282 research outputs found

    Stoßwellentherapie bei Induratio penis plastica

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    Ziel der vorliegenden Arbeit war die Evaluation der Therapieergebnisse nach ESWT bei Patienten mit erworbener IPP. Im Gegensatz zu bisher publizierten Studien wurde insbesondere die im Rahmen der Erkrankung auftretenden psychosozialen Beeinträchtigungen des Patienten und seiner Partnerin, die Auswirkungen der Erkrankung auf die partnerschaftliche Beziehung sowie eine mögliche Beeinflussung dieser Effekte durch die ESWT untersucht. Es konnte nachgewiesen werden, dass die Anwendung der Stoßwellentherapie bei IPP zu einer signifikanten Reduktion der Schmerzintensität führt und dadurch die psychische Beeinträchtigung der Patienten verringert werden kann. Diese Beobachtung geht mit einer signifikanten Steigerung der Geschlechtsverkehrsfrequenz einher und bewirkte eine messbare Verbesserung der partnerschaftlichen Beziehungsqualität. Hingegen zeigte sich keine signifikante Beeinflussung von Plaquegröße, Deviation und erektiler Funktion durch die ESWT. Diese Beobachtungen entsprechen der aktuellen Studienlage. Die IPP stellt in der männlichen Bevölkerung eine seltene Erkrankung dar. Ebenso wie zahlreiche publizierte Studien weist auch das dieser Arbeit zugrunde liegende Patientenkollektiv eine geringe Fallzahl auf, welche die Aussagekraft der Ergebnisse einschränkt. Darüber hinaus befanden sich viele der untersuchten Patienten zum Behandlungszeitpunkt in einer relativ späten Erkrankungsphase. Die beobachtete Schmerzreduktion könnte daher auch durch den natürlichen Krankheitsverlauf der IPP bedingt sein. Weiterhin konnte aufgrund des retrospektiven Studiendesigns keine Vergleichsgruppe zur Beurteilung hinzugezogen werden. Eine definitive Effektzuschreibung zur ESWT ist daher nicht sicher möglich. Zusammenfassend lässt sich jedoch sagen, dass die ESWT eine minimalinvasive, nebenwirkungsarme und kostengünstige Methode zur Behandlung der IPP darstellt. Auf der Basis einer effektiven Schmerzreduktion gelingt durch ihren Einsatz die signifikante Verbesserung der psychosozialen Situation von Patient und Partnerin

    Depression bei Brustkrebs : was kann körperliche Aktivität bewirken?

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    Darstellung des Themas: In der weiblichen Bevölkerung weltweit zeigt der Brustkrebs mit Abstand die grösste Inzidenz aller Entitäten. Häufig ist eine Begleiterscheinung der Erkrankung oder deren Behandlung eine Depression. Diese kann durch einen aktiven Lebensstil verbessert werden. Ziel: Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Auswirkungen der Interventionen Kraft-/Ausdauertraining, Yoga und Walking auf die Depression bei brustkrebsbetroffenen Frauen während oder nach einer Chemo-/Radiotherapie aufzuzeigen. Weiter soll eine Intervention als Empfehlung für die Praxis abgeben werden. Methode: Mittels einer systematischen Literaturrecherche auf verschiedenen gesundheitsspezifischen Datenbanken wurde nach aktuellen Studien gesucht. Pro Intervention wurden 2 Studien ausgewählt. Diese wurden mit dem Arbeitsinstrument für ein Critical Appraisal (AICA) von Ris und Preusse-Bleuler (2015) beurteilt, mittels eines Punktesystems der Autorinnen dieser Arbeit bewertet und anschliessend diskutiert. Ergebnisse: Mittels Kraft-/Ausdauertraining konnte vor allem bei initial klinisch depressiven Brustkrebspatientinnen eine signifikante Verbesserung der Depression aufgezeigt werden. Yoga konnte eher ein präventiver Effekt zugeschrieben werden, der eine Verschlechterung der Depression verhinderte. Nach der alleinigen Walking-Intervention konnte aufgezeigt werden, dass sich die Depression unabhängig der Intervention zurückgebildet hat. In Kombination mit Muskelrelaxation konnte jedoch eine signifikante Milderung der Symptomatik erreicht werden. Schlussfolgerung: Für die Praxis wird aufgrund der vielversprechenden Ergebnisse ein kombiniertes Kraft-/Ausdauertraining empfohlen.Description of the subject: In the female population worldwide, breast cancer shows by far the largest incidence of all entities. In various cases, a side effect of the dise-ase or its treatment is depression. Depression can be mitigated by an active lifestyle. Purpose: The aim of this paper is to present the effects of a combined resistance and endurance training, yoga and walking intervention on depression in female breast cancer patients during or after chemo-/radiotherapy. Furthermore, one intervention is recommended for practical implementation. Methods: To acquire the current state of knowledge, a systematic literature research on different health-related databases was conducted. For each intervention, 2 studies were selected and consequently assessed by use of the „Arbeitsinstrument für ein Critical Appraisal (AICA)“ by Ris and Preusse-Bleuler (2015). Additionally, the studies were evaluated through a point system developed by the authors of this paper and subsequently discussed. Results: After a combined resistance and endurance training, a significant improvement in depression was demonstrated, especially in patients with a clinical depression at baseline. Yoga showed a preventive effect as it averted the deterioration of depressive symptoms. A sole walking intervention revealed no significant effect on depression. However, in combination with muscle relaxation, a significant alleviation of the symptoms was achieved. Conclusion: Due to the convincing results, a combined resistance and endurance training is recommended to be implemented in clinical practice

    Die arbeitsmarktpolitische Relevanz subventionierter Beschäftigung am Beispiel der Beschäftigungsphase der "Bürgerarbeit"

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    Die Evaluation mit dem Titel „Die arbeitsmarktpolitische Relevanz subventionierter Beschäftigung am Beispiel der Beschäftigungsphase der ‚Bürgerarbeit‘“, wurde von Susanne Zuschlag im Rahmen ihrer Promotion im Fach Pädagogik an der Ludwig – Maximilians - Universität München verfasst. Im Theorieteil der Arbeit wird die Bürgerarbeit – als ein Instrument der aktiven Arbeitsmarktpolitik – zunächst im sozialpolitischen Diskurs fixiert. Hierzu wird das System der Arbeitsmärkte zunächst einheitlich sozialpolitisch definiert. Die anschließende Darstellung der Bürgerarbeit umfasst neben der Entwicklung die konkrete Umsetzung des Konzepts. Die Diskussion erhoffter bzw. befürchteter instrumenteller Effekte stellt einen weiteren Schwerpunkt dar. Schließlich wird die arbeitsmarktpolitisch angestrebte integrative Wirkung marktunabhängig operationalisiert und ihr Eintreten in der Beschäftigungsphase der Bürgerarbeit mit Hilfe psychologischer, pädagogischer und ökonomischer Theorien erklärt. Im Anschluss an die Darstellung der methodischen Aspekte werden die Bürgerarbeiter des Landkreis Traunstein beschrieben und die Ergebnisse der Hypothesenprüfung vorgestellt. Die Diskussion der gefundenen Ergebnisse fokussiert neben der Auswahl der Bürgerarbeiter die arbeitsmarktpolitisch angestrebte Wirkung des Instruments und schätzt zudem die Übertragbarkeit der gewonnenen Erkenntnisse ein. Abschließend regt die Evaluation zu arbeitsmarktpolitischen Veränderungen an, bevor sie den Leser mit einem Ausblick in Richtung der gesellschaftlichen Bedeutung dieser Veränderungen entlässt

    Körperpsychotherapeutische Behandlungsansätze bei Menschen mit Depressionen : Grenzen und Ressourcen

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    Depressionen stellen eine große Belastung für die Bevölkerung dar, ihre Symptome sindkomplex und schwerwiegend. Ein Teil der Symptomatik manifestiert sich körperlich, z.B. alsVerlangsamung motorischer Bewegungsabläufe. Auch das Körpererleben ist verändert undäußert sich häufig in einer negativen Bewertung des eigenen Körpers. Somit scheint derEinbezug des Körpers in den psychotherapeutischen Prozess sinnvoll. Zusätzlich bestätigenErgebnisse aus den Neurowissenschaften die Relevanz des Körpers bei psychischenProzessen. Die verschieden Strömungen in der Körperpsychotherapie (KPT) machen sichdiesen Zusammenhang zunutze und beziehen den Körper und das Körpererlebenkonsequent in den Therapieprozess ein. Aus den historischen Linien der KPT entwickeltensich eine Vielzahl körperpsychotherapeutischer Schulen mit unterschiedlichen Ausrichtungenund Schwerpunkten. Dennoch lassen sich einige Gemeinsamkeiten feststellen. Kritikerbeklagen den schwachen Forschungsstand in der KPT, denn sie kann nur wenige Studienaufweisen, die den Anforderungen des wissenschaftlichen Mainstreams gerecht werden. Soist auch die depressionsspezifische Studienlage in der KPT überschaubar. VerschiedeneStudien weisen auf eine generelle Wirksamkeit der KPT bei Depressionen hin. Doch diedifferenzierte Wirksamkeit konnte bisher nicht belegt werden. In Zukunft müssen weitereStudien mit größerem Stichprobenumfang, unter Verwendung von Therapiemanualen,durchgeführt werden, um Vergleichbarkeit zu gewährleisten und um die differenzierteWirksamkeit der depressionsspezifischen KPT untersuchen zu können

    Psychisches Erkrankungsrisiko bei Eltern von Sternenkindern: Angebote von vorbeugenden Maßnahmen und deren Wirkungen mit Schwerpunkt auf psychosozialen Maßnahmen der Prävention im stationären Klinikkontext

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    Hintergrund: 0,57 % (ca. 4100) der geborenen Kinder versterben in Deutschland pro Jahr perinatal (Zeitraum von Vollendung der 22. Schwangerschaftswoche bis zur Vollendung des 7. Tages nach der Geburt) (Statista, 2020; DIMDI, 2019). „20-30% aller Frauen leiden nach Perinatalverlust unter signifikanten psychiatrischen und somatischen Symptomen“ (Scheidt et al., 2007:5). Dazu gehören depressive Erkrankungen, Angst- und Somatisierungsstörungen sowie Risiken komplizierter bzw. anhaltender Trauerverläufe (Kersting & Wagner, 2012; Ladewig, 2010; Berth et al., 2009; Scheidt et al., 2007; Beutel, 2002). Gleichzeitig ist die Evidenzbasierung bei Präventionsmaßnahmen nach Perinatalverlust nicht eindeutig (Scheidt et al., 2007). Darüber, wann welche Maßnahme im Klinikkontext empfohlen bzw. praktiziert wird, liegen kaum Daten vor. Allein einzelne Maßnahmen konnten bei geringer Teilnehmendenzahl als wirksam nachgewiesen werden (Ladewig, 2010; Ramirez et al., 2019 unter anderem zum Fotografieren des verstorbenen Kindes sowie Human et al., 2014 zu sozialer Unterstützung). Im deutschsprachigen Raum beschreibt eine Publikation ein Best-Practice-Modell im Umgang mit Eltern nach perinatalem Kindsverlust (Meier Magistretti, 2019), weitere skizzieren Risikofaktoren (Hemcke, 2010; Beutel, 2002) oder bemängeln das Angebot psychosozialer Unterstützung und Trauerberatung (Wojcieszek et al., 2018). Ellis et al. (2016) stellen nach Auswertung von 52 Studien fest, dass sich Eltern nach Perinatalverlust mehr Zeit, Erinnerungsmöglichkeiten sowie mehr Information wünschen. Zur Prüfung der Wirksamkeit von Maßnahmen ist es jedoch notwendig, das Angebot und die Akzeptanz dieser durch die Betroffenen sowie das Wirkungspotenzial tatsächlich angewendeter Maßnahmen zu untersuchen. Die vorliegende Studie hat spezifische Präventionsmaßnahmen systematisch mit hoher Teilnehmendenzahl auf Wirkkorrelationen untersucht. Hierbei wurde erstmalig zwischen Maßnahmenangebot durch das Fachpersonal und der Durchführung differenziert. Ebenfalls erstmalig wurde der Informationsgrad der Eltern zu Traueraspekten nach dem Verlust erfasst und in Zusammenhang mit den psychischen Symptomatiken gesetzt. Fragestellungen: Hauptanliegen war, herauszufinden, welche Maßnahmen und Angebote im stationären Klinikkontext in der Perinatalphase retrospektiv mit einem besseren, aktuellen psychischen Gesundheitszustand der Eltern perinatal verstorbener Kinder assoziiert werden können. Zielgrößen waren Symptomatiken der Depression, Angst, Somatisierung und Trauer gemäß Selbstauskunft der Eltern. Die Haupteinflussgrößen waren psychosoziale Präventionsmaßnahmen im stationären Klinikkontext. Material und Methode: Zum Einsatz kam ein Online-Fragebogen, der über LimeSurvey (LimeSurvey 2020) publiziert und über Social Media und Fachmultiplikatorinnen/-multiplikatoren an die Zielgruppe, Eltern perinatal verstorbener Kinder, verteilt wurde. Er enthielt das Brief Symptom Inventory 18 (BSI 18) (Derogatis, 2001; Franke, 2000), ein standardisiertes Selbstbeurteilungsinstrument zur Erfassung der Symptomgruppen Depressivität, Ängstlichkeit und Somatisierung. Auf die Trauersymptomatik ausgerichtet, kam die standardisierte Münchner Trauerskala (MTS) zum Einsatz (Beutel, 2002; Beutel et al. 1995). Zur Erfassung der sozialen Unterstützung wurde auf den standardisierten Kursfragebogen OSLO 3 zurückgegriffen (Meltzer, 2003; Dalgard et al., 1995). Eigens entwickelte Fragen und Optionen zur Freitexteingabe ergänzten den Online-Fragebogen. Die Datenauswertung erfolgte mit deskriptiven und analytischen Verfahren wie Häufigkeitsverteilung, Varianzanalyse, Bildung eines Präventionsscore. Ergebnisse: Insgesamt nahmen 527 Personen an der Befragung teil (95 % Frauen). Die psychische Verfassung der Eltern von perinatal verstorbenen Kindern ist im Schnitt 5 Punkte über dem klinisch relevanten globalen BSI-Testwert von 63 Punkten. Der Normwert der Allgemeinbevölkerung beträgt 50. Der festgestellte Wert (68 Punkte) bedeutet ein hochgradiges, psychisches Erkrankungsrisiko. Die potenziell wirksamste Maßnahme gemäß BSI 18 (Globalwert) ist das Fotografieren des verstorbenen Kindes. Es führte im Median zu einer Verbesserung von 6 Punkten bei der Durchführung und 5 Punkten bei der Empfehlung (je höher die Punktzahl um so geringer die Symptomatik). Das Sehen führte zu Verbesserungen von 4 bzw. 6 Punkten, das Halten von 4 bzw. 7 Punkten, das Anfertigen eines Abdrucks (Fuss, Hand etc.) von 4 bzw. 5 Punkten, das Verbringen von Zeit im Ruheraum mit dem verstorbenen Kind von 4 bzw. 5 Punkten und die Todesanzeige jeweils von 4 Punkten. Die Bestattung im Einzelgrab führte bei Durchführung zu einer Verschlechterung von 5 Punkten (klinische Bestattung 4 Punkte), bei alleinigem Angebot zu einer Verbesserung von 5 Punkten (klinische Bestattung 1 Punkt). Die niedrigsten p-Werte zeigten sich beim Angebot (versus Nicht-Angebot) zu Kind halten und Einzelgrabbestattung (0.021), Fotografieren (0.037) und Kind berühren (0.041). Sie sind jedoch auf Grund des explorativen Charakters der Studie kaum interpretierbar. Die Trauersymptomatik gemäß MTS zeigte, dass Traurigkeit und Ärger durch die Maßnahmen kaum positiv beeinflussbar waren (überwiegend 0 Punkte, maximal 1 Punkt Verbesserung). Zeitdruck aus dem Klinikbetrieb beeinflusste die Trauersymptomatik hingegen stärker negativ (mit 8,6% am stärksten Ärger, mit 3,18% am geringsten Traurigkeit) als die Symptomatiken gemäß BSI 18 (mit 3,17% am stärksten Ängstlichkeit, mit 2,2% am schwächsten Depressivität). Bei den begleitenden Gesprächen konnte die stärkste Symptomreduktion bei praktizierten Gesprächen mit Arbeitskollege/-kollegin, Freund/Freundin und im privat-familiären Umfeld festgestellt werden (Globalwert BSI 18 jeweils 9 Punkte Verbesserung, MTS jeweils 1 Punkt Verbesserung) und am zweitstärksten mit Ärztin/Arzt (Globalwert BSI 18 mit 6 Punkten Verbesserung, MTS mit 1 Punkt Verbesserung). Durchgängig waren die geringsten Symptomausprägungen gemäß BSI 18 und MTS mit starker soziale Unterstützung gemäß OSLO 3 verbunden (geringstes Rangsummenmittel gemäß Reichweite unter den Symptomgruppen von 4.892 bei Ängstlichkeit). Die Ergebnisse zeigten weiter, dass die Angebotsquote der untersuchten Präventionsmaßnahmen in Kliniken stark variieren (zwischen minimal 1,3% bei begleitenden Gesprächen mit Betriebsarzt/Betriebsärztin, Sozialberatenden, Gesundheitsberatenden und maximal 88,6% verstorbenes Kind sehen). Die potenziell wirksamste Präventionsmaßnahme im Umgang mit dem verstorbenen Kind, das Fotografieren, wird allein zu 68,5% angeboten. Schlussfolgerungen: Die Befragungsergebnisse weisen aufgrund der über der Norm liegenden psychischen Symptomatik der Eltern von perinatal verstorbenen Kindern auf Handlungsbedarf hin. Manche, wenig ressourcenintensive Maßnahmen sind gemäß den Ergebnissen gegen Depressivität, Somatisierung, Angstsymptome und Schuldgefühle potenziell sehr wirksam sein. Auf Grund des explorativen Charakters der Arbeit ist zu empfehlen, diese Maßnahmen in konfirmatorischen Studien weiter zu untersuchen. Zu den positiven Maßnahmen zählen das Fotografieren, Halten und Sehen des verstorbenen Kindes, die Einzelbestattung, das Versenden bzw. Veröffentlichen einer Todesanzeige, soziale Unterstützung sowie Präventionsgespräche mit Personen, die medizinische Kompetenz haben und/oder denen Vertrauen entgegengebracht wird. Gegen Traurigkeit und Ärger scheint keine der vielen explorierten Maßnahmen bzw. wenn, nur sehr gering wirksam zu sein. Vielleicht reicht es aus, die Eltern darauf hinzuweisen, dass sie sich die Zeit für ihre Trauer nehmen können, insbesondere da der Zeitdruck in der Klinik negativ mit deren Trauer korreliert. Die Ergebnisse lassen weiter erkennen, dass die Angebotsquote der untersuchten und potenziell wirksamsten Maßnahmen in Kliniken maximal zu 88,6 % gegeben ist. Schulungen des Fachpersonals zu den potenziell wirksamen Maßnahmen wären demnach sinnvoll.:Abbildungsverzeichnis IV Tabellenverzeichnis V 0 Vorbemerkungen 7 1 Theorie und Forschungsstand 9 1.1 Begriffsbestimmung „Sternenkinder“ 9 1.2 Perinataler Kindstod 10 1.2.1 Begriffsbestimmungen 10 1.2.2 Prävalenz 11 1.2.3 Ursachen 14 1.2.4 Besonderheit für die Trauer der Eltern 14 1.2.4.1 Grundlagen zu Trauer 15 1.2.4.2 Die Beziehung zum verstorbenen Kind 17 1.2.4.3 Körperliche Folgen für Mütter und Väter 18 1.2.4.4 Bestattung perinatal verstorbener Kinder 20 1.3 Erkrankungsrisiken der Eltern nach perinatalem Kindstod 21 1.3.1 Spezifische Erkrankungsrisiken 22 1.3.2 Daten Allgemeinbevölkerung 23 1.3.3 Daten früh verwaister Eltern 24 1.3.3.1 Depressive Symptome 24 1.3.3.2 Angstsymptome 26 1.3.3.3 Somatisierung 26 1.3.3.4 Posttraumatische Belastungsstörung 27 1.3.3.5 Trauerverläufe – Fehlgeburt und früher Kindsverlust 27 1.4 Weitere Folgen bei perinatalem Kindstod 28 1.5 Vorbeugende Maßnahmen/ Prävention 33 1.5.1 Allgemeines Präventionsverständnis 33 1.5.2 Psychosoziale Prävention im vollstationären Klinikkontext 34 1.5.2.1 Besonderheiten Klinikkontext 34 1.5.2.2 Aktueller Erkenntnisstand 36 1.5.3 Psychotherapeutische Maßnahmen und psychosoziale Nachsorge 42 2 Anliegen der vorliegenden Studie 46 2.1 Ziele 46 2.2 Fragestellungen 46 2.2.1 Beschreibende Fragestellungen 47 2.2.2 Analytische Fragestellungen 47 3 Methodik und Studiendesign 48 3.1 Zielgruppe 48 3.2 Benötigte Parameter 48 3.2.1 Zielgrößen 48 3.2.2 Einflussgrößen 48 3.2.3 Weitere Parameter 49 3.3 Messinstrumente 50 3.3.1 Messinstrumente Zielgrößen 50 3.3.2 Messinstrumente Einflussgrößen 52 3.3.3 Messung weiterer Parameter 53 3.4 Durchführung 53 3.4.1 Datenerhebung 53 3.4.2 Stichprobengröße, Poweranalyse 54 3.4.3 Datenanalyse 55 3.5 Ethische und rechtliche Aspekte 57 4 Studienergebnisse 59 4.1 Soziodemografische Daten 59 4.2 Zum verstorbenen Kind, zu Schwangerschaft und Geburt 59 4.3 Gesundheitliche Entwicklungen und Belastungen allgemein 60 4.4 Beantwortung der Fragestellungen 61 4.4.1 Beantwortung der beschreibenden Fragestellungen 61 4.4.2 Beantwortung der analytischen Fragestellungen 67 5 Diskussion und Schlussfolgerungen 90 5.1 Zusammenfassung und Interpretation der Ergebnisse 90 5.2 Ergebnisdiskussion im Kontext des Forschungsstands 94 5.3 Kritische Diskussion von Limitationen und Stärken 96 5.4 Handlungsempfehlungen und Zukunftsperspektiven 97 Zusammenfassung (Deutsch) 102 Summary (English) 105 Quellenverzeichnis 108 Anlage 1: Information Studienteilnehmende 122 Anlage 2: Datenschutzerklärung 123 Anlage 3: Datenerhebungsbogen 127 Anlage 4: Verteiler Online-Befragung 142 Anlage 5: Informationsflyer zur Befragung 143 Anlage 6: Zusammenstellung von Komplikationen während der Schwangerschaft 144 Anlage 7: Zusätzliche Belastungen von Studienteilnehmenden 148 Anlage 8: Zusätzliche Anmerkungen von Studienteilnehmenden 150 Anlage A: Erklärung Eröffnung des Promotionsverfahrens 155 Anlage B: Erklärung Einhaltung rechtlicher Vorschriften 156Background: 0.57% (about 4100) of the children born in Germany die perinatally each year (Statista, 2020). That is in the period from completion of the 22nd week of pregnancy to completion of the 7th day after birth (DIMDI, 2019). According to Scheidt et al. 20-30% of all women suffer signifi-cant psychiatric and somatic symptoms after perinatal loss (Scheidt et al., 2007). These in-clude depressive disorders, anxiety and somatization disorders, and risks of a complicated or prolonged bereavement (Kersting & Wagner, 2012; Ladewig, 2010; Berth et al., 2009; Scheidt et al., 2007; Beutel, 2002). At the same time the evidence-based approach to preventive measures after perinatal loss is not clearly defined (Scheidt et al., 2007). To date, there is little data on when which measure is recommended or practiced in the clinic context. Only individual measures could be proven effective, however with low numbers of participants (Ladewig, 2010; Ramirez et al., 2019 on photographing the deceased child, among others, and Human et al., 2014 on social support). In German-speaking context one publication describes a best-practice model in dealing with parents after perinatal child loss (Meier Magistretti, 2019), while others outline risk factors from their surveys (Hemcke, 2010; Beutel, 2002) or see shortcomings with the provision of psychosocial support and grief counseling (Wojcieszek et al., 2018). After reviewing 52 stud-ies Ellis et al. (2016) find that parents wish for more time, more opportunities for remembrance and more information after perinatal loss. However, in order to examine the effectiveness of interventions, it is necessary to examine the availability and acceptability of these by those affected, as well as the potential for impact of the interventions that are actually implemented. The present study examined the measures systematically for correlations of effect with a high number of participants. For the first time a differentiation was made between the offer of the measure by specialized personnel in the clinic and its implementation. In addition, the parents' level of information on grief-related aspects after the loss was surveyed and related to their psychological symptoms. Research questions: The central aim of the study was to find out which measures and recommendations in the in-patient hospital context in the perinatal period can be retrospectively associated with a better current mental health status of parents of perinatally deceased children. The main outcome measures were symptomatology of depression, anxiety, somatization, and grief according to the parent self-report. The main outcome measures were psychosocial prevention measures in the inpatient hospital context. Material and method: A online questionnaire was used, which was published via LimeSurvey (LimeSurvey 2020) and distributed via social media and specialist multipliers to the target group, parents of peri-natally deceased children. The questionnaire included the Brief Symptom Inventory 18 (BSI 18) (Derogatis, 2001; Franke, 2000), a standardized self-report instrument designed to as-sess the symptom groups of depressivity, timorousness and somatization. Focused on grief symptomatology, the standardized Munich Grief Scale (MTS) was used (Beutel, 2002; Beutel et al. 1995). The standardized course questionnaire OSLO 3 was used to assess social sup-port (Meltzer, 2003; Dalgard et al., 1995). Specially developed questions and option for free text entry supplemented the online questionnaire. Data analysis was performed using descrip-tive and analytical procedures such as frequency distribution, analysis of variance, formation of prevention score. Results: A total of 527 individuals participated in the survey (95% women). The mental health of par-ents of perinatally deceased children is on average 5 points above the clinically relevant global BSI test score of 63 points. The norm score for the general population is 50. The established score of 68 points indicates a high risk of developing a mental illness. The most potentially effective measure as measured by the Global Score of BSI 18 is photog-raphy of the deceased child. It resulted in a median improvement of 6 points for implementa-tion and 5 points for recommendation (the higher the score the lower the symptomatology). Seeing resulted in improvements of 4 respectively 6 points, holding resulted in improvements of 4 respectively 7 points, making a print of the child (foot, hand, etc.) resulted in improve-ments of 4 respectively 5 points, spending time in the quiet room with the deceased child re-sulted in improvements of 4 respectively 5 points and a death announcement resulted in im-provements of 4 points each. Burial in a single grave resulted in a worsening of 5 points when performed (clinical burial 4 points), but an improvement of 5 points when recommended by the staff (clinical burial 1 point). The lowest p-values are shown for offering (versus not offering) to hold the child and single grave burial (0.021), taking photographs (0.037), and touching the child (0.041). However, they are difficult to interpret due to the exploratory nature of the study. The grief symptomatology according to the MTS after the measures shows that sadness and anger could hardly be influenced positively by the measures (predominantly 0 points, maxi-mum 1 point improvement). On the other hand, time pressure from clinic operations had a stronger negative influence on grief symptomatology (with 8.6% the strongest anger, with 3.18% the least sadness) than on symptomatology according to BSI 18 (with 3.17% the strongest anxiety, with 2.2% the weakest depressiveness). In the accompanying conversations, the strongest symptom reduction was found in practiced conversations with work colleagues, friends and in the private-family environment (Global Score BSI 18 with 9 points improvement each, MTS with 1 point improvement each) and the second strongest with doctors (Global Score BSI 18 with 6 points improvement, MTS with 1 point improvement). Consistently, the lowest symptom levels according to BSI 18 and MTS are associated with strong social support according to OSLO 3 (lowest rank sum mean according to range among symptom groups of 4.892 for timorousness). The results further suggest that the offer rate of the studied preventive measures in clinics varies widely (between a minimum of 1.3% in accompanying discussions with company doc-tor, social counselor, health advisor and a maximum of 88.6% seeing deceased child). The most effective preventive measure in dealing with the deceased child, taking photographs of it, is offered by 68.5% alone. Conclusions: The survey results indicate that action is needed because of above-normal psychological symptomatology in parents of children who died perinatally. Some low-resource interventions can be potentially very effective against depressiveness, somatization, anxiety symptoms, and feelings of guilt according to the results. Due to the exploratory nature of the work, it is recommended that these measures be further explored in confirmatory studies. Positive measures include photographing, holding, and seeing the deceased child, individual burial, sending or publishing an obituary, social support, and prevention conversations with persons who have medical expertise and/or are trusted. None of the many measures explored seem to be effective against sadness and anger, or if so, only very slightly. It may be sufficient to point out to parents that they can take the time to grieve, especially since time pressure in the hospital correlates negatively with their grief. The results further suggest that the offer rate of the studied and potentially most effective measures in clinics is at most 88.6%. Training of the specialized personnel staff on the poten-tially effective measures would therefore be useful.:Abbildungsverzeichnis IV Tabellenverzeichnis V 0 Vorbemerkungen 7 1 Theorie und Forschungsstand 9 1.1 Begriffsbestimmung „Sternenkinder“ 9 1.2 Perinataler Kindstod 10 1.2.1 Begriffsbestimmungen 10 1.2.2 Prävalenz 11 1.2.3 Ursachen 14 1.2.4 Besonderheit für die Trauer der Eltern 14 1.2.4.1 Grundlagen zu Trauer 15 1.2.4.2 Die Beziehung zum verstorbenen Kind 17 1.2.4.3 Körperliche Folgen für Mütter und Väter 18 1.2.4.4 Bestattung perinatal verstorbener Kinder 20 1.3 Erkrankungsrisiken der Eltern nach perinatalem Kindstod 21 1.3.1 Spezifische Erkrankungsrisiken 22 1.3.2 Daten Allgemeinbevölkerung 23 1.3.3 Daten früh verwaister Eltern 24 1.3.3.1 Depressive Symptome 24 1.3.3.2 Angstsymptome 26 1.3.3.3 Somatisierung 26 1.3.3.4 Posttraumatische Belastungsstörung 27 1.3.3.5 Trauerverläufe – Fehlgeburt und früher Kindsverlust 27 1.4 Weitere Folgen bei perinatalem Kindstod 28 1.5 Vorbeugende Maßnahmen/ Prävention 33 1.5.1 Allgemeines Präventionsverständnis 33 1.5.2 Psychosoziale Prävention im vollstationären Klinikkontext 34 1.5.2.1 Besonderheiten Klinikkontext 34 1.5.2.2 Aktueller Erkenntnisstand 36 1.5.3 Psychotherapeutische Maßnahmen und psychosoziale Nachsorge 42 2 Anliegen der vorliegenden Studie 46 2.1 Ziele 46 2.2 Fragestellungen 46 2.2.1 Beschreibende Fragestellungen 47 2.2.2 Analytische Fragestellungen 47 3 Methodik und Studiendesign 48 3.1 Zielgruppe 48 3.2 Benötigte Parameter 48 3.2.1 Zielgrößen 48 3.2.2 Einflussgrößen 48 3.2.3 Weitere Parameter 49 3.3 Messinstrumente 50 3.3.1 Messinstrumente Zielgrößen 50 3.3.2 Messinstrumente Einflussgrößen 52 3.3.3 Messung weiterer Parameter 53 3.4 Durchführung 53 3.4.1 Datenerhebung 53 3.4.2 Stichprobengröße, Poweranalyse 54 3.4.3 Datenanalyse 55 3.5 Ethische und rechtliche Aspekte 57 4 Studienergebnisse 59 4.1 Soziodemografische Daten 59 4.2 Zum verstorbenen Kind, zu Schwangerschaft und Geburt 59 4.3 Gesundheitliche Entwicklungen und Belastungen allgemein 60 4.4 Beantwortung der Fragestellungen 61 4.4.1 Beantwortung der beschreibenden Fragestellungen 61 4.4.2 Beantwortung der analytischen Fragestellungen 67 5 Diskussion und Schlussfolgerungen 90 5.1 Zusammenfassung und Interpretation der Ergebnisse 90 5.2 Ergebnisdiskussion im Kontext des Forschungsstands 94 5.3 Kritische Diskussion von Limitationen und Stärken 96 5.4 Handlungsempfehlungen und Zukunftsperspektiven 97 Zusammenfassung (Deutsch) 102 Summary (English) 105 Quellenverzeichnis 108 Anlage 1: Information Studienteilnehmende 122 Anlage 2: Datenschutzerklärung 123 Anlage 3: Datenerhebungsbogen 127 Anlage 4: Verteiler Online-Befragung 142 Anlage 5: Informationsflyer zur Befragung 143 Anlage 6: Zusammenstellung von Komplikationen während der Schwangerschaft 144 Anlage 7: Zusätzliche Belastungen von Studienteilnehmenden 148 Anlage 8: Zusätzliche Anmerkungen von Studienteilnehmenden 150 Anlage A: Erklärung Eröffnung des Promotionsverfahrens 155 Anlage B: Erklärung Einhaltung rechtlicher Vorschriften 15

    Tell me your story : Effekt und Durchführung des Geburtsnachgesprächs

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    Darstellung des Themas: Ein Drittel aller Frauen erleben die Geburt ihres Kindes als traumatisch und leiden unter Folgestörungen. In der heutigen Literatur wird über den Nutzen des Geburtsnachgesprächs kontrovers diskutiert, teils wird es sogar als schädlich bezeichnet. Es gibt keine generell gültigen Rahmenbedingungen, wie ein Geburtsnachgespräch evidenzbasiert durchgeführt werden kann. Ziel: Ziel der Arbeit ist es, die in der Literatur beschriebenen, möglichen Effekte des hebammengeleiteten Geburtsnachgesprächs auf die Verarbeitung einer traumatischen Geburt darzustellen. Daraus soll eine evidenzbasierte Empfehlung für die Durchführung eines Geburtsnachgesprächs abgeleitet werden. Methode: Sechs Datenbanken wurden anhand festgelegter Keywords nach themenrelevanter Literatur durchsucht. Unter Berücksichtigung definierter Ein- und Ausschlusskriterien wurden vier Reviews bewertet. Relevante Ergebnisse: Die Ergebnisse aller untersuchten Studien zeigen, dass ein Geburtsnachgespräch keinen schädlichen, jedoch einen nicht einheitlichen Effekt aufweist. Vom routinemässigen Geburtsnachgespräch wird deshalb abgeraten. Befragte Frauen haben das Geburtsnachgespräch jedoch stets als nützlich beschrieben. Schlussfolgerung: Für die Hebamme ist es essentiell, Geburtsabläufe mit möglichen traumatischen Erlebnissen frühzeitig zu erkennen, damit entsprechend reagiert werden kann. In einem darauffolgenden Geburtsnachgespräch soll dann fehlendes Verständnis der Frau über den Geburtsvorgang erklärt und allenfalls lückenhafte Informationen ergänzt und somit zur Geburtsverarbeitung beigetragen werden

    Wirksamkeit von Akupunktur bei Multiple Sklerose-Patienten mit chronischem Erschöpfungssyndrom (Fatigue)

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    Hintergrund: Weltweit gibt es ca. 2,5 Millionen Menschen mit der Diagnose Multiple Sklerose (MS). Fatigue ist das am häufigsten berichtete Symptom von MS-Patienten und wird von bis zu 97 Prozent der Betroffenen angegeben. Sie wirkt sich stark negativ auf die Lebensqualität aus. Bisher bestehen vor allem medikamentöse Therapieansätze, wie die Gabe von Amantadin oder Modafenil. Für diese kann bisher keine ausreichende und sichere Wirksamkeit nachgewiesen werden. Außerdem sind diese von zahlreichen Nebenwirkungen geprägt. Es existieren nicht-medikamentöse Ansätze, wie Bewegungstherapien, kognitive Verhaltenstherapie oder Akupunktur, die jedoch oft unzureichend untersucht sind. Fragestellung: Ziel unserer Studie war es, die Wirksamkeit einer semi-standardisierten Akupunktur auf Fatigue bei MS-Patienten zuzüglich zur Normalversorgung im Vergleich zu alleiniger Normalversorgung zu untersuchen. Methoden: In dem hier beschriebenen Teil einer randomisierten, kontrollierten, monozentrischen Studie schlossen wir 83 MS-Patienten im Alter von 18 - 65 Jahren mit der Diagnose Fatigue mit einem Wert 4 auf der Fatigue Severity Scale (FSS) ein. Die Patienten wurden mittels computer-unterstützter Randomisierung auf die zwei hier dargestellten Gruppen, einer Akupunktur-Gruppe oder einer Kontroll-Gruppe mit alleiniger Normalversorgung im Verhältnis 1:1 zugeteilt. Für eine initial bestehende dritte Gruppe, in welcher eine Behandlung mit Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR) zusätzlich zur Normalversorgung erfolgte, wurde die Rekrutierung aufgrund von Rekrutierungsproblemen nicht weitergeführt. Die Patienten der Akupunktur-Gruppe erhielten eine 12-wöchige Behandlung mit insgesamt 24 Sitzungen. Die Patienten der Kontroll-Gruppe führten ihre bisherige Therapie uneingeschränkt fort. Primärer Zielparameter war die Fatigue Severity Scale (FSS) nach 12 Wochen. Die primäre Analyse erfolgte als Kovarianzanalyse (ANCOVA) nach dem Intention-to-treat-Prinzip (ITT) mit dem Full Analysis Set (FAS). Zusätzlich wurden Schlafqualität, Depressivität, motorische Funktion, Lebensqualität und Kosten untersucht. Alle Parameter wurden zu Baseline, nach 12 und 26 Wochen erhoben. Ergebnisse: Wir verglichen 42 Patienten der Akupunktur-Gruppe mit 41 Patienten der Kontroll-Gruppe. Eingeschlossene Patienten waren im Durchschnitt 45 Jahre alt (43,9 (Mittelwert) ± 10,7 (SD) Jahre in der Akupunktur- und 45,4 ± 11,0 Jahre in der Kontroll-Gruppe). Der primäre Zielparameter FSS nach 12 Wochen war in der Akupunktur-Gruppe (4,7 [95 % CI 4,4;5,1]) gegenüber der Kontroll-Gruppe (5,3 [5,0;5,7]) statistisch signifikant stärker reduziert (Differenz von -0,6 [-1,1;-0,2], p<0,009). 70 Prozent der Patienten berichteten über deutliche oder mindestens geringfügige Besserung ihrer Fatigue. Es wurden keine schweren unerwünschten Ereignisse berichtet. Schlussfolgerung: Die Akupunktur-Gruppe zeigte im Vergleich zur Normalversorgung einen statistisch signifikanten, klinisch relevanten Effekt auf Fatigue bei MS-Patienten. Weitere hochwertige, möglichst multizentrische Studien sind nötig, um den Einsatz von Akupunktur als nebenwirkungsarme Therapieform bei MS-Fatigue besser beurteilen zu können.There are approximately 2.5 million people worldwide diagnosed with multiple sclerosis (MS). Fatigue is the most commonly reported symptom of MS patients and is reported by up to 97 % of those affected. It has a strong negative impact on the quality of life of patients. Up to now, he main therapeutic approaches have been drug-based, such as the administration of amantadine or modafenil. For these, no sufficient and safe efficacy can be proven. In addition, they are characterized by numerous side effects. There are non-drug approaches, such as movement therapy, cognitive-behavioural therapy or acupuncture. Objective: The aim of our study was to investigate the efficacy of semi-standardized acupuncture on fatigue in MS patients in addition to usual care compared to usual care alone. Methods: In a randomized, controlled, monocentric trial we included 104 patients aged 18-65 years with the diagnosis of fatigue with a score of 4 on the Fatigue Severity Scale (FSS). Patients were randomized to 2 groups, an acupuncture group or control group with only usual care in 1:1 ratio. For an initially existing third group with mindfulnesss-based stress reduction (MBSR) recruitment was discontinued due to recruitment problems. The patients in acupuncture group received a 12-week treatment with a total of 24 sessions. Patients in the control group continued their previous therapy without restrictions. The primary target parameter was the Fatigue Severity Scale (FSS) after 12 weeks. The primary analysis was performed as covariance analysis (ANCOVA) according to the intention-to-treat principle (ITT) with the full analysis set (FAS). In addition, sleep quality, depression, motor function, quality of life and costs were investigated. All parameters were collected at baseline, after 12 and after 26 weeks. Results: We compared 42 patients from acupuncture group with 41 patients from control group. The included patients were 45 years old on average (43.9 (mean) ± 10.7 (SD) years in the acupuncture group and 45.4 ± 11.0 years in the control group). The primary target parameter FSS after 12 weeks was statistical significantly more reduced in the acupuncture group (4.7 [95 % CI 4.4; 5.1]) than in control the group (5.3 [5.0; 5.7]) (difference of -0.6 [-1.1; -0.2], p<0.009). Conclusion: The acupuncture group showed a statistically significant, clinically relevant effect on fatigue in MS patients compared to usual care. Further high-quality multicenter studies are needed to better evaluate the use of acupuncture as a low side effect therapy for MS fatigue

    Trennungs- und Scheidungskindergruppen in der Erziehungs- und Familienberatung. Grundlagen - Konzeption - Evaluation

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    Jedes dritte Kind in Deutschland ist derzeit von der Trennung und Scheidung seiner Eltern betroffen. Die Bewältigung von Trennung und Scheidung ist für Kinder und Eltern in der Regel eine hohe Belastung. Von Trennung und Scheidung betroffene Kinder bilden den Hauptanteil der Klientel in Erziehungs- und Familienberatungsstellen. Vor diesem Hintergrund wird die Relevanz von Interventionen für diese Zielgruppe deutlich. Im ersten Teil dieser Arbeit werden Grundlagen zu Trennungs- und Scheidungsforschung, Erziehungs- und Familienberatung, Kindergruppen sowie Evaluation zusammengefasst. Im zweiten Teil erfolgt die Beschreibung einer Konzeption zur Durchführung von Trennungs- und Scheidungskindergruppen, die auf der Basis der Konzeptionen von Fthenakis et al. (1995) und Jaede, Wolf und Zeller-König (1996) entstanden ist. Der dritte Teil umfasst eine qualitative, kindzentrierte Evaluation von drei Gruppen, die nach dem beschriebenen Konzept durchgeführt wurden. Ziel der Evaluation ist das Erleben und Bewerten der Teilenehmenden zu erheben, herauszustellen, ob die mit der Intervention intendierten Ziele aus Sicht der Teilnehmenden erreicht werden und welche Konzeptionsbausteine bei einer erneuten Durchführung verändert werden sollten

    Wissenschaftliche Evaluation des ambulanten periodischen Fastens bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 und metabolischem Syndrom

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    Hintergrund: Diabetes Mellitus Typ 2 (DMT2) und das metabolische Syndrom (MetS) haben eine steigende Prävalenz weltweit. Therapeutisches periodisches Fasten hat sich in experimenteller Forschung und klinischer Erfahrung als effektive Maßnahme zur Verbesserung der metabolischen Situation und Glukoregulation gezeigt. Bislang fehlt jedoch weitgehend Evidenz aus klinischen Studien. Methode: Die Effekte des ambulanten therapeutischen Fastens mit zwei Programmen unterschiedlicher Schulungsintensität wurden in zwei kleineren randomisierten Studien dokumentiert. Studie 1 war eine randomisierte Pilotstudie mit Patienten mit DMT2. Ein initiales 7-tägiges Fasten nach Buchinger und Ernährungsschulung für eine darauffolgende mediterrane Ernährung wurde mit einer Kontrollgruppe, die sich ebenfalls mediterran ernähren sollte, im Beobachtungszeitraum von 4 Monaten verglichen. In der zweiten Studie wurde im Rahmen einer randomisierten Studie mit Patienten mit MetS die Subgruppe mit DMT2 analysiert. In der Fastengruppe erfolgte ein initiales 5-tägiges Fasten nach Buchinger, gefolgt von einer zeitintensiven Schulung über 10 Wochen für eine nachfolgende pflanzenbasierte Ernährung. Die Kontrollgruppe erhielt eine analog intensive Ernährungsschulung ohne Fasten. Ergebnisse: In Studie 1 (n=32) zeigte sich nach 4 Monaten im Prä/Post Vergleich eine deutlichere Gewichtsabnahme in der Fastengruppe (-3.0(95%CI:-6;-0.4)kg;p=0.03). Analog zeigte sich eine deutlichere Abnahme des Bauchumfangs in der Fastengruppe (-4(95%CI:-6;-2) cm;p=0.001). Während sich für den Verlauf des HbA1c und der Insulinsensitivität kein Gruppenunterschied nach 4 Monaten zeigte, fand sich in der Fastengruppe eine signifikante systolische/diastolische Blutdrucksenkung sowie eine relevante Dosisreduktion der antidiabetischen Medikation. In Studie 2 (n=36) zeigte sich nach 3 Monaten ebenfalls eine signifikante Gewichtsabnahme (-3.1(95%CI:-8.4;-3.5)kg;p<0.001) und Abnahme des Bauchumfangs (-3.6 (95%CI:-8;-1)cm; p=0.017) in der Fastengruppe versus Kontrollgruppe. Für den Verlauf des HbA1c und der Insulinsensitivität zeigte sich ein Trend zugunsten des Fastens (p=0,063; p=0,077), hingegen keine wesentliche Blutdrucksenkung. Deskriptiv fand sich auch hier eine häufigere Dosisreduktion antidiabetischer Medikation in der Fastengruppe. In beiden Studien verbesserte sich die Lebensqualität signifikant in der Fastengruppe versus Kontrollgruppe. Es gab keine ernsthaften unerwünschten Ereignisse, die Fastentherapie war jeweils gut verträglich. Diskussion: In beiden Studien war 4 bzw. 3 Monate nach einem periodischen Fasten im Vergleich zu einer durchgehenden Ernährungs-Kontrollintervention eine deutlichere Abnahme des Gewichtes und des Bauchumfangs erzielt worden. In der intensiven begleitenden Intervention von Studie 2 zeigte sich ein Trend zu verbesserter Glukoregulation. In beiden Studien wiesen die Dosisanpassungen der antidiabetischen Medikation auf eine verbesserte diabetische Stoffwechsellage hin. Die Effekte auf den Blutdruck waren inkonsistent. Die gute Verträglichkeit und Verbesserung der Lebensqualität weisen auf die gute Praktikabilität eines ambulant durchgeführten periodischen Fastens hin. Weitere konfirmatorische randomisiert- kontrollierte Studien mit größerer Fallzahl und längerer Beobachtungsdauer sind wünschenswert.Background: Type-2 Diabetes Mellitus (T2DM) and the Metabolic Syndrome (MetS) show rising prevalence worldwide. Periodic fasting was found to be an effective measure to improve metabolic diseases in experimental research and clinical practice. However, there is a lack of evidence from clinical studies. Methods: The effects of periodic fasting in an ambulatory setting were studied by means of two randomised studies with distinct fasting and nutrition programs. Study 1 was a randomized pilot- study in patients with T2DM. An initial 7-day fasting according to the Buchinger technique was followed by a recommendation to follow a Mediterranean diet. The control group received only advice regarding the Mediterranean diet for the 4-months study period. Within the second study, which was a randomised substudy in patients with MetS over 3 months, the subgroup with T2DM was analysed. The fasting group participated in an initial 5- day fast, followed by a nutrition program for a plant-based diet. The control group received the nutrition program without fasting. Results: In study 1 (n=32) weight was significantly reduced in the fasting group compared to controls (-3.0(95%CI:-6;-0.4)kg;p=0.03). Accordingly, waist circumference was reduced significantly in the fasting group versus controls (-4(-6;-2)cm;p=0.001). While there was no group difference regarding the course of HbA1c, systolic/diastolic blood pressure was reduced significantly with fasting. In the fasting group a dose-reduction of antidiabetic medication was apparent. In study 2 (n=36) there was a significant reduction of weight (-3.1 (95%CI:-8.4;- 3.5)kg; p<0.001) and waist circumference in the fasting group versus controls (-3.6 (95%CI:- 8;-1)cm; p=0.017). A trend toward improved insulin sensitivity and HbA1c could be detected after fasting (p=0.077; p=0.063), however, no significant reduction in blood pressure. A greater reduction in antidiabetic medication was documented with fasting. In both studies, quality of life improved significantly in the fasting versus the control groups. There were no serious adverse events and fasting was well tolerated. Discussion: In both studies a marked reduction of weight and waist circumference could be achieved through additional periodic fasting compared to nutritional education only. Within a more intensive education program in study 2, a trend towards improved glucoregulation was found. Both studies point to an improved diabetic metabolism by reduction of antidiabetic medications. The effect on blood pressure was inconsistent. Good tolerance regarding the intervention as well as improved quality of life point to good practicability of fasting periods in ambulatory settings. Further randomised-controlled studies with larger study populations and longer observation periods are warranted

    Der Einfluss von Anästhetika auf klinische und elektrophysiologische Wirksamkeitsparameter bei Durchführung der Elektrokonvulsionstherapie

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    Die Elektrokonvulsionstherapie ist nach wie vor das wirksamste somatische Behandlungsverfahren bei psychiatrischen Erkrankungen. Allerdings kann die klinische Wirksamkeit der Elektrokonvulsionsbehandlung durch Stimulations-variablen und begleitende psychopharmakologische Medikation beeinflusst werden. Außerdem haben die meisten Anästhetika die zur Narkose bei der Elektrokonvulsionsbehandlung verwendet werden potente antikonvulsive Eigenschaften. Dementsprechend sind wir in der vorliegenden retrospektiven Untersuchung der Frage nachgegangen welchen Einfluss die verschiedenen Anästhetika auf die Wirksamkeit und die Verträglichkeit der Elektrokonvulsionsbehandlung haben. Untersucht wurden 586 Behandlungssitzungen die bei 67 Patienten, die eine Akut-Elektrokonvulsionsbehandlung ohne psychopharmakologische Begleit-medikation erhielten. Die verwendeten Anästhetika wurden gemäß klinischen Erfordernissen ausgewählt und setzten sich aus Thiopental, Propofol, Methohexital und Etomidat zusammen. Zusammenfassend konnten wir nach Auswertung der Daten nach gemischten Regressionsmodellen zeigen, dass das verwendete Anästhetikum keinen signifikanten Einfluss auf die etablierten Wirksamkeitsparameter EEG-Dauer, postiktaler Suppressionsindex oder Konvulsions-Konkordanz-Index hat. Dagegen hatte das Anästhetikum einen signifikanten Einfluss auf den Konvulsions-Energie-Index als elektrophysiologischen Wirksamkeitsparameter. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen auch, dass die Elektrokonvulsionstherapie als Monotherapie unabhängig vom eingesetzten Anästhetikum eine ausgezeichnete Verträglichkeit aufweist. Auch zeigen die vorliegenden Daten, dass nicht nur die Barbituratderivate Methohexital und Thiopental, die seit Jahrzehnten als Standardanästhetika eingesetzt werden, sondern auch Propofol als Anästhetikum zur Narkose bei der Elektrokonvulsionstherapie geeignet ist. Auch andere Anästhetika wie Ketamin sind möglicherweise aufgrund postulierter antidepressiver Wirkungen geeignet, jedoch kann darüber im Rahmen der vorliegenden Studie aufgrund ihres retrospektiven Designs und da Ketamin nicht eingesetzt wurde keine Aussage getroffen werden. Gleichwohl muss anhand der Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung angenommen werden, dass zukünftig kontrollierte Studien notwendig sind um die Frage beantworten zu können, welche Anästhetika imstande sind die therapeutische Wirksamkeit der Elektrokonvulsionstherapie zu steigern
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