55 research outputs found

    Rezension: Anja Peltzer & Angela Keppler (2015). Die soziologische Film- und Fernsehanalyse: eine Einführung

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    Anja PELTZER und Angela KEPPLER legen auf der Basis ihrer Expertise in der Fernsehforschung (KEPPLER) bzw. Filmanalyse (PELTZER) eine gelungene methodische Einführung in eine soziologische Forschungsperspektive auf mediale Produkte (Produktanalyse) vor. Bezugnehmend auf die Wissenssoziologie von BERGER und LUCKMANN wird die These der medialen Konstruktion von Wirklichkeit in der mediatisierten Gegenwartsgesellschaft entwickelt. Die Methodologie ist im interpretativen Paradigma verortet. Der Forschungsprozess teilt sich in drei Phasen auf: Er umfasst erstens den Entwurf des Forschungsdesigns, zweitens die Detailanalyse des filmischen Materials und drittens die Verschriftlichung des Forschungsberichtes. Das Buch richtet sich insbesondere an Studierende und gibt ihnen konkrete Hilfestellung für die Durchführung einer Film- und Fernsehanalyse sowie das abschließende Verfassen einer Seminararbeit. Das vorgeschlagene Konzept einer Film- und Fernsehanalyse wird in Bezug zu aktuellen Entwicklungen in der soziologischen Disziplin gesetzt bezüglich der Etablierung sowohl einer Filmsoziologie als auch einer visuellen Soziologie und den damit verbundenen methodischen Tendenzen.In their book, Anja PELZER and Angela KEPPLER, experts in television studies (KEPPLER) and film analysis (PELZER) respectively, provide a coherent introduction to the methods used in sociological approaches to the analysis of media products. Using BERGER’s and LUCKMANN’s sociology of knowledge as a starting point, they develop the theory of a medial construction of reality in our contemporary, mediatized society. Their methodology is situated within the interpretative paradigm. They divide the research process into three phases: first, the development of a research method; second, the detailed analysis of the filmic material; and third, the production of the written research report. The book will be suitable for students in particular, and offers concrete advice about conducting film and television analysis, as well as how to complete a project paper. The conception of film and television analysis proposed here is set in relation to current developments within sociology, with particular regard to both the sociology of film and visual sociology and associated approaches

    Diversifizierung und Delegitimierung männlicher Herrschaft: Studien aus den sozialen Feldern Arbeit, Politik und Militär im vereinten Deutschland

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    Die vorliegende kumulative Habilitation umfasst elf publizierte Aufsätze aus verschiedenen qualitativen Forschungsprojekten. Alle Projekte fokussieren den gesellschaftlichen Wandel im vereinten Deutschland seit 1990. Mit dem Zusammenbruch des Sozialismus 1989 setzt auf dem Territorium der DDR ein radikaler Wandel ein, der nicht ohne Rückwirkung auf die alten Bundesländer bleibt. Dieser Transformationsprozess, der bis in die Gegenwart anhält und noch nicht abgeschlossen ist, wird in den einzelnen Forschungsprojekten in unterschiedlichen sozialen Feldern untersucht: Erwerbsarbeit, Politik und Militär. Der gesellschaftliche Wandel geht mit einer Transformation des Geschlechterverhältnisses und damit auch mit einer Veränderung der Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern einher. Dabei richtet sich der Blick insbesondere auf die Veränderungen von gesellschaftlichen Männlichkeitskonstrukten und die soziale Positionierung von Männern, die in der Frauen- und Geschlechterforschung bisher nur wenig untersucht wurden. Um diese Prozesse angemessen untersuchen zu können, wird ein soziologisches Konzept von Männlichkeit entwickelt, das sich an den Theorien von Raewyn Connell, Pierre Bourdieu und Michael Meuser orientiert und neue Verknüpfungen zwischen diesen Ansätzen formuliert. Das Konzept der hegemonialen Männlichkeit (Connell) wird in zwei Dimensionen erweitert. Hegemoniale Männlichkeit wird als generatives Prinzip und institutionelle Praxis untersucht. Durch die Verbindung mit der Theorie männlicher Herrschaft (Bourdieu) wird der Aspekt der symbolischen Gewalt integriert, die für moderne Herrschaftsverhältnisse konstitutiv ist. Der Titel der Habilitation „Diversifizierung und Delegitimierung männlicher Herrschaft“ beinhaltet bereits die These, die in der Habilitation entfaltet wird: In der aktuellen Entwicklungsphase moderner Gesellschaften ist männliche Herrschaft nicht mehr eine durchgängige Strukturkategorie, wie dies in der organisierten Moderne mit ihrer strikten Trennung zwischen gesellschaftlichem Produktions- und Reproduktionsbereich und der jeweiligen Zuweisung an ein Geschlecht der Fall war. Männliche Herrschaft vervielfältigt sich in den Machtfeldern, teilweise wird sie delegitimiert und partiell entstehen aufgrund je eigendynamischer Prozesse Verflechtungen mit anderen Herrschaftsformen. Diese Prozesse werden anhand von gegenstandsbezogenen Untersuchungen in den Feldern Erwerbsarbeit, Politik und Militär aufgezeigt

    Männlichkeit(en) und Erwerbsarbeit: neue Herausforderungen in einer flexibilisierten Arbeitswelt

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    "Männliche Identitäten werden in modernen Gesellschaften wesentlich über Erwerbs-/ Berufsarbeit definiert. Diese hegemoniale Identitätskonstruktion bildete sich zunächst im Bürgertum heraus, breitete sich über alle sozialen Schichten aus und ist für (Ost- und West)Deutschland nach dem Ende des zweiten Weltkrieges und der damit verbundenen öffentlichen Diskreditierung militärischer Männlichkeitskonstruktionen normativ. Trotz der seit den 70er Jahren allmählich einsetzenden und sich in den 90er Jahren beschleunigenden Transformationen im Erwerbssystem (hohe Massenarbeitslosigkeit, Abbau des männlichen Normalarbeitsverhältnisses, Flexibilisierung von Arbeitszeiten und -orten etc.), dies belegen alle Einstellungsuntersuchungen, ist Erwerbsarbeit für Männer immer noch der zentrale Lebensbereich. Doch wie werden die Veränderungen individuell bewältigt, wie schlagen sich berufliche Diskontinuitäten in den individuellen Identitätskonstruktionen nieder? Diesen Fragen wird anhand von zwei eigenen qualitativen Studien nachgegangen. Dabei handelt es sich zum einen um eine biographische Studie über ostdeutsche Männer, die in gewisser Weise als 'Avantgarde' (Engler) der aktuellen Entwicklungen angesehen werden können, hat sich doch Ostdeutschland innerhalb weniger Jahre von einer Industriegesellschaft in eine 'deökonomisierte Gesellschaft' (Schrittmatter) transformiert. Zum anderen handelt es sich um eine qualitative Untersuchung zur 'Entgrenzung von Arbeit' und zur Konstitution des neuen Typus des 'Arbeitskraftunternehmers' (Voß/ Pongratz) in einem westdeutschen Großkonzern. Anhand dieser Untersuchungen wird die These diskutiert, dass die Transformation des Erwerbssystems weit reichende Herausforderungen für den männliche Lebenszusammenhang und Prozesse männlicher Identitätskonstruktionen bildet als die Frauenbewegung, die in den aktuellen Debatten als zentraler Aspekt für den Wandel von Männlichkeiten gilt." (Autorenreferat

    Männlichkeit in der Soziologie

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    Erst recht spät, durch Impulse der internationalen Forschung in den 1980er Jahren, etablierte sich in den deutschsprachigen Ländern ab den 1990er Jahren eine Männlichkeitsforschung innerhalb der Soziologie. Besonders wirkmächtig wurde dabei Connells Konzept der hegemonialen Männlichkeit. Männlichkeit wird hierbei als plural und variabel theoretisiert und konsequent mit einem Macht- und Herrschaftskonzept verbunden. Die Männlichkeitssoziologie thematisiert unter anderem (Prekarisierung der) Erwerbsarbeit, Sozialisation, Gewalt, Familie und Reproduktion aber auch neuere Felder der Geschlechtersoziologie wie Heteronormativität, Migration oder Körper

    Männlichkeit erzählen : Lebensgeschichtliche Identitätskonstruktionen ostdeutscher Männer

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    Anhand von lebensgeschichtlichen Interviews analysiert Sylka Scholz, welche Folgen der Zusammenbruch des Erwerbssystems der DDR für individuelle Identitätskonstruktionen ostdeutscher Männer hat. Sie fragt, wie die Ambivalenzen und Widersprüche, die aus der staatlich forcierten Gleichberechtigung der Geschlechter resultierten, von Männern erfahren wurden. In kritischer Auseinandersetzung mit der Forschungsmethode hinterfragt sie das narrative Interview als soziale Praxis der Konstruktion von Biografie, Identität und Geschlecht und formuliert abschließend ein Grounded Theory der biografischen Konstruktion von Männlichkeit

    "Gier ist gut!"

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    Ausgangpunkt des Beitrages ist ein Paradox: Die soziologische Männlichkeitsforschung hat von Beginn an den Zusammenhang von männlicher Herrschaft und kapitalistischer Produktionsweise in den Blick genommen, setzt sich jedoch kaum mit den vielfältigen aktuellen Kapitalismustheorien auseinander. An diesem Forschungsdesiderat setzt der Beitrag an und knüpft Bezüge zwischen dem Landnahme-Theorem und der prominenten These von Connell bezüglich der Konstitution einer transnational business masculinity. Da weder ihre historische Konstitution noch ihre empirische Geltungskraft bisher hinreichend untersucht wurde, wird eine soziologische Filmanalyse genutzt, um aus dem aus der Aufstiegszeit des Finanzkapitalismus stammenden Film Wall Street herauszuarbeiten, wie eine spezifische wachstumsorientierte finanzialisierte Männlichkeit entstanden ist und wie sie mit klassistischen und rassistischen Dimensionen verknüpft ist

    Neues zur Männerfrage: Rezension zu "Der modularisierte Mann" von Lothar Böhnisch

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    Lothar Böhnisch: Der modularisierte Mann: Eine Sozialtheorie der Männlichkeit. Bielefeld: transcript 2018. 978-3-8376-4075-

    Die retrospektive Erfindung der DDR-Gesellschaft im Spielfilm – Integrationsangebote für Ostdeutsche unter westdeutscher Diskurshegemonie

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    25 Jahre nach der deutsch-deutschen Vereinigung konstatiert die Bundeszentrale für politische Bildung eine ‚Bildungslücke DDR‘. Vor diesem Hintergrund haben Filme über die DDR-Geschichte unterschiedliche gesellschaftliche Funktionen: Sie vermitteln für die jüngeren Generationen Wissen über das Leben in der DDR. Für die älteren in der DDR aufgewachsenen Generationen lassen sich die in Ost- und Westdeutschland, aber auch international erfolgreichen Filme als Integrationsangebote verstehen. Zugleich fungieren die Filme als eine „Form der Anerkennung von Zugehörigkeit im vereinten Deutschland“ – sie zeigen einen „gelungen virtuellen Integrationsprozess“, der jedoch in sich widersprüchlich und prekär ist. Diese Widersprüchlichkeit resultiert u. a. daraus, dass die bundesdeutsche Erinnerungskultur zur DDR-Vergangenheit unter westlicher Deutungsmacht steht. Welches Wissen über die DDR und welche Identitäts- und Integrationsangebote für Ostdeutsche formulieren aktuelle, populäre Spielfilme? Und wer wird aus der neuen gesamtbundesdeutschen Gesellschaft ausgeschlossen? Diese Fragen werden mit Hilfe einer selbst entwickelten diskursanalytisch orientierten wissenssoziologischen Filmanalyse exemplarisch anhand des Spielfilms über die DDR, „Goodbye, Lenin!“, untersucht
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