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    Probleme der europäischen Integration post-sozialistischer Länder Mittelost-Europas

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    "Der Beitrag versucht die gegenwärtige Problemlage zu skizzieren und eine mögliche langfristige 'Tendenz' aufzuzeigen. Die Darstellung geht von folgenden Thesen aus: (1) Die Desintegrationsprozesse, die durch die Demodernisierung gesellschaftsintegrativer Mechanismen im Realsozialismus in Gang gesetzt wurden, wirken auch nach der Wende fort. Dies schlägt sich nieder einerseits im Zerfall multiethnischer Staatsgebilde in Nachfolgestaaten, andererseits in geringer Bereitschaft zu internationaler Kooperation unter diesen. Damit verlagert sich der Schwerpunkt einer möglichen Integration in den Westen. (2) Während sich jedoch auf der symbolischen Ebene eine 'Rückkehr nach Europa' in der Perspektive der post-sozialistischen Länder als ein historisch-kultureller Anspruch darstellt, geht es faktisch um einen Prozeß wirtschaftlicher und verwaltungsmässiger Integration in die EU unter institutionellen Vorgaben des Westens. Diese Asymmetrie kollidiert mit den virulenten nationalistischen Empfindlichkeiten. (3) Die Führungseliten der post-sozialistischen Länder wünschen zwar den Beitritt zur EU, nehmen jedoch auch folgende Probleme wahr: a) Die verbindliche Übernahme von EG-Regulierungen könnte die für den take-off der Privatwirtschaft notwendige 'wilde' Akkumulation des Kapitals in den post-sozialistischen Ländern behindert, weil sie auf die Aufhebung der wenigen strukturellen Vorteile der post-sozialistischen Standorte hinausliefe. b) Die Eliten müssen eine radikale Privatisierung und Deregulierung der Wirtschaft vollziehen, um Bedingungen für die Aufnahme in die EU zu schaffen. Dies läßt sich nur mit einer liberalen Wirtschafts- und Gesellschaftsdoktrin legitimieren, die regulative Maßnahmen als dysfunktionale Überbleibsel des Realsozialismus anprangert. Zugleich jedoch müssen sie unter dem Mantel dieser Doktrin eine regional differenzierte, flexible protektive Regulierungspolitik treiben - etwa im Bereich der Großindustrie, um die sozialen Kosten der Reform nicht überborden zu lassen. Eine undifferenzierte Einbindung in die Regulierungs- und Umverteilungsmechanismen der EG würde also einerseits die Legitimation der Reform schwächen, andererseits aber auch den nationalstaatlichen sozialpolitischen Handlungsraum einengen. (4) Für die Integration der post-sozialistischen Länder in die EU werden zwei Optionen deutlich: Entweder eine beträchtliche Aufstockung der Transferleistungen für die Neuaufgenommenen oder eine Lockerung der Aufnahmebedingungen, die der besonderen Lage der betroffenen Länder Rechnung tragen würde Im wahrscheinlicheren zweiten Falle bedeutete dies langfristig, daß der Prozeß der Integration dieser Länder in die EU mit einem Prozeß der Lockerung der gegenwärtigen Gestalt der Gemeinschaft einhergehen würde." (Autorenreferat

    Zyklus und Wende

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    Der Übergang von Kapitalismus zu Sozialismus ist kein Problem, das lediglich die postsozialistischen Länder betrifft, Er ist vielmehr Teil des gesamteuropäischen zyklischen Wechsels zwischen liberalen und etatistischen Entwicklungsphasen. Ausgehend von dieser These führt der Autor eine Typologie aus dem Bereich der Sozialgeschichte ein, die auf Fernand Braudel zurückgeht: Die Unterscheidung von verschiedenen Schichten der sozialen Realität und ihrer Wandlungssequenzen. Er skizziert die Bedeutung dieses Ansatzes für die Erfassung der Transformation der postsozialistischen Länder. Erst wenn der Transformationsprozeß als eine Periode eines größeren Entwicklungszyklus betrachtet wird, ergibt sich die Möglichkeit, diesen Prozeß in den Kontext der bisherigen Entwicklung europäischer Gesellschaften zu stellen. Entsprechend müßten nicht neue Kategorien der Analyse entwickelt werden, sondern der Rückgriff auf bisherige Konzepte der Soziologie wäre möglich. Er skizziert soziologisch- theoretische Ansätze und konstatiert - anders als für die Wirtschaftswissenschaften - eine eher lineare Ausrichtung der Soziologie mit binären Modellen sozialer Integration. Er greift auf Spencers Gegenüberstellung von militärischer und industrieller Gesellschaftsstruktur zurück. Insgesamt besteht in der Annahme einer Zyklizität für die relativ konsolidierten Länder Ostmitteleuropas eine "einmalige Chance", so ein Fazit. Sie können in Form einer "reflexiven Modernisierung" Lösungen vorwegnehmen, nach denen die "westlichen Wohlfahrtsstaaten noch schmerzhaft suchen müssen". (rk

    Subjekt oder Subjectum? Zur „phänomenologischen“ und poststrukturalistischen Konstruktion der Wirklichkeit

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    Bergers und Luckmanns "Social construction of Reality" und Foucaults "Ordnung des Diskurses" weisen zahreiche Parallelen auf, obwohl die Auroren von geradezu konträren Fragestellungen ausgehen. Der Beitrag zeigt, dass diese Übereinstimmungen nicht zufälliger Natur sind, sondern auf die materialen Implikationen des Prozesses der "sozialen Konstruktion der Wirklichkeit" zurückzuführen sind

    Actors and Semiosis. A Comment on Rainer Greshoff's Criticism of Luhmann's Systems Theory

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    Kein Abstract vorhandenNo abstract availabl

    Der Pessimismus des Verstands und der Optimismus des Willens: Zu Hans Joas’ »Die Sakralisierung der Person. Eine neue Genealogie der Menschenrechte«

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    Wer sich ins Reich der Werte begibt, bewegt sich auf unsicherem Boden. Denn eine Sacheist es, dieses Reich quasi von außen als einen Gegenstand der Analyse zu betrachten, undeine andere, die Genese der Werte, ihrer Geltung sowie der möglichen Universalisierungihrer Inhalte zu ergründen. Im ersten Falle ist es ein relativ Leichtes, zu zeigen, dass es irgendwelche Werte und Moralen überall und immer gibt, dass man sie so als eine anthropologische Universalie ansehen kann, deren integrative bzw. polemogene Funktionenempirisch erfasst und beschrieben werden können. Man kann sich zwar immer noch streiten, ob die Genese der Moralen und Werte eher in interaktiven oder in (nur) kommunikativen Prozessen liegt, wie auch darüber, worauf den genau ihre Institutionalisierung, Überlieferung bzw. ihr Wandel zurückzuführen sind, aber im Großen und Ganzen steht der Soziologe hier – spätestens seit Parsons – vor keinem großen Geheimnis, von einem Tremendum gar zu schweigen

    System change and European integration

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    Werner J. Cahnman: Jews & Gentiles. A historical sociology of their relations

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