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Erziehungswissenschaftliche Lexika als Material zur Erforschung der Disziplingeschichte? Theoretisch-methodologische Ăberlegungen und inhaltliche Einblicke
Eine etablierte erziehungswissenschaftliche lexikonforschung gibt es noch nicht. Doch haben einige Studien in den letzten Jahren auf den besonderen Stellenwert von Lexika (vgl. z. B. Lenzen und Rost, 1999; Brachmann 2008; Tenorth, 2001; Herzog, 2005, Rost, 2008; GroĂkopf, 2012), HandwörterbĂŒchern und EnzyklopĂ€dien im wissenschaftlichen Kommunikationszusammenhang hingewiesen. Demnach können (fach-)lexikalische Formate als Wissensspeicher beschrieben werden, die sie fĂŒr verschiedene Analysen fruchtbar macht. Wir wollen hier der Frage nachgehen, inwiefern sich Lexika fĂŒr die Erhellung disziplingeschichtlicher Fragestellungen eignen
Stand und Perspektiven bibliometriegestĂŒtzter Open-Access-Services an UniversitĂ€ten in Deutschland
Der Beitrag untersucht die Wechselbeziehungen zwischen Bibliometrie und Open Access bei der Serviceentwicklung an deutschen UniversitÀten. Trotz der wissenschaftspolitischen und praktischen Relevanz der Bibliometrie beziehen Open-Access-Angebote nur bedingt entsprechende Verfahren und Expertise ein. WÀhrend Bibliometrieangebote verstÀrkt berufsethische Aspekte im Sinne eines verantwortungsbewussten Umgangs reflektieren, finden sich bei Open-Access-Angeboten problematische Praxen. Im Gegenzug profitieren institutionelle Angebote im Bereich des Publikationsmonitorings sowohl von standardisierter und vernetzter Forschungsinformation als auch von einer arbeitsteiligen Organisation des Berichtswesens innerhalb eines UniversitÀtsverbunds.This article explores the extent to which institutional services for bibliometrics and open access at German universities relate to each other. Although recent science policies note an increasing role of data-driven decision making around open access, only a few universities make use of bibliometrics as part of their open access services. While bibliometrics services increasingly reflect ethical aspects in terms of responsible use, problematic examples can be found. Institutional activities to monitor open access benefit from standardized and networked research information as well as from collaboration within a university network.Peer Reviewe
Biographieorientierte Alltagsbegleitung fĂŒr junge Menschen im Ăbergang Schule-Beruf
Aufgabe war die Wissenschaftliche Begleitung eines Projekts zur "Schaffung von nachhaltigen Strukturen zur beruflichen Integration von bildungsfernen Jugendlichen in einem Reutlinger Stadtteil (EU-Förderkontext XENOS/Folgeprojekt im Kontext âSoziale Stadtâ)." In diesem Praxisentwicklungsprojekt ging es um den Auf- und Ausbau von formalisierten und nichtformalisierten Beratungs-, Begleitungs- und UnterstĂŒtzungsstrukturen in einem sozial benachteiligten und benachteiligenden Stadtteil, um die HandlungsspielrĂ€ume und Kompetenzentwicklungsmöglichkeiten der Jugendlichen im Ăbergang in die nachschulische Berufsbildung bzw. ErwerbseinmĂŒndung zu befördern.
Im Vordergrund der wissenschaftlichen Begleitung stehen zwei Schwerpunkte: (1) Insbesondere unter den Aspekten Geschlecht und Migration soll die Mehrdeutigkeit und Ambivalenz heutiger Ăbergangsphasen mit ihren ungleichen Bildungschancen und sozialen Risiken und ihrer Vielfalt an möglichen Orientierungen und Lebensstilen in ihrem kontextbezogenen Niederschlag betrachtet werden. (2) Weiter sollte untersucht werden, ob es gelingt, in der Praxisentwicklung stigmatisierende und personalisierende Zuschreibungen zu verflĂŒssigen und die negative Re-Territorialisierung sozialer Probleme zu verhindern.
Gezeigt werden konnte u.a.: (1) Dass es â entgegen der Annahme der professionellen Akteure vor Ort â vielfĂ€ltige UnterstĂŒtzungsleistungen von Eltern fĂŒr ihre Kinder gibt, die typisierbar sind als indirekte UnterstĂŒtzungsleistung, als direkte UnterstĂŒtzungsleistung oder als komplementĂ€re Hilfe. (2) Dass die offene Jugendarbeit nicht fĂŒr formale Schritte wie Bewerbungstraining, Praktikumssuche und Arbeitsvermittlung funktionalisiert werden darf, sondern ihre Funktion im GefĂŒge der biographischen Ăbergangsbegleitung primĂ€r in ihrem partizipativen Ansatz liegt, der es den Jugendlichen ermöglicht, Angebote mitzugestalten und eigene entwicklungsrelevante Themen einzubringen. Offene Jugendarbeit bietet dadurch ein Setting fĂŒr alltagsnahe Bildungsprozesse. (3) Dass der biographische Bruch, der nach Ende der Hauptschule fĂŒr die Jugendlichen zunĂ€chst entsteht, durch ein sozialrĂ€umlich abgestimmtes Handlungskonzept verringert werden kann
Steffen GroĂkopf, Industrialisierung der PĂ€dagogik. Eine Diskursanalyse. WĂŒrzburg: Ergon-Verlag 2012 (449 S.) [Rezension]
Rezension von: Steffen GroĂkopf, Industrialisierung der PĂ€dagogik. Eine Diskursanalyse. WĂŒrzburg: Ergon-Verlag 2012 (449 S.; ISBN 978-3-89913-886-3
'Erziehung' in erziehungswissenschaftlichen Lexika von 1895 bis 1989
Softcover, 17x24Was âweiĂâ die Disziplin Erziehungswissenschaft zu âErziehungâ â dem Begriff, der unwidersprochen im Kern erziehungswissenschaftlichen Wissens steht? Die vorliegende Studie fragt zum einen nach den in erziehungswissenschaftlichen Fachlexika aus knapp hundert Jahren tradierten WissensbestĂ€nden zu Erziehung und zum anderen nach der Disziplin, die in diesem Erziehungswissen sichtbar wird. Die das Erziehungswissen konturierenden WissensbestĂ€nde werden auf drei Ebenen â (1.) der des rahmenden Lexikons, (2.) der der mit âErziehungâ verknĂŒpften Explikanda, und (3.) der der konkret dem Gegenstand âErziehungâ gewidmeten Explikationen â seriell untersucht. DarĂŒber hinaus werden (4.) die in den Explikationen aufgespannten personalen, textuellen und thematischen ReferenzrĂ€ume analysiert. Die quantifizierende Auswertung der WissensbestĂ€nde â wie u. a. lexikalische Daten und Metadaten, Daten vorn Herausgebern und Autoren, Wörter, Verweise, Personenennennungen, Zitate und Literaturangaben â, wird kombiniert mit einer qualitativ-inhaltsanalytischen Rekonstruktion von Wissenskonfigurationen, wie sie sich in Vor-, Geleit- und Nachworten sowie in Spitzen- und Grenzformulierungen der Explikationen der Erziehungslemmata zeigen. Herausgearbeitet werden Konjunkturen, (Dis )KontinuitĂ€ten, Aneignungen und Grenzmarkierungen disziplinĂ€ren Wissens zu âErziehungâ von 1895 bis 1989 â einem Zeitraum, in dem die deutschsprachige Erziehungswissenschaft sich als universitĂ€r verankerte, forschende Disziplin institutionalisiert, etabliert, spezialisiert und diversifiziert.What does the discipline of educational science âknowâ about âeducationâ - the term that stands unchallenged at the core of educational knowledge? The present study asks, on the one hand, about the bodies of knowledge on education that has been handed down in disciplinary lexicons from almost a hundred years and, on the other hand, about the discipline that becomes visible in this stored knowledge.
The knowledge stocks contouring educational knowledge are examined serially on three levels. (1.) that of the framing lexicon, (2.) that of the lemma titles associated with âeducationâ, and (3.) that of the explicationsâ texts which specifically are devoted to the object of âeducationâ. In addition, (4.) the personal, textual and thematic reference spaces spanned in the explications are analyzed. The quantifying evaluation of the bodies of knowledge - such as lexical data and metadata, data in front of editors and authors, words, references, names, citations, and bibliographical references - is combined with a qualitative content-analytical reconstruction of knowledge configurations as they appear in prefaces and epilogues as well as in the explications of the educational lemmas.
The project will elaborate the conjunctures, (dis)continuities, appropriations, and boundary markings of disciplinary knowledge on âeducationâ from 1895 to 1989 - a period in which German-language educational science institutionalized, established, specialized, and diversified itself as a university-based, researching discipline
Neue Forschungswerkzeuge in der Historischen Bildungsforschung. Die virtuelle Forschungsumgebung SMW-CorA fĂŒr die kollaborative Analyse und Auswertung umfangreicher digitalisierter Quellen
Stisser A, Hild A, Ell B, Schindler C. Neue Forschungswerkzeuge in der Historischen Bildungsforschung. Die virtuelle Forschungsumgebung SMW-CorA fĂŒr die kollaborative Analyse und Auswertung umfangreicher digitalisierter Quellen. In: Jahrbuch fĂŒr Historische Bildungsforschung 2013. Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt; 2014: 305-324
Lichtgestalt und Dunkelziffer. Hartmut von Hentig und die Erziehungswissenschaft
Zenke CT. Lichtgestalt und Dunkelziffer. Hartmut von Hentig und die Erziehungswissenschaft. In: Vogel K, Bers C, Brauns J, Hild A, Stisser A, Horn K-P, eds. Wendungen und Windungen in der Erziehungswissenschaft. Empirische Studien. BeitrÀge zur Theorie und Geschichte der Erziehungswissenschaft. Vol 45. Bad Heilbrunn: Klinkhardt; 2018: 15-30