamide was well tolerated, as the side effects that occurred did not lead to major complications or to a discontinuation in the majority of the cases. Although seizure freedom was achieved in 19 patients, lacosamide in monotherapy showed a high discontinuation rate of 29 %. In order to obtain a more meaningful assessment of lacosamide in monotherapy, studies with larger groups of patients are recommended. To better asses the relationship between side effects and lacosamide, a prospective approach has certainly an advantage over a retrospective study.Die Diagnose Epilepsie erfordert eine effektive Behandlung, um die Morbidität der Patienten zu verringern und die Lebensqualität zu erhalten. Mit der richtigen Therapie hat ein Patient in 70 % der Fälle die Chance anfallsfrei zu werden. Besonders hoch ist mit 61,8 % die Wahrscheinlichkeit einer Anfallsfreiheit bei dem erstverordneten Medikament. Diese sinkt mit jedem hinzugenommenen Medikament. Die Behandlung der Erkrankung mit einem Monotherapeutikum ist von essenzieller Bedeutung, um Wechselwirkungen aufgrund von Begleitmedikationen und damit verbundenen Nebenwirkungen zu vermeiden. Ziel der vorliegenden Studie war es, erste klinische Erfahrungen in einer Anwendungsbeobachtung über das Medikament Lacosamid in Monotherapie in der Epilepsiebehandlung an einem klinischen Zentrum zu sammeln. Die Wirksamkeit und Verträglichkeit wurden über einen Zeitraum von 6-12 Monaten analysiert. Es wurden insgesamt 50 Patienten eingeschlossen und alle Patienten waren älter als 18 Jahre. Es wurden mehr Frauen als Männer mit Lacosamid behandelt und die mittlere Krankheitsdauer bei Therapiebeginn lag bei 8,31 Jahren. Zu Beginn der Therapie wurden 58 % der Patienten als pharmakoresistent eingestuft. Es kam sowohl zu Neueinstellungen, Umstellungen von anderen Medikamenten oder einer Umstellung von einer Kombinationstherapie mit Lacosamid auf eine Monotherapie. Bei 11 Patienten wurde nur ein Follow-Up nach 4-6 Monaten berücksichtigt, bei allen anderen Patienten konnte auch ein Termin nach ca. einem Jahr miteingeschlossen werden. Es zeigten sich hinsichtlich der Anfallsfrequenz unter Lacosamid beim letzten vorliegenden Follow-Up signifikante Gruppenunterschiede im Vergleich zur Baseline (x2=9.50, p=.023, n=48) mit 12 (25 %) weiterhin anfallsfreien Patienten, 19 (40%) Patienten, welche nach Einstellung auf Lacosamid eine Anfallsfreiheit erlangten, 4 (8%) Patienten mit einer Verbesserung der Anfallsfrequenz ohne abschließende Anfallsfreiheit und 13 (24%) Patienten mit unveränderter Anfallsfrequenz, also ohne Verbesserung. Dreizehn Patienten (27 %) zeigten im Verlauf nachweisbare Nebenwirkungen unter der Lacosamidtherapie, wovon vier Patienten die Therapie aufgrund von Nebenwirkungen abbrechen mussten. Dazu zählten Juckreiz, Stimmungsschwankungen, geschwollene Augen und Haarausfall. Insgesamt kam es bei 14 Patienten (29 %) zu einer Beendigung der Monotherapie. Gründe waren meist keine ausreichende Wirkung oder das Auftreten von Nebenwirkungen. Lacosamid wurde insgesamt gut vertragen, da es sich auch bei den aufgetretenen Nebenwirkungen nicht um folgenreiche Komplikationen handelte, die bei einem Großteil der Patienten nicht zum Abbruch führten. Obwohl bei 19 Patienten eine Anfallsfreiheit erlangt werden konnte, zeigte Lacosamid mit 29% eine hohe Abbruchrate in der Monotherapie. Um eine aussagekräftigere Beurteilung über Lacosamid in Monotherapie zu erlangen, empfehlen sich Studien mit größeren Patientengruppen. Ein prospektives Vorgehen ist vor allem zur Beurteilung der Zusammenhänge zwischen Begleiterscheinungen und Lacosamid und der besseren Zuordnung von Vorteil

    Parallelgruppenvergleich von zwei unterschiedlichen Anwendungshäufigkeiten einer 0,05%igen tretinoinhaltigen Creme bei aktinischen Keratosen im Gesichts-und Kopfbereich

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    Epitheliale Hauttumoren sind hauptsächlich in den UV-exponierten Arealen des Kopf- und Gesichtsbereichs lokalisiert. Die Inzidenzraten der in-situ-Karzinome, im speziellen der aktinischen Keratosen, sind in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Um das Risiko des Übergangs in ein invasives Plattenepithelkarzinom zu verringern, ist eine frühe und wirksame Therapie entscheidend. Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Wirksamkeit und die Verträglichkeit von 0,05%iger tretinoinhaltiger Creme bei Patienten mit klinisch diagnostizierten leichten bis moderaten aktinischen Keratosen im Gesichts- und Kopfbereich, dreimal wöchentlich versus einmal täglich appliziert, herauszufinden. Die Befunde der Untersuchung lassen darauf schließen, dass Tretinoin für eine alleinige Monotherapie nicht geeignet, aber als Kombination mit anderen Behandlungsformen der aktinischen Keratosen nicht auszuschließen ist

    Probiotic treatment of irritable bowel syndrome in children

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    Treatment of functional bowel disorders of irritable bowel-type (IBS) in children remains a difficult task because of a lack of drugs with low adverse event profile. We here report the results of a treatment study in 203 children (66 boys and 137 girls) age 4 to 18 years (mean: 10.5±4.5 years) with typical IBS symptoms with abdominal pain and either predominant diarrhea (n=50), constipation (n=56), alternating stool frequency (n=28) or unspecific pain (n=69). The average duration of symptoms prior to therapy was 175 days. Most (95%) patients up to age 11 were treated with a daily dose of 10 drops of Symbioflor 2 (SF2) (SymbioPharm, Herborn) (cells and autolysate of 1.5–4.5x107 CFU of bacteria of Escherichia coli type), in the elder children 77% received this dosage, while the remaining received a higher dose up to 30 drops/day. Treatment lasted 43 days on average. Results: All patients tolerated the treatment well and without adverse events. The key IBS symptoms (abdominal pain, stool frequency) as well as the other symptoms (bloating, mucous and blood in stool, need for straining at stools, urge to defecate) improved significantly during treatment. Global assessment of therapy by parents and doctors was altogether positive. In summary these data confirm efficacy and tolerability of this probiotic compound in children and adolescents and supplement published data of probiotic IBS therapy in adults

    Transkutane nicht-invasive Vagusnervstimulation zur Behandlung von chronischem Tinnitus

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    Chronischer Tinnitus ist eine Erkrankung des Hörsystems, die teilweise mit einem hohen Leidensdruck einhergeht und unter der bis zu 10 – 15 % der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens leiden. Es bestehen keine etablierten Therapieformen des chronischen Tinnitus. Teilweise erfolgreiche Behandlungsstrategien orientieren sich am Konzept der Habituation. Im Fokus der Forschung stehen zunehmend pathologische Vorgänge im zentralen Nervensystem. Vagusnervstimulation wird zur Behandlung therapierefraktärer Epilepsiesyndrome und depressiver Erkrankungen erfolgreich eingesetzt. Aktuelle Forschungsergebnisse am Tiermodell zeigen eine mögliche Wirksamkeit bei chronischem Tinnitus auf. Transkutane Vagusnervstimulation (tVNS) ist eine neu entwickelte nicht-invasive Methode, mit der sich äquivalente zentrale Aktivitätsänderungen wie bei der invasiven Methode hervorrufen lassen. Diesem Ansatz folgend wurden in einer einarmigen, offenen Pilotstudie 24 Tinnituspatienten mit tVNS für 6 Monate behandelt. Auf Grund eines in der Nachbetrachtung nicht auf die Behandlungsmethode zurückzuführenden schweren unerwünschten Ereignisses musste die Studie jedoch vorzeitig unterbrochen werden. Zur klinischen Evaluation wurden die gebräuchlichen Selbstbeurteilungsinstrumente Tinnitusfragebogen nach Goebel und Hiller (TF), Tinnitus Handicap Inventory, Beck Depressionsinventar (BDI), WHO Quality of Life Questionnaire und verschiedene numerische Ratingskalen verwendet. Primärer Endpunkt war die Veränderung im TF zwischen Beginn und Ende der Behandlung. Die Studie zeigte eine signifikante Verbesserung im TF (p=0.036) mit einer Responderrate von 37,5 %. Die Datenanalyse zeigte weiterhin eine signifikante Verbesserung im BDI. Zusätzliche signifikante Veränderungen waren nicht zu beobachten. Trotz der hohen Dropout-Rate (10 von 24 Patienten) kam es zu keinen schwerwiegenden Nebenwirkungen, insbesondere keine auf tVNS rückführbaren kardialen Ereignisse. Die Auswertung der Stimulationsgeräte zeigte eine hohe Variabilität der Stimulation zwischen den Studienteilnehmern. In der Studie zeigten sich Hinweise auf eine mögliche Wirksamkeit der verwendeten Methode bei chronischem Tinnitus. Zur weiteren Beurteilung sind jedoch deutlich größere und insbesondere placebo-kontrollierte Studien notwendig, auch zur weiteren Gewinnung von Sicherheitsdaten. Zudem ist auf Grund der Erkenntnisse anderer Arbeitsgruppen die Kombination von VNS mit anderen Verfahren zur Tinnitustherapie zu erwägen

    Neurobiologische Korrelate der Belohnungs- und Suchtreizverarbeitung im Rahmen der Alkoholabhängigkeit und deren pharmakologische Modifikation mit Baclofen

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    Hintergrund: In der Erforschung alkoholbezogener psychischer Störungen konnte festgestellt werden, dass eine veränderte neurobiologische Verarbeitung des mesokortikolimbischen dopaminergen Systems, des sogenannten Belohnungssystems, vorliegt. In den letzten Jahren rückten vermehrt pharmakologische Behandlungsansätze der Alkoholabhängigkeit in den Fokus, mit überwiegend moderaten Effekten. Einen derzeit diskutierten Therapieansatz stellt die Off-Label Behandlung mit dem GABAB-Rezeptor Agonisten Baclofen zur Abstinenzerhaltung als auch zur Trinkmengenreduktion dar. Methodik: In dieser publikationsbasierten Dissertationsschrift wurden zunächst die pharmakologischen Effekte von individuell titriertem Hochdosis-Baclofen bezüglich der assoziierten Abstinenzraten bei alkoholabhängigen Patient*innen in einer klinischen Studie analysiert (Publikation 1). Diese Patient*innen wurden in Publikation 2 mittels sogenannten pharmako-fMRT-Ansatzes untersucht. Dieser Ansatz umfasst die Kombination aus der Behandlung mit Baclofen und der neurobiologischen Untersuchung mittels funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRT) zu zwei Messzeitpunkten; vor und nach zweiwöchiger Behandlung mit Baclofen oder Placebo. Gegenstand von Publikation 2 war demnach die zusätzliche Aussage über die assoziierte neuronale Sucht-Reiz-Verarbeitung dieser Patient*innen mittels Cue-Reactivity Paradigma, welches die Reaktion auf alkoholbezogene Reize abbildet. Im Gegensatz dazu wurde in Publikation 3 die nicht-sucht-relatierte neuronale Belohnungsverarbeitung während der Belohnungsantizipation von Geldgewinnen im MRT bei gesunden Jugendlichen mit dem Slot Machine Paradigma untersucht, einem herkömmlich als „einarmigen Banditen“ bezeichneten Spielautomaten. Ergebnisse: Bei der Behandlung mit individuellem Hochdosis-Baclofen konnten signifikant höhere Abstinenzraten in der Baclofen- als in der Placebo-Gruppe berichtet werden (Publikation 1). Mittels Pharmako-fMRT-Ansatzes konnte eine Reduktion der neuronalen Aktivierung bei der Verarbeitung alkohol-relatierter Reize in der Baclofen- im Vergleich zur Placebo-Gruppe beobachtet werden (Publikation 2). Gesunde Jugendliche wiesen eine veränderte Belohnungsantizipation auf, wenn sie eine irrtümliche Kontrollüberzeugung, den Spielautomaten beeinflussen zu können („Illusion of Control; IOC“), innehatten (Publikation 3). Diskussion: Die genannten Studienergebnisse leisten einen wichtigen Beitrag in der Evaluierung der Behandlung mit Baclofen bei alkoholabhängigen Patient*innen und geben zudem Hinweise auf die zugrundeliegenden neurobiologischen Mechanismen, im Speziellen auf die Verarbeitung belohnungsanzeigender, alkohol-relatierter Reize. Bei gesunden Jugendlichen führte der Faktor einer irrtümlichen Kontrollüberzeugung („IOC“) zu einer veränderten Belohnungsverarbeitung und könnte eine mögliche Prädisposition für eine spätere Suchtentwicklung (z. B. Spielsucht) darstellen. Zusammenfassend trägt die publikationsbasierte Arbeit zum weiteren Verständnis der Alkoholabhängigkeit bei und gibt wichtige Hinweise auf die neurobiologische Funktionsweise eines vielversprechenden pharmakologischen Behandlungsansatzes mit Baclofen.Background: In the course of alcohol dependence, an altered neurobiological processing in the mesocorticolimbic dopaminergic system – the so-called reward system – has been shown. The current pharmacological treatment options for alcohol-dependent patients showed only modest effects. Newsworthy, baclofen a GABAB-receptor agonist has been investigated to prevent relapse behavior or to support alcohol reduction in alcohol-dependent patients. Methods: In this publication-based dissertation, the pharmacological effects of baclofen on abstinence rates in alcohol-dependent patients have been investigated in a clinical trial (publication 1). These patients were also enrolled with a so-called pharmaco-fMRI approach in publication 2. Pharmaco-fMRI is described as a combination of pharmacological treatment with baclofen or placebo and the neurobiological investigation using functional magnetic resonance imaging (fMRI) at baseline and after two weeks of individual titrated high-dose intake. During fMRI, a cue-reactivity paradigm comprising the presentation of alcohol- and non-alcohol-related stimuli, has been conducted twice. In publication 3, the processing of non-drug-related stimuli has been investigated via a slot machine paradigm with a focus on the anticipation phase of monetary gains. Results: Pharmacological treatment with individual high-dose baclofen revealed superiority over placebo in terms of abstinence rates (publication 1). Using pharmaco-fMRI, a reduced activation was observed during an alcohol-associated cue-reactivity paradigm in the baclofen compared to placebo group (study 2). FMRI investigation during non-drug-related gain anticipation revealed higher fronto-striatal activation in adolescents who misconceived an “illusion of control” (IOC group) compared to the noIOC group (adolescents who had no illusion of control). Discussion: The results significantly contribute to the evaluation of the treatment with individual high-dose baclofen in alcohol-dependent patients sustaining abstinence behavior. Furthermore, the associated neurobiological findings might indicate a rehabilitation effect. Illusion of control during neural gain anticipation might further predispose adolescents to a development of addiction-related problems like gambling disorders. In summary, the present publication-based dissertation contributes to the understanding of alcohol dependence and provides important new insights into the neurobiological mode of action during a new promising pharmacological treatment with baclofen

    Klinische Studie zur Beurteilung der Wirksamkeit und Verträglichkeit von Moxifloxacin im Vergleich zu Amoxicillin mit Clavulansäure zur Behandlung von tiefen Haut- und Weichteilinfektionen

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    Haut – und Weichteilinfektionen haben eine hohe Prävalenz in der Gesamtbevölkerung und entstehen entweder ohne Vorschädigung auf oder in gesunder Haut (Primäre: Impetigo, Zellulitis, Folliculitis, Erysipel, Furunkel und Karbunkel), als sekundäre Infektion bei bestehender Vorschädigung (Sekundär: chirurgische Wundflächen, Bisswunden, Traumata, diabetischer Fuß, Druck-, ischämische -, venöse Ulzera) oder als Exazerbation einer systemischen bakteriellen Infektion (Tertiär: Staph. aureus Endokarditis, Gonokokkämie). Während die primären Infektionen meist einen Erreger (Staphylokokken, Streptokokken) aufweisen, der sich gut mit einem herkömmlichen Antibiotikum ambulant therapieren lässt, besteht bei sekundären Infektionen die Problematik der infizierenden Mischflora aus Staphylokokken, Streptokokken, Gram- negativen Enterobakterien, Anaerobiern und Pseudomonaden auf Basis einer Grunderkrankung, die zusätzlich eine Immundefizienz, unzureichende Vaskularisation oder Stauungsproblematik aufweist. Auf diese komplizierten Haut- und Weichteilinfektionen haben wir unser Augenmerk gerichtet und mit Moxifloxacin ein neues 8 –Methoxyfluorchinolon mit breitem verbesserten antibakteriellen Spektrum gegen die altbewährte Substanz Amoxicillin + Clavulansäure getestet. Moxifloxacin zeichnet sich aus durch seine exzellente Bioverfügbarkeit und Penetration in respiratorische Gewebe und Flüssigkeiten. Es wird über die Leber, jedoch nicht über Cytochrom P 450 verstoffwechselt (keine Wechselwirkungen mit anderen Pharmaka) und es muss keine Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz stattfinden. In mehreren klinischen Studien hat es sich als sehr gut verträglich und ohne die für Fluorchinolone bekannten Nebenwirkungen gezeigt, die klinische Effizienz wird bei CAP, AECB, Sinusitiden auf über 90 % angegeben. Unser Patientenkollektiv wurde nach akut auftretender Infektionssymptomatik mit laborchemisch belegter systemischer Beteiligung ausgewählt und in eine der beiden ungeblindeten Gruppen randomisiert, über mindestens 3 Tage mit i.v. verabreichten Antibiotika therapiert, nach klinischer Beurteilung (an Tagen 1,2,3, Woche 1, 2) frühestens am Tag 4 auf orale Therapie umgestellt, die mindestens bis Tag 7 / maximal Tag 21 fortgeführt wurde, woraufhin noch eine Nachkontrolle erfolgte. Die klinische Effektivität zeigte sich am Tag 7 bei 45 % im Vergleich zu 20 % bei Amoxiclav. Mit hoher Wahrscheinlichkeit lässt sich eine statistische Äquivalenz der beiden Substanzen annehmen mit Tendenzen zur Überlegenheit Moxifloxacins, die mit größeren Fallzahlen signifikant nachgewiesen werden muss. Die Eradikation der Keime erfolgte schneller und es zeigten sich deutlich weniger Resistenzen. Die Patienten zeigten einen prompten Rückgang (Tag 3) der lokalen und systemischen Entzündungszeichen bei subjektiv beschriebenem Wohlbefinden. 82 % der Moxifloxacin- Patienten erhielten ausschließlich Moxifloxacin (Amoxiclav 22%), konnten schnell auf orale Therapie umgestellt werden (4 Tage gegen 7 Tage), wurden wesentlich kürzer therapiert (17 zu 32 Tage) und auch hospitalisiert ( 15 zu 19 Tage). Chirurgische Eingriffe fanden in beiden Gruppen zu gleichen Teilen statt (40%), Osteomyelitis fand sich als häufigste „schwere Nebenwirkung“ bei Moxifloxacin, während bei Amoxiclav die nosokomialen Infektionen dominierten. An Diagnostik und therapeutischen Verfahren wurden in der Amoxiclavgruppe deutlich mehr invasive Verfahren notwendig. Neben vereinzelter gastrointestinaler Symptome und grippaler Symptomatik fanden sich in beiden Gruppen keine bemerkenswerten unerwünschten Wirkungen. Abschließend kann man sagen, dass wir Moxifloxacin als gut verträgliches, schnell und zuverlässig wirksames Monotherapeutikum bei tiefen Haut- und Weichteilinfektionen beurteilen konnten
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