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    Fahren unter Alkoholeinfluss in Japan. Individuelle und gesellschaftliche Einflussfaktoren

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    Die motorsierte Verkehrsteilnahme unter Alkoholeinfluss verursacht weltweit einen beträchtlichen Teil aller Verkerhsunfälle. Aus Japan aber liegen bis zum jetzigen Zeitpunkt nur wenige wissenschaftliche Ergebnisse zu psychologischen Aspekten der Trunkenheitsfahrten vor. Die bislang implementierten japanischen Maßnahmen gegen Trunkenheitsfahrten sind ausschließlich im Strafgesetz oder in der Straßenverkehrsordnung angesiedelt, notwendige Veränderungen der bisherigen Herangehensweisen resultierten in der Regel in Strafverschärfungen. Internationale Studien zeigen allerdings, dass die Wirkung von Abschreckungsstrategien durch die Verschärfung von Strafmaßen allein beschränkt ist und darüber hinaus psychologische Rückfallpräventionsmaßnahmen notwendig sind, um das Auftreten erneuter Trunkenheitsfahrten weiter zu vermindern. Angesichts dieser Ausgangssituation befasst sich die vorliegende Arbeit mit der Erhebung von Trink- und Fahrmustern, dem Ausmaß der Alkoholprobleme, den Erfahrungen mit registrierten Trunkenheitsfahrten sowie der daraus folgenden Problemeinsicht bei männlichen japanischen Trunkenheitsfahrern. Zunächst wurden in einer ersten Studie (Studie 1) die Prävalenz der Alkoholprobleme sowie die Zusammenhänge zwischen fünf trink- und drei fahrtbezogenen Variablen einerseits und Trunkenheitsfahrten andererseits untersucht; hierfür wurden eine Täter-Stichprobe 1 (n = 159) und eine Kontrollgruppe (n = 196) erfasst. In der Täter-Stichprobe wurde zusätzlich unterschieden zwischen polizeilich registrierten Trunkenheitsfahrern und sog. Dunkelfeldtätern, d.h. Trunkenheitstätern, die nicht von der Polizei erfasst wurden. In einer anschließenden zweiten Studie (Studie 2)wurden psychologische bzw. verkehrspsychologische Konstrukte wie beispielsweise die wahrgenommene Verhaltenskontrolle oder die Einstellung gegenüber Trunkenheitsfahrten mittels einer Täter-Stichprobe 2 (n = 78) in Verbindung mit den in Studie 1 erhobenenen empirischen Daten untersucht. Darüber hinaus wurden die Teilnehmer der Täter-Stichprobe 2 im Hinblick auf ihre jeweilige registrierte Trunkenheitsfahrt bezüglich der folgenden Gesichtspunkte exploriert: spezifische Umstände der Trunkenheitsfahrt, Verhaltensänderungen nach der Polizeikontrolle und Entwicklung von Strategien zur Vermeidung weiterer Trunkenheitsfahrten. Die Datenerhebung zu beiden Studien erfolgte in vier verschiedenen Orten innerhalb des Großraums Tokio in Form von Fragebögen und Interviews. Wesentliche Befunde aus Studie 1 waren: (1) Unter Berücksichtigung der bereits erwähnten acht trink- und fahrtbezogenen Variablen zeigten sich folgende Gruppenunterschiede: Dunkelfeldtäter unterscheiden sich nicht von registrierten Tätern hinsichtlich des Ausmaßes und der Häufigkeit des Alkoholkonsums, der Ergebnisse zweier Alkoholabhängigkeits-Screening-Tests sowie hinsichtlich zweier fahrtbezogener Variablen. Sie unterschieden sich von registrierten Tätern lediglich bezüglich ihrer Fahrthäufigkeit.(2) Aus der multivariaten Analyse zu Gruppenunterschieden zwischen der Täter-Stichprobe und der Kontrollgruppe, bestehend aus selbst definierten normtreuen Kraftfahrern, unter Einbeziehung der acht trink- und fahrtbezogenen Variablen, ergab sich, dass nicht nur trinkbezogene Variablen, sondern auch fahrtbezogene Variablen signifikant zur Aufklärung der Gruppenunterschiede beitragen.(3) Bei den registrierten Trunkenheitstätern korrelierte die Höhe des Atemalkoholkonzentration-Wertes signifikant positiv mit der täglichen Alkoholkonsummenge, obgleich die Atemalkoholkonzentrations-Werte im Mittel nicht besonders hoch lagen. (4) Selbst definierte normtreue Kraftfahrer bewerteten die Wirksamkeit schärferer Sanktionen von Trunkenheitsfahrten signifikant positiver als Trunkenheitsfahrer.Demgegenüber erklärt bei registrierten Tätern die subjektive Entdeckungswahrscheinlichkeit die Häufigkeit der Trunkenheitsfahrten im letzten Jahr stärker als das Wissen über die Höhe der Sanktionen. (5) Anhand der Theorie des geplanten Verhaltens wurden vier multivariate Regressionsmodelle zur Aufklärung der Absichtsstärke der Vermeidung weiterer Trunkenheitsfahrten ermittelt, deren Prädiktoren die Variablen „positive Einstellung gegenüber Trunkenheitsfahrten“, „informelle Norm“, „wahrgenommene Verhaltenskontrolle“ sowie fünf trinkbezogene Variablen waren. Alle Regressionsmodelle zur Vorhersage der Absicht zur Vermeidung weiterer Trunkenheitsfahrten erwiesen sich als signifikant, jedoch trugen nur wenige Prädiktoren, wie z.B. die Trinkhäufigkeit, signifikant zur Aufklärung abhängiger Variablen bei. Dies deutet auf einen größeren Einfluss des Alkoholkonsummusters bzw. der Trinkhäufigkeit auf die Absichtsstärke, weitere Trunkenheitsfahrten zu vermeiden, hin.(6) Befunde aus der Exploration ließen erkennen, dass bei registrierten Tätern unreflektierter Alkoholkonsum häufig vorkommt. Auch wenn die Täter nach der Registrierung durch die Polizei Reue zeigten oder kurzfristige Verhaltensänderungen berichteten, muss man davon ausgehen, dass nur eine klare Problemeinsicht zu endgültigen Verhaltensänderungen führt. Auf der Grundlage der Ergebnisse der vorliegenden Arbeit war es möglich, Vorschläge zur Verbesserung der Maßnahmen zur Prävention weiterer Trunkenheitsfahrten in Japan abzuleiten. Diese sind abschließend aufgeführt und betreffen insbesondere eine angemessene psychologische Intervention sowie dabei zu beachtende organisatorische Rahmenbedingungen der Durchführung

    Crystal structure of lipoate-protein ligase A from Escherichia coli : Determination of the lipoic acid-binding site

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    This research was originally published in Journal of Biological Chemistry. Kazuko Fujiwara, Sachiko Toma, Kazuko Okamura-Ikeda, Yutaro Motokawa, Atsushi Nakagawa and Hisaaki Taniguchi. Crystal structure of lipoate-protein ligase A from Escherichia coli : Determination of the lipoic acid-binding site. Journal of Biological Chemistry. 2005; 280, 33645-33651. © the American Society for Biochemistry and Molecular Biology

    Thermoresponsive Shuttling of Rotaxane Containing Trichloroacetate Ion

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    A thermoresponsive rotaxane shuttling system was developed with a trichloroacetate counteranion of an ammonium/crown ether-type rotaxane. Chemoselective thermal decomposition of the ammonium trichloroacetate moiety on the rotaxane yielded the corresponding nonionic rotaxane accompanied by a positional change of the crown ether on the axle. The rotaxane skeleton facilitated effective dissociation of the acid, markedly lowering the thermal decomposition temperature

    Global Conformational Change Associated with the Two-step Reaction Catalyzed by Escherichia coli Lipoate-Protein Ligase A*

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    Lipoate-protein ligase A (LplA) catalyzes the attachment of lipoic acid to lipoate-dependent enzymes by a two-step reaction: first the lipoate adenylation reaction and, second, the lipoate transfer reaction. We previously determined the crystal structure of Escherichia coli LplA in its unliganded form and a binary complex with lipoic acid (Fujiwara, K., Toma, S., Okamura-Ikeda, K., Motokawa, Y., Nakagawa, A., and Taniguchi, H. (2005) J Biol. Chem. 280, 33645–33651). Here, we report two new LplA structures, LplA·lipoyl-5′-AMP and LplA·octyl-5′-AMP·apoH-protein complexes, which represent the post-lipoate adenylation intermediate state and the pre-lipoate transfer intermediate state, respectively. These structures demonstrate three large scale conformational changes upon completion of the lipoate adenylation reaction: movements of the adenylate-binding and lipoate-binding loops to maintain the lipoyl-5′-AMP reaction intermediate and rotation of the C-terminal domain by about 180°. These changes are prerequisites for LplA to accommodate apoprotein for the second reaction. The Lys133 residue plays essential roles in both lipoate adenylation and lipoate transfer reactions. Based on structural and kinetic data, we propose a reaction mechanism driven by conformational changes
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