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    Soziale Ungleichheiten in wissenschaftlichen Karrieren

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    Diese Arbeit verfolgt das Ziel, einen Beitrag zum Verständnis von Ungleichheitsphäno-menen im Kontext wissenschaftlicher Karrieren zu leisten. Als exemplarische Untersuchungsgegenstände werden der Übergang in die Promotionsphase, wissenschaftliche Produktivität sowie internationale akademische Mobilität untersucht. Im Rahmen der Dissertation werden sowohl Existenz und Ausmaß sozialer Ungleichheit erfasst, als auch zugrundeliegende Mechanismen aufgezeigt werden. Für die empirischen Analysen werden verschiedene Quer- und Längsschnittdatensätze sekundäranalytisch ausgewertet, die in Forschungsprojekten des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsfor-schung (DZHW) erhoben wurden. Die empirischen Analysen zeigen, dass Hochschulabsolventinnen und -absolventen aus nicht-akademischen Elternhäusern seltener in die Promotionsphase übergehen als Ange-hörige aus akademischen Elternhäusern (Kapitel 2 und 5). Darüber hinaus zeigen sich deutliche Geschlechterunterschiede: Männliche Absolventen beginnen nach dem Examen häufiger ein Promotionsvorhaben als ihre Kommilitoninnen. Sowohl der Herkunfts- als auch der Geschlechtereffekt ließen sich in sechs verschiedenen Absolventenkohorten (1989 bis 2009) nachweisen. Die Analysen legen den Schluss nahe, dass der Herkunftseffekt im Wesentlichen auf die herkunftsspezifische Studienfachwahl, Leistungsunterschiede sowie Unterschiede im Ausmaß der akademischen Integration zurückgeführt werden kann. Obendrein geben Zeitreihenanalysen Hinweise darauf, dass Herkunftsungleichheiten am Promotionsübergang zwischen 1989 und 2001 tendenziell zugenommen haben. Hinsichtlich der wissenschaftlichen Produktivität zeigt sich, dass Frauen während der Promotionsphase nicht in gleichem Umfang wie Männer wissenschaftliche Publikationen veröffentlichen (Kapitel 3). Die Analysen bestätigen demnach die Befunde internationaler Studien, wonach Wissenschaftlerinnen im Durchschnitt eine geringere wissenschaftliche Produktivität vorweisen können als Wissenschaftler. Diese Produktivitätsdifferenz kann zumindest in Teilen darauf zurückgeführt werden, dass Frauen von Seiten ihres wissen-schaftlichen Umfeldes weniger Unterstützung und Förderung erlebt haben als männliche Doktoranden. Die Analysen zur akademischen Auslandsmobilität machen deutlich, dass frühe internationale Mobilität (z. B. während des Studiums) ein förderlicher Faktor für die spätere internationale Orientierung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ist (Kapitel 4). Da insbesondere Angehörige aus gehobenen Schichten internationale Mobilität in ihren Bildungsbiografien vorweisen können und da akademische Auslandsmobilität in Rekrutie-rungsprozessen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil mit sich bringen kann, ergibt sich daraus ein potenzieller Mechanismus, der soziale Ungleichheiten im Kontext wissenschaftlicher Karrieren generieren bzw. ausweiten kann. Die Ergebnisse verweisen darüber hinaus auf die Bedeutung international ausgerichteter Forschungskontexte und internatio-naler Netzwerke im Sinne förderlicher Opportunitätstrukturen. Mit Blick auf die Rolle des privaten sozialen Kontextes finden sich Hinweise auf geschlechterdifferente Effekte von Elternschaft auf das Mobilitätsverhalten. Zusammengenommen zeigen die empirischen Analysen, dass entscheidende Weichen für wissenschaftliche Karrieren bereits im Studium und während der Promotionsphase gestellt werden. Hieraus lassen sich mögliche Maßnahmen zum Ungleichheitsabbau ableiten

    Social Background and PhDs - Online Appendix

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    Social Background and PhDs: How Does the Educational Background of Parents Affect the Likelihood of Entering Doctoral Studies?

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    Dieser Beitrag behandelt den Zusammenhang zwischen der Bildungsherkunft von Universitätsabsolvent(inn)en und der Wahrscheinlichkeit einer Promotionsaufnahme nach dem Studium. Auf der Basis einer bundesweit repräsentativen Absolvent(inn)enstudie wird erstens überprüft, inwieweit beim Übergang in die Promotionsphase herkunftsspezifische Unterschiede bestehen, und zweitens, welche Prozesse und Mechanismen zu diesen Unterschieden führen. Die Analysen zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit der Aufnahme einer Promotion deutlich mit der Bildungsherkunft variiert. Dieser Herkunftseffekt lässt sich zu großen Teilen auf Unterschiede in der Fachrichtungswahl, Leistungsunterschiede sowie auf Unterschiede im Ausmaß der akademischen Integration während des Studiums zurückführen.Based on a representative longitudinal survey among graduates, this article explores the relationship between parents’ educational background and the likelihood of entering into doctoral studies. Subsequently, possible processes and mechanisms that may account for the effects of social background are explored. Findings indicate that the likelihood of beginning doctoral studies significantly varies with the parents’ educational background. For the most part, this finding can be explained by differences in the choice of field of study, by performance differences, and by differences in the extent of academic integration during undergraduate studies

    Back out or hang on? An event history analysis of withdrawal from doctoral education in Germany

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    Despite the benefits of a PhD for degree-holders as well for society as a whole, doctoral student attrition is a common phenomenon. Unfortunately, the empirical literature on dropout from doctoral education is scant, especially for non-US countries—an omission we address in the current study. Building on Tinto’s model of student attrition and rational choice theory, the study empirically assesses the association of different individual, institutional, and external factors with the propensity to leave doctoral studies. Unlike most studies in the field, it draws on longitudinal data using event history modelling, observing doctoral students in multiple disciplines and a wide range of universities. The key results can be summarized as follows: In Germany, women are more likely to dropout than men. The probability of dropping out strongly depends on the discipline and the availability of a scholarship. A close contact with the supervisor and exchange with other PhDs are associated with a lower dropout probability. Moreover, having children increases dropout rates. The study findings provide first empirical guidance for interventions that can possibly help reducing dropout

    An instrument assessing the learning environment during the doctoral phase

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    Der Beitrag stellt die Entwicklung und empirische Testung eines Instruments zur Erfassung der Lernumwelt in der Promotionsphase vor. Das Instrument besteht aus 33 Items, die insgesamt elf verschiedene Strukturiertheits-, Unterstützungs- und Anforderungsmerkmale abbilden. Faktorenanalysen zeigen, dass das Messmodell eine hohe Anpassungsgüte aufweist. Mehrgruppenanalysen bestätigen die Anwendbarkeit des Instruments in unterschiedlichen formalen und fachlichen Promotionskontexten. (DIPF/Orig.)This paper presents the development and empirical testing of an instrument assessing the learning environment during the doctoral phase. The instrument consists of 33 items covering eleven distinct facets of structure, support and challenge. Factor analyses show that the measurement model adequately fits the empirical data. Multiple group analyses confirm its applicability in different formal and disciplinary contexts. (DIPF/Orig.
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