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Sprachlernberatung auf Distanz
Wenn von Sprachlernberatung die Rede ist, dann denkt man wohl zunächst an eine PräsenzSprachlernberatung, d.h. an eine Sprachlernberatung, bei der sich Berater und Lerner zur selben Zeit am
selben Ort befinden und in eine direkte Kommunikation ohne mediale Unterstützung eintreten können; denn
eine Präsenz-Sprachlernberatung bietet sich allein wegen der vielen zu beachtenden interagierenden
Faktoren sowie wegen der geforderten offenen und authentischen Gesprächssituation an. Der verstärkte
Einsatz von Distanzlernen, von Formen des Blended Learning sowohl fĂĽr Lerngruppen als auch beim
selbstgesteuerten Lernen stellt die Sprachlernberatung allerdings vor neue Anforderungen, so dass
Distanzformen sich insbesondere dann anbieten, wenn direkte persönliche Kontakte zeitlich und/oder
räumlich nicht möglich sind (vgl. auch Rösler 2004: 194ff.). In dem vorliegenden Artikel möchte ich
versuchen, einige Spezifika von Präsenz- und Sprachlernberatung auf Distanz herauszukristallisieren und ihre
Auswirkungen auf Lerner zu diskutieren
Sprachlernberatung: EinfĂĽhrung in den Themenschwerpunkt
Im Zuge der Diskussion zu selbstgesteuertem Fremdsprachenlernen taucht immer wieder die Forderung nach
einer individuellen Sprachlernberatung als begleitende UnterstĂĽtzung auf dem Wege zu mehr
Lernerautonomie auf. Die Zahl der Institutionen, die Sprachlernberatung anbieten, ist in den letzten Jahren
stark angestiegen und steigt weiter. Der groĂźe Bedarf an Fortbildung in diesem Bereich war auch der Grund
fĂĽr die DurchfĂĽhrung der Fachtagung "Sprachlernberatung" [1] vom 23. bis 25. Juni 2005 in Bochum. Die
vorliegenden Aufsätze sind aus dieser Fachtagung hervorgegangen. Die Autorinnen und Autoren sind v.a.
praktizierende Sprachlernberatende in der Erwachsenenbildung, die gute Praxisbeispiele weitergeben
möchten, aber auch theoretische Grundlagen der Sprachlernberatung diskutieren und Möglichkeiten der
Begleitforschung aufzeigen.
Allgemeines Ziel von Sprachlernberatung ist es, Lernende in ihrem Fremdsprachenlernen in einer Reihe von
Lernumgebungen (z.B. beim Sprachenlernen im Tandem, in Selbstlernzentren, beim Distanzlernen) zu
unterstĂĽtzen, Verantwortung fĂĽr den eigenen Lernprozess zu ĂĽbernehmen und fĂĽr sie effiziente Lernwege zu
finden. Beratende erreichen diese Aufgabe, indem sie Lernenden helfen, ihre Fähigkeit zu entwickeln,
· eigene Lernziele und -gegenstände zu bestimmen,
· Lernstrategien, Materialien und soziale Arbeitsformen auszuwählen,
· sich ihre Motive und Einstellungen zum Lernen bewusst zu machen,
· ihre Fortschritte zu verfolgen, ihre Ergebnisse zu evaluieren und
· dabei Motivation und Selbstwirksamkeit aufzubauen
Southern Ocean deep convection as a driver of Antarctic warming events
Simulations with a free-running coupled climate model show that heat release associated with Southern Ocean deep convection variability can drive centennial-scale Antarctic temperature variations of up to 2.0 °C. The mechanism involves three steps: Preconditioning: heat accumulates at depth in the Southern Ocean; Convection onset: wind and/or sea-ice changes tip the buoyantly unstable system into the convective state; Antarctic warming: fast sea-ice–albedo feedbacks (on annual–decadal timescales) and slow Southern Ocean frontal and sea-surface temperature adjustments to convective heat release (on multidecadal–century timescales) drive an increase in atmospheric heat and moisture transport toward Antarctica. We discuss the potential of this mechanism to help drive and amplify climate variability as observed in Antarctic ice-core records
Mississippi River Park
Ink, color spray; 30" x 40"69th Annual Lloyd Warren Followship/1982 Paris PriPart of the Archives' Visual Materials collectio
„Bei dem Lehrer kann man ja nichts lernen". Zur Unterstützung der Motivation durch Sprachlernberatung
Die Idee, fĂĽr Sprachlernberatungen in besonderem MaĂźe verschiedene Ebenen und Komponenten des
Konstruktes Motivation in den Blick zu nehmen und darauf im Beratungsgespräch einzugehen, lässt sich zum
Einen theoretisch begrĂĽnden: Konzepte von Lernerautonomie (vgl. hierzu u.v.a. Benson 2001; Cotteral &
Crabbe 1999; Holec 1985, 1988) fassen den Lerner als Person auf, die prinzipiell dazu fähig ist, ihr eigenes
Lernen zu steuern und zu ĂĽberwachen, wobei motivationelle Aspekte und Faktoren (s. unter 4.) eine
herausragende Rolle spielen oder wie Emma Ushioda es ausdrückt: „Autonomous learners are by definition
motivated learners“ (1996: 2). Ein Hauptanliegen des im Folgenden vertretenden Konzepts von
Sprachlernberatung ist die fachlich begrĂĽndete UnterstĂĽtzung des Lerners auf seinem Weg zu mehr
Lernerautonomie und damit zu einer höheren Motivation (vgl. auch Dickinson 1995).
Zum anderen entstand die Idee auf Grund von in Beraternotizen festgehaltenen (eigenen) Beobachtungen in
Beratungen sowohl zum selbstgesteuertem als auch zum unterrichtlichen Fremdsprachenlernen. Lösungen für
Lernprobleme ergaben sich in den Beratungsgesprächen häufig, wenn Lernern das Bedingungsgefüge zwischen
internen und externen Faktoren der Motivation bewusst wurde und sie sich in ihren weiteren Lernentscheidungen darauf einstellen konnten. So scheitern Lerner häufig auf Grund unrealistischer Zielvorstellungen,
wie „Ich wiederhole in der nächsten Zeit die ganze Grammatik noch mal, das ist wichtig für mich, um besser
zu sprechen“. Sie attribuieren Misserfolg Faktoren, auf die sie keinen Einfluss zu haben glauben wie „Mein
Lehrer hält mich sowieso für unbegabt, deshalb nimmt er mich nicht mal dran und so komme ich überhaupt
nicht zum Sprechen in der Gruppe“. Sie verfügen über nicht genügend Selbstvertrauen wie „Ich will ja
eigentlich etwas in der Fremdsprache sagen, aber dann habe ich immer Angst, die anderen lachen ĂĽber meine
Fehler“. Recht häufig wird auch einem Lehrer die Schuld für mangelnde eigene Motivation oder auch schlechte
Ergebnisse zugewiesen wie „Bei dem Lehrer kann man ja nichts lernen. Der schafft es, mir auch noch den
letzten Rest an Motivation auszutreiben“
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