345 research outputs found

    Die Allegorie einer Narko-‚Parallelgesellschaft‘ in Mexiko: Yuri Herreras ‚Trabajos del Reino‘ (2004)

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    Ausgehend von markanten Tendenzen der Alterisierung, Mythifizierung und Exotisierung der narcoculturasinnerhalb des gesellschaftlichen Imaginären und der literarischen Narkofiktion analysiert, interpretiert und diskutiert der vorliegende Beitrag die allegorischen und poetischen Darstellungsmodalitäten von Yuri Herreras Trabajos del Reino(2004). Der Roman zeichnet die Allegorie einer Narko-‚Parallelgesellschaft‘, die als ein märchenhaftes Königreich mit Elementen barocker Ästhetik inszeniert wird und insoweit anti-mythischen Charakter aufweist, als sich darin bestimmte Figurationen des gesellschaftlichen Imaginären spiegeln und in der allegorischen Form zugleich erkenn- wie kritisier- und dementierbar werden.</span

    Zwischen Spiel und Story: Mimetische Strukturen im Computerspiel

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    Die Frage nach dem Zusammenhang von Erzählung und agency der Spielenden im modernen Computerspiel gehört zu den Gründungsherausforderungen der Game Studies, an dem selbst hybride Ansätze oft scheitern. Moritz Hillmayer versucht nicht, die Trennung der beiden Pole Spiel und Story aufzuheben, sondern nutzt gerade ihre Unterschiedlichkeit als Basis für seine Analysen. Auf der Grundlage des seit der Antike diskutierten Konzepts der Mimesis stellt er eine Perspektive auf das Computerspiel vor, die sowohl die Unterschiedlichkeit der beiden Aspekte als auch ihr Zusammenwirken in den Fokus nimmt

    Spielräume der Ordnungen. Empirische Ergebnisse und erziehungswissenschaftliche Reflexionen zu theaterpädagogischen Settings mit \u27neu zugewanderten Kindern\u27

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    Die Studie nähert sich dem Thema Migration – oder konkreter: dem gemeinsamen Zusammenleben, der Deutung fremder Welten und der Erschließung von Sinn – aus einer ästhetisch-theatralen Perspektive. Wie werden in theaterpädagogischen Settings mit Kindern im Kontext von Flucht und Migration soziale Ordnungen gestaltet? Die Autorin erarbeitet im Rahmen einer Videografie ein Analyseverfahren, das es ermöglicht, der Eigenart ästhetisch-theatraler Spielsituationen gerecht zu werden. Die Ergebnisse zeigen, in welcher Weise die Vorstellungskraft mit dem Hervorbringen sozialer Ordnungen verknüpft ist. Die Ergebnisse zeigen entlang einer Typologie, in welcher Weise Praktiken der Imagination mit dem Hervorbringen sozialer Ordnungen verknüpft sind. Zugleich lässt der gewählte mehrperspektivische Blick deutlich werden, wie sich individuelle Prozesse mit gesellschaftlichen Machtverhältnissen verweben können. Auf Grundlage dieser Resultate wird eine bildungstheoretische Reflexionsfigur entworfen, die einen gesellschaftskritischen Blick auf Ordnungsbildungsprozesse gewährt, indem sie diese als Weiter-Gabe eines immateriellen kulturellen Erbes in einer performativ gestalteten sozialen und ästhetischen Praxis begreift. Ein solches gabentheoretisches Bildungsverständnis eröffnet einen diversitätssensiblen Blick auf das Vermischen von Dominanzverhältnissen und das Vergessen von Machtdynamiken der Aneignungskontexte. Daraus lässt sich die Implikation für die pädagogische Praxis ableiten, in Kontexten mit ‚neu zugewanderten Kindern‘ den imaginären Grund einer Gemeinschaft, der sich in Symboliken und performativ-materiellen Bezugnahmen artikulieren kann, sowohl sichtbar werden zu lassen, als auch ihn wieder zu erinnern und bewusst zu reflektieren. (DIPF/Orig.

    Mediationen über die nicht-instrumentelle Sprachphilosophie Walter Benjamins

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    Diese Arbeit, die als Diplomarbeit der Vergleichenden Literaturwissenschaft konzipiert wurde, besitzt kein ihr angebbares Ziel, welches sich punktuell definieren oder eine Intention, die sich unumwunden referieren ließe, geschweige denn verfügt sie über ein Wesen, welches auf ihr wesentliches herunterzubrechen wäre. Was in dem Text an Erkenntnissen unmittelbar niedergelegt ist, wird erst in seiner Lektüre als ihre jeweilige genuine Weise entstehen. Diese Ausführungen kreisen immer wieder – ohne sich postwendend im Kreis zu drehen – um die selben Fragestellungen, die sich aus der vergleichenden Lektüre Walter Benjamins Schrifttum ergeben haben. Der sich aus der Aufgabe herauskristallisierte Text hat sich neben einer grundsätzlichen Darstellung Benjamins Verständnis der nicht-instrumentellen Sprache, vor allem um einen Ausblick ihrer Verwirklichung in der Gestaltung von Sprache verschrieben, in dem vornehmlich Benjamins Schriften das Wort erteilt wurde. Diese Sprachhandlungen gestalterischer Natur können als eigentlicher Akt der Sprachfindung verstanden werden, welche das Werden der Sprache als ihre geschichtliche Verwirklichung symbolisiert. Folglich stellt sich die Sprache nicht als ein abgerichtetes System von Zeichen oder als Beschmutzung von zeitlosen Ideen dar, sondern ist vielmehr ein kontinuierlicher Prozess ästhetischer Entsprechungen, die im Moment der Verwirklichung die »reine Sprache« rezitieren. Die einzelnen Kapitel beschäftigen sich immer wieder mit dieser Problematik, deren Ausgangslage in Benjamins Jugendschrift »Über Sprache überhaupt und über die Sprache des Menschen« (Über Sprache überhaupt, II 140-157) vorliegt, die von diversen Standpunkten aus und im ständigen Vergleich mit Benjamins weiterem Schrifttum befragt wird. Neben dem inoffiziellen Hauptwerk dieser hier vorliegenden Auseinandersetzung, kann ein Kapitel über Benjamins ästhetischen Kommentar »Zwei Gedichte von Friedrich Hölderlin ›Dichtermut‹ – ›Blödigkeit‹« (Zwei Gedichte von Friedrich Hölderlin, II 105-126) und eine ausführliche Reflexion über den Terminus der Übersetzung aufgefunden werden. Um diese so grundlegende Konzeption Benjaminschen Denkens ringt sowohl ein vom Sprachessay junger Jahre ausgehendes Kapitel, als auch ein ausführlicher Textabschnitt über die in der Vorrede seines Buches von Baudelaire- Übertragungen »Tableaux Parisiens« niedergelegte Übersetzungstheorie unter dem Titel »Die Aufgabe des Übersetzers« (Die Aufgabe des Übersetzers, IV 9-21), welche unmittelbar an die Überlegungen seines Sprachessays anknüpft. Ihre Schlussbemerkung ist Benjamins späten und fragmentarisch anmutenden Sprachaufsätzen »Lehre vom Ähnlichen« (Lehre vom Ähnlichen, II 204-210) und »Über das mimetische Vermögen« (Über das mimetische Vermögen, II 210-213) gewidmet, an deren grundsätzliche Skizzierung anschließend sich der Text um eine vergleichende Reformulierung des Wesen der Sprache bemüht

    Individuum und Moderne:Georg Simmel und Theodor W. Adorno im Vergleich

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    Diese Untersuchung vergleicht das Konzept des Individuums in der Moderne bei Georg Simmel und Theodor W. Adorno. Ein moderner Mensch existiert als ein selbstbewusstes, selbstbestimmtes und selbstschöpferisches Individuum nur in dem Augenblick, wo er gegen die Übermacht der gesellschaftlichen Tendenzen sein Leben nach einem sich selbst gegebenen und erfundenen Gesetz führt. Ein eigenes Gesetz des Individuums findet sich als ein spielerisches Wesen weder in allgemeinem Prinzip noch in rein individueller Anschauung, sondern erst in ästhetischer Erfahrung, welche als Spiel zwischen mimetischem Impuls und Reflexion des lebendigen Subjekts innerhalb einer Konstellation der Begriffe mit einem Schlage erkannt werden kann. Als Individuum in der Moderne zu leben, heißt daher nichts anderes, als dass es sein Leben nach Art eines Kunstwerks, also nach der spielerischen Eigengesetzlichkeit in der Vielfalt unterschiedlicher Situationen formt, Herr seiner selbst wird, das eigene Leben lebt. <br/

    Heilige Berge. Exzellenz, Entzauberung und Absurdität - Band 1

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    Eine ca. 5000 Jahre zurückreichende problemorientierte Religionsgeschichte ist notwendigerweise eine ausgewählte transkulturelle Geschichte: Jürgen Stillig nimmt Leser/innen mit auf eine empirische Weltreise zu «Heiligen Bergen». Der Jerusalemer Tempelberg veranschaulicht seine historische Beziehung zum «Exodus» der Israeliten aus Ägypten um 1200 v. Chr. Diesem normativ geordneten Raum von Vergangenheit und Erinnerung, den dann Expansionen jüdisch-christlicher Orientierungen in Europa, Amerika und Asien porträtieren, widerfährt ein Wechsel vom biblischen Zauber des Anfangs in die selbstgewisse Fiktion eines begriffenen Konstruktionssystems. Modernisierungstheoretiker präformieren menschliches Denken, das mit der wissenschaftlichen Rückschau zugleich emphatische Möglichkeiten eines kognitiven Richtungssinns der Zukunft modelliert: Die kaum beweisbare «Gleichsetzung» neuronaler Prozesse bei bewussten und unbewussten Entscheidungen würde nicht nur in welthaltiger Theorie den metaphorischen Sprachgebrauch steuern, sondern auch in Wirklichkeit das Denken und Handeln sowie die Sprache, Fiktion und Imagination determinieren. Ist Interdisziplinarität ein exzellenter Königsweg? Bisher haben Menschen auf das kultursprachlich Erschaffene mit Aneignung und Anerkennung oder Abweichung und Ablehnung reagiert - Menschen sind weder szientifische Produkte noch programmierbare Funktionsträger

    Adoleszenz und Alterität: Aktuelle Perspektiven der interkulturellen Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik

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    Die Auseinandersetzung mit literarisch inszenierter Adoleszenz hat sich insbesondere seit der Jahrtausendwende zu einem produktiven Arbeitsfeld der Literaturwissenschaft entwickelt. Vor allem Kinder- und Jugendliteraturforschung sowie Literaturdidaktik haben davon profitiert. Doch wie hängen Adoleszenz und Alterität zusammen? Die Beiträger*innen erarbeiten anhand von exemplarischen literatur- und medienwissenschaftlichen Analysen Anknüpfungspunkte zwischen Adoleszenz und interkulturellen sowie postkolonialen Fragestellungen und greifen aktuelle Themen wie z.B. Flucht, Migration, Rassismus oder (post-)koloniale Erfahrungen auf. Dabei werden auch didaktische Überlegungen im Sinne eines rassismussensiblen, interkulturellen Unterrichts in den Fokus gerückt

    Adoleszenz und Alterität

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    Die Auseinandersetzung mit literarisch inszenierter Adoleszenz hat sich insbesondere seit der Jahrtausendwende zu einem produktiven Arbeitsfeld der Literaturwissenschaft entwickelt. Vor allem Kinder- und Jugendliteraturforschung sowie Literaturdidaktik haben davon profitiert. Doch wie hängen Adoleszenz und Alterität zusammen? Die Beiträger*innen erarbeiten anhand von exemplarischen literatur- und medienwissenschaftlichen Analysen Anknüpfungspunkte zwischen Adoleszenz und interkulturellen sowie postkolonialen Fragestellungen und greifen aktuelle Themen wie z.B. Flucht, Migration, Rassismus oder (post-)koloniale Erfahrungen auf. Dabei werden auch didaktische Überlegungen im Sinne eines rassismussensiblen, interkulturellen Unterrichts in den Fokus gerückt
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