11 research outputs found

    Das Risikofaktorenkonzept in der kardiologischen Rehabilitation: eine ethnographische Studie

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    Bergner E. Das Risikofaktorenkonzept in der kardiologischen Rehabilitation: eine ethnographische Studie. Bielefeld: Universität Bielefeld; 2014.Hintergrund und Fragestellung: Als Risikofaktoren werden Faktoren bezeichnet, die die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Erkrankung variieren. Sie charakterisieren ein statistik-affines epidemiologisches Konzept von Krankheit, dessen individuen-bezogene Interpretation voraussetzungsvoll ist. Wenn die Medizin sich der Risikofaktoren von Patienten annimmt, dann behandelt sie Individuen im Hinblick auf eine zwar abgeschätzte, prinzipiell jedoch ungewisse Zukunft. Entstehung und Etablierung des Risikofaktorenkonzepts (RFK) sind aufs engste mit der Erforschung der koronaren Herzkrankheit (KHK) verbunden. In der Krankheitstheorie spielen Risikofaktoren eine entscheidende Rolle, und zwar solche, die zu beeinflussen sind, medikamentös und/oder durch den persönlichen Lebensstil. An die Beeinflussbarkeit knüpfen weitreichende präventive Konzepte an, am stärksten institutionalisiert in der kardiologischen Rehabilitation: Die Programmatik der Lebensstiländerung ist dort zentral. Für KHK-Patienten in der Rehabilitation ist die Zukunft quasi bereits eingetreten, dennoch ist auch ihre weitere Zukunft ungewiss, wenn auch in besonderem Maße von Krankheit bedroht. Dieser Bedrohlichkeit werden die quantitative Abschätzung und Gestaltbarkeit der Zukunft entgegengesetzt, das ist der Kern von Sekundärprävention; dadurch verändert sich zuallererst die Gegenwart. Patienten in der Rehabilitation müssen damit rechnen, dass die Erkrankung ihrem Lebensstil zugerechnet wird, und sie werden sich aufgefordert sehen, ihre Lebensweise zu ändern, um ihre weitere Zukunft zu beeinflussen. Das RFK ist epidemiologisch-medizinischer Herkunft, seine Praktizierung in der Rehabilitation hingegen eine multiprofessionelle Aufgabe, die arbeitsteilig unter ärztlicher Leitung ausgeführt wird. Vor diesem Hintergrund wird untersucht, wie das RFK das rehabilitative Programm prägt, wie sich unter seiner Ägide die Koordination zwischen dominantem Ärztlichen Dienst und weiteren therapeutischen Berufsgruppen gestaltet, wie Health Professionals das Konzept Patienten nahebringen und wie in diesem Kontext Risikofaktoren und Risiko interpretiert werden. Methodisches Vorgehen: Literaturanalyse - Rekonstruktion des epidemiologisch-statistischen Hintergunds sowie der wahrscheinlichkeitstheoretischen Implikationen des RFK; Untersuchung des Risikobegriffs; Erarbeitung von Kriterien zur Analyse von Arbeitsteilung. Empirisch - Feldforschung in zwei Rehaiblitationskliniken, teilnehmende Beobachtung, leitfadengestützte Interviews mit Health Professionals und Patienten. Ergebnisse: Der Risikofaktorenstatus von Patienten ist ein wesentliches Kriterium in der Therapiesteuerung, wenn auch nicht das aussschließliche. Gleichwohl unterscheidet sich der Standardisierungsgrad, der hinsichtlich Delegation und Zuweisung von beiden Kliniken entwickelt worden ist, und mit dem der Ärztliche Dienst seine Steuerungsarbeit versieht. Dies schlägt sich in unterschiedlichen Delegationspraktiken nieder, die wiederum das Verhältnis der Berufsgruppen zueinander beeinflussen. Koordinative Arrangements und Interdependenz zwischen Ärztlichem Dienst und nichtärztlichen Berufsgruppen unterscheiden sich je nach Berufsgruppe (Diätassistenz, Sporttherapie, Psychologischer Dienst); nichtärztliche Berufsgruppen bringen eigene Konzepte in die sekundärpräventive Arbeit ein, von denen jedoch keines in offene Dissonanz mit dem RFK tritt. Der Ärztliche Dienst bezieht sich in seiner Steuerungsarbeit routiniert und zugleich flexibel auf Risikofaktoren und deren Grenzwerte. Der Differenz von statistischem Wissen und Einzelfallbeurteilung messen Ärzte kein großes Gewicht bei; problematisiert wird der Unterschied allenfalls, wenn Patienten individuelle Prognosen und Krankheitserklärungen erfragen. Risikofaktoren erscheinen im Klinikalltag oftmals eher als pathogene Faktoren. Grade der Gewissheit oder Ungewissheit werden sprachlich zumeist ohne Bezugnahme auf quantifizierte Wahrscheinlichkeiten ausgedrückt. Davon abgesehen sind Risikofaktoren wichtiger Bestandteil der kommunikativen Arbeit aller Berufsgruppen mit Patienten; Zurechnung und die Zuschreibung von Verantwortung (auch von Patienten an sich selbst) werden durch die Bildungsarbeit während der Rehabilitation verstärkt. Diskussion: Risikofaktoren sind über die kardiologische Rehabilitation hinaus zu einer bestimmenden Denkfigur im Hinblick auf Gesundheit und Krankheit geworden. Sie konstituieren Behandlungsbedürftigkeit; Zuschreibung persönlicher Verantwortung und moralische Bewertung sind durch den Verhaltensbezug vieler Risikofaktoren unausweichlich. In Reflexion und Kommunikation bleibt die quantitative und wahrscheinlichkeitsgebundene Argumentation jedoch unterkomplex. Das RFK kann den Pfad der Analyse multiprofessioneller, ärztlich dominierter Arbeitsteilung in Settings wie der kardiologischen Rehabiliation anleiten

    Standard- und Modulbasierte digitale Rohbauprozesskette : Frühzeitige Produktbeeinflussung bezüglich Produktionsanforderungen im Karosserierohbau der Automobilindustrie

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    Standardisierung und Modularisierung bieten nicht nur in der Produktentwicklung viele Vorteile, sondern auch in der Produktion und der Produktionsplanung. Im industriellen Umfeld werden allerdings noch nicht alle Potenziale der Standardisierung und Modularisierung ausgeschöpft. Kern dieser Arbeit ist eine neuartige Methode, die alle Anforderungen einer standardisierten und modularisierten Produktion sammelt und dem Konstrukteur anschaulich zur Verfügung stellt

    Standard- und Modulbasierte digitale Rohbauprozesskette - Frühzeitige Produktbeeinflussung bezüglich Produktionsanforderungen im Karosserierohbau der Automobilindustrie

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    Um die hohe Produktvarianz zu beherrschen, werden in der Automobilindustrie Produkte und Produktionsanlagen standardisiert und modularisiert. Kern dieser Arbeit ist eine neuartige Methode, die alle Anforderungen einer standardisierten und modularisierten Produktion sammelt und dem Konstrukteur anschaulich zur Verfügung stellt

    Terminologiepolitik und -planung für Regional- und Minderheitensprachen.

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    In der vorliegenden Arbeit wurden die Rahmenbedingungen und Entwick-lungen im Bereich der Terminologiepolitik und -planung für die offiziell aner-kannten Regional- und Minderheitensprachen in den 27 Mitgliedstaaten der Euro-päischen Union und deren Auswirkungen untersucht. Empirische Studien zeigen, dass ein Zusammenhang zwischen der Möglichkeit, die eigene Muttersprache in allen Sprachdomänen einsetzen zu können, und dem sozioökonomischen Status der einzelnen Sprachgemeinschaft besteht. In der Ära der schnellen technisch-wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung und der Globalisierung lau-fen Regional- und Minderheitensprachen Gefahr, aus der Fachkommunikation ausgegrenzt zu werden. Um das zu vermeiden, besteht der Bedarf nach Termino-logiepolitik und -planung. In der vorliegenden Arbeit wurden Schlüsselbegriffe wie etwa Minderhei-tensprache, Regionalsprache, Sprachpolitik, Sprachplanung, Sprachenplanung, Terminologiepolitik und Terminologieplanung mithilfe von Dokumentenanalyse untersucht. Mit der Analyse von Gesetzestexten der einzelnen Mitgliedstaaten wurde eine Mappe mit den zehn offiziell anerkannten Minderheitensprachen in den 27 EU-Mitgliedstaaten erstellt. Für diese zehn Sprachen wurde ein Katalog der sprachplanerischen Rahmenbedingungen und aktuellen Praktiken und Er-scheinungsformen der Terminologiepolitik und –planung erstellt. Die Korrelation zwischen den sprachpolitischen Rahmenbedingungen und der Terminologiepolitik und -planung wurde festgestellt und kommentiert. Die Textanalyse hat gezeigt, dass die Terminologiepolitik und -planung in der Literatur nur sporadisch behandelt wird und dass eine Unklarheit über die ge-naue Definition sowie über den Unterschied zwischen der Terminologiepolitik und Terminologieplanung besteht. Die Terminologiepolitik und -planung für die Regional- und Minderheitensprachen sind in ihrer expliziten Form eine seltene Erscheinung und setzen eine entwickelte und gut strukturierte Sprachpolitik, wie im Fall der katalanischen, baskischen und walisischen Sprache, voraus.In the era of rapid technological and economic developments there is a strong need for terminology policies since communication in one's mother tongue in all domains means a competitive advantage. The aim of this work is to define the framework for terminology policies and planning for legally recognized regional and minority languages in the European Union and to analyse the causal link between the framework and developments in the field. The starting point has been the development and features of language policy and planning. Further on, the state of the art of the terminology policies and planning is examined. The occurrence has turned out to be sparse. Based on the definitions of the termini minority language and regional language and their legal status that have been provided with analysis of the core international and national legal provisions, ten officially recognised regional and minority languages in the 27 member states of the European Union have been identified. The framework and development in the field of terminology policies and planning for these ten languages is examined in detail. The evaluation has shown that explicit language policies and planning are rare and demand a well developed and structured language policy, as in examples of Catalan, Basque and Welsh

    Der Begriff des wahrscheinlichkeitstheoretisch Vernünftigen

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    Unter Respektierung eines Finitismus bezüglich der möglichen Welten wird der Begriff des wahrscheinlichkeitstheoretisch Vernünftigen entwickelt. Wahrscheinlichkeiten werden als Hilfsmittel zum Umgang mit Unwissen eingeführt, insbesondere sollen sie Handlungen empfehlen können. Als begleitende epistemologische Anschauung wird der Bayesianismus verteidigt. Im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeitstheorie wird insbesondere das Wechselspiel von Interpretation und formalen Eigenschaften untersucht. Das führt zur Aufstellung des „Reinheitsprinzips“, welches schließlich hilft, kontraintuitive Voraussagen, die sich aus einer Anwendung der Self-Sampling-Assumption ergeben, endgültig zu entkräften. Weiterhin werden die Safety-based Approaches zur Charakterisierung von Wissen mittels eines bayesianischen Vorschlags vorangetrieben. Die Themenstellung wird ganzheitlich bearbeitet, was bedeutet, dass auch die Beziehungen zur Entscheidungstheorie, zur Informationsdarstellung zu Zwecken der Künstlichen Intelligenz und zum erkenntnistheoretischen Problem der Induktion dargestellt werden.:Kapitel 1: Vorüberlegungen Kapitel 2: Von prototheoretischer Intuition zu formalen Regeln Kapitel 3: Von formalen Eigenschaften zu möglichen Interpretationen Kapitel 4: Bayesianismus Kapitel 5: Entscheidungstheorie Kapitel 6: Induktio

    Wissenskulturen der Soziologie

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    Die Frage, was soziologisches Wissen ausmacht, hat die Entwicklung des Fachs seit seinen Anfängen teils im-, teils explizit begleitet. Sie lässt sich weniger denn je durch die normative Behauptung einer Einheit beantworten. Die Außengrenzen sind unbeständig, die Vielzahl der Binnendifferenzierungen nimmt zu. Das Buch wendet sich den Besonderheiten soziologischer Wissensproduktion empirisch und analytisch zu. Es widmet sich der Untersuchung und Diskussion von Wissenskulturen unter vorrangiger Berücksichtigung der Soziologie

    Standard- und Modulbasierte digitale Rohbauprozesskette : Frühzeitige Produktbeeinflussung bezüglich Produktionsanforderungen im Karosserierohbau der Automobilindustrie

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    Standardization and modularization offers big advantages not only for the product development but also for production and planning departments. But industry often doesn’t utilize these advantages. This contribution introduces a new method which supports the developer to design a new product in order to fit to the standardized and modularized production

    Special Issue: Akademische Kultur und Wissenschaftsfreiheit angesichts der Digitalisierung von Lehren und Lernen

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