148 research outputs found

    Multiple Futures or One Future? The Capitalist Growth Imperative

    Get PDF
    Das zentrale Stichwort, das Zukunftsorientierungen im gegenwĂ€rtigen Kapitalismus beschreibt, lautet „Wachstum“. Wirtschaftliches Wachstum ist eine Variable, die die Entwicklungschancen fast aller gesellschaftlichen Subsysteme – von privaten Unternehmen, dem Staat bis hin zu Haushalten und persönlichen Biographien – bestimmt. Im Zuge der Globalisierung des Kapitalismus beschrĂ€nkt sich der Wachstumsimperativ lĂ€ngst nicht mehr auf westliche LĂ€nder, sondern ist zu einem globalen PhĂ€nomen geworden. Vorangetrieben wird der Wachstumsprozess durch unternehmerische Innovationen, und durch die Kommunikation von Innovationen in Form technologischer Visionen und „Utopien“, die die fĂŒr den Markterfolg von Erfindungen nötige gesellschaftliche Resonanz vermitteln. Der Beitrag skizziert zunĂ€chst die Hauptbefunde der bekannten Studie Angus Maddisons ĂŒber das langfristige historische Profil des Wachstumsprozesses. Im Anschluss daran werden sozio- ökonomische, institutionelle und kulturelle Theorien des Wachstums dargestellt und diskutiert. Die These lautet, dass die in der Soziologie immer noch einflussreichen kulturellen Wachstumstheorien dem heutigen globalen Charakter kapitalistischen Wachstums nicht gerecht werden. Der Wachstumsimperativ kann nicht aus den kulturellen Traditionen des Westens allein abgeleitet und nicht lĂ€nger als etwas afrikanischen oder asiatischen LĂ€ndern durch den Westen „Aufgezwungenes“ interpretiert werden. Um ihn zu erklĂ€ren, erscheint vielmehr ein globalisierungstheoretischer Ansatz sinnvoll, der das PhĂ€nomen entgrenzter MĂ€rkte in den Blick rĂŒckt

    Der kollektive 'Buddenbrooks-Effekt': Die FinanzmÀrkte und die Mittelschichten

    Get PDF
    Der Beitrag analysiert die aktuelle Finanzmarktkrise vor dem Hintergrund lĂ€ngerfristiger sozioökonomischer StrukturverĂ€nderungen der fortgeschrittenen Industriegesellschaften. Die lange Phase wirtschaftlicher ProsperitĂ€t nach dem Zweiten Weltkrieg hat dazu gefĂŒhrt, dass - bei anhaltender starker sozialer Ungleichheit der Vermögensverteilung - betrĂ€chtliche Finanzvermögen auch bei den Mittelschichten der Gesellschaften Westeuropas, der USA und Japans entstanden sind. Der Aufstieg der Investmentfonds als neuer Gruppe kollektiver Akteure auf den globalen FinanzmĂ€rkten ist vor diesem Hintergrund zu erklĂ€ren. Gleichzeitig ist eine zunehmend instabile, durch Finanzkrisen und sinkende wirtschaftliche Wachstumsraten gekennzeichnete wirtschaftliche Entwicklung zu beobachten. In dem Beitrag werden die ZusammenhĂ€nge zwischen den genannten PhĂ€nomenen im Rahmen einer Mehrebenenanalyse untersucht, die in das Modell eines 'kollektiven Buddenbrooks-Effekts' mĂŒndet: Mit der strukturellen AufwĂ€rtsmobilitĂ€t in der Gesellschaft kommt es zu einem wachsenden Ungleichgewicht an den VermögensmĂ€rkten derart, dass einem ĂŒberproportionalen Wachstum der Anlage suchenden Finanzvermögen eine sinkende Zahl potenziell solventer Schuldner gegenĂŒbersteht. Die Folgen sind eine Neigung zum Netto-Kapitalexport und eine tendenzielle ÜberliquiditĂ€t an den FinanzmĂ€rkten, mit negativen Auswirkungen auf das wirtschaftliche Wachstum und die soziale Lage der gleichen Mittelschichten, die von der NachkriegsprosperitĂ€t zunĂ€chst profitiert hatten. DarĂŒber hinaus entsteht die Gefahr von Spekulationsblasen an den KapitalmĂ€rkten. Die These des Beitrages ist, dass das aktuelle Krisengeschehen nicht ohne BerĂŒcksichtigung dieser strukturellen HintergrĂŒnde verstanden werden kann. -- The paper views the current financial crisis in light of long-term structural socioeconomic changes in advanced industrial societies. In Western Europe, the United States and Japan, the period of economic prosperity after the Second World War led to a remarkable accumulation of wealth among the middle class that had surprisingly little effect on the substantial fortunes of the wealthiest upper class. This affluence gave rise to pension and investment funds emerging as a new type of collective actor in global financial markets, while the economy was marked by increasing instability, declining growth rates and financial crises. The paper tries to clarify the interconnections between these phenomena using the framework of a multilevel analysis that culminates in a model I call the 'collective Buddenbrooks effect' ('Buddenbrooks' being a family saga by Thomas Mann): Structural upward social mobility will lead to an increasing imbalance in capital markets, since the volume of financial assets looking for profitable investment will rise as the social reservoir of solvent debtors and promising investment opportunities decline. Advanced industrial economies are thus characterized by a bias towards capital export and excessive financial liquidity, with the well-known consequences of low economic growth rates and the danger of speculative bubbles on global capital markets. The middle class that originally benefitted from postwar prosperity is negatively affected, too. I argue that the current crisis cannot be understood sufficiently without taking this structural socioeconomic background into account.

    Ein jugendliches Fach

    Get PDF
    Es handelt sich um eine Abschiedsvorlesung, die der Autor nach 21jĂ€hriger TĂ€tigkeit an der UniversitĂ€t TĂŒbingen aus Anlass seiner bevorstehenden Pensionierung gehalten hat. Der Autor reflektiert seine eigene berufliche Biographie und zeigt, wie stark sie durch den Charakter der Soziologie als »jugendliches« Fach im Sinne Webers geprĂ€gt wurde.       This is a »farewell-lecture« which the author presented on the occasion of his retirement at the University of TĂŒbingen after 21 years of service. The author reflects his own professional biography and shows how strongly it has been shaped by the character of sociology as a »juvenile« discipline (according to Max Weber)

    Der "Clan" als Unternehmensmodell der Zukunft?

    Full text link

    Wirtschaftliche und soziale Determinanten der Arbeitszeitpolitik : zur Geschichte des Kampfes um die VerkĂŒrzung der Arbeitszeit

    Get PDF
    "Der Aufsatz stellt die Entwicklung der Arbeitszeit sowie die sozialpolitischen Auseinandersetzungen um die Arbeitszeitfrage in Deutschland in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg, in der Weimarer Republik und in den fĂŒnfziger und sechziger Jahren in der Bundesrepublik dar. Die Entwicklung der Tages- und Wochenarbeitszeit wird sowohl unter dem Gesichtspunkt ihrer allgemeinen VerĂ€nderung als auch ihrer Differenzierung nach Branchen und BeschĂ€ftigungsgruppen skizziert, wobei das lĂŒckenhafte statistische Material allerdings hĂ€ufig nur annĂ€hernde Angaben zulĂ€ĂŸt. DarĂŒber hinaus wird die Entstehung von Urlaubsregelungen behandelt. ... Die Auseinandersetzungen um die Arbeitszeitfrage werden von ihren wirtschaftlichen und sozialen HintergrĂŒnden in den einzelnen historischen Perioden her dargestellt. FĂŒr die Zeit vor dem ersten Weltkrieg wird dabei insbesondere auf die Bedeutung der Arbeitszeitfrage fĂŒr die Entfaltung der Gewerkschaftsbewegung und auf die ZusammenhĂ€nge zwischen Qualifikation, Mechanisierung und ArbeitszeitverkĂŒrzung eingegangen. In der Darstellung der Auseinandersetzungen um den Acht-Stunden-Tag wĂ€hrend der Weimarer Republik wird versucht, die Ursachen der Politisierung der Arbeitszeitfrage in dieser Periode herauszuarbeiten. Im Gegensatz dazu fĂŒhrten die tariflichen ArbeitszeitverkĂŒrzungen in den fĂŒnfziger und sechziger Jahren in der Bundesrepublik kaum zu grĂ¶ĂŸeren Konflikten, was von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der spezifischen sozialen Interessenlage der Arbeitnehmer in dieser Zeit her erklĂ€rt werden kann." (Autorenreferat)Arbeitszeitpolitik - Determinanten, ArbeitszeitverkĂŒrzung, Arbeitszeitentwicklung, Arbeitszeit - historische Entwicklung, Deutsches Reich, Bundesrepublik Deutschland

    A pénzpiacok és a középrétegek: A kollektív Buddenbrook-effektus

    Get PDF

    Paradoxes of Social Rise. The Expansion of Middle Classes and the Financial Crisis

    Get PDF
    The article views the current financial crisis from the background of long term socio-economic changes in advanced industrial societies. Central points are the rise of middle classes, the accumulation of financial wealth in the upper strata of middle classes in combination with an increasing concentration of financial assets at the level of the top rich, and the advance of pension and investment funds as collective actors at financial markets. The paper analyses the interconnections between these developments in the framework of a multilevel model, culminating in the thesis of a collective “Buddenbrooks”-effect: a structural upward mobility of society will lead to an increasing imbalance at capital markets because a strongly rising volume of financial assets searching profitable investment opportunities will go parallel with a decline of the social reservoir of solvent entrepreneurial debtors. Therefore, advanced industrial economies are faced with chronic excess liquidity and export surpluses at capital markets, leading to the build-up of speculative bubbles and subsequent crashes. The author argues that the present crisis cannot be understood properly without taking account of these backgrounds

    Mittlere und untere Vorgesetzte in der Industrie: Opfer der "schlanken Produktion"?

    Full text link
    "Der Beitrag untersucht die Folgen der gegenwĂ€rtigen BemĂŒhungen um BĂŒrokratie- und Hierarchieabbau im Management fĂŒr die Situation mittlerer und unterer Vorgesetzter. Bezugnehmend auf die Resultate von zehn Fallstudien ĂŒber mittlere und große Unternehmen aus der Metall und Elektroindustrie wird die These vertreten, daß die Auswirkungen der Dezentralisierungspolitik auf die Arbeitssituation und die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten mittlerer und unterer Vorgesetzter sehr viel weiter reichen als die frĂŒheren AnsĂ€tze zur Rationalisierung des Managements. Die EinschĂ€tzung einer 'Erosion' des bĂŒrokratischen Karrieretypus wird in einem modifizierten Sinn bestĂ€tigt." (Autorenreferat, IAB-Doku

    Reorganisation des Managements: Mythos und RealitÀt des "Intrapreneurs"

    Full text link
    "Die Reorganisation von Unternehmen nach dem Modell der „marktgesteuerten Dezentralisation“ und des „internen Unternehmertums“ bewirkt weitreichende VerĂ€nderungen der Rollen und des Status von FĂŒhrungskrĂ€ften. Die referierte Studie zeigt das betrĂ€chtliche Ausmaß, in dem Verantwortlichkeiten und Entscheidungsbefugnisse auch auf die unteren und mittleren FĂŒhrungsebenen ausgeweitet werden. FĂŒr eine relevante Minderheit sind die Reorganisationen aber auch mit der VerschĂ€rfung des Kompetenz-Verantwortung-Dilemmas verbunden. DarĂŒber hinaus beeintrĂ€chtigt die Reorganisation auch fĂŒr diejenigen, die zunĂ€chst als „Gewinner“ dastehen, die bisherige Sicherheit des Arbeitsplatzes und der beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten. Das neue Leitbild des Intrapreneurs wird deshalb bei weitem nicht so positiv aufgenommen, wie das in der Beraterliteratur propagierte euphorische Bild suggeriert, vielmehr dominiert Verunsicherung." (Autorenreferat)"The reorganization of companies following the model of ‘market driven decentralization’ and ‘intrapreneurship’ has far-reaching effects on roles and status of managers. The empirical study presented here, confirms the considerable shift of responsibilities and competencies to the middle and lower levels of management. However, a significant minority of managers is facing an increasing competenceresponsibility dilemma. Moreover, the reorganization is reducing the previous job security and career opportunities even for those who might at first glance be considered as ‘winners’. The new model of the ‘intrapreneur’ encounters a much less positive response than the euphoric picture propagated by the consulting literature might suggest. Instead feelings of insecurity prevail." (author's abstract
    • 

    corecore