23 research outputs found

    Das Leben schützen im Alter : Perspektiven zukünftiger Sozialpolitikforschung

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    Besonders die psychophysische Verletzlichkeit des hoch  betagten Menschen begründet sein herausgehobenes Schutzinteresse. Diesem Anspruch haben Institutionen des Sozialsystems bis zur Versorgung am Lebensende ausreichend zu genügen, können ihn jedoch aus verschiedenen Gründen nicht zufriedenstellend erfüllen. Dies scheint nicht unwesentlich mit Charakteristika spätmoderner Gesellschaften zusammenzuhängen, die unter anderem drei Risiken für den alten Menschen bergen: durch bestimmte (berufliche und familiale) Lebensläufe bedingte Risiken der Altersarmut, häufig damit zusammenhängende soziale Exklusionen, bei Menschen mit Migrationsgeschichte auch kulturelle Marginalisierung, sowie Risiken eines sozialräumlich abgeschnittenen Lebens in einem Pflegeheim. Unklar ist, welcher (institutionelle) Anpassungsdruck durch alternde Generationen der sog. 68er sowie der Babyboomer entstehen wird und mit welchen neuen Versorgungskonzepten (z. B. Caring Communities) Wege aus ordnungspolitischen Sackgassen gebahnt werden können. Zu sozialpolitisch dringlichen Herausforderungen der Zukunft wird neben der Organisationsentwicklung v. a. pflegerischer Versorgungssysteme die Lösung gesamtgesellschaftlicher Belastungs- und Verteilungsprobleme im Zeichen einer jeweils im Einzelnen zu definierenden Generationengerechtigkeit gehören. Mit Blick auf biografisch vielgestaltige Ursachen sich möglicherweise ausweitender Altersarmut und soziokultureller Marginalisierung wird Sozialpolitik und ihre Forschung zukünftig stärker Elemente einer vorbeugenden sozialen Lebenslaufpolitik zu berücksichtigen haben.The psycho-physical vulnerability of the very old in particular justifies their special interest in protection. Institutions of the social system have to meet this demand sufficiently until the end of life, but for various reasons they cannot fulfil it satisfactorily. This seems to be not insignificantly related to characteristics of late modern societies, which among other things imply three risks for the elderly: risks of poverty in old age caused by certain (occupational and familial) life courses, frequently related social exclusions, in the case of people with a migration  history also cultural marginalisation, as well as risks of a socio-spatially cut-off life in a nursing home. It is unclear which (institutional) pressure to adapt will arise from the ageing generations of the so-called 68ers and the baby boomers and with which new care concepts (e. g. caring communities) ways can be found out of regulatory impasses. The urgent socio-political challenges of the future will include not only the organisational development of care systems, but also the solution of problems of burden and distribution for society as a whole in the context of intergenerational fairness, which must be defined specifically. In view of the biographically diverse causes of possibly increasing poverty in old age and socio-cultural marginalisation, social policy and its research will in future have to take greater account of elements of a preventive social life course policy

    Ethische Implikationen der Nutzung alternsgerechter technischer Assistenzsysteme: Expertise zum Siebten Altenbericht der Bundesregierung

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    Technikethische Bewertungen altersgerechter Assistenzsysteme bewegen sich im Spannungsverhältnis universell geltender Prinzipien (Legitimität) sowie kontextueller Wertentscheidungen (Erwünschtheit). Hinsichtlich hochrangiger menschlicher Güter (Sicherheit, Angstfreiheit, Selbständigkeit) sind assistive Technologien willkommen. Hinsichtlich nicht minder schutzwürdiger Güter (personale Integrität) und Würde-prinzipien erheben sich zahlreiche ethische Bedenken, die zu einem individuell wohlerwogenen, zum Teil stark zu begrenzenden Einsatz Anlass geben. Es empfiehlt sich, das technische Rationalisierungspotenzial von Sorgestrukturen ebenso kritisch zu betrachten

    Natürlichkeit und Künstlichkeit: Zur Analyse und Bewertung von Technik in der Pflege des Menschen

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    In diesem Beitrag werden Möglichkeiten und Grenzen des Technikeinsatzes in der Pflege unter mehreren philosophisch-anthropologischen Prämissen aufgezeigt: Pflegerische Tätigkeiten sind elementare Formen der Reproduktion des Lebens und durch strukturelle Eigensinnigkeit (z. B. zyklischer Modus) gekennzeichnet. Sie gestalten sich allerdings unter Bedingungen historisch geschaffener und variierender Lebensformen mit Unterstützung technischer Instrumente. Den künstlich erzeugten Systemen des Lebens (Institutionen) wohnt ebenso wie der Technik eine Tendenz der Verselbständigung inne. Illustrieren lässt sich das an der Geschichte der Pflege, welche durch Trends einer wachsenden technischen Umgestaltung gekennzeichnet ist. Hinter diesen Trends verbergen sich indessen Kollisionen zweier unvereinbarer Eigenlogiken: einer Logik persönlicher Zuwendung und Hilfe, die nur wenig formalisierbar ist, und einer gegenläufigen Logik von Ökonomie sowie planender Verwaltung und Organisation. Nicht zufällig verweisen diese Inkommensurabilitäten auf Grenzen bspw. des Einsatzes moderner Informations- und Kommunikationstechnologien in der Pflege hilfebedürftiger Menschen, die durch ethische und rechtliche Garantien wie Schutz der Persönlichkeit oder körperliche Integrität markiert sind.In this contribution prospects and constraints of the use of technology in care are pointed out under various philosophical and anthropological premises. Care activities are fundamental forms of the reproduction of life and are characterised by structural obstinacy (e.g. cyclic mode). However, they emerge under conditions that are historically created and due to the assistance of technical instruments are constantly varying. The tendency of self-perpetuation is inherent to both artificially generated systems of life (institutions) as well as technology. The history of care, characterised by tendencies of a growing technical transformation, illustrates this. Meanwhile, collisions of two incompatible control logics are hidden behind these trends. One is the logic of the personal attention and care which can be formalised to only a very small extent. The other, opposite direction is the economic logic, which entails planning administration and organisation. Not unintentionally this incomparableness refers to the limits of, for example, the application of modern information and communication technologies in nursing and caring for people in need of help. They are marked by ethical and legal guarantees like protection of personal rights or physical integrity

    Requirements Engineering für Referenzmodelle mittels eines multimethodischen Vorgehensmodells

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    Obwohl es zahlreiche Arbeiten zum Requirements Engineering im Allgemeinen gibt, ist über die Ermittlung generischer und innovativer Anforderungen, wie sie in intersektoralen Informations-ketten eine Rolle spielen, wenig bekannt. Das Projekt IKM health zielt auf die Entwicklung von Referenzmodellen für Informationsketten zur Patientenversorgung ab. Forschungsfrage dieser Studie war, wie Informations- und Prozessanforderungen generiert werden können. Vor diesem Hintergrund wurde mit der Analyse von Leitlinien begonnen, deren Empfehlungen anschließend im Rahmen von Delphi-Befragungen und Experteninterviews zur Diskussion gestellt wurden. Trotz der sich zeigenden Heterogenität war es mit Hilfe des hier vorgestellten multimethodischen Vorgehensmodells möglich, passende Anforderungen zu erzielen und in UML zu modellieren

    Der demenzkranke Mensch als Palliativpatient : pflegewissenschaftliche Perspektiven

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    Eröffnungskongress "Graduiertenkolleg Demenz", 18. März 2010, Alte Aula der Universität Heidelberg Prof. Dr. Hartmut Remmers, Universität Osnabrüc

    Pflege in der Krise – Diagnosen und Konsequenzen

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    Corona und Pflege: lessons learned

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    Der folgendeText ist im Diskussionszusammenhang um die Hotline der Vereinigung der Pflegenden in Bayern entstanden. Den beruflichen Pflegenden steht und stand ein Beratungs- angebot psychosozialer, juristischer und ethischer Art zur Verfügung. Die Berater*innen tauschten sich regelmäßig über die Anfragen aus. Die Autoren haben den Text erstellt. An dem Dialog beteiligt waren neben den Autoren Constanze Giese, Annette Riedel, Sabine Wöhlke, Markus Witzmann und Michael Wittman

    Implementation und Evaluation einer familienzentrierten Pflege in der Onkologie

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    Zimansky M, Franke I, Heller A-C, Remmers H. Implementation und Evaluation einer familienzentrierten Pflege in der Onkologie. Pflege. 2018;31(6):331-337
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