5 research outputs found

    Juggling and joining perspectives and relationships: multicultural researchers in multilocal frames of reference

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    In the face of globalization, more and more researchers have multicultural and multilocal backgrounds. This creates both challenges and possibilities. When combined with conducting research in a context in which people have experienced high levels of social marginalization, the intricacy of the research process increases. Much time, care, and reflection are required to secure ethical conduct and the validity of the research, and to facilitate results that are relevant for all those involved. The transformative paradigm and postcolonial indigenous research methodologies are theoretical frameworks that can guide this process.In this article, we describe some of our experiences while developing an ethnographic dissertation project in a marginalized urban school and its direct surroundings in El Salvador. It is written from two perspectives: Christine SCHMALENBACH writes from her perspective as a German researcher who grew up in Mexico and did research in El Salvador. Mechthild KIEGELMANN writes from the perspective of a mentor who oversaw the project from Germany and was pivotal in spurring and enriching processes of reflection. We share our experiences form the research process hoping that they will be helpful for researchers and advisors in similarly complex situations.Angesichts der Globalisierung haben immer mehr Forschende multikulturelle und multilokale Hintergründe. Das bringt sowohl Herausforderungen als auch Möglichkeiten mit sich. Die Komplexität verstärkt sich, wenn zusätzlich in einem Kontext geforscht wird, der von starker sozialer Ausgrenzung gekennzeichnet ist. Hier sind Zeit, Vorsicht und Reflexion notwendig, um ethisches Handeln und Validität zu sichern und zu Ergebnissen zu kommen, die für alle Beteiligten relevant sind. Das transformative Paradigma und die Postcolonial Indigenous Research Methodologies können Leitlinien für diesen Prozess bieten. In diesem Artikel skizzieren wir einige der Erfahrungen, die wir im Rahmen eines Dissertationsprojekts während einer ethnografischen Studie an einer Brennpunktschule und in ihrem direkten Umfeld in El Salvador gemacht haben. Der Artikel wurde aus zwei Perspektiven geschrieben: Christine SCHMALENBACH schreibt aus ihrer Sicht als deutsche Wissenschaftlerin, die in Mexiko aufgewachsen ist und in El Salvador Forschung betrieben hat. Mechthild KIEGELMANN schreibt aus ihrer Sicht als Mentorin, die das Projekt von Deutschland aus begleitet hat, und und deren Anstöße und Beiträge wesentlich zur Reflexion beigetragen haben. Wir teilen unsere Erfahrungen aus dem Forschungsprozess in der Hoffnung, dass sie hilfreich für Forscher/innen und Betreuer/innen in ähnlich komplexen Situationen sind

    Schüler mit Verhaltensauffälligkeiten und Lernschwierigkeiten in einer Dorfschule in Mexiko

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    Die Frage, welche Kinder und Jugendliche einen Förderbedarf in diesen Bereichen (Lernförderung, sozial-emotionale Förderung) haben, wie sie als förderbedürftig erkannt und ihren Bedürfnissen entsprechend am Besten gefördert werden können, ist also in Deutschland noch nicht endgültig geklärt. Auf Grund der hier aufgezeigten Schwierigkeiten können berechtigte Zweifel entstehen, ob diese Frage sich überhaupt endgültig klären lässt. Neben den hier genannten Schwierigkeiten begegnen Länder der so genannten Dritten Welt noch zusätzlichen Herausforderungen, wenn es um Kinder mit diesem Förderbedarf geht. In diesen Ländern „stehen im Mittelpunkt die Schaffung und Sicherung elementarer Versorgungsleistungen und die Durchsetzung elementarer Bildungsrechte“. Artiles stellt fest: „Diese Länder ringen darum, ein Gleichgewicht zu halten zwischen wirtschaftlichem Wachstum – oder zumindest wirtschaftlicher Stabilität – und sozialen Ausgaben“. Sonderpädagogik wird oft als Luxus angesehen, der „gemeinnützigen und philanthropischen Institutionen und Spendern überlassen werden sollte“. Dabei sind Schüler mit Lernschwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten im Nachteil. Zum einen wurde Sonderpädagogik bisher nicht als ein Element wirtschaftlicher Entwicklung gesehen, zum anderen werden – wenn überhaupt – dann viel eher Kinder mit schweren, sichtbaren Behinderungen unterstützt. Für diese Kinder ist es schließlich leichter, Spenden zu bekommen, und bei einem Personalmangel sind Pfleger für schwer behinderte Kinder – von deren Erziehung man sich nicht so viel erhofft - leichter zu finden als professionelles Personal für den Umgang mit Kindern mit „leichten Behinderungen“. Kinder mit „leichten Behinderungen“ lassen sich schwerer erfassen, und die Zusammenhänge zwischen Armut und diesen Behinderungsformen sind sehr komplex, besonders in „Ländern, in denen Ressourcen rar sind und große Teile der Bevölkerung in Armut leben“. Auch sind Schüler aus ethnischen Minderheiten häufig unter den Schulversagern. Artiles, Csapo und de Lorenzo beschreiben häufige Probleme der Regelschulen in Entwicklungsländern: fehlender Zugang zur Schule für Kinder und Jugendliche, eine geringe Effektivität der Schule, fehlende Ressourcen, Probleme bei der Umsetzung des Curriculums, Materialmangel, wenig Zeit für das tatsächliche schulische Lernen und ein niedriges Niveau bei der Lehrerausbildung. Folgen dieser Bedingungen sind „niedrige Raten von Schulabschlüssen, Grundschulabgänger mit einem zu niedrigen Bildungsniveau, erwachsene Arbeitskräfte mit einem zu niedrigen Bildungsniveau und eine geringe Zahl an Wissenschaftlern“. Sie fragen: „Wäre es möglich, zu identifizieren, wer eine besondere Zuwendung braucht, in Bildungssystemen, wo schulisches Versagen das allgemein übliche Leistungsmuster ist?“ und vermuten: „… die meisten Kinder mit leichten Behinderungen […] sind wahrscheinlich unter denen, die nach einer kurzen Zeit die Schule freiwillig abbrechen oder immer wieder Schuljahre wiederholen […] Schüler mit leichten Lern- und Verhaltensproblemen sehen vermutlich nicht viele Gründe, in einem System zu bleiben, das individuellen Unterschieden gegenüber blind ist und ihnen nicht die Unterstützung gibt, die sie brauchen". ... Letztlich bräuchten diese Länder Schulen, in denen auf alle Kinder und ihre Bedürfnisse liebevoll eingegangen wird, schreiben die Autoren. ... In dieser Arbeit soll die schulische Situation von Kindern mit Schwierigkeiten in einem mexikanischen Indianerdorf, San Sebastián, dargestellt werden, als Beispiel eines Ortes, an dem es noch nahezu keine sonderpädagogischen Angebote gibt. Möglichst genau sollen die Herausforderungen dargestellt werden, denen die am Bildungs- und Erziehungsprozess Beteiligten im Schulalltag begegnen, aber auch die Chancen, die sich dabei auftun oder auftun könnten. Ziel der Arbeit ist es, eine Grundlage zu schaffen für Überlegungen, wie unter solchen Bedingungen auf die besonderen Bedürfnisse von Schülern eingegangen werden kann

    Das LIFE-Programm. Gemeinsames Soziales Lernen auf verschiedenen Ebenen an Bildungsinstitutionen in El Salvador

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    Das LIFE-Programm an Brennpunktschulen in El Salvador bringt Studierende und Schüler:innen der Klassen 8 und 9 zusammen für einen Workshop zu Teamarbeit, Unternehmertum und Handlungsplanung. Peergestütztes Lernen kommt mehrfach zum Einsatz. Sowohl die Studierenden als auch die Schüler:innen arbeiten in Teams. Zusätzlich nehmen die Studierenden für die Schüler:innen die Rolle von Tutor:innen ein. Der pädagogische Doppeldecker spielt eine zentrale Rolle. Beide Gruppen von Lernenden erleben und reflektieren im Programm die sozialen Lerninhalte, mit denen sie sich auch theoretisch auseinandersetzen. Die sozialen Lerninhalte werden mit fachlichen Lerninhalten (Unternehmertum) verzahnt. Das Programm wurde mit einem Mixed-Methods-Design evaluiert. Fokusgruppen-Interviews mit beiden Gruppen und die Lerntagebücher der Studierenden geben Aufschluss darüber, wie die Lernenden das Programm wahrgenommen haben. Es zeigt sich, dass den unterschiedlichen Teilnehmenden persönlich relevante Lernprozesse ermöglicht werden konnten. (DIPF/Orig.

    Gleichberechtigte Teilhabe und soziales Lernen in heterogenen Klassen durch Komplexen Unterricht

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    Seit mehr als fünf Jahrzehnten befassen sich Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen mit der Frage, wie Kooperation unter Schüler*innen so gestaltet werden kann, dass eine anregende Lernatmosphäre entsteht, in der eine gleichberechtigte Teilhabe möglich ist sowie hilfreiche Kommunikation eingeübt wird und komplexe Denkprozesse gefördert werden. An der Stanford University wurde als Antwort auf diese Frage ein pädagogisch-didaktischer Ansatz entwickelt, der inzwischen als Komplexer Unterricht („Complex Instruction“) verbreitet ist. Komplexer Unterricht entstand auf der Grundlage von soziologischen Theorien, einem soziokulturellen Verständnis von Lernen und kognitiver Entwicklung sowie langjähriger Forschung. Zu diesem ursprünglich von Elisabeth Cohen (†) und ihren Kolleg*innen und Doktorand*innen ins Leben gerufenen Ansatz gehören verschiedene Elemente: die Restrukturierung des Lernsettings durch neue Normen und Rollen, die Veränderung der Aufgabenstruktur und die Anwendung von Status-Maßnahmen. Komplexer Unterricht wird inzwischen in verschiedenen Ländern und Kontexten eingesetzt und mit seinen Auswirkungen erforscht. In diesem Beitrag werden die zentralen Elemente Komplexen Unterrichts detaillierter beschrieben und zentrale Forschungsergebnisse dazu dargestellt

    SeELe – Sozial-emotionale Entwicklung mit Lernleitern

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    In dem Projekt SeELe werden Aspekte der MultiGradeMultiLevel-Methodology aus Indien und des Kooperativen Lernens kombiniert, um sozial-emotionale Lernprozesse in der Schule und anderen pädagogischen Settings zu unterstützen. Zielgruppe sind Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 1. Die aus diesen Ansätzen abgeleitete Lernleiter soll dabei der Heterogenität der Kinder und Jugendlichen gerecht werden und ihre Eigenaktivität in den Vordergrund stellen. (DIPF/Orig.
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