8 research outputs found

    Was ändert sich durch Medienwandel - und was nicht? Zur Modernisierung moderner Medienkommunikation

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    "Fasziniert von den jeweils neuesten Medien, 'vergessen' wir leicht, daß wir bereits seit langem eine (sogar teilweise globalisierte) Mediengesellschaft sind. Allein die modernen elektr(on)isch gestützten Kommunikationsmedien (Telegrafie, Hörfunk, Film, TV, Telefon) rücken schon seit Ende des vorigen Jahrhunderts in zentrale gesellschaftliche Funktionen (Information, Interaktion mit Nicht-Anwesenden, Koordination von Handlungen, Aufbau langer Handlungsketten etc.). Meist behandeln wir solche Technologien inzwischen als alltagsweltlich integrierte Prothesen, die uns durch ihre Bewährtheit und Gewöhnung als selbstverständlich, als 'zweite Natur' erscheinen. Manchmal entsteht sogar der Eindruck, als hätten die Gesellschaftsmitglieder bis dato v.a. unmittelbar kommuniziert, als verlören sie jetzt erstmals ihre 'kommunikative Unschuld'. Dabei liegt der entsprechende, sozialtheoretisch entscheidende Übergang für den mitteleuropäischen Raum bereits im frühen Mittelalter. Seit dieser Zeit wird sichtbar und bewußt, daß sich die gesellschaftliche Organisation durch unmittelbare Kontakte zwischen Menschen, d.h. durch Interaktion allein nicht (mehr) aufrechterhalten läßt. Den medialen Praktiken der 'Gutenberg-Galaxis' (McLuhan) und den damit entstehenden neuen Öffentlichkeiten gilt nun alle Aufmerksamkeit. Erst eine stabile Rekonstruktion jener bereits lange gesellschaftlich institutionalisierten Kommunikationsmedien bietet eine realistische Chance, die Spezifika der neuen und neuesten Medien zu unterscheiden und sichtbar zu machen. Dazu vergleicht der Beitrag die wenigen Ansätze, die eine solche sozialtheoretisch informierte Rekonstruktion versuchen. Dabei werden einige thematische Leerstellen sichtbar sowie mangelnde Verknüpfungen mit neueren modernisierungs- und individualisierungstheoretischen Ansätzen. Die grundlegenden 'Revolutionen', die der Medienwandel ausgelöst hat, - so die hier vertretene These - liegen bereits hinter uns, ohne daß sie als solche breit ins zeitgenössische Bewußtsein getreten wären. Heute dagegen wissen wir uns als reflexiv moderne Zeitgenossen einer medialen Umwälzung." (Autorenreferat

    Kritische Theorie der Gleichheit: von den sozialen Unterschieden über die unsoziale Ungleichheit zur sozialen Ungleichheit

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    "Zunächst versucht der Vortrag kurz zu erläutern, in welchem Sinn hier 'kritisch' als Bezeichnung von Theorie in Anspruch genommen wird. Sie soll die gesellschaftliche Selbstwahrnehmung einer langfristig krisenhaften Transformation der Gesellschaft betonen, die auch ihre Sozialtheorien 'kritisch' werden lässt. Das zwingt diese zu genaueren Unterscheidungen der Systemreferenzen und deutlicheren, an der Differenz von Sache und Begriff orientierten, präskriptiven Optionen, - beides Kennzeichen 'kritischer' Theorien. Danach setzt die Argumentation am Spannungsverhältnis zwischen Gleichheits- und Ungleichheitsdiskursen in der gesellschaftlichen Kommunikation an. Es irritiert, dass die sozialwissenschaftlichen Überlegungen zur 'Sozialen Ungleichheit' in den letzten Jahrzehnten ein paradoxes Verhältnis zu den entsprechenden empirischen Daten und Beschreibungen entwickelt haben. Während die Verbreitungsmedien von weltweit gewachsenen sozialen Ungleichheiten berichten, fällt eine gleichzeitige Dethematisierung und Entdramatisierung des Themas in Politik und Wissenschaft auf. Der Vortrag nimmt jene theoriepolitische Situation auf, in der man die moderne Gesellschaftsentwicklung rekonstruieren kann als unendliche Geschichte von der gesellschaftsinternen Erzeugung und Entdeckung immer mehr und immer neuer, ökonomischer, politischer, ideologischer, sozialer und kultureller Disparitäten. In dem Maß, wie Gesellschaft als homogener Zusammenhang gedacht wird, wie generalisierende Inklusionsformeln wie 'Gattung', 'Kultur' etc. ins allgemeine Bewusstseintreten und sich die Individuen als prinzipiell gleichgeltende behaupten und beschreiben, werden bloße Unterschiede als Ungleichheiten wahrnehmbar. Eine schließlich global generalisierte Vergleichbarkeit, die alle(s) mit allen/m ins Verhältnis setzt und damit ständig neue Ungleichheiten erzeugt, würde eigentlich eine Abstimmung der Politiken der Gleichheit mit denen der Ungleichheit nahelegen. Dabei wäre zu unterscheiden zwischen sozialen Gleichheiten, die, wie z.B. 'Chancengleichheit', bewusst als Voraussetzung zur organisierten Herstellung gesellschaftlich notwendiger sozialer Ungleichheit institutionalisiert sind und sozialen Gleichheiten, die, wie z.B. solche der politischen Teilhabe eher als Eigenwert angelegt sind. Damit erinnert der Vortrag auch an den gesellschaftlichen Kontext, innerhalb dessen die Strategie der Umdeutung von Unterschieden zu sozialen Ungleichheiten eine politisch progressive Funktion gehabt hat. Zunächst war ihre gesellschaftliche Hergestelltheit sichtbar geworden, danach wurde ihre Veränderbarkeit zum Thema. Wo die politische Einwirkung auf (Un)gleichheitsverhältnisse an Grenzen kommt, müsste 'Kultur' die Wiedereinübung des Umgangs der sozial Ungleichen mit faktischer und kontrafaktischer sozialer Gleichheit übernehmen. Das kulturelle Gedächtnis ist die einzige Instanz, die in der Lage wäre, an die entsprechenden Anfänge bürgerlicher Zivilitätzu erinnern und deren Geltungsanspruch zu begründen." (Autorenreferat

    Zur Abwesenheit einer Wissenssoziologie der Sozialen Ungleichheit

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    Die Wissenssoziologie hat nach ihrer sozialphänomenologischen Wende dem Autor zufolge auf eine nähere Beschäftigung mit sozialer Ungleichheit verzichtet, d.h. die Wissenssoziologie und die Theorien der sozialen Ungleichheit, insbesondere die Sozialstrukturanalyse, sind sich in den vergangenen Jahrzehnten konsequent aus dem Weg gegangen. Dem weitgehenden Desinteresse der neueren, vor allem der hermeneutischen Wissenssoziologie an den Phänomenen sozialer Ungleichheit entspricht auf der Seite der Ungleichheitsforschung ein Beharren auf einem quasi-naturalistischen Zugang zu ihren Forschungsgegenständen. Durch die Schlüsselfrage der Ungleichheitsforschung: "Wer bekommt was, wie und warum?" glaubt sie, allen weiteren theoretischen, methodologischen und semantischen Untersuchungen enthoben zu sein. Die "apriorische Gewissheit", dass es soziale Ungleichheit einfach gibt und dass sie ungerecht ist, bietet sich nach Ansicht des Autors selbst als exponierter Gegenstand einer wissenssoziologischen Betrachtung an. Er problematisiert in seinem Beitrag die Folgen der heutigen Abwesenheit einer Wissenssoziologie der sozialen Ungleichheit, wobei er auch auf einige Ausnahmen bei den sozialtheoretischen Klassikern Karl Mannheim, Peter L. Berger, Thomas Luckmann und Niklas Luhmann eingeht. (ICI2

    Spielende Kulturbeherrschung: Herrschaft und Freiheit im musikalischen Handeln

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    "Die zweite - oder dritte - Moderne sieht sich v.a. konfrontiert und beschäftigt mit den Folgen und Folgeproblemen der instrumentellen Form ihres gattungsgeschichtlichen Naturbeherrschungs-Projekts. Diesem Versuch, äußere Natur zu beherrschen, entspricht eine ebenso lange Geschichte von Selbstbeherrschungs-Versuchen auf Seiten der gesellschaftlichen Akteure. Die dabei entwickelten Habitus, Kompetenzen und Qualifikationen gelten als Voraussetzungen für erfolgreiche Naturbeherrschungen. Solche Naturen-Beherrschung geht einher mit der Entwicklung von Medien, Sprachen und Kommunikationen. Sie erscheinen als 'Kulturen', genauer: als Dispositive, die 'Natur' und 'Kultur' in jeweils neue Verhältnisse setzen. Auch Medien, Sprachen und Kommunikationen, obwohl von der Gattung selbst erzeugt, müssen immer wieder neu angeeignet werden. In Kulturen muss eingeführt werden, Sprachen, Stimmen und Instrumente wollen 'beherrscht' sein. Und wie die Naturen-Beherrschung (äußere und innere), so zeigt auch die produktive Beschäftigung mit Sprache, Stimme oder Instrument zwei Seiten: die Beherrschung des Organ(um)s und die des Selbst. Äußerste Selbst-Beherrschung gilt seit je als Voraussetzung für eine anspruchsvolle Beherrschung der Stimmorgane wie der instrumentalen Kulturobjekte. Aber auch die Rezeption weist innere und äußere Beherrschungsmomente auf. Selbstbeherrschung (andauernde äußerliche Ruhe und Schweigen) und Kompetenzen (z.B. strukturelles Hören oder Meditation) gelten als Voraussetzungen bestimmter Musikrezeptionen. Bezugspunkt sowohl der produktiven wie der rezeptiven Konzentration ist die Beherrschung der Verschränkung von Naturbasis und ihren kulturellen Überformungen. Noch die moderne Ästhetik diskutiert solche Probleme anhand von Konzepten wie der 'Mimesis' und dem des 'Naturschönen'. In allen Fällen geht es offenbar um eine produktive oder rezeptive Teilhabe an einer v.a. nicht-sprachlichen, gleichwohl anspruchsvollen Kommunikation, die ohne Einübung, Vorkenntnisse, Qualifizierungen, Kompetenzen etc. nicht gelingt. Kurz: es geht um etwas, das man im Unterschied zu 'Naturberrschung' als Kulturbeherrschung bezeichnen könnte. Das gilt selbst noch für jene Produkte, deren Sammelkategorie 'Easy listening' zu Unrecht behauptet, dass sie voraussetzungslos rezipierbar seien. Der Vortrag versucht anhand einer Reihe von historischen, zeitgeschichtlichen und aktuellen Beispielen einige Veränderungstendenzen innerhalb der skizzierten Struktur aufzuweisen." (Autorenreferat

    Minimum Information about T Regulatory Cells: A Step toward Reproducibility and Standardization.

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    Cellular therapies with CD4+ T regulatory cells (Tregs) hold promise of efficacious treatment for the variety of autoimmune and allergic diseases as well as posttransplant complications. Nevertheless, current manufacturing of Tregs as a cellular medicinal product varies between different laboratories, which in turn hampers precise comparisons of the results between the studies performed. While the number of clinical trials testing Tregs is already substantial, it seems to be crucial to provide some standardized characteristics of Treg products in order to minimize the problem. We have previously developed reporting guidelines called minimum information about tolerogenic antigen-presenting cells, which allows the comparison between different preparations of tolerance-inducing antigen-presenting cells. Having this experience, here we describe another minimum information about Tregs (MITREG). It is important to note that MITREG does not dictate how investigators should generate or characterize Tregs, but it does require investigators to report their Treg data in a consistent and transparent manner. We hope this will, therefore, be a useful tool facilitating standardized reporting on the manufacturing of Tregs, either for research purposes or for clinical application. This way MITREG might also be an important step toward more standardized and reproducible testing of the Tregs preparations in clinical applications

    Minimum Information about T Regulatory Cells: A Step toward Reproducibility and Standardization

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    Cellular therapies with CD4+ T regulatory cells (Tregs) hold promise of efficacious treatment for the variety of autoimmune and allergic diseases as well as posttransplant complications. Nevertheless, current manufacturing of Tregs as a cellular medicinal product varies between different laboratories, which in turn hampers precise comparisons of the results between the studies performed. While the number of clinical trials testing Tregs is already substantial, it seems to be crucial to provide some standardized characteristics of Treg products in order to minimize the problem. We have previously developed reporting guidelines called minimum information about tolerogenic antigen-presenting cells, which allows the comparison between different preparations of tolerance-inducing antigen-presenting cells. Having this experience, here we describe another minimum information about Tregs (MITREG). It is important to note that MITREG does not dictate how investigators should generate or characterize Tregs, but it does require investigators to report their Treg data in a consistent and transparent manner. We hope this will, therefore, be a useful tool facilitating standardized reporting on the manufacturing of Tregs, either for research purposes or for clinical application. This way MITREG might also be an important step toward more standardized and reproducible testing of the Tregs preparations in clinical applications

    7. Literatur

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