43 research outputs found

    Typisch deutsch?

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    Cultural Studies gewinnen in den deutschen Geistes- und Sozialwissenschaften zunehmend an Popularität, so dass VertreterInnen verschiedener Fachrichtungen bereits einen „cultural turn“ ausrufen. Von einer solchen Wende ist die deutsche Kommunikationswissenschaft jedoch weit entfernt, denn Cultural Studies werden von vielen FachvertreterInnen ignoriert oder nur zögerlich aufgenommen. Der Beitrag ergründet durch einen disziplinären Vergleich die Ursachen dieser Skepsis. Hierzu werden wissenschaftstheoretische Faktoren herausgearbeitet, welche die Auseinandersetzung mit Cultural Studies innerhalb der Kommunikationswissenschaft prägen. Die unter deutschen FachvertreterInnen weit verbreitete Skepsis gegenüber den Cultural Studies ist zurückzuführen auf konträre Auffassungen zu Wissenschaft und Methodologie sowie auf divergierende Meinungen zum Kulturbegriff. Außerdem müssen sich Cultural Studies an etablierten Ansätzen der erkenntnis- und gesellschaftskritischen Kommunikationsforschung in Deutschland messen lassen

    Repräsentation(s)macht Geschlecht

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    Das binäre Geschlechtersystem unserer Gesellschaft diskriminiert durch seine normierende Struktur. Die Vorstellung von „dem Mann“ und „der Frau“ weist Subjekte in reduzierende Schranken und gibt vor was in der Gesellschaft lebbar ist oder wie gelebt werden soll. Darum wird in dieser Diplomarbeit die „Wirklichkeit“ von Geschlechterpositionen und damit die „Realität“ von „Mann“ und „Frau“ hinterfragt und die scheinbar natürliche Geschlechterdifferenzierung in genau zwei Geschlechter in Frage gestellt. Das binäre Geschlechtersystem wird damit als soziale und kulturelle Konstruktion untersucht. Dazu wird über verschiedene Theorien der feministischen, genderkritischen, soziologischen und kulturwissenschaftlichen Forschung die Debatte um das „biologische“ und „kulturelle“ Geschlecht beschrieben. In weiterer Folge wird auf die Rolle der Medien, im Speziellen auf Fernsehserien in diesem Diskurs eingegangen. Teresa de Lauretis Theorie der Kategorisierung von Geschlechterpositionen als hervorgebrachte Disziplinarmacht, die über bestimmte Technologien Wirkung erfährt, wird erörtert. Außerdem wird der von Judith Butler im Zusammenhang mit Geschlecht definierte Begriff der „Performativität“ in diese Diskussion mit einbezogen und damit erneut die Rolle medialer geschlechtlich-kodierter Repräsentationen besprochen. Auch die Identitätsbildung und die Technologie der eigenen Selbstrepräsentation werden in diesem Zusammenhang beleuchtet. Schließlich wird anhand der diskutierten Theorien die erste Staffel der US-amerikanischen Sitcom „The King of Queens“ exemplarisch untersucht und populäre Geschlechterdiskurse werden sichtbar gemacht, woraufhin die Frage der Heteronormativität in die Analyse mit einbezogen wird. Der Diskurs von Medien und Identität wird abschließend an diesem Beispiel diskutiert und die Möglichkeiten der Selbstpositionierung durch die genrespezifischen Mittel der Sitcom vorgestellt

    RĂĽckblende

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    Die großen NS-Prozesse der 1960er Jahre, besonders der Eichmann-Prozess von 1961, werden immer wieder als Schlüsselereignisse bezeichnet, die dazu geführt hätten, den Holocaust als eigenständiges Phänomen stärker ins Bewusstsein der Weltöffentlichkeit zu rücken. Bislang wurde jedoch kaum untersucht, wie diese Prozesse in den einzelnen Ländern tatsächlich von den Medien repräsentiert wurden und welche Folgen dies für die Holocaust-Erinnerung hatte. Diese Studie analysiert niederländische und belgische Presse-, Radio- und Fernsehberichte über spektakuläre NS-Verfahren. Der Eichmann- und der Auschwitz-Prozess stehen im Zentrum des Interesses; der Nürnberger Hauptprozess wird als frühes Beispiel vergleichend herangezogen. Während sich der Umfang der Beiträge und die vermittelten Informationen in den Massenmedien gleichen, ergeben sich bei der Frage nach den langfristigen gesellschaftlichen Auswirkungen eklatante Unterschiede zwischen den beiden Ländern. Besonders aufschlussreich ist dabei der Umgang mit der eigenen Besatzungsvergangenheit

    Ă–ffentliche Wissenschaft und Neue Medien : die Rolle der Web 2.0-Kultur in der Wissenschaftsvermittlung

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    Im Internet ist mit dem Web 2.0 eine neue Kultur des Austauschs und der Partizipation entstanden. Damit wird auch die Öffentliche Wissenschaft vielfältiger und attraktiver. Sie steht jedoch auch vor offenen Fragen: Befördern die Neuen Medien den Dialog von Wissenschaft und Öffentlichkeit? Und worin besteht die Rolle der wissenschaftlichen Institutionen in diesem Prozess? Der Sammelband beleuchtet aus inter- und transdisziplinären Perspektiven den aktuellen Wandel in der Wissenschaftsvermittlung

    Die Geste Mensch. Vilém Flussers Kulturtheorie als kommunikationsphilosophischer Zukunftsentwurf

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    Vilém Flusser, 1920 als Tscheche in Prag geboren und 1991 als Brasilianer bei Bor u Tachova in der Tschechoslowakei tödlich verunglückt, wirkte als Philosoph, Publizist, Dozent und Medientheoretiker in fünf Sprachen und vier Ländern. Seine Flucht aus Prag 1940 und die Ermordung seiner Familie erfuhr Flusser als prägende existentielle Krise dauerhaft anhaltender Bodenlosigkeit. Seine Zielsetzung, an der Herausbildung einer neuen Gesellschaft in Brasilien mitzuwirken, zerschlug sich, so daß er 1973, nach drei Jahrzehnten in São Paulo, nach Frankreich zog. Weil sein Werk in vier Sprachen verfaßt, über viele Verlage verstreut und zudem einseitig als Medientheorie vermarktet worden ist, wurde er als phänomenologisch orientierter Kulturtheoretiker und –kritiker bislang nur marginal wahrgenommen. Allerdings wächst heute, 18 Jahre nach seinem Tod, Flussers Ruf als ausgesprochen origineller Philosoph, vor allem in Brasilien, Mitteleuropa und seit kurzem auch in englischsprachigen Ländern. Vilém Flussers Schriften kreisen um den epochalen Übergang von einer Kultur des „linearen Denkens“ (das auf der Schrift basiert und Kritik und Geschichtlichkeit impliziert) hin zu neuen Formen der Kommunikation mittels technischer Bilder und digitaler Codes. Die von Flusser skizzierte Hoffnung besteht dabei darin, daß die Implementierung der neuen Kommunikationstechnologien trotz ihres Gefährdungspotentials im Sinne einer diskursiven Massifizierung eine telematische Gesellschaft ermöglicht, die von der Anerkennung Anderer im Dialog geprägt ist. Die Dissertation ist als kritische Gesamtdarstellung Flussers – als erster Versuch dieser Art überhaupt – angelegt. Erklärtes Ziel der Untersuchung ist die Repositionierung Flussers als Kommunikationsphänomenologen mit auf die Gesellschaft gerichteten Wirkungsabsichten. Auf eine einführende, biographische Darstellung Flussers folgt eine Untersuchung verschiedener Aspekte von Flussers Denken. Breiten Raum nimmt die Evaluation der Kritik an Flusser sowie seine Rezeptionsgeschichte ein. Auf eine kritische Darstellung der Themenkomplexe der medialen Codes, des Dialogs und des Apparats folgt die des flusserspezifischen Konzepts der „Menschwerdung“. Hierbei verbinden sich medienphänomenologische, kommunikationstheoretische und kulturanthropologische Fragestellungen mit einer genaueren Untersuchung des ganz konkreten tschechisch-deutschen und jüdisch-altösterreichischen Umfelds, aus dem heraus Flusser seine Überlegungen und Thesen entwickelt hat. Aus einer topographisch-ideengeschichtlichen Perspektive kann Flusser als einer der letzten aktiven Vertreter der kurzen aber ungeheuer ergiebigen kulturellen und geistigen Blüte des jüdisch-tschechisch-deutschen Kulturraums Böhmens und Mährens angesehen werden, der mit dem Einmarsch der Deutschen in Prag 1939 ein jähes Ende fand. Die unter Einbeziehung dieser altostmitteleuropäischen Hintergründe entwickelte These lautet, daß es für ein fruchtbares Verständnis von Flussers Denkentwicklung nützlich ist, in ihr eine Projektion der Prager Vergangenheit auf die brasilianische Zukunft zu erkennen. In einem entsprechenden Licht sind auch die Konsequenzen zu sehen, die Flusser aus dem Scheitern des „Projekts Brasilien“ zog. Die Denkbemühungen des Flussers dieser späten Phase zielen auf die Entwicklung einer Theorie der technischen Bilder als Grundlage einer umfassenderen Kulturtheorie. Die Theorie der Technobilder versteht sich als Kritik des „allgemeinen Kulturapparats und der Stellung des Menschen in ihm“, denn die „gegenwärtige Kulturrevolution ist technisch, nicht ideologisch“. Im Laufe seines Lebens wandelte sich Flusser vom politischen Kulturpraktiker zu einem phänomenologischen Kulturtheoretiker, der sich kommunikationsphilosophischer Mittel bediente, um überlieferte Philosophie unter medialen Bedingungen neu zu formulieren. Er verfolgte dabei nicht allein das Ziel der Sinnstiftung des Einzelnen, sondern vor allem (und hier entwickelt Flusser Martin Bubers Konzept vom „dialogischen Leben“ entscheidend weiter) der Gesellschaft: Die Zirkulation neuer Information in in der Gesellschaft ist ein kulturelles Erfordernis. Sie kann nur im Dialog geschehen. Aufgrund der Situation, in der er lebte, mußte sich der Kulturphilosoph Flusser als Kommunikologe betätigen; er mußte mehr sein als ein Medientheoretiker: Kulturtheoretiker und Philosoph. Als übergeordnetes Interesse seines Denkens wird die Verbindung der Sinngebung Einzelner im Dialog mit dem Funktionieren von Gesellschaft erkennbar. Flusser strebte an, eine theoretisch fundierte Grundlage für die Erhaltung der Entwicklungsmöglichkeit und Gestaltung gegenwärtiger und künftiger Kultur unter von Apparaten dominierten Kommunikationsbedingungen zu schaffen

    Klima(wandel)kommunikation: Im Spannungsfeld von Wissenschaft, Medien und öffentlicher Meinung

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    Der Band enthält 12 Beiträge zur Klimakommunikation in den verschiedenen Phasen des Kommunikationsprozesses: angefangen mit der Analyse von Veranstaltungskommunikation, über die Betrachtung medialer Kommunikationsinhalte bis hin zur Untersuchung der vielfältigen Reaktionen der Rezipierenden. Schwerpunkte bilden Ansätzen zur Segmentierung der Öffentlichkeit sowie experimentelle Studien, in denen die Wirkung verschiedener Kommunikationsstrategien getestet wird

    Klima(wandel)kommunikation: im Spannungsfeld von Wissenschaft, Medien und öffentlicher Meinung

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    Nicht nur die Erforschung des Klimawandels ist komplex, sondern auch die Analyse der Kommunikation über diese Forschung. Kommunikation über den Klimawandel ist nicht nur Wissenschaftskommunikation, sondern schon seit langem mindestens im gleichen Maße politische Kommunikation. Das zeigt sich auch in den Aufsätzen dieses Bandes. Der Band enthält 12 Beiträge zur Klimakommunikation in den verschiedenen Phasen des Kommunikationsprozesses: angefangen mit der Analyse von Veranstaltungskommunikation, über die Betrachtung medialer Kommunikationsinhalte bis hin zur Untersuchung der vielfältigen Reaktionen der Rezipierenden. Schwerpunkte bilden Ansätzen zur Segmentierung der Öffentlichkeit sowie experimentelle Studien, in denen die Wirkung verschiedener Kommunikationsstrategien getestet wird

    Mediale Felder und Grenzen in der Groβregion SaarLorLux und in Europa

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    Unter welchen Bedingungen zirkulieren Medieninformationen über Grenzen hinweg? Welche Hindernisse stehen dem grenzüberschreitenden Informationsfluss im Weg? Warum erweist sich der Aufbau einer europäischen Medienöffentlichkeit als so schwierig? Diese Fragen stehen im Zentrum dieses Bandes. Die Analysen sind insbesondere der sog. „Großregion“ (Lothringen, Saarland, Rheinland-Pfalz, Luxemburg, Wallonien) gewidmet, um davon ausgehend den Fokus auf andere europäische Grenzräume zu erweitern. Die Autoren zeigen auf, dass die Mechanismen der Medienproduktion weitgehend national geprägt bleiben und so den transnationalen Informationsfluss erschweren – allen Diskursen zur grenzüberschreitenden Kooperation und europäischen Integration zum Trotz. Die interkulturell-vergleichenden Ansätze und verwendeten wissenschaftlichen Konzepte, z.B. das des „journalistischen Feldes“ (Bourdieu), tragen so zu einem besseren Verständnis europäischer Medienphänomene bei.A quelles conditions les informations médiatiques peuvent-elles passer les frontières ? Outre la barrière des langues, quels sont les obstacles à leur circulation ? Pourquoi est-il finalement si difficile de construire un espace médiatique européen ? Les textes de cet ouvrage étudient plus particulièrement la « Grande Région » (Lorraine, Sarre, Rhénanie-Palatinat, Luxembourg et Wallonie) mais questionnent aussi d’autres régions frontalières d’Europe. Il apparait que les logiques de production médiatique restent nationales, malgré les discours de coopération transfrontalière et d’intégration européenne. Les comparaisons internationales ou l’usage du concept de champ journalistique peuvent alors contribuer à une meilleure connaissance des phénomènes médiatiques européens
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