22 research outputs found
Pferdebeweidung in der Biotoppflege
Im Zusammenhang mit dem agrarstrukturellen Wandel der letzten Jahrzehnte stellt sich aus Sicht des Naturschutzes immer wieder die Frage, wie dem Rückgang traditioneller Landnutzung an Grenzstandorten und in benachteiligten Gebieten begegnet werden kann. Um eine Offenhaltung der Landschaft und Pflege schutzwürdiger Biotope zu gewährleisten, ist die Beweidung mit Rindern oder Schafen eine vielfach eingesetzte Methode. Pferde wurden hingegen unter dem Aspekt von Naturschutz und Landschaftspflege kaum berücksichtigt, obwohl ihre Zahl in den letzten Jahrzehnten aufgrund steigender Freizeitnutzung in Deutschland erheblich zugenommen hat. Das vorliegende Merkblatt richtet sich vor allem an Landwirte und Pferdehalter, soll aber auch den unteren Naturschutzbehörden sowie Gemeindeverwaltungen, Planungsbüros und Verbänden als Arbeitshilfe dienen. Pferdehaltung lässt sich auf verschiedene Weise mit den Zielen von Naturschutz und Landschaftspflege vereinbaren. So wird spät geworbenes Heu extensiv genutzter Wiesen in der Pferdehaltung bereits vielfach und bevorzugt eingesetzt. Naturgemäße Pferdebeweidung trägt ebenso wie die Beweidung mit anderen Tierarten zur Offenhaltung der traditionellen Kulturlandschaft bei. Auch in den in jüngerer Zeit zunehmenden großflächigen Beweidungsprojekten vieler Bundesländer werden neben Rindern gerne ursprüngliche Pferderassen eingesetzt. Um den speziellen Anforderungen des Arten- und Biotopschutzes gerecht zu werden, genügt es jedoch nicht, eine naturverträgliche extensive Landnutzung und eine unter tierhalterischen Aspekten sachgemäße Beweidung durchzuführen. Es ist ein gezieltes Weidemanagement notwendig. Aus diesem Anlass wurde im Auftrag der Landesanstalt für Umweltschutz (heute LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg) eine Studie erstellt. Die Ergebnisse wurden in einer umfangreichen Dokumentation im Internet veröffentlicht und bilden die Grundlage dieses Merkblattes
Dokumentation und Handreichung zur Biotoppflege mit Pferden
In vorliegender Veröffentlichung wird auf der Grundlage der bisherigen Erfahrungen beim Einsatz von Pferden im Naturschutz und in der Landschaftspflege die Eignung von Pferden in der Biotoppflege beschrieben. Nach einer kurzen Beschreibung der Einsatzbereiche von Pferden im Natur- und Landschaftsschutz (Verwertung von Extensivheu, Offenhaltung der traditionellen Kulturlandschaft, Einsatz in großflächigen Beweidungsprojekten, Biotoppflege mit dem Ziel des Arten- und Biotopschutzes) werden verschiedene Aspekte der Weidehaltung vorgestellt, die für den Einsatz von Pferden in der Biotoppflege wichtig sind. Dabei wird das arteigene Weideverhalten der Pferde (Selektivität, Geilstellen, Verbiss, Trittwirkung) beschrieben, auf Aspekte der Tierhaltung und Tiergesundheit eingegangen sowie die unterschiedliche Eignung der verschiedenen Pferderassen zur Biotoppflege dargestellt. Ausführlich werden spezielle Formen des Weidemanagements vorgestellt, bei denen eine kurzzeitige Umtriebsweide mit ein bis zwei Wochen Weidegang im Vordergrund steht. Daneben wird eine modifizierte Form der Portionsweide sowie eine ebenfalls zur Biotoppflege geeignete Form der Langzeitweide beschrieben. Auf die Bedeutung einer regelmäßigen Weidepflege in Form von Nachmahd, Mulchen und Entbuschung wird bei den aufgeführten Weideformen hingewiesen. Die Ergebnisse einer landesweiten Umfrage beim behördlichen Naturschutz Kreisbehörden, Regierungspräsidien), den Landwirtschaftsämtern und den Naturschutzverbänden werden kurz vorgestellt. Es zeigt sich, dass bisher nur sehr wenige konkrete Pflegeprojekte mit Pferden durchgeführt werden und trotz einiger Vorbehalte gegenüber Pferdebeweidung bei diesen Institutionen ein Interesse an ausführlicher Information besteht. Parallel zur Umfrage bei den Behörden wurde eine Umfrage bei einer Auswahl von Pferdehaltern durchgeführt, aus der abzuleiten ist, dass das Interesse dieser Gruppe an einer Teilnahme an Biotoppflege-Projekten in Baden-Württemberg groß ist. Auf der Grundlage der allgemein gültigen Richtlinien zum Weidemanagement sowie einer umfassenden Literatur- und Projekt-Recherche werden im zweiten Teil des Leitfadens für alle landwirtschaftlich nutzbaren Offenland-Grünland-Biotoptypen im Einzelnen Empfehlungen gegeben, ob und wie sich diese Biotope mit einer Pferdebeweidung erhalten und gegebenenfalls entwickeln lassen. Es wird auf die erforderlichen Besatzdichten, Weidezeiten und Maßnahmen der Weidepflege ebenso eingegangen wie auf Aspekte des speziellen Artenschutzes. Besonders berücksichtigt werden dabei die im Anhang I der Flora-Fauna-Habitat(FFH)-Richtlinie aufgeführten Lebensräume und die nach § 32 (bisher § 24a) Naturschutzgesetz Baden-Württemberg (NatSchG) besonders geschützten Biotope
Prediction of hybrid performance in maize with a ridge regression model employed to DNA markers and mRNA transcription profiles
Background: Ridge regression models can be used for predicting heterosis and hybrid performance. Their application to mRNA transcription profiles has not yet been investigated. Our objective was to compare the prediction accuracy of models employing mRNA transcription profiles with that of models employing genome-wide markers using a data set of 98 maize hybrids from a breeding program.
Results: We predicted hybrid performance and mid-parent heterosis for grain yield and grain dry matter content and employed cross validation to assess the prediction accuracy. Prediction with a ridge regression model using random effects for mRNA transcription profiles resulted in similar prediction accuracies than employing the model to DNA markers. For hybrids, of which none of the parental inbred lines was part of the training set, the ridge regression model did not reach the prediction accuracy that was obtained with a model using transcriptome-based distances.
Conclusion: We conclude that mRNA transcription profiles are a promising alternative to DNA markers for hybrid prediction, but further studies with larger data sets are required to investigate the superiority of alternative prediction models
Diagnostic scope in out-of-hours primary care services in eight European countries: an observational study
Background: In previous years, out- of-hours primary care has been organised in large-scale organisations in many countries. This may have lowered the threshold for many patients to present health problems at nights and during the weekend. Comparisons of out-of-hours care between countries require internationally comparable figures on symptoms and diagnoses, which were not available. This study aimed to describe the symptoms and diagnoses in out-of-hours primary care services in regions in eight European countries.
Methods: We conducted a retrospective observational study based on medical records from out-of-hours primary care services in Belgium, Denmark, Germany, the Netherlands, Norway, Slovenia, Spain, and Switzerland. We aimed to include data on 1000 initial contacts from up to three organisations per country. Excluded were contacts with an administrative reason. The International Classification for Primary Care (ICPC) was used to categorise symptoms and diagnoses. In two countries (Slovenia and Spain) ICD10 codes were translated into ICPC codes.
Results: The age distribution of patients showed a high consistency across countries, while the percentage of males varied from 33.7% to 48.3%. The ICPC categories that were used most frequently concerned: chapter A 'general and unspecified symptoms' (mean 13.2%), chapter R 'respiratory' (mean 20.4%), chapter L 'musculoskeletal' (mean 15.0%), chapter S 'skin' (mean 12.5%), and chapter D 'digestive' (mean 11.6%). So, relatively high numbers of patients presenting with infectious diseases or acute pain related syndromes. This was largely consistent across age groups, but in some age groups chapter H ('ear problems'), chapter L ('musculoskeletal') and chapter K ('cardiovascular') were frequently used. Acute life-threatening problems had a low incidence.
Conclusions: This international study suggested a highly similar diagnostic scope in out-of-hours primary care services. The incidence rates of acute life-threatening health problems were low in all countries
Biozönologische Untersuchungen an tagaktiven Schmetterlingen in Nordosthessen
In einem Grünlandgebiet des nordosthessischen Berglandes werden auf der Grundlage einer pflanzensoziologischen und strukturellen Erfassung der Vegetation die Falterzönosen beschrieben und ihre Beziehungen zur Vegetation aufgezeigt. Dazu wurden Transektzählungen von Tagfaltern (Papilionioidea) und Widderchen (Zygaenidae) in verschiedenen Grünlandtypen (Halbtrockenrasen, Frischgrünland, Feuchtgrünland) durchgeführt. Anhand von Blütenbesuchsbeobachtungen werden die Präferenzen der Tagfalter und Widderchen für bestimmte Blumentypen und Blütenfarben sowie die Nektarpflanzenspektren einzelner Arten dargestellt. Als für die Habitatpräferenzen der Falterarten entscheidende ökologische Faktoren werden Nahrungsangebot, Mikroklima, Struktur der Vegetation sowie Nutzungsart und -intensität diskutiert. Die Ergebnisse der Transektzählungen ermöglichen unter Berücksichtigung dieser Faktoren eine Bewertung der untersuchten Grünlandtypen als Lebensraum für Tagfalter und Widderchen.The Lepidoptera communities are described in a grassland region of northeast Hessen. Their relation to vegetation are shown on the basis of a phytosociological and structural registration of the vegetation. Line transect countings of day-active Lepidoptera (Papilionioidea, Zygaenidae) in different types of grassland (limestone grassland, fresh and moist grassland) were made. The preferences of day-active Lepidoptera for specific types of flowers and colours are described by observing flower visits. In addition, the choices of nectar plants from several species are presented. The important ecological factors, which determine the habitat preferences of Lepidoptera species are discussed, namely food supply, microclimate, and structure of vegetation as well as kind and intensity of cultivation. With regard to these factors the results of the line-transect countings permit evaluation of the grassland types analysed as habitat for day-active Lepidoptera
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Spike distance as a learning objective for spike prediction
Approaches to predicting neuronal spike responses commonly use a Poisson learning objective. This objective quantizes responses into spike counts within a fixed summation interval, typically on the order of 10 to 100 milliseconds in duration; however, neuronal responses are often time accurate down to a few milliseconds, and Poisson models struggle to precisely model them at these timescales. We propose the concept of a spike distance function that maps points in time to the temporal distance to the nearest spike. We show that neural networks can be trained to approximate spike distance functions, and we present an efficient algorithm for inferring spike trains from the outputs of these models. Using recordings of chicken and frog retinal ganglion cells responding to visual stimuli, we compare the performance of our approach to that of Poisson models trained with various summation intervals. We show that our approach outperforms the use of Poisson models at spike train inference.</p
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Spatiotemporal variability of solar radiation introduced by clouds over Arctic sea ice
The role of clouds in recent Arctic warming is not fully understood, including their effects on the solar radiation and the surface energy budget. To investigate relevant small-scale processes in detail, the intensive Physical feedbacks of Arctic planetary boundary layer, Sea ice, Cloud and AerosoL (PASCAL) drifting ice floe station field campaign was conducted during early summer in the central arctic. During this campaign, the small-scale spatiotemporal variability of global irradiance was observed for the first time on an ice floe with a dense network of autonomous pyranometers. A total of 15 stations were deployed covering an area of 0.83 km×1.59 km from 4–16 June 2017. This unique, open-access dataset is described here, and an analysis of the spatiotemporal variability deduced from this dataset is presented for different synoptic conditions. Based on additional observations, five typical sky conditions were identified and used to determine the values of the mean and variance of atmospheric global transmittance for these conditions. Overcast conditions were observed 39.6 % of the time predominantly during the first week, with an overall mean transmittance of 0.47. The second most frequent conditions corresponded to multilayer clouds (32.4 %), which prevailed in particular during the second week, with a mean transmittance of 0.43. Broken clouds had a mean transmittance of 0.61 and a frequency of occurrence of 22.1 %. Finally, the least frequent sky conditions were thin clouds and cloudless conditions, which both had a mean transmittance of 0.76 and occurrence frequencies of 3.5 % and 2.4 %, respectively. For overcast conditions, lower global irradiance was observed for stations closer to the ice edge, likely attributable to the low surface albedo of dark open water and a resulting reduction of multiple reflections between the surface and cloud base. Using a wavelet-based multi-resolution analysis, power spectra of the time series of atmospheric transmittance were compared for single-station and spatially averaged observations and for different sky conditions. It is shown that both the absolute magnitude and the scale dependence of variability contains characteristic features for the different sky conditions
Cloud micro- and macrophysical properties from ground-based remote sensing during the MOSAiC drift experiment
In the framework of the Multidisciplinary drifting Observatory for the Study of Arctic Climate Polarstern expedition, the Leibniz Institute for Tropospheric Research, Leipzig, Germany, operated the shipborne OCEANET-Atmosphere facility for cloud and aerosol observations throughout the whole year. OCEANET-Atmosphere comprises, amongst others, a multiwavelength Raman lidar, a microwave radiometer, and an optical disdrometer. A cloud radar was operated aboard Polarstern by the US Atmospheric Radiation Measurement program. These measurements were processed by applying the so-called Cloudnet methodology to derive cloud properties. To gain a comprehensive view of the clouds, lidar and cloud radar capabilities for low- and high-altitude observations were combined. Cloudnet offers a variety of products with a spatiotemporal resolution of 30 s and 30 m, such as the target classification, and liquid and ice microphysical properties. Additionally, a lidar-based low-level stratus retrieval was applied for cloud detection below the lowest range gate of the cloud radar. Based on the presented dataset, e.g., studies on cloud formation processes and their radiative impact, and model evaluation studies can be conducted