55 research outputs found
"Denn wozu dient alle der Aufwand von Sonnen und Planeten und Monden ...?" : Bild und Erfahrung der Natur bei Goethe
Goethes Naturdenken ist an jener historischen Nahtstelle anzusiedeln, an der sich die europäische Menschheit mit Hilfe von Wissenschaft und Technik aus den drückenden Zwängen der Natur zu befreien und sich ihres Verstandes in freier Wahl zu bedienen vorgenommen hat. Der spezifisch neuzeitliche Akzent, der diesem Vorhaben anhaftet, lautet: Die Entfremdung von der Natur ist die Bedingung der menschlichen Freiheit und ihrer Herrschaft über die Natur, doch versuchen schon die Menschen des späten 18. Jahrhunderts, ästhetisch wiederzugewinnen, was sie in der realen Beziehung zwischen Mensch und Natur verloren haben. Der Aufsatz versucht eine sozialgeschichtliche Einordnung von Goethes Naturdenken auch in die zeitgenössischen Erfahrungen der elementaren Naturgewalten, in Gewitter, Feuersbrunst und Hagelschlag, um die Innovationskraft dieses Denkens und ihres ästhetischen Ausdrucks zu belegen. Goethe hat sich zunächst dem Diskurs über die Theodizee angeschlossen, der nach dem großen Erdbeben von Lissabon lebhafter und heftiger wurde als je zuvor, ist dann aber rasch über diesen Diskurs hinausgeschritten, um den Menschen in seiner Glücksfähigkeit von allen anderen Naturwesen zu unterscheiden
"Wie ein ungeheures Märchen" : Johann Caspar, Johann Wolfgang und August Goethe im Petersdom in Rom
Die Baugeschichte des Petersdoms in Rom, wie er sich dem Blick des neuzeitlichen Betrachters darstellt, ist das Resultat eines großen Abbruchunternehmens ebenso wie eines gewaltigen Neubaus. Von „schöpferischer Zerstörung“ hat Horst Bredekamp mit Blick auf die Baugeschichte von Neu St. Peter in Rom seit 1506 gesprochen. Als Johann Wolfgang Goethe, den Spuren seines Vaters folgend, 1786 auf seiner „Hegire“ das antike Rom und den Petersdom erblickte und sich damit in die südliche Kunstwelt „initiiert“ fühlte, konnte er kaum einschätzen, dass sein Neubau der deutschen Litera-tursprache ein ähnlich gewaltiges und gewaltsames Abbruch- und Aufbauprojekt sein könnte, wie der sich über mehr als ein Jahrhundert erstreckende Neubau der Papstkirche in Rom. Die „römischen Glückstage“, deren Stimmung und Kunstgefühl sich Goethe noch 1829, bei der Edition des „Zweiten römischen Aufenthalts“, in die „kimmerischen“ Nächte des Nordens holte, versuchte sein Sohn August 1830 auch für sich zu reklamieren. Doch endete dessen zu spät unternommene Flucht in einer Tragödie. August von Goethe starb zehn Tage, nachdem er die Kuppel des Petersdoms im Glanz der Morgensonne gesehen hatte, an einem Schlaganfall in Rom. Von dem Schock, der ihn im November 1830 durch die Nachricht vom Tod des Sohnes ereilte, hat sich Johann Wolfgang Goethe nicht mehr erholt
Die Kunst zu leben : Carl Gustav Carus und die Medizin seiner Zeit
Der Vortrag versucht den Zusammenhang von Kunst, Literatur und Medizin in dem historischen Augenblick einzufangen, in dem sich Kunst und Medizin, die über Jahrhunderte hin zusammengegangen sind, voneinander trennen. Die von Carl Gustav Carus mitbegründete Psychosomatik öffnet dabei ein Fenster in die Zeit vor dieser Trennung. Es war die Zeit der ars medica, in welcher die Heilkunst, die Malerei und die Literatur von ästhetischen und von medizinischen Beobachtungen bestimmt waren und die von Carus propagierte Kunst zu leben (die Gesunderhaltungskunde) den ganzen Menschen, Leib und Seele, meinte. Der Text handelt (1) von der rationalen Entzauberung und, komplementär dazu, von der poetischen Verzauberung der Welt, (2) von der pathologischen Anatomie als Leitwissenschaft in der Sattelzeit der Modernisierung, (3) von der als Kunstwerk verstandenen Medizin, (4) vom Verhältnis von Erd- und Seelenleben und (5) von unterschiedlichen „Räumen der Heilkunst“ seit dem Ende des 18. Jahrhunderts
Mercados de la educación con la Universidad en la trampa de la globalización = Bildungsmärkte oder die universität in der globalisierungsfalle
Texto correspondiente a la conferencia de clausura pronunciada con motivo del "V Humboldt Kolleg" por el Prof. Dr. Wolfgang\ud
Frühwald en la Universidad de Alcalá de Henares, el día 19 de mayo de 2006. Texto en español y alemán.El desarrollo de la universidad constituye, sin duda, una de las grandes preocupaciones por lo que ello signifíca en un mundo caracterizado por una rápida apertura y globalización. El creciente peso económico del conocimiento ha impactado en el significado y configuración del quehacer universitario.\ud
Frühwald escaneó de manera brillante la "esencia de la universidad" como la\ud
referencia universal que debe regir en una nueva forma de entender las instituciones y los procesos universitarios: el diálogo profesor-alumno junto con la solidaridad generacional son los dos pilares.\ud
Aquí tiene Europa su reto histórico del que dependerá su futuro no solo científico sino económico y social
Mercados de la educación con la Universidad en la trampa de la globalización = Bildungsmärkte oder die universität in der globalisierungsfalle
Texto correspondiente a la conferencia de clausura pronunciada con motivo del "V Humboldt Kolleg" por el Prof. Dr. Wolfgang
Frühwald en la Universidad de Alcalá de Henares, el día 19 de mayo de 2006. Texto en español y alemán.El desarrollo de la universidad constituye, sin duda, una de las grandes preocupaciones por lo que ello signifíca en un mundo caracterizado por una rápida apertura y globalización. El creciente peso económico del conocimiento ha impactado en el significado y configuración del quehacer universitario.
Frühwald escaneó de manera brillante la "esencia de la universidad" como la
referencia universal que debe regir en una nueva forma de entender las instituciones y los procesos universitarios: el diálogo profesor-alumno junto con la solidaridad generacional son los dos pilares.
Aquí tiene Europa su reto histórico del que dependerá su futuro no solo científico sino económico y social
Der Einfluss endothelialer extrazellulärer Vesikel auf die Differenzierung von THP-1-Zellen
Kardiovaskuläre Erkrankungen sind weltweit die führende Todesursache. Als pathogenetisch hat sich die Atherosklerose erwiesen. Risikofaktoren sind abgelagertes LDL, endotheliale Dysfunktion und Inflammation - unter Beteiligung von Makrophagen.
Das etablierte Modell der phänotypischen Differenzierung teilt Makrophagen in den proinflammatorischen M1-Phänotyp und den antiinflammatorischen M2-Phänotyp. Eine Form der Kommunikation mit Makrophagen erfolgt durch extrazelluläre Vesikel (EVs).
Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es, den Einfluss von EVs aus oxLDL-, LDL- und Glucose-exponierten Endothelzellen sowie von Ceramid auf die Differenzierung von Makrophagen zu untersuchen.
Zu diesem Zweck wurden humane koronararterielle Endothelzellen (HCAECs) mit Glucose-, oxLDL oder LDL-haltigem Medium kultiviert und aus ihnen EVs gewonnen, die mit THP-1-Zellen co-kultiviert wurden. Anschließend wurde die Expression von typischen M1- und M2 -Marker gemessen. Als Vehikel-Kontrolle dienten EVs aus HCAECs, die mit PBS-haltigem Medium kultiviert wurden. In einem weiteren Experiment wurden die THP-1-Zellen mit C16-Ceramid kultiviert.
EVs aus HCAECs inhibierten die Expression von TNF nach 24 Stunden; durch Einfluss von Glucose geschah dies bereits nach vier Stunden. Auffällig war, dass Glucose-EVs nach 24 Stunden keinen Effekt mehr zeigten, während die Kontroll-EVs weiterhin die TNF-Expression reduzierten.
In der Durchflusszytometrie fand man bei Glucose- und Kontroll-EVs eine Erhöhung von CD80 nach 24 und 72 Stunden im Vergleich zur Negativ-Kontrolle.
Die Untersuchung der Ceramid-behandelten THP-1-Zellen zeigte eine erhöhte IL-10-Expression nach Behandlung mit höher konzentriertem Ceramid.
Insgesamt ergibt sich ein heterogenes Bild, das Glucose- und Kontroll-EVs sowohl mit Pro-, als auch Antiinflammation assoziiert. Ceramid wirkt in höheren Konzentrationen antiinflammatorisch. EVs haben auf Makrophagen vielfältige Auswirkungen. Ceramide zeigen in der Literatur häufig einen proinflammatorischen Effekt, wir konnten eine Reaktion darauf in Form von IL-10 Expression beobachten. Insgesamt geben uns die Ergebnisse Anlass, von alternativen Differenzierungen der Makrophagen auszugehen.
Die Einteilung der Makrophagen-Phänotypen in M1- und M2 -Differenzierung ist stark vereinfachend. Sie sollten daher künftig möglichst genau charakterisiert werden.
Schlussendlich ist festzustellen, dass EVs und Ceramide pro- und antiinflammatorische Effekte haben.
Zukünftig könnten EVs im Wissen der gewonnenen Erkenntnisse diagnostisch und therapeutisch vielfältig eingesetzt werden.The influence of endothelial extracellular vesicles on the differentiation of THP-1 cells
Cardiovascular diseases are the leading cause of death worldwide. Atherosclerosis has proven to be the main pathogenetic factor. Risk factors are deposited LDL, endothelial dysfunction and inflammation - with the involvement of macrophages.
The established model of phenotypic differentiation divides macrophages into the proinflammatory M1 phenotype and the anti-inflammatory M2 phenotype. One form of communication with macrophages is through extracellular vesicles (EVs).
The aim of the present study was to investigate the influence of EVs from oxLDL-, LDL- and glucose-exposed endothelial cells as well as ceramide on macrophage differentiation.
For this purpose, human coronary arterial endothelial cells (HCAECs) were cultured with glucose-, oxLDL- or LDL-containing medium and EVs were obtained from them, which were co-cultured with THP-1 cells. Subsequently, the expression of typical M1 and M2 markers was measured. EVs from HCAECs cultured with PBS-containing medium served as vehicle control. In a further experiment, THP-1 cells were cultured with C16 ceramide.
EVs from HCAECs inhibited the expression of TNF after 24 hours; under the influence of glucose, this already occurred after four hours. Strikingly, glucose EVs showed no effect after 24 hours, while the control EVs continued to reduce TNF expression.
In flow cytometry, an increase in CD80 was found in glucose and control EVs after 24 and 72 hours compared to the negative control.
The examination of ceramide-treated THP-1 cells showed increased IL-10 expression after treatment with higher concentrations of ceramide.
Overall, a heterogeneous picture emerges that associates glucose and control EVs with both pro- and anti-inflammation. Ceramide has an anti-inflammatory effect at higher concentrations. EVs have a variety of effects on macrophages. In the literature, ceramides often show a proinflammatory effect; we were able to observe a response to this in the form of IL-10 expression. Overall, the results give us reason to assume alternative differentiations of macrophages.
The classification of macrophage phenotypes into M1 and M2 differentiation is very simplistic. They should therefore be characterized as precisely as possible in the future.
Finally, it should be noted that EVs and ceramides have pro- and anti-inflammatory effects.
In the future, EVs could be used in a variety of diagnostic and therapeutic applications based on the knowledge gained
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DNA methylation-based classification of central nervous system tumours.
Accurate pathological diagnosis is crucial for optimal management of patients with cancer. For the approximately 100 known tumour types of the central nervous system, standardization of the diagnostic process has been shown to be particularly challenging-with substantial inter-observer variability in the histopathological diagnosis of many tumour types. Here we present a comprehensive approach for the DNA methylation-based classification of central nervous system tumours across all entities and age groups, and demonstrate its application in a routine diagnostic setting. We show that the availability of this method may have a substantial impact on diagnostic precision compared to standard methods, resulting in a change of diagnosis in up to 12% of prospective cases. For broader accessibility, we have designed a free online classifier tool, the use of which does not require any additional onsite data processing. Our results provide a blueprint for the generation of machine-learning-based tumour classifiers across other cancer entities, with the potential to fundamentally transform tumour pathology
Infants and newborns with Atypical Teratoid Rhabdoid Tumors (ATRT) and Extracranial Malignant Rhabdoid Tumors (eMRT) in the EU-RHAB registry: a unique and challenging population
SIMPLE SUMMARY: Malignant rhabdoid tumors (MRT) are deadly tumors that predominantly affect infants and young children. Even when considering the generally young age of these patients, the treatment of infants below the age of six months represents a particular challenge due to the vulnerability of this patient population. The aim of our retrospective study was to assess the available information on prognostic factors, genetics, toxicity of treatment and long-term outcomes of MRT. We confirmed that, in a cohort of homogenously treated infants with MRT, significant predictors of outcome were female sex, localized stage, absence of a GLM and maintenance therapy, and these significantly favorably influence prognosis. Stratification-based biomarker-driven tailored trials may be a key option to improve survival rates. ABSTRACT: Introduction: Malignant rhabdoid tumors (MRT) predominantly affect infants and young children. Patients below six months of age represent a particularly therapeutically challenging group. Toxicity to developing organ sites limits intensity of treatment. Information on prognostic factors, genetics, toxicity of treatment and long-term outcomes is sparse. Methods: Clinical, genetic, and treatment data of 100 patients (aged below 6 months at diagnosis) from 13 European countries were analyzed (2005–2020). Tumors and matching blood samples were examined for SMARCB1 mutations using FISH, MLPA and Sanger sequencing. DNA methylation subgroups (ATRT-TYR, ATRT-SHH, and ATRT-MYC) were determined using 450 k / 850 k-profiling. Results: A total of 45 patients presented with ATRT, 29 with extracranial, extrarenal (eMRT) and 9 with renal rhabdoid tumors (RTK). Seventeen patients demonstrated synchronous tumors (SYN). Metastases (M+) were present in 27% (26/97) at diagnosis. A germline mutation (GLM) was detected in 55% (47/86). DNA methylation subgrouping was available in 50% (31 / 62) with ATRT or SYN; for eMRT, methylation-based subgrouping was not performed. The 5-year overall (OS) and event free survival (EFS) rates were 23.5 ± 4.6% and 19 ± 4.1%, respectively. Male sex (11 ± 5% vs. 35.8 ± 7.4%), M+ stage (6.1 ± 5.4% vs. 36.2 ± 7.4%), presence of SYN (7.1 ± 6.9% vs. 26.6 ± 5.3%) and GLM (7.7 ± 4.2% vs. 45.7 ± 8.6%) were significant prognostic factors for 5-year OS. Molecular subgrouping and survival analyses confirm a previously described survival advantage for ATRT-TYR. In an adjusted multivariate model, clinical factors that favorably influence the prognosis were female sex, localized stage, absence of a GLM and maintenance therapy. Conclusions: In this cohort of homogenously treated infants with MRT, significant predictors of outcome were sex, M-stage, GLM and maintenance therapy. We confirm the need to stratify which patient groups benefit from multimodal treatment, and which need novel therapeutic strategies. Biomarker-driven tailored trials may be a key option
Infants and Newborns with Atypical Teratoid Rhabdoid Tumors (ATRT) and Extracranial Malignant Rhabdoid Tumors (eMRT) in the EU-RHAB Registry: A Unique and Challenging Population
Malignant rhabdoid tumors (MRT) predominantly affect infants and young
children. Patients below six months of age represent a particularly therapeutically challenging group.
Toxicity to developing organ sites limits intensity of treatment. Information on prognostic factors,
genetics, toxicity of treatment and long-term outcomes is sparse. Methods: Clinical, genetic, and
treatment data of 100 patients (aged below 6 months at diagnosis) from 13 European countries were
analyzed (2005–2020). Tumors and matching blood samples were examined for SMARCB1 mutations
using FISH, MLPA and Sanger sequencing. DNA methylation subgroups (ATRT-TYR, ATRT-SHH,
and ATRT-MYC) were determined using 450 k / 850 k-profiling. Results: A total of 45 patients
presented with ATRT, 29 with extracranial, extrarenal (eMRT) and 9 with renal rhabdoid tumors (RTK).
Seventeen patients demonstrated synchronous tumors (SYN). Metastases (M+) were present in 27%
(26/97) at diagnosis. A germline mutation (GLM) was detected in 55% (47/86). DNA methylation
subgrouping was available in 50% (31 / 62) with ATRT or SYN; for eMRT, methylation-based
subgrouping was not performed. The 5-year overall (OS) and event free survival (EFS) rates were
23.5 ± 4.6% and 19 ± 4.1%, respectively. Male sex (11 ± 5% vs. 35.8 ± 7.4%), M+ stage (6.1 ± 5.4%
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