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    Analyse von Differentialblutbildern bei Patienten mit COVID-19-Erkrankung

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    Die COVID-19-Erkrankung, welche durch das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöst wird, trat erstmals im Dezember 2019 in Wuhan, der Hauptstadt der Provinz Hubei in der Volksrepublik China, auf und wurde am 11.03.2020 von der Weltgesundheitsorganisation offiziell als Pandemie klassifiziert. Die klinische PrĂ€sentation ist sehr variabel und reicht von symptomfreien und milden Krankheitsbildern bis hin zu schweren intensivpflichtigen KrankheitsverlĂ€ufen, bei denen es zum Vollbild einer interstitiellen Pneumonie und Komplikationen wie dem akuten Lungenversagen kommt. Als systemische Erkrankung betrifft COVID-19 neben den Atemwegen auch extrapulmonale Organsysteme und geht mit VerĂ€nderungen der HĂ€matopoese und HĂ€mostase einher. Patienten mit schweren KrankheitsverlĂ€ufen zeigen Anzeichen fĂŒr eine Dysregulation der Immunantwort sowie fĂŒr eine HyperkoagulabilitĂ€t mit einer erhöhten PrĂ€valenz thromboembolischer Ereignisse. Insbesondere die Neutrophilie, die Lymphopenie sowie die Thrombozytopenie zĂ€hlen zu den charakteristischen hĂ€matologischen VerĂ€nderungen der COVID-19-Patienten und korrelieren mit einer ungĂŒnstigen Prognose. Vor diesem Hintergrund war es das Ziel dieser Arbeit, die COVID-19-assoziierten VerĂ€nderungen in den Differentialblutbildern und Blutausstrichen sowie deren diagnostisches und prognostischen Potential zu analysieren. Die Studienpopulation umfasste die ersten 20 COVID-19-Patienten, die am UniversitĂ€tsklinikum Marburg im Zeitraum vom 19.03.2020 bis zum 17.06.2020 behandelt wurden und bei denen SARS-CoV-2 mittels Polymerase-Kettenreaktion im respiratorischen Abstrichmaterial nachgewiesen wurde. Die Vergleichspopulation wurde durch 22 Kontrollpatienten gebildet, die sich im gleichen Zeitfenster am UniversitĂ€tsklinikum mit einer fĂŒr COVID-19 typischen Symptomatik vorstellten, allerdings negativ auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Der Krankheitsverlauf der Patienten, die eine intensivmedizinische Behandlung benötigten, wurde als schwer definiert; Patienten, die ausschließlich auf einer Normalstation behandelt wurden, wiesen definitionsgemĂ€ĂŸ einen leichten Krankheitsverlauf auf. Die Analyse der automatisierten Differentialblutbilder wurde im Rahmen der klinischen Routineversorgung der Patienten durchgefĂŒhrt. Zudem wurden aus den EDTA Proben der Studienteilnehmer Blutausstriche fĂŒr die manuelle mikroskopische Beurteilung angefertigt. Die statistische Auswertung der Parameter der Differentialblutbilder erfolgten mittels Mann-Whitney-Test; die Wahrscheinlichkeit fĂŒr das Auftreten morphologischer AuffĂ€lligkeiten in den Blutausstrichen wurde mithilfe des Exakten Tests nach Fisher analysiert. Zum Aufnahmezeitpunkt waren Fieber, Dyspnoe und Husten als fĂŒhrende klinische Symptome der COVID-19-Patienten zu verzeichnen. Zudem zeigten alle COVID-19-Patienten in den CT-Thorax-Aufnahmen Anzeichen einer viralen Pneumonie. Die stationĂ€re Aufenthaltsdauer betrug in der Studienpopulation durchschnittlich 31,4 Tage, wobei 15 der 20 COVID-19-Patienten einen schweren Krankheitsverlauf prĂ€sentierten und auf einer Intensivstation behandelt wurden. Zu den beobachteten VerĂ€nderungen im initialen Differentialblutbild der COVID-19-Patienten gehörten die AnĂ€mie sowie die Neutrophilie und Leukozytose. Zudem konnte nachgewiesen werden, dass die Konzentrationen der Monozyten und der nicht-atypischen Lymphozyten der schwer erkrankten COVID-19-Patienten zum Aufnahmezeitpunkt signifikant geringer waren als in der Gruppe der COVID-19-Patienten mit leichtem Krankheitsverlauf. In den Blutausstrichen prĂ€sentierten die COVID-19-Patienten ein ausgeprĂ€gt leukoerythroblastisches Zellbild sowie eine Vielzahl morphologischer Dysplasiezeichen der neutrophilen Granulozyten. Neben Pseudopelger-Zellen sowie monolobierten und ringförmigen Kernstrukturen konnte eine Hypogranulierung des Zytoplasmas beobachtet werden, welche bei den COVID-19-Patienten signifikant hĂ€ufiger auftrat als in der Kontrollgruppe. Interessanterweise konnte im longitudinalen Verlauf eine Normalisierung der Granulierung bei ĂŒber 50% der betroffenen COVID-19-Patienten beobachtet werden. DarĂŒber hinaus wurde das mikroskopische Bild der Blutausstriche durch reaktive atypische Lymphozyten und LGL-Zellen sowie eine ausgeprĂ€gte zytoplasmatische Vakuolisierung der Monozyten geprĂ€gt. Charakteristische Riesenthrombozyten komplettierten die morphologischen AuffĂ€lligkeiten und waren bei den COVID-19-Patienten verglichen mit den Kontrollpatienten signifikant hĂ€ufiger zu beobachten. In dieser Arbeit konnte bestĂ€tigt werden, dass die COVID-19-Erkrankung in Zusammenhang mit charakteristischen BlutbildverĂ€nderungen steht. Insbesondere die Monozyten- und Lymphozytekonzentrationen korrelieren mit der Schwere des klinischen Krankheitsverlaufs und ermöglichen eine Risikostratifizierung der COVID-19-Patienten zum Aufnahmezeitpunkt sowie im Verlauf der stationĂ€ren Behandlung. Die VerĂ€nderungen in den Blutausstrichen sind als morphologisches Korrelat eines hĂ€matopoetischen Stresszustandes und einer BeeintrĂ€chtigung der Erythropoese, Granulopoese und Thrombozytopoese zu interpretieren. Charakteristischen Dysplasiezeichen, wie die Hypogranulation der neutrophilen Granulozyten sowie das Auftreten von Riesenthrombozyten könnten zudem ergĂ€nzend in die Diagnosestellung der COVID-19-Erkrankung einbezogen werden. Die Entstehungsmechanismen der hĂ€matopoetischen und hĂ€matologischen AuffĂ€lligkeiten sowie ihre pathogenetischen Bedeutung sollten in weiteren Untersuchungen analysiert werden, um eine Optimierung der Behandlungsstrategien und eine Reduzierung der COVID-19-assoziierten MorbiditĂ€t und MortalitĂ€t zu erreichen

    The <em>de novo</em> and salvage pathways of GDP-mannose biosynthesis are both sufficient for the growth of bloodstream-form <em>Trypanosoma brucei</em>

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    The sugar nucleotide GDP-mannose is essential for Trypanosoma brucei. Phosphomannose isomerase occupies a key position on the de novo pathway to GDP-mannose from glucose, just before intersection with the salvage pathway from free mannose. We identified the parasite phosphomannose isomerase gene, confirmed that it encodes phosphomannose isomerase activity and localized the endogenous enzyme to the glycosome. We also created a bloodstream-form conditional null mutant of phosphomannose isomerase to assess the relative roles of the de novo and salvage pathways of GDP-mannose biosynthesis. Phosphomannose isomerase was found to be essential for parasite growth. However, supplementation of the medium with low concentrations of mannose, including that found in human plasma, relieved this dependence. Therefore, we do not consider phosphomannose isomerase to be a viable drug target. We further established culture conditions where we can control glucose and mannose concentrations and perform steady-state [U-(13)C]-d-glucose labelling. Analysis of the isotopic sugar composition of the parasites variant surface glycoprotein synthesized in cells incubated in 5 mM [U-(13)C]-d-glucose in the presence and absence of unlabelled mannose showed that, under physiological conditions, about 80% of GDP-mannose synthesis comes from the de novo pathway and 20% from the salvage pathway
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