96 research outputs found

    Ästhetisch fundierte Ethiken und Nietzsches Philosophie

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    Aktuelle VorschlĂ€ge, Defizite der "klassischen", an Kant orientierten Moraltheorien durch die Einbeziehung Ă€sthetischer Modelle und Kategorien zu korrigieren, berufen sich hĂ€ufig auch auf Nietzsche. Der Autor argumentiert, dass Nietzsches psychologische und Ă€sthetische Überlegungen fĂŒr eine Ă€sthetische Fundierung der Ethik ungeeignet seien und zudem eben jene Form- und Gestaltungsvorstellungen in Frage stellten, auf die sich die gegenwĂ€rtigen Ethiken der Selbstgestaltung stĂŒtzen

    Konstruktionsprobleme des Sozialkonstruktivismus

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    Der Sozialkonstruktivismus, so wird konstatiert, hat mittlerweile nicht nur in den Sozial-, sondern auch in den Naturwissenschaften "gesiegt". Dies zeigt sich auch daran, dass sich die Diskussion von grundsĂ€tzlichen BegrĂŒndungsproblemen auf die Frage verlagert hat, wie die Grundthesen dieses Ansatzes umzusetzen seien. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Schwierigkeiten, die sich bei einer sozialkonstruktivistisch inspirierten Analyse der Wissenschaftsgeschichte ergeben. Verlangt diese Aufgabe eine spezifische Art der Konstruktion etwa in Abhebung zu einer Untersuchung der Sozialwissenschaften? Welcher Wissensbegriff könnte dabei in Anschlag gebracht werden, um der Besonderheit wissenschaftlicher GeltungsansprĂŒche Rechnung zu tragen? Bei der KlĂ€rung dieser Fragen wird ausfĂŒhrlich auf Fallbeispiele aus dem 17. Jahrhundert eingegangen, etwa auf Shapins und Schaffers Untersuchung ĂŒber Boyle und die Royal Society. Ihr wird vorgeworfen, vor allem die Institutionalisierung des Wissens in den Vordergrund zu stellen und kulturelle Aspekte zu vernachlĂ€ssigen

    TrĂŒgerische Evidenz : Bild-LektĂŒren in wissenschaftlichen Werken der FrĂŒhen Neuzeit

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    Am 10 Februar 2004 innerhalb der Reihe "GrenzBereiche des Lesens" gehaltener Vortrag. "GrenzBereiche des Lesens" ist eine kulturwissenschaftliche Vortragsreihe, die 2003 und 2004 an der UniversitĂ€t Frankfurt stattfand. Claus Zittel diskutiert in seinem Beitrag die Frage der Lesbarkeit von Bildern. Er analysiert die vielfĂ€ltigen Bedeutungen, Darstellungsfunktionen und den argumentativen Stellenwert von Abbildungen in wissenschaftlichen Abhandlungen der FrĂŒhen Neuzeit. Anhand einer FĂŒlle von Beispielen zeigt er, wie undifferenziert und trĂŒgerisch die verbreitete Vorstellung von der Evidenz wissenschaftlicher Bilder ist: Abbildungen sind weder eindeutig durch den illustrativen Zweck noch durch eine gegebene Evidenz bestimmt. Die Decodierbarkeit und Überzeugungskraft der Bilder hĂ€ngt vielmehr von kulturell codierten und etablierten Sicht- und Denkweisen ab, die die Bilder selbst in produktiver Weise mit prĂ€gen. Status, Funktionen und Bedeutungen von Abbildungen differieren, und sie können nur angemessen erschlossen – gelesen – werden, wenn die erkenntnistheoretischen Voraussetzungen und praktischen Kontexte ihrer Verwendung mit in Betracht gezogen werden

    "Truth is the daughter of time". Zum VerhÀltnis von Theorie der Wissenskultur, Wissensideal und Wissensordnungen bei Bacon

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    Francis Bacon wird durch die philosophische Forschung traditionell uneinheitlich beurteilt: Seine Methodenlehre und sein "technokratisches Ideal einer totalen Naturbeherrschung" zeigten ihn als "Herold der Moderne", seine enzyklopĂ€ischen Projekte wie etwa die "Sylva Sylvarum" trugen ihm hingegen den Vorwurf ein, noch einer konservativen Renaissancemetaphysik verhaftet zu sein. Um diesen Vorwurf zu entkrĂ€ften, werden Bacons Methodologie und seine EnzyklopĂ€dik als "Teile eines kontinuierlichen und zusammenhĂ€ngenden Forschungsprojekts" dargelegt. Dies geschieht unter Bezug auf die Begriffspaare Zufall und Geschichte, Zufall und Methode sowie Zufall und Ordnung. Bacon erweist sich dabei als ein in vielem Ă€ußerst moderner Theoretiker, der bereits konstruktivistische, wissenschaftssoziologische und handlungstheoretische Akzente setzt

    Wer also erzÀhlt Nietzsches "Zarathustra"?

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    The article elaborates the significance of the different roles and functions of the narrator in Nietzsche's main work, which are usually neglected by Nietzsche research, discusses the problem of genre, and asks about the forms and consequences of narration after the death of God. The various disturbances in the narrative order are presented and interpreted in the light of a modernity that has become chaotic and contingent

    “Conversas com Dioniso”. Jogos lĂșdicos de Nietzsche

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    “Conversas com Dioniso”. Jogos lĂșdicos de Nietzsche. Nietzsche escreveu diversos diĂĄlogos curtos que raramente sĂŁo estudados. Com base nas misteriosas “conversas com Dioniso”, que incluem tambĂ©m o Ditirambo dionisĂ­aco “Lamento de Ariadne”, o presente artigo descreve a estrutura enigmĂĄtica desses diĂĄlogos e, tomando essa descrição como base, propĂ”e um modelo interpretativo para os textos labirĂ­nticos de Nietzsche

    Nietzsches Figur des "Freien Geistes" und seine Stellung zur AufklÀrung

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    Nietzsche philosophizes with the help of fictitious figures to illuminate problem contstellations from different positions. This makes it difficult to attribute clear statements to him, not least regarding his position on the Enlightenment. This essay tries to show, on the basis of Nietzsche’s figure of the “free spirit”, that this supposed representative of the Enlightenment does by no means appear consistently positive, but is critically illuminated from different perspectives, so that on closer examination he turns out to be a protagonist of a general self-deception, caught in illusion

    Imelda Rohrbacher: Poetik der Zeit. Zum historischen PrĂ€sens in Goethes Die Wahlverwandtschaften. Vandenhoeck & Ruprecht — Vienna University Press, Göttingen — Wien 2016

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    It is rare that one comes across a study that changes one's long-familiar one's own favorite texts to such an extent that one begins to read the book in an exciting new way. That's what happened to me when I read a just-published interpretation of Goethe's The Elective Affinities penned by Viennese Germanist Imelda Rohrbacher. Today, as the triumph of the digital humanities moves toward quantitative textual analysis, this book seems a precious solitaire, combining the classical virtue of close reading with methodological innovation in the most blissful way. The new methodological approach owes itself to a sovereign interweaving of linguistic and literary linguistic and literary questions
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