268 research outputs found
„Englisch war für mich nur ein Teil meines Stundenplans“ - Motivation zum Englischlernen in Zeiten der Globalisierung
Die letzten Jahre sind sprachenpolitisch gekennzeichnet zum einen durch Forderungen nach
Mehrsprachigkeit in Europa, die u.a. durch das Erlernen von mindestens zwei Fremdsprachen
aller Europäer, die Einführung von fremdsprachlichem Sachfachunterricht und Frühbeginn an
den Schulen eingelöst werden sollen, und zum anderen durch eine nicht aufzuhaltende und
weiter wachsende weltweite Bedeutung des Englischen als wichtigste Lingua franca. Diese
sprachenpolitischen Entwicklungen finden entsprechendes soziolinguistisches Interesse und
auch Widerhall in der Fremdsprachenforschung, die damit verbundene Fragestellungen
empirisch und theoretisch bearbeitet. Das Englische als „globale“ (Crystal 1997), als
„internationale“ Sprache steht im Zentrum einer Debatte, die sich neben der Untersuchung
der Besonderheiten der Lingua-franca-Kommunikation auch mit den
fremdsprachendidaktischen Konsequenzen dieser Entwicklung beschäftigt (vgl. exemplarisch
Gnutzmann 2001 und die Beiträge in Gnutzmann 1999; Knapp & Meierkord 2002). Hierbei
liefern die Arbeiten der Jubilarin Juliane House Richtungweisendes; nachgewiesen werden
für diesen Kommunikationstyp Besonderheiten, die u.a. mit den Stichwörtern „myth of
mutual intelligibility“, „non-smoothness“ und „let it pass“ zusammengefasst werden (vgl.
House 1999, 2002)
Corrigendum: Mental Model Development in Multimedia Learning: Interrelated Effects of Emotions and Self-Monitoring
Learners’ emotions and metacognitive self-monitoring play a crucial role in mental model development, particularly in the context of multimedia learning. However, learning-centered emotions and self-monitoring have been investigated largely without accounting for their dynamic interrelations. In this study, the effects of both learner-state variables on mental model development were investigated, by modeling their interrelations over time during a multimedia learning episode. For this, 108 undergraduate students (Mage = 22.79, SDage = 3.42) were engaged in a multimedia learning environment to learn practical money skills. Learning-centered emotions of enjoyment, boredom, and frustration were repeatedly collected using self-reports. Learners’ self-monitoring was assessed using behavioral data in terms of time spent on accessing specific information in the multimedia environment. Mental model development was operationalized by assessing learners’ mental model accuracy (MMA) in pre- and post-tests, by using assessments of structural knowledge. Regarding the dynamic interrelations, panel models with the repeated measures revealed positive direct and indirect paths from earlier stages of self-monitoring to later stages of enjoyment. Conversely, negative direct and indirect paths emerged from earlier stages of boredom and frustration to later stages of self-monitoring. Regarding the effects of all variables on mental model development, a path model analysis with aggregated values revealed that enjoyment was unrelated to post-test MMA, whereas boredom negatively predicted post-test MMA. Additionally, frustration negatively predicted self-monitoring, which positively predicted post-test MMA. Finally, pre-test MMA was a negative predictor of boredom and positively predicted post-test MMA. The results demonstrate that the dynamic interrelations between different learning-centered emotions and self-monitoring can diverge in multimedia learning. In addition, this study provides insights into the joint effects and the relative importance of emotions and self-monitoring for mental model development in multimedia learning.</p
Der Faktor Motivation in der Fremdsprachenforschung. Einleitung in das Themenheft
Die Erforschung individueller Unterschiede beim Fremdsprachenerwerb zeichnet sich seit vielen Jahren durch
große Aktivität aus (vgl. exemplarisch Robinson 2002). Affektive Faktoren, und darunter insbesondere der
Faktor Sprachlernmotivation, haben dabei immer besondere Beachtung gefunden. Motivation gilt
gleichermaßen für Fremdsprachenerwerbsforschung wie Fremdsprachendidaktik als höchst einflussreicher
Faktor fĂĽr erfolgreiches Fremdsprachenlernen. Die empirische Erforschung der Relevanz motivationaler
Einflussfaktoren hat gerade in den letzten 15 Jahren deutliche Zuwächse und Ausdifferenzierungen erfahren.
Drehte sich die Forschung bis Anfang der 90er Jahre noch hauptsächlich um Unterscheidungen, wie z.B. die
zwischen „integrativer“ und „instrumenteller“ Orientierung, so sind neuere theoretische Modellierungen und
empirische Studien v.a. geprägt von der Suche nach geeigneten und aussagekräftigen Motivationskonzepten.
Dabei werden insbesondere Theorien und Konzepte aus der Psychologie und den Erziehungswissenschaften
aufgegriffen. Unumstritten ist heute, dass sich Sprachlernmotivation aus unterschiedlichen und
interdependenten Komponenten zusammensetzt. Solche Motivationskomponenten liegen in der Persönlichkeit
und Biographie des Lernenden begrĂĽndet, in seinen Einstellungen und Orientierungen gegenĂĽber der zu
erlernenden L2 und damit verbundenen Kultur und in den Ausgestaltungen der Lernumgebung. Der Faktor
Motivation hat auch in der deutschsprachigen Sprachlehr- und -lernforschung und Fremdsprachendidaktik
jüngst verstärkt Aufmerksamkeit gefunden (vgl. exemplarisch Kleppin 2001, 2002; Themenheft der
Fremdsprache Deutsch 2002)
DaZ an der Hochschule oder: wie sich Mehrsprachigkeit fĂĽr Wissenschaft und Gesellschaft bei Studierenden mit Migrationshintergrund entfalten kann. Vorwort der Herausgeberinnen und des Herausgebers
Brandl H, Langelahn E, Arslan E, Riemer C. DaZ an der Hochschule oder: wie sich Mehrsprachigkeit für Wissenschaft und Gesellschaft bei Studierenden mit Migrationshintergrund entfalten kann. Vorwort der Herausgeberinnen und des Herausgebers. In: Brandl H, Arslan E, Langelahn E, Riemer C, eds. Mehrsprachig in Wissenschaft und Gesellschaft. Mehrsprachigkeit, Bildungsbeteiligung und Potenziale von Studierenden mit Migrationshintergrund. Bielefeld: Universität Bielefeld; 2013: I-VII
Erste Schritte empirischer Forschung: Themenfindung, Forschungsplanung, forschungsmethodische Entscheidungen
Riemer C. Erste Schritte empirischer Forschung: Themenfindung, Forschungsplanung, forschungsmethodische Entscheidungen. In: Chlosta C, Jung M, eds. DaF integriert: Literatur - Medien - Ausbildung. Tagungsband der 36. Jahrestagung des Fachverbandes Deutsch als Fremdsprache 2008. Materialien Deutsch als Fremdsprache. Göttingen: Universitätsverlag; 2010: 423-434
Das DaZ-spezifische Praktikumsformat der Universität Bielefeld. FörBi – Förderunterricht für Schülerinnen und Schüler nicht deutscher Herkunftssprachen
Die Autor*innen stellen das Projekt FörBi – Förderunterricht für Schülerinnen und Schüler nicht deutscher Herkunftssprachen – an der Universität Bielefeld vor. Lehramtsstudierende der Germanistik und der Anglistik können in diesem Projekt ihr BFP absolvieren. Ziel des Projekts ist es, dass Studierende bereits im Studium erste Einsichten und praktische Lehrerfahrungen im Bereich von unterrichtsbzw. fachintegrierter DaZ-Förderung und DaZ-Diagnostik gewinnen. (DIPF/Orig.
Ansätze zur Förderung akademischer Schreibkompetenz an der Hochschule
Die qualifizierte sprachliche Betreuung internationaler Studierender während des Fachstudiums an deutschen Hochschulen hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Der Fachverband Deutsch als Fremdsprache hat sich daher die Aufgabe gestellt, der studienbegleitenden Förderung der zentralen Kompetenzen, die für ein erfolgreiches Studium maßgeblich sind, verstärkte Aufmerksamkeit zu widmen. Die in diesem Band dokumentierte Fachtagung ist ein Auftakt dazu. Im Zentrum stehen Berichte und Diskussionen über Theorie und Praxis von Konzepten und Lehr-/ Lernmaterialien zum akademischen Schreiben in der Fremdsprache Deutsch, welche derzeit fachspezifisch oder fächerübergreifend in Kursen oder individuellen Schreibberatungen für verschiedene Zielgruppen an Hochschulen (Erasmus-, Bachelor-, Masterstudierende oder Promovierende) eingesetzt werden
Motivation und Sprachverlust in der L2 Französisch: eine retrospektive Übungsstudie
Jeder Fremdsprachenlerner kennt wohl das enttäuschende Gefühl, trotz jahrelangen Unterrichts in der
Fremdsprache nach einiger Zeit viel vergessen zu haben. Dieser Zustand verschlimmert sich – so scheint es –,
je weiter der letzte Unterricht zurückliegt bzw. je länger die betreffende Sprache nicht gebraucht wurde. Für
diesen Verlust an Kenntnissen und Fertigkeiten in der Fremdsprache hat jeder Lerner seine eigenen Theorien
und Erklärungen, die stets eng an seine persönlichen Sprachlernerfahrungen bzw. seinen Umgang mit der
Sprache gebunden sind.
Dieser Beitrag ist im Rahmen des Projektseminars „L2-Verlustforschung“ im Sommersemester 2003 und
Wintersemester 2003/2004 an der Universität Bielefeld entstanden. In diesem Seminar beschäftigten wir uns
mit dem Phänomen des L2-Verlusts: Warum vergisst man eine Fremdsprache, welche Faktoren spielen dabei
eine Rolle und welche Fertigkeiten sind betroffen? Ziel des Seminars war aber nicht nur, Fragen des
L2-Verlusts theoretisch zu behandeln, sondern es sollte eine eigene kleine empirische Studie durchgefĂĽhrt
werden, um die Teilnehmerinnen mit der Planung und DurchfĂĽhrung einer Untersuchung, der Entwicklung
eines Instruments der schriftlichen Befragung und der Datenanalyse mit SPSS vertraut zu machen.
Nachdem wir uns mit mehreren Studien zum Thema befasst und uns die theoretische Grundlage angeeignet
hatten, konnten wir zur Erarbeitung des eigenen Projekts ĂĽbergehen. Aufgrund der Ergebnisse einer
Pilotstudie (L2-Verlustbiographien der Teilnehmerinnen, vgl. Kapitel 4), fĂĽhrten wir eine Studie zum Verlust
von Französischkenntnissen durch. Dabei gingen wir davon aus, dass sich in der produktiven Fertigkeit
„Sprechen“ ein deutlicherer Sprachverlust zeigen würde als bei der rezeptiven Fertigkeit „Leseverstehen“. Des
Weiteren nahmen wir an, dass Grad und Ausrichtung der Motivation zum Zeitpunkt des Abschlusses des
Spracherwerbs wichtige Faktoren für die weitere Beschäftigung mit der L2 Französisch sind. Die Untersuchung
wurde als retrospektive Studie angelegt, die auf subjektiven Einschätzungen der Probanden zu ihren
Sprachkenntnissen beruht, da wir aufgrund unserer begrenzten Möglichkeiten keine Sprachtests durchführen
konnten.
Mit diesem Beitrag möchten wir zum einen einen Überblick über den Forschungsstand zum Sprachverlust
sowie ĂĽber die fĂĽr die Sprachverlustforschung relevanten Aspekte des Faktors Motivation geben und zum
anderen den Verlauf unserer eigenen Studie dokumentieren. Im zweiten Kapitel geben wir einen allgemeinen
Überblick über die Sprachverlustforschung. Es werden kurz Erkenntnisse aus der Gedächtnispsychologie, die
das Vergessen aus neuropsychologischer Sicht beschreiben, dargestellt und neben den allgemeinen Merkmalen
dieser Forschungsrichtung werden auch verschiedene theoretische Ansätze besprochen. Das dritte Kapitel
widmen wir – auf das Wesentliche beschränkt – dem Faktor „Motivation“ beim Fremdsprachenerwerb. Nach
einer kurzen Darstellung der Pilotstudie im 4. Kapitel folgt im 5. Kapitel die Präsentation der Übungsstudie und
der dabei verwendeten Forschungsmethoden sowie der Ergebnisse
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