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Die Bedeutung von GD3-7-Aldehyd als Apoptosemediator und Oberflächenantigen
Glycosphingolipide sind eine Gruppe von amphiphatischen Membran- und Strukturlipiden, welche aus einem Molekül des Aminoalkohols Sphingosin oder einem seiner Derivate, einer langkettigen Fettsäure und einem Kohlenhydratrest als polare Kopfgruppe zusammengesetzt sind. Eine Subgruppe dieser Substanzen stellen die Ganglioside dar, welche durch das Vorkommen von Sialinsäure als Bestandteil ihrer Glykankette charakterisiert sind. Das Gangliosid GD3 ist als tumorassoziiertes Antigen auf der Oberfläche neuroektodermaler Tumore sowie als proapoptotisch wirkender Lipidmediator beschrieben. Seine biologischen Funktionen und der genaue Wirkmechanismus im Rahmen der Apoptose sind bisher aber unbekannt. Es gibt jedoch Hinweise, dass nicht GD3 selbst, sondern sein oxidiertes Derivat das eigentliche Effektormolekül darstellt. Eine minimale Veränderung des GD3-Moleküls, die 9-O-Acetylierung der Seitenkette der terminalen Sialinsäure, hebt die proapoptotische Wirkung des Gangliosids auf. Tumorzellen, in denen das Enzym 9-O-Acetyltransferase aktiv ist, können der Apoptose auf diese Weise entgehen.
Das Anliegen dieser Arbeit war es, Vorkommen und Funktion des bis dahin nur artifiziell generierten oxidierten GD3-Derivates zu untersuchen. Es war zu analysieren, welche Auswirkungen oxidiertes GD3 auf das Überleben von GD3-resistenten Tumorzellen hat. Es sollte geprüft werden, ob GD3-7-Aldehyd in Primärzellen und Geweben auftritt. Dabei war zu klären, ob das Molekül unter Bedingungen des oxidativen Stresses entstehen und auf der Zelloberfläche oder intrazellulär induziert werden kann. Daraus folgernd sollte betrachtet werden, welche neuen immunologischen Therapieansätze zur Behandlung resistenter Tumore unter Nutzung von GD3-7-Aldehyd möglich wären.
Voraussetzungen für die Experimente dieser Arbeit und für nachfolgende Forschungsfragen sind zuverlässige Nachweismöglichkeiten der Metabolite GD3, 9 O-acetyl-GD3 und GD3-7-Aldehyd. Während für den Nachweis von GD3 und 9 O acetyl-GD3 bereits monoklonale Antikörper zur Verfügung standen, war für die Detektion von GD3-7-Aldehyd im Rahmen dieser Arbeit erstmals ein monoklonaler Antikörper gegen ein oxidiertes Gangliosid zu generieren und zu charakterisieren. Für die Selektion antikörperproduzierender Zellen musste dafür zunächst eine neue Screeningmethode etabliert werden. Für die Überprüfung des Bindungsverhaltens der gangliosidspezifischen Antikörper und für die Durchführung der Inkubationsversuche waren die Ganglioside GD3 und 9-O-acetyl-GD3 über mehrere Chromatographieschritte aus lyophilisierter Buttermilch zu isolieren und das oxidierte Derivat herzustellen. Dabei wurde erstmals die Reinigung von GD3-7-Aldehyd mit der HPLC durchgeführt. Der im Rahmen dieser Arbeit generierte monoklonale Antikörper 10C6 gehört der Immunglobulin-Subklasse IgG2a an und bindet an die oxidierte Form des Gangliosids GD3. Das von 10C6 erkannte Antigen ist eine Glycankette der Struktur Neu5Ac-8Neu5Ac-3Gal mit oxidierter terminaler Sialinsäure. Der Antikörper reagiert nicht mit reduzierten oder 9-O-acetylierten Gangliosidvarianten und weist eine höhere Sensitivität auf als die etablierten Antikörper zum Nachweis der beiden anderen GD3-Derivate.
In der Arbeit wurde in vitro gezeigt, dass die oxidative Modifikation von GD3 zu GD3 7-Aldehyd unter Bedingungen des oxidativen Stresses entstehen kann. In der GD3-resistenten Zelllinie Molt-4 induziert die Substanz Apoptose. GD3-7-Aldehyd kommt daher als proapoptotisches Effektormolekül in Frage. Das von 10C6 erkannte Antigen kommt auf der Oberfläche von Monozyten einzelner Spender vor. Außerdem kann es auf der Oberfläche eines Teils der Blasten bei akuter myeloischer Leukämie gefunden werden. Andere Leukozyten des peripheren Blutes tragen diese Struktur nicht. GD3-7-Aldehyd kommt in den Tumorzelllinien HEp-2, HL60 und T47D vor. In Gewebeschnitten von humanem Mammakarzinom sowie fötaler Milz und fötalem Darm von Primaten fanden sich Hinweise auf Strukturen mit oxidativ modifizierter Sialinsäure, in Geweben adulter Primaten wurden diese nicht gefunden. Auf der Oberfläche von Melanomzelllinien wie Ma-Mel-11, Ma-Mel-95 und SK-Mel-23 vorkommendes GD3 kann durch Natriumperjodatbehandlung zu GD3-7-Aldehyd oxidiert werden. Durch UV-Bestrahlung kann auf der Oberfläche von HEp-2- und SK-Mel-23-Zellen eine mit dem Antikörper 10C6 detektierbare Struktur induziert werden. HL60-Zellen lassen sich durch extern zugeführten GD3-7-Aldehyd dekorieren, es bleibt auf ihrer Oberfläche bis zu 48 Stunden nachweisbar. Für einen immunologischen Tumortherapieansatz könnten sowohl das geringe Vorkommen des Antigens in gesunden Geweben als auch die Induzierbarkeit auf der Oberfläche bestimmter Tumorzellen nach lokaler Vorbehandlung sowie die Toxizität der Substanz von Nutzen sein. Ein passender spezifischer Antikörper liegt nun vor. Die im Rahmen dieser Arbeit etablierten Detektionssysteme können für weitere Untersuchungen auf dem Gebiet der Glycolipidforschung eingesetzt werden.:1 EINLEITUNG 1
1.1 Sphingolipide, Glycosphingolipide und Ganglioside 1
1.1.1 Biosynthese und Transport der Ganglioside 5
1.1.2 Biologische Funktionen und pathophysiologische Bedeutung der Ganglioside 10
1.2 Sialinsäuren 12
1.3 Das Disialogangliosid GD3 16
1.3.1 Vorkommen von GD3 16
1.3.2 Biologische Wirkungen von GD3 17
1.3.3 GD3 als Zielstruktur in der Tumortherapie 20
1.3.4 Modifikationen der Sialinsäure von GD3 23
1.3.4.1 9-O-Acetylierung der terminalen Sialinsäure von GD3 23
1.3.4.2 Oxidation der terminalen Sialinsäure von GD3 25
1.4 Zielstellung 27
2 MATERIAL UND METHODEN 28
2.1 Materialien 28
2.1.1 Biologische Materialien 28
2.1.1.1 Patientenproben 28
2.1.1.2 Versuchstiere 28
2.1.1.3 Zelllinien und Hybridome 28
2.1.2 Reagenzien, Antikörper und Enzyme 29
2.1.3 Chemikalien 31
2.1.4 Geräte und Hilfsmittel 32
2.2 Methoden 34
2.2.1 Zellkultur 34
2.2.1.1 Kulturmedien 34
2.2.1.2 Zellkulturtechnik 35
2.2.1.3 Zellernte der Suspensionszellen 35
2.2.1.4 Zellernte der adhärenten Zelllinien 35
2.2.1.5 Bestimmung der Zellzahl 36
2.2.1.6 Kryokonservierung 36
2.2.1.7 Auftauen 37
2.2.1.8 Hybridomkultivierung 37
2.2.1.9 Kultur von AML Blasten 37
2.2.2 Durchflusszytometrie 37
2.2.2.1 Oberflächenfärbung von Zelllinien 38
2.2.2.2 Oberflächenfärbung von PBMC und Granulozyten 39
2.2.2.3 Intrazelluläre Färbung 39
2.2.2.4 Detektion reaktiver Sauerstoffspezies mittels DCFDA-Färbung 39
2.2.2.5 SubG1-Analyse 41
2.2.3 Aufarbeitung von Gangliosiden aus Zellen 41
2.2.3.1 Herstellung des Rohextraktes 42
2.2.3.2 Entsalzung des Extraktes an einer Reversed Phase Chromatographie-Säule 43
2.2.4 Dünnschichtchromatographie - HPTLC (High Performance Thin Layer Chromatographie) 44
2.2.4.1 Detektion mit Orcinfärbung 44
2.2.4.2 Detektion mit Primulin - Färbung 45
2.2.4.3 Detektion mit Overlay - Immunfärbung 45
2.2.5 Isolation von Glycolipiden aus lyophilisierter Buttermilch 47
2.2.5.1 Herstellung des Rohextraktes 48
2.2.5.2 Entsalzung mittels Dialyse 49
2.2.5.3 Si60-Kieselgel-Chromatographie 49
2.2.5.4 DEAE-Ionenaustauschchromatographie 50
2.2.5.5. Entsalzung mit RP-Säule 51
2.2.5.6 HPLC (High Performance Liquid Chromatographie) 51
2.2.6 Herstellung von GD3-7-Aldehyd aus GD3 52
2.2.6.1 Oxidation von Gangliosiden in situ auf HPTLC-Platten 52
2.2.6.2 Darstellung von GD3-7-Aldehyd unter Verwendung von Wasserstoffperoxid und Eisen-II-clorid (Fenton Reaktion) 53
2.2.7 Herstellung monoklonaler Antikörper gegen GD3-7-Aldehyd 53
2.2.7.1 Immunisierung der Mäuse 54
2.2.7.2 Vorbereitung der Myelomzellen 54
2.2.7.3 Präparation der Milzzellen 55
2.2.7.4 Fusion der Milz- und Myelomzellen 55
2.2.7.5 Selektion und Klonierung 56
2.2.7.5.1 Screening 56
2.2.7.5.2 Ermittlung der Spezifität 57
2.2.7.5.3 Bestimmung der Immunglobulinklasse und des Subtyps 57
2.2.8 Separation mononukleärer Zellen (PBMCs) und Granulozyten aus Vollblut 57
2.2.8.1 Isolation einzelner Leukozytenpopulationen mittels MACS Technologie 58
2.2.8.1.1 Positivselektion von Monozyten 58
2.2.8.1.2 Positivselektion von Slan-DCs mit M-DC8 58
2.2.9 Generierung und Maturierung von Dendritischen Zellen aus Monozyten 59
2.2.10 Indirekte Immunfluoreszenz 60
2.2.10.1 Aufzentrifugieren von Suspensionszellen auf Objektträger 60
2.2.10.2 Fixierung und Permeabilisierung der Zellen auf Objektträgern 60
2.2.10.3 Fluoreszenzfärbung von Zellen und Geweben auf Objektträgern 60
2.2.11 Immunhistochemische Färbung mit modifizierter ABC-Methode 61
2.2.12 Behandlung von HL60 mit GD3-7-Aldehyd 62
2.2.13 Inkubationsversuche von Molt-4 mit unterschiedlichen GD3-Derivaten 63
2.2.14 Induktion reaktiver Sauerstoffspezies in HEp-2 durch UV-Bestrahlung 63
3 ERGEBNISSE 64
3.1 Darstellung der Glycolipidantigene GD3, 9-O-acetyl-GD3 und GD3-7-Aldehyd 65
3.1.1 Isolation von GD3 und 9-O-acetyl-GD3 aus lyophilisierter Buttermilch 65
3.1.1.1 Reinigung des Rohextraktes über Si60-Kieselgelchromatographie 65
3.1.1.2 Reinigung des Glycolipidgemisches über DEAE-Sepharose-Ionenaustauschchromatographie 66
3.1.1.3 Reinigung der Ganglioside GD3 und 9-O-acetyl-GD3 mittels High Performance Liquid Chromatographie (HPLC) 67
3.1.1.4 Quantifizierung des gewonnenen Gangliosids GD3 69
3.1.1.5 Aufarbeitung von Gangliosidproben zur Gewinnung von 9-O-acetyl-GD3 70
3.1.2 Darstellung von GD3-7-al aus GD3 unter Verwendung von Natriumperjodat 71
3.2 Herstellung eines GD3-7-Aldehyd-spezifischen monoklonalen Antikörpers 73
3.2.1 Milzpräparation und Fusion 75
3.2.2 Entwicklung einer Screening-Methode für Hybridoma-Überstände 75
3.2.3 Vermehrung und Klonierung der produzierenden Zellen 77
3.2.4 Spezifität der Klone 77
3.2.5 Sensitivität der glycolipidspezifischen monoklonalen Antikörper 82
3.2.6 Nutzbarkeit des Antikörpers 10C6 für die Durchflusszytometrie 85
3.3 Apoptoseinduktion mit unterschiedlichen GD3-Derivaten an Molt-4-Zellen 86
3.4 Darstellung von GD3-7-al in vitro unter Bedingungen des oxidativen Stresses 88
3.5 Vorkommen von GD3-7-Aldehyd in biologischen Materialien 89
3.5.1 Indirekte Immunfluoreszenz mit den Antikörpern R24, M-T6004 und 10C6 auf verschiedenen Primatengeweben 89
3.5.2 Immunhistochemie mit den Antikörpern R24, M-T6004 und 10C6 auf humanem Darmgewebe 92
3.5.3 GD3-Metabolite im Lipidextrakt verschiedener Tumorzelllinien 93
3.5.4 GD3-Metabolite in Tumorgeweben 95
3.5.5 Nachweis von GD3-7-Aldehyd in peripheren mononukleären Blutzellen 97
3.5.5.1 Identifizierung der GD3-7-Aldehyd-haltigen Zellpopulation mittels Durchflusszytometrie 98
3.5.5.2 Untersuchung 6-Sulfo-LacNAc-dendritischer Zellen aus peripherem Blut auf das Vorkommen von GD3-7-Aldehyd 100
3.5.5.3 Untersuchung der von Monozyten abgeleiteten dendritischen Zellen (MoDCs) 101
3.5.5.4 Untersuchung von Granulozyten 103
3.5.5.5 Vorkommen von GD3 und GD3-7-Aldehyd auf der Oberfläche von AML-Blasten 105
3.6 Untersuchung der Eignung von GD3-7-Aldehyd als mögliche Zielstruktur für eine immunologische Tumortherapie 107
3.6.1 Auswirkung von Bestrahlung und Wasserstoffperoxidinkubation auf die Ausprägung des 10C6 - Antigens auf der Oberfläche von AML-Blasten 107
3.6.2 Oxidation des Gangliosides GD3 auf der Oberfläche von Melanomzellen 108
3.6.3 Untersuchung der Ausprägung des 10C6-Antigens auf der Oberfläche von HEp-2-Zellen in Abhängigkeit vom Auftreten reaktiver Sauerstoffspezies 109
3.6.4 Untersuchung der Ausprägung von GD3-7-Aldehyd auf der Oberfläche von SK-Mel-23-Zellen in Abhängigkeit vom Auftreten reaktiver Sauerstoffspezies 112
3.6.5 Nachweis der Einlagerung von GD3-7-Aldehyd in die Zellmembran von HL60-Zellen 114
3.6.5.1 Nachweis des integrierten GD3-7-Aldehyd in Abhängigkeit von der Zeit 115
4 DISKUSSION 117
4.1 Untersuchung von GD3-7-Aldehyd – der Weg vom Apoptosemediator zum Tumortarget 117
4.2 Darstellung der Glycolipidantigene GD3, 9-O-acetyl-GD3 und GD3-7-Aldehyd 118
4.3 GD3-7-Aldehyd als Effektormolekül der mitochondrial vermittelten Apoptose 120
4.4 Gangliosidspezifische Antikörper 124
4.4.1 Immunogenität von nativen und modifizierten Gangliosiden 124
4.4.2 Auswahl antikörperproduzierender Zellklone mit neuem Screeningverfahren 127
4.4.3 Bindungsverhalten des monoklonalen Antikörpers 10C6 127
4.4.4 Bindungsverhalten des monoklonalen Antikörpers R24 128
4.4.5 Bindungsverhalten des monoklonalen Antikörpers M-T6004 129
4.4.6 Nutzbarkeit des monoklonalen Antikörpers 10C6 für die Durchflusszytometrie und die indirekte Immunfluoreszenz 129
4.5 Reaktive Sauerstoffspezies in biologischen Systemen 129
4.5.1 Darstellung von GD3-7-al in vitro unter Bedingungen des oxidativen Stresses 130
4.6 Vorkommen von GD3-7-Aldehyd in biologischen Systemen 131
4.6.1 Gewebefärbungen 131
4.6.2 Vorkommen von GD3-7-Aldehyd in Tumorzellen 132
4.6.3 Vorkommen von GD3-7-Aldehyd auf peripheren mononukleären Blutzellen 135
4.7 Tumortargeting mit GD3-7-Aldehyd 137
4.7.1 Untersuchung des Vorkommens von GD3-7-Aldehyd in Abhängigkeit vom Auftreten reaktiver Sauerstoffspezies 137
4.7.2 Dekorationsversuche HL60 138
4.7.3 Einbau veränderter Sialinsäuren als Therapiemodell 138
4.8 Ausblick 141
5 ZUSAMMENFASSUNG 143
6 LITERATURVERZEICHNIS 147
ANHANG 159
Abkürzungen 159
Abbildungen 162
Tabellen 166
Danksagung 167
THESEN 168
ANLAGE 1 169
ANLAGE 2 170Glycosphingolipids are a group of amphiphatic membrane and structure lipids consisting of one molecule of the aminoalcohol Sphingosin or one of its derivatives, a long chain fatty acid, and a carbohydrate moiety as polar side chain. One subgroup of these substances are gangliosides, which are characterized by sialic acid as a component of their glycan chain. The ganglioside GD3 is described as tumor associated antigen on the surface of neuroectodermal tumors and as proapoptotic lipid mediator. Its biological functions as well as its mode of operation in the context of apoptosis still remain unclear. There are hints, that not GD3 itself, but an oxidized derivative represents the actual effector molecule. A minimal change in the GD3 molecule, the 9-O-acetylation of the side chain of the terminal sialic acid, abolishes the proapoptotic effect completely. Tumor cells with activity of the enzyme 9-O-acetyltransferase can escape from apoptosis like that.
The request of this work was to investigate the occurrence and function of this so far solely artificially generated oxidized GD3 derivative. The impact of oxidized GD3 on the survival of GD3-resistant tumor cells had to be analyzed. It had to be examined, whether GD3-7-aldehyde occurs in primary cells and tissues. Withal it was to clarify, if the molecule occurs under conditions of oxidative stress and if it can be induced on the surface of cells or intracellularly. Following that, it was to contemplate which novel approaches of immunological therapies for the treatment of resistant tumors could be possible under the use of GD3-7-aldehyde.
Prerequisite to all experiments of this work and for following research are reliable detection methods of the metabolites GD3, and GD3-7-aldehyde. Whereas for the detection of GD3 and 9-O-acetyl-GD3 monoclonal antibodies were already existing, for the detection of GD3-7-aldehyde a novel monoclonal antibody directed against an oxidized ganglioside had to be generated for the first time and had to be characterized. For the selection of antibody producing cells, a new screening method had to be established. For the examination of the binding behavior of the ganglioside specific antibodies and for the performance of the incubation assays the gangliosides GD3 and 9-O-acetyl-GD3 had to be isolated from lyophilized bovine buttermilk via several chromatography steps and the oxidized derivative had to be produced. In doing so, GD3-7-al was purified by HPLC for the first time. The monoclonal antibody 10C6 generated in the framework of this study is member of immunoglobulin subclass IgG2a and binds to the oxidized form of the ganglioside GD3. The antigen detected by 10C6 is a glycan chain with structure Neu5Ac-8Neu5Ac-3Gal with oxidized terminal sialic acid. The antibody does not react with reduced or 9-O-acetylated forms of the ganglioside GD3 and possesses a higher sensitivity than the antibodies, established for the detection of both other GD3 derivatives.
In this work it is shown in vitro, that the oxidative modification of GD3 to GD3-7-aldehyde can arise under conditions of oxidative stress. In GD3-resistant Molt-4-cells this substance induces apoptosis. Therefore GD3-7-aldehyde comes into consideration to be a proapoptotic effector molecule. The antigen detected by 10C6 occurs on the surface of monocytes of particular donors. Further, it can be found on the surface of a portion of the blasts of acute myeloic leukemia. Other leucocytes of the peripheral blood do not show this structure. GD3-7-aldehyde occurs in tumor cell lines HEp-2, HL60, and T47D. Hints for the existence of structures with oxidatively modified sialic acid were found in tissue slides of human mamma carcinoma and fetal gut. In tissues of adult primates this was not the case. On the surface of melanoma cell lines like Ma-Mel-11, Ma-Mel-95, and SK-Mel-23, existing GD3 can be converted into GD3-7-aldehyde by sodium periodate treatment. UV radiation can induce a structure detectable by 10C6 on the surface of HEp-2- and SK-Mel-23-cells. HL60-cells can be decorated by externally administered GD3-7-aldehyde. It is detectable on their surface for up to 48 hours. For an immunological approach of tumor therapy, the sparsely incidence of this antigen in healthy tissues as well as the inducibility on the surface of distinct tumor cells after pretreatment and the toxicity of this substance could be advantageous. A fitting antibody is now available. The detection methods established in the context of this work can be applied for further investigations in glycolipid research.:1 EINLEITUNG 1
1.1 Sphingolipide, Glycosphingolipide und Ganglioside 1
1.1.1 Biosynthese und Transport der Ganglioside 5
1.1.2 Biologische Funktionen und pathophysiologische Bedeutung der Ganglioside 10
1.2 Sialinsäuren 12
1.3 Das Disialogangliosid GD3 16
1.3.1 Vorkommen von GD3 16
1.3.2 Biologische Wirkungen von GD3 17
1.3.3 GD3 als Zielstruktur in der Tumortherapie 20
1.3.4 Modifikationen der Sialinsäure von GD3 23
1.3.4.1 9-O-Acetylierung der terminalen Sialinsäure von GD3 23
1.3.4.2 Oxidation der terminalen Sialinsäure von GD3 25
1.4 Zielstellung 27
2 MATERIAL UND METHODEN 28
2.1 Materialien 28
2.1.1 Biologische Materialien 28
2.1.1.1 Patientenproben 28
2.1.1.2 Versuchstiere 28
2.1.1.3 Zelllinien und Hybridome 28
2.1.2 Reagenzien, Antikörper und Enzyme 29
2.1.3 Chemikalien 31
2.1.4 Geräte und Hilfsmittel 32
2.2 Methoden 34
2.2.1 Zellkultur 34
2.2.1.1 Kulturmedien 34
2.2.1.2 Zellkulturtechnik 35
2.2.1.3 Zellernte der Suspensionszellen 35
2.2.1.4 Zellernte der adhärenten Zelllinien 35
2.2.1.5 Bestimmung der Zellzahl 36
2.2.1.6 Kryokonservierung 36
2.2.1.7 Auftauen 37
2.2.1.8 Hybridomkultivierung 37
2.2.1.9 Kultur von AML Blasten 37
2.2.2 Durchflusszytometrie 37
2.2.2.1 Oberflächenfärbung von Zelllinien 38
2.2.2.2 Oberflächenfärbung von PBMC und Granulozyten 39
2.2.2.3 Intrazelluläre Färbung 39
2.2.2.4 Detektion reaktiver Sauerstoffspezies mittels DCFDA-Färbung 39
2.2.2.5 SubG1-Analyse 41
2.2.3 Aufarbeitung von Gangliosiden aus Zellen 41
2.2.3.1 Herstellung des Rohextraktes 42
2.2.3.2 Entsalzung des Extraktes an einer Reversed Phase Chromatographie-Säule 43
2.2.4 Dünnschichtchromatographie - HPTLC (High Performance Thin Layer Chromatographie) 44
2.2.4.1 Detektion mit Orcinfärbung 44
2.2.4.2 Detektion mit Primulin - Färbung 45
2.2.4.3 Detektion mit Overlay - Immunfärbung 45
2.2.5 Isolation von Glycolipiden aus lyophilisierter Buttermilch 47
2.2.5.1 Herstellung des Rohextraktes 48
2.2.5.2 Entsalzung mittels Dialyse 49
2.2.5.3 Si60-Kieselgel-Chromatographie 49
2.2.5.4 DEAE-Ionenaustauschchromatographie 50
2.2.5.5. Entsalzung mit RP-Säule 51
2.2.5.6 HPLC (High Performance Liquid Chromatographie) 51
2.2.6 Herstellung von GD3-7-Aldehyd aus GD3 52
2.2.6.1 Oxidation von Gangliosiden in situ auf HPTLC-Platten 52
2.2.6.2 Darstellung von GD3-7-Aldehyd unter Verwendung von Wasserstoffperoxid und Eisen-II-clorid (Fenton Reaktion) 53
2.2.7 Herstellung monoklonaler Antikörper gegen GD3-7-Aldehyd 53
2.2.7.1 Immunisierung der Mäuse 54
2.2.7.2 Vorbereitung der Myelomzellen 54
2.2.7.3 Präparation der Milzzellen 55
2.2.7.4 Fusion der Milz- und Myelomzellen 55
2.2.7.5 Selektion und Klonierung 56
2.2.7.5.1 Screening 56
2.2.7.5.2 Ermittlung der Spezifität 57
2.2.7.5.3 Bestimmung der Immunglobulinklasse und des Subtyps 57
2.2.8 Separation mononukleärer Zellen (PBMCs) und Granulozyten aus Vollblut 57
2.2.8.1 Isolation einzelner Leukozytenpopulationen mittels MACS Technologie 58
2.2.8.1.1 Positivselektion von Monozyten 58
2.2.8.1.2 Positivselektion von Slan-DCs mit M-DC8 58
2.2.9 Generierung und Maturierung von Dendritischen Zellen aus Monozyten 59
2.2.10 Indirekte Immunfluoreszenz 60
2.2.10.1 Aufzentrifugieren von Suspensionszellen auf Objektträger 60
2.2.10.2 Fixierung und Permeabilisierung der Zellen auf Objektträgern 60
2.2.10.3 Fluoreszenzfärbung von Zellen und Geweben auf Objektträgern 60
2.2.11 Immunhistochemische Färbung mit modifizierter ABC-Methode 61
2.2.12 Behandlung von HL60 mit GD3-7-Aldehyd 62
2.2.13 Inkubationsversuche von Molt-4 mit unterschiedlichen GD3-Derivaten 63
2.2.14 Induktion reaktiver Sauerstoffspezies in HEp-2 durch UV-Bestrahlung 63
3 ERGEBNISSE 64
3.1 Darstellung der Glycolipidantigene GD3, 9-O-acetyl-GD3 und GD3-7-Aldehyd 65
3.1.1 Isolation von GD3 und 9-O-acetyl-GD3 aus lyophilisierter Buttermilch 65
3.1.1.1 Reinigung des Rohextraktes über Si60-Kieselgelchromatographie 65
3.1.1.2 Reinigung des Glycolipidgemisches über DEAE-Sepharose-Ionenaustauschchromatographie 66
3.1.1.3 Reinigung der Ganglioside GD3 und 9-O-acetyl-GD3 mittels High Performance Liquid Chromatographie (HPLC) 67
3.1.1.4 Quantifizierung des gewonnenen Gangliosids GD3 69
3.1.1.5 Aufarbeitung von Gangliosidproben zu
prevalence and lack of association with selected cardiovascular and metabolic disorders—findings of a multicenter population-based study
Background We determined the prevalence of anti-nuclear autoantibodies (ANAs)
in the German adult population and examined the association between ANAs and
cardiovascular and metabolic disorders. Methods We used data and blood samples
from the pretest phases of the German National Cohort, obtained from six of
the 18 study centers (n = 1199). All centers applied standardized instruments
including face-to-face interviews, anthropometric measurements and collection
of blood samples. Self-reported histories of diabetes mellitus, heart attack
and elevated blood cholesterol and/or lipids were recorded. Height, weight and
blood pressure were measured. ANAs were detected using a semi-automated system
(AKLIDES®; Medipan GmbH, Dahlewitz, Germany). A positive ANA was defined as a
titer ≥ 1:80. ANA were classified as weakly (1:80 or 1:160), moderately (1:320
or 1:640) or strongly (≥1:1280) positive. Specific autoantibodies against
nuclear antigens were detected with second-step assays according to the ANA
staining pattern. Associations between the assessed disorders and ANA
positivity and pattern were examined using sex and age-adjusted mixed-effects
logistic regression models. Results Thirty-three percent (95% confidence
interval; 31–36%) of the 1196 participants (measurements could not be obtained
from three samples) were ANA positive (titer ≥ 1:80). The proportions of
weakly, moderately and strongly positive ANA were 29%, 3.3% and 1.3%,
respectively. ANA positivity was more common among women than men across all
titers (χ2, p = 0.03). ANA positivity, even when stratified according to
height of titer or immunofluorescent pattern, was not associated with
diabetes, elevated blood cholesterol and/or lipids, obesity or hypertension.
Second-step autoantibody assays were positive in 41 of the 83 samples (49%)
tested, with anti-DFS70 (n = 13) and anti-dsDNA (n = 7) being most frequent.
These subgroups were too small to test for associations with the disorders
assessed. Conclusions The prevalence of ANA positivity in the German general
population was similar to values reported from other countries. Contrary to
other studies, there was no association with selected self-reported and
objectively measured cardiovascular and metabolic variables
Identification of chitinase-3-like protein 1 as a novel neutrophil antigenic target in Crohn’s disease
Background and Aims
There is an increasing incidence of inflammatory bowel disease [IBD]. Autoimmune responses are involved in the pathophysiology of IBD, but their underlying pathways and target antigens have not yet been fully elucidated.
Methods
Autoantigenic targets in IBD were identified after separation of whole cell proteins isolated from neutrophils using two-dimensional electrophoresis and matrix assisted laser desorption ionization – time of flight mass spectrometry-based protein identification of the spots that displayed Western blotting signals with anti-neutrophil cytoplasmic antibody-positive sera. The prevalence of IgG, IgA and secretory IgA [sIgA] to chitinase 3-like protein 1 [CHI3L1] was analysed by enzyme-linked immunosorbent assays using recombinant CHI3L1 in 110 patients with Crohn’s disease [CD], 95 with ulcerative colitis [UC], 126 with coeliac disease [CeD] and 86 healthy controls [HCs].
Results
The 18-glycosylhydrolase family member CHI3L1 was identified as a neutrophil autoantigenic target. CD patients displayed significantly higher levels of IgG to CHI3L1 than patients with UC and CeD (p < 0.0001, respectively). IgA and sIgA to CHI3L1 was significantly higher in CD than in UC, CeD and HCs [p < 0.0001, respectively]. IgA and sIgA to CHI3L1 demonstrated the highest prevalence in CD [25.5%, 28/110; and 41.8%%, 46/110] compared to HCs [2.3%, 2/86; and 4.7%%, 4/86; p = 0.0015 and p < 0.0001] and are associated with a more complicated progression of CD.
Conclusion
CHI3L1 is a novel neutrophil autoantigenic target in CD. IgA and sIgA to CHI3L1 may serve as novel markers for CD and may facilitate the serological diagnosis of IBD
PR3-ANCAs Detected by Third-Generation ELISA Predicts Severe Disease and Poor Survival in Primary Sclerosing Cholangitis
A highly sensitive detection of anti-neutrophil cytoplasmic antibodies to serine
proteinase-3 (PR3-ANCAs) aids in the serological diagnosis of autoimmune liver disorders and the
prediction of severity in primary sclerosing cholangitis (PSC). Here, we evaluate a novel thirdgeneration ELISA for the detection of PR3-ANCAs. In total, 309 patients with PSC, 51 with primary
biliary cholangitis (PBC), and 120 healthy blood donors (BD) were analyzed. For the survival
analysis in PSC, the outcome was defined as liver-transplantation-free survival during the followup. Positive PR3-ANCA levels were found in 74/309 (24.0%) of patients with PSC. No BDs and one
patient with PBC demonstrated PR3-ANCA positivity. PR3-ANCAs were revealed as independent
predictors for a poor PSC outcome (study endpoint: liver transplantation/death, log-rank test, p =
0.02). PR3-ANCA positivity, lower albumin levels, and higher bilirubin concentrations were
independent risks of a poor survival (Cox proportional-hazards regression analysis, p < 0.05). The
Mayo risk score for PSC was associated with PR3-ANCA positivity (p = 0.01) and the disease
severity assessed with a model of end-stage liver disease (MELD) and extended MELD-Na (p < 0.05).
PR3-ANCAs detected by a third-generation ELISA are diagnostic and prognostic markers for PSC.
Their wider use could help to identify patients who are at-risk of a more severe disease
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One Gene, Many Facets: Multiple Immune Pathway Dysregulation in SOCS1 Haploinsufficiency.
BACKGROUND: Inborn errors of immunity (IEI) present with a large phenotypic spectrum of disease, which can pose diagnostic and therapeutic challenges. Suppressor of cytokine signaling 1 (SOCS1) is a key negative regulator of cytokine signaling, and has recently been associated with a novel IEI. Of patients described to date, it is apparent that SOCS1 haploinsufficiency has a pleiotropic effect in humans. OBJECTIVE: We sought to investigate whether dysregulation of immune pathways, in addition to STAT1, play a role in the broad clinical manifestations of SOCS1 haploinsufficiency. METHODS: We assessed impacts of reduced SOCS1 expression across multiple immune cell pathways utilizing patient cells and CRISPR/Cas9 edited primary human T cells. RESULTS: SOCS1 haploinsufficiency phenotypes straddled across the International Union of Immunological Societies classifications of IEI. We found that reduced SOCS1 expression led to dysregulation of multiple intracellular pathways in immune cells. STAT1 phosphorylation is enhanced, comparably with STAT1 gain-of-function mutations, and STAT3 phosphorylation is similarly reduced with concurrent reduction of Th17 cells. Furthermore, reduced SOCS1 E3 ligase function was associated with increased FAK1 in immune cells, and increased AKT and p70 ribosomal protein S6 kinase phosphorylation. We also found Toll-like receptor responses are increased in SOCS1 haploinsufficiency patients. CONCLUSIONS: SOCS1 haploinsufficiency is a pleiotropic monogenic IEI. Dysregulation of multiple immune cell pathways may explain the variable clinical phenotype associated with this new condition. Knowledge of these additional dysregulated immune pathways is important when considering the optimum management for SOCS1 haploinsufficient patients
Die Bedeutung von GD3-7-Aldehyd als Apoptosemediator und Oberflächenantigen
Glycosphingolipide sind eine Gruppe von amphiphatischen Membran- und Strukturlipiden, welche aus einem Molekül des Aminoalkohols Sphingosin oder einem seiner Derivate, einer langkettigen Fettsäure und einem Kohlenhydratrest als polare Kopfgruppe zusammengesetzt sind. Eine Subgruppe dieser Substanzen stellen die Ganglioside dar, welche durch das Vorkommen von Sialinsäure als Bestandteil ihrer Glykankette charakterisiert sind. Das Gangliosid GD3 ist als tumorassoziiertes Antigen auf der Oberfläche neuroektodermaler Tumore sowie als proapoptotisch wirkender Lipidmediator beschrieben. Seine biologischen Funktionen und der genaue Wirkmechanismus im Rahmen der Apoptose sind bisher aber unbekannt. Es gibt jedoch Hinweise, dass nicht GD3 selbst, sondern sein oxidiertes Derivat das eigentliche Effektormolekül darstellt. Eine minimale Veränderung des GD3-Moleküls, die 9-O-Acetylierung der Seitenkette der terminalen Sialinsäure, hebt die proapoptotische Wirkung des Gangliosids auf. Tumorzellen, in denen das Enzym 9-O-Acetyltransferase aktiv ist, können der Apoptose auf diese Weise entgehen.
Das Anliegen dieser Arbeit war es, Vorkommen und Funktion des bis dahin nur artifiziell generierten oxidierten GD3-Derivates zu untersuchen. Es war zu analysieren, welche Auswirkungen oxidiertes GD3 auf das Überleben von GD3-resistenten Tumorzellen hat. Es sollte geprüft werden, ob GD3-7-Aldehyd in Primärzellen und Geweben auftritt. Dabei war zu klären, ob das Molekül unter Bedingungen des oxidativen Stresses entstehen und auf der Zelloberfläche oder intrazellulär induziert werden kann. Daraus folgernd sollte betrachtet werden, welche neuen immunologischen Therapieansätze zur Behandlung resistenter Tumore unter Nutzung von GD3-7-Aldehyd möglich wären.
Voraussetzungen für die Experimente dieser Arbeit und für nachfolgende Forschungsfragen sind zuverlässige Nachweismöglichkeiten der Metabolite GD3, 9 O-acetyl-GD3 und GD3-7-Aldehyd. Während für den Nachweis von GD3 und 9 O acetyl-GD3 bereits monoklonale Antikörper zur Verfügung standen, war für die Detektion von GD3-7-Aldehyd im Rahmen dieser Arbeit erstmals ein monoklonaler Antikörper gegen ein oxidiertes Gangliosid zu generieren und zu charakterisieren. Für die Selektion antikörperproduzierender Zellen musste dafür zunächst eine neue Screeningmethode etabliert werden. Für die Überprüfung des Bindungsverhaltens der gangliosidspezifischen Antikörper und für die Durchführung der Inkubationsversuche waren die Ganglioside GD3 und 9-O-acetyl-GD3 über mehrere Chromatographieschritte aus lyophilisierter Buttermilch zu isolieren und das oxidierte Derivat herzustellen. Dabei wurde erstmals die Reinigung von GD3-7-Aldehyd mit der HPLC durchgeführt. Der im Rahmen dieser Arbeit generierte monoklonale Antikörper 10C6 gehört der Immunglobulin-Subklasse IgG2a an und bindet an die oxidierte Form des Gangliosids GD3. Das von 10C6 erkannte Antigen ist eine Glycankette der Struktur Neu5Ac-8Neu5Ac-3Gal mit oxidierter terminaler Sialinsäure. Der Antikörper reagiert nicht mit reduzierten oder 9-O-acetylierten Gangliosidvarianten und weist eine höhere Sensitivität auf als die etablierten Antikörper zum Nachweis der beiden anderen GD3-Derivate.
In der Arbeit wurde in vitro gezeigt, dass die oxidative Modifikation von GD3 zu GD3 7-Aldehyd unter Bedingungen des oxidativen Stresses entstehen kann. In der GD3-resistenten Zelllinie Molt-4 induziert die Substanz Apoptose. GD3-7-Aldehyd kommt daher als proapoptotisches Effektormolekül in Frage. Das von 10C6 erkannte Antigen kommt auf der Oberfläche von Monozyten einzelner Spender vor. Außerdem kann es auf der Oberfläche eines Teils der Blasten bei akuter myeloischer Leukämie gefunden werden. Andere Leukozyten des peripheren Blutes tragen diese Struktur nicht. GD3-7-Aldehyd kommt in den Tumorzelllinien HEp-2, HL60 und T47D vor. In Gewebeschnitten von humanem Mammakarzinom sowie fötaler Milz und fötalem Darm von Primaten fanden sich Hinweise auf Strukturen mit oxidativ modifizierter Sialinsäure, in Geweben adulter Primaten wurden diese nicht gefunden. Auf der Oberfläche von Melanomzelllinien wie Ma-Mel-11, Ma-Mel-95 und SK-Mel-23 vorkommendes GD3 kann durch Natriumperjodatbehandlung zu GD3-7-Aldehyd oxidiert werden. Durch UV-Bestrahlung kann auf der Oberfläche von HEp-2- und SK-Mel-23-Zellen eine mit dem Antikörper 10C6 detektierbare Struktur induziert werden. HL60-Zellen lassen sich durch extern zugeführten GD3-7-Aldehyd dekorieren, es bleibt auf ihrer Oberfläche bis zu 48 Stunden nachweisbar. Für einen immunologischen Tumortherapieansatz könnten sowohl das geringe Vorkommen des Antigens in gesunden Geweben als auch die Induzierbarkeit auf der Oberfläche bestimmter Tumorzellen nach lokaler Vorbehandlung sowie die Toxizität der Substanz von Nutzen sein. Ein passender spezifischer Antikörper liegt nun vor. Die im Rahmen dieser Arbeit etablierten Detektionssysteme können für weitere Untersuchungen auf dem Gebiet der Glycolipidforschung eingesetzt werden.:1 EINLEITUNG 1
1.1 Sphingolipide, Glycosphingolipide und Ganglioside 1
1.1.1 Biosynthese und Transport der Ganglioside 5
1.1.2 Biologische Funktionen und pathophysiologische Bedeutung der Ganglioside 10
1.2 Sialinsäuren 12
1.3 Das Disialogangliosid GD3 16
1.3.1 Vorkommen von GD3 16
1.3.2 Biologische Wirkungen von GD3 17
1.3.3 GD3 als Zielstruktur in der Tumortherapie 20
1.3.4 Modifikationen der Sialinsäure von GD3 23
1.3.4.1 9-O-Acetylierung der terminalen Sialinsäure von GD3 23
1.3.4.2 Oxidation der terminalen Sialinsäure von GD3 25
1.4 Zielstellung 27
2 MATERIAL UND METHODEN 28
2.1 Materialien 28
2.1.1 Biologische Materialien 28
2.1.1.1 Patientenproben 28
2.1.1.2 Versuchstiere 28
2.1.1.3 Zelllinien und Hybridome 28
2.1.2 Reagenzien, Antikörper und Enzyme 29
2.1.3 Chemikalien 31
2.1.4 Geräte und Hilfsmittel 32
2.2 Methoden 34
2.2.1 Zellkultur 34
2.2.1.1 Kulturmedien 34
2.2.1.2 Zellkulturtechnik 35
2.2.1.3 Zellernte der Suspensionszellen 35
2.2.1.4 Zellernte der adhärenten Zelllinien 35
2.2.1.5 Bestimmung der Zellzahl 36
2.2.1.6 Kryokonservierung 36
2.2.1.7 Auftauen 37
2.2.1.8 Hybridomkultivierung 37
2.2.1.9 Kultur von AML Blasten 37
2.2.2 Durchflusszytometrie 37
2.2.2.1 Oberflächenfärbung von Zelllinien 38
2.2.2.2 Oberflächenfärbung von PBMC und Granulozyten 39
2.2.2.3 Intrazelluläre Färbung 39
2.2.2.4 Detektion reaktiver Sauerstoffspezies mittels DCFDA-Färbung 39
2.2.2.5 SubG1-Analyse 41
2.2.3 Aufarbeitung von Gangliosiden aus Zellen 41
2.2.3.1 Herstellung des Rohextraktes 42
2.2.3.2 Entsalzung des Extraktes an einer Reversed Phase Chromatographie-Säule 43
2.2.4 Dünnschichtchromatographie - HPTLC (High Performance Thin Layer Chromatographie) 44
2.2.4.1 Detektion mit Orcinfärbung 44
2.2.4.2 Detektion mit Primulin - Färbung 45
2.2.4.3 Detektion mit Overlay - Immunfärbung 45
2.2.5 Isolation von Glycolipiden aus lyophilisierter Buttermilch 47
2.2.5.1 Herstellung des Rohextraktes 48
2.2.5.2 Entsalzung mittels Dialyse 49
2.2.5.3 Si60-Kieselgel-Chromatographie 49
2.2.5.4 DEAE-Ionenaustauschchromatographie 50
2.2.5.5. Entsalzung mit RP-Säule 51
2.2.5.6 HPLC (High Performance Liquid Chromatographie) 51
2.2.6 Herstellung von GD3-7-Aldehyd aus GD3 52
2.2.6.1 Oxidation von Gangliosiden in situ auf HPTLC-Platten 52
2.2.6.2 Darstellung von GD3-7-Aldehyd unter Verwendung von Wasserstoffperoxid und Eisen-II-clorid (Fenton Reaktion) 53
2.2.7 Herstellung monoklonaler Antikörper gegen GD3-7-Aldehyd 53
2.2.7.1 Immunisierung der Mäuse 54
2.2.7.2 Vorbereitung der Myelomzellen 54
2.2.7.3 Präparation der Milzzellen 55
2.2.7.4 Fusion der Milz- und Myelomzellen 55
2.2.7.5 Selektion und Klonierung 56
2.2.7.5.1 Screening 56
2.2.7.5.2 Ermittlung der Spezifität 57
2.2.7.5.3 Bestimmung der Immunglobulinklasse und des Subtyps 57
2.2.8 Separation mononukleärer Zellen (PBMCs) und Granulozyten aus Vollblut 57
2.2.8.1 Isolation einzelner Leukozytenpopulationen mittels MACS Technologie 58
2.2.8.1.1 Positivselektion von Monozyten 58
2.2.8.1.2 Positivselektion von Slan-DCs mit M-DC8 58
2.2.9 Generierung und Maturierung von Dendritischen Zellen aus Monozyten 59
2.2.10 Indirekte Immunfluoreszenz 60
2.2.10.1 Aufzentrifugieren von Suspensionszellen auf Objektträger 60
2.2.10.2 Fixierung und Permeabilisierung der Zellen auf Objektträgern 60
2.2.10.3 Fluoreszenzfärbung von Zellen und Geweben auf Objektträgern 60
2.2.11 Immunhistochemische Färbung mit modifizierter ABC-Methode 61
2.2.12 Behandlung von HL60 mit GD3-7-Aldehyd 62
2.2.13 Inkubationsversuche von Molt-4 mit unterschiedlichen GD3-Derivaten 63
2.2.14 Induktion reaktiver Sauerstoffspezies in HEp-2 durch UV-Bestrahlung 63
3 ERGEBNISSE 64
3.1 Darstellung der Glycolipidantigene GD3, 9-O-acetyl-GD3 und GD3-7-Aldehyd 65
3.1.1 Isolation von GD3 und 9-O-acetyl-GD3 aus lyophilisierter Buttermilch 65
3.1.1.1 Reinigung des Rohextraktes über Si60-Kieselgelchromatographie 65
3.1.1.2 Reinigung des Glycolipidgemisches über DEAE-Sepharose-Ionenaustauschchromatographie 66
3.1.1.3 Reinigung der Ganglioside GD3 und 9-O-acetyl-GD3 mittels High Performance Liquid Chromatographie (HPLC) 67
3.1.1.4 Quantifizierung des gewonnenen Gangliosids GD3 69
3.1.1.5 Aufarbeitung von Gangliosidproben zur Gewinnung von 9-O-acetyl-GD3 70
3.1.2 Darstellung von GD3-7-al aus GD3 unter Verwendung von Natriumperjodat 71
3.2 Herstellung eines GD3-7-Aldehyd-spezifischen monoklonalen Antikörpers 73
3.2.1 Milzpräparation und Fusion 75
3.2.2 Entwicklung einer Screening-Methode für Hybridoma-Überstände 75
3.2.3 Vermehrung und Klonierung der produzierenden Zellen 77
3.2.4 Spezifität der Klone 77
3.2.5 Sensitivität der glycolipidspezifischen monoklonalen Antikörper 82
3.2.6 Nutzbarkeit des Antikörpers 10C6 für die Durchflusszytometrie 85
3.3 Apoptoseinduktion mit unterschiedlichen GD3-Derivaten an Molt-4-Zellen 86
3.4 Darstellung von GD3-7-al in vitro unter Bedingungen des oxidativen Stresses 88
3.5 Vorkommen von GD3-7-Aldehyd in biologischen Materialien 89
3.5.1 Indirekte Immunfluoreszenz mit den Antikörpern R24, M-T6004 und 10C6 auf verschiedenen Primatengeweben 89
3.5.2 Immunhistochemie mit den Antikörpern R24, M-T6004 und 10C6 auf humanem Darmgewebe 92
3.5.3 GD3-Metabolite im Lipidextrakt verschiedener Tumorzelllinien 93
3.5.4 GD3-Metabolite in Tumorgeweben 95
3.5.5 Nachweis von GD3-7-Aldehyd in peripheren mononukleären Blutzellen 97
3.5.5.1 Identifizierung der GD3-7-Aldehyd-haltigen Zellpopulation mittels Durchflusszytometrie 98
3.5.5.2 Untersuchung 6-Sulfo-LacNAc-dendritischer Zellen aus peripherem Blut auf das Vorkommen von GD3-7-Aldehyd 100
3.5.5.3 Untersuchung der von Monozyten abgeleiteten dendritischen Zellen (MoDCs) 101
3.5.5.4 Untersuchung von Granulozyten 103
3.5.5.5 Vorkommen von GD3 und GD3-7-Aldehyd auf der Oberfläche von AML-Blasten 105
3.6 Untersuchung der Eignung von GD3-7-Aldehyd als mögliche Zielstruktur für eine immunologische Tumortherapie 107
3.6.1 Auswirkung von Bestrahlung und Wasserstoffperoxidinkubation auf die Ausprägung des 10C6 - Antigens auf der Oberfläche von AML-Blasten 107
3.6.2 Oxidation des Gangliosides GD3 auf der Oberfläche von Melanomzellen 108
3.6.3 Untersuchung der Ausprägung des 10C6-Antigens auf der Oberfläche von HEp-2-Zellen in Abhängigkeit vom Auftreten reaktiver Sauerstoffspezies 109
3.6.4 Untersuchung der Ausprägung von GD3-7-Aldehyd auf der Oberfläche von SK-Mel-23-Zellen in Abhängigkeit vom Auftreten reaktiver Sauerstoffspezies 112
3.6.5 Nachweis der Einlagerung von GD3-7-Aldehyd in die Zellmembran von HL60-Zellen 114
3.6.5.1 Nachweis des integrierten GD3-7-Aldehyd in Abhängigkeit von der Zeit 115
4 DISKUSSION 117
4.1 Untersuchung von GD3-7-Aldehyd – der Weg vom Apoptosemediator zum Tumortarget 117
4.2 Darstellung der Glycolipidantigene GD3, 9-O-acetyl-GD3 und GD3-7-Aldehyd 118
4.3 GD3-7-Aldehyd als Effektormolekül der mitochondrial vermittelten Apoptose 120
4.4 Gangliosidspezifische Antikörper 124
4.4.1 Immunogenität von nativen und modifizierten Gangliosiden 124
4.4.2 Auswahl antikörperproduzierender Zellklone mit neuem Screeningverfahren 127
4.4.3 Bindungsverhalten des monoklonalen Antikörpers 10C6 127
4.4.4 Bindungsverhalten des monoklonalen Antikörpers R24 128
4.4.5 Bindungsverhalten des monoklonalen Antikörpers M-T6004 129
4.4.6 Nutzbarkeit des monoklonalen Antikörpers 10C6 für die Durchflusszytometrie und die indirekte Immunfluoreszenz 129
4.5 Reaktive Sauerstoffspezies in biologischen Systemen 129
4.5.1 Darstellung von GD3-7-al in vitro unter Bedingungen des oxidativen Stresses 130
4.6 Vorkommen von GD3-7-Aldehyd in biologischen Systemen 131
4.6.1 Gewebefärbungen 131
4.6.2 Vorkommen von GD3-7-Aldehyd in Tumorzellen 132
4.6.3 Vorkommen von GD3-7-Aldehyd auf peripheren mononukleären Blutzellen 135
4.7 Tumortargeting mit GD3-7-Aldehyd 137
4.7.1 Untersuchung des Vorkommens von GD3-7-Aldehyd in Abhängigkeit vom Auftreten reaktiver Sauerstoffspezies 137
4.7.2 Dekorationsversuche HL60 138
4.7.3 Einbau veränderter Sialinsäuren als Therapiemodell 138
4.8 Ausblick 141
5 ZUSAMMENFASSUNG 143
6 LITERATURVERZEICHNIS 147
ANHANG 159
Abkürzungen 159
Abbildungen 162
Tabellen 166
Danksagung 167
THESEN 168
ANLAGE 1 169
ANLAGE 2 170Glycosphingolipids are a group of amphiphatic membrane and structure lipids consisting of one molecule of the aminoalcohol Sphingosin or one of its derivatives, a long chain fatty acid, and a carbohydrate moiety as polar side chain. One subgroup of these substances are gangliosides, which are characterized by sialic acid as a component of their glycan chain. The ganglioside GD3 is described as tumor associated antigen on the surface of neuroectodermal tumors and as proapoptotic lipid mediator. Its biological functions as well as its mode of operation in the context of apoptosis still remain unclear. There are hints, that not GD3 itself, but an oxidized derivative represents the actual effector molecule. A minimal change in the GD3 molecule, the 9-O-acetylation of the side chain of the terminal sialic acid, abolishes the proapoptotic effect completely. Tumor cells with activity of the enzyme 9-O-acetyltransferase can escape from apoptosis like that.
The request of this work was to investigate the occurrence and function of this so far solely artificially generated oxidized GD3 derivative. The impact of oxidized GD3 on the survival of GD3-resistant tumor cells had to be analyzed. It had to be examined, whether GD3-7-aldehyde occurs in primary cells and tissues. Withal it was to clarify, if the molecule occurs under conditions of oxidative stress and if it can be induced on the surface of cells or intracellularly. Following that, it was to contemplate which novel approaches of immunological therapies for the treatment of resistant tumors could be possible under the use of GD3-7-aldehyde.
Prerequisite to all experiments of this work and for following research are reliable detection methods of the metabolites GD3, and GD3-7-aldehyde. Whereas for the detection of GD3 and 9-O-acetyl-GD3 monoclonal antibodies were already existing, for the detection of GD3-7-aldehyde a novel monoclonal antibody directed against an oxidized ganglioside had to be generated for the first time and had to be characterized. For the selection of antibody producing cells, a new screening method had to be established. For the examination of the binding behavior of the ganglioside specific antibodies and for the performance of the incubation assays the gangliosides GD3 and 9-O-acetyl-GD3 had to be isolated from lyophilized bovine buttermilk via several chromatography steps and the oxidized derivative had to be produced. In doing so, GD3-7-al was purified by HPLC for the first time. The monoclonal antibody 10C6 generated in the framework of this study is member of immunoglobulin subclass IgG2a and binds to the oxidized form of the ganglioside GD3. The antigen detected by 10C6 is a glycan chain with structure Neu5Ac-8Neu5Ac-3Gal with oxidized terminal sialic acid. The antibody does not react with reduced or 9-O-acetylated forms of the ganglioside GD3 and possesses a higher sensitivity than the antibodies, established for the detection of both other GD3 derivatives.
In this work it is shown in vitro, that the oxidative modification of GD3 to GD3-7-aldehyde can arise under conditions of oxidative stress. In GD3-resistant Molt-4-cells this substance induces apoptosis. Therefore GD3-7-aldehyde comes into consideration to be a proapoptotic effector molecule. The antigen detected by 10C6 occurs on the surface of monocytes of particular donors. Further, it can be found on the surface of a portion of the blasts of acute myeloic leukemia. Other leucocytes of the peripheral blood do not show this structure. GD3-7-aldehyde occurs in tumor cell lines HEp-2, HL60, and T47D. Hints for the existence of structures with oxidatively modified sialic acid were found in tissue slides of human mamma carcinoma and fetal gut. In tissues of adult primates this was not the case. On the surface of melanoma cell lines like Ma-Mel-11, Ma-Mel-95, and SK-Mel-23, existing GD3 can be converted into GD3-7-aldehyde by sodium periodate treatment. UV radiation can induce a structure detectable by 10C6 on the surface of HEp-2- and SK-Mel-23-cells. HL60-cells can be decorated by externally administered GD3-7-aldehyde. It is detectable on their surface for up to 48 hours. For an immunological approach of tumor therapy, the sparsely incidence of this antigen in healthy tissues as well as the inducibility on the surface of distinct tumor cells after pretreatment and the toxicity of this substance could be advantageous. A fitting antibody is now available. The detection methods established in the context of this work can be applied for further investigations in glycolipid research.:1 EINLEITUNG 1
1.1 Sphingolipide, Glycosphingolipide und Ganglioside 1
1.1.1 Biosynthese und Transport der Ganglioside 5
1.1.2 Biologische Funktionen und pathophysiologische Bedeutung der Ganglioside 10
1.2 Sialinsäuren 12
1.3 Das Disialogangliosid GD3 16
1.3.1 Vorkommen von GD3 16
1.3.2 Biologische Wirkungen von GD3 17
1.3.3 GD3 als Zielstruktur in der Tumortherapie 20
1.3.4 Modifikationen der Sialinsäure von GD3 23
1.3.4.1 9-O-Acetylierung der terminalen Sialinsäure von GD3 23
1.3.4.2 Oxidation der terminalen Sialinsäure von GD3 25
1.4 Zielstellung 27
2 MATERIAL UND METHODEN 28
2.1 Materialien 28
2.1.1 Biologische Materialien 28
2.1.1.1 Patientenproben 28
2.1.1.2 Versuchstiere 28
2.1.1.3 Zelllinien und Hybridome 28
2.1.2 Reagenzien, Antikörper und Enzyme 29
2.1.3 Chemikalien 31
2.1.4 Geräte und Hilfsmittel 32
2.2 Methoden 34
2.2.1 Zellkultur 34
2.2.1.1 Kulturmedien 34
2.2.1.2 Zellkulturtechnik 35
2.2.1.3 Zellernte der Suspensionszellen 35
2.2.1.4 Zellernte der adhärenten Zelllinien 35
2.2.1.5 Bestimmung der Zellzahl 36
2.2.1.6 Kryokonservierung 36
2.2.1.7 Auftauen 37
2.2.1.8 Hybridomkultivierung 37
2.2.1.9 Kultur von AML Blasten 37
2.2.2 Durchflusszytometrie 37
2.2.2.1 Oberflächenfärbung von Zelllinien 38
2.2.2.2 Oberflächenfärbung von PBMC und Granulozyten 39
2.2.2.3 Intrazelluläre Färbung 39
2.2.2.4 Detektion reaktiver Sauerstoffspezies mittels DCFDA-Färbung 39
2.2.2.5 SubG1-Analyse 41
2.2.3 Aufarbeitung von Gangliosiden aus Zellen 41
2.2.3.1 Herstellung des Rohextraktes 42
2.2.3.2 Entsalzung des Extraktes an einer Reversed Phase Chromatographie-Säule 43
2.2.4 Dünnschichtchromatographie - HPTLC (High Performance Thin Layer Chromatographie) 44
2.2.4.1 Detektion mit Orcinfärbung 44
2.2.4.2 Detektion mit Primulin - Färbung 45
2.2.4.3 Detektion mit Overlay - Immunfärbung 45
2.2.5 Isolation von Glycolipiden aus lyophilisierter Buttermilch 47
2.2.5.1 Herstellung des Rohextraktes 48
2.2.5.2 Entsalzung mittels Dialyse 49
2.2.5.3 Si60-Kieselgel-Chromatographie 49
2.2.5.4 DEAE-Ionenaustauschchromatographie 50
2.2.5.5. Entsalzung mit RP-Säule 51
2.2.5.6 HPLC (High Performance Liquid Chromatographie) 51
2.2.6 Herstellung von GD3-7-Aldehyd aus GD3 52
2.2.6.1 Oxidation von Gangliosiden in situ auf HPTLC-Platten 52
2.2.6.2 Darstellung von GD3-7-Aldehyd unter Verwendung von Wasserstoffperoxid und Eisen-II-clorid (Fenton Reaktion) 53
2.2.7 Herstellung monoklonaler Antikörper gegen GD3-7-Aldehyd 53
2.2.7.1 Immunisierung der Mäuse 54
2.2.7.2 Vorbereitung der Myelomzellen 54
2.2.7.3 Präparation der Milzzellen 55
2.2.7.4 Fusion der Milz- und Myelomzellen 55
2.2.7.5 Selektion und Klonierung 56
2.2.7.5.1 Screening 56
2.2.7.5.2 Ermittlung der Spezifität 57
2.2.7.5.3 Bestimmung der Immunglobulinklasse und des Subtyps 57
2.2.8 Separation mononukleärer Zellen (PBMCs) und Granulozyten aus Vollblut 57
2.2.8.1 Isolation einzelner Leukozytenpopulationen mittels MACS Technologie 58
2.2.8.1.1 Positivselektion von Monozyten 58
2.2.8.1.2 Positivselektion von Slan-DCs mit M-DC8 58
2.2.9 Generierung und Maturierung von Dendritischen Zellen aus Monozyten 59
2.2.10 Indirekte Immunfluoreszenz 60
2.2.10.1 Aufzentrifugieren von Suspensionszellen auf Objektträger 60
2.2.10.2 Fixierung und Permeabilisierung der Zellen auf Objektträgern 60
2.2.10.3 Fluoreszenzfärbung von Zellen und Geweben auf Objektträgern 60
2.2.11 Immunhistochemische Färbung mit modifizierter ABC-Methode 61
2.2.12 Behandlung von HL60 mit GD3-7-Aldehyd 62
2.2.13 Inkubationsversuche von Molt-4 mit unterschiedlichen GD3-Derivaten 63
2.2.14 Induktion reaktiver Sauerstoffspezies in HEp-2 durch UV-Bestrahlung 63
3 ERGEBNISSE 64
3.1 Darstellung der Glycolipidantigene GD3, 9-O-acetyl-GD3 und GD3-7-Aldehyd 65
3.1.1 Isolation von GD3 und 9-O-acetyl-GD3 aus lyophilisierter Buttermilch 65
3.1.1.1 Reinigung des Rohextraktes über Si60-Kieselgelchromatographie 65
3.1.1.2 Reinigung des Glycolipidgemisches über DEAE-Sepharose-Ionenaustauschchromatographie 66
3.1.1.3 Reinigung der Ganglioside GD3 und 9-O-acetyl-GD3 mittels High Performance Liquid Chromatographie (HPLC) 67
3.1.1.4 Quantifizierung des gewonnenen Gangliosids GD3 69
3.1.1.5 Aufarbeitung von Gangliosidproben zu
Die Bedeutung von GD3-7-Aldehyd als Apoptosemediator und Oberflächenantigen
Glycosphingolipide sind eine Gruppe von amphiphatischen Membran- und Strukturlipiden, welche aus einem Molekül des Aminoalkohols Sphingosin oder einem seiner Derivate, einer langkettigen Fettsäure und einem Kohlenhydratrest als polare Kopfgruppe zusammengesetzt sind. Eine Subgruppe dieser Substanzen stellen die Ganglioside dar, welche durch das Vorkommen von Sialinsäure als Bestandteil ihrer Glykankette charakterisiert sind. Das Gangliosid GD3 ist als tumorassoziiertes Antigen auf der Oberfläche neuroektodermaler Tumore sowie als proapoptotisch wirkender Lipidmediator beschrieben. Seine biologischen Funktionen und der genaue Wirkmechanismus im Rahmen der Apoptose sind bisher aber unbekannt. Es gibt jedoch Hinweise, dass nicht GD3 selbst, sondern sein oxidiertes Derivat das eigentliche Effektormolekül darstellt. Eine minimale Veränderung des GD3-Moleküls, die 9-O-Acetylierung der Seitenkette der terminalen Sialinsäure, hebt die proapoptotische Wirkung des Gangliosids auf. Tumorzellen, in denen das Enzym 9-O-Acetyltransferase aktiv ist, können der Apoptose auf diese Weise entgehen.
Das Anliegen dieser Arbeit war es, Vorkommen und Funktion des bis dahin nur artifiziell generierten oxidierten GD3-Derivates zu untersuchen. Es war zu analysieren, welche Auswirkungen oxidiertes GD3 auf das Überleben von GD3-resistenten Tumorzellen hat. Es sollte geprüft werden, ob GD3-7-Aldehyd in Primärzellen und Geweben auftritt. Dabei war zu klären, ob das Molekül unter Bedingungen des oxidativen Stresses entstehen und auf der Zelloberfläche oder intrazellulär induziert werden kann. Daraus folgernd sollte betrachtet werden, welche neuen immunologischen Therapieansätze zur Behandlung resistenter Tumore unter Nutzung von GD3-7-Aldehyd möglich wären.
Voraussetzungen für die Experimente dieser Arbeit und für nachfolgende Forschungsfragen sind zuverlässige Nachweismöglichkeiten der Metabolite GD3, 9 O-acetyl-GD3 und GD3-7-Aldehyd. Während für den Nachweis von GD3 und 9 O acetyl-GD3 bereits monoklonale Antikörper zur Verfügung standen, war für die Detektion von GD3-7-Aldehyd im Rahmen dieser Arbeit erstmals ein monoklonaler Antikörper gegen ein oxidiertes Gangliosid zu generieren und zu charakterisieren. Für die Selektion antikörperproduzierender Zellen musste dafür zunächst eine neue Screeningmethode etabliert werden. Für die Überprüfung des Bindungsverhaltens der gangliosidspezifischen Antikörper und für die Durchführung der Inkubationsversuche waren die Ganglioside GD3 und 9-O-acetyl-GD3 über mehrere Chromatographieschritte aus lyophilisierter Buttermilch zu isolieren und das oxidierte Derivat herzustellen. Dabei wurde erstmals die Reinigung von GD3-7-Aldehyd mit der HPLC durchgeführt. Der im Rahmen dieser Arbeit generierte monoklonale Antikörper 10C6 gehört der Immunglobulin-Subklasse IgG2a an und bindet an die oxidierte Form des Gangliosids GD3. Das von 10C6 erkannte Antigen ist eine Glycankette der Struktur Neu5Ac-8Neu5Ac-3Gal mit oxidierter terminaler Sialinsäure. Der Antikörper reagiert nicht mit reduzierten oder 9-O-acetylierten Gangliosidvarianten und weist eine höhere Sensitivität auf als die etablierten Antikörper zum Nachweis der beiden anderen GD3-Derivate.
In der Arbeit wurde in vitro gezeigt, dass die oxidative Modifikation von GD3 zu GD3 7-Aldehyd unter Bedingungen des oxidativen Stresses entstehen kann. In der GD3-resistenten Zelllinie Molt-4 induziert die Substanz Apoptose. GD3-7-Aldehyd kommt daher als proapoptotisches Effektormolekül in Frage. Das von 10C6 erkannte Antigen kommt auf der Oberfläche von Monozyten einzelner Spender vor. Außerdem kann es auf der Oberfläche eines Teils der Blasten bei akuter myeloischer Leukämie gefunden werden. Andere Leukozyten des peripheren Blutes tragen diese Struktur nicht. GD3-7-Aldehyd kommt in den Tumorzelllinien HEp-2, HL60 und T47D vor. In Gewebeschnitten von humanem Mammakarzinom sowie fötaler Milz und fötalem Darm von Primaten fanden sich Hinweise auf Strukturen mit oxidativ modifizierter Sialinsäure, in Geweben adulter Primaten wurden diese nicht gefunden. Auf der Oberfläche von Melanomzelllinien wie Ma-Mel-11, Ma-Mel-95 und SK-Mel-23 vorkommendes GD3 kann durch Natriumperjodatbehandlung zu GD3-7-Aldehyd oxidiert werden. Durch UV-Bestrahlung kann auf der Oberfläche von HEp-2- und SK-Mel-23-Zellen eine mit dem Antikörper 10C6 detektierbare Struktur induziert werden. HL60-Zellen lassen sich durch extern zugeführten GD3-7-Aldehyd dekorieren, es bleibt auf ihrer Oberfläche bis zu 48 Stunden nachweisbar. Für einen immunologischen Tumortherapieansatz könnten sowohl das geringe Vorkommen des Antigens in gesunden Geweben als auch die Induzierbarkeit auf der Oberfläche bestimmter Tumorzellen nach lokaler Vorbehandlung sowie die Toxizität der Substanz von Nutzen sein. Ein passender spezifischer Antikörper liegt nun vor. Die im Rahmen dieser Arbeit etablierten Detektionssysteme können für weitere Untersuchungen auf dem Gebiet der Glycolipidforschung eingesetzt werden.:1 EINLEITUNG 1
1.1 Sphingolipide, Glycosphingolipide und Ganglioside 1
1.1.1 Biosynthese und Transport der Ganglioside 5
1.1.2 Biologische Funktionen und pathophysiologische Bedeutung der Ganglioside 10
1.2 Sialinsäuren 12
1.3 Das Disialogangliosid GD3 16
1.3.1 Vorkommen von GD3 16
1.3.2 Biologische Wirkungen von GD3 17
1.3.3 GD3 als Zielstruktur in der Tumortherapie 20
1.3.4 Modifikationen der Sialinsäure von GD3 23
1.3.4.1 9-O-Acetylierung der terminalen Sialinsäure von GD3 23
1.3.4.2 Oxidation der terminalen Sialinsäure von GD3 25
1.4 Zielstellung 27
2 MATERIAL UND METHODEN 28
2.1 Materialien 28
2.1.1 Biologische Materialien 28
2.1.1.1 Patientenproben 28
2.1.1.2 Versuchstiere 28
2.1.1.3 Zelllinien und Hybridome 28
2.1.2 Reagenzien, Antikörper und Enzyme 29
2.1.3 Chemikalien 31
2.1.4 Geräte und Hilfsmittel 32
2.2 Methoden 34
2.2.1 Zellkultur 34
2.2.1.1 Kulturmedien 34
2.2.1.2 Zellkulturtechnik 35
2.2.1.3 Zellernte der Suspensionszellen 35
2.2.1.4 Zellernte der adhärenten Zelllinien 35
2.2.1.5 Bestimmung der Zellzahl 36
2.2.1.6 Kryokonservierung 36
2.2.1.7 Auftauen 37
2.2.1.8 Hybridomkultivierung 37
2.2.1.9 Kultur von AML Blasten 37
2.2.2 Durchflusszytometrie 37
2.2.2.1 Oberflächenfärbung von Zelllinien 38
2.2.2.2 Oberflächenfärbung von PBMC und Granulozyten 39
2.2.2.3 Intrazelluläre Färbung 39
2.2.2.4 Detektion reaktiver Sauerstoffspezies mittels DCFDA-Färbung 39
2.2.2.5 SubG1-Analyse 41
2.2.3 Aufarbeitung von Gangliosiden aus Zellen 41
2.2.3.1 Herstellung des Rohextraktes 42
2.2.3.2 Entsalzung des Extraktes an einer Reversed Phase Chromatographie-Säule 43
2.2.4 Dünnschichtchromatographie - HPTLC (High Performance Thin Layer Chromatographie) 44
2.2.4.1 Detektion mit Orcinfärbung 44
2.2.4.2 Detektion mit Primulin - Färbung 45
2.2.4.3 Detektion mit Overlay - Immunfärbung 45
2.2.5 Isolation von Glycolipiden aus lyophilisierter Buttermilch 47
2.2.5.1 Herstellung des Rohextraktes 48
2.2.5.2 Entsalzung mittels Dialyse 49
2.2.5.3 Si60-Kieselgel-Chromatographie 49
2.2.5.4 DEAE-Ionenaustauschchromatographie 50
2.2.5.5. Entsalzung mit RP-Säule 51
2.2.5.6 HPLC (High Performance Liquid Chromatographie) 51
2.2.6 Herstellung von GD3-7-Aldehyd aus GD3 52
2.2.6.1 Oxidation von Gangliosiden in situ auf HPTLC-Platten 52
2.2.6.2 Darstellung von GD3-7-Aldehyd unter Verwendung von Wasserstoffperoxid und Eisen-II-clorid (Fenton Reaktion) 53
2.2.7 Herstellung monoklonaler Antikörper gegen GD3-7-Aldehyd 53
2.2.7.1 Immunisierung der Mäuse 54
2.2.7.2 Vorbereitung der Myelomzellen 54
2.2.7.3 Präparation der Milzzellen 55
2.2.7.4 Fusion der Milz- und Myelomzellen 55
2.2.7.5 Selektion und Klonierung 56
2.2.7.5.1 Screening 56
2.2.7.5.2 Ermittlung der Spezifität 57
2.2.7.5.3 Bestimmung der Immunglobulinklasse und des Subtyps 57
2.2.8 Separation mononukleärer Zellen (PBMCs) und Granulozyten aus Vollblut 57
2.2.8.1 Isolation einzelner Leukozytenpopulationen mittels MACS Technologie 58
2.2.8.1.1 Positivselektion von Monozyten 58
2.2.8.1.2 Positivselektion von Slan-DCs mit M-DC8 58
2.2.9 Generierung und Maturierung von Dendritischen Zellen aus Monozyten 59
2.2.10 Indirekte Immunfluoreszenz 60
2.2.10.1 Aufzentrifugieren von Suspensionszellen auf Objektträger 60
2.2.10.2 Fixierung und Permeabilisierung der Zellen auf Objektträgern 60
2.2.10.3 Fluoreszenzfärbung von Zellen und Geweben auf Objektträgern 60
2.2.11 Immunhistochemische Färbung mit modifizierter ABC-Methode 61
2.2.12 Behandlung von HL60 mit GD3-7-Aldehyd 62
2.2.13 Inkubationsversuche von Molt-4 mit unterschiedlichen GD3-Derivaten 63
2.2.14 Induktion reaktiver Sauerstoffspezies in HEp-2 durch UV-Bestrahlung 63
3 ERGEBNISSE 64
3.1 Darstellung der Glycolipidantigene GD3, 9-O-acetyl-GD3 und GD3-7-Aldehyd 65
3.1.1 Isolation von GD3 und 9-O-acetyl-GD3 aus lyophilisierter Buttermilch 65
3.1.1.1 Reinigung des Rohextraktes über Si60-Kieselgelchromatographie 65
3.1.1.2 Reinigung des Glycolipidgemisches über DEAE-Sepharose-Ionenaustauschchromatographie 66
3.1.1.3 Reinigung der Ganglioside GD3 und 9-O-acetyl-GD3 mittels High Performance Liquid Chromatographie (HPLC) 67
3.1.1.4 Quantifizierung des gewonnenen Gangliosids GD3 69
3.1.1.5 Aufarbeitung von Gangliosidproben zur Gewinnung von 9-O-acetyl-GD3 70
3.1.2 Darstellung von GD3-7-al aus GD3 unter Verwendung von Natriumperjodat 71
3.2 Herstellung eines GD3-7-Aldehyd-spezifischen monoklonalen Antikörpers 73
3.2.1 Milzpräparation und Fusion 75
3.2.2 Entwicklung einer Screening-Methode für Hybridoma-Überstände 75
3.2.3 Vermehrung und Klonierung der produzierenden Zellen 77
3.2.4 Spezifität der Klone 77
3.2.5 Sensitivität der glycolipidspezifischen monoklonalen Antikörper 82
3.2.6 Nutzbarkeit des Antikörpers 10C6 für die Durchflusszytometrie 85
3.3 Apoptoseinduktion mit unterschiedlichen GD3-Derivaten an Molt-4-Zellen 86
3.4 Darstellung von GD3-7-al in vitro unter Bedingungen des oxidativen Stresses 88
3.5 Vorkommen von GD3-7-Aldehyd in biologischen Materialien 89
3.5.1 Indirekte Immunfluoreszenz mit den Antikörpern R24, M-T6004 und 10C6 auf verschiedenen Primatengeweben 89
3.5.2 Immunhistochemie mit den Antikörpern R24, M-T6004 und 10C6 auf humanem Darmgewebe 92
3.5.3 GD3-Metabolite im Lipidextrakt verschiedener Tumorzelllinien 93
3.5.4 GD3-Metabolite in Tumorgeweben 95
3.5.5 Nachweis von GD3-7-Aldehyd in peripheren mononukleären Blutzellen 97
3.5.5.1 Identifizierung der GD3-7-Aldehyd-haltigen Zellpopulation mittels Durchflusszytometrie 98
3.5.5.2 Untersuchung 6-Sulfo-LacNAc-dendritischer Zellen aus peripherem Blut auf das Vorkommen von GD3-7-Aldehyd 100
3.5.5.3 Untersuchung der von Monozyten abgeleiteten dendritischen Zellen (MoDCs) 101
3.5.5.4 Untersuchung von Granulozyten 103
3.5.5.5 Vorkommen von GD3 und GD3-7-Aldehyd auf der Oberfläche von AML-Blasten 105
3.6 Untersuchung der Eignung von GD3-7-Aldehyd als mögliche Zielstruktur für eine immunologische Tumortherapie 107
3.6.1 Auswirkung von Bestrahlung und Wasserstoffperoxidinkubation auf die Ausprägung des 10C6 - Antigens auf der Oberfläche von AML-Blasten 107
3.6.2 Oxidation des Gangliosides GD3 auf der Oberfläche von Melanomzellen 108
3.6.3 Untersuchung der Ausprägung des 10C6-Antigens auf der Oberfläche von HEp-2-Zellen in Abhängigkeit vom Auftreten reaktiver Sauerstoffspezies 109
3.6.4 Untersuchung der Ausprägung von GD3-7-Aldehyd auf der Oberfläche von SK-Mel-23-Zellen in Abhängigkeit vom Auftreten reaktiver Sauerstoffspezies 112
3.6.5 Nachweis der Einlagerung von GD3-7-Aldehyd in die Zellmembran von HL60-Zellen 114
3.6.5.1 Nachweis des integrierten GD3-7-Aldehyd in Abhängigkeit von der Zeit 115
4 DISKUSSION 117
4.1 Untersuchung von GD3-7-Aldehyd – der Weg vom Apoptosemediator zum Tumortarget 117
4.2 Darstellung der Glycolipidantigene GD3, 9-O-acetyl-GD3 und GD3-7-Aldehyd 118
4.3 GD3-7-Aldehyd als Effektormolekül der mitochondrial vermittelten Apoptose 120
4.4 Gangliosidspezifische Antikörper 124
4.4.1 Immunogenität von nativen und modifizierten Gangliosiden 124
4.4.2 Auswahl antikörperproduzierender Zellklone mit neuem Screeningverfahren 127
4.4.3 Bindungsverhalten des monoklonalen Antikörpers 10C6 127
4.4.4 Bindungsverhalten des monoklonalen Antikörpers R24 128
4.4.5 Bindungsverhalten des monoklonalen Antikörpers M-T6004 129
4.4.6 Nutzbarkeit des monoklonalen Antikörpers 10C6 für die Durchflusszytometrie und die indirekte Immunfluoreszenz 129
4.5 Reaktive Sauerstoffspezies in biologischen Systemen 129
4.5.1 Darstellung von GD3-7-al in vitro unter Bedingungen des oxidativen Stresses 130
4.6 Vorkommen von GD3-7-Aldehyd in biologischen Systemen 131
4.6.1 Gewebefärbungen 131
4.6.2 Vorkommen von GD3-7-Aldehyd in Tumorzellen 132
4.6.3 Vorkommen von GD3-7-Aldehyd auf peripheren mononukleären Blutzellen 135
4.7 Tumortargeting mit GD3-7-Aldehyd 137
4.7.1 Untersuchung des Vorkommens von GD3-7-Aldehyd in Abhängigkeit vom Auftreten reaktiver Sauerstoffspezies 137
4.7.2 Dekorationsversuche HL60 138
4.7.3 Einbau veränderter Sialinsäuren als Therapiemodell 138
4.8 Ausblick 141
5 ZUSAMMENFASSUNG 143
6 LITERATURVERZEICHNIS 147
ANHANG 159
Abkürzungen 159
Abbildungen 162
Tabellen 166
Danksagung 167
THESEN 168
ANLAGE 1 169
ANLAGE 2 170Glycosphingolipids are a group of amphiphatic membrane and structure lipids consisting of one molecule of the aminoalcohol Sphingosin or one of its derivatives, a long chain fatty acid, and a carbohydrate moiety as polar side chain. One subgroup of these substances are gangliosides, which are characterized by sialic acid as a component of their glycan chain. The ganglioside GD3 is described as tumor associated antigen on the surface of neuroectodermal tumors and as proapoptotic lipid mediator. Its biological functions as well as its mode of operation in the context of apoptosis still remain unclear. There are hints, that not GD3 itself, but an oxidized derivative represents the actual effector molecule. A minimal change in the GD3 molecule, the 9-O-acetylation of the side chain of the terminal sialic acid, abolishes the proapoptotic effect completely. Tumor cells with activity of the enzyme 9-O-acetyltransferase can escape from apoptosis like that.
The request of this work was to investigate the occurrence and function of this so far solely artificially generated oxidized GD3 derivative. The impact of oxidized GD3 on the survival of GD3-resistant tumor cells had to be analyzed. It had to be examined, whether GD3-7-aldehyde occurs in primary cells and tissues. Withal it was to clarify, if the molecule occurs under conditions of oxidative stress and if it can be induced on the surface of cells or intracellularly. Following that, it was to contemplate which novel approaches of immunological therapies for the treatment of resistant tumors could be possible under the use of GD3-7-aldehyde.
Prerequisite to all experiments of this work and for following research are reliable detection methods of the metabolites GD3, and GD3-7-aldehyde. Whereas for the detection of GD3 and 9-O-acetyl-GD3 monoclonal antibodies were already existing, for the detection of GD3-7-aldehyde a novel monoclonal antibody directed against an oxidized ganglioside had to be generated for the first time and had to be characterized. For the selection of antibody producing cells, a new screening method had to be established. For the examination of the binding behavior of the ganglioside specific antibodies and for the performance of the incubation assays the gangliosides GD3 and 9-O-acetyl-GD3 had to be isolated from lyophilized bovine buttermilk via several chromatography steps and the oxidized derivative had to be produced. In doing so, GD3-7-al was purified by HPLC for the first time. The monoclonal antibody 10C6 generated in the framework of this study is member of immunoglobulin subclass IgG2a and binds to the oxidized form of the ganglioside GD3. The antigen detected by 10C6 is a glycan chain with structure Neu5Ac-8Neu5Ac-3Gal with oxidized terminal sialic acid. The antibody does not react with reduced or 9-O-acetylated forms of the ganglioside GD3 and possesses a higher sensitivity than the antibodies, established for the detection of both other GD3 derivatives.
In this work it is shown in vitro, that the oxidative modification of GD3 to GD3-7-aldehyde can arise under conditions of oxidative stress. In GD3-resistant Molt-4-cells this substance induces apoptosis. Therefore GD3-7-aldehyde comes into consideration to be a proapoptotic effector molecule. The antigen detected by 10C6 occurs on the surface of monocytes of particular donors. Further, it can be found on the surface of a portion of the blasts of acute myeloic leukemia. Other leucocytes of the peripheral blood do not show this structure. GD3-7-aldehyde occurs in tumor cell lines HEp-2, HL60, and T47D. Hints for the existence of structures with oxidatively modified sialic acid were found in tissue slides of human mamma carcinoma and fetal gut. In tissues of adult primates this was not the case. On the surface of melanoma cell lines like Ma-Mel-11, Ma-Mel-95, and SK-Mel-23, existing GD3 can be converted into GD3-7-aldehyde by sodium periodate treatment. UV radiation can induce a structure detectable by 10C6 on the surface of HEp-2- and SK-Mel-23-cells. HL60-cells can be decorated by externally administered GD3-7-aldehyde. It is detectable on their surface for up to 48 hours. For an immunological approach of tumor therapy, the sparsely incidence of this antigen in healthy tissues as well as the inducibility on the surface of distinct tumor cells after pretreatment and the toxicity of this substance could be advantageous. A fitting antibody is now available. The detection methods established in the context of this work can be applied for further investigations in glycolipid research.:1 EINLEITUNG 1
1.1 Sphingolipide, Glycosphingolipide und Ganglioside 1
1.1.1 Biosynthese und Transport der Ganglioside 5
1.1.2 Biologische Funktionen und pathophysiologische Bedeutung der Ganglioside 10
1.2 Sialinsäuren 12
1.3 Das Disialogangliosid GD3 16
1.3.1 Vorkommen von GD3 16
1.3.2 Biologische Wirkungen von GD3 17
1.3.3 GD3 als Zielstruktur in der Tumortherapie 20
1.3.4 Modifikationen der Sialinsäure von GD3 23
1.3.4.1 9-O-Acetylierung der terminalen Sialinsäure von GD3 23
1.3.4.2 Oxidation der terminalen Sialinsäure von GD3 25
1.4 Zielstellung 27
2 MATERIAL UND METHODEN 28
2.1 Materialien 28
2.1.1 Biologische Materialien 28
2.1.1.1 Patientenproben 28
2.1.1.2 Versuchstiere 28
2.1.1.3 Zelllinien und Hybridome 28
2.1.2 Reagenzien, Antikörper und Enzyme 29
2.1.3 Chemikalien 31
2.1.4 Geräte und Hilfsmittel 32
2.2 Methoden 34
2.2.1 Zellkultur 34
2.2.1.1 Kulturmedien 34
2.2.1.2 Zellkulturtechnik 35
2.2.1.3 Zellernte der Suspensionszellen 35
2.2.1.4 Zellernte der adhärenten Zelllinien 35
2.2.1.5 Bestimmung der Zellzahl 36
2.2.1.6 Kryokonservierung 36
2.2.1.7 Auftauen 37
2.2.1.8 Hybridomkultivierung 37
2.2.1.9 Kultur von AML Blasten 37
2.2.2 Durchflusszytometrie 37
2.2.2.1 Oberflächenfärbung von Zelllinien 38
2.2.2.2 Oberflächenfärbung von PBMC und Granulozyten 39
2.2.2.3 Intrazelluläre Färbung 39
2.2.2.4 Detektion reaktiver Sauerstoffspezies mittels DCFDA-Färbung 39
2.2.2.5 SubG1-Analyse 41
2.2.3 Aufarbeitung von Gangliosiden aus Zellen 41
2.2.3.1 Herstellung des Rohextraktes 42
2.2.3.2 Entsalzung des Extraktes an einer Reversed Phase Chromatographie-Säule 43
2.2.4 Dünnschichtchromatographie - HPTLC (High Performance Thin Layer Chromatographie) 44
2.2.4.1 Detektion mit Orcinfärbung 44
2.2.4.2 Detektion mit Primulin - Färbung 45
2.2.4.3 Detektion mit Overlay - Immunfärbung 45
2.2.5 Isolation von Glycolipiden aus lyophilisierter Buttermilch 47
2.2.5.1 Herstellung des Rohextraktes 48
2.2.5.2 Entsalzung mittels Dialyse 49
2.2.5.3 Si60-Kieselgel-Chromatographie 49
2.2.5.4 DEAE-Ionenaustauschchromatographie 50
2.2.5.5. Entsalzung mit RP-Säule 51
2.2.5.6 HPLC (High Performance Liquid Chromatographie) 51
2.2.6 Herstellung von GD3-7-Aldehyd aus GD3 52
2.2.6.1 Oxidation von Gangliosiden in situ auf HPTLC-Platten 52
2.2.6.2 Darstellung von GD3-7-Aldehyd unter Verwendung von Wasserstoffperoxid und Eisen-II-clorid (Fenton Reaktion) 53
2.2.7 Herstellung monoklonaler Antikörper gegen GD3-7-Aldehyd 53
2.2.7.1 Immunisierung der Mäuse 54
2.2.7.2 Vorbereitung der Myelomzellen 54
2.2.7.3 Präparation der Milzzellen 55
2.2.7.4 Fusion der Milz- und Myelomzellen 55
2.2.7.5 Selektion und Klonierung 56
2.2.7.5.1 Screening 56
2.2.7.5.2 Ermittlung der Spezifität 57
2.2.7.5.3 Bestimmung der Immunglobulinklasse und des Subtyps 57
2.2.8 Separation mononukleärer Zellen (PBMCs) und Granulozyten aus Vollblut 57
2.2.8.1 Isolation einzelner Leukozytenpopulationen mittels MACS Technologie 58
2.2.8.1.1 Positivselektion von Monozyten 58
2.2.8.1.2 Positivselektion von Slan-DCs mit M-DC8 58
2.2.9 Generierung und Maturierung von Dendritischen Zellen aus Monozyten 59
2.2.10 Indirekte Immunfluoreszenz 60
2.2.10.1 Aufzentrifugieren von Suspensionszellen auf Objektträger 60
2.2.10.2 Fixierung und Permeabilisierung der Zellen auf Objektträgern 60
2.2.10.3 Fluoreszenzfärbung von Zellen und Geweben auf Objektträgern 60
2.2.11 Immunhistochemische Färbung mit modifizierter ABC-Methode 61
2.2.12 Behandlung von HL60 mit GD3-7-Aldehyd 62
2.2.13 Inkubationsversuche von Molt-4 mit unterschiedlichen GD3-Derivaten 63
2.2.14 Induktion reaktiver Sauerstoffspezies in HEp-2 durch UV-Bestrahlung 63
3 ERGEBNISSE 64
3.1 Darstellung der Glycolipidantigene GD3, 9-O-acetyl-GD3 und GD3-7-Aldehyd 65
3.1.1 Isolation von GD3 und 9-O-acetyl-GD3 aus lyophilisierter Buttermilch 65
3.1.1.1 Reinigung des Rohextraktes über Si60-Kieselgelchromatographie 65
3.1.1.2 Reinigung des Glycolipidgemisches über DEAE-Sepharose-Ionenaustauschchromatographie 66
3.1.1.3 Reinigung der Ganglioside GD3 und 9-O-acetyl-GD3 mittels High Performance Liquid Chromatographie (HPLC) 67
3.1.1.4 Quantifizierung des gewonnenen Gangliosids GD3 69
3.1.1.5 Aufarbeitung von Gangliosidproben zu
DFS70-Antikörper – Biomarker zum Ausschluss ANA-assoziierter rheumatischer Erkrankungen
Trotz aller Fortschritte bei der Etablierung spezifischer Autoantikörperassays ist das Screening auf antinukleäre Antikörper (ANA) mittels indirekter Immunfluoreszenz an HEp-2-Zellen für eine qualitätsgerechte Labordiagnostik von ANA-assoziierten rheumatischen Erkrankungen (AARE) weiterhin unabdingbar. Mit den Erkenntnissen zur Relevanz von DFS-Mustern und DFS70-Antikörpern eröffnen sich neue Möglichkeiten zur Optimierung der serologischen Stufendiagnostik bei Verdacht auf AARE. Das dicht-feingranuläre („dense fine speckled“, DFS) ANA-Muster ist relativ gut von den klassischen, mit dsDNAAntikörpern assoziierten „homogenen“ ANA-Mustern differenzierbar. Die wichtigste bei diesem Muster nachweisbare ANA-Spezifität ist der DFS70-Antikörper (Synonym: LEDGFAntikörper). Dieser Antikörper ist auch die häufigste bei ANA-positiven gesunden Personen nachweisbare ANA-Spezifität. Die Prävalenz von DFS70-Antikörpern in AARE-Patienten ist signifikant niedriger im Vergleich zur Prävalenz bei ANA gesunden Personen. Es besteht eine negative Assoziation der DFS70-Antikörper mit AARE, insbesondere wenn der Antikörper nicht in Begleitung von klinisch relevanten Autoantikörpern vorliegt. Isolierte DFS70-Antikörper findet man in weniger als 1% der AARE, aber in 5%–11% bei gesunden Personen. Beim Vorliegen eines isolierten DFS70-Antikörpers verringert sich die post-Test-Wahrscheinlichkeit für eine AARE deutlich. DFS70-Antikörper sind daher wertvolle neue Biomarker zur besseren Interpretation positiver ANA bei Negativität für AARE-assoziierte Autoantikörper und sollten in modifizierte Testalgorithmen zur Vermeidung unnötiger Überweisungen und Folgeuntersuchung von ANA positiven Personen integriert werden
DFS70-Antikörper – Biomarker zum Ausschluss ANA-assoziierter rheumatischer Erkrankungen
Trotz aller Fortschritte bei der Etablierung spezifischer Autoantikörperassays ist das Screening auf antinukleäre Antikörper (ANA) mittels indirekter Immunfluoreszenz an HEp-2-Zellen für eine qualitätsgerechte Labordiagnostik von ANA-assoziierten rheumatischen Erkrankungen (AARE) weiterhin unabdingbar. Mit den Erkenntnissen zur Relevanz von DFS-Mustern und DFS70-Antikörpern eröffnen sich neue Möglichkeiten zur Optimierung der serologischen Stufendiagnostik bei Verdacht auf AARE. Das dicht-feingranuläre („dense fine speckled“, DFS) ANA-Muster ist relativ gut von den klassischen, mit dsDNAAntikörpern assoziierten „homogenen“ ANA-Mustern differenzierbar. Die wichtigste bei diesem Muster nachweisbare ANA-Spezifität ist der DFS70-Antikörper (Synonym: LEDGFAntikörper). Dieser Antikörper ist auch die häufigste bei ANA-positiven gesunden Personen nachweisbare ANA-Spezifität. Die Prävalenz von DFS70-Antikörpern in AARE-Patienten ist signifikant niedriger im Vergleich zur Prävalenz bei ANA gesunden Personen. Es besteht eine negative Assoziation der DFS70-Antikörper mit AARE, insbesondere wenn der Antikörper nicht in Begleitung von klinisch relevanten Autoantikörpern vorliegt. Isolierte DFS70-Antikörper findet man in weniger als 1% der AARE, aber in 5%–11% bei gesunden Personen. Beim Vorliegen eines isolierten DFS70-Antikörpers verringert sich die post-Test-Wahrscheinlichkeit für eine AARE deutlich. DFS70-Antikörper sind daher wertvolle neue Biomarker zur besseren Interpretation positiver ANA bei Negativität für AARE-assoziierte Autoantikörper und sollten in modifizierte Testalgorithmen zur Vermeidung unnötiger Überweisungen und Folgeuntersuchung von ANA positiven Personen integriert werden
Stable expression of human muscle-specific kinase in HEp-2 M4 cells for automatic immunofluorescence diagnostics of myasthenia gravis.
Muscle-specific kinase (MuSK) belongs to the nicotinic acetylcholine receptor complex which is targeted by pathogenic autoantibodies causing Myasthenia gravis. While up to 95% of patients with generalized Myasthenia gravis were shown to be positive for acetylcholine receptor-specific autoantibodies, up to 70% of the remaining patients develop autoantibodies against MuSK. Discrimination of the autoantibody specificity is important for therapy of Myasthenia gravis. Recently, the new automatic fluorescence assessment platform AKLIDES has been developed for immunofluorescence-based diagnostics of autoimmune diseases. In order to establish an AKLIDES procedure for the detection of MuSK-specific autoantibodies (anti-MuSK), we developed a recombinant HEp-2 cell clone expressing the human MuSK cDNA. Here we show at the mRNA and protein level that the cell clone HEp-2 M4 stably expresses human MuSK. We provide evidence for a localization of MuSK at the cell membrane. Using cell clone HEp-2 M4 on the AKLIDES system, we investigated 34 patient sera that were previously tested anti-MuSK positive by radioimmunoassay as positive controls. As negative controls, we tested 29 acetylcholine receptor-positive but MuSK-negative patient sera, 30 amytrophic lateral sclerosis (ALS) patient sera and 45 blood donors. HEp-2 M4 cells revealed a high specificity for the detection of MuSK autoantibodies from 25 patient sera assessed by a specific pattern on HEp-2 M4 cells. By using appropriate cell culture additives, the fraction of cells stained positive with anti-MuSK containing sera can be increased from 2-16% to 10-48%, depending on the serum. In conclusion, we provide data showing that the novel recombinant cell line HEp-2 M4 can be used to screen for anti-MuSK with the automatic AKLIDES system