Motivational dynamics of German Salafist jihadists: A multi-methodical in-depth study of three paradigmatic cases

Individuals belonging to terrorist organizations accept and often use violence as an instrument of their strategies to achieve their goals. The present study focuses on the motivational dynamics of three contrastively selected paradigmatic cases of extremists that grew up in Germany, joined and supported terrorist organizations abroad, and later disengaged and distanced themselves from the jihadist ideology. An innovative multi-methodical approach was applied to the interviews that combines a biographical reconstruction of the lived experiences with a psychoanalytically informed interpretation of the narratives. First, the biographical trajectories were analyzed on the manifest level: How have the former terrorists experienced their own pathways? What were relevant factors for their engagement in and disengagement from terrorism? Second, to gain a deeper understanding of the unconscious motivational dynamics for involvement in terrorism, key sequences of the narrative interviews were interpreted scenically in a psychoanalytical interpretation group: How did the interviewees express their lived experiences (and why in this particular way)? What latent meanings can be extrapolated that provide deep insights into the motivational backgrounds of their decisions? Based on the results of the triangulation process, characterizing structural hypotheses about case dynamics including protective and risk factors are presented and implications for prevention and intervention approaches are given

Gelingensbedingungen für die Prävention von interpersonaler Gewalt im Kindes- und Jugendalter

Ziel der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK) ist, Beiträge zu einer gesamtgesellschaftlichen Prävention zu leisten. Dies geschieht zum einen durch gezieltes Fördern des Wissenstransfers von der Forschung in die Praxis, zum anderen durch die Schaffung von Plattformen, die einen disziplinenübergreifenden Dialog ermöglichen. In den letzten Jahren legte das DFK einen inhaltlichen Schwerpunkt auf „Gewaltprävention“. Bereits durch die Arbeiten zur Vorurteilskriminalität sowie zu den Strategien der Gewaltprävention in Deutschland wurde deutlich, dass es nicht nur darum gehen kann zu erfahren, welche Faktoren die Entwicklung interpersonaler Gewalt bei Kindern und Jugendlichen begünstigen, sondern vielmehr darum, Wissen um solche Bedingungen zu erarbeiten, die eine Entwicklung hin zu einem abweichenden Verhalten verhindern oder abmildern können. Diese Faktoren künftig stärker zu fokussieren und Präventionsanstrengungen verstärkt darauf auszurichten, war Anlass für die vorliegende Publikation. Das DFK hatte hierzu die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Herbert Scheithauer, Freie Universität Berlin, gebeten, eine umfassende Darstellung der Gelingensbedingungen nachhaltiger Gewaltprävention zu erarbeiten. Auf der Grundlage einer systematischen Literaturrecherche zu Metaanalysen und Reviews zu Aggression und Gewalt wurden risikoerhöhende und risikomildernde Bedingungen identifiziert. Darüber hinaus wurden die Bestandteile von Präventionsprogrammen herausgearbeitet, die erwiesenermaßen effektiv in der Reduktion und Verhinderung von Gewalt sind. Den Autoren sei dafür gedankt, dass es ihnen gelungen ist, die relevanten Aspekte abzuleiten, die zum Gelingen von Prävention von Gewalt beitragen. Mit der Ableitung von Empfehlungen für die Umsetzung und Evaluierung von entwicklungsorientierten Präventionsmaßnahmen in der Praxis wird diese Expertise abgerundet. Die Publikation richtet sich an Präventionsfachkräfte, Wissenschaftler und Verantwortliche für Prävention in Verwaltung und Kommunen. Sie ermöglicht eine Auseinandersetzung mit Präventionsprogrammen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse, gibt Hinweise für die Implementierung evaluierter Programme, vermittelt Anregung zur Implementationsforschung, ermöglicht eine Weiterentwicklung in der Evaluierung von Konzepten und der Erarbeitung von Katalogen für Praktiker und Politik. Es ist zu wünschen, dass es mit Hilfe dieser Veröffentlichung gelingt, Programme besser auszuwählen, sowie gezielter und wirkungsvoller einzusetzen

Cultural Equivalence of the Questionnaire on Moral Attitudes Toward Aggression (CAMA) using Structural Equation Modeling in a German University Context

Depto. de Psicobiología y Metodología en Ciencias del ComportamientoFac. de PsicologíaTRUEsubmitte

The association between in‐class cultural diversity with empathy and bullying in adolescence: A multilevel mediation analysis

Little is known about the associations between cultural class composition, teacher support for diversity (TSD), cognitive and affective empathy, and bullying and victimisation. Research shows that empathy is negatively associated with bullying and victimisation; and support for diversity and classroom cultural diversity are positively linked to social skills. The present study examines whether cultural diversity and perceived TSD are protective factors against bullying and victimisation, either directly or mediated by empathy. Participants were 897 students from Grades 7 to 10 (Mage = 13.45, SDage = 1.07, 51.3% girls, 46.7% boys) in 36 classes. Multilevel mediation analyses were conducted. Age and gender were controlled for. More perceived TSD and affective empathy were associated with less bullying. Moreover, the effect of perceived TSD on bullying was partly indirect through affective empathy. Victimisation was not predicted by the study variables. The class level showed no effects. Bullying and victimisation are complex phenomena, which seem to be linked more to individual than to class characteristics. The result that higher perceived TSD was linked to empathy and bullying provides a promising starting point for measures of competence enhancement and bullying prevention.TU Berlin, Open-Access-Mittel – 202

Gelingensbedingungen für die Prävention von interpersonaler Gewalt im Kindes- und Jugendalter

„Nur durch aufeinander aufbauende, langjährige, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen berücksichtigende und begleitende Prävention und Entwicklungsförderung kann eine Reduktion bzw. Verhinderung von Gewalt erzielt werden.“ Mit diesem Plädoyer endet die im Auftrag der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK) von Professor Dr. Herbert Scheithauer und seinem Team (Charlotte Rosenbach und Kay Niebank) verfasste Expertise, die in korrigierter und überarbeiteter, jetzt 3. Auflage vorliegt. Die erstmals im April 2008 vom DFK herausgegebene Broschüre konnte mit der Darstellung und Begründung eines weit gefassten entwicklungsorientierten Präventionsansatzes eine Lücke im Wissensangebot zur Gewaltprävention schließen und seitdem den gewaltpräventiven Diskurs maßgeblich beeinflussen, wie die steigende Nachfrage nach universellen Präventionsansätzen z.B. im schulischen Kontext zeigt. Auf der Grundlage einer systematischen Literaturrecherche von Metaanalysen und Reviews zu Aggression und Gewalt haben die Wissenschaftler Bedingungen für das Gelingen präventiver Arbeit abgeleitet und zusammenfassend benannt: • Systematische Herangehensweise bei der Gestaltung von Präventionsmaßnahmen, d.h. die durchzuführenden Maßnahmen sollten theoretisch begründet (bewährte Modelle) und empirisch abgesichert (Wirksamkeitsnachweise) sein. • Die Berücksichtigung des Einflusses von wichtigen Entwicklungsaufgaben und Entwicklungsübergängen im Kindes- und Jugendalter. • Die Berücksichtigung der Anzahl, Intensität und Dauer von risikoerhöhenden, aber auch risikomildernden Bedingungen und ihrer Wechselwirkung. • Die Berücksichtigung von Alter und psychosozialer Entwicklung. • Die Berücksichtigung individueller Bedingungen und Entwicklungspfade. • Die Berücksichtigung multipler Risikokomponenten in Form multimodaler Maßnahmen in den Handlungsfeldern Individuum, Familie, Schule, soziales Umfeld. • Die Betonung der risikomildernden Bedingungen von Kindern und Jugendlichen, deren Eltern und dem sozialen Umfeld. • Die Fokussierung auf mehrere Komponenten (multimethodale Prävention) wie kognitive, behaviorale und affektive Aspekte. • Die Ausführung der Maßnahmen über längere Zeiträume. • Die Ergänzung universeller Maßnahmen durch selektive bzw. indizierte Maßnahmen. Professor Scheithauer betont insbesondere die Bedeutung universeller Maßnahmen, die auf die Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen bereits im frühen Alter zielen. Positive Effekte im Sinne einer allgemeinen Kompetenzförderung kommen allen Teilnehmern zu Gute. Gewaltpräventive Effekte stellen sich bei denjenigen Kindern und Jugendlichen ein, die ein konkretes Risiko aufweisen, später gewalttätig zu werden. Aber auch Wirkungen im Hinblick auf andere Risiken (z.B. Sucht, Depression) können erreicht werden. Für Risikogruppen bedarf es - im weiteren Entwicklungsverlauf ergänzend - selektiver bzw. spezieller Maßnahmen und bereits gewalttätige Kinder/Jugendliche benötigen Hilfe im Sinne besonderer, indizierter Präventionsmaßnahmen. Die Publikation richtet sich an Präventionsfachkräfte, Wissenschaftler und Verantwortliche für Prävention in Verwaltung und Kommunen. Sie ermöglicht eine Auseinandersetzung mit Präventionsprogrammen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und gibt Hinweise für die Implementierung evaluierter Programme. Es ist zu wünschen, dass es mit Hilfe dieser Veröffentlichung gelingt, Programme besser auszuwählen sowie gezielter und wirkungsvoller einzusetzen

Co-occurrence, stability and manifestation of child and adolescent mental health problems: a latent transition analysis

Background Complex constellations of socio-emotional and behavioural problems (i.e., mental health problems) in childhood and adolescence are common and heighten the risk for subsequent personality, anxiety and mood disorders in adulthood. Aims of this study included the examination of patterns of mental health problems (e.g., externalizing-internalizing co-occurrence) and their transitions to reported mental disorders by using a longitudinal person-centered approach (latent class and latent transition analysis). Methods The sample consisted of 1255 children and adolescents (51.7% female, mean age = 12.3 years, age range 8–26 years) from three time points of the comprehensive mental health and wellbeing BELLA study. Children and their parents completed the German SDQ (Strength and Difficulties Questionnaire, Goodman, 1997) and reported on diagnoses of ADHD, depression, and anxiety. Results Latent class analysis identified a normative class, an emotional problem class, and a multiple problem class. According to latent transition analysis, the majority of the sample (91.6%) did not change latent class membership over time; 14.7% of individuals showed a persistent pattern of mental health problems. Diagnoses of mental disorders were more likely to be reported by individuals in the emotional problem or multiple problem class. Conclusions Results highlight the need for early prevention of mental health problems to avoid accumulation and manifestation in the transition to adolescence and young adulthood

Prävention von Cybermobbing und Reduzierung aggressiven Verhaltens Jugendlicher durch das Programm Medienhelden: Ergebnisse einer Evaluationsstudie

"'Medienhelden' stellt eine der ersten evaluierten Interventions- und Präventionsmaßnahmen gegen Cybermobbing dar. Es bietet eine Langversion (IGL) über zehn Wochen und eine Kurzversion (IGK) von einem Tag. In der vorliegenden Studie wurden die Effekte mit den Werten einer Kontrollgruppe (KG) ohne Intervention verglichen. Längsschnittliche Daten (vor und sechs Monate nach der Intervention) von insgesamt 590 Schülerinnen und Schülern (M=13.30 Jahre, SD=0.96 Jahre; 51.7% Mädchen, 46.1% Jungen) konnten für die vorliegende Fragestellung berücksichtigt werden. Vergleiche wurden mittels MANOVAs, ANOVAs und t-Tests für verbundene Stichproben angestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass das Programm in der IGL wirksam Cybermobbing und die Bereitschaft zu Cybermobbing reduziert und zu einer Stagnation der Aggression führt. In der IGK stagnierten alle Werte, während sie sich in der KG verschlechterten. Die IGL zeigte gegenüber der IGK und die IGK gegenüber der KG höhere Effekte. 'Medienhelden' zeigte eine Langzeitwirkung sowohl auf das Verhalten als auch auf zugrundeliegende Risikofaktoren. Auf Grundlage der Ergebnisse wird vor allem der Einsatz der Langversion im Schulkontext empfohlen." (Autorenreferat)"The 'Medienhelden' program is one of the first evaluated preventive intervention approaches targeting cyberbullying. A ten-week-long version (IGL) and a short, one day version (IGK) are both available. The effects were compared to a control group (KG) with no intervention. Longitudinal data (before and approximately six months after the intervention) were available from 590 students (M=13.30 years, SD=0.96 years; 51.7% girls, 46.1% boys). Comparisons were conducted using MANOVAs, ANOVAs, and paired t-tests. Results show that the program effectively reduces cyberbullying and willingness to cyberbully others, and levels of aggression scores in the IGL. In the IGK, all scores stagnated, while they worsened in the KG. The IGL showed higher effects than the IGK and the IGK showed higher effects compared to the KG. The 'Medienhelden' program showed long-term effects on the behavior itself as well as on underlying risk factors. Based on the results, the utilization of the long version is especially recommended within schools." (author's abstract

Do cross-national and ethnic group bullying comparisons represent reality? Testing instruments for structural equivalence and structural isomorphism

Bullying in schools is a widespread phenomenon, witnessed worldwide, with negative consequences for victims and perpetrators. Although it is an international issue, there are several issues with cross-national and cross-cultural/ethnic research that can make comparisons between countries and cultures/ethnic groups difficult including language, cultural perception, and/or methodological issues. As statistical techniques rapidly develop, there may be more scope to be statistically creative in how we assess the utility of one tool across different groups such as cultures, nations, etc. At the very least, an attempt to do this should be paramount in studies investigating different groups (e.g., from different countries) at one time. This study investigated bullying and victimization rates in a large cross-ethnic and -country comparison between adolescents from four countries and five different ethnic groups including: Israel (Jewish Israelis and Arab Palestinian Israelis), Palestine (the Gaza Strip), Germany, and Greece. A total of 3,186 school children aged 12–15 years completed self-report questionnaires of peer bullying/victimization. A stepwise data analytic approach was used to test comparability of the psychometric properties: (1) Structural equivalence contributes to the valid use of the instrument in cultural contexts other than the one for which the instrument has been developed. Structural equivalence is a necessary condition for the justification of indirect or direct comparisons between cultural groups. (2) Additionally, structural isomorphism is necessary to demonstrate that the same internal structure of the instrument applies to the cultural and individual levels. Findings support the internal structural equivalence of the questionnaire with the exception of the Palestinian sample from the Gaza Strip. Subsequently, exploratory factor analysis on the cultural level structure revealed a one-factor structure with congruence measure below 0.85. Thus, no evidence was found for internal structural isomorphism suggesting that no direct comparisons of cultural samples was justified. These results are discussed in detail and the implications for the international research community and cross-national/-ethnic comparison studies in bullying are addressed

Do stereotypes of mental and developmental disorders predict bystander intentions in cyberbullying? An application of the stereotype content model

It was investigated whether different types of mental or developmental disorders (MDD) would be rated differently in terms of stereotypic perceptions and behavioral tendencies and whether these effects of stereotypes on behaviors would be mediated via emotional responses in line with the Stereotype Content Model (SCM). Furthermore, an experimental investigation sought to ascertain whether predictions about behavioral intentions of bystanders in a cyberbullying scenario towards a victim with MDD could be derived from the general behavioral tendencies as predicted by the SCM. Two-hundred-forty-eight undergraduate students (62% female) aged 18–35 (M = 22.5) were randomly allocated to one of five conditions (anxiety, depression, schizophrenia, Asperger’s, or control). Stereotypes, emotional, and behavioral responses, as well as bystander intentions were assessed. Results largely confirmed the general application of the SCM to MDD; however, this was not the case for bystander intentions in cyberbullying. Implications for the application of the SCM and methodological considerations are discussed

Differences and Similarities across Four Countries

Cyberbullying is a ubiquitous topic when considering young people and internet and communication technologies (ICTs). For interventional purposes, it is essential to take into account the perspective of adolescents. This is the reason why our main focus is (1) investigating the role of different criteria in the perceived severity of cyberbullying incidents, and (2) examining the differences between countries in the perceived severity of cyberbullying. The sample consisted of 1,964 adolescents (48.2% girls) from middle and high schools of four different countries, i.e., Estonia, Italy, Germany, and Turkey. The participants' age ranged from 12 to 20 years old with a mean age of 14.49 (SD = 1.66) years. To assess perceived severity, participants rated a set of 128 scenarios, which systematically included one or more of five criteria (intentionality, repetition, imbalance of power, public vs. private, and anonymity) and represented four types of cyberbullying behaviors (Written—Verbal, Visual, Exclusion, Impersonation). The role of different criteria was analyzed using the Exploratory Structural Equation Modeling (ESEM). Results showed a similar structure across the four countries (invariant except for the latent factors' means). Further, criteria of imbalance of power and, to a lesser extent, intentionality, anonymity, and repetition always in combination, were found to be the most important criteria to define the severity of cyberbullying. Differences between countries highlighted specific features of Turkish students, who perceived all scenarios as more severe than adolescents from other countries and were more sensitive to imbalance of power. German and Italian students showed an opposite perception of anonymity combined with intentionality. For Italian participants, an anonymous attack was less threatening than for participants of other countries, whereas for German students anonymity caused more insecurity and fear. In addition, Italian adolescents were more perceptive of the criterion of intentionality. Finally, Estonian adolescents did not show strong differences in their factor scores compared to adolescents from the other countries