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    Chancenungleichheit im Management: Begründungsmuster der Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen der Wirtschaft

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    Die Autorin beschäftigt sich in ihrem Beitrag mit der gravierenden Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen und im Management deutscher Wirtschaftsunternehmen. Eine Auswertung der Hoppenstedt-Firmendatenbanken ergab für das Jahr 2002 einen Frauenanteil von 9% im Management, welcher nach ihrer Einschätzung auch in Zukunft stagnieren wird. Sie stellt zunächst einige Erklärungsansätze aus der Geschlechter- und Organisationssoziologie vor, die sich auf die Verhaltensunterschiede bei Frauen und Männern nach dem 'Differenzansatz', auf strukturelle Hindernisse sowie ideologische Barrieren und Stereotype beziehen. Sie berichtet anschließend über das vom Wissenschaftszentrum Berlin und der Universität Bielefeld initiierte Forschungsprojekt 'Wirtschaftseliten zwischen Konkurrenzdruck und gesellschaftlicher Verantwortung', in welchem Leitfadeninterviews mit 32 männlichen und 22 weiblichen Spitzenführungskräften in Deutschland durchgeführt worden sind (Wirtschaftseliten 2005). Die Autorin skizziert die lebensweltlichen Erklärungsmuster der Führungskräfte in Bezug auf die geschlechtsspezifische Ungleichheit im Management und erörtert die vorgeschlagenen Lösungen zum Abbau der Benachteiligung von Frauen. (ICI

    Geschlechterungleichheit in Führungspositionen der deutschen Wirtschaft: Ergebnisse einer Deutungsmusteranalyse

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    "Am Beispiel der Erklärungen und Lösungsvorschläge für die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen zeigt der Beitrag, wie sich Deutungsmuster von Spitzenführungskräften auf die Handlungspraxen in Organisationen auswirken. Das Datenmaterial geht auf ein Forschungsprojekt zurück, in dem Interviews mit 54 Spitzenführungskräften aus deutschen Unternehmen und Wirtschaftsverbänden qualitativ ausgewertet wurden. Geschlechterungleichheit wird von den Führungskräften als Kombination aus individuellem Versagen der Frauen und strukturellen Hindernissen gedeutet. Dem liegt die Annahme grundsätzlicher Unterschiede zwischen Männern und Frauen zugrunde. Durch diese Argumentation lassen die Befragten den Eindruck der eigenen Unzuständigkeit für die Geschlechterungleichheit in Organisationen entstehen. Ihre Lösungsvorschläge richten sich in erster Linie an einen unpersönlichen 'Staat' und eine abstrakte 'Gesellschaft'. Staatliche Eingriffe durch gesetzliche Regelungen und Quoten werden jedoch abgelehnt." (Autorenreferat)"The explanations and solutions for overcoming the under-representation of women in positions of leadership show how the interpretive frames of top managers and company owners affect practices in organizations. The data are based on a research project which analyzed interviews with 54 top executives in German companies and industry associations. The executives interpret gender inequality as a mixture of the individual failure of women and structural obstacles; the underlying assumption is that there are fundamental differences between men and women. By putting forward this line of argument, the interviewees give the impression that they are not responsible for gender inequality in organizations. Their solutions are primarily directed towards an impersonal 'state' and an abstract 'society'. Governmental intervention through legislation and quotas for women are rejected." (author's abstract

    „Ungleichheit wird es immer geben“: Wahrnehmungen und Bewertungen von Ungleichheit durch Führungskräfte der deutschen Wirtschaft

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    Wahrnehmung und Bewertung sozialer Ungleichheit wird zunehmend als zentraler Bestandteil sozialer Ungleichheitsproduktion angesehen. Der Beitrag nimmt die Wahrnehmung und Bewertung sozialer Ungleichheit durch Spitzenführungskräfte der deutschen Wirtschaft in den Blick und fokussiert damit auf eine Gruppe, die maßgeblich an der gesamtgesellschaftlichen Wahrnehmung und Bewertung sozialer Ungleichheit maßgeblich beteiligt ist.Empirische Grundlage ist ein Forschungsprojekt, in dem Deutungsmuster von Topmanager/innen, Unternehmer/innen und Vertreter/innen von Wirtschaftsverbänden in Deutschland untersucht wurden.Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl Wahrnehmung und Erklärung sozialer Ungleichheit als auch Selbstwahrnehmung und Gerechtigkeitsvorstellungen der Befragten durch zentrale, miteinander verbundene Deutungsmuster geprägt sind. Dominant ist die Vorstellung einer grundsätzlichen Leistungsgerechtigkeit, die sowohl bei der Erklärung sozialer Unterschiede als auch bei der Rechtfertigung hoher Einkommen zum Tragen kommt. Meritokratische Grundvorstellungen werden ergänzt durch die Annahme sozialstruktureller Gegensätze und unüberwindlicher Barrieren zwischen den sozialen Schichten. Bei der Erklärung der Geschlechterungleichheit kommen die Vorstellung einer die Frauen benachteiligenden „Natur“ und traditioneller Geschlechterrollen hinzu. Die Deutungsmuster weisen vielfältige Widersprüche auf; überraschend ist auch die Übereinstimmung in vielen Deutungsmuster von Männern und Frauen, denen geschlechterungleich verteilte Erfahrungen vorausgehen. Alle Führungskräfte gehen davon aus, dass völlige Chancengleichheit nicht realisierbar sei, in Deutschland jedoch weit gehende Chancengleichheit bestehe. Für diese wird ein abstrakter „Staat“ für zuständig erklärt, der sie über wohlfahrtsstaatliche Institutionen und Bildung realisieren soll.Der theoretisch belegte Bezug von Deutungsmustern auf Handlungsprobleme zeigt, wie sich Selbstpositionierungen, Deutungsmuster und Handlungspraxen gegenseitig stützen. Die identifizierten Deutungsmuster tragen dazu bei, das Selbstbild als Leistungselite in einer Leistungsgesellschaft aufrecht zu erhalten und die eigene privilegierte Position zu legitimieren. Die Verantwortung für den Abbau sozialer Ungleichheit wird an die Gesellschaft und die Individuen delegiert, während Forderungen an die Unternehmen, insbesondere gesetzliche Regelungen, abgewehrt werden. Auf der Handlungsebene werden die Deutungsmuster in öffentlichen Äußerungen und der politischen Einflussnahme insbesondere der Wirtschaftsverbände gegen gesetzliche Regelungen manifest

    Die Demographisierung der Geschlechtergleichstellung in Wirtschaft und Gesellschaft: Ergebnisse einer Fallstudie zum Gleichstellungsgesetz für die deutsche Wirtschaft

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    "Chancengleichheit von Frauen und Männern wird gesellschaftlich nicht mehr (nur) als Erfordernis sozialer Gerechtigkeit thematisiert, sondern auch als Ansatz zur Lösung eines demographischen Problems. Das ist das Ergebnis einer Fallstudie, die im Rahmen des Forschungsprojekts Wirtschaftseliten zwischen Konkurrenzdruck und gesellschaftlicher Verantwortung auf der Grundlage von Experteninterviews und Dokumentenanalysen angefertigt wurde. In ihrem Zentrum steht der Konflikt um die Institutionalisierung eines Gleichstellungsgesetzes für die deutsche Wirtschaft durch die seit 1998 amtierende rot-grüne Bundesregierung, der in eine eher unverbindliche Gleichstellungsselbstverpflichtung der deutschen Wirtschaft mündete. Die Fallstudie arbeitet den Konfliktverlauf auf der Akteursebene und die begleitenden Diskurse heraus: Geschlechtergerechtigkeit versus Demographie; Chancengleichheit versus Vereinbarkeit von Beruf und Familie; gesetzliche Verpflichtung versus Freiwilligkeit. Ergebnis des Konflikts ist eine Diskursveränderung, die prägend ist für die Familienpolitik seit 2001. Der Gleichstellungsdiskurs wurde dabei weitgehend aufgegeben zu Gunsten einer Familienpolitik, die sich vor allem von einem demographischen Diskurs leiten lässt, in dessen Mittelpunkt die Finanzierung des Rentensystems, die Vereinbarkeitsproblematik von Beruf und Familie und die Gewinnung von Frauen als qualifizierte Arbeitskräfte in Unternehmen steht. Dieser Diskurs, der von der SPD-Familienministerin Bergmann initiiert und von ihrer Nachfolgerin Schmidt gesellschaftlich verankert wurde, ist durch die Kooperation von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft mit dem gemeinsamen Ziel der Familienfreundlichkeit gekennzeichnet und herrscht bis heute sowohl in der Rhetorik der Bundesregierung der Großen Koalition vor als auch in öffentlich und medial geführten Diskussionen. Damit lösen Argumente, die sich auf die 'Natur' von Frauen und Männern als Eltern beziehen, Argumente der Geschlechtergerechtigkeit ab, in deren Zentrum gerade die Überwindung von als 'natürlich' definierten Nachteilen für Frauen in Wirtschaft und Gesellschaft stand." (Autorenreferat

    Zwischen Pionierleistung und Existenzängsten

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    Das Verständnis von Vaterschaft hat in den letzten Jahren einen Wandel erfahren, der sich u.a. in veränderten Leitbildern aktiver Vaterschaft und entsprechenden politischen Maßnahmen äußert. Während politische Maßnahmen wie die Ausweitung der Elternzeit zum Wandel von Diskursen und Praktiken beitragen und viele Arbeitsorganisationen ihre Vereinbarkeitsprogramme auf Väter ausweiten, zeichnen sich im Alltag widersprüchliche Entwicklungen ab. Nur ein Drittel aller Väter nimmt Elternzeit, und diejenigen, die dies tun, nehmen in der Regel nur ein bis zwei Monate in Anspruch. Noch geringer ist der Anteil derjenigen Väter, die weiterführende Vereinbarkeitsmaßnahmen nutzen und/oder ihre Arbeitszeit reduzieren. Der Beitrag sucht nach Erklärungen für diese widersprüchlichen Befunde und stellt die Frage nach dem Anspruchsbewusstsein von Vätern („sense of entitlement“) in den Mittelpunkt. Empirische Grundlage sind sieben Unternehmensfallstudien aus unterschiedlichen Wirtschaftsbereichen im Rahmen des Projekts „Arbeitsorganisationen und väterliche Lebensführung“ (Universität Bielefeld) aus Betrieben unterschiedlicher Größe und Sektor- bzw. Branchenzugehörigkeit. Es wird angenommen, dass Organisationen das Bewusstsein legitimer Ansprüche fördern oder seine Entwicklung verhindern können. Eine zentrale Rolle spielen dabei verborgene Regeln im Unternehmensalltag, die offiziellen Unternehmenspolitiken zuwider laufen (können). Sie erzeugen bei den betroffenen Vätern Angst (vor Karrierenachteilen, Mehrarbeit der Kolleg/-innen und Teamkonflikten bis hin zum Verlust des Arbeitsplatzes). Viele treffen bereits eine Entscheidung gegen eine aktive Vaterschaft, bevor negative Folgen eingetroffen sind. Diese Folgen treffen Väter stärker als Mütter, da sich Väter stärker als Familienernährer verstehen.&nbsp

    Die Natur der sozialen Ungleichheit: soziale Ungleichheit und Ungleichheit der Geschlechter in der Wahrnehmung von Wirtschaftseliten in Deutschland

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    "Wirtschaftseliten tragen zur gesellschaftlichen Definition sozialer Ungleichheit bei, indem sie ihre Leitbilder und Vorstellungen, z.B. über Ursachen und Lösungen sozialer Probleme, in die öffentliche Meinungsbildung einfließen lassen. Im Forschungsprojekt Wirtschaftseliten zwischen Konkurrenzdruck und gesellschaftlicher Verantwortung an der Universität Bielefeld wurden mit Hilfe von Leitfadeninterviews politische und gesellschaftliche Leitbilder von hochrangigen Führungskräften von Großunternehmen und Wirtschaftsverbänden in Deutschland untersucht. Ein Ergebnis der Interviewanalyse ist, dass Wirtschaftseliten soziale Ungleichheit als naturgegebenes, in allen Gesellschaften vorhandenes und auf ungleichen Begabungen, Leistungen und Leistungsmotivationen basierendes Phänomen definieren. Ähnliches gilt für die Ungleichheit der Geschlechter: Die geringe Anzahl von Frauen im Management beispielsweise wird von männlichen wie weiblichen Führungskräften dadurch erklärt, dass Frauen insbesondere auf Grund ihrer biologischen Disposition als Mütter weniger leistungsmotiviert seien, sich weniger führungsadäquat verhielten und häufig nicht in der Lage seien, Karriere und Familie zu verbinden. Aus den Interviewaussagen der Wirtschaftseliten kann eine durchgängig vorfindbare Leistungs- und Verantwortungsideologie herausgearbeitet werden, die auf individuellen Anstrengungen basiert und mit der teilweise auch hohe Managergehälter legitimiert werden. Gleichzeitig wird eingeräumt, dass die Chancen zur Ausbildung eigener Begabungen und die Möglichkeiten, Leistung zu bringen, in der Gesellschaft ungleich verteilt sind. An dieser Stelle sehen sie den Staat in der Verantwortung: durch die Bereitstellung von Bildungs-, Ausbildungs- und Kinderbetreuungsinfrastruktur sollen individuelle Handicaps beseitigt und unterschiedliche soziale Ausgangslagen einander angeglichen werden. Ziel ist die Herstellung von gleichen Wettbewerbsbedingungen für möglichst viele Gesellschaftsmitglieder, und dieser Wettbewerb wird als natürlich und gesellschaftlich wünschenswert angesehen." (Autorenreferat

    Rezension: Brigitte Aulenbacher, Birgit Riegraf, Hildegard Theobald (Hg.): Sorge: Arbeit, Verhältnisse, Regime

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    Karrieren in der Gegenwartsgesellschaft: neue Wege, neue Anforderungen, neue Unsicherheiten

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