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    Degradation of Flexible Cu(In,Ga)Se2 Solar Cells

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    Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit ist die Degradation flexibler DĂŒnnschichtsolarzellen auf Basis von Cu(In,Ga)Se2 Absorbern. Zur beschleunigten Alterung unter Laborbedingungen wurden unverkapselte Solarzellen in KlimaschrĂ€nken WĂ€rme und Feuchte ausgesetzt. Die Auswirkungen von WĂ€rme und Feuchte auf die Solarzellen wurden zunĂ€chst durch Messung von Strom–Spannungs–Kennlinien (IV) und KapazitĂ€ts–Spannungs–Charakteristiken (CV) erschlossen. Mittels in–situ Messungen der IV–Kennlinien der Solarzellen unter WĂ€rme und Feuchte konnte die Degradationskinetik untersucht werden. Es gelang zwei Phasen der Alterung, eine anfĂ€ngliche Verbesserung und die eigentliche Degradation, zu unterscheiden. Außerdem war es dadurch möglich Degradationsraten zu bestimmen. Die Untersuchung der StabilitĂ€t der FlĂ€chenkontakte erfolgte im Schichtverbund der Solarzelle und separat. Dann wurde der Einfluss von Natrium, einem Bestandteil der Cu(In,Ga)Se2 Solarzellen, untersucht. Schichtzusammensetzung, Elementprofile und OberflĂ€chenbeschaffenheit wurden mittels Laser–induzierter Plasmaspektroskopie (LIBS), SekundĂ€rionen–Massenspektrometrie (SIMS), Rasterelektronenmikroskopie (SEM) und 3D–Lasermikroskopie gemessen. Die Rolle von Natrium fĂŒr den Degradationsprozess konnte fĂŒr zwei unterschiedliche Methoden der Natriumeinbringung in den Absorber (Ko–Verdampfung, Nachbehandlung) beschrieben werden. Schließlich wurde mittels Elektrolumineszenz (EL), Thermographie (DLIT) und der Messung Lichtstrahl–induzierter Ströme (LBIC) die Degradation ortsaufgelöst untersucht und InhomogenitĂ€ten detektiert. Aus spannungsabhĂ€ngigen Elektrolumineszenzaufnahmen gelang es Serienwiderstandskarten zu errechnen. Die Kombination der genannten Messmethoden erlaubte eine Identifizierung dominanter Degradationsprozesse in den flexiblen Cu(In,Ga)Se2 Solarzellen unter WĂ€rme und Feuchte. Unter anderen wurde die Degradation der GrenzflĂ€che zwischen Absorber und RĂŒckkontakt diskutiert. Die Degradationskinetik konnte beschrieben, Solarzelllebensdauern abgeschĂ€tzt, die fĂŒr die WĂ€rme–Feuchte–StabilitĂ€t nachteilige Wirkung von Natrium identifiziert und laterale InhomogenitĂ€ten des Degradationsprozesses aufgezeigt werden. Aus der Diskussion der Ergebnisse wurden VorschlĂ€ge zur Verbesserung der WĂ€rme–Feuchte–StabilitĂ€t abgeleitet

    Photoscanning-Methode zur nichtinvasiven Charakterisierung fabrikationsbedingter Defekte in Solarzellen

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    Im folgenden Beitrag wird ein Verfahren zur nichtinvasiven Charakterisierung fabrikationsbedingter Defekte in Solarzellen, wie beispielsweise unterbrochene Fingerkontakte oder Risse im Solarmaterial, vorgestellt. Es werden WeiterentwicklungsansÀtze aufgezeigt, die zum Ziel haben, das Verfahren auf die einfache und schnelle Erkennbarkeit von Rissen zu optimieren, und es werden erste Untersuchungsergebnisse prÀsentiert

    Advanced light management concepts for perovskite photovoltaics

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    Um die rasante Zunahme der Treibhausgasemission zu bremsen und damit die globale ErderwĂ€rmung, ist ein schneller Umstieg von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien unabdingbar. In dieser Hinsicht spielt die Photovoltaik (PV) eine entscheidende Rolle, um eine effiziente Dekarbonisierung der globalen Stromerzeugung voranzutreiben. DafĂŒr wird gegenwĂ€rtig sowohl an bestehender Silizium-PV, als auch an neuen PV-Technologien geforscht. Der prominenteste Kandidat unter den neuen Technologien sind die Perowskit-Solarzellen. Diese haben in den letzten 10 Jahren eine beispiellose Effizienzsteigerung durchlaufen und erzielen heute Rekordwirkungsgrade ĂŒber 25%. Die rasche Entwicklung der Perowskit-basierten PV ist vor allem durch das Versprechen einer kostengĂŒnstigen, effizienten und skalierbaren Technologie motiviert. Sie gilt zum einen als Konkurrenz zur bestehenden Silizium-PV und zum anderen als Partner fĂŒr die Anwendung in Perowskit/Silizium Tandem-PV. In dieser Hinsicht bietet die Perowskit-basierte Tandem-PV die Aussicht, den derzeitigen Rekordwirkungsgrad von Silizium (c-Si) Solarzellen (≈27%) und sogar die Shockley-Queisser-Grenze fĂŒr Einfachsolarzellen (≈34%) zu ĂŒbertreffen. Eine verbleibende Herausforderung, sowie ein aktuell stark untersuchtes Forschungsthema von Perowskit/c-Si-Tandemsolarzellen, ist ihre geringere Lichtausbeute im Vergleich zu konventionellen c-Si Solarzellen. Dies ist insbesondere auf zusĂ€tzlich erforderliche Funktionsschichten, wie die transparenten Elektroden, Ladungstransportschichten und Passivierungsschichten zurĂŒckzufĂŒhren, die gemeinsam zu Reflexionsverlusten und Verlusten durch parasitĂ€re Absorption beitragen. Dies reduziert sowohl den Wirkungsgrad (PCE) als auch den Energieertrag (EY) der Tandem-Solarzelle. Um Reflexions- und Absorptionsverluste zu minimieren, ist ein fortschrittliches Lichtmanagement unerlĂ€sslich. Da sich die realistischen Einstrahlungsbedingungen stark von typischen Standardtestbedingungen unterscheiden (z.B. spektrale Variation und variabler Einfallswinkel des Sonnenlichts), ist es zwingend notwendig, PV-Module nicht nur fĂŒr den PCE, sondern auch fĂŒr den EY zu optimieren. Daher ist ein ausgeklĂŒgeltes Lichtmanagement nicht nur auf Tandem-Solarmodule beschrĂ€nkt, sondern fĂŒr jede Art von Solarmodul wichtig. In dieser Arbeit werden verschiedene Lichtmanagementkonzepte fĂŒr die Perowskit-basierte-PV diskutiert und in Bezug auf den PCE und den jĂ€hrlichen EY bewertet. In diesem Zusammenhang werden Mikrotexturen fĂŒr eine verbesserte Lichteinkopplung an der Luft/Glas-GrenzflĂ€che untersucht, was fĂŒr alle PV-Technologien relevant ist. Die Mikrotexturen an der Vorderseite des Solarmoduls bieten die Möglichkeit, die Luft/Glas-Reflexion fast vollstĂ€ndig zu eliminieren und bei schrĂ€gen Einfallswinkeln (z.B. 80°) um ca. 80%rel zu reduzieren. Die experimentelle Realisierung zeigt die Erhöhung des PCE um 12%rel bzw. 5%rel fĂŒr planare und texturierte Siliziumsolarzellen. DarĂŒber hinaus werden Mikrotexturen auf Perowskit/c-Si-Tandem-Minimodulen realisiert, die den PCE um 10%rel verbessern. Aufgrund der ausgezeichneten WinkelstabilitĂ€t der Mikrotexturen spiegelt sich die Verbesserung des PCE auch im EY wider, was durch Simulationen gezeigt wird, bei denen die Verbesserungen im EY die des PCE um 2%rel ĂŒbertreffen. ZusĂ€tzlich zur ersten GrenzflĂ€che jedes Solarmoduls werden die Reflexionsverluste an den vorderen halbtransparenten Indiumzinnoxid (ITO) Elektroden der Perowskit-Solarzellen untersucht. Mit Hilfe von nanotexturierten Glas/ITO-GrenzflĂ€chen können diese Verluste minimiert werden, was zu einem verbesserten Strom in der oberen Perowskit- und unteren c-Si-Solarzelle fĂŒhrt. Dies verbessert den Tandem-PCE um 2%rel. DarĂŒber hinaus sind die nanotexturierten Elektroden winkelstabil und versprechen in den Simulationen eine Erhöhung des EY um 10%rel, was höher ist als die simulierte Verbesserung des PCE um 9%rel. Weitere nanophotonische Modifikationen der Absorberschicht der Perowskit-Solarzelle fĂŒhren zu einer verbesserten Absorption in der NĂ€he der BandlĂŒcke, indem das einfallende Licht in quasi-gefĂŒhrte Moden eingekoppelt wird. Simulationen zeigen, dass dies die Stromerzeugung in den Perowskit-Solarzellen um bis zu 6%rel verbessert. Erste experimentelle Ergebnisse demonstrieren eine Verbesserung um 2%rel. DarĂŒber hinaus bieten die nanophotonischen Perowskit-Solarzellen eine einfache Möglichkeit, den um-weltschĂ€dlichen Bleigehalt in den Perowskit-Solarzellen bei gleichbleibendem Wirkungsgrad, um 30%rel zu verringern. DarĂŒber hinaus verĂ€ndert die nanophotonische Modifikation des Absorbers die WinkelabhĂ€ngigkeit der Perowskit-Solarzellen nicht und fĂŒhrt zu den Ă€quivalenten Verbesserungen des EY. Schließlich wird ein neuartiges Herstellungsverfahren fĂŒr Perowskit-Solarzellen vorgestellt, dass eine einfache Laminierung der Perowskit-Solarzellen ermöglicht. Damit umgeht die Laminierung InkompatibilitĂ€ten bei konventionellen Schichtabscheidungs-techniken und bietet somit mehr FlexibilitĂ€t und Freiheit bei der Wahl der Ladungstransportmaterialien fĂŒr die Perowskit-Solarzellenherstellung. Erste Prototypen zeigen eine ausgezeichnete Langzeit- und TemperaturstabilitĂ€t der laminierten Perowskit-Solarzellen mit einem PCE ĂŒber 14%. Das vorgestellte Laminierungskonzept bahnt damit den Weg fĂŒr eine direkte Laminierung von Perowskit-Solarzellen auf die bestehende Siliziumtechnologie und hat so ein großes Potential fĂŒr die aktuelle Perowskit-basierte Tandemforschung

    Four-Terminal Perovskite-CIGS Tandem Solar Cells with Improved Near-Infrared Response

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    Perowskit-CIGS-Tandem-Solarzellen zeigen großes Potenzial Wirkungsgrade von ĂŒber 30% zu erreichen und damit die Kommerzialisierung der DĂŒnnschicht-Photovoltaik zu revolutionieren. ParasitĂ€re Verlustmechanismen wie etwa eine unerwĂŒnschte Absorption von langwelligem Licht in den Kontaktschichten limitieren jedoch die maximale Effizienz der Tandem-Solarzellen. Diese Dissertation beschĂ€ftigt sich mit der Entwicklung hocheffizienter, semitransparenter Perowskitsolarzellen, der Minimierung parasitĂ€rer Verluste in deren Kontaktschichten und mit der Herstellung von gestapelten Tandem-Solarzellen mit CIGS als Partnerzelle. DafĂŒr wird zunĂ€chst die Effizienz von opaken Perowskitsolarzellen durch die Implementierung einer zusĂ€tzlichen Fulleren-basierten Elektronenleiterschicht optimiert, was durch die Entwicklung eines neuartigen Nanopartikel-basierten Verfahrens zur Verbesserung der Benetzbarkeit unterstĂŒtzt wird. Die Entwicklung spezieller transparenter Kontaktschichten aus Wasserstoff-dotiertem Indiumoxid (IO:H) und Indiumzinkoxid (IZO) erfolgt durch KathodenzerstĂ€ubung unter variabler Zugabe von Sauerstoff- bzw. Wasserstoffgas. Die nachtrĂ€gliche Kristallisation von amorphem IO:H fĂŒhrt zu besonders niedrigen Absorptionseigenschaften im nahen Infrarotbereich, was fĂŒr die Anwendung in Tandem-Solarzellen von entscheidendem Vorteil ist. Semitransparente Perowskitzellen, die mit diesen Kontakten ausgestattet sind, erreichen hohe Effizienzen von ĂŒber 15%und ermöglichen eine Steigerung der mittleren Zell-Transmission von 55% auf 75% verglichen mit kommerziellen Kontaktschichten wie Indiumzinnoxid (ITO). Durch diese Transmissionssteigerung werden Tandem-Solarzellen realisiert, die eine gemeinsame ZellflĂ€che von 0,5 cmÂČ und einen verbesserten Wirkungsgrad von bis zu 23,0% aufweisen. Die Analyse der optischen Verlustmechanismen der verschiedenen Tandem-Solarzellen mittels Simulations-gestĂŒtzter Methoden zeigt unter anderem auf, dass der Beitrag der Kontaktschichten zu den parasitĂ€ren Gesamtabsorptionsverlusten von ca. 60% auf 40% gesenkt werden kann

    Multi-Cation Perovskite Semiconductors for All-Perovskite Tandem Solar Cells

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    Der steigende Energiebedarf sowie der damit verbundene rasante Anstieg der Treibhausgasemissionen verursacht durch fossile Brennstoffe erfordern einen Übergang hin zu alternativen, sauberen Energiequellen. Dabei spielt die Photovoltaik als reichlich verfĂŒgbare und vielseitige Energiequelle eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung dieses Übergangs. Perowskit-Solarzellen mit elektrischen Wandlungswirkungsgraden von ĂŒber 25% gehören zu den vielversprechendsten Kandidaten neuer Photovoltaiktechnologien. Es wird erwartet, dass sie nicht nur aufgrund ihrer bemerkenswerten Entwicklungen in Bezug auf Leistungssteigerung, sondern auch auf Kostensenkung eine SchlĂŒsselrolle in der Zukunft der Photovoltaik-Technologie spielen werden. Über ein Jahrzehnt an Optimierungen der Bauteilarchitektur und dem Erlangen neuer Erkenntnisse zu den Materialeigenschaften haben zur Verbesserung der Wirkungsgrade der Perowskit-Solarzellen und so zu deren stetigen Weiterentwicklung gefĂŒhrt. Dennoch sind diverse Fragen zum VerstĂ€ndnis der Eigenschaften dieser Materialklasse weiterhin ungeklĂ€rt. Ein hĂ€ufig beobachtetes PhĂ€nomen ist die spontane Erhöhung des Wirkungsgrades frisch hergestellter Perowskit-Solarzellen, die ĂŒber eine Zeitskala von einigen Tagen bis Wochen bei Lagerung bei Raumtemperatur auftritt. Der Ursprung dieses umstrittenen PhĂ€nomens ist eine Fragestellung, der im ersten Teil dieser Arbeit nachgegangen werden soll. Eine detaillierte Untersuchung zeigt, dass die spontane Erhöhung des Wirkungsgrades fĂŒr eine Vielzahl von Multikationhalogenid Perowskit-Solarzellen mit unterschiedlichen Absorberzusammensetzungen und Bauteilarchitekturen auftritt. Trotz ihrer rasanten Entwicklung ist der Wirkungsgrad von einfachen Perowskit-Solarzellen nach oben theoretisch begrenzt (35%). KĂŒrzlich haben vollstĂ€ndig Perowskit-basierte Tandemsolarzellen, bestehend aus einer oberen Perowskit-Solarzelle mit hoher BandlĂŒcke und einer unteren Perowskit-Solarzelle mit geringerer BandlĂŒcke, eine neue Möglichkeit hin zu hocheffizienten aber gleichzeitig kostengĂŒnstigen Solarzellen eröffnet. In dieser Arbeit werden die Herausforderungen der Perowskit-Solarzellen mit geringer BandlĂŒcke im Hinblick auf der Erzielung hocheffizienter Solarzellen diskutiert und Strategien zu deren Überwindung entwickelt. Zu Beginn dieser Arbeit wird durch Optimierung der Absorberzusammensetzung eine deutliche Verbesserung der PhotostabilitĂ€t in diesen Solarzellen erzielt. Dies ermöglicht die Herstellung stabiler Perowskit-Absorber mit BandlĂŒcken von 1,26 eV, was einem breiten Photonenabsorptionsbereich entspricht, der sich bis zu ca. 1000 nm erstreckt. Eine generelle EinschrĂ€nkung bei der effizienten Nutzung des Potenzials dieser Absorber sind die optischen Verluste durch alle vor dem Absorber mit geringer BandlĂŒcke befindlichen Schichten in der Tandemkonfiguration. Diese Arbeit stellt sich der Herausforderung, die optischen Verluste auf zwei Arten zu reduzieren: (i) Ersatz der kommerziellen transparenten Frontelektrode durch eine gesputterte hochtransparente Elektrode mit deutlich geringerer parasitĂ€rer Absorption im nahen infraroten Bereich (<2%) und (ii) Beseitigung der lochselektiven Transportschicht der Solarzelle mit geringer BandlĂŒcke welche die optischen Verluste im kurzwelligen Bereich begrenzt. Als Ergebnis können stabile und effiziente vollstĂ€ndig Perowskit-basierte Tandemsolarzellen mit Wirkungsgraden von bis zu 24,8% demonstriert werden, was zu den höchsten bisher berichteten Werten fĂŒr dieses Bauteilkonzept gehört

    Development and Characterization of Co-evaporated CZTSe solar cells

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    Chalkogenid-basierte DĂŒnnschichtsolarzellen wie z.B. Cu(In,Ga)Se2 (CIGS) und CdTe konnten bereits erfolgreich in kommerziellen Anwendungen eingesetzt werden, weisen eine vergleichsweise geringe Ener-gierĂŒcklaufzeit auf und eignen sich fĂŒr flexible Einsatzmöglichkeiten. Allerdings stellen sowohl die Toxizi-tĂ€t des verwendeten Cadmiums (Cd) als auch die begrenzte VerfĂŒgbarkeit von Indium (In) und Tellur (Te) eine HĂŒrde fĂŒr ihr weiteres Wachstumspotential dar. DĂŒnne Schichten der quaternĂ€ren Verbindun-gen Cu2ZnSnSe4 (CZTSe) und Cu2ZnSnS4 (CZTS) sowie der daraus abgeleiteten Kompositionen Cu2ZnSn(S,Se)4 (CZTSSe) erlangten besondere Aufmerksamkeit innerhalb der Photovoltaik-Forschungsgemeinschaft aufgrund des reichhaltigen Vorkommens und der toxischen Unbedenklichkeit ihrer Bestandteile. Allerdings schrĂ€nken das großes Defizit der offenen Klemmenspannung (VOC) und teilweise der geringe FĂŒllfaktor (FF) verglichen mit CIGS und CdTe die weitere Kommerzialisierung dieser Technologie ein. Die Verbesserung von VOC und FĂŒllfaktor hin zu konkurrenzfĂ€higen Werten erfordert ein tieferes VerstĂ€ndnis sowohl der Wachstumsmechanismen des Absorbers als auch der Verteilung von SekundĂ€rphasen und Defekten sowie der Art der Rekombinationsprozesse in den Solarzellen. Dementsprechend wurden im Rahmen dieser Arbeit grundlegende Studien ĂŒber das Wachstum des CZTSe-Absorbers sowie die Leistungscharakteristika der entsprechenden Solarzellen durchgefĂŒhrt. Dabei wurden drei verschiedene Konfigurationen der VorlĂ€uferschichten untersucht: i) homogene, Se-haltige, mittels Koverdampfung hergestellte (Cu-Zn-Sn-Se) VorlĂ€uferschichten, ii) homogene, metallische, kover-dampfte (Cu-Zn-Sn) Vorstufen und iii) mehrlagige, koverdampfte (Cu-Sn/Cu-Zn-Sn-Se/ZnSe/Cu-Zn-Sn-Se und Cu-Zn/Sn) VorlĂ€uferschichten. Verschiedene Charakterisierungstechniken wurden sowohl auf die VorlĂ€ufer- und Absorberschichten sowie auf die vollstĂ€ndigen Solarzellen angewandt um deren QualitĂ€t beurteilen zu können. Unter Verwendung von Se-haltigen, koverdampften VorlĂ€uferschichten konnten Solarzellen mit Wir-kungsgraden von bis zu 6,4% realisiert werden. Dennoch limitieren sowohl die Rekombination an der CdS/CZTSe-GrenzflĂ€che als auch die Reproduzierbarkeit des Prozesses die Leistung der hergestellten Zellen. Es konnte gezeigt werden, dass die Bereitstellung von zusĂ€tzlichem Sn in der Se-AtmosphĂ€re wĂ€hrend des Rekristallisationsprozesses der Cu-Zn-Sn-Se-Vorstufen ein geeigneter Ansatz zur UnterdrĂŒ-ckung von CdS/CZTSe-GrenzflĂ€chenrekombination sowie zur Stabilisierung des Herstellungsprozesses ist. ZusĂ€tzlich wurde der Einfluss des im Rahmen des Selenisierungsprozesses anfĂ€nglich eingestellten N2-Hintergrunddrucks auf die strukturellen Eigenschaften der CZTSe-Absorberschicht und die entsprechen-den Solarzellen-Charakteristika genauer untersucht und diskutiert. Eine Untersuchung der PhasenĂŒbergĂ€nge, die wĂ€hrend des Selenisierungsprozesses der bei niedrigen Temperaturen mittels Koverdampfung hergestellten Cu-Zn-Sn-Se-VorlĂ€uferschichten stattfinden, wurde durchgefĂŒhrt. Eine homogene Durchmischung der binĂ€ren (Cu2Se, SnSe2 und ZnSe) und ternĂ€ren (Cu2SnSe3) Phasen im Temperaturbereich von 300 °C bis 500 °C konnte mittels Röntgendiffraktometrie, Raman-Spektroskopie, Raster- und Transmissionselektronenmikroskopie nachgewiesen werden. Dies legt nahe, dass die Bildung des CZTSe-Absorbers ĂŒber konkurrierende Reaktionen von binĂ€ren (CuSe2 + SnSe2 + ZnSe → Cu2ZnSnSe4) und ternĂ€ren (Cu2SnSe3 + ZnSe → Cu2ZnSnSe4) Phasen stattfindet. Die Verwendung von mehrlagigen, koverdampften Cu-Zn/Cu-Zn-Sn-Se/ZnSe/Cu-Zn-Sn-Se-Vorstufen zeigte sich vorteilhaft gegenĂŒber den zuvor verwendeten einlagigen VorlĂ€uferschichten, da sie die Entste-hung eines tiefenabhĂ€ngigen Kompositionsgradienten begĂŒnstigt. Dies wiederum kann möglicherweise zu verĂ€nderten Reaktionspfaden bei der Bildung des CZTSe fĂŒhren. CZTSe-Solarzellen mit Wirkungsgraden von bis zu 7,9 % bei einer VOC von 428 mV und einem FĂŒllfaktor von 62 % konnten unter Verwendung dieses Ansatzes erzielt werden. Allerdings begrenzt der verminderte Kurzschlussstrom (29 mA/cm2) im Vergleich zum einlagigen Ansatz (37 mA/cm2) ihre Leistung. DarĂŒber hinaus konnte beobachtet werden, dass sich durch zusĂ€tzliches Tempern (pre-annealing) jeder einzelnen Lage der Mehrschichtsysteme einerseits die JSC in einer GrĂ¶ĂŸenordnung von 2 mA/cm2 verbesserte, aber andererseits VOC und FF gleich-zeitig verschlechterten. ZusĂ€tzlich fĂŒhrte das in-situ Tempern des gesamten VorlĂ€ufersystems zur Bil-dung einer dreilagigen Struktur bestehend aus feinkörnigen Kristalliten eingebettet zwischen grĂ¶ĂŸeren Körnern sowohl an der OberflĂ€che als auch der rĂŒckseitigen Mo-GrenzflĂ€che. Mithilfe dieses Herstel-lungsverfahrens konnten Solarzellen mit einer VOC von bis zu 433 mV sowie mit einem Solarzellen-Wirkungsgrad von 6,8 % und einem FĂŒllfaktor von 48 % realisiert werden. Weiterhin wurden CZTSe-Absorberschichten und daraus hergestellte Solarzellen auf der Basis von koverdampften, metallischen (Cu-Zn-Sn) VorlĂ€uferschichten produziert und analysiert. Die Bildung metallischer Legierungen sowie der Einfluss der entsprechenden Temperatur auf die Absorber- und Solarzelleneigenschaften wurden untersucht. Aus den verschiedenen VorlĂ€ufern (legiert bei Temperaturen von 250 °C bis 350 °C) hergestellte CZTSe-Schichten wiesen verglichen mit den nicht legierten CZTSe-Absorbern grĂ¶ĂŸere Kristallite sowie eine MoSe2-Schicht mit einer Dicke von 1200 nm auf. Im Hinblick auf die Solarzellen-Leistungsdaten zeigte sich bei Verwendung einer Temperatur von 300 °C wĂ€hrend des Legierungsprozesses eine Verbesserung des Wirkungsgrades (von durchschnittlich 4,4 % fĂŒr eine Tempe-ratur von 250 °C hin zu 7,0% im Mittel bei 300 °C), die hauptsĂ€chlich auf eine Steigerung der VOC und des FĂŒllfaktors zurĂŒckzufĂŒhren ist. Bei Temperaturen oberhalb von 300 °C zeigten sich die erzielten Solarzellen-Wirkungsgrade sowie VOC und FĂŒllfaktor jedoch deutlich vermindert. DarĂŒber hinaus wurde eine temperaturabhĂ€ngige Untersuchung des Entstehungsprozesses des CZTSe-Absorbers wĂ€hrend der Selenisierung der koverdampften, legierten Cu-Zn-Sn-VorlĂ€uferschichten durch-gefĂŒhrt. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass die Bildung des CZTSe-Absorbers ĂŒber konkurrierende Reaktionen von binĂ€ren (CuSe2 + SnSe2 + ZnSe → Cu2ZnSnSe4) und ternĂ€ren (Cu2SnSe3 + ZnSe → Cu2ZnSnSe4) Phasen vonstatten geht. Weiterhin wurde gezeigt, dass die Rate von VerĂ€nderungen in der Morphologie im Vergleich zu den Se-haltigen VorlĂ€uferschichten vergleichsweise gering ausfĂ€llt. Aller-dings induziert der Einbau von Ag an der RĂŒckseite der Cu-Zn-Sn-Vorstufe eine beschleunigte Bildung (verglichen mit Ag-freien VorlĂ€uferschichten) von großen Kristalliten in einem frĂŒhen Stadium. Dies ließ sich der Entstehung einer flĂŒssigen Silberselenid (Ag–Se)-Phase zuschreiben. Detaillierte Studien deuteten darauf hin, dass die KorngrĂ¶ĂŸen innerhalb des Absorbers mit steigender Dicke der Ag-Schicht anwachsen. Mittels Flugzeit-SekundĂ€rionen-Massenspektrometrie (ToF-SIMS) aufgenommene Tiefenprofile der Komposition zeigen eine verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig homogene Verteilung von Cu, Zn, Sn, Se und Ag ĂŒber die gesamte Dicke der Absorberschicht hinweg. DarĂŒber hinaus verbesserte sich der Solarzellen-Wirkungsgrad von 6,9 % im Fall ohne zusĂ€tzliches Ag auf 7,6 % bei Verwendung einer zusĂ€tzlichen 10 nm dicken Ag-Schicht an der RĂŒckseite der Cu-Zn-Sn-VorlĂ€uferschicht, was sich auf eine Verbesserung der VOC sowie des FĂŒllfaktors zurĂŒckfĂŒhren ließ. Eine noch dickere Ag-Schicht verschlechterte hingegen den Solarzellen-Wirkungsgrad aufgrund eines erhöhten Serienwiderstands, was sowohl FĂŒllfaktor als auch JSC der Solarzellen signifikant beeinflusste. TemperaturabhĂ€ngige elektrische Messungen legen nahe, dass der Einbau von Ag zu zusĂ€tzlichen Defekten fĂŒhrt, die die Rekombination an GrenzflĂ€chen begĂŒnstigen. Dementsprechend ergaben die hier durchgefĂŒhrten Untersuchungen, dass sich eine geringe Menge von zusĂ€tzlich eingebautem Ag als vorteilhaft fĂŒr die Entstehung von großen Kristalliten und eine Verbesserung des Wirkungsgrads der hergestellten Solarzellen erweist. Die erzielten Ergebnisse und Analysen zeigen, dass der Wachstumsprozess des CZTSe-Absorbers sowie die Eigenschaften der entsprechenden Solarzellen stark von der Komposition und Konfiguration der VorlĂ€uferschichten abhĂ€ngen. Dennoch ist der Einsatz koverdampfter, mehrlagiger Vorstufen von großem Interesse, da sie im Vergleich zu homogenen VorlĂ€ufern insgesamt zu einer Verbesserung sowohl der VOC als auch teilweise des FĂŒllfaktors fĂŒhrten. Die weiterfĂŒhrende Optimierung der Selenisierungspa-rameter (z.B. die Se-Menge im GraphitbehĂ€lter, die Selenisierungstemperatur und–zeit) in Kombination mit einem Ag-Einbau kann möglicherweise zu einer weiteren Steigerung der Solarzellen-Wirkungsgrade fĂŒhren

    Einfluss von polarisiertem Licht auf Insekten und ihr Eiablageverhalten in der Landwirtschaft

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    Linear polarisiertes Licht ist eine entscheidende visuelle Information fĂŒr wassersuchende Insekten. Normalerweise wird die Sonneneinstrahlung an einer WasseroberflĂ€che polarisiert reflektiert und das Wasser wird damit als solches erkannt. Heute sind jedoch immer mehr kĂŒnstliche FlĂ€chen anthropogenen Ursprungs zu finden, welche diese Eigenschaften beim Reflektieren aufweisen. Dies kann bei Insekten zu einer tödlichen Fehlentscheidung fĂŒhren. In der Landwirtschaft werden zum Beispiel BĂ€ndchengewebe aus Polypropylen verwendet, welche entsprechende Eigenschaften aufweisen. Ein KĂŒrbisfeld in BĂŒtschwil im Berner Seeland, sowie eines in Steffisburg bei Thun mit entsprechender Bewirtschaftung, dienten als UntersuchungsflĂ€chen fĂŒr Feldbeobachtungen. Mit dem Fokus auf Libellen (Odonata) wurden ĂŒber die Saison 2019 mehrere Begehungen gemacht und das Verhalten der Libellen sowie deren Artzugehörigkeit aufgenommen. Weiter wird ein theoretischer Hintergrund zu den gefundenen Libellenarten sowie der Polarisierung von Licht gegeben. ZusĂ€tzlich wurden Messungen zu verschiedenen BĂ€ndchengewebeprodukten bezĂŒglich ihrer Polarisationseigenschaften durchgefĂŒhrt und weitere mögliche Quellen fĂŒr linear polarisiertes Licht recherchiert. Auf beiden UntersuchungsflĂ€chen konnten diverse Libellen mit artspezifischem Verhalten beobachtet werden, wie sie es typischerweise an deren FortpflanzungsgewĂ€ssern zeigen. Messungen an den BĂ€ndchengeweben, welche auf den Feldern eingesetzt wurden, ergaben sehr Ă€hnliche Reflexionseigenschaften wie jene an WasseroberflĂ€chen und einzig ein weisses Fabrikat wies nur eine sehr geringe polarisierende Wirkung auf. Zudem zeigten Recherchen viele weitere mögliche Quellen polarisierten Lichts auf, wovon einige vorgestellt und mögliche LösungsansĂ€tze diskutiert werden. Es werden weitere UntersuchungsansĂ€tze empfohlen und ein Vorschlag zum Einbringen des Themas in das Studium fĂŒr Umweltingenieurwesen an der ZHAW unterbreitet

    Engineering metal oxides for UV-stable perovskite solar cells

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    This thesis is a study of the role of the metal oxide electron transporting material in perovskite solar cells. The central research question is how the metal oxide influences the stability of perovskite solar cells and how the metal oxide can be modified to improve the stability. The thesis begins by providing four background chapters. Chapter 1 explains the need for solar energy and what perovskite solar cells can contribute to a clean energy future. Chapter 2 covers the working principles of solar cells, whereas Chapter 3 provides more detail about the history and architecture of the perovskite solar cell. Chapter 4 introduces the concept of nanostructuring metal oxides, using a block-copolymer template. The key experimental techniques and methods used throughout this work are described in Chapter 5. These introductory sections serve as the foundation for the four major experimental chapters of the thesis. Chapter 6 reports on the use of neodymium doped TiO2 in perovskite solar cells. Chapter 7 and Chapter 8 aim to increase the efficiency of SnO2 based perovskite solar cells, by making use of a novel electrode material and doping SnO2 with gallium. Chapter 9 covers the spontaneous coalescence of perovskite crystals, highlighting the extraordinary properties of perovskites.Diese Arbeit untersucht die Anwendung von Metalloxiden als Elektronentransportmaterial in Perowskit-Solarzellen. Die zentrale Forschungsfrage ist, wie Metalloxide die StabilitĂ€t von Perowskit-Solarzellen beeinflussen und wie Metalloxide, beispielsweise durch gezielte Dotierung, modifiziert werden können, um die StabilitĂ€t von Solarzellen zu verbessern. Die Arbeit beginnt mit vier einleitenden Hintergrundkapiteln. Kapitel 1 erklĂ€rt die zunehmende Notwendigkeit von Solarenergie und den Beitrag von Perowskit- Solarzellen zu einer sauberen Energiezukunft. Kapitel 2 stellt die Arbeitsprinzipien von Solarzellen vor, wĂ€hrend Kapitel 3 mehr Details ĂŒber die Geschichte und den Aufbau von Perowskit-Solarzellen enthĂ€lt. Kapitel 4 leitet insbesondere das Konzept der Nanostrukturierung von Metalloxiden unter Verwendung einer Blockcopolymerschablone ein. Die fĂŒr diese Arbeit benutzten experimentellen Methoden werden ausfĂŒhrlich in Kapitel 5 beschrieben. Diese einleitenden Kapitel dienen als Grundlage fĂŒr die vier experimentellen Hauptkapitel dieser Arbeit. Kapitel 6 beschreibt die Verwendung von Neodymdotiertem TiO2 in Perowskit-Solarzellen und den Einfluss der Dotierung auf den Wirkungsgrad. Kapitel 7 und Kapitel 8 zielen darauf ab den Wirkungsgrad SnO2-basierter Perowskit-Solarzellen zu steigern, indem einerseits ein neuartiges Elektrodenmaterial verwendet wird und anderseits SnO2 mit Gallium dotiert wird. Kapitel 9 beschreibt die spontane Koaleszenz von kollidalen Perowskit-Kristallen, eine der aussergewöhnlichen Eigenschaften von Perowskitmaterialien
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