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    Zur Wechselwirkung von Uran mit den Bioliganden CitronensÀure und Glucose

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    Um das Verhalten von Actiniden im Menschen (Stoffwechsel), in geologischen und in biologischen Systemen vorherzusagen, ist es erforderlich deren Speziation genau zu kennen. Zur Bestimmung dieser wird das chemische Verhalten des Urans hinsichtlich Komplexbildungsreaktionen und Redoxreaktionen in Modellsystemen untersucht. Anhand der gewonnenen thermodynamischen Konstanten und dem Redoxverhalten können RisikoabschĂ€tzungen fĂŒr das jeweilige untersuchte System getroffen werden. Das umweltrelevante Uran(IV)-Uran(VI)-Redoxsystem besitzt mit der metastabilen fĂŒnfwertigen Oxidationsstufe einen zumeist kurzlebigen Zwischenzustand. Innerhalb dieser Arbeit gelang es erstmalig die Uran(V)-Fluoreszenz mittels laserspektroskopischer Methoden nach zu weisen. Beispielsweise konnte das Bandenmaximum von aquatischem Uranyl(V) im perchlorhaltigem Medium (λex = 255 nm) mit 440 nm, bei einer Fluoreszenzlebensdauer von 1,10 ± 0,02 ÎŒs bestimmt werden. Die fluoreszenzspektroskopische Untersuchung eines aquatischen [U(V)O2(CO3)3]5--Komplexes (λex= 255 nm und 408 nm) zeigte bei Raumtemperatur keine Fluoreszenz. Durch Anwendung der Tieftemperaturtechnik wurden bekannte Quencheffekte des Carbonats unterdrĂŒckt, so dass bei beiden AnregungswellenlĂ€ngen ein fĂŒr Uran(V) typisches Fluoreszenzspektrum im Bereich von 375 nm bis 450 nm, mit Bandenmaxima bei 401,5 nm (λex = 255 nm) und 413,0 nm (λex = 408 nm) detektiert werden konnte. DarĂŒber hinaus konnte bei 153 K (λex = 255 nm) eine Fluoreszenzlebensdauer von 120 ± 0,1 ÎŒs bestimmt werden. Untersetzt wurden diese fluoreszenzspektroskopischen Nachweise durch mikroskopische Studien verschiedener Uran(IV)-Festphasen (Uraninit
UO2, Uran(IV)-Tetrachlorid
UCl4) und einer sulfathaltigen Uran(IV)-Lösung (UIVSO4). Diese wurden durch kontinuierliche Sauerstoffzufuhr zu Uran(VI) oxidiert. Die ablaufende Oxidation wurde mit dem konfokalen Laser Scanning Mikroskop (CLSM) verfolgt, wobei die Proben mit einer WellenlĂ€nge von 408 nm zur Fluoreszenz angeregt wurden. Die auftretenden Bandenmaxima bei 445,5 nm (UO2), bei 445,5 nm (UCl4) und bei 440,0 nm (UIVSO4) konnten eindeutig der Uran(V)-Fluoreszenz zugeordnet werden. Zur Bestimmung thermodynamischer Konstanten mit Hilfe der Tieftemperaturfluoreszenz wurde zunĂ€chst der Einfluss der Temperatur auf das Fluoreszenzverhalten des freien Uranyl(VI)-Ions nĂ€her betrachtet. Es zeigte sich, dass mit ErwĂ€rmung der Probe (T>298 K) die Fluoreszenzlebensdauer von 1,88 ÎŒs (298 K) deutlich absinkt. Die FluoreszenzintensitĂ€t verringerte sich dabei um 2,3 % pro 1 K zwischen 273 K und 313 K. Im Gegensatz dazu, steigt die Fluoreszenzlebensdauer um das 150-fache auf 257,9 ÎŒs bei einer Verminderung der Temperatur (T <298 K) auf 153 K. Das weitere Absenken der Temperatur (T <153 K) zeigte keinen Einfluss auf die Fluoreszenzlebensdauer. Die Lage der Hauptemissionsbanden des freien Uranyl(VI)-Ions (488,0 nm, 509,4 nm, 532,4 nm, 558,0 nm, 586,0 nm) zeigte bei diesen Untersuchungen keine temperaturabhĂ€ngige Verschiebung. Die Validierung der Tieftemperaturtechnik zur Bestimmung thermodynamischer Konstanten mittels zeitaufgelöster laserinduzierten Fluoreszenzspektroskopie erfolgte anhand des Uran(VI)-Citrat-Systems. Im Gegensatz zu bisherigen fluoreszenzspektroskopischen Betrachtungen bei Raumtemperatur wurde das Fluoreszenzsignal bei tiefen Temperaturen mit einsetzender Komplexierung nicht gequencht, woraus die AusprĂ€gung einer gut interpretierbaren Fluoreszenz resultierte. Die Analyse der spektralen Daten mit SPECFIT ergaben mit log ÎČ 101 = 7,24 ± 0,16 fĂŒr den [UO2(Cit)]--Komplex und log ÎČ 202 = 18,90 ± 0,26 fĂŒr den [(UO2)2(Cit)2]2--Komplex exakt die in der Literatur angegebenen StabilitĂ€tskonstanten. Zudem konnten Einzelkomponentenspektren mit Bandenmaxima bei 475,3 nm, 591,8 nm, 513,5 nm, 537,0 nm und 561,9 nm fĂŒr den 1:0:1-Komplex und 483,6 nm, 502,7 nm, 524,5 nm, 548,1 nm und 574,0 nm fĂŒr den 2:0:2-Komplex und Fluoreszenzlebensdauern von 79 ± 15 ÎŒs (1:0:1) und 10 ± 3 ÎŒs (2:0:2) bestimmt werden. Zur Modellkomplexierung des Uran-Citrat-Systems wurde in dieser Arbeit auch das Komplexbildungsverhalten von U(IV) in Gegenwart von CitronensĂ€ure untersucht. Hierbei wurden ĂŒber den gesamten pH-Wertbereich gelöste Uran-Citrat-Spezies spektroskopisch nachgewiesen und die StabilitĂ€tskonstanten sowie die Einzelkomponentenspektren fĂŒr die neu gebildeten Uran(IV) und (VI)-Spezies bestimmt. FĂŒr die neu gebildeten Citrat-Komplexe des sechswertigen Urans wurden Komplexbildungskonstanten von log ÎČ 203 = 22,67 ± 0,34 ([(UO2)2(Cit)3]5-) und log ÎČ 103 = 12,35 ± 0,22 ([UO2(Cit)3]7-) und fĂŒr die Komplexe des vierwertigen Urans von log ÎČ 1-21 = -9,74 ± 0,23 ([U(OH)2Cit]-) und log ÎČ 1-31 = -20,36 ± 0,22 ([U(OH)3Cit]2-) bestimmt. Untersuchungen zum Redoxverhalten von Uran in Gegenwart von CitronensĂ€ure zeigten unter aeroben und anaeroben Versuchsbedingungen eine photochemische Reduktion vom U(VI) zu U(IV), welche spektroskopisch nachgewiesen werden konnte. Dabei zeigt speziell die Reaktion unter oxidierenden Bedingungen, welchen großen Einfluss vor allem organischen Liganden auf das chemische Verhalten des Urans haben können. Sowohl die Reduktion unter O2- als auch die unter N2-AtmosphĂ€re, weisen ein Maximum bei einem pH-Wert von 3,5 bis 4 auf. Unter anaeroben Bedingungen reduziert die CitronensĂ€ure mit ca. 66 %, 14 % mehr Uran(VI) zu Uran(IV) als unter anaeroben Bedingungen mit ca. 52 %. Ab einem pH-Wert von 7 konnte eine Reduktion nur unter sauerstofffreien Bedingungen festgestellt werden. Die Wechselwirkung von U(VI) in Gegenwart von Glucose wurde hinsichtlich Reduktion und Komplexierung des Uran(VI) betrachtet. Mit Hilfe der zeitaufgelösten laserinduzierten Fluoreszenzspektroskopie bei tiefen Temperaturen wurde dabei ein Uranyl(VI)-Glucose-Komplex nachgewiesen. Die Komplexierung wurde lediglich bei pH 5 beobachtet und weist eine Komplexbildungskonstante von log ÎČ I=0,1 M = 15,25 ± 0,96 fĂŒr den [UO2(C6H12O6)]2+-Komplex auf. Mit einer Fluoreszenzlebensdauer von 20,9 ± 2,9 ÎŒs und den Hauptemissionsbanden bei 499,0nm, 512,1 nm, 525,2 nm, 541,7 nm und 559,3 nm konnte der Uranyl(VI)-Glucose-Komplex fluoreszenzspektroskopisch charakterisiert werden. Unter reduzierenden Bedingungen wurde, ab pH-Wert 4 eine auftretende Umwandlung vom sechswertigen zum vierwertigen Uran durch Glucose in Gegenwart von Licht beobachtet. Der Anteil an gebildetem Uran(IV) steigt asymptotischen bis zu einem pH-Wert von 9, wo das Maximum mit 16 % bestimmt wurde. Als Reaktionsprodukt der Redoxreaktion wurde eine Uran(VI)-Uran(IV)-Mischphase mit der Summenformel [UIV(UVIO2)5(OH)2]12+ identifiziert. Mit Hilfe der cryo-TRLFS wurde, durch Verminderung von Quencheffekten die Uranspeziation in natĂŒrlichen Medien (Urin, Mineralwasser) direkt bestimmt. Proben mit Uran-Konzentrationen von 6) eine deutliche Beteilung von Carbonat an der Komplexierung auf. Diese Ergebnisse stehen in sehr guter Übereinstimmung mit theoretischen Modellrechnungen zur Uranspeziation im Urin. Die in dieser Arbeit gewonnenen Ergebnisse zeigen, dass fĂŒr eine zuverlĂ€ssigere Prognose des Urantransportes in Geo- und BiosphĂ€re in Zukunft nicht nur Betrachtungen zur Komplexchemie, sondern auch zum Redoxverhalten des Urans nötig sind, um die MobilitĂ€t in der Natur richtig abschĂ€tzen zu können

    Zur Wechselwirkung von Uran mit den Bioliganden CitronensÀure und Glucose

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    Um das Verhalten von Actiniden im Menschen (Stoffwechsel), in geologischen und in biologischen Systemen vorherzusagen, ist es erforderlich deren Speziation genau zu kennen. Zur Bestimmung dieser wird das chemische Verhalten des Urans hinsichtlich Komplexbildungsreaktionen und Redoxreaktionen in Modellsystemen untersucht. Anhand der gewonnenen thermodynamischen Konstanten und dem Redoxverhalten können RisikoabschĂ€tzungen fĂŒr das jeweilige untersuchte System getroffen werden. Das umweltrelevante Uran(IV)-Uran(VI)-Redoxsystem besitzt mit der metastabilen fĂŒnfwertigen Oxidationsstufe einen zumeist kurzlebigen Zwischenzustand. Innerhalb dieser Arbeit gelang es erstmalig die Uran(V)-Fluoreszenz mittels laserspektroskopischer Methoden nach zu weisen. Beispielsweise konnte das Bandenmaximum von aquatischem Uranyl(V) im perchlorhaltigem Medium (λex = 255 nm) mit 440 nm, bei einer Fluoreszenzlebensdauer von 1,10 ± 0,02 ”s bestimmt werden. Die fluoreszenzspektroskopische Untersuchung eines aquatischen [U(V)O2(CO3)3]5--Komplexes (λex= 255 nm und 408 nm) zeigte bei Raumtemperatur keine Fluoreszenz. Durch Anwendung der Tieftemperaturtechnik wurden bekannte Quencheffekte des Carbonats unterdrĂŒckt, so dass bei beiden AnregungswellenlĂ€ngen ein fĂŒr Uran(V) typisches Fluoreszenzspektrum im Bereich von 375 nm bis 450 nm, mit Bandenmaxima bei 401,5 nm (λex = 255 nm) und 413,0 nm (λex = 408 nm) detektiert werden konnte. DarĂŒber hinaus konnte bei 153 K (λex = 255 nm) eine Fluoreszenzlebensdauer von 120 ± 0,1 ”s bestimmt werden. Untersetzt wurden diese fluoreszenzspektroskopischen Nachweise durch mikroskopische Studien verschiedener Uran(IV)-Festphasen (Uraninit
UO2, Uran(IV) Tetrachlorid
UCl4) und einer sulfathaltigen Uran(IV)-Lösung (UIVSO4). Diese wurden durch kontinuierliche Sauerstoffzufuhr zu Uran(VI) oxidiert. Die ablaufende Oxidation wurde mit dem konfokalen Laser Scanning Mikroskop (CLSM) verfolgt, wobei die Proben mit einer WellenlĂ€nge von 408 nm zur Fluoreszenz angeregt wurden. Die auftretenden Bandenmaxima bei 445,5 nm (UO2), bei 445,5 nm (UCl4) und bei 440,0 nm (UIVSO4) konnten eindeutig der Uran(V)-Fluoreszenz zugeordnet werden. Zur Bestimmung thermodynamischer Konstanten mit Hilfe der Tieftemperaturfluoreszenz wurde zunĂ€chst der Einfluss der Temperatur auf das Fluoreszenzverhalten des freien Uranyl(VI)-Ions nĂ€her betrachtet. Es zeigte sich, dass mit ErwĂ€rmung der Probe (T>298 K) die Fluoreszenzlebensdauer von 1,88 ”s (298 K) deutlich absinkt. Die FluoreszenzintensitĂ€t verringerte sich dabei um 2,3 % pro 1 K zwischen 273 K und 313 K. Im Gegensatz dazu, steigt die Fluoreszenzlebensdauer um das 150-fache auf 257,9 ”s bei einer Verminderung der Temperatur (T <298 K) auf 153 K. Das weitere Absenken der Temperatur (T <153 K) zeigte keinen Einfluss auf die Fluoreszenzlebensdauer. Die Lage der Hauptemissionsbanden des freien Uranyl(VI)-Ions (488,0 nm, 509,4 nm, 532,4 nm, 558,0 nm, 586,0 nm) zeigte bei diesen Untersuchungen keine temperaturabhĂ€ngige Verschiebung. Die Validierung der Tieftemperaturtechnik zur Bestimmung thermodynamischer Konstanten mittels zeitaufgelöster laserinduzierten Fluoreszenzspektroskopie erfolgte anhand des Uran(VI)-Citrat-Systems. Im Gegensatz zu bisherigen fluoreszenzspektroskopischen Betrachtungen bei Raumtemperatur wurde das Fluoreszenzsignal bei tiefen Temperaturen mit einsetzender Komplexierung nicht gequencht, woraus die AusprĂ€gung einer gut interpretierbaren Fluoreszenz resultierte. Die Analyse der spektralen Daten mit SPECFIT ergaben mit log ÎČ101 = 7,24 ± 0,16 fĂŒr den [UO2(Cit)]--Komplex und log ÎČ202 = 18,90 ± 0,26 fĂŒr den [(UO2)2(Cit)2]2 -Komplex exakt die in der Literatur angegebenen StabilitĂ€tskonstanten. Zudem konnten Einzelkomponentenspektren mit Bandenmaxima bei 475,3 nm, 591,8 nm, 513,5 nm, 537,0 nm und 561,9 nm fĂŒr den 1:0:1-Komplex und 483,6 nm, 502,7 nm, 524,5 nm, 548,1 nm und 574,0 nm fĂŒr den 2:0:2-Komplex und Fluoreszenzlebensdauern von 79 ± 15 ”s (1:0:1) und 10 ± 3 ”s (2:0:2) bestimmt werden. Zur Modellkomplexierung des Uran-Citrat-Systems wurde in dieser Arbeit auch das Komplexbildungsverhalten von U(IV) in Gegenwart von CitronensĂ€ure untersucht. Hierbei wurden ĂŒber den gesamten pH-Wertbereich gelöste Uran-Citrat-Spezies spektroskopisch nachgewiesen und die StabilitĂ€tskonstanten sowie die Einzelkomponentenspektren fĂŒr die neu gebildeten Uran(IV) und (VI)-Spezies bestimmt. FĂŒr die neu gebildeten Citrat-Komplexe des sechswertigen Urans wurden Komplexbildungskonstanten von log ÎČ203 = 22,67 ± 0,34 ([(UO2)2(Cit)3]5-) und log ÎČ103 = 12,35 ± 0,22 ([UO2(Cit)3]7-) und fĂŒr die Komplexe des vierwertigen Urans von log ÎČ1-21 = -9,74 ± 0,23 ([U(OH)2Cit]-) und log ÎČ1 31 = -20,36 ± 0,22 ([U(OH)3Cit]2-) bestimmt. Untersuchungen zum Redoxverhalten von Uran in Gegenwart von CitronensĂ€ure zeigten unter aeroben und anaeroben Versuchsbedingungen eine photochemische Reduktion vom U(VI) zu U(IV), welche spektroskopisch nachgewiesen werden konnte. Dabei zeigt speziell die Reaktion unter oxidierenden Bedingungen, welchen großen Einfluss vor allem organischen Liganden auf das chemische Verhalten des Urans haben können. Sowohl die Reduktion unter O2- als auch die unter N2-AtmosphĂ€re, weisen ein Maximum bei einem pH Wert von 3,5 bis 4 auf. Unter anaeroben Bedingungen reduziert die CitronensĂ€ure mit ca. 66 %, 14 % mehr Uran(VI) zu Uran(IV) als unter anaeroben Bedingungen mit ca. 52 %. Ab einem pH-Wert von 7 konnte eine Reduktion nur unter sauerstofffreien Bedingungen festgestellt werden. Die Wechselwirkung von U(VI) in Gegenwart von Glucose wurde hinsichtlich Reduktion und Komplexierung des Uran(VI) betrachtet. Mit Hilfe der zeitaufgelösten laserinduzierten Fluoreszenzspektroskopie bei tiefen Temperaturen wurde dabei ein Uranyl(VI)-Glucose-Komplex nachgewiesen. Die Komplexierung wurde lediglich bei pH 5 beobachtet und weist eine Komplexbildungskonstante von log ÎČI=0,1 M = 15,25 ± 0,96 fĂŒr den [UO2(C6H12O6)]2+-Komplex auf. Mit einer Fluoreszenzlebensdauer von 20,9 ± 2,9 ”s und den Hauptemissionsbanden bei 499,0nm, 512,1 nm, 525,2 nm, 541,7 nm und 559,3 nm konnte der Uranyl(VI)-Glucose-Komplex fluoreszenzspektroskopisch charakterisiert werden. Unter reduzierenden Bedingungen wurde, ab pH-Wert 4 eine auftretende Umwandlung vom sechswertigen zum vierwertigen Uran durch Glucose in Gegenwart von Licht beobachtet. Der Anteil an gebildetem Uran(IV) steigt asymptotischen bis zu einem pH-Wert von 9, wo das Maximum mit 16 % bestimmt wurde. Als Reaktionsprodukt der Redoxreaktion wurde eine Uran(VI)-Uran(IV)-Mischphase mit der Summenformel [UIV(UVIO2)5(OH)2]12+ identifiziert. Mit Hilfe der cryo-TRLFS wurde, durch Verminderung von Quencheffekten die Uranspeziation in natĂŒrlichen Medien (Urin, Mineralwasser) direkt bestimmt. Proben mit Uran Konzentrationen von 6) eine deutliche Beteilung von Carbonat an der Komplexierung auf. Diese Ergebnisse stehen in sehr guter Übereinstimmung mit theoretischen Modellrechnungen zur Uranspeziation im Urin. Die in dieser Arbeit gewonnenen Ergebnisse zeigen, dass fĂŒr eine zuverlĂ€ssigere Prognose des Urantransportes in Geo- und BiosphĂ€re in Zukunft nicht nur Betrachtungen zur Komplexchemie, sondern auch zum Redoxverhalten des Urans nötig sind, um die MobilitĂ€t in der Natur richtig abschĂ€tzen zu können.:I. Zusammenfassung XI II. Summary XV III. Danksagung XIX 1. Motivation und Zielstellung 1 2. Grundlagen 2 2.1. Zur Chemie des Urans 2 2.1.1. Uran im aquatischen System 2 2.1.2. Redoxchemie des Urans 7 2.2. CitronensĂ€ure 10 2.3. Glucose 16 2.4. Komplexbildungskonstanten 22 3. Spektroskopie 28 3.1. Spektroskopie des Urans 30 3.1.1. UV/VIS-Spektroskopie 30 3.1.2. Zeitaufgelöste laserinduzierte Fluoreszenzspektroskopie 32 3.1.3. Infrarot-Spektroskopie 36 3.1.4. Spektroskopie bei tiefen Temperaturen 38 3.2. Spektroskopie organischer Verbindungen 40 4. Ergebnisse und Diskussion 43 4.1. Zur Fluoreszenz des Urans 43 4.1.1. Uran(V)-Fluoreszenz 43 4.1.1.1. Nachweis der Uran(V)-Fluoreszenz 43 4.1.1.2. Mikroskopische Visualisierung der Uran(V)-Fluoreszenz 47 4.1.1.3. Verifizierung der AnregungswellenlĂ€nge 408 nm 50 4.1.2. TemperaturabhĂ€ngigkeit der Fluoreszenz des freien Uranyl(VI)-Ions 52 4.2. Wechselwirkung von Uran mit CitronensĂ€ure 54 4.2.1. Uran(VI)-Komplexierung durch CitronensĂ€ure 54 4.2.1.1. Photochemische StabilitĂ€t 54 4.2.1.2. Spektroskopische Untersuchung zur Uran(VI) Komplexierung durch CitronensĂ€ure 55 4.2.1.3. Bestimmung der Komplexbildungskonstanten 63 4.2.2. Uran(IV)-Komplexierung mit CitronensĂ€ure 68 4.2.2.1. Spektroskopische Untersuchung zur Uran(IV) Komplexierung durch CitronensĂ€ure 68 4.2.2.2. Bestimmung der Komplexbildungskonstanten zwischen Uran(IV) und CitronensĂ€ure 69 4.2.3. Uran(VI)-Reduktion durch CitronensĂ€ure 72 4.3. Wechselwirkung von Uran mit Glucose 79 4.3.1. Komplexierung von Uran(VI) mit Glucose 79 4.3.1.1. Photochemische StabilitĂ€t 79 4.3.1.2. pH-AbhĂ€ngigkeit der Komplexierung 82 4.3.1.3. Bestimmung der Komplexbildungskonstante 89 4.3.2. Reduktion von Uran(VI) durch Glucose 92 4.3.2.1. pH-AbhĂ€ngigkeit 92 4.3.2.2. Identifizierung der Reaktionsprodukte der Redoxreaktion 94 4.3.2.3. Reduktion durch verschiedene Zuckerderivate 97 4.3.2.4. Reduktion im gepufferten System 99 4.4. Zur Bestimmung der Uranspeziation in natĂŒrlichen Proben 101 5. Anwendung der Erkenntnisse auf die zukĂŒnftige Betrachtung uranhaltiger Umweltsysteme 108 5.1. Komplexbildungsreaktionen 108 5.2. Redoxreaktionen 112 6. Experimenteller Teil 115 6.1. Chemikalien 115 6.2. Bestimmung der molaren Extinktionskoeffizienten von Uran(IV) 116 6.3. Uran(V)-Fluoreszenz 119 6.4. TemperaturabhĂ€ngigkeit der Uranyl(VI)-Fluoreszenz 120 6.5. StabilitĂ€t citronensĂ€urehaltigen Uranyl(VI)-Lösungen 120 6.6. Komplexierung zwischen Uran(VI) und CitronensĂ€ure 121 6.7. Komplexierung zwischen Uran(IV) und CitronensĂ€ure 122 6.8. Reduktion von Uran(VI) durch CitronensĂ€ure 122 6.9. StabilitĂ€t glucosehaltigen Uranyl(VI)-Lösungen 122 6.10. Komplexierung zwischen Uran(VI) und Glucose 123 6.11. Reduktion von Uran(VI) durch Glucose 124 6.12. Uran in natĂŒrlichen Proben 125 7. GerĂ€te 127 7.1. Lasersysteme 127 7.2. UV/VIS-System 129 7.3. IR-Systeme 129 7.4. Neonlicht 131 7.5. Elementaranalysen 131 7.6. pH-Wert-Messung 132 7.7. Experimente unter Inertgas 132 7.8. Proben schĂŒtteln 132 7.9. Probenzentrifugation 132 8. Literaturverzeichnis 133 9. AbkĂŒrzungen und Symbole 147 10. In Verbindung mit dieser Arbeit entstandene Publikationen 15

    2nd International Workshop on Advanced Techniques for Actinide Spectroscopy (ATAS 2014) Abstract Book

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    In 2012, The Institute of Resource Ecology at the Helmholtz-Zentrum Dresden Rossendorf organized the first international workshop of Advanced Techniques in Actinide Spectroscopy (ATAS). A very positive feedback and the wish for a continuation of the workshop were communicated from several participants to the scientific committee during the workshop and beyond. Today, the ATAS workshop has been obviously established as an international forum for the exchange of progress and new experiences on advanced spectroscopic techniques for international actinide and lanthanide research. In comparison to already established workshops and conferences on the field of radioecology, one main focus of ATAS is to generate synergistic effects and to improve the scientific discussion between spectroscopic experimentalists and theoreticians. The exchange of ideas in particular between experimental and theoretical applications in spectroscopy and the presentation of new analytical techniques are of special interest for many research institutions working on the improvement of transport models of toxic elements in the environment and the food chain as well as on reprocessing technologies of nuclear and non-nuclear waste. Spectroscopic studies in combination with theoretical modelling comprise the exploration of molecular mechanisms of complexation processes in aqueous or organic phases and of sorption reactions of the contaminants on mineral surfaces to obtain better process understanding on a molecular level. As a consequence, predictions of contaminant’s migration behaviour will become more reliable and precise. This can improve the monitoring and removal of hazardous elements from the environment and hence, will assist strategies for remediation technologies and risk assessment. Particular emphasis is placed on the results of the first inter-laboratory Round-Robin test on actinide spectroscopy (RRT). The main goal of RRT is the comprehensive molecular analysis of the actinide complex system U(VI)/acetate in aqueous solution independently investigated by different spectroscopic and quantum chemical methods applied by leading laboratories in geochemical research. Conformities as well as sources of discrepancies between the results of the different methods are to be evaluated, illuminating the potentials and limitations of cou-pling different spectroscopic and theoretical ap-proaches as tools for the comprehensive study of actinide molecule complexes. The test is understood to stimulate scientific discussions, but not as a competitive exercise between the labs of the community. Hopefully, the second ATAS workshop will continue to bundle and strengthen respective research activities and ideally act as a nucleus for an international network, closely collaborating with international partners. I am confident that the workshop will deliver many exciting ideas, promote scientific discussions, stimulate new developments and collaborations and in such a way be prosperous. This workshop would not take place without the kind support of the HZDR administration which is gratefully acknowledged. Finally, the or-ganizers cordially thank all public and private sponsors for generous funding which makes this meeting come true for scientists working on the heavy metal research field

    The chemical journey of Europium(III) through winter rye (Secale cereale L.) – Understanding through mass spectrometry and chemical microscopy

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    A combination of biochemical preparation methods with microscopic, spectroscopic, and mass spectrometric analysis techniques as contemplating state of the art application, was used for direct visualization, localization, and chemical identification of europium in plants. This works illustrates the chemical journey of europium (Eu(III)) through winter rye (Secale cereale L.), providing insight into the possibilities of speciation for Rare Earth Elements (REE) and trivalent f-elements. Kinetic experiments of contaminated plants show a maximum europium concentration in Secale cereale L. after four days. Transport of the element through the vascular bundle was confirmed with Scanning Electron Microscopy (SEM) and Energy Dispersive X-ray analysis (EDS). For chemical speciation, plants were grown in a liquid nutrition medium, whereby Eu(III) species distribution could be measured by mass spectrometry and luminescence measurements. Both techniques confirm the occurrence of Eu malate species in the nutrition medium, and further analysis of the plant was performed. Luminescence results indicate a change in Eu(III) species distribution from root tip to plant leaves. Microscopic analysis show at least three different Eu(III) species with potential binding to organic and inorganic phosphate groups and a Eu(III) protein complex. With plant root extraction, further europium species could be identified by using Electrospray Ionization Mass Spectrometry (ESI MS). Complexation with malate, citrate, a combined malate-citrate ligand, and aspartate was confirmed mostly in a 1:1 stoichiometry (Eu:ligand). The combination of the used analytical techniques opens new possibilities in direct species analysis, especially regarding to the understanding of rare earth elements (REE) uptake in plants. This work provides a contribution in better understanding of plant mechanisms of the f-elements and their species uptake

    Signatures of technetium oxidation states: a new approach

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    A general strategy for the determination of Tc oxidation state by new approach involving X-ray absorption near edge spectroscopy (XANES) at the Tc L-3 edge is shown. A comprehensive series of Tc-99 compounds, ranging from oxidation states I to VII, was measured and subsequently simulated within the framework of crystal-field multiplet theory. The observable trends in the absorption edge energy shift in combination with the spectral shape allow for a deeper understanding of complicated Tc coordination chemistry. This approach can be extended to numerous studies of Tc systems as this method is one of the most sensitive methods for accurate Tc oxidation state and ligand characterization

    Zur Wechselwirkung von Uran mit den Bioliganden CitronensÀure und Glucose

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    Um das Verhalten von Actiniden im Menschen (Stoffwechsel), in geologischen und in biologischen Systemen vorherzusagen, ist es erforderlich deren Speziation genau zu kennen. Zur Bestimmung dieser wird das chemische Verhalten des Urans hinsichtlich Komplexbildungsreaktionen und Redoxreaktionen in Modellsystemen untersucht. Anhand der gewonnenen thermodynamischen Konstanten und dem Redoxverhalten können RisikoabschĂ€tzungen fĂŒr das jeweilige untersuchte System getroffen werden. Das umweltrelevante Uran(IV)-Uran(VI)-Redoxsystem besitzt mit der metastabilen fĂŒnfwertigen Oxidationsstufe einen zumeist kurzlebigen Zwischenzustand. Innerhalb dieser Arbeit gelang es erstmalig die Uran(V)-Fluoreszenz mittels laserspektroskopischer Methoden nach zu weisen. Beispielsweise konnte das Bandenmaximum von aquatischem Uranyl(V) im perchlorhaltigem Medium (λex = 255 nm) mit 440 nm, bei einer Fluoreszenzlebensdauer von 1,10 ± 0,02 ”s bestimmt werden. Die fluoreszenzspektroskopische Untersuchung eines aquatischen [U(V)O2(CO3)3]5--Komplexes (λex= 255 nm und 408 nm) zeigte bei Raumtemperatur keine Fluoreszenz. Durch Anwendung der Tieftemperaturtechnik wurden bekannte Quencheffekte des Carbonats unterdrĂŒckt, so dass bei beiden AnregungswellenlĂ€ngen ein fĂŒr Uran(V) typisches Fluoreszenzspektrum im Bereich von 375 nm bis 450 nm, mit Bandenmaxima bei 401,5 nm (λex = 255 nm) und 413,0 nm (λex = 408 nm) detektiert werden konnte. DarĂŒber hinaus konnte bei 153 K (λex = 255 nm) eine Fluoreszenzlebensdauer von 120 ± 0,1 ”s bestimmt werden. Untersetzt wurden diese fluoreszenzspektroskopischen Nachweise durch mikroskopische Studien verschiedener Uran(IV)-Festphasen (Uraninit
UO2, Uran(IV) Tetrachlorid
UCl4) und einer sulfathaltigen Uran(IV)-Lösung (UIVSO4). Diese wurden durch kontinuierliche Sauerstoffzufuhr zu Uran(VI) oxidiert. Die ablaufende Oxidation wurde mit dem konfokalen Laser Scanning Mikroskop (CLSM) verfolgt, wobei die Proben mit einer WellenlĂ€nge von 408 nm zur Fluoreszenz angeregt wurden. Die auftretenden Bandenmaxima bei 445,5 nm (UO2), bei 445,5 nm (UCl4) und bei 440,0 nm (UIVSO4) konnten eindeutig der Uran(V)-Fluoreszenz zugeordnet werden. Zur Bestimmung thermodynamischer Konstanten mit Hilfe der Tieftemperaturfluoreszenz wurde zunĂ€chst der Einfluss der Temperatur auf das Fluoreszenzverhalten des freien Uranyl(VI)-Ions nĂ€her betrachtet. Es zeigte sich, dass mit ErwĂ€rmung der Probe (T>298 K) die Fluoreszenzlebensdauer von 1,88 ”s (298 K) deutlich absinkt. Die FluoreszenzintensitĂ€t verringerte sich dabei um 2,3 % pro 1 K zwischen 273 K und 313 K. Im Gegensatz dazu, steigt die Fluoreszenzlebensdauer um das 150-fache auf 257,9 ”s bei einer Verminderung der Temperatur (T <298 K) auf 153 K. Das weitere Absenken der Temperatur (T <153 K) zeigte keinen Einfluss auf die Fluoreszenzlebensdauer. Die Lage der Hauptemissionsbanden des freien Uranyl(VI)-Ions (488,0 nm, 509,4 nm, 532,4 nm, 558,0 nm, 586,0 nm) zeigte bei diesen Untersuchungen keine temperaturabhĂ€ngige Verschiebung. Die Validierung der Tieftemperaturtechnik zur Bestimmung thermodynamischer Konstanten mittels zeitaufgelöster laserinduzierten Fluoreszenzspektroskopie erfolgte anhand des Uran(VI)-Citrat-Systems. Im Gegensatz zu bisherigen fluoreszenzspektroskopischen Betrachtungen bei Raumtemperatur wurde das Fluoreszenzsignal bei tiefen Temperaturen mit einsetzender Komplexierung nicht gequencht, woraus die AusprĂ€gung einer gut interpretierbaren Fluoreszenz resultierte. Die Analyse der spektralen Daten mit SPECFIT ergaben mit log ÎČ101 = 7,24 ± 0,16 fĂŒr den [UO2(Cit)]--Komplex und log ÎČ202 = 18,90 ± 0,26 fĂŒr den [(UO2)2(Cit)2]2 -Komplex exakt die in der Literatur angegebenen StabilitĂ€tskonstanten. Zudem konnten Einzelkomponentenspektren mit Bandenmaxima bei 475,3 nm, 591,8 nm, 513,5 nm, 537,0 nm und 561,9 nm fĂŒr den 1:0:1-Komplex und 483,6 nm, 502,7 nm, 524,5 nm, 548,1 nm und 574,0 nm fĂŒr den 2:0:2-Komplex und Fluoreszenzlebensdauern von 79 ± 15 ”s (1:0:1) und 10 ± 3 ”s (2:0:2) bestimmt werden. Zur Modellkomplexierung des Uran-Citrat-Systems wurde in dieser Arbeit auch das Komplexbildungsverhalten von U(IV) in Gegenwart von CitronensĂ€ure untersucht. Hierbei wurden ĂŒber den gesamten pH-Wertbereich gelöste Uran-Citrat-Spezies spektroskopisch nachgewiesen und die StabilitĂ€tskonstanten sowie die Einzelkomponentenspektren fĂŒr die neu gebildeten Uran(IV) und (VI)-Spezies bestimmt. FĂŒr die neu gebildeten Citrat-Komplexe des sechswertigen Urans wurden Komplexbildungskonstanten von log ÎČ203 = 22,67 ± 0,34 ([(UO2)2(Cit)3]5-) und log ÎČ103 = 12,35 ± 0,22 ([UO2(Cit)3]7-) und fĂŒr die Komplexe des vierwertigen Urans von log ÎČ1-21 = -9,74 ± 0,23 ([U(OH)2Cit]-) und log ÎČ1 31 = -20,36 ± 0,22 ([U(OH)3Cit]2-) bestimmt. Untersuchungen zum Redoxverhalten von Uran in Gegenwart von CitronensĂ€ure zeigten unter aeroben und anaeroben Versuchsbedingungen eine photochemische Reduktion vom U(VI) zu U(IV), welche spektroskopisch nachgewiesen werden konnte. Dabei zeigt speziell die Reaktion unter oxidierenden Bedingungen, welchen großen Einfluss vor allem organischen Liganden auf das chemische Verhalten des Urans haben können. Sowohl die Reduktion unter O2- als auch die unter N2-AtmosphĂ€re, weisen ein Maximum bei einem pH Wert von 3,5 bis 4 auf. Unter anaeroben Bedingungen reduziert die CitronensĂ€ure mit ca. 66 %, 14 % mehr Uran(VI) zu Uran(IV) als unter anaeroben Bedingungen mit ca. 52 %. Ab einem pH-Wert von 7 konnte eine Reduktion nur unter sauerstofffreien Bedingungen festgestellt werden. Die Wechselwirkung von U(VI) in Gegenwart von Glucose wurde hinsichtlich Reduktion und Komplexierung des Uran(VI) betrachtet. Mit Hilfe der zeitaufgelösten laserinduzierten Fluoreszenzspektroskopie bei tiefen Temperaturen wurde dabei ein Uranyl(VI)-Glucose-Komplex nachgewiesen. Die Komplexierung wurde lediglich bei pH 5 beobachtet und weist eine Komplexbildungskonstante von log ÎČI=0,1 M = 15,25 ± 0,96 fĂŒr den [UO2(C6H12O6)]2+-Komplex auf. Mit einer Fluoreszenzlebensdauer von 20,9 ± 2,9 ”s und den Hauptemissionsbanden bei 499,0nm, 512,1 nm, 525,2 nm, 541,7 nm und 559,3 nm konnte der Uranyl(VI)-Glucose-Komplex fluoreszenzspektroskopisch charakterisiert werden. Unter reduzierenden Bedingungen wurde, ab pH-Wert 4 eine auftretende Umwandlung vom sechswertigen zum vierwertigen Uran durch Glucose in Gegenwart von Licht beobachtet. Der Anteil an gebildetem Uran(IV) steigt asymptotischen bis zu einem pH-Wert von 9, wo das Maximum mit 16 % bestimmt wurde. Als Reaktionsprodukt der Redoxreaktion wurde eine Uran(VI)-Uran(IV)-Mischphase mit der Summenformel [UIV(UVIO2)5(OH)2]12+ identifiziert. Mit Hilfe der cryo-TRLFS wurde, durch Verminderung von Quencheffekten die Uranspeziation in natĂŒrlichen Medien (Urin, Mineralwasser) direkt bestimmt. Proben mit Uran Konzentrationen von < 0,1 ”g/L konnten dadurch analysiert werden. In handelsĂŒblichen MineralwĂ€ssern wurde die zu erwartende Komplexierung durch Carbonat nachgewiesen. Im Urin zeigte sich in AbhĂ€ngigkeit vom pH-Wert eine unterschiedliche Uranspeziation. Die fluoreszenzspektroskopische Untersuchung wies bei niedrigerem pH Wert (pH<6) eine Mischung aus Citrat- und Phosphat-Komplexierung des U(VI) und bei höheren pH-Wert (pH>6) eine deutliche Beteilung von Carbonat an der Komplexierung auf. Diese Ergebnisse stehen in sehr guter Übereinstimmung mit theoretischen Modellrechnungen zur Uranspeziation im Urin. Die in dieser Arbeit gewonnenen Ergebnisse zeigen, dass fĂŒr eine zuverlĂ€ssigere Prognose des Urantransportes in Geo- und BiosphĂ€re in Zukunft nicht nur Betrachtungen zur Komplexchemie, sondern auch zum Redoxverhalten des Urans nötig sind, um die MobilitĂ€t in der Natur richtig abschĂ€tzen zu können.:I. Zusammenfassung XI II. Summary XV III. Danksagung XIX 1. Motivation und Zielstellung 1 2. Grundlagen 2 2.1. Zur Chemie des Urans 2 2.1.1. Uran im aquatischen System 2 2.1.2. Redoxchemie des Urans 7 2.2. CitronensĂ€ure 10 2.3. Glucose 16 2.4. Komplexbildungskonstanten 22 3. Spektroskopie 28 3.1. Spektroskopie des Urans 30 3.1.1. UV/VIS-Spektroskopie 30 3.1.2. Zeitaufgelöste laserinduzierte Fluoreszenzspektroskopie 32 3.1.3. Infrarot-Spektroskopie 36 3.1.4. Spektroskopie bei tiefen Temperaturen 38 3.2. Spektroskopie organischer Verbindungen 40 4. Ergebnisse und Diskussion 43 4.1. Zur Fluoreszenz des Urans 43 4.1.1. Uran(V)-Fluoreszenz 43 4.1.1.1. Nachweis der Uran(V)-Fluoreszenz 43 4.1.1.2. Mikroskopische Visualisierung der Uran(V)-Fluoreszenz 47 4.1.1.3. Verifizierung der AnregungswellenlĂ€nge 408 nm 50 4.1.2. TemperaturabhĂ€ngigkeit der Fluoreszenz des freien Uranyl(VI)-Ions 52 4.2. Wechselwirkung von Uran mit CitronensĂ€ure 54 4.2.1. Uran(VI)-Komplexierung durch CitronensĂ€ure 54 4.2.1.1. Photochemische StabilitĂ€t 54 4.2.1.2. Spektroskopische Untersuchung zur Uran(VI) Komplexierung durch CitronensĂ€ure 55 4.2.1.3. Bestimmung der Komplexbildungskonstanten 63 4.2.2. Uran(IV)-Komplexierung mit CitronensĂ€ure 68 4.2.2.1. Spektroskopische Untersuchung zur Uran(IV) Komplexierung durch CitronensĂ€ure 68 4.2.2.2. Bestimmung der Komplexbildungskonstanten zwischen Uran(IV) und CitronensĂ€ure 69 4.2.3. Uran(VI)-Reduktion durch CitronensĂ€ure 72 4.3. Wechselwirkung von Uran mit Glucose 79 4.3.1. Komplexierung von Uran(VI) mit Glucose 79 4.3.1.1. Photochemische StabilitĂ€t 79 4.3.1.2. pH-AbhĂ€ngigkeit der Komplexierung 82 4.3.1.3. Bestimmung der Komplexbildungskonstante 89 4.3.2. Reduktion von Uran(VI) durch Glucose 92 4.3.2.1. pH-AbhĂ€ngigkeit 92 4.3.2.2. Identifizierung der Reaktionsprodukte der Redoxreaktion 94 4.3.2.3. Reduktion durch verschiedene Zuckerderivate 97 4.3.2.4. Reduktion im gepufferten System 99 4.4. Zur Bestimmung der Uranspeziation in natĂŒrlichen Proben 101 5. Anwendung der Erkenntnisse auf die zukĂŒnftige Betrachtung uranhaltiger Umweltsysteme 108 5.1. Komplexbildungsreaktionen 108 5.2. Redoxreaktionen 112 6. Experimenteller Teil 115 6.1. Chemikalien 115 6.2. Bestimmung der molaren Extinktionskoeffizienten von Uran(IV) 116 6.3. Uran(V)-Fluoreszenz 119 6.4. TemperaturabhĂ€ngigkeit der Uranyl(VI)-Fluoreszenz 120 6.5. StabilitĂ€t citronensĂ€urehaltigen Uranyl(VI)-Lösungen 120 6.6. Komplexierung zwischen Uran(VI) und CitronensĂ€ure 121 6.7. Komplexierung zwischen Uran(IV) und CitronensĂ€ure 122 6.8. Reduktion von Uran(VI) durch CitronensĂ€ure 122 6.9. StabilitĂ€t glucosehaltigen Uranyl(VI)-Lösungen 122 6.10. Komplexierung zwischen Uran(VI) und Glucose 123 6.11. Reduktion von Uran(VI) durch Glucose 124 6.12. Uran in natĂŒrlichen Proben 125 7. GerĂ€te 127 7.1. Lasersysteme 127 7.2. UV/VIS-System 129 7.3. IR-Systeme 129 7.4. Neonlicht 131 7.5. Elementaranalysen 131 7.6. pH-Wert-Messung 132 7.7. Experimente unter Inertgas 132 7.8. Proben schĂŒtteln 132 7.9. Probenzentrifugation 132 8. Literaturverzeichnis 133 9. AbkĂŒrzungen und Symbole 147 10. In Verbindung mit dieser Arbeit entstandene Publikationen 15

    Zur Wechselwirkung von Uran mit den Bioliganden CitronensÀure und Glucose

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    Um das Verhalten von Actiniden im Menschen (Stoffwechsel), in geologischen und in biologischen Systemen vorherzusagen, ist es erforderlich deren Speziation genau zu kennen. Zur Bestimmung dieser wird das chemische Verhalten des Urans hinsichtlich Komplexbildungsreaktionen und Redoxreaktionen in Modellsystemen untersucht. Anhand der gewonnenen thermodynamischen Konstanten und dem Redoxverhalten können RisikoabschĂ€tzungen fĂŒr das jeweilige untersuchte System getroffen werden. Das umweltrelevante Uran(IV)-Uran(VI)-Redoxsystem besitzt mit der metastabilen fĂŒnfwertigen Oxidationsstufe einen zumeist kurzlebigen Zwischenzustand. Innerhalb dieser Arbeit gelang es erstmalig die Uran(V)-Fluoreszenz mittels laserspektroskopischer Methoden nach zu weisen. Beispielsweise konnte das Bandenmaximum von aquatischem Uranyl(V) im perchlorhaltigem Medium (λex = 255 nm) mit 440 nm, bei einer Fluoreszenzlebensdauer von 1,10 ± 0,02 ÎŒs bestimmt werden. Die fluoreszenzspektroskopische Untersuchung eines aquatischen [U(V)O2(CO3)3]5--Komplexes (λex= 255 nm und 408 nm) zeigte bei Raumtemperatur keine Fluoreszenz. Durch Anwendung der Tieftemperaturtechnik wurden bekannte Quencheffekte des Carbonats unterdrĂŒckt, so dass bei beiden AnregungswellenlĂ€ngen ein fĂŒr Uran(V) typisches Fluoreszenzspektrum im Bereich von 375 nm bis 450 nm, mit Bandenmaxima bei 401,5 nm (λex = 255 nm) und 413,0 nm (λex = 408 nm) detektiert werden konnte. DarĂŒber hinaus konnte bei 153 K (λex = 255 nm) eine Fluoreszenzlebensdauer von 120 ± 0,1 ÎŒs bestimmt werden. Untersetzt wurden diese fluoreszenzspektroskopischen Nachweise durch mikroskopische Studien verschiedener Uran(IV)-Festphasen (Uraninit
UO2, Uran(IV)-Tetrachlorid
UCl4) und einer sulfathaltigen Uran(IV)-Lösung (UIVSO4). Diese wurden durch kontinuierliche Sauerstoffzufuhr zu Uran(VI) oxidiert. Die ablaufende Oxidation wurde mit dem konfokalen Laser Scanning Mikroskop (CLSM) verfolgt, wobei die Proben mit einer WellenlĂ€nge von 408 nm zur Fluoreszenz angeregt wurden. Die auftretenden Bandenmaxima bei 445,5 nm (UO2), bei 445,5 nm (UCl4) und bei 440,0 nm (UIVSO4) konnten eindeutig der Uran(V)-Fluoreszenz zugeordnet werden. Zur Bestimmung thermodynamischer Konstanten mit Hilfe der Tieftemperaturfluoreszenz wurde zunĂ€chst der Einfluss der Temperatur auf das Fluoreszenzverhalten des freien Uranyl(VI)-Ions nĂ€her betrachtet. Es zeigte sich, dass mit ErwĂ€rmung der Probe (T>298 K) die Fluoreszenzlebensdauer von 1,88 ÎŒs (298 K) deutlich absinkt. Die FluoreszenzintensitĂ€t verringerte sich dabei um 2,3 % pro 1 K zwischen 273 K und 313 K. Im Gegensatz dazu, steigt die Fluoreszenzlebensdauer um das 150-fache auf 257,9 ÎŒs bei einer Verminderung der Temperatur (T <298 K) auf 153 K. Das weitere Absenken der Temperatur (T <153 K) zeigte keinen Einfluss auf die Fluoreszenzlebensdauer. Die Lage der Hauptemissionsbanden des freien Uranyl(VI)-Ions (488,0 nm, 509,4 nm, 532,4 nm, 558,0 nm, 586,0 nm) zeigte bei diesen Untersuchungen keine temperaturabhĂ€ngige Verschiebung. Die Validierung der Tieftemperaturtechnik zur Bestimmung thermodynamischer Konstanten mittels zeitaufgelöster laserinduzierten Fluoreszenzspektroskopie erfolgte anhand des Uran(VI)-Citrat-Systems. Im Gegensatz zu bisherigen fluoreszenzspektroskopischen Betrachtungen bei Raumtemperatur wurde das Fluoreszenzsignal bei tiefen Temperaturen mit einsetzender Komplexierung nicht gequencht, woraus die AusprĂ€gung einer gut interpretierbaren Fluoreszenz resultierte. Die Analyse der spektralen Daten mit SPECFIT ergaben mit log ÎČ 101 = 7,24 ± 0,16 fĂŒr den [UO2(Cit)]--Komplex und log ÎČ 202 = 18,90 ± 0,26 fĂŒr den [(UO2)2(Cit)2]2--Komplex exakt die in der Literatur angegebenen StabilitĂ€tskonstanten. Zudem konnten Einzelkomponentenspektren mit Bandenmaxima bei 475,3 nm, 591,8 nm, 513,5 nm, 537,0 nm und 561,9 nm fĂŒr den 1:0:1-Komplex und 483,6 nm, 502,7 nm, 524,5 nm, 548,1 nm und 574,0 nm fĂŒr den 2:0:2-Komplex und Fluoreszenzlebensdauern von 79 ± 15 ÎŒs (1:0:1) und 10 ± 3 ÎŒs (2:0:2) bestimmt werden. Zur Modellkomplexierung des Uran-Citrat-Systems wurde in dieser Arbeit auch das Komplexbildungsverhalten von U(IV) in Gegenwart von CitronensĂ€ure untersucht. Hierbei wurden ĂŒber den gesamten pH-Wertbereich gelöste Uran-Citrat-Spezies spektroskopisch nachgewiesen und die StabilitĂ€tskonstanten sowie die Einzelkomponentenspektren fĂŒr die neu gebildeten Uran(IV) und (VI)-Spezies bestimmt. FĂŒr die neu gebildeten Citrat-Komplexe des sechswertigen Urans wurden Komplexbildungskonstanten von log ÎČ 203 = 22,67 ± 0,34 ([(UO2)2(Cit)3]5-) und log ÎČ 103 = 12,35 ± 0,22 ([UO2(Cit)3]7-) und fĂŒr die Komplexe des vierwertigen Urans von log ÎČ 1-21 = -9,74 ± 0,23 ([U(OH)2Cit]-) und log ÎČ 1-31 = -20,36 ± 0,22 ([U(OH)3Cit]2-) bestimmt. Untersuchungen zum Redoxverhalten von Uran in Gegenwart von CitronensĂ€ure zeigten unter aeroben und anaeroben Versuchsbedingungen eine photochemische Reduktion vom U(VI) zu U(IV), welche spektroskopisch nachgewiesen werden konnte. Dabei zeigt speziell die Reaktion unter oxidierenden Bedingungen, welchen großen Einfluss vor allem organischen Liganden auf das chemische Verhalten des Urans haben können. Sowohl die Reduktion unter O2- als auch die unter N2-AtmosphĂ€re, weisen ein Maximum bei einem pH-Wert von 3,5 bis 4 auf. Unter anaeroben Bedingungen reduziert die CitronensĂ€ure mit ca. 66 %, 14 % mehr Uran(VI) zu Uran(IV) als unter anaeroben Bedingungen mit ca. 52 %. Ab einem pH-Wert von 7 konnte eine Reduktion nur unter sauerstofffreien Bedingungen festgestellt werden. Die Wechselwirkung von U(VI) in Gegenwart von Glucose wurde hinsichtlich Reduktion und Komplexierung des Uran(VI) betrachtet. Mit Hilfe der zeitaufgelösten laserinduzierten Fluoreszenzspektroskopie bei tiefen Temperaturen wurde dabei ein Uranyl(VI)-Glucose-Komplex nachgewiesen. Die Komplexierung wurde lediglich bei pH 5 beobachtet und weist eine Komplexbildungskonstante von log ÎČ I=0,1 M = 15,25 ± 0,96 fĂŒr den [UO2(C6H12O6)]2+-Komplex auf. Mit einer Fluoreszenzlebensdauer von 20,9 ± 2,9 ÎŒs und den Hauptemissionsbanden bei 499,0nm, 512,1 nm, 525,2 nm, 541,7 nm und 559,3 nm konnte der Uranyl(VI)-Glucose-Komplex fluoreszenzspektroskopisch charakterisiert werden. Unter reduzierenden Bedingungen wurde, ab pH-Wert 4 eine auftretende Umwandlung vom sechswertigen zum vierwertigen Uran durch Glucose in Gegenwart von Licht beobachtet. Der Anteil an gebildetem Uran(IV) steigt asymptotischen bis zu einem pH-Wert von 9, wo das Maximum mit 16 % bestimmt wurde. Als Reaktionsprodukt der Redoxreaktion wurde eine Uran(VI)-Uran(IV)-Mischphase mit der Summenformel [UIV(UVIO2)5(OH)2]12+ identifiziert. Mit Hilfe der cryo-TRLFS wurde, durch Verminderung von Quencheffekten die Uranspeziation in natĂŒrlichen Medien (Urin, Mineralwasser) direkt bestimmt. Proben mit Uran-Konzentrationen von 6) eine deutliche Beteilung von Carbonat an der Komplexierung auf. Diese Ergebnisse stehen in sehr guter Übereinstimmung mit theoretischen Modellrechnungen zur Uranspeziation im Urin. Die in dieser Arbeit gewonnenen Ergebnisse zeigen, dass fĂŒr eine zuverlĂ€ssigere Prognose des Urantransportes in Geo- und BiosphĂ€re in Zukunft nicht nur Betrachtungen zur Komplexchemie, sondern auch zum Redoxverhalten des Urans nötig sind, um die MobilitĂ€t in der Natur richtig abschĂ€tzen zu können
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